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Vibrarp of the Museum
COMPARATIVE ZOÖLOGY,
AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS.
| Hounded by private subscription, in 1861.
DR. L. be KONINCK’S LIBRARY.
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ANNALEN
DES
WIENER MUSEUMS
DER
NATURGESCHICHTE,
HERAUSGEGEBEN
VON DER DIRECTION DESSELBEN.
Erster Band.
WIEN.
BEI ROHRMANN UND SCHWEIGERD.
1836.
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Sr. Apostolischen Majestät
FERDINAND I,
Kaiser von Oesterreich,
König von Ungarn und Böhmen
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Allerdurchlauchtigster,
Allergnädigster Kaiser und Herr!
Euere Majestät!
Die vorliegenden Arbeiten, welche Everz Masesıer unter die Aegide
Ihres kaiserlichen Namens zu stellen gnädigst erlaubt haben, sind ein
öffentlicher, vielfacher Hindernisse wegen leider nur zu verspäteter
Beweis des bisher. immer nur nach Innen wirkenden, geistigen Lebens
und der wissenschaftlichen Thätigkeit einer Anstalt, die der aufgeklär-
ten Fürsorge des erlauchten Vaters Euerer kaiserlichen Majestät
ihre Entstehung, und dem Schutze und der Aufmunterung, die Aller-
höchstdieselben Selbst, mit angestammter Huld, den Wissenschaften
persönlich gewähren, neue Belebung verdankt.
Der allerunterthänigst Unterzeichnete, dem das Glück zu Theil
wurde, von Sr. Höchstseligen Majestät, glorreichen Andenkens,
den Auftrag zu erhalten, die von Allerhöchstdenenselben mit
kaiserlicher Freigebigkeit unterstützten und zum Theil selbst gegründe-
ten Hof-Naturaliencabinette zu einem wissenschaftlichen Institute zu ge-
stalten, und den hohen Erben Ihrer Reiche und Tugenden in das Gebiet
einer Wissenschaft einzuführen, die von dem erlauchten Kaiserhause mit
angestammter Neigung und Liebe von jeher gepflegt ward, und von allen
Gliedern Desselben immerfort gepflegt wird, ist seit einer langen
Beihe von Jahren Zeuge der persönlichen Hingebung und Sorgfalt, mit
der Evere Masester alle nützlichen, ganz besonders aber die Natur-
Wissenschaften, umfassen und befördern.
Und beglückt mit der Ausführung der besonderen Befehle und
Aufträge ‚Eurrer MasestetT, die nebst der Befriedigung der persönli-
chen Vorliebe und Wissbegierde, stets das Wohl und die Beförderung
; der Wissenschaft und eine fruchtbringende Unterstützung und Beschäf-
tigung von Wissenschaftsbeflissenen und Künstlern, zum hohen Zwecke
haben: findet der allerunterthänigst Unterzeichnete nur in dieser ehren-
Ri. vollen Bestimmung und in Allerhöchstderen Zufriedenheit damit
, und mit dem Gedeihen der ihm unterstehenden Anstalt, den ersehntesten
Lohn, und glaubt in der Huld, mit der Evere Masestat diese von der-
| selben ausgehenden Arbeiten entgegen zu nehmen geruhen , die si-
p eherste Gewähr für die Fortdauer des mächtigen Schutzes zu finden,
dessen sich dieselbe auch in der- Zukunft zu erfreuen haben dürfte,
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und deren zweckentsprechende Leitung , bereits während eines Zeit-
ryaumes von dreissig Jahren, stets die wichtigste Bestimmung und das
Glück seines Lebens ausgemacht hat, und, nach der Vorsehung Beschluss
und Everer Masestzr Willen, bis an dessen Ende Bu; 2
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Wien, am 27. März 1836. BR A >
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Vorwort.
Beinahe in allen Ländern Europas, und selbst in einigen Theilen
Asiens und Amerikas, bestehen gelehrte Vereine, deren eigentlicher
Zweck es ist, die wissenschaftlichen Bemühungen der Einzelnen zu
- vereinigen, den in den Naturwissenschaften nöthigen Austausch der
Beobachtungen und Erfahrungen zu begünstigen, und die, während sie
die wissenschaftliche Thätigkeit immer rege erhalten, zugleich die Mittel
bieten, das durch Fleiss und Genie, mit Mühe und Anstrengung Errun-
gene, zum Gemeingut der Mit- und Nachwelt zu machen.
Oesterreich besitzt unter seinen wissenschaftlichen Anstalten mehr
als ein Institut, welches ganz geeignet ist, die eben erwähnten Zwecke
zu befördern, und viele jener Vortheile, die wir gelehrten Vereinen zu-
‚ gestehen müssen, in gewisser Beziehung um so sicherer zu gewähren,
als sie keiner , jener oft sehr wesentlichen Nachtheile, die bei derglei-
chen, in strenge Formen eingeengten Verbindungen unvermeidlich sind,
ihrer Stellung und Einrichtung nach, treffen kann.
Für die Naturwissenschaften namentlich, besteht in den mit kaiser-
licher Munifizenz ausgerüsteien Hof-Naturalien-Oabineten eine Anstalt,
deren eigentliche Bestimmung nicht in der Zusammenbringung und Auf-
bewahrung einer grossen Anzahl von Naturgegenständen allein liegt,
sondern die vor Allem ihren materiellen Reichthum nur als das nöthige
Mittel zur Förderung der Wissenschaft ansieht, und desshalb das emsig
Vermehrte und sorgfältig Erhaltene, nutzbringend zu machen streben muss.
Ihrer Einrichtung nach, vorzugsweise für die beschreibende Natur-
geschichte bestimmt, war man an dieser Anstalt von jeher bemüht, die
in den einzelnen Abtheilungen derselben angehäuften Schätze von Nalur-
gegenständen, wissenschafilich zu bearbeiten; und wir könnten eine nicht
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geringe Anzahl von naturhistorischen Schriften anführen, die entweder
unmittelbar von dem k. k. Hof-Naturalien-Cabinete ausgegangen, oder
wenigstens mit Hilfe desselben, theils von den bei demselben Angestellten,
theils von andern, fremden und einheimischen Gelehrten bearbeitet worden
sind, und zum Theile Epoche in der Wissenschaft gemacht haben.
Dessen ungeachtet haben vorzüglich die jüngeren österreichischen
Naturforscher, die grossen Theils aus der Schule dieses Institutes, wel-
ches, ohne vom Catheder zu lehren, sich tüchtige Schüler zu bilden weiss,
hervorgegangen sind, schon lange das Bedürfniss eines geeigneten Orga-
nes, durch welches sie ihre Erfahrungen aussprechen, und die Resultate
ihrer Beobachtungen bekannt machen könnten, schmerzlich gefühlt.
Diesem Mangel abzuhelfen, ist die Bestimmung vorliegender Blätter,
deren zwanglose Fortsetzung allein von dem Beifalle, der ihnen in der
gelehrten Welt zu Theil werden dürfte, bedingt seyn wird; da es we-
der an reichen und mannigfaltigen Materialien, noch an tüchtigen und
thätigen Mitarbeitern gebricht.
Sollte es uns gelingen, durch dieses Unternehmen, welches wir nicht
ohne einige Zuversicht bei dem Publikum einführen, der Wissenschaft
Nutzen zu bringen, und zu zeigen, dass Oessterreichs alter Ruhm in dem
Gebiete der Naturwissenschaften, auch in einem jüngeren Geschlechte
kräftig fortblühe; so werden wir für Mühe und Opfer, die mit derglei-
chen Unternehmungen nothwendig verbunden sind, uns reichlich ent-
schädiget fühlen. |
Wien, im März 1836.
Carl von Schreibers,
k, k. Hofrath und Director der k. k. Hof- Naturalien - Cabinete.
ANNALEN
DES
WwiIiENER MUSEUMS
DER
NATURGESCHICHTE.
ERSTER BAND.
MDCCCXKXXVI.
vi.
Inhalt des ersten Bandes.
Versuch einer Monographie der Gattung Pentastoma, von Dr. Carl Moriz Diesing. Mit vier
Kupfertafeln. p. 1-32.
. Acanthophyllum C. A. Meyer. Eine neue Pflanzengattung aus der Ordnung der Sileneen, näher er-
läutert und von einer Charakteristik aller Gattungen der Alsineen begleitet, von Dr. E duard Fenzl.
Erste Abtheilung. Mit drei Steindrucktafeln. p. 3368.
. Scaphirhynchus, eine neue Fischgattung aus der Ordnung der Chondropterygier mit freien Kiemen,
beschrieben von Jacob Heckel. Mit einer Steindrucktafel. p. 68__78.
. Beiträge zur Kenntniss der lernäenartigen Crustaceen, von Vincenz Kollar. Mit zwei Kupferta-
feln, p: 79-92.
. Ueber die sogenannten versteinerten Ziegenklauen aus dem Plattensee in Ungarn, und ein neues,
urweltliches Geschlecht zweischaliger Conchylien, von Paul Partsch. Mit zwei Steindruckta-
feln. p. 93.102.
. Entwurf einer systematischen Anordnung der Schildkröten nach den Grundsätzen der natürlichen Me-
thode, von Leopold Fitzinger. p. 103__128.
. Bemerkungen über die Flora der Südseeinseln, von Stephan Endlicher. Erste oder botanische
Abtheilung. Mit vier Kupfertafeln. p. 129__190.
. Planaria Ehrenbergii, von Dr. Gustav Woldemar Focke. Mit einer Kupfertafel. p. 191206.
. Deeas Orthopterorum novorum. Deseripit Augustus Frideriecus Comes Marschall. Mit
einer Kupfertafel. p. 207__218. .
. Ueber einige neue oder nicht gehörig unterschiedene Cyprinen, nebst einer systematischen Darstel-
lung der europäischen Gattungen dieser Gruppe, von Jacob Heckel. Mit zwei Kupfer- und einer
Steindrucktafel, p. 219__234.
. Monographie der .Gattungen Amphistoma und Diplodiscus, vonDr. CarlMoriz Diesing. Mit zwei
Kupfer- und einer Steindrucktafel. p. 235__260.
. Monographische ni der Gattung Acipenser, v. L. J. Fitzinger und J, Heckl. Mit
1326.
sechs Steindrucktafeln. p
. Species Inseetorum Coleoptererum novae. Desceripit Vincentius Kollar. Mit einer Kupfertafel.
p- 327__336.
. Monographie der Mollugineen und Steudelieen, zweier Unterabtheilungen der Familie der Portulaceen.
Nebst einem Zusatze zur Abhandlung über Acanthophyllum. Von Dr. Eduard Fenzl. Mit einer
Steindrucktafel. p. 337384.
VERSUCH
EINER
MONOGRAPHIE DER GATTUNG
'PENTASTOMA
VON
Dr. CARL MORIZ DIESING.
Mit # Kupfertafeln.
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Einleitune.
Der berühmte französische Veterinär Chabert war der Erste, der eine Art der Gattung Jerr-
tastoma in der Stirnhöhle eines Pferdes zu Paris im Jahre 1787 entdeckte, und unter den Na-
men T'aenia lanceol&e beschrieb. Zwei Jahre später machte Abilgard eine zweite Art bekannt.
die er auf der Oberfläche der Leber eines Bockes gefunden hatte, und T’aenia caprina nannte.
In demselben Jahre (1789) fand Frölich die dritte Art in der Lungensubstanz eines Hasen.
die er unter den Namen Zinguatula serrata beschrieb. Eine vierte Art wurde 1799 von Ale-
xander v. Humboldt zu Cumana im mittägigen Amerika in den Lungen von Crotalus
Durissus entdeckt, und zuerst als Echinorhynchus, dann als Distoma, und endlich als Poro-
cephalus Crotali beschrieben. Die fünfte und letzte Art wurde von Le Gallois zu Paris in
den Lungen eines Meerschweinchens gefunden, und von Bose im Jahre 1810 unter den Namen
Tetragulus Caviae bekannt gemacht.
Diess war die Gesammtzahl der bekannten Arten bis zu dem Zeitpunkte, wo durch Rudol-
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phi die Systematik der Binnenwürmer auf eine wissenschaftliche Basis begründet, und die früher
zerstreuten Arten nach ihren gemeinsamen Merkmahlen in eine Gattung unter den Namen Pen-
tastoma vereinigt wurden, ohne dass sich die Anzahl der Arten selbst durchRudolphi eines Zu-
wachses zu erfreuen gehabt hätte. Erst fünf Jahre später wurde wieder ein Pentastoma von
Creplin *) zu Greifswalde an der Oberfläche der Leber einergemeinen Hauskatze aufgefunden,
welches von ihm für eine neue Art gehalten und Pentastoma Ferae genannt wurde, obgleich es,
wie wir unten zeigen werden, von Pentastoma denticuwlatum nicht verschieden ist. Im Jahre
1828 endlich entdeckte mein verehrter Freund Herr Professor Czermak in der Lunge von
Python Tigris eine wirklich ausgezeichnet neue Art, die er der k. k..Sammlung zum Geschenke
machte, und die von mir im Verlaufe dieser Blätter unter den Namen Pentastoma moniliforme
beschrieben werden wird.
Einem in der Schule des Wiener k. k. Hof-Naturalien-Cabinetes gebildeten, auch um
andere Zweige der Zoologie hochverdienten österreichischen Reisenden war es vorbehalten, nicht
nur die Anzahl der Arten von Pentastoma beträchtlich zu vermehren, sondern auch durch
höchst genaue, in einem fernen Himmelsstrich während der Gefahren einer beschwerlichen und
vieljährigen Reise angestellte Beobachtungen , die wichtigsten Erfahrungen über das Vorkommen
dieser in unseren Klimaten so seltenen Thiere zu sammeln. Durch die von Herrn Johann Nat-
terer während seiner auf Allerhöchsten Befehl inBrasilien unternommenen Reise für das k.k.
*) Chabert Trait& des maladies vermineuses dans les animaux. Second. edit, Paris, 1787. 8. Abil gaard, Zoo-
logia danica. Vol. IH. Fröli ch, im Naturforscher, Band 24. und 25. Alex. v. Humboldt, Ansichten der
Natur, Tübingen, 1808. und 2. Auflage. 1826. Recueil d’ observations de zoologie et d’ anatomie compar&, fase. 5 et
6. Paris. 1809. Bosc, Bulletin de la soc. Philomath. 4811. N. 44. Rudolphi, Synopsis entozoorum, Berolin,
4819, Creplin,novae observationes de entozois, Berolini, 1819,
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4 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA.
Hof - Naturalien-Cabinet zusammengebrachte in ihrer Art ganz einzige Sammlung von Binnenwür-
mern, über deren Umfang ich an einen andern Ort einige Notizen bekannt gemacht habe *),
und mit deren Sichtung, Aufstellung und Bestimmung ich im Auftrage des Herrn Directors und
Regierungsrathes Ritter von Schreibers, der dieser so wichtigen Abtheilung der k. k. Samm-
lung seit ihrer ersten Begründung durch ihn , und durch meinen hochgefeierten und unvergess-
‚lichen Lehrer, Dr. Bremser, seine aufgeklärte Vorsorge ununterbrochen widmet, seit mehre-
ren Jahren beschäftigt bin; wurde ich in Stand gesetzt eine Monographie dieser Gattung in
nachfolgenden Blättern zu bearbeiten. Möge diess auf eine des mir zu Gebote stehenden Ma-
teriales nicht unwürdige Weise geschehen sein.
Ueber das Vorkommen der Gattung Pentastoma.
Die Gattung Pentastoma ist meines Wissens bisher nur bei Thieren mit Skelet gefunden
worden; doch macht davon eine höchst merkwürdige Ausnahme die ganze Classe der Vögel.
wo nur in dem Magen von Ardea Cocoi dieses Thier einmal, und da nur parasitisch als Ueber-
bleibsel eines schon halb verdauten Fisches gefunden wurde **). In Europa sind diese Thiere,
übrigens nur in Säugethieren (meist Hausthieren) beobachtet worden, und kommen in densel-
ben auch nur selten vor, während sie im. tropischen Amerika sowohl in Amphibien als
Fischen häufig entdeckt wurden, wie denn überhaupt das Vorkommen dieser Gattung in der heis-
sen Zone Amerikas (über andere Welttheile fehlen uns leider noch alle Beobachtungen ***), bei
weitem häufiger ist alsim gemässigten Himmelsstriche, und sich beinahe wie 6zu1 verhält. Die Ar-
ten mit zusammengedrücktem Körper (P. taenioides, subtriquetrum, denticulatum und serratum)
sind nach den bisherigen Erfahrungen allein auf Säugethiere beschränkt, und scheinen mit Ausnah-
me von P. denticulatum, nur in Europa vorzukommen. Letztere Artist zugleich in mehreren ame-
rikanischen oder in Europa acclimatisirten Säugethieren (CaviaCobaya, Hystrix cristata,Capra
«mericana)und auch in unseren einheimischen Ochsen und in der gemeinen Hauskatze beobach-
tet, und auch in Brasilien selbst, jedoch nur parasitisch im Magen des Bisamschweines gefun-
den worden. Pentastoma subtriquetrum, eine Art welche durch die Form ihres Körpers die Ab-
theilung der plattgedrückten Pentastomen mit den stielrunden zu vermitteln scheint, ist ein ein-
®) Ueber zwei neue Gattungen von Binnenwürmern aus Brasilien, in den medic, Jahrbüchern des k, k. oester-
reichischen Staates, neuester Folge Band VII. St. 1.
**) Auch andere Gattungen von Binnenwürmern kommen ausser ihrem ursprünglichen Aufenthaltsorte bei an-
deren Thieren ‚und zwar in solchen Organen, in welchen sie nicht zu hausen pflegen, parasitisch vor. Am
häufigsten ist diess mit dem Riemenwurm (ZLigula) der Fall, der ursprünglich in der Bauchhöhle von Fischen
vorkommt, die er häufig ganz ausfüllt, und auch nicht selten im Magen und Darmkanal fischfressender Vögel
erscheint, Das Merkwürdigste dabei ist, dass er in diesen warmen secundären Aufenthalte nicht nur eine
geraume Zeit verlebt, sondern auch seine Organe eine Entwickelungund Ausbildung erreichen , wie diess in der
Bauchhöhle von Fischen nicht zu geschehen pflegt. _ So fand ich im September 1826 im Magen eines Falco
Buteo unter den Ueberbleibseln einer verschluckten Maus viele Individuen des Cysticercus longicollis,
also die Speeies einer Gattung, die nur bei Säugethieren und zwar nie im Magen, sondern zwischen den Muskeln,
auf derLeber, und bisweilen im Auge angetroffen wird. Der Vogel war seit zwei Tagen todt, aber die er-
starrten Würmer, in lauwarmes Wasser gebracht , lebten für kurze Zeit wieder auf und bewegten sich lebhaft,
"#*) Ueber das Vorkommen von Binnenwürmern in Nord-Afrika sehen wir den Mittheilungen des Herrn Prof.
Ehrenberg, der eine grosse Menge derselben von seiner Reise mitbrachte, mit Ungeduld entgegen.
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA, 5
ziges Mal im Rachen eines transatlantischen Krokodills gesehen worden. Dagegen sind die
Arten mit stielrundem Körper ohne alle Ausnahme auf Amerika beschränkt, und kommen alle
(ausser Pentastoma subcylindricum, welches nur in Säugethieren gefunden worden ist) nur in
Thieren mit kaltem Blute vor. Bei Fischen ist bisher nur Pentastoma gracile gefunden worden ;
wir besitzen diese Art jedoch auch aus Amphibien, in welchen sie aber ungleich seltener zu sein
scheint. Pentastoma proboscideum ‚, oscycephalum , megastomum und furcocercum sind bloss
bei Amphibien angetroffen worden, und zwar am häufigsten bei Ophidiern.
. Man findet diese Würmer bei Säugethieren in der Stirnhöhle, im Kehlkopf, in den Lun-
gen und den Luftröhren, in der Brusthöhle, frei in der Bauchhöhle, oder auf der Leber einge-
kapselt. Bei Amphibien in der Lunge, zwischen der Magenhaut und ausserhalb des Magens frei,
oder in besondern Kapseln eingeschlossen, endlich im Gekröse, auf dem Darmkanal selbst, oder
auf der Leber, und selbst zwischen den Muskeln. Bei Fischen (in welchen sie zuerst von Natte-
rer aufgefunden wurden) sind sie aussen auf dem Darmkanal einzeln in Kapseln eingeschlossen,
auf dem Eierstock (Rogensack), Gekröse, auf der Leber, meist von einer häutigen Hülle umge-
ben angetroffen worden.
Anatomie der Gattung Pentastioma.
‚Die erste anatomische Deutung der inneren Organe von Pentastoma verdanken wir Herru
Alexander v. Humboldt in seiner angeführten Abhandlung über Porocephalus Crotalı,
die zweite dem Freiherrn Cuvier, der sich über Pentastoma taenioides nur beiläufig aus-
sprach. Dieselbe Art wurde später von Herrn v. Nordmann zerlegt, das Resultat seiner Un-
tersuchung jedoch nur im Allgemeinen mitgetheilt. Eine Arbeit des trefflichen, der Wissenschaft
zu früh entrissenen Anatomen der Gattung Distoma, des Dr. Mehlis, über dasselbe Thier ist
leider nicht bekannt geworden. Ich habe mich bemüht, in nachstehenden Blättern über den inneren
Bau der Gattung Pentastoma das von Anderen bereits Beobachtete zu bestätigen und zu berich-
tigen, das Fehlende nach Möglichkeit zu ergänzen, und alles durch genaue Zeichnungen zu er-
läutern und zu versinnlichen, wobei ich den Beistand des vortreffllichen Künstlers Herrn
Joseph Zehner, der mir hülfreich zur Seite stand , dankbar rühımen muss.
Zur Untersuchung wählte ich Pentastoma proboscideum und taenioides, von letzterer Art
Jedoch nur das Weibchen, bei welchem ich auch weniger umständlich verweilen zu dürfen glaub-
te, da wir einer speciellen Arbeit des Herrn v. Nordmann, über diese letzte Art baldig
entgegensehen können. a
Die Aussentheile:Mund, Hackengruben und Hacken, äussere männliche
und weibliche Geschlechtstheile, After; endlich die allgemeine Be-
deckung, und über einen Theil des Gefässsystems.
Die bisher bekannt gewordenen Arten der Gattung Pentastoma zerfallen nach ihrer äusse
ren Körperform in zwei leicht zu unterscheidende Abtheilungen ; bei einigen derselben ist
nämlich der Körper drehrund,, während er bei andern mehr oder minder zusammengedrückt , eine
flache Bauchseite und eine schwächer oder stärker gewölbte Rückenseite darstellt. Alle Arten
beider , durch zahlreiche Mittelformen verbundener Abtheilungen kommen darin überein, dass
sich das eine Ende des Körpers (welches wir Schwanzende nennen werden) allmälich ver-
6 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA.
schmälert, während das andere (das Kopfende) in grösserem oder geringerem Grade verdickt
erscheint.
Noch mit unbewaffnetem Auge, oder bei einer mässigen Vergrösserung bemerkt man an
der unteren Fläche des Kopfendes, vom äussersten Rande desselben mehr oder minder ent-
fernt, eine fast kreisrunde Oeffnung (Mundöffnung,), und an jeder Seite derselben zwei spaltför-
mige Vertiefungen, als Scheiden hornartiger , zurückziehbare Häckchen, die in ihrer Färbung,
Form, Anzahl und relativen Stellung bei den verschiedenen Arten verschieden, zur Festhaltung
des Thieres bestimmt sind. Am entgegengesetzten Ende des Körpers (dem Schwanzende) er-
scheint eine zweite Oeffnung (der After), bei männlichen Thieren an der äussersten Spitze des
Schwanzendes gelegen , bei weiblichen mehr von derselben entfernt und in einer Fläche mit der
Mundöffnung, zugleich zur Ausmündung des Eierschlauches bestimmt. Unterhalb der Mund-
öffnung und nicht weit von derselben entfernt, zeigt sich bei männlichen Individuen , in Form
einer kleinen Warze die Atuthe, welche die allgemeine Bedeckung durchbohrend, von dieser schei-
denförmig wie von einer Vorhaut umgeben wird.
Ringförmige Hautfalten, je nach den verschiedenen Arten, oder der Entwicklung der
einzelnen Individuen, mehr oder weniger deutlich und zahlreich, bisweilen ganz und gar
verschwindend , umgeben den Körper, ohne sich jedoch in das eigentliche Kopfende zu
erstrecken. Die aligemeine Bedeckung erscheint dem unbewaffneten Auge vollkommen
glatt, und erst bei einer starken Vergrösserung nimmt man auf den Hautringen eine grosse
Anzahl warzenförmiger Erhöhungen, die wir mit Nordmann für Athemlöcher (stigmata)
zu halten geneigt sind, wahr; bei einer einzigen Art (P. dentieulatum) sind diese Er-
höhungen röhrenförmig verlängert, so dass die einzelnen Hautfalten wie kammförmig
zerschlitzt erscheinen. Ausser diesen bei einigen Arten nur schwer wahrzunehmenden Er-
höhungen auf den Hautfalten , zeigen sich bei anderen Arten sowolıl an der obern als untern
Fläche des. Kopfendes deutliche, und mit einer gewissen Regelmässigkeit gestellte warzen-
formige Erhöhungen, über deren Bedeutung und Verrichtung wir hier nicht abzusprechen wagen,
die wir aber am liebsten für Analoge ähnlicher Gebilde halten möchten, die man bei Annulaten,
und namentlich bei der Gattung Zirudo , Planaria und endlich lernaeenartigen Thieren
geradezu Augen zu nennen, übereingekommen zu sein scheint.
Die allgemeine Bedeckung ist weder bei allen Arten, noch bei den verschiedenen Individuen
ein und derselben Art von gleicher Dicke. Bei Pentastoma taenioides ist der von beiden Seiten‘
as zusammengedrückte Leib von einer ganz feinen und durchscheinenden Haut umgeben,
#: welcher stellenweise deutliche Bündel von Querfasern erscheinen (7. ZZ. Fig. 1.), die
einen grossen Theil des darunter liegenden rostfärbigen Eierschlauches, und zwar am deutlich-
sten an der Rückenfläche durchscheinen lassen. Dagegen ist die Haut an den ziemlich scharfen,
und durch das Hervorragen der Hautfalten gekerbten Kanten, an welchen Bauch und Rücken-
fläche zusammenstossen, dermassen verdickt, dass sie hier undurchsichtig wird und alle Organe
wie mit einem Rahmen umschliesst. Jede der Kerbungen dieser Kanten bildet nach Innen, mit
der von den Querfaserbündeln freien Raum eine sackförmige Vertiefung. Weniger auffallend ist
diese Verschiedenheit in der Dicke der Haut bei Pentastoma proboscideum ‚bei welchem nur die
Rückenfläche ein an der Spitze gabelförmiges Organ durchscheinen lässt. Bei anderen Arten ist
die Dicke der allgemeinen Bedeckung an alien Theilen des Körpers gleichförmig undurehsichtig,
wie bei Pentastoma denticulatum u. m. a.. oder beinahe ganz durchsichtig, wie diess nament-
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA, 7
lich bei einer sehr merkwürdigen neuen Art, die wir Pentastoma furocercum genannt haben,
der Fall ist. Die Färbung der allgemeinen Bedeckung wird übrigens von der Dichtigkeit dersel-
ben, und dem geringeren oder stärkeren Durchscheinen der unter derselben liegenden Organe
bestimmt; bei den Arten wo sie durchsichtig ist, zeigt sie verschiedene Abstufungen der brau-
nen oder rostbraunen Farbe, während sie bei den undurchsichtigen milch- oder schmutzig-weiss
erscheint. Uebrigens besteht diese allgemeine Bedeckung bei einer genaueren Untersuchung aus -
mehreren über einander liegenden Schichten, die obgleich sie auf das innigste mit einander ver-
bunden sind, sich dennoch wenigstens zum Theil einzeln und gesondert darstellen lassen.
Die äusserste Schichte oder Oberhaut (Zpidermis) liess sich zwar nicht darstellen, muss
aber der Analogie zu Folge als allgemein vorhanden angenommen werden, und ihre Existenz
wird bei Entozoen noch insbesondere durch den Umstand erwiesen, dass bei mehreren Gat-
tungen eine Häutung beobachtet worden ist.
Die erste unter der Oberhaut liegende Schichte besteht aus einem häutigen Gebilde, an des-
sen innerer Fläche röhrenartige, in der Mitte etwas erweiterte Körper entspringen, die mit dem
einen ihrer verschmälerten Enden an dieser Schichte festsitzen, und sich durch ungemein zart-
verästelnde Gefässe in die Hautsubstanz verlieren, während sie mit dem anderen Ende in die
"nächste Schichte übergehen, und beide verbindend, bei einer künstlichen Trennung derselben in
der Mitte zerrissen werden (7. I. Fig. 3. a. und Fig. %. sehr vergrössert).
Die zweite Schichte besteht aus einer unzähligen Menge kleiner, an einander gereihter Bläs-
chen, zwischen welchen kleinere Gruppen drüsenartiger Körper erscheinen, die von den röh-
renförmigen Organen eingeschlossen werden, und dürfte dem Malpighischen Schleimnetze (re-
ticulum cutaneum oder corpus reticulare) zu vergleichen sein. (Z'. I. Fig. 3. b. und Fig. 5. sehr
vergrössert.) In der innigsten Verbindung mit dieser Schichte steht ein Gewebe (die eigentli-
che Haut, cutis ;) von sich wechselseitig durchkreuzenden Hautmuskeln,, zwischen denen man
ılas dem Malpighischen Schleimnetze vergleichbare Gewebe, mit den in den Röhren eingeschlos-
senen drüsenartigen Körpern erblickt. (7. I. Fig.3. c. und Fig.6. sehr stark vergrössert, mit
Weglassung der Drüsen.) | |
Die letzte innerste Lage endlich bilden Getässe, die aus Längsfasern bestehend, zu beiden
Seiten der Bauchfläche in einen Bündel vereinigt liegen, und ohne sich zu verzweigen, in gerader
Richtung vom Kopfende bis zur Schwanzspitze herabsteigen , wo sie eine Falte bildend, in der-
selben den untersten 'Theil des Magens einschliessen. (T. I. Fig. 3. d. und Fig, 10. sehr ver-
grössert. Fig. 7.) } *
Verdauungsorgane und Gefässsystem.
Die Verdauungsorgane der ersten Wege zerfallen bei der Gattung Pentastoma in eine Spei-.
seröhre, einen Magen und in einen kurzen Darmcanal.
Am Grunde der auf der Bauchseite etwas unter dem Kopfrande PERREE? Mundöffnung ent-
steht die nur sehr kurze cylindrische Speiseröhre, die sich schief abwärts gegen die Rücken-
fläche erstreckend, in den kolbenförmigen, nach oben stark gewölbten Magen einmündet. (7. 7.
Fig. 8. und 9.) Der Magen, beinahe die ganze Körperlänge einnehmend, bei den Weibchen von
dem Bierschlauche vielfältig umwunden, bei den Männchen aber von dem männlichen Ge-
schlechtsapparate begleitet, verläuft, nachdem er sich allmählich verschmälert, in einen äusserst
kurzen Darmcanal, der bei den Männchen gerade in den an der Schwanzspitze gelegenen Aftcı
8 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA,
mündet, bei den Weibchen aber schief abwärts nach der Bauchfläche gerichtet, diese Mündung
erreicht. (7. I. Fig.2. und 8$__11.) An der inneren Fläche des Magens bemerkt man 13 __15
"stark hervorspringende Längefalten, die sich in ihrem Verlaufe nicht selten sparrig theilen, an
der äusseren Fläche des Magens gar nicht wahrgenommen werden können, und wahrscheinlich
_ durch die Verwachsung zweier Flächen der äusseren Magenwand entstehen; zwischen (diesen
Falten ist die Magenhaut durchsichtig. (7. J. Fig. 12.) In der Magenhöhle selbst wurde eine
braune geronnene Masse von unbestimmter Form gefunden. Den ganzen Magen umgibt eine
äusserst zarte Gefässhaut, diean der Bauch- und Rückenseite auf das innigste mit der äussern
Magenwand verbunden ist, nach Rechts und Links aber frei, etwas von derselben absteht, so
dass sie bei flüchtiger Betrachtung einem am Magen herablaufenden Gefässstamme ähnlich sieht.
(T. I. Fig. 13.) In diesem ‚Gewebe bemerkt man Gruppen von 10__12 Gefässen, die nach
einen Punkt sternförmig zusammenlaufend, von dort einen röhrenförmigen Fortsatz ausschicken,
der in die eigentliche Haut reicht, und dort mit den erwähnten, die äusseren Hautschichten
durchsetzenden röhrenförmigen Gefässen in Verbindung tritt, und als solche in der äussersten, von
der Oberhaut unmittelbar bedeckten Schichte durch feine Verzweigungen endet. (7. I. Fig. 15.)
Die Lage und Gestalt der Verdauungsorgane bei Pentastoma hat die grösste Aehnlichkeit
mit der Organisation der Aundwürmer, und nur die Richtung und Einmündung der Speiseröhre
ist verschieden, indem bei allen Gattungen der Rundwürmer die Speiseröhre, als Fortsetzung des
an der äussersten Spitze des Kopfendes gelegenen Mundes, vollkommen gerade ist, während sie
hier von der an der Bauchseite gelegenen Mundöffnung schief abwärts steigen muss, um den
von der Schwanzspitze gerade aufsteigenden Magen zu erreichen. Ein wesentlicher Unterschied,
auf den wir bei der Systematik zurückkommen werden.
Was die Bedeutung der einzelnen Theile der so eben beschriebenen Verdauungsorgane be-
trifft, so dürfte das den Magen einschliessende Gefässnetz dem Lymphsysteme höherer Thiere,
die mit demselben in Verbindung stehenden drüsigen Körper dem Fettkörper der Insecten oder
Geekrösedrüsen höher organisirter Thiere, endlich der an beiden Seiten des Magens herabstei-
gende Bündel von Gefässen mit einer hier noch getrennten Speisesaftröhre (Cisterna chyli) ver-
glichen werden. Lymphgefässe sind zwar den niederen Thieren ganz abgesprochen worden, es
gibt jedoch eine Art von Gefässen an den Nahrungscanal des Scorpions, die in sofern allerdings
nit diesen Namen zu bezeichnen wären, als sie eine Art von Flüssigkeit aus jenen Canal in
den übrigen Körper leiten *). Auch bei Julus sabulosws sind ähnliche, jedoch nicht netzförmig
verzweigte Gefässe von G. A. Treviranus beobachtet worden, die an der äusseren Wand des
Magens und Darmes entspringend,, eine Rolle im Ernährungsprocesse zu spielen bestimmt
scheinen **).
Bei unsern Thieren scheint die in den Magen gebrachte Nahrung in Nahrungssaft umge-
wandelt, und, während die nicht aufnehmbaren Stoffe durch den After abgehen, von den mit den
Magenwänden in inniger Verbindung stehenden Lymphgefässen aufgesogen, und mit den
drüsigen Organen, die sich in den Hautröhren eingeschlossen befinden, in Wechselwirkung ge-
Ban mn nm
*) G.R. Treviranus, über deninnern Bau der Arachniden. Nürnberg 1812. 4% Tab. I. und Dr. Johannes
Müller, Beiträge zur Anatomie des Scorpions, in Meckels Archiv für Anatomie und Physiologie. Leipzig 1828.
**) Treviranus, vermischte Schriften anatomischen und physiologischen Inhaltes. 1817. 2 St. 1. Heft p. #4.
T, VII Fig, 6.
DIESING,, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA, a
bracht zu werden. Wahrscheinlich erleidet der Nahrungssaft hier durch den Zutritt der atınos-
phärischen Luft vermittelst der auf der Oberfläche des Körpers vertheilten Athemlöcher eine neue
Veränderung, die hier in Ermanglung eines eigentlichen Darmcanals mit der Chylification ver-
glichen werden dürfte. Höchst wahrscheinlich verbindet sich das dem Magen umgebende, und
mit allen anderen Organen in Verbindung stehende Grefässnetz auch mit den oben erwähnten,
ander Bauchseite herabsteigenden Gefässbündeln, die das untere Ende des Magens wie in einer
Falte einschliessen, und die hier wahrscheinlich die Stelle einer Speisesaftröhre vertreten. Lei-
der waren wir nicht im Stande die Bedeutung dieser Gefässe mit Bestimmtheit zu ermitteln .
da es uns nicht gelingen wollte, ihren Zusammenhang mit den übrigen Organen zu erschauen;
und sehen daher den von Nordmann an lebenden 'Thieren gemachten Beobachtungen mit Un-
geduld entgegen.
Ueber die Geschlechtstheile und die Eier.
Die Gattung Pentastoma wurde von Rudolphiin eine Ordnung der Binnenwürmer ge-
stellt, welche sich durch das Vorhandensein zweier Geschlechter in einem Individuum auszeichnet.
Neuere Untersuchungen namentlich von Cuvier, die später von Mehlis undNordmann be-
stätigt wurden, haben jedoch dargethan, dass die Thiere dieser Gattung getrennten Geschlechtes
sind , und diese Stellung im Systeme als irrig erwiesen. In der That besitzen sie einen in seiner in-
neren Struktur deutlich geschiedenen, höchst zusammengesetzten Geschlechtsapparat ‚und der Ge-
schlechtsunterschied kann sogar als ein äusserer angesehen werden, als nicht nur die etwas ver-
schiedene Lage des Afters bei beiden Geschlechtern , sondern auch das Hervortreten einer Ru-
the bei den Männchen dieselben hinreichend charakterisiren, wozu noch der Umstand kommt ; dass
wenigstens bei einigen Arten die Weibchen grösser sind als die Männchen.
Bei
1. Die männlichen Geschechtstheile.
Die männlichen Geschlechtstheile bestehen aus äusseren und inneren. Von den äusseren .
der unterhalb der Mundöffnung und innerhalb des ersten und zweiten Leibringes die allgemeine
Bedeckung durchbohrenden, fast kegelförmigen Ruthe haben wir bereits gesprochen, und kön-
nen sogleich zur Beschreibung der inneren übergehen. In der Nähe des Afters entspringt der
spindelförmige Hoden, dersich allmälich verdickend, dem Magen parallel gerade gestreckt, bei-
nahe die Hälfte der ganzen Körperlänge erreicht. (7. I. Fig. 8 und 16.) An den dickeren, et-
was abgerundeten Ende desselben entsteht der Oberhoden (epididymis), in Form einer feinen
Röhre, die sich Anfangs nach Links wendet, dann wider nach Rechts abweichend gerade auf-
steigt, und in ein beinahe herzförmiges Knötchen endet. (7'. I. Fig. 16 und 17.) Ueber diesem Knöt-
chen, entspringt ein gabelförmig gespaltenes Organ, das ausführende Samengefäss (vas deferens
sive efferens), dessen fast cylindrische Schenkel beinahe von gleichem Durchmesser mit den
eigentlichen Hoden sind, und die den oberen Theil des Magens umfassend, dort wo sie die
vordere ‚der Bauchseite zugekehrte Wand desselben erreichen, in die eiförmigen Samenbläschen
übergehen , die von ihrer Basis eine wurmförmige V erlängerung, fast von gleicher Länge mit
dem ausführenden Samengefäss ausschicken. (T. I. Fig. 8, 16, 17 und 18 ). Seitlich an den
Samenbläschen entsteht die getheilte Ruthe, deren Schenkel sich an ihrer Spitze verbinden-d
die allgemeine Bedeckung durchbohren, und von derselben wie von einer Vorhaut umgeben, an
der Oberfläche der Bauchseite in Form einer warzenförmigen Erhöhung erscheinen. (7. 7. Fig. 8.
2
10 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA.
Am Grunde der Verbindung beider Schenkel der Ruthe bemerkt man noch zu jeder Seite der-
selben einen kleinen birnförmigen Anhang , den man entweder für ein Analogon der Vorsteh-
drüse (prostata), oder für ein zweites Samenbläschen halten kann. (Tab. I, Fig. 16,17 und 18,)
Die Gestalt der Samenblase und ihr wurmförmiger Fortsatz erinnert auffallend an den Bau
dieses Organes, wie es von Bojanus bei Amphistoma triquetrum dargestellt worden ist *).
Bei diesen letzteren Thieren nämlich entstehen an der Samenblase acht gabelförmig getheilte
Fortsätze, die’bei einer anderen Art derselben Gattung (Amphistoma conicum) unter sich zu
einen kugelförmigen Körper verwachsen sind, und von Laurer irrig für einen Hoden gehalten
wurden **).
Im Hoden selbst wurde eine kömige Masse, die bei starker Vergrösserung wieder aus klei-
ueren Kügelchen zusammengesetzt erscheint, gefunden. (7. I. Fig. 19.) Bei lebenden Exempla-
ven von Pentastoma taenioides sah Mehlis wie auch Nordmann, sowohl im Hoden als in
den Samengängen Spermatozoen von Cercarienform und nicht unbeträchtlicher Grösse, wie
auch solche bei Zchinorhynchus gigas, polymorphus, und einigen Ascariden beobachtet
worden sind.
IH. Die weiblichen Geschlechtstheile und die Eier.
Nicht weniger zusammengesetzt und entwickelt als die männlichen Befruchtungsorgane sind
die Geschlechtstheile des Weibchens. Am After beginnend erstreckt sich der gerade Eierstock
an der Rückenseite des Magens weit über die Hälfte der ganzen Körperlänge, wo er sich ga-
belförmig theilend, gerade wie die ausführenden Samengefässe des Männchens den Magen wn-
fasst, und sich nach der Bauchseite desselben wendet. Aeusserst feine Gefässe verbinden seine
Rückenseite der ganzen Länge nach mit der innersten Schichte der allgemeinen Bedeckung,
und entfernt man ihn vou dieser, so bemerkt man an ihr eine lichtere Stelle. (7. I. Fig. 21.)
Eine äusserst zarte Membran bildet die äussere Hülle dieses Eierstockes, innerhalb welcher der
die Bier tragende Stamm aufsteigt. Dieser erscheint gerade und einfach, an den Rändern von
den in kleine längliche Vierecke zusammengeballten Eiern bedeckt, während in der Mitte auf
beiden Flächen eine leere Linie herabläuft. (Z'. ZI. Fig. 4.) Entfernt man die zusammengeball-
ten Gruppen von Eiern, so erscheint der Träger als ein lang gestrecktes Gefäss, welches sei-
nen Hauptstamm auf beiden Seiten in kurze, wieder vielfach getheilte Aeste verzweigt, an denen
die Eier wie auf Stielen aufsitzen; der Hauptstamm, den wir einmal an einer Stelle zufällig
gespalten gefunden haben, ist eine hohle Röhre. (7. II. Fig. 5.) Dort wo die Schenkel des,
an seiner Spitze gabelförmig getheilten Eierstockes , die der Bauchseite zugekehrte Wand des
Magens erreichen, münden sie in die zweihörnige Gebärmutter, die am Grunde der Speiseröhre
noch über dem Anfange des Magens beginnt. (T. II. Fig. Z2und 3.) Die Verbindungsstelle des Eier-
stockes und der Gebärmutter ist meist ohne Eier, und daher durchsichtig. In der Mitte der Ge-
bärmutter an der Verbindungsstelle der beiden Hörner derselben, beginnt der ausnehmend lange
(bei Pentastoma proboscideum 3‘, Schuh) Eierschlauch, der in unzähligen Windungen den
Magen umschlingt, und gemeinschaftlich mit dem Darmkanal an den After mündet. (7'. ]. Fig. 2,
10 une 112 . Il: Fız, 3,)
nn nn nn
*) Bojanus, Enthelminthica ; in der Isis 1821. 2. Heft. p. 166 und 167 Tab. II, Fig. 16 und 17,
“*) Laurer,de Amphistomo conico, Griphiae, 1880. 4” p. 13, Fig, 21 ee. Fig. 24 et 25 bb.
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATIUNG PENTASTOMA. H
An derselben Verbindungsstelle der Gebärmutterhörner , von welcher der Eierschlauch be-
ginnt, befindet sich zu beiden Seiten desselben und parallel mit den Hörnern der Gebärmutter,
ein anderes eigenthümliches Organ von ovaler Form, und sowohl mit der Gebärmutter selbst, als
auch mit dem Eierschlauche in innigem Zusammenhang. (7'. II. Fig. 3und7.) Den inneren Raum
dieser Körperchen erfüllt eine gleichförmige undurchsichtige Masse, die in den Eierschlauch
übergeht. ‚(7’. II. Fig. 8.) Wahrscheinlich ist sie im Leben flüssig und durchscheinend, bei
einen Individuum war sie nur in dem einen dieser Körper vorhanden, aus dem andern aber
gänzlich verschwunden, bei einem Exemplar von P. taenioides aber bereits aus beiden ver
schwunden.
Was die Bedeutung dieses Organes betrifft, so scheint der verschiedene Zustand der
Entwicklung der Eier, wie er im Eierstocke, der Gebärmutter und endlich im Eierschlauche
bemerkt werden kann, darauf hinzudeuten; dass es zur Bildung des Eiklares und der äusser
sten Hülle bestimmt sei. Die noch im Eiertocke befindlichen Eier bestehen nämlich aus einer
einzigen sackförmigen Hülle, die am Grunde mittelst eines kurzen Stielchens an den Aestchen
des Eierstockes befestiget ist *). In der Gebärmutter ist dieses Stielchen bereits verschwunden
und die noch einfache Hülle umschliesst eine innere körnige Masse (den Dotter), von der sie
ganz erfüllt ist. Bei den bereits in den Eierschlauch gelangten Eiern aber ist die den Dotter
umschliessende Haut bei weitem weniger straff anliegend, und wird von einer zweiten umgeben,
und der Zwischenraum zwischen beiden Häuten, von denen man die äussere mit dem Chorion,
die innere aber mit dem 4Amnion des Eies höherer 'Thiere vergleichen darf, wird von einer
nicht unbedeutenden Menge von Flüssigkeit (Zierklar) erfüllt. Die unbestimmten Vermuthungen
von Mehlis**) und Laurer***) über die allmählige Ausbildung der Eier von Distoma und
Amphistoma in den verschiedenen Theilen des weiblichen Geschlechtsapparats, wird wenigstens
von unserer bestimmten Beobachtung der verschiedenen Zustände derselben bei Pentastoma hin-
länglich bestätiget.
Der Bau der weiblichen Geschlechtsorgane von Pentastoma taenioides weicht von dem, wie
wir ihn so eben aus Pentastoma proboscideum beschrieben haben, in mehreren unwesentlichen
Puncten ab. Die Eier befinden sich bei dieser Art mehr an den Rändern des Eierstockes, sind
gleichmässig über dieselben vertheilt, und nicht in Gruppen zusammengeballt; der leere Zwi-
schenraum in der Mitte ist breiter, und einmal bemerkten wir, dass die beiden Randreihen sich
in der Mitte kreuzen. (7. II. Fig. 14.) Die Theilung des Eierstockes ist hier minder gabel-
*) Eine ähnliche stielförmige Verlängerung habe ich auch am Grunde des Eiersackes von Apidogasteı
limacoides bemerkt und abgebildet, m. s. med. Jahrb. des k, k. österr. Staates ete., neueste Folge VII. Bd.
III. Sick. 1834, p. 420. sg. Die ovalen Eier von Monostoma verrucosum sollen nach €. Th, v. Siebold’s Be-
merkung sogar an beiden Enden einen ungeheuer langen dünnen Anhang besitzen, der an die Allantois dev
Wiederkäuer erinnert, M, s, Wiegmann’s Archiv der Naturgeschichte 4835, I. 56. in der Anmerkung.
*) Mehlis, D, Ed. Observationes anatomicae de Distomate hepatico et lanceolato, Goettingae, 1825, Folio e.
tab. aena, p, 30 et 34. Deutlicher erscheint dieses Organ in einer Abbildung des weiblichen Geschlechtsappa-
rates des Distoma haepaticum von Bojanus (Isis 1321. 2. Heft p.173 T.2. Fig, 21, n. 0.f.23.n.o.), wocs auch
mit der Gebärmutter in unmittelbarer Verbindung steht. Bojanus bedient sich des Ausdruckes vesiculae
multifidae, ohne sie jedoch näher zu deuten, Ich zweifle nicht, dass sie mit dem Organe der Eierklarbil-
dung bei Pentastoma von gleicher Bedeutung sind, und mache hier künftige Beohachter dieser Art auf di.
Verschiedenheit der Eier im Eierstocke und im Eierleiter aufmerksam.
”*) Laurer,\ke. p. 16 et 17,
12 DIESING,, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA.
förmig, indem die Schenkel desselben lange schlappe Fäden bilden, die den Magen umfassen,
und an der Bauchfläche fortlaufend, in die ebenfalls etwas länger gedehnten Hörner der Gebär-
mutter ausgehen. Die an dem Vereinigungspuncte der beiden Gebärmutterhörner befindlichen
. sackförmigen Organe, sind hier lange schmale Beutel, die bis an die 'Theilung des Eierstockes
herunterhängen, und an ihren etwas auswärtsgebogenen Enden abgerundet sind. Auch wurden
sie, wie bereits erwähnt worden, bei dieser Art leer und vollkommen durchsichtig gefunden.
Die Dottermasse des Eies ist hier mehr in die Länge gezogen und von rostbrauner Farbe,
während sie bei der vorigen Art mehr lichtgelb erscheint. Die gemeinschaftliche Dotterhaut liegt
hier knapp an, die Ausmündung des Eierschlauches bietet keine Verschiedenheit dar.
Der Eierschlauch von Pentastoma proboscideum ist, wie wir oben bemerkt haben, 3'/ Schuh
lang. In einem, eine Linie langen Stück desselben, zählten wir über 200 Eier, was für den
ganzen Eierschlauch eine Gesammtzahl von 100,800 Eier gibt. Hierzu kommt noch die Zahl der
Kier im Eierstocke und in der Gebärmutter, und wenn wir den, von einer gemeinschaftlichen
Hülle umschlossenen körnigen Inhalt nicht als einfach, sondern wie diess bei Amphistoma,
Distoma und mehreren anderen Binnenwürmern, endlich den meisten Zoophyten , vielen Mol-
lusken, und mehreren Anneliden der Fall ist, aus vielen Dottern oder eben so vielen Embryonen
zusammengesetzt, ansehen müssen; so werden wir die Anzahl der letzteren in einem einzigen
Thiere auf mehrere Millionen anschlagen können *).
Dass Thiere, die mit einen so ausgebildeten und deutlich getrennten inneren Geschlechts-
apparat und äusseren Geschlechtstheilen versehen sind, eine innige Geschlechtsverbindung ein-
gehen, unterliegt um so weniger einem gegründeten Zweifel ; als eine solche Verbindung bei
mehreren Gattungen von Binnenwürmern, wie bei Physaloptera und Strongylus, die man nicht
selten in dem Acte der Begattung angetroffen hat, wirklich beobachtet worden ist. Auf der
anderen Seite ist es nicht in Abrede zu stellen, dass ein solches Zusammentreffen männlicher
und weiblicher Individuen, die sehr oft vereinzelnt und abgeschlossen in ganz verschiedenen und
nicht zusammenhängenden Theilen des thierischen Leibes, den sie bewohnen, angetroffen wer-
den, in vielen Fällen nicht nur äusserst erschwert, sondern ganz und gar unmöglich gemacht
werde. Man wird daher wohl noch immer gezwungen sein, anzunehmen; dass es ausser der
normalen Entstehung durch befruchtete Eier, die ausserhalb des Mutterleibes durch die eigen-
thümliche Wärme des Organismus, den sie bewohnen, ausgebrütet werden, noch andere Ver-
inehrungsweisen gebe, und ich zweifle keinen Augenblick, dass die schaffende Natur in solchen
Theilen des Thierleibes, in welche, wie in die Bauch- und Brusthöhle,, den Herzbeutel oder
das Auge u. m. a., unmöglich ein Ei dringen kann; im Stande ist, aus formlosen Stoffen einen
selbstständigen Organismus hervorzubringen; obgleich ich sehr wohl weiss, wie sehr diese
Ansicht der herrschenden Lehre der neuesten deutschen Schule entgegen ist, die durch Wieder-
aufnahme eines von unseren Vätern glücklich beseitigten Vorurtheils, einen gefährlichen Schritt
rückwärts in der philosophischen Ansicht der Natur gethan hat.
*) Bei Amphistoma conicum hat Laurer in jedem Eie gegen’60 Dotter gezählt. In den gestielten Eiern der Pla-
narien die v. Baer Kapselchen nennt, sind 4__38 Embryonen enthalten (Aet. nat. curiosos. Vol. XII.
dig: II. p. 720) und nach Weber’s Beobachtungen entstehen aus jedem Eie des medicinischen Blutegels
-- 10 junge Thiere; (über die Entwickelung des med, Blutegels, in Meckel’s Archiv über Anatomie und Phy-
a Jahrg, 1828. ». 379.)
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA. 13
-
Ueber deninneren Zusammenhang der Hacken.
Von den vier unter dem Kopfende liegenden Hacken, ist jeder in das etwas abgeplattete
- der Bauchseite zugekehrte Ende eines beinahe kugelförmigen Körpers eingesenkt. (7". I. Fig. 22.)
Es wäre wohl am geeignetsten diesen Körper für eine eigene Drüse zu halten, es lässt sich
jedoch durchaus keine Gefässverbindung in denselben nachweisen, auch scheinen die Hacken
weder hohl, noch an der Spitze mit einer Öeflnung versehen zu sein, obzleich diess bei der
Kleinheit des Gegenstandes nicht mit Bestimmtheit auszumitteln war.
Unterhalb der Mittellinie dieses kugelförmigen Körpers, entspringen rings um denselben,
an acht Stellen, eben so viele Bündel von Muskelfasern, die sich in eine, den Raum des Kopf-
endes ausfüllende häutig-zellige Masse verlieren. Bei einem Exemplare, in welchem es gelun-
gen ist, diesen Körper vollkommen zu trennen und gesondert darzustellen, zeigten sich am
Rande der -abgeplatteten, der Bauchfläche zugekehrten Seite, zwölf lanzetförmige Lappen, von
deren Spitze ebenfalls, jedoch etwas schmälere Bündel von Muskelfasern entspringen, die sich
gleich den ersteren in das Kopfende vertheilen. (7'. /. Fig. 23.) Es kann keinen Zweifel unter-
liegen, dass diese Muskel zum Ausschieben und Einziehen der in einer Scheide befindlichen
Hacken bestimmt sind. Wirklich beobachtete Creplin dieses Aus- und Einziehen der Hacken bei
seinem Pentastoma Ferae, und ich hatte Gelegenheit dieselbe Erscheinung bei einer neuen
Art (Pentastoma subtriguetrum), die ich im Rachen des Brillenkrokodills gefunden habe, zu
sehen.
Die Hacken selbst sind bogenförmig gekrümmt, und an ihrer fast kegelförmigen Basis von
beiden Seiten zusammengedrückt. (7Z'. J. Fig. 24.) Ausser den Muskelfasern laufen noch Ner-
venfäden vom Cerebralganglion nach diesen kugelförmigen Körper, wie diess gleich näher be
schrieben werden soll.
Ueber das Nervensystem.
Gleich mehreren anderen Gattungen von Binnenwürmern besitzt auch Pentastoma ein deut
lich entwickeltes Nervensystem, dessen Gegenwart bei unserer Thiergattung zuerst von Cuvier
entdeckt, und später von Mehlis und Nordmann bestätiget wurde. An der Rückenseite des
Wurmes, über den Magen, dort wo die Speiseröhre in denselben einmündet, erscheint ein sehr
grosses Cerebral-Ganglion , welches die Speiseröhre wie mit einen Ring umfasst, und zahl-
reiche Nervenfäden nach allen Seiten ausschickt. An dem oberen Segmente dieses Ringes ent-
‚springen vier Nervenfäden, die sich an der Speiseröhre, gegen den Mund hinauf, fortsetzen,
und dort dem Auge entschwinden. Nach unten erweitert sich dieser Ring in einen Lappen, von
dessen Rändern beiderseits 6 _ 8 Nervenfäden nach den kugligen Körpern, in denen die Hacken
hefestiget sind, ausgehen, und dessen Ende sich in zwei starke Nervenfäden verlängert, die
an der Rückenseite bis an die Schwanzspitze herablaufen, und durch äusserst zarte Fäden, die
‚an ihnen nach allen Richtungen entspringen, mit den zunächst liegenden Theilen in Verbin-
dung stehen. Ausser diesen beiden Hauptstämmen entspringen am Grunde des Ganglions noch
drei andere feinere und kürzere Nervenfäden, von denen der eine in der Mitte der Haupt-
stämme in ‚den. ‚Eierschlauch,, die beiden seitlichen aber in die Hörner der Gebärmutter über-
gehen. (7. II. Eig. 19 und 7.)
i4 DIESING, MONOGRAPUIE DER GATTUNG PENTASTOMA.
Ganz ähnlich erscheint dieses Cerebral-Ganglion bei Pentastoma taenioides , nur mit dem
Unterschiede , dass hier die aus denselben entspringenden Nervenfäden vielfältig verästelt sind ,
(2. I. Fig. 20.) ein Umstand der wohl auch mit der bei dieser Art verschiedenen Körperform in
Zusammenhang steht.
Alexander v. Humboldt stellte mit einen, eine ganze Stunde lebenden Exemplar von
P. proboscideum zuCumana galvanische Versuche an, deren er sich als Mittel bediente um
bei niederen 'Thieren die Nerven von anderen Organen zu unterscheiden, konnte aber kein Re-
sultat erhalten, weil er das an der Rückenseite des Thieres durchscheinende gabelförmig getheilte
Organ für einen Rückennerven ansah, folglich auf den Eierstock wirkte.
Ueber die Stellung im System.
Die nunmehr in der Gattung Pentastoma vereinigten Thiere wurden anfänglich nicht ar
in den verschiedensten Gattungen untergebracht, sondern auch diese in verschiedene Ordnun-
gen gestellt. Da sich die älteren und ersten Entdecker wenig um Systematik kümmerten ,
brauchen wir erst mit den Vätern der systematischen Helminthologie, mit Zeder und Rud ol-
phi zu beginnen. Zeder in seiner „Einleitung zur Naturgeschichte der Eingeweidewür-
mer (1803), stellt die eine der damahls bekannten Arten in die Gattung Polystoma , die an-
dere aber in die vierte Familie, die Bandwürmer, unter die Gattung Halysis. Rud olphi
vereinigt in seiner Historia Entozoorum (1809) beide Arten unter Polystoma , welches er
in die Ordnung der T’rematoden stellte *). Lamarck, welcher den Namen Zinguatula von
Frölich beibehielt, wies ihm (list. nat. anim. sans. vertebr. 1816.) in der Abtheilung
vers planulaires zwischen Ligula und Polystoma einen Platz an. Im Jahre 1819 bildete
Rudolphi die Gattung Pentastoma, die er bei den T’rematoden beliess. Cuvier, der
ebenfalls den Namen Zinguatula beibehielt, bringt sie (Aegne animal 1830) in seine Ord-
nung Cavitaires, die Rudolphis /Vematoideen entspricht, zwischen Ziorkynchus, und Priono-
derma, und durch letztere Gattung zunächst an Zernaea. Wiegmann endlich und Ruth,
in ihrem Zandbuche der Zoologie (1832) stellen Pentastoma auf Mehlisund Nordmanns
Untersuchungen gestützt, ebenfalls in die Familie der Rundwürmer (Nematoidea) und zwar zu-
nächst der Gattung Sirongylus.
Dass sich Pentastoma in einem wesentlichen Punkte seiner Organisation , wir meinen das
Vorhandensein eines deutlich ausgesprochenen männlichen und weiblichen Geschlechtsapparates
in verschiedenen Individuen, von der Familie der Saugewürmer unterscheide, ist bereits er-
wähnt worden; aber eben so wenig scheint sie in der Familie der Rundwürmer (/Vematoidea)
wie diese von Rudolphi begränzt worden ist, verbleiben zu dürfen. Auch abgesehen von der
inneren Strucktur und Lage der Theile, sind der wenigstens bei einigen Arten platt gedrückte
Körper, die Stellung der Mundöffaung unter der Kopfspitze, die über die Leibringe vertheil-
ten Athmenlöcher, u. m. a. hinlänglich, sie auch von den Rundwürmen zu trennen.
*) Pentastoma uud Polystoma unterscheiden sich schr wesentlich dadurch, dass bei ersterer Gattung vier Ha-
ekengruben seitlich an der Mundöffnung stehen, während sich bei letzterer Saugnäpfe am Schwanzende be-
finden. Zeder und Rudolphi haben aber das Schwanzende von Polystoma , mit dem Kopfende verwechselt.
Polystoma gehört übrigens schon durch seinen Hermaphroditismus, wirklich zur Ordnuug der Sauge-
würmer, -
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA, 15
Vergleichen wir aber sowohl den äusseren als inneren Bau der Gattung Pentasto-
ma, mit dem Bau der bereits untersuchten Gattungen der Saugewürmer (T’rematoda), und den
Rundwürmern (Vematoidea), so ergiebt sich eine wechselweise Annäherung beider Ordnungen,
zwischen welchen Pentastoma als Verbindungsglied in der Mitte steht, und als solches die
Aufstellung einer eigenen Ordnung, die wir vorläufig 4canthotheca nennen, rechtfertiget.
Die von Rudolphi zwischen /ematoidea und T’rematoda gestellte Ordnung Acan-
thocephala muss dagegen an einen andern Ort untergebracht, und als Verbindungsglied zwi-
schen /Vematoidea und Cestoidea gestellt werden. Nehmen wir die-Ordnung der Blasenwürmer
( Cystica), als die unvollkommenste in der Klasse der Binnenwürmer, und die Rundwürmer
(Nematoidea), als die meist entwickelte, und verbinden sie beiderseits mit den übrigen Ord-
nungen; so erscheinen die Binnenwürmer als ein abgeschlossener Kreis von Organismen , die
ihrer Mannigfaltigkeit und Verschiedenheit wegen, weder eine eigne Klasse, noch eine selbst-
ständige Ordnung , unter den wirbellosen ungegliederten Thieren bilden, sondern in 6 Klassen,
und eben so viele Ordnungen zerfallen. Nachstehende Uebersicht mag diese Ansicht anschauli-
cher machen.
Nematoidea.
Ascaris. Strongylus. Fiaria.
u. m. a.
Acanthotheca. | Acanthocephala.
Pentastoma. Echinorhynchus.
Trematoda. Cestoidea.
Amphistoma. Monostoma. NDistoma. Tetrarhynchus. Anthocephalus. Taenta.
u. m. a. uU... a
Cystica.
Echinococcus. Coenurus. Cysticercus.
Auf der untersten Stufe der Entwickelung stehen demnach die Geschlechtslosen ; auf
einer zweiten mehr entwickelten, die Zweigeschlechtigen; und auf der höchsten endlich, die
der getrennten Geschlechter. 2
Die Grundform der tiefsten Stufe ist die Sphärische, die Grundform der zweiten Stufe
schwankt zwischen Länge und Breite, während die dritte entschieden als Linie erscheint.
Das Verhältniss und die Verwandtschaft der Binnenwürmer zu den übrigen wirbellosen
ungegliederten Thieren, werden wir nächstens insbesondere zu besprechen Gelegenheit haben.
rn
16 DIESING , MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA.,
PENnTasroMmA. * Bud.
Taeniae spee. Chab. Linguatula Fröl. Porocephalus Humbd. Tetragulus Bose. Echinorhynehi® spec.
Braun. Halyseris Zed. Prionoderma Rud. Polystoma Rud.
Corpus teretiusculum vel depressum. Os inter poros utrinque binos hamulum simplicem
vel geminatum emittentes,, varie dispositos. Genitale masculum simplex papilliforme.
”
Sect. 1. Hamuli simplices. Corpus depressum.
1. Pentastoma taenioides. AR. Tab. IIl. Fig. 1—5.
P. lanceolatum, postice aftenuatum, transverse plicatum, margine crenatum; ore sub
quadrato intermedio, foveis semilunatim positis; mare femina '/, minore, spiculo simplici pa-
pilloso infra os posito. | | “
Tenia lanccol& Chabert Maladies vermin, U. edit. p. 3941.
Taenia rhinaria Pilger Handbuch der Veterinär-Wissenschaft.2. Ba. p. 128485. Greve Krank-
heiten der Hausthiere. 1. Bd. p. 184.
Polystoma taenioides Rud. Äist. entozoor. T. I. P, I. p. 441. Tab. XII. f.8__12. Rud. Bemerkun-
gen auf einer Reise durch Deutschland etc. 2 Th. p. 23. und 41.
Prionoderma lanceolata Cuv. Reyne animal. Ed, I. T. IV. p. 35.
Linguatula taenioides Lam. Anim. sans verted,. T. II. p. 174. 6. Cuvier Regne animal. Ed. I.
T. II. p. 254.
Pentastoma taenioides R. Synops. p. 123. 432. et 577. Deslongchamps Encyelop. meth. p. 612.
Bremser Icones p. 8. T. X. Fig. 14__16. Gurlt path. Anat. d. Haussäugethiere. 1 Th. p. 376.
T. X. Fig. 5__7. Wiegmann und Ruthe Handbuch d. Zoologie. p. 577.
Dieser Wurm wurde zuerst von Chabert, und zwar vorzüglich in den Zellen des Siebbeines, bei
Pferden und Hunden gefunden. Chabert sagt, er finde sich selten allein, gewöhnlich in grösserer An-
zahl, vorzüglich bei Hunden; er sah bis sechs in den Zellen des Siebbeines der einen Nasenhöhle, und
nur sehr selten findet man sie gleichzeitig in beiden Nasenhöhlen. Bei Pferden wurde er weder in der Ve-
terinärschule zu Wien, noch zu Berlin, bis jetzt wieder gefunden , sodass Bremser und Rudolphi
sich bewogen fanden zu glauben, diese Art sei nur dem Hundegeschlecht eigen, jedoch fand sie Greve
später in den Zellen des Siebbeines eines Maulesels. Ausserdem wurde er vor geraumer Zeit zu Wien
am k. k. Hof-Naturalienkabinet, in der Stirnhöhle eines Wolfs entdeckt, und neuerlich fand ihn Colin
(Recueil de med. veterin. Paris, 1824. Tom. I. p. 399.) , im Kehlkopfe des Hundes und Wolfes.
Beschreibung. Ein Männchen der k.k. Sammlung aus der Stirnhöhle des Wolfes , ist
lanzetförmig, 8 Linien lang , nach vorne 1 Linie , am Schwanzende '/, Linie breit, von
weisser Farbe. Unterhalb der fast viereckigen Mundöffnung, und dem ersten scheinbaren Glie-
*) Ob Pentastoma oder Pentastomum, Distoma oder Distomum etc. geschrieben werden soll, darüber ist ge-
stritten worden, Nitzsch (Beiträgezur Infusorienkunde, Seite 7°) trat zuerst gegen die hergebrachte Schreib-
weise auf, in welcher ihm, weil die griechische Endung einen Umlaut fordert, die Kakophonie anstössig
war, wogegen v. Baer (Beiträge zur Kenntniss der niedern Thiere, in den act. nat. curiosor. Band. XII.
2, Abth.) die alte Schreibart vertheidigt. —_ Ich würde .diese Unwesentlichkeit gar nicht berührt haben,
wenn nicht überhaupt bemerkt werden müsste, dass der Gattungname Pentastoma ganz und gar falsch
gebildet sei; indem in den Ausdruck Sour, hier zwei ihrer Natur nach durchaus verschiedene Organe zu-
sammengefasst werden, nämlich die einfache, meist kreisrunde Mundöffnung (das eigentliche ge«) , und die
an jeder Seite derselben zu zweien liegenden Spalten, aus denen die einfachen, oder gedoppelten Hacken
hervortreten, die doch wohl keina Stomata sind, Nichts desto weniger wäre es eine unmütze Belastung der
Wissenschaft, den nun einmahl allgemein angenommenen Namen zu ändern. -
\
DIESING , MONOGRAPRHIE DER GATTUNG PENTASTOMA, 17
de,'steht‘ in der Mitte die warzenförmige Buthe, und auf jedem Gliede ‚eine Querreihe von
Athemlöchern , auf beiden Flächen.
"\ Das grösste Weibchen der k. k. Saınmlung , aus: der Stirnhöhle eines Hundes, ist an drei
Zoll und’ acht'Linien lang‘, nach vorne‘ zwei Linien, nach hinten eine halbe Linie breit, von
blaulich oder graulichweisser Farbe, und am Rücken und der Bauchfläche von dem durchscheinen-
den Eierschlauche rostbraun. Der Körper ist lanzettförmig, nach vorne am Rücken fast gekielt,
gegen das Kopfende am breitesten, gegen das Schwanzende schnell sich verschmälernd , an bei-
den Enden gleichmässig stumpf. Die Haut der Bauch- und Rückenfläche sehr zart und durch-
scheinend, der Breite nach gleichmässig gefaltet, am Rande verdickt, undurchsichtig und ge-
kerbt. In jedem der scheinbaren Glieder, weiche durch diese Falten gebildet werden, eine
Querreihe von Athemlöchern, sowohl auf der untern als obern Fläche, wie auch am Rande; nur
auf der feinen Haut, sowohl der Bauch- als Rückenseite konnte ich sie nieht bemerken. Ungefähr
N 3 halbe Linie unter dem oberen Rande des Kopfendes steht in der Quere der elliptische
Mund, welcher in der Mitte etwas zusammengeschnürt, die Form eines stumpfwinklichen Vier-
‘eckes annimmt. Seine Ränder sind aufgeworfen. Zu beiden Seiten der Mundöffnung, und mit
dieser in einer Reihe, stehen die obern zwei spaltförmigen Hackengruben, und etwas tiefer die
zwei anderen. Aus jeder Vertiefung ragt ein einfaches , mehr nach rückwärts gerichtetes, ge-
krümmtes Häckchen hervor.
Ueber die krankhaften Erscheinungen , welche mit dem Vorhandensein dieses Wurmes
bei Pferden und Hunden verbunden sind, hat Chabert (op. ci.) vieles gesammelt, und es
mag hier genügen auf ihn zu verweisen.
2. Pentastoma subtriquetrum. Tab. III. F. 6_8.
P. corpore subtriquetro , lateribus dorsalibus convexiusculis laevibus, ventrali planiusculo,
{ransversim rugoso margine crenato ; ore orbiculari supero, foveis semilunatim positis.
Pentastoma proboscideum e Crocodili Scleropis fauce Brems, non Rud. Brems. icon. p. S.
TR .F, 19,241,
Diese Art wurde im Oktober 1821, bei einer gemeinschaftlichen Untersuchung, von Herrn Prof.
Cas parFischer undvonmirin dem Rachen eines weiblichen Brillenkrokodills (Champsa Sclerops Wagl.)
amk.k. Hof-Naturalienkabinete gefunden. ‘
Beschreibung. Das Thier war im Leben 10 Lin. lang, und 3 Linien breit, elliptisch,
gegen das Schwanzende etwas verschmälert, von lichtrother Farbe. Der Leib stumpf dreikantig.
Die, ‚durch die. beiden etwas gewölbten glatten Rückenflächen gebildete Rückenkante, ist stumpf,
die ‚beiden scharfen Seitenkanten der breitesten "Bauchseite sind gekerbt, jede Kerbung mit
einem Athemloche versehen. Die Bauchfläche mit 26-28 Querstreifen, die am Schwanzende
nach.der Mitte zu convergiren. Der fast kreisrunde, etwas oberhalb der Hackengruben liegende
Mund, zu beiden Seiten durch eine Falte, die nach den obern Rande verlauft, von densel-
ben geschieden. Der äusserste Kopfrand ist wie abgeschnitten. Jede der vier halbmondförmig
gestellten Hackengruben liegt innerhalb zweier solcher Falten, die ebenfalls am äusseren
Kopfrande endigen. In jeder Grube befindet sich ein einfacher, lichtbrauner , mässig gekrümmter
Hacken.
“Diese Art wurde von meinem hochverehrten Lehrer Dr. Bremser mit Pentastoma pro-
boscideum ER. zu einer Art verbunden, unterscheidet sich aber hinlänglich durch die angege-
benen Merkmale. Bremser glaubte die verschiedene Form dieser Art aus dem Rachen des
3
%
18 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA.
Brillenkrokodills, und jener aus der Lunge und den Luftröhren, die er 7. X. Fig. 22__24 in
seinem früher bemerkten Werke, durch einen Missgriff auch als aus Crocodilus Sclerops in Br a-
silien gesammelt abbilden liess, sei durch Einwirkung des Weingeistes entstanden; nun liegt
aber auch diese Art schon seit 13 Jahren im Weingeiste aufbewahrt, ohne ihre ursprüng-
liche Form verändert zu haben, ja sogar die rothe Färbung des Leibes hat sich noch zum Theil
erhalten. Besässe die k. k. Sammlung mehr als ein Exemplar dieser Art, so liesse sich auch
ohne Zweifel im innern Bau ein hinlänglicher Unterschied nachweisen.
3. Pentastoma denticulatum R. Tab. IIl. Fig. 9__13.
P. clavatum, ventre complanatum, dorso convexiusculum, antice emarginatum, postice
attenuatum, apice caudali interdum emarginato, transversim annulatum, annulis fimbriatis; vre
elliptico intermedio, foveis semilunatim positis.
Taenia caprina Abilgard Zool. Dan. Vol. III. p. 52. T.110. Fig.4. 5. Gmelin syst. nat. p.3069. N.89.
Halyseris eaprina Zed. Naiurgesch. der Eingeweidew. p. 372. N. 67.
Echinorhynchus Caprae Braun. in Zt, ad Rudolph. ce. ic,
Polystoma denticulatum R. Hist. entozoor. Vol, H. P. I. p. 447. T. XII. Fig. 2.
Tetragulus Caviae Bosc. Nowv. Bulletin de la Soc. Philomat. N. 44. p. 269. T. 2. Fig. 1.
Linguatula denticulata Lam. Anim. sans verteb. T. III. p. 174. 2.
Pentastoma denticulatumßR. Synops. p. 124. Deslongch. Encycl. meth. p. 612. Bremser. öcon. 9ag.8.
T. X. Fig. 17__18. Gurlt path. Anatomie der Haussäugeth. 1 Th. p. 377. T.X. Fig.8__9.
Wiegmann und Ruthe, Handb. der Zoologie. p. 577.
Pentastoma emarginatum R. Synops. p. 124. et 433. Horae berolin. p. 12. 13. Deslongeh. Eneyer.
meth. p. 612.
Pentastoma Fera Creplin Nov. odserv. de entozois. p. 76.
Diese Art wurde in folgenden Säugethieren (meist Hausthieren) gefunden ;
Auf der Oberfläche der Leber einer Ziege. (Capra Hircus.) Abilgaard. __In kranken Gekrösdrüsen und
in der Leber.Gurlt. _ Inder Leber der amerikanischen Ziege (Capra americana.) Flormann.__ In der Lun-
gensubstanz eines Meerschweinchens (Cavia Cobaya.) Le Gallois (bei Gelegenheit seiner Versuche über
den Einfluss der Nerven auf die Respiration) über 40 Exemplare. _ In der Lungensubstanz eines Ochsen.
Herrmann 1825 zu Wien. _ In einer kleinen weissen Erhöhung auf der Leber der gemeinen Hauskatze.
Creplin.__Auf der Oberfläche der Lunge des Stachelschweines (Hystriz cristata) Prof. Otto zu Bresslau,
nach einer Mittheilung anCreplin. _ Parasitisch im Magen des Bisamsehweines (Dicotyles torquatus) zu.
Ponte alta in Brasilien. Octob. 1823 Natterer.
Beschreibung. Die Individuen der k. k. Sammlung sind alle von gleicher Grösse, an
zwei Linien lang, nach vorne % an der hinteren Spitze Ys Linie breit, durchscheinend, milch-
weiss. Der Körper ist keulenförmig, mit etwas gewölbtem Rücken und platter Bauchseite. An der
unteren Seite des Kopfendes bemerkt man nahe an der Spitze eine bogenförmige Vertiefung,
deren Ränder zu beiden Seiten in eine knöpfchenförmige Erhöhung, welche über die Spitze des
Kopfendes hervorragt, auslaufen. Unterhalb dieser Ausrandung steht in der Mitte der zwei
oberen Hackengruben der elliptische, weit geöffnete Mund. Die andern beiden Hackengruben ste-
hen etwas tiefer zur Seite der eben erwähnten, und geben daher der Lage sämmtlicher vier
spaltförmiger Hackengruben die Form eines Halbmondes. Die Hacken ragen übrigens aus ihren
Scheiden weit heraus, und sind von schmutzig weisser Farbe. Die früheren Entdecker und
Beobachter erwähnen nur eines einzigen Häckchens in jeder Vertiefung. Creplin will deren
zwei bemerkt haben, einen gekrümmten und längern untern, und einen kürzern fast geraden
obern. Nach Mehlis und Nordmann’s Beobachtung sollen sogar drei in jeder Vertie-
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA, 19
fung vorhanden sein, wovon zwei als am Grunde vereinigt, der äussersite aber als gesondert
angegeben wird, wie sie auch von Gurl t abgebildet worden sind. Wiederholte sorgfältige Un-
tersuchungen haben mir bei dieser Art jedoch immer nur einen Hacken in jeder Grube gezeigt,
und ich muss daher die Beobachtungen der eben erwähnten Naturforscher als auf einer optischen
Täuschung beruhend ansehen; gewiss ganz irrig ist es aber, wenn Wiegmann und Ruthe
(Handb. der Zool. p. 577) die Dreizahl der Hacken sogar in den Gattungscharakter von Pen-
tastoma aufnehmen, gleichwie es falsch ist, wenn sie behaupten, dass P. denticulatum im
Magen der Ziege gefunden worden sei. Der Körper ist seinem ganzen Verlaufe nach mit nahe
aneinander gereihten, gleichweit von einander entfernt stehenden Ringen umgeben, die kamm-
förmig geschlitzt, und mit der übrigen Hautsubstanz von gleicher Beschaffenheit sind. Diese
Fransen vertreten wahrscheinlich die Stelle der Athemlöcher, oder sind vielleicht nur verlän-
gerte und plattgedrückte Athemlöcher. Gegen das Schwanzende sind sie mehr abstehend, und
daher’am deutlichsten zu sehen; der äussere Rand erscheint durch sie scharf sägeförmig. Bosc
und Creplin zählten 80, letzterer bis 90 solcher Ringe, was ich auch bestätigt fand. Aeussere
unterscheidende Charaktere für beide Geschlechter konnte ich nicht auffinden.
Nach einer genauen Untersuchung mehrerer aus dem Meerschweinchen und aus der Ziege
herstammender Exemplare, gehören die bisher als verschiedene Arten (P. denticulatum und
emarginatum) angesehenen Formen, wie schon Rudolphi vermuthete, wirklich zusammen.
Eben so ?. Fera, was mir durch die Freundschaft des Herrn Dr. Creplin in einer genauen
und richtigen Abbildung mitgetheilt wurde. Ich habe den älteren, die Art mehr bezeichnen-
den Namen beibehalten. |
Nach Creplin’s Beobachtung am lebenden Thiere, scheinen von den fünf halbmondfor-
mig gestellten Vertiefungen, fünf Canäle nach rückwärts sich in einen Canal zu verbinden, und
dann am Rücken herabzulaufen. Creplin brachte das Thierchen in lauwarmes Wasser, es
bewegte sich da mit vieler Lebhaftigkeit, streckte sich aus, legte sich bald auf den Rücken,
bald auf die Bauchseite, unter welchen Bewegungen die Häckchen bald sichtbar wurden, bald wie-
der verschwanden.
4. Pentastoma serratum R. Tab. III. Fig. 14__15. (Eine Copie.)
P. subellipticum planum, seriatim transversim denticulatum; ore orbiculari intermedio.
foveis semilunatim positis.
Linguatula serrata Frölich im Naturforscher, 24. Bd. p. 148. T.4. Fig. 1415 und 25. Ba. p.101,
Gmelin sysi. nat. p. 3052. Nr. 1. Lam. anim. sans. vert. T. III. p. 173.
Polystoma serratum Zed. Erster Nachtrag zur Naturgesch. der Eingeweidew. von Goeze. p. 03.
Zeder Naturgesch. der Eingeweidew, p. 230. Nr. 1. Rudolphi hist. entozoor. Vol, II. P.2. p.449.
Pentastoma serratum R. Synops.p. 124. Deslongch. Eneyel. meth, p. 612.
Fröhlich fand im December 1788, 5__6 bereits todte Individuen dieses Wurmes in der Lungensub-
stanz des gemeinen Hasen (Lepus timidus). Seit dieser Zeit wurde meines Wissens dieses Thier nicht
wieder gefunden , und ich bin daher genöthigt hier Fröhlich’s Beschreibung zu wiederholen.
„Die Würmer waren zwei Linien lang,am Vorderende % Linien, am Hinterende Y Li-
nie breit.‘
„Der Körper war länglicht eiförmig oder zungenähnlich, flach, schneeweiss. Das Vorderende
dicklicht, breiter, abgerundet, an der Spitze aber eine kaum merklich hervorstehende durch-
sichtige Wulst, die sich an den Seiten in eine helle, weisse Haut verliert. Unter der Spitze des
3 *
=
20 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA.
Vorderendes in der Mitte eine deutliche runde helle Mündung, an welcher seitwärts zwei
dunklere Nebenmündungen zu jeder Seite stehen. Diese vier Nebenmündungen sind von einan-
der abgesondert, dunkler als die Hauptmündung, ausgehöhlt, und in ihrer Mitte zeigt sich ein
dunkler schwärzlicher Punkt, der Anfang des Saugcanals. Die Oberfläche des Wurmes ist fein
querlinirt, gleichsam gegliedert; an dem Vorderende sieht man sehr feine Häckchen, und seit-
wärts vier tiefe Furchen, die den vier Nebenmündungen gerade entgegengesetzt stehen. Das
Hinterende mehr zusammengezogen, flacher , abgerundet, deutlich querlinirt. Die Seitenränder
des Wurmes’ mit einer sehr zarten, hellen, durchsichtigen Haut eingefasst, aus welcher sehr feine
krystallglänzende, scharfe Zähnchen hervorragen, und auf diese Weise die Seiten sägezähnig
erscheinen, wie die Zunge der meisten Linneischen ‚Sperlinge. Die Zähne setzen als feine
Querlinien durch die Seitenmembran durch, und verlieren sich in die Querfalten des
Wurmes.‘
„In der Mitte hat der Wurm einen dunklen, länglichen Fleck, um den die Eier in Punkten
herumstehen. Dieser dunkle Fleck in der Mitte, theilte sich bei einem Individuum unter dem
Pressschieber in fünf feine Canäle, wovon vier sichtbar gegen die Seitenmündungen, und der fünfte
dickere an die Hauptmündung aufwärts liefen.“
Auch von dieser Art vermuthet Ru dolphi, dass sie mit P.’denticulatum gleichartig
sei, sie mag hier übrigens noch als selbstständig bleiben, bis ein glücklicher Zufall sie wieder
aufinden macht, und sie mit den bekannten Arten verglichen; entweder ihre Selbstständigkeit
dargethan, oder einer schon bekannten Art einverleibt werden kann.
Sect. IH. Hamuli simplices, corpus teretiusculum.
Pr}
5. Pentastoma oxycephalum. Tab. III. F. 16__23.
pP. subelavatum, transverse lineatum , ‚capite acuminato truncato deplanato, cauda obtusa;
ore intermedio oblongo, foveis cuneatim dispositis.
Pentastoma proboscideum Crocodili Seleropis R. Synops. Appendix p. 687.
Diese Art wurde zuerst am k. k. Hof-Naturalienkabinete gleichzeitig mit P. sudtriguetrum, in den
Lungen eines weiblichen Brillenkrokodilles (Champsa Sclerops) , im Juli 1821 gefunden, wie auch in den
Lungen eines ebenfalls weiblichen Kaimans (Crocodilus acutus), im October 1821. Später fand Nat-
terer dieselbe Art hiufig in den Lungen und Luftröhren von C%. Sclerops, und zwar in einem Männchen
zulrisanga (im November 1822), in einen Männchen und zwey Weibchen zu Cuyaba (im May 1329,
in zwei Männchen zu Rio Cabacal (im August 1825), an 109 Exemplare, und in einem Weibchen zu
Caissara (im März 1826).
Beschreibung. Die Individuen sind meist von gleicher, Grösse, . 5-8 Linien lang ,
am dickeren Ende über eine, am schmäleren aber ” Linie breit, ‘von schmutzig weisser,
nicht selten ins braune gehender Farbe. Der Körper ist keulenförmig, an seinem dickeren Ende
(dem Kopfende) nach vorne verschmälert, etwas zusammengedrückt,, und am Rande zu jeder
Seite mit drei kleinen Erhöhungen versehen , wodurch dieser Theil an der ‘Spitze wie an den
beiden Seitenrändern ausgeschweift erscheint. Die in die Länge gezogene, am Grunde erweiterte
Mundöffnung , liegt innerhalb der Mitte der zwei oberen Hackengrüben; die zwei unteren sind
so gestellt, (dass sie mit den beiden oberen die Form eines abgestutzten Kegels vorstellen.’
Die Häckchen sind einfachund nach innen gekrümmt. Das Schwanzendeist’abgerundet; der Kör-
DIESING , MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA. 21
per mit schmalen Faltenringen umgeben, die mit zahlreichen Erhöhungen (Athemlöchern) be-
setzt sind. Aeusserer Geschlechtsunterschied wurde nicht wahrgenommen.
6. Pentastoma subcylindricum. Tab. III. F. 24.__36.
P. subeylindricum, plicato-annulatum, postice subattenuatum , utrinque obtusatum; ore or-
biculari intermedio cum foveis in unam lineam dispositis.
Natterer fand diese neue Art in folgenden Säugethieren :
Midas chrysopyyus Natt. N. 32. (fem.) Auf der Leber und auf den Lungen, zuYpanema,im März 1822.
Didelphys murina L. mas. et fem. Frei in der Brust und Bauchhöhle,zuYpanema, im October 1821.
Didelphys Philander L. Auf der Leber und auf dem Darmkanal in eigenen Häutchen eingeschlossen , der
Körper in der Mitte zusammengebogen.
Procyon cancrivorus Nlliger. fem. Auf der Leber und auf dem Zwerchfelle fest, zu Cuyaba, im
August 1824.
Dasypus niger Licht. fem. Frei aus der Bauchhöhle, zu Ypanema, im November 1821.
Mus pyrrhorhinos Neuw. »nas. Auf der Leber fest. Ypanema, im Juny 1822.
Mus fuliginosus Natt. N. 83. fem. In der Brust und Bauchhöle. Ypanema, im April 1822.
Phyllostoma discolor Natt. N. 96. Aussen auf dem Magen, gerade ausgestreckt ohne Kapsel. Quyaba,
im Jänner 1825.
Beschreibung. Der Körper ist fast cylindrisch , zuweilen bogenförmig gekrümmt , ge-
gen das Schwanzende wenig verschmälert, 57 Linien lang, im stärksten Durchmesser et-
was über eine Linie breit, gelblichweiss, undurchsichtig, an beiden Enden abgestumpft. Die den
Körper umgebenden Faltenringe stehen gegen das Schwanzende sehr gedrängt an einander,
werden gegen das Kopfende breiter, und verschwinden am obersten Einde gänzlich. Ihre Zahl
ist über 80. Der Rand erscheint abgestumpft gekerbt, und ist mit Athemlöchern versehen. Die
Mundöffnung ist kreisrund „in der Mitte der in einer Reihe liegenden Hackengruben. Aeussere
Unterschiede für beide Geschlechter konnte ich nicht auffinden.
Die kleineren noch nicht vollkommen ausgewachsenen Individuen sind meist S förmig ge-
krümmt, das Kopfende ein wenig flach gedrückt, und am oberen Rande eingezogen, wodurch
die Stellung der Hackengruben so geändert wird, dass die zwei äusseren Hackengruben seitlich
über die zwei inneren zu stehen kommen, und ihre Stellung dadurch die Form eines von der Kopf
spitze abgewendeten Halbmondes erhält. Je mehr sich diese Ausrandung verliert, desto gerader
stehen die Hackengruben in einer Reihe , so dass sie bei ganz ausgewachsenen, und am Kopfende
abgerundeten Individuen, in eine gerade Linie zu stehen kommen.
7. Pentastoma proboscideum R. Tab. III. F.37 41. Tab. IV. F.1__10.
P. clavatum, transverse plicatum, utrinque obtusum; ore orbiculari intermedio protracti-
li, foveis subarcuatim positis: spiculo maris kan) papilliformi, cute externa in forma prae-
putii cincto.
Echinorhynchus Crotali Humboldt Ansichten d. Natur. 1. Auf. p. 162.
DistomaCrotali Humb. Ans, d, Nat. 1. Auf. p. 227. Rudolph. ist, entoz. Vol. I. P. II. p. 433.
Porocephalus Crotali Humb. Receuwil ® observations de Zoologie, ete, fasc, 5 ei6. N, XII. p.
298__304. t. 26.
Polystoma proboscideum R, Magazin der Berl. Gesellschaft nalurforsch. Freunde. VI. Bad. p.
106. N. 63.
Pentastoma probosceideum R. Synops. p. 124. et 434. Humboldt Ans. d. Nat. 2 Auf. 2 Ba.
p. 6 et 73. Deslongch. Encyel. meth.p. 613. Brems. öcones, p. 8.1. X. f. 22._24
22 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA.
Alexander von Humboldt fand diese Art zuerst in den Lungen der tropischen Klapperschlange
(Crotalus Durissus). Neuerlich wurde sie von Natterer aus nachstehenden Amphibien ge-
sammelt: f
Podinema Teguizin Wagl. 2 mar. 1 fem. Aus der Bauchhöle ,3‘__6“ lang.
Boa Constrictor L. 2 mar, Aus den Lungen. Cuyaba, im November 1824. 1%,‘ und 2'”__4"! Jang.
Bothrops Jararaca Wagl. 2 fem. Aus d. Lungen und der Bauchhöhle. Ypanema, im December 1821.
TUE lang:
Crotalus horridus L. 1mas. 1fem. Aus d. Lunge und Bauchhöhle. Matogrosso, im July 1828. 4_1'
uud 5‘ lang.
Eunectes Scytale Wagl. 2 fem. Aus den Lungen. Rio Araguay, im October 1823. 1,‘ lang. An
einem Exemplar ist das Schwanzende wieder keulenförmig verdickt.
Ophis Merremii Wagl. Aus der Luftröhre. __ 1 3‘! lang.
Spilotes pullatus Wagl. 1 fem. Aus den Lungen, Ypanema, im September 1821.
“
Beschreibung. Die Würmer sind von drei Linien, einen und einen halben Zoll und vier
Linien lang, nach Verhältniss zu ihrer Länge nach vorne 1__3 Linien, nach hinten aber, von
%,—2 Linien breit. Der Körper ist rund keulenförmig, schmutzig weiss, durchscheinend , der
Quere nach gefaltet, und an beiden Enden abgerundet. Auf jeder solchen ringförmigen, den gan-
zen Körper umgebenden Querfalte stehen Athemlöcher von kreisrunder Form, mit aufgeworfenen
Rändern. Am dickeren Ende (dem Kopfende) .stehen am Rande vier warzenförmige gleich
weit von einander entfernte Erhöhungen, in einer Linie neben einander. Unterhalb des Randes
befindetsich die beinahe kreisförmige Mundöffnung,, zu beiden Seiten von zwei Hackengruben umge-
ben, und mit dieser eine schwache nach innen gebogene Linie bildend. In jeder solcher Grube
befindet sich ein einziger orangenfärbiger stark nach innen gekrümmter Hacken , der herausge-
streckt und eingezogen werden kann. Eine ähnliche Verlängerung und Verkürzung will v.
Humboldt auch an der Mundöffnung bemerkt haben.
Die ausgewachsenen Männchen sind um die Hälfte kleiner und schmächtiger als die Weib-
chen, die Falten schärfer. Die Ruthe über der ersten Falte und unterhalb dem Munde warzen-
formig , und von der allgemeinen Bedeckung nach Art einer Vorhaut umgeben.
Bei kleineren weiblichen Individuen aus der Bauchhöhle und Lunge einer Klapperschlange
(Crot. horridus) ist der 4__6 Linien lange Körper, mit zahlreichen nahe an einander stehen-
den Querfalten umgeben. Diese Falten stehen in einem 1Zoll langen Exemplare schon entfernter
von einander, sind weniger deutlich, und verschwinden in einem zwei Zoll langen Weibchen
gänzlich. Mit dem Verschwinden dieser Falten, hat auch wahrscheinlich das Thier seine grösste
Ausdehnung erreicht. Die ganz kleinen Individuen sind zwar auch keulenförmig, aber nicht voll-
kommen drehrund, sondern auf der Bauchseite flach, auf der Rückenseite aber etwas gewölbt.
Das von Bremser abgebildete Thier wurde nicht, wie er und Rudolphi angeben, im
Crocodilus Sclerops, sondern (von Natterer) in den Lungen von Bothrops Jararaca ge-
funden ; das im Krokodille vorkommende Pentastoma ist schon oben als P. oxycephalum
beschrieben worden. Noch muss bemerkt werden, dass in Bremser’s Abbildungen die Stel-
lung. der Hackengruben zu sehr bogenförmig ist, ich habe sie meist in gerader Linie (wie sie
auch v. Humboldt abbildet) , oder in einer nur sehr schwach gebogenen Linie gefunden.
8. Pentastoma PEN Tab: VPE,
P. clavatum, moniliformi-articulatum , capite incrassato, obtuso, compressiusculo ‚ cauda
apice acuminata; ore orbiculari infero, foveis subarcuatim positis.
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA. 23
Die k.k. Sammlung verdankt das einzige Exemplar dieser neuen Art der Güte des Herrn Dr. und Pro-
fessors Jul. Czermak, der esin der Lunge des Tiger-Pythons (Python Tigris) , im October 1828,
gefunden. ;
Beschreibung. Die Länge des aschgrauen Körpers beträgt einen und “ Zoll und vier
Linien , am dickeren etwas zusammengedrückten und abgerundeten Kopfende ist der Wurm zwei
Linien breit, der schmälere Theil des Leibes misst etwasüber eine Linie, und das letzte Glied
des sich schnell verschmälernden Schwanzendes ist 7/4 Linie breit. Durch Einschnürung er-
scheinen hier an der ganzen Länge des Leibes (gegen das Kopfende aber verschwindend) , 20
deutlich zu unterscheidende , fast gleichweit abstehende wulstige Ringe, die dem Körper das
Ansehen eines Rosenkranzes geben , und die sämmtlich von einer feinen, durchsichtigen, etwas
abstehenden Membran umgeben sind *). Die Mundöffnung ist kreisrund, zu beiden Seiten etwas
oberhalb derselben liegen , eine schwach gekrümmte Linie bildend, klaffende eiförmige Hacken-
gruben, aus welchen einzelne kleine ein wenig nach innen gekrümmte lichtgeibe Häckchen her-
vortreten. |
Diese Art steht wohl zunächst an P. proboscideum , unterscheidet sich jedoch durch den
rosenkranzähnlichen Körper, durch die bei weitem geringere Anzahl der Ringe, und durch die
unterhalb der Hackengruben liegende Mundöffnung. Sollte diese Art aber in der Folge mit der
vorhergehenden verbunden werden müssen, so bleibt sie doch eine merkwürdige und nicht zu
übersehende Abart.
9. Pentastoma megastomum. Tab. IV. F. 1418.
P. clavatum, transversim lineatum, capite incrassato obtuso , fornicato, cauda acumina-
ta; ore orbiculari maximo, subinfero, foveis semilunatim positis.
Die k. k. Sammlung besitzt zwei Exemplare dieser neuen Art von Herrn Dr. und Prof. Aug. Fried.
Sehweigger, aus der Lunge von Phrynops Geoffroana. \
Beschreibung, Die Würmer sind an fünf Linien lang, am dicksten Kopfende eine Li-
nie, am Schwanzende aber nur Linie breit, der Körper ist etwas bogenförmig gekrümmt.
Das dicke und abgestumpfte Kopfende ist nach vorne ein wenig gewölbt. Die kreisförmige
Mundöffnung ist verhältnissmässig sehr gross ; der oberste Bogenrand steht mit den zu beiden
Seiten liegenden Hackengruben fast in gleicher Richtung, die zwei anderen stehen tiefer, und
bilden dadurch mit der ersteren einen Halbbogen. Die Häckchen sind einfach. Am äussersten
Kopfrande über der Mundöffnung stehen zwei warzenförmige Erhöhungen, und unterhalb der-
selben in beinahe gleichweiter Entfernung ‚und mit diesen parallel zwei desgleichen. Der Kör-
per ohne Ringfalten, aber mit deutlichen runden erhobenen den ganzen Leib rings umgebenden
nahe aneinander stehenden Athemlöchern. Das sehr verschmälerte Schwanzende mit einer nach
innen liegenden klaffenden elliptischen gemeinschaftlichen Eierschlauch- und Afteröffnung.
Sect. III. Corpus teretiusculum. Hamuli geminati.
10. Pentastoma gracile. Tab. IV, F. 19__23.
P. corpore subcylindrico , transversim annulato , plicato , capite obtuso clavato , apice caudali
ıntegro ; ore suborbiculari infero, foveis linearibus integris cuneatim dispositis, hamulis sub-
aequalibus.
* - - . . . . .
) Vielleicht steht diese Erscheinung mit einer bevorstehenden Häutung in Verbindung, die neuerlich von
Nordmann und Mehlis bei Binnenwürmern beobachtet wurde,
21 5 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA.
Diese Art wurde zuerst von Natterer, in mehreren Amphibien und vielen Fischen, theils frei, theils
in eigenen häutigen Kapseln eingeschlossen, in welchen sie mit dem gekrüanmten Kopfende gegen die Bauch-
seite gerichtet liegen, gefunden, und zwar in:
Podinema Teguixin Wagl. 1 mas. 1 fem. Auf dem Magen und den. Wänden der Bauchhöble, und einzeln
in Kapseln aussen fest auf den Lungen. Cuyaba, im April 1824. 3__4”' lang.
Podinema n, sp.*) (N. 146.) 1fem. In Kapseln einzeln zusammengebogen im Mesenterium, zwischen den
Magenhäuten und im Fleische zwischen den Rippen. Matogrosso, im November 1826. 2 _3"'
Bothrops Jararaca Wagl. Einzeln in Kapseln auf dem Darmkanal. Cuyaba, im April 1824. 2__3’" lang,
1,44 breit.
Elaps n. sp. (N. 103.) 1 mas. 1 fem. Aussen auf dem Darmkanal einzeln und zusammengebogen in Kap-
seln. Cuyaba, im April, 1825. 3 1. 1%"__14!4 br,
Pseuderys, n. sp. (Nr. 140.) Einzelne in Kapseln in der Mitte zusammengebogen, aussen auf dem Ma-
gen, Leber und Mesenterium, ‚wie auch auf dem Darmkanal. Caicara, April 1826. Grösse
w.b.d. v. :
Tropidonotus n. sp. (Nr. 149.) Im Mesenterium. Matogrosso,im December 1826. Grösse w. b. d. v.
Coluber n. sp. (Nr. 152.) 1 mas. Einzelne in Kapseln aussen auf den Häuten des Magens. Matogrosso,
im August 1827. Grösse w. b.. div.
Eunectes Scytale Wagl. 1. fem. In Kapseln einzeln eingeschlossen und darin zusammengebogen , auf
dem-Magen,; zwischen den Häuten desselben und auf dem Mesenterium fest. Caicara, im Jän-
ner 1826. Grösse w. b. d..v.
Salmo Saua Natt. (Nr. 60.) Aussen auf dem Darmkanal. Matogrosso, im November 1826. 4' Jang.
Salmo auralus Natt. (Nr. 9.) Aussen fest auf dem Darmkanal, im Fette des Darmcanals ohne Kapsel, und
aussen auf der Schwimmblase. Cuyaba, im November 1824. 4" _ 1'' lang.
Salmo erythrophihalmus. Natt. (Nr, 77.) 1 fem. In Kapseln einzeln aussen auf dem Darmkanal. Mato-
grosso,im November 1826. 3"'__4",
Salmo Tamuco Natt. (Nr. 28.) 1 mas. Auf dem Darmkanal fest. Cuyaba,im October 1824. 3".
Serrosalmo Piranha Spix. 2 fem. Im Fleische, besonders zwischen den Rippen. Cuyaba,im Mai und
November 1824. 3U!_ 44,
Erythrinus Tralira Spix. 1'mas. 1 fem. In Kapseln zirkelförmig zusammengebogen ‚aussen auf dem Darm-
kanal. Villa Maria, im September 1825. 1”.
*) Es mag hier der schicklichste Ort sein, die von Rudolphi im Anhange seiner Synopsis einstweilen mit
Zahlen angeführten brasilianischen Thiere, in welehen Entozoen gefunden wurden, nach den neuersten Be-
. stimmungen zu verzeichnen, Alcedo 82—= A. Amazona L.__Amphisbaena. 30, = Siphonops annulata Wagle —
Anas 197. — 4. Ipecutiri Vicill, _ Ardea Egretta = 4. Leuce Neuw. _ Bucco 79. = Monosa semicincta.
Tem. __ Caprimulgus Urutau. — Nyctibius cornutus. Vieill. _ Caprimulgus 94. = C. Sapiti Tem. _ Colu-
ber 42 (di. 21) = Liophis poecilogyrus Wagl. _ Coluber 15. = Herpedodrys laevicollis Boje. _ Coluber
16. —= C. Liehtensteini Neuw, __ Coluber 47.— Spilotes poecilostoma. Wagl. _ Coluber, 20, = Liophis milia-
ris. Wagl. _ Cuculus senieulus. = Coccycus melacoryphus Vicill. _ Cuculus Tinguazu. — Coaesieis caya-
nus Vicill. _ Dasypus novemeinctus L. —= D. niger Licht. _. Didelphis Qouiquiqua. = D. Quica Natt.
— Didelph. virginiana, = D. Azarai Tem. _ Emberiza brasiliensis. — Fringilla citrina Natt, — Falco al-
bicollis. = F. melanops. Daud. __ Himantopus melanopterus. = H. Wilsonü. Tem. _ Hirundo 95. = Cypse:
lus collaris Tem. _ Hyla, 4. = Cephalophractus occipitalis Fitz. _ Larus 199. = L.dominicanus. _ Musei-
capa. 44. = Platyrchynchus olivaceus Tem. __ Muscicapa 123. = Thamnophilus sulfuratus. Tem. —_ Podi-
ceps 196. = P. dominicensis. L. _ Psittacus 35. — P. leocotes. Licht, _ Rallus 180, — R.n. sp. _— Rallus,
481. = R. plumbeus Tem, _ Rana cornuta, = Ceratophrys varia Neuw. — Rana musica. = Docidophryne
Agua. Fitz. _ Bana, 1. = Cystignathus pachypus Wagl. _ Seincus, 9. = Euprepis auratus Fitz. _ Scolo-
pax 188. — S frenata. Lieht. _ Silurus, 5. _ S. Herzbergü. Bl. _ Stellio. 10. = Tropidurus torquatus.
Neuw. __ Sterna 102. (l. 201.) = S. galericulata Licht. _ Strix. 16. = S. atricapilla Natt. — Sylvia
163. = Thryothorus hypoxanthus. Vicill. _ Tanagra. 124. = T. olivascens. — Tanagra 187. = Ponetins
cayennensis’ Tem. __ Tetrao. 173. — Perdix dentata Licht, _ Tinamus. 171. = T. Tataupa. Tem, _ Tina- »
mus. 172,.—T. Tao Tem. __ Trigla. 19. = T. earolina Bl. _ Turdus.. 109, — Myiothera campanisona Licht,
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA. 25
Silurus Jahu Natt. (Nr. 36.) 2 mar. 2 fem. Aussen auf dem Darmcanal und Mesenterium, wie auch
aussen auf dem Magen eingekapselt. Cuyaba;-.1824;34 ZH,
Silurus Gerupoca Natt. (Nr.32.) 1fem. Aussen fest auf den Eierstöcken. Cuyaba, Jänner 1824. N
Silurus Piratinga Natt. (Nr. 139.) 1 fem. Aussen fest auf dem Darmcanal. Rio Araguay, im October
SaS re 1.
Silurus megacephalus Natt. (Nr. 30.) 2 fem. Aussen auf dem Darmcanal eingekapselt. Cuyaba, im Oc-
tober 1824. 3".
Silurus fasciatus L. 2 mar. 3 fem. Einzeln in Hautkapseln aussen auf dem Darmcanal und der Leber
fest, jeder Wurm in der Mitte gebogen; wie auch im Fleische zwischen den Rippen in Kapseln.
Cuyaba, 1824. 2"'_1".
Silurus Vituga Natt. (Nr. 37.) 1 fem, Aussen auf dem Darmcanal. Cuyaba, im Jänner 1824. 3“.
Silurus Pintado Natt. 1 mas. Auf der Leber und im Mesenterium, in Kapseln einzeln. Matogrosso, im
December 1826. 3°".
Pirarara bicolor Spix. 1 fem. In Kapseln zwischen den Magenhäuten. Matogrosso, im December
4826: 3,
Pimelodes Pirarampu Spix. 3 mar. 1 fem. In Kapseln aussen auf dem Darmcanal, wie auch einzeln in
Kapseln und darin zusammengebogen im Fleische. Cuyaba, 1824. 2" _1”.
Sternarchus albifrons Schneid. Aussen auf der Haut des Darmcanals einzeln in Kapseln. Cuyaba, im Mai
1825. au zu
Clupea Tobarana Natt. (Nr. 48.) 1 mas. In Kapseln einzeln auf dem Darmcanal. Matogrosso, im Juni
1827. v2 RER zu,
Raja Motoro Natt. (Nr. 45.) 1 fem. Einzeln in Kapseln zusammengebogen zwischen den Magenhäuten.
Matogrosso, im December 1826. 3" _ 4,
Gymnotus Carapo Gmel. In Kapseln aussen auf dem Darmcanal fest. Cuyaba, im Jänner 1824. 24__3'.
Gymnotus electricus L. 1 fem. In Kapseln einzeln im Mesenterium und aussen auf den Häuten des Magens.
Matogrosso, im November 1826. 2"! _ 4,
Gymnotus n. sp. (Nr. 70.) In Kapseln aus der Bauchhöhle. Caicara', im! October 1825. 3,
Synbranchus marmoratus Bl. Aussen auf der Leber und dem Darmcanal, einzeln in Hautkapseln. Cuyaba,
im Jänner 1824. 2" _ 4",
Synbranchus n. sp. (Nr. 89.) 1 fem. Einzeln in Kapseln zwischen den Häuten des Darmcanals.. Mato-
! grosso,im August 1827. 2" __3'",
Lobotes Monoculus Natt. (Nr. 65.) 1 fem. Auf dem Darmcanal. Villa Maria, im September 1825. 2".
Beschreibung. Diese Art wird von zwei Linien bis etwas über einen Zoll lang, und
im Verhältnisse zu dieser verschiedenen Länge, am dickeren Kopfende Y__Vz Linie, am
Schwanzende /« —'/s Linie breit. Der Körper ist drehrund, am dickern Ende etwas breit ge-
drückt, am entgegengesetzten verschmälert, gelblichweiss undurchsichtig, und seiner ganzen
Länge nach, mit gleichweit von einander abstehenden Ringen umgeben, die durch Faltung der
Haut entstehen. Diese Falten verschwinden auch bei den grössten Individuen nie gänzlich, bei
kleineren hingegen sind sie schärfer und- schmäler. Das Kopfende ist abgerundet, nach innen
gewölbt, und hat unterhalb dem Rande, vier kegelförmig gestellte spaltförmige Vertiefungen,
aus deren Mitte mehr nach aussen gekehrt, gepaarte, am Grunde mit einer wulstigen Hülle
umgebene, fast gleichlange, gebogene orangenfärbige Häckchen hervorstehen. Innerhalb der
Mitte der beiden unteren Hackengruben liegt die fast kreisrunde Mundöffnung. Ausser den jedes
Glied ringförmig umgebenden Athemlöchern, bemerkt man noch unterhalb der Mundöffnung,
vier warzenförmige Erhöhungen; zwei davon über dem ersten Gliede, und zwei im dritten,
unter einander, beinahe ein Viereck bildend. Zwei andere ähnliche Erhöhungen stehen am
äussersten Kopfrande und von dessgleichen an den Seiten des Kopfrückens in Form eines Kegels
4
26 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA,
vertheilt; letztere sind unter allen die grössten und deutlichsten. Der Körper verschmälert sich
allmählich in das etwas stumpfe, meist nach innen gebogene Schwanzende. Durch das allmäh-
liche Verschmälern des Körpers, und durch das Verhältniss seiner Länge zur Breite, erhält
diese Art ein sehr ausgezeichnetes schmächtiges Aussehen. Bei 2__3 Linien langen Individuen
ist der Vordertheil übrigens weniger gewölbt, und die Häckchen treten nur selten hervor, die
spaltförmigen Vertiefungen und die Mundöffnung aber lässt sich deutlich unterscheiden.
Dass hier Gross und Klein zu einer Species gehören, dafür sprechen die vielen Ueber-
ganzsexemplare von allen Grösseh, wie sie z. B. in Silurus Piratinga von Natterer 6, in
5, fasciatus gezen 50, in Pimelodes Pirarampu wo er an 60 und in Silurus Jahu über 100
Individuen in einem Thiere, entweder frei oder in Bläschen eingeschlossen fand. Die in Bläs-
chen eingeschlossenen Pentastomen dieser Art, sind bei Amphibien und Fischen immer schon
zwei Linien lang, doch bei ersteren nie darüber, bei Fischen hingegen erreichen sie noch in
der Kapsel in seltenen Fällen die Länge von fast einem Zoll. Einen Unterschied‘ zwischen
Minnchen und Weibchen nach äusseren Charakteren konnte ich nicht ausmitteln, vielleicht
deutet die oft gekrümmfe Schwanzspitze auf einen solchen Unterschied, was die Folge ent-
scheiden mag.
11. Pentastoma furcocercum. Tab. IV. Fig. 24 __32.
P. corpore subfusiformi transversim lineato, capite compressiusculo obtuse-triangulari, apice
caudali bifurco; ore ovali margine calloso, extrorsum emarginato, terminali , foveis trilobis infra
os, cuneatim dispositis, hamulis inaequalibus.
Diese höchst ausgezeichnete Art fand Natterer in nachstehenden Amphibien:
" Coluber Lichtensteinii Neuw. 1 mas. In derBauchhöhle nahe bei den Lungen. Cuyaba, im October 1821.
411"! Yang 1‘ breit.
Spilotes n. sp. Nr. 109. 1 mas. Fest im Mesenterium, ausgestieckt. Cuyaba, im März ri 1“ und
3! lang 1”! breit.
Amphisbaena flavescens Neuw. 1. fem. In den Lungen, ebenfalls zu Cu yaba,im Apnil 1824. 10’ lang
Yıll breit,
Beschreibung. Die Würmer sind 9 _10 Linien und darüber lang, und verhältniss-
mässig' nach vorne eine Linie und am Schwanzende Linie breit, von aschgrauer Farbe und
von den durchscheinenden Organen braun und röthlichweiss gefleckt. Der fast spindelförmige
Körper ist mit linienförmigen Ringen umgeben, die in. der Mitte des Leibes am deutlichsten sind,
gegen beide Ende zu aber allmählich verschwinden. Auf jedem Ringe viele Athemlöcher, in
mässiger Entfernung aneinander gereihet. Das etwas zusammengedrückte Kopfende ist stumpf
dreieckig, an der Spitze mit einer eiförmigen, am Rande aufgeworfenen, nach. aussen ausge-
randeien Mundöffnung versehen. Die unter dem Munde zu beiden Seiten liegenden Hackengru-
ben bilden die Form eines abgestumpften Kegels.. Jede Hackengrübe decken drei abgerundete
Tappen, von denen zwei zur Seite, der Mittlere aber nach oben steht. In jeder Grube zwei
Hacken, die wahrscheinlich am Grunde verbunden sind, und wovon einer über dem andern liegt.
Der obere ist fast gerade und kürzer, der untere länger, mehr nach ‚innen gebogen. Das
Schwanzende in drehrunde’ Spitzen gespalten. «Das Männchen unterscheidet sich vom Weibchen
durch 'eine in der Mitte über dem ersten vorderen Ringe gelegene: 'warzenförmige Ruthe. Ich
fand an einem Weibchen die beiden Spitzen des Schwanzendes ausernänderkespeagke übrigens
sind beide Geschlechter hier von gleicher Grösse.
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA.
—
27
Systematische Uebersicht der Thiere, in welchen Pentastomen gefunden
wurden*).
Mammalia
Quadrumana.
Midas chrysopigus Nafl. No. 32.
Pentastoma subeylindricum. Ayd, pw. hyd. hep.
Chiroptera.
Phyllostoma discolor Nalt. No. 96.
Pentastoma subeylindrieum. ext. v.
Carnivora.
Procyon eanerivorus Hl. |
Pentastoma subeylindrieum, hep. diaph.
Lutra brasiliensis Ra).
Pentastoma gracile. v. parasit,
Canis familiaris LU
Pentastoma taenioides R, Fr, laryn«.
Canis Lupus L.
Pentastoma taenioides. R. Fr. lary.
Felis Catus, domesticus. L.
Pentastoma denticulatum R. Ayd. hep.
Marsupialia
Didelphys murina L.
Pentastoma subceylindrieum. th. a,
Didelphys Philander L.
Pentastoma subeylindrieum. Ryd. hep. hyd, i,
Glires.
Hystrix cristata Z,
Pentastoma denticulatum R. Ayd. pu.
Mus fuliginosus Nat. No. 83.
Pentastoma subeylindrieum. ZA. a.
Mus pyrrhorhinos Neuw.
Pentastoma subeylindrieum. Rep.
Lepus timidus Z.
Pentastoma serratum R. pw.
CaviaCobaya_L.
Pentastoma denticulatum R,pu. a.
Bradypoda.
Dasypus niger Licht,
Pentastoma subeylindrieum. a.
Multungula.
Dieotyles torquatus Cw.
Pentastoma denticulatum R. v. parasit,
Bisulca.
CapraHircus Z.
Pentastoma denticulatum R,. Ahep. mes.
Capra americanal.
Pentastoma denticulatum R. hep.
Bos Taurus, domestieus L.
Pentastoma denticulatum R. pw.
Equus Caballus Z.
Pentastoma taenioides R. Fr.
Equus Mulus Bhiss,
Pentastoma tacnioides R. Fr.
Aves.
Grallatores. |
Ardea Cocoi L.
Pentastoma gracile, v. parasit.
Amphibia.
Testudinata.
Phrynops Geoffroana Wagl.
Pentastoma megastomum., pu.
Loricata.
Champsa Sclerops Wal.
Pentastoma oxycephalum. pz.
Pentastoma subtriquetrum. Fau.
Crocodilus acutus Cw,
Pentastoma oxycephalum. pw.
Saurii.
Podinema Teguixin Wagt.
Pentästoma preboscideum R. «.
Pentastoma gracile, Ayd. pu. hyd, v. a,
Podineman. sp. No, 146.
Pentastema gracile, Ayd, mes, tun, v.
Amphisbaenaflavescens Neww.
Pentastoma furcocereum. pu.
* . ”. [ . ” . . . .. . ®
) Die Abkürzungen sind hier beibehalten worden , wie sie Rudolphi in seiner Synopsis entozoorum p. 715 zuı
Bezeichnung der einzelnen Organe, in welchen Entozoen gefunden wurden, angegeben hat,
1
4 *
28 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA.
Ophidii.
Elapsn. sp. No. 108.
Pentastoma gracile. Ayd. :.
ColuberLichtensteinii Neuw,
Pentastoma furcocercum. @.
Colubern.sp.No, 152.
Pentastoma gracile. Ayd. v.
Spilotes pullatus Wagl.
Pentastoma proboscideum R. pw,
Spilotesn. sp. No. 109.
Pentastoma furcocercum. mes.
OphisMeremii Wagl,
Pentastoma proboseideum. R. ira,
Bothrops Jararaca Wagl.
Pentastoma proboscideum R. pw. a.
Pentastoma gracile. Ayd. ®.
Pseuderys.n. sp. No. 140.
Pentastoma gracile. hyd. v. hyd. hep. hyd. mes.
Tropidonotusn.sp. No. 149.
Pentastoma graeile. i
Crotalus Durissus L.
Pentastoma proboscideum R. pu.
Crotalus horridus Z.
Pentastoma proboseideum R. pu. @,
Boa Constrictor L.
Pentastoma proboscideum R. pu. tra,
Python Tigris Dauad.
Pentastoma moniliforme. pu,
EunectesScytale Wagl.
Pentastoma proboseideum R. pu.
Pentastoma gracile. hyd. v. hyd. tun, v. mes.
Pisces.
Acanthopterigii.
Lobotes Monoculus Nat. No. 65.
Pentastoma gracile. ©. ext.
Malacopterigii.
Silurus faseiatus Z.
Pentastoma graeile. hyd. i.
Silurus Gerupoca Nat. No, 32,
Pentastoma gracile, ov.
Silurus Jahu Nat. No. 36.
Pentastoma gracile. 2. ext.
Silurus megacephalus Naft. No, 30.
Pentastoma graeile. Ayd. i.
SilurusPiratinga Natt. No. 139.
Pentastoma graeile. &. ext.
Silurus Pintado Natt..
Pentastoma gracile. hyd. hep, hyd, mes.
Silurus Vituga Natt. No. 37.
Pentastoma gracile. ©. ext.
Pirara bicolor Spix.
Pentastoma gracile. hyd, tun. v.
Pimelodes Pirarampu Spie.
Pentastoma gracile. hyad. i.
Salmo auratus Natt. No, 9.
Pentastoma gracile. ö. ext.
Salmo erythrophthalmus Natt. No, 77.
Pentastoma gracile. Aya. ü.
Salmo Sau-a Naft. No, 60.
Pentastoma gracile. ö, ext.
Salmo Tamucco Natt. No. 28.
Pentastoma graeile. :. ext.
Serrosalmo Piranha Spie.
Pentastoma gracile. car.
Clupea Tobarana Natt. No, 48.
Pentastoma gracile. Ayd, ö.
Erythrinus Trahira Spie,
Pentastoma gracile. hyd. &.
Synbranchus marmoratus Rl.
Pentastoma gracile. Ayd. hep.
Synbranchus.n. sp. No. 89.
Pentastoma gracile. Ayd. tun. ;.
GymnotusCarapo Gmel.
Pentastoma gracile. Ayd. i.
Gymnotus electricus L.
Pentastoma gracile. Ryd. mes. hyd, »,
Gymnotusn. sp. No, 70.
Pentastoma grarile. hyd. i.
Sternarchus albifrons Schneid.
Pentastoma gracile. Ayd. i.
Chondropterygii.
Raja Motoro Nait. No. 45.
Pentastoma graeile, hyd, tun, v,
Erklärung der Abbildungen.
Tab. 1.
Anatomie des Pentastoma proboscideum.
Fig. 1. Ein mässig vergrössertes Weibchen in Umrissen dargestellt. In der Mitte des dickeren Kopf-
endes der fast kreisrunde Mund, mit den zu beiden Seiten zu zweien liegenden Hackengruben und deren
Hacken. Am schmälern Schwanzende eine Vertiefung, in welcher Eierschlauch und After enden.
Fig. 2. Ein Weibchen in natürlicher Grösse; die allgemeine Bedeckung ist hier weggenommen, und
man sieht den unter ihr am Rücken verlaufenden, nach vorne gabelförmig getheilten Eierstock; den viel-
fältig gewundenen Eierschlauch, und stellenweise einen Theil des vom Eierschlauche nicht umwundenen
Magens.
Fig. 3. Ein Theil der vergrösserten allgemeinen Bedeckung.
a. Die äussere Haut, die mit der Oberhaut innigst verbunden ist. An der inneren Fläche abgerissene
fast becherförmige Gefässe, die mit ihrem vorderen Ende in dieser Haut sich verzweigen.
b. Das malpighische Schleimnetz; ein Gewebe aus kleinen Bläschen (oder vielleicht Gefässen), und grös-
seren zusammengesetzten drüsenartigen Organen bestehend, die von Gefässen eingeschlossen werden, die
am Grunde sich verästelnd, endlich in die oberste Hautschichte verlaufen. Der unter der äusseren ER lie-
gende Theil ist hier zur Seite gelegt.
ce. Die eigentliche Haut (euis), aus wellenförmig sich durchkreuzenden Hautmuskelfasern zusammenge-
webt, die mit den anliegenden malpighischen Schleimnetze zum Theil noch innig verbunden ist.
d. Ueber diesem Gewebe, und zwar zu beiden Seiten der Bauchseite liegende Bündel von Gefässen,, die
der ganzen Länge nach herunter laufen; innerhalb ihrer Mitte erblickt man einen freien Raum, in welchem
die Muskelhaut wieder zum Vorschein kommt.
Fig. 4. Ein einziges oben abgerissenes, am vorderen Ende sich verzweigendes Gefäss von Fig: 3. a. bei
stärkster Vergrösserung.
Fig. 5. Ein eben solches Gefäss mit der eingeschlossenen Drüse , in derselben Vergrösserung, wie
Fig. 3. 6.
Fig. 6. Die Muskelhaut wie Fig. 3. c. bei stärkster Vergrösserung dargestellt, der drüsige Körper ist
hier weggeblieben, und endlich
Fig. 7. Vereinzelnte Gefässe von Fig. 3. d. bei stärkster Vergrösserung gesehen.
Fig. 8. Seitendurchschnitt eines Männchens. Den äussersten Rand bildet die allgemeine Bedeckung.
In der Mitte liegt der Magen, an dessen Rande Gefässe entspringen; an seinem dickeren Ende verlauft die
seitlich liegende Speiseröhre nach aussen in den Mund. Am untern Ende verlauft der Magen in eine feine
Spitze, die wir dem Mastdarme vergleichen. An der Rückenseite des Magens, und ihn nach oben zu bei-
den Seiten umgebend, liegt der Geschlechtsapparat. Zwischen der Speiseröhre und den Magen liegt das
Ceredral- Ganglion, welches die Speiseröhre ringförmig umgibt, und Seitenäste ausschickend mit zwei
dicken Fäden unterhalb und seitlich am Magen herabläuft.
Fig. 9. Der Magen mit der Speiseröhre für sich dargestellt, um die daraus entspringenden Seitenge-
fässe noch anschaulicher zu machen; an seiner unteren Spitze befindet sich noch ein kurzer Theil des hier
weggelassenen Geschlechtsapparates.
Fig. 10. Ein Theil der Schwanzspitze eines Weibchens, in einem Durchschnitte von der Rückenseite
gesehen. In der Mitte liegt ein Theil des Magens, der zu beiden Seiten von einer von den Langsgefässen ge-
bildeten Falte eingeschlossen wird, Dem Magen zur Rechten erscheint der hier etwas nach der Seite ge-
legte Eierstock, zur linken Seite aber ein Theil des Eierschlauches.
30 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA. f
Fig. 11. Derselbe Gegenstand in einem Seitendurchschnitte. Der dicke Rand stellt die allgemeine Be-
deckung, mit einer seitlich liegenden Vertiefung zur Aufnahme des Darmes und Rierschlauches dar. In der
Mitte liegt ein Theil des Magens, mit dem sich in die Vertiefung mündenden Darm und Eierschlauch,
An der Seite ist noch ein Theil des Eierstockes zu sehen.
Fig. 12. Ein Stück der inneren Mägenfläche, mit den ‘sich 'stellenweise "gabelförmig theiiriden Ma-
genfalten.
Fig. 13. Ein Stück der äusseren Fläche des Magens, mit den ihn umgebenden Gefässnetze, und den
Fig. 9. nur angedeuteten Seitenästen.
Fig. 14. Ein Theil dieses Gefässnetzes, bei stärkster Vergrösserung.
Fig. 15. Idealischer Durchschnitt sämmtlicher Lagen der allgemeinen Bedeckung, um den Verlauf der
Seitengefässe des Magens bis in die äusserste Hautschichte noch anschaulicher zu machen.
Fig. 16. Das männliche Geschlechtssystem ausser aller Verbindung. Nach unten der 'spindelförmige
Hoden (/estieulus),mit den aus ihn entspringenden geschängelten Oberhoden (epödidymis) und zu beiden Sei-
ten seines verdickten Endes, das sich theilende zurück oder ausführende Samengefäss (vas deferens sive
.efferens). An jeder Spitze dieses Samengefässes befindet sich die, mit einem wurmförmigen Fortsätze ver-
schene Samenblase (vesicula seminalis) ‚und seitlich entspringt die noch getheilte Ruthe (penisisive spiew-
Zum), die sich an der Spitze zu einem Ganzen verhindert. Unterhalb ihrer Verbindung die beiden. eiförmi-
gen Verstehdrüsen (prostalae).
Fig. 17. Derselbe Gegenstand etwas mehr vergrössert, nach eben auseinander gelegt; unten ist nur
noch ein Theil des Hodens zu schen.
Fig. 18. Die Speiseröhre und der' Magen, mit den nach rückwärts liegenden männlichen Gemidlechts-
theilen; der die Speiseröhre umfassende Nervenring; und die zu beiden Seiten herablaufenden Fäden des
Cerebral - Ganglions.
Fig. 19. Körnige Masse aus dem Hoden, sehr stark vergrössert.
Fig. 20. Der Magen mit demnach oben liegenden Eierstocke, und einen kurzen Theil des Eierschlauches.
Fig. 21. Ein Theil der inneren Fläche der allgemeinen Bedeekung mit den beiden Gefässstämmen und
- links eine lichte, linienförmige Stelle, welche durch kurze Fäden mit dem Eierstocke in Verbindung steht.
Fig. 22. Kugliger Körper in dessen, nach vorne abgeplatteter Seite der Hacken eingesenkt ist. Unter-
halb der Mitte des äusseren Randes entspringen Muskelbündel.
Fig. 23. Der kugelige Körper ist: hier weggenommen, und man sicht die am Rande entspringenden lan-
zetförmigen Lappen, von deren Spitzen Muskelbündel ausgehen.
Fig..24. Sehr vergrösserter Hacken.
Tab. 11.
Fig. 1. Ansicht eines Theiles der inneren Fläche des Pentasitoma taenioides. An der linken Seite, und
am Grunde der Rechten ist die allgemeine Bedeckung nicht weggenommen. Im inneren Raume bemerkt
man die querliegenden Muskelbündel, die einen elliptischen durchsichtigen Raum einschliessen, der mit
einer buchtigen Vertiefung am undurchsichtigen und gekerbten Rande in Verbindung steht; endlich die zu
beiden Seiten herablaufenden Nervenstämme des Cerebral - Ganglions.
Fig. 2. Dasselbe Thier. Die allgemeine Decke ist hier weggenommen, und man erblickt in der Mitte
den Magen, mit den ihn umwindenden Eierschlauche, und den am Rücken liegenden, hier etwas zur Seite
gelegten: Eierstocke.
Fig. 3. Das weibliche Geschlechtssystem von Pentastoma proboseideum, Der gabelförmig getheilte, in
die zweihornige Gebärmutter übergehende Eierstock. Am inneren Rande jedes Hornes das Organ zur Bil-
dung des Eiweisses und der äusseren Schale. Aus der Mitte des untern Randes der Gebärmutter entspringt
der Eierschlauch.
Fig. 4. Ein Theil des Eierstockes bei schr starker Vergrösserung.
Fig. 5. Das nach Wegnahme der Eier sich verästelt zeigende Gefäss des Eierstockes, (das an einem
kurzen Theile des Eierstockes zufällig gespalten war und hier auch so gezeichnet wurde, um ar Echtheit
des Gefässes zu erweisen.)
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA, 31
Fig. 6. Ein Stück des Eierschlauches mit den durchscheinenden Eiern.
Fig. 7. Stellt die Verbindung der Gebärmutter und des Eierschlauches mit einigen Zweigen des Ce-
rebral- Ganglions dar, wie auch den Verlauf dieser Nerven in die Muskelbündel des Hackenkörpers.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig. 8. Die geronnene Masse aus dem Organe für Bildung des Eiweisses und der äusseren Schale.
Fig. 9. Ein noch gestieltes Ei, aus dem Eierstocke.
Fig. 10. Vollkommen rund gewordenes Ei , aus der erukter:
Fig. 11-13. Eier aus dem Eierschlauche,
Fig. 14. Ein Stück des Eierstockes von Pentastoma taenioides.
Fig. 15. Geschlechtssystem desselben Thieres in Verbindung mit einem Theile des Cerebral-Ganglion.
Fig. 16. Dasselbe von rückwärts gesehen, noch überdiess mit einem Stück des Magens in Verbindung.
Fig. 17. und 18. Eier aus dem Eierschlauche von Pentastoma taenioides.
Fig. 19. Das Cerebral - Ganglion von Pentastoma proboseideum.
Fig. 20. Das Cerebral- Ganglion von Pentastoma taenioides.
Tab. IH.
1__5. Pentastoma laenioides. Aus der Stirnhöhle eines Wolfs. (Canis Lupus.)
Fig. 1. Ein Männchen in natürlicher Grösse.
Fig. 2. Ein Weibchen in natürlicher Grösse, mit den vier Hackengruben und innerhalb ihrer Mitte
der Mund.
Fig. 3. Vergrössertes Kopfende des Männchens,mit der unterhalb dem Munde hervorstehenden Ruthe.
Fig. 4. Vergrössertes Kopfende eines Weibchens.
Fig. 5. Ein 'Theil der Haut mit den Athemlöchern, sehr vergrössert.
6__8. Pentastoma subiriguetrum,. Aus dem Rachen eines Brillenkrokodilles. (Champsa Sclerops.)
Fig. 6. Natürliche Grösse des Wurmes, von der Rückenseite.
Fig. 7. Derselbe Wurm vergrössert, von der Bauchseite gesehen.
Fig. 8. Die Haut mit den Athemlöchern.
9__13. Pentastoma denticulatum, Aus den Lungen des Meerschweinchens. (Cavia Cobaya.)
Fig. 9. Natürliche Grösse.
Fig. 10. Vergrössertes Kopfende, von der Bauchseite ‘gesehen.
Fig. 11. Vergrössertes Kopfende, von der Rückenseite dargestellt.
Fig. 12. Ein Stück der allgemeinen Bedeckung mit ihren Fransen.
Fig. 13. Schwanzende, welches zuweilen ausgerandet erscheint.
14 —15. Pentastoma serratum. Aus den Lungen eines Hasen. (Lepus timidus.) Eine Copie nach
Frölich, der Verfasser gibtıdazu nachstehende Erklärung:
Fig. 14. Am obern Rande die Hauptmündung. Unter dieser die vier halbmondförmigen Nebenmündun-
gen mit ihren hellen, einwärts gekrümmten Kanälen. Am Rande die durchsichtige Mem-
brane, aus der die ee en Sägezähne 'hervorragen, und fast in der Mitte des Wurmes
ein heller Sack, um den die Eier herum liegen.
Fig. 15. Dieselbe Vergrösserung, der Wurm aber im natürlichen Zustande __ nicht gepresst. Die
. Hauptmündung mit den vier dunkleren Nebenmündungen.
23. Pentastoma oxycephalum. Aus den Lungen des Brillenkrokodilles. (Champsa Selerops.)
Fig. 16__19. Natürliche Grössen des Wurmes.
Fig. 20__21. Vergrösserte Kopfende.
Ne 22. Seitenansicht eines vergrösserten Kopfendes.
Fig. 23. Schwanzende mit den Athemlöchern. f 2
24 28. Pentastoma subeylindricum. Aus der Bauchhöhle des Mäuse- Beutelthieres. (Didelphys
murina.)
Fig. 24. Natürliche Grösse:
Fig. 25. Dasselbe vergrössert.
Fig. 26. Vergrössertes Kopfende.
32
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNG PENTASTOMA.
Fig. 27. Vergrösserte Haut mit den Athemlöchern.
Fig. 28. Ein noch in einem durchscheinenden Häutchen eingeschlossener Wurm in natürlicher Grösse.
Fig. 29 36. Pentastoma subeylindricum. Aus der Oberfläche der Leber des Philander - Beutelthieres.
(Didelphys Philander.)
Fig. 29__33. Verschiedene Formen dieses Wurmes in natürlicher Grösse.
Fig. 34 — 36. Die Ausrandungen am Kopfende.
Fig. 37 _
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
41.
37.
38.
39.
40.
41.
Pentastoma proboscideum, Aus der Lunge der a ee (Bothrops Jararaca.)
Ein Männchen in natürlicher Grösse.
Seitenansicht eines vergrösserten Kopfendes mit der Ruthe.
Ein Weibchen in natürlicher Grösse.
Vergrössertes Kopfende eines Weibchens, von der Bauchseite.
Vergrösserte Haut mit den Athemlöchern.
Tab. IV.
Fig. 1__10. Pentasioma proboscideum. Aus der Bauchhöhle des Teiu. (Podinema Teguizin.)
Fig. 1__6. Natürliche Grösse in verschiedenen Formen.
Fig. 7. Stark vergrössert, die Querfalten sind hier noch sehr deutlich.
Fig. 8__9. Ein nach innen etwas gewölbtes Kopfende , wodurch die Hacken nicht in eine Reihe zu
Fig.
Fig. 1113.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig. 14 _ 18.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig. 49 23:
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig. 24 —_
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
10.
11.
12.
13.
14.
15:
16.
17.
18.
19.
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21.
22.
23.
32.
24.
25.
26.
7
30.
31.
32.
stehen kommen, sondern nach aufwärts halbmondförmig stehen.
Vollkommen entfaltetes Kopfende, mit den vier Warzen am äusseren Kopfrande.
Pentastoma moniliforme. Aus der Lunge des Tiger-Python. (Python Tigris.)
Das Thier in natürlicher Grösse.
Vergrössertes Kopfende.
Ein vergrösserter Theil der Haut, mit den Athemlöchern.
Pentastoma megastomum. Aus der Lunge des Krötenkopfs. (Phrynops Geoffroana.)
Natürliche Grösse.
Vergrössertes Kopfende von vorne gesehen,mit den am oberen und unteren Rande der Mund-
öffnung zu zweien stehenden Warzen.
Derselbe Wurm von der Seite gesehen. N
Vergrösserte Schwanzspitze mit der Aftergrube.
Ein Theil der allgemeinen Bedeckung mit den Athemlöchern.
Pentastoma gracile. Aus der Oberfläche des Darmkanals der Gold-Forelle. (Salmo auratus.)
Natürliche Grösse.
Vergrössertes Kopfende, mit vier Warzen am äussern Kopfrande, und vier an der innern Fläche.
Dasselbe von der Seite gesehen.
Vergrössertes Kopfende von der Rückenseite mit den zwei Warzen am äusseren Kopfrande,
und vier auf der Rückseite.
Ein Theil der allgemeinen Bedeekung mit den Athemlöchern.
Pentastoma furcocercum.
Natürliche Grösse, aus der Nähe der Lunge der Lichtenstein’schen Natter. (Coluber Lieh-
tensteinüi.)
Ein mehr vergrössertes Individuum, aus dem Mesenterium des Spilotes No. 109.
Kopfende von der Bauchseite geschen.
29. DieLappen der Hackengruben in verschiedenen Stellungen.
Vergrössertes Schwanzende mit gerade verlaufenden Spitzen ; wahrscheinlich eines Männchens.
Vergrössertes Schwanzende, vermuthlich eines Weibchens , mit auswärtsstehenden Schwanz-
spitzen.
Ein Stück der allgemeinen Bedeckung mit den Athemlöchern.,
ACANTHOPHYLLUM
U. A. MEYER
NEUE PFLANZENGATTUNG AUS DER ORDNUNG DER
SILENEEN,
NÄHER ERLÄUTERT UND VON EINER
CHARAKTERISTIK ALLER GATTUNGEN DER ALSINEEN
BEGLEITET
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Ds. EDUARD FENZ1.
(ERSTE ABTHEILUNG
Mit 3 Steindrucktafeln.
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4
Wenn man die Ordnung der Caryophyllaceen, so wie sie Jussieu im Jahre 1789 in
seinem unvergänglichen Meisterwerke den »genera plantarum« aufstellte, in Bezug auf die
natürliche Verwandtschaft der sie bildenden Pflanzengeschlechter unter sich, mit ihrem gegen-
wärtigen Zustande vergleicht, so wird man in ihrer Zusammensetzung wohl bedeutende Verän-
derungen wahrnehmen, zuletzt aber finden, dass die ganze Reform, die die Ordnung erlitten,
sich bloss auf die Ausscheidung einiger wenigen Gattungen reducirt, deren abweichender, dem
Verfasser damals kaum recht bekannter Fruchtbau, sie anderen Ordnungen näher zugesellt;
denn jene Genera, welche später zu den Paronychieen wanderten, sind in jeder Beziehung
so nahe mit den eigentlichen Caryophyllaceen verwandt,, dass Jussieu sie anderswo nie
besser hätte unterbringen können.
Die ganze Ordnung zerfällt nach ihm in sieben Tribus, deren letztere, __ die Gattungen:
Rotala, Frankenia, Linum und Lechea enthaltend __ er damals schon, von der Nothwen-
digkeit ihrer später erfolgten Trennung überzeugt, von den übrigen gleichsam durch die Auf-
schrift: »genera affinia« ausschloss. In den vier ersten Abtheilungen finden sich bloss Gattungen,
die einen getheilten, in der fünften und sechsten solche, die einen röhrenförmigen Kelch besitzen.
Die Erste durch drei Staubgefässe und einen einfachen oder dreitheiligen Griffel bezeichnet, be-
greift folgende Genera: Ortegia, Loefflingia, Polycarpon, Mollugo, Holosteum, Minuartia,
Queria und Donatia ;- die zweite auf die Vierzalıl der Staubgefässe und Griffel oder die Zwei-
zahl der letzteren gestützt, die Gattungen: Buffonia und Sagina, die dritte die Gattungen
mit fünf oder acht Staubgefässen und zwei, drei oder vier Griffeln, wie: Alsine, Pharnaceum,
Moehringia und Elatine,; die vierte endlich die Gattungen mit zehn Staubfäden und drei oder
fünf Griffeln, als: Bergia, Spergula, Cerastium , Cherleria , drenaria, Stellaria. Die.
fünfte Tribus durch einen röhrigen Kelch, zehn Staubfäden und zwei, drei oder fünf Griffeln
von den vorigen geschieden, begreift die Gattungen: Gypsophila , Saponaria, Dianthus,
Silene, Cucubalus , Lychnis und AJgrostemma ; die sechste endlich von der vorhergehenden
durch eine geringere Anzahl von Staubgefässen als zehn und zwei oder drei Griffeln getrennt,
die Gattungen: /elezia, Drypis und Sarothra.
Zehn Jahre später wurde diese Anordnung Jussieu’s beinahe ohne Aenderung von Ven-
tenat') wiederholt, nur wird der Gattung Donatia in der ersten Tribus, Sarothra in der
sechsten, und Rotala in der siebenten gar nicht erwähnt.
So blieb diese Anordnung, ohne eine bedeutende Reform *) zu erleiden, bis zum Jahre
1815 stehen, in welchem St. Hilaire in seiner berühmten Abhandlung über die Placentatio
centralis die Nothwendigkeit einer Sichtung der Caryophyllaceen bewies, und, nachdem er
) Ventenat, Tableau du regne vegetal. Paris 1799. T. IIL, p-: 233 etc.
2) Der Gattung Linum wies De Candolle schon im Jahre 1813 in seiner Theorie element. T.1. p. 217 ihren
bestimmten Platz als eigene Ordnung an.
5 *
36 FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN,
der Gattung Donatia ihren Platz unter den Saxifrageen und Sarothra ') unter den Gen-
tianeen angewiesen, die Bildung der neuen Familie, der Paronychieen vorschlug ?). Dieser
wurden nun, mit Jussieuws Zustimmung °), nebst mehreren Amarantaceen und Portu-
laceen (J uss.) folgende Caryophrlleen einverleibt, als: Zoefflingia, Polycarpon, Minuartia
und Querta.
In dem im Jahre 1823 erschienenen dritten Bande des Dictionaire classique d’histoire
naturelle p. 238, erschien von Ach. Richard eine veränderte Uebersicht der nunmehr in
zwei "Tribus vereinigten Gattungen der Caryophylleen *), von welchen die erstere » Dian-
theae« fast alle Jussieu’schen Gattungen der fünften und sechsten Tribus, nebst den sämmt-
lich unhaltbaren, von Silene, Lychnis und Agrostemma abgetrennten, wie Hedone Loureiro°),
Otites Rich. und Githago Desf. umfasste. Die zweite Abtheilung »4lsineae,« aus den Resten
der vier ersten Tribus nach St. Hilaires Reformen bestehend, erhielt an Stipulicida Michx.,
Spergulastrum Michx. (Micropetalum Pers.), T’orena Adans. und Hymenogonum Juss. °) einen
Zuwachs. Der Gattungen Zlatine und Bergia wurde unter den Alsineen weiter nicht mehr erwähnt.
Seringe behielt in dem ersten Bande vonDeCandolles Prodromus (182%) obige Einthei-
lung fast unverändert bei, nur erhielt die erste Tribus statt »Diantheae« den Namen »Stuleneae«
und an Banffya Baumg. einen eben nicht erheblichen Zuwachs. Besser erging es den Alsineen,
die mit Gouffeia Robill. et Cast., Physa Pet. Thou., Zarbrea St. Hill. (Diagnosi generica et
specif. erronea, in Vol. 3. p.365 demum emendata), Drymaria Willd. und dem, am Ende der
Ordnung fraglich angeführten Zydropityon Gaertn. , bereichert erscheint. Stipulicida , Torena
und HZymenoganum bleiben weg; Ortegia, Bergia und Elatine werden aber noch, wiewohl zwei-
.felnd an der Richtigkeit ihrer Stellung, unter den übrigen aufgeführt, und die Ehrhard’sche
Gattung Honckenya einige Jahre später als Adenarium Rafın. im dritten Bande nachgetragen.
Von allen noch anklebenden fremdartigen Bestandtheilen reinigte diese Familie aber erst
Bartling in seiner trefflichen Abhandlung über den Bau und die Verwandtschaften der Alsi-
neen (1825) ”), indem er, beide Tribus zu eigenen Familien gleichen Namens erhebend, aus
den Alsineen alle mit Nebenblättern versehenen Arten ausschied, und diese zweckmässig den
schon bestehenden Paronychieen einverleibte. Eine vollständige Aufzählung aller Gattungen,
gab der Verfasser aber erst im Jahre 1830 in seinen »Ordines plantarum.« Die von St. Hi-
laire, Jussieu und De Candolle zu den Paronychieen gezählten Genera Minuartia und
Queria wurden mit vollem Rechte wieder den Alsineen einverleibt, und die Zahl derselben mit
1) Die Gattung Rotala erklärte St. Hilaire bei dieser Gelegenheit für eine Salicerie, und Frankenia für das
Glied einer eigenen Familie. __ Die Gattung Lechea endlich, die einzige, die aus der siebenten Jussieu’schen Tri-
bus noch erübrigte, wurde von Dunal im Jahre 1824 in De Candolles Prodr. T. I. p..285 den Cistineen
einverleibt. : |
2) Rob. Brown sprach sich für die Bildung einer neuen Familie, die er Illecebreen nennen wollte, schon im
Jahre 1810 aus, gab aber keine ausführliche Aufzählung der sie zusammensetzenden Gattungen; Jussieu’s
dritte Tribus seiner Amarantaceen sollte dazu gezogen werden. Prod. fl. nov. Holl. p. 413.
3) Juss. Mem. du Mus. I. p. 387 (1815).
*) De Candolle proponirte diese Eintheilung schon früher in seiner Flore francaise.
5) Lychnis grandiflora Jacqu. _ L. coronata Thunb,
6) Diese beiden letzteren Gattungen finde ich nirgends beschrieben, nicht einmalTorena inAdanson's Familles
des plantes.
7) Beiträge zur Botanik von Bartl. undWendland, Heft II.
“
FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN. 37
Strephodon Ser. '), Triplateia Bartl. und Colobanthus Bartl. *) vermehrt. Bergia und Elatine
trennte im Jahre 1829 schon Cambessedes als eigene Ordnung °).
Nach dieser geschichtlichen Darstellung aller wesentlichen Veränderungen *), die diese
beiden sehr natürlichen Familien seit dem Jahre 1789 bis zum gegenwärtigen Augenblicke er-
fahren, sei es mir erlaubt, eine neue mit Dianthus und Drypis gleich nahe verwandte Gattung
der Sileneen, welche Herr Dr. C. A. Meyer in Petersburg in seiner Aufzählung der kauka-
sischen und kaspischen Pflanzen im Jahre 1831 zuerst aufstellte, näher zu beschreiben, und bei
dieser Gelegenheit mich über Einiges, die Sichtung der Gattungs-Charaktere in den beiden ge-
nannten Familien Betreffendes, aussprechen zu dürfen.
ÄACANTHOPHYLLUM C. A. Meyer.
Character differentialis: Calyx tubulosus, inaequilonge 5 dentatus, rigidus,
bracteolis spinescentibus 2 __6 imbricatis inclusus. Petala 5, cuneata angusta unguiculata, la-
mina integerrima vel emarginata, fauce nuda. Stamina 10 capillaria, tubum longe superantia, hy-
pogyne anthophoro cum petalis inserta. Ovarium 1 loculare, 4 ovulatum, placenta
basali, columella centrali evanida. Styli duo. Capsula obovato-cylindrica, duplieci
stylorum numero apice dehiscens, oligosperma. Semina compressa oblonga, hilo apicali. Embryo
rectus, cotyledonibus incumbentibus. _— Fruticuli ramosissimi diffusi rigidi, habitu Drypidis;
foliis oppositis acerosis pungentibus, abortu ramulorum saepe pseudoveiticillatis ; floribus minu-
tis glomerato-fasciculatis, fasciculis in bractearum axillis per paria nunc in spicam interruptam
capitulo terminatam, nunc in corymbum capitatum dispositis. — Genus Dianthum inter et Dry-
pidem in medio haerens.
Species duae, desertorum Asiae septentrionalis temperatae cives.
Acanthophyllum mucronatum. Tab. V.
A. ramulis scabriusculis, foliis acicularibus succulentis mucronato pungentibus, floribus
glomerato -fasciculatis, fasciculis per paria in bractearum axillis sessilibus interrupte spicatis, ul-
timo capituliformi, bracteolis 4__6 apice patulis calycem nudum aequantibus, petalis albis emar-
ginatis. 1
Acanthophyllum muceronatum C. A. Meyer Verzeichniss der Pflanzen des Kaukasus ete. p. 210.
Arenaria vertieillata Willd. Sp. 2. 9.725. _ DC. Proa. 1. p. 408. _ Sprengel Syst. veg. 2. p. 402.
Alsine orientalis, fruticosa saxatilis, foliis et floribus verticillatis Tournef.
Cor. p. 18.
t) Cerastii sp. capsulae dentibus circinatis. Als Gattung unhaltbar.
2) Steht richtiger bei den Portulaceen. M, s. die Gründe dafür im Verlaufe dieser Abhandlung bei der Gat-
tung Sagina,
2) Mem. du Mus. V. 18. p. 225.
#) Die Vereinigung der Polygoneen, Sclerantheen, Portulaceen, Paronychieen und mehrerer Alsineen zu einer
Ordnung, wie sie Hofrath Reichenbach in der flora excursoria bei der Familie der Portulaceen ver-
suchte, widerspricht zu sehr der Natur und den Principien einer natürlichen Pflanzenordnung, als dass man
sie für eine neue Reform der gedachten Familien anschen könnte,
.. ’
“8 FENZL, UBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN.
Arenaria verticillata Herb. Wild. No. 8764.
Creseit in locis lapidosis aridis montium T alüs ch prope pagum Swant, alt. 4020 ped. (C.A.M eyer)
— In Armenia inter Erzerum et Tokat (Gundelsheimer in herb. Willd.)
Descriptio. Fruticulus ramosissimus rigidus diffusus nodosus, internodiis plurimis se-
miuncialibus et brevioribus; ramis senioribus teretibus, cortice laevi facile secedente cinerascenti-
badio tectis; jJunioribus pallidis crassitie fili emporetici tenuioris, foliosis, inferius scabriusculis,
ad inflorescentiae internodia pube brevissima reflexa densa exasperatis. Folia internodia subae-
quantia vel parum superantia, opposita, acicularia mucronato-pungentia succulenta glabra, basi
laeviter connata, ideoque facile labentia, patentia, recta, in ramulis sterilibus saepius arcuata,
ramulorum non effoetorum fasciculis axillaribus facie verticillata.
Inflorescentia mixta, composita e fasciculis axillaribus et terminali capituliformibus rigidis,
mole pisi majoris, per paria in bractearum axillis sessilibus, vel brevissime pedicellatis, in spi-
cam interruptam (thyrsum spiciformem DC. Organgr.) confertis. Rachis fascicu-
lorum singulorum angulata, 2__% florum sessilium paria alens, flosculo centrali cymae dicho-
tomae, nullibi perfecte evolutae, terminata.
Bracteae cunctae foliaceae spinescentes, fasciculum aequantes, divergentes demumque diva-
ricatae, facie canaliculatae, basi in membranam ciliolatam dilatatae. Bracteolae calycem inclu-
dentes in flore centrali 4, in reliquis 6, bracteis similes, longitudine tubi, basi arctissime im-
bricatae apice patulae, extimae saepius arcuatae, pungentes, nudae, margine sub lente cilio-
latae. _— Calyx tubulosus 2’ longus 5 dentatus laeviter costato-striatus glaber, dentibus inaequi-
longis late subulatis acuminatis, basi submembranaceis, per aestivationem imbricatis.
Corolla 5 petala, petalis cum staminibus anthophoro brevissimo insertis; petala linearia-
cuneata, "/,'! lata, calyce fere sesquilongiora, lamina horizontali exapendiculata imberbi, apice
emarginata sinu acuto, alba.
Stamina 10, filamentis capillaribus glabris, calycem fere triplo superantibus, antheris de-
lapsis vario modo contortis, basi eglandulosis. Antherae ..... . Pollen dodecaedrico - pentago-
num, faciebus medio foratis.
Ovarium parvum obovatum uniloculare, e carpophyllis duobus conflatum, in stylos distinctis-
simos duos filiformes erectos arcuatos staminibus parum breviores, intus stigmatosos, sepalis (den-
tibus) exterioribus oppositos, desinens. Stigmata subtilissime papillosa.
Ovula 4, oblonga erecta sibi invicem adpressa, funieulis umbilicalibus brevissimis placentae
basali, columella centrali evanida, affixa. __ Capsula obovata - cylindrica membranacea 2.4
sperma, duplici stylorum numero apice in dentes (serius forte in valvas perfectas) dehiscens ').
Semina perfecte matura non visa; maturescentia minima eompresso -trigona, opaca fusca.
Embryo rectus viridescens; radicula prominula hilum :apicalem spectans; cotyledones oblongae
incumbentes.
Die mir zur Ansicht vorliegenden Exemplare, von G@Gundelsheimer, 'Tournefort’s treuem
Begleiter auf seiner Reise in Armenien, zwischen Erzerum und Tokat gesammelt, sind
dieselben, nach welchen Willdenow die Beschreibung seiner Arenaria verticillata machte.
\
1) Nequaquam ceireumseisse dehiscens, Meyer ]. c.
FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN. 39
Ich verdanke sie der ausnehmenden Güte meines Freundes Dr. Klotzsch, Custoden
am königlichen Museum in Berlin, der auf meine Bitte mir, zum Behufe einer monographischen
Bearbeitung der Familie der dlsineen , die betreffenden Abtheilungen des Willden ow’schen
Herbariums sammt jenen des Herb. generale, die einen Schatz von seltenen und ausge-
zeichneten neuen Arten in sich schliessen, zur Ansicht anvertraut hat.
Eine zweite, der genannten sehr nahe stehende Art, wurde von Olivier in Persien
gesammelt, und von Desfontaines schon im Jahre 1802 als Dianthus spinosus in den Mem.
du Mus. (V. 1. p. 198. 7. 16. Fig. 1.) und in neuester Zeit als Saponaria pungens von
Bunge in Ledebours Jcones pl. fl. ross. alt. (V.1.T, 4%) trefflich abgebildet, und aus-
führlich in dessen Flora altaica (V..2. p. 133.) beschrieben. Sie unterscheidet sich von den-
selben durch viel stärkere, dornige, dickere, mehr dreiseitig als rundliche, horizontal abstehende
Blätter, kürzere Blätterbüschel und durch das aus diesem Grunde fehlende Ansehen einer
quirlförmigen Stellung derselben an den Knoten; durch gestielte in einen doldentraubigen Strauss
(Thyrsus corymbiformis), nicht aber in einen ähren- oder traubenähnlichen, zusammenge-
drängte grössere Blüthenbüschel; durch längere mit einer geringeren Anzahl Deckblättchen eiri-
geschlossene Blümchen und rosenfarbe ganzrandige Blumenblätter. Die Desfontaines’sche
Pflanze ist zuverlässig, wie Dr. Meyer am angeführten Orte bemerkt, dieselbe Art, und
höchstens eine Varietät mit noch dichter in ein Köpfchen zusammengedrängten Blüthenbüscheln,
etwas breiteren und längeren Deckblätichen als die Kelchröhre und minder spitzen Kelchzäh-
nen. Die Behaarung der ganzen Pflanze und die Richtung der Kelchzähne, welche nach
Meyer bei 4. mucronatum etwas abstehend, und bei 4. spinosum gerade sein sollen, schei-
nen weniger beständig, als die übrigen Merkmahle zu sein; denn an allen von mir untersuchten
Blümchen des 4. mucronatum, waren im Widerspruche mit Meyer’s Angabe, sämmtliche
Kelchzähne aufrecht, wogegen sie in der Abbildung Ledebour’s von 4. spinosum gerade, etwas
nach aussen gekrümmt, dargestellt sind.
Was die Stellung der Gattung Acanthophyllum zu den übrigen aus der Familie der
Sileneen betrifft, so ist es augenfällig, dass sie das Mittelglied zwischen Dianthus und der
noch immer etwas vereinzelt gestandenen Drypis bildet. Letzterer im Habitus, durch Blattbil-
dung und Form des Blüthenstandes eben so ähnlich, als in dieser Hinsicht einem Dianthus
unähnlich, bieten dennoch alle, von den Blüthen und Frucht-Organen entlehnten Charaktere, so
wenige wesentliche Unterschiede dar, dass eine Trennung von Dianthus kaum zu rechtfertigen
wäre, wenn man nicht die, durch ein constantes Fehlschlagen des Mittelsäulchens bestimmte
Anzahl der Eierchen und die Lage des Ailus an dem spitzigen Ende des Samens, während
dieser bei Dianthus sich in der Mitte einer Kante befindet, als wesentliche Charaktere in dieser
Familie annehmen müsste. Auffallender sind die Unterschiede in den Fructifications-Charakteren
zwischen Acanthophyllum und Drypis. Al Unterschiede ersteren Ranges müssen angesehen
werden, bei: |
Acanthophyllum Drypis
eine capsula apice in dentes dehiscens. eine capsula circumseisse dehiscens.
— embryo rectus. — embryo spiralis.
40 FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN.
Als Charaktere zweiten Ranges:»
Acanthophyllum sus Drypis
ein calyx membranaceus anthesi peracta non in-| ein calyx induratus capsulam includens;
durascens;
— petalorum lamina fauce exapendiculata; — petalorum lamina fauce appendiculata;
— stamina 10, styli 2. — stamina 5, styli 3.
Ich muss hier auf die Berichtigung eines abweichenden, das Aufspringen der Kapsel in
Acanthophyllum betreffenden Charakters, wie ihn Mey.er gegeben „ aufmerksam machen, der
sehr leicht zu neuen Zweifeln und falschen Vermuthungen führen dürfte, und zwar um so
leichter, als er auf einer Täuschung bei der Untersuchung der Frucht beruht, die mir selbst
bei ähnlichen Gelegenheiten in dieser und den verwandten. Familien nicht fremd geblieben.
Dr. Meyer sagt ausdrücklich im Character genericus , die Kapsel wäre eine, »capsula
circumscisse dehiscens.« Ich fand dagegen alle beim Trocknen unversehrt gebliebe-
nen, selbst nicht einmal vollkommen reifen Kapseln, nach ihrer Erweichung in Wasserdämpfen,
regelmässig an ihrer Spitze in Zähne aufspringen. Dieser Widerspruch in unseren Beobachtun-
gen dürfte höchst wahrscheinlich seine Lösung, in dem Umstande finden, dass in den von
Dr. Meyer untersuchten, sicherlich nur halbreifen ') Früchtchen die obere, sich zuerst ver-
härtende halbkugelige Kapselhülle von der unteren, in dieser Periode sehr zarten und während
des Trocknens verschrumpfenden, schlauchförmigen Hälfte, ganz oder zum Theile lostrennte?).
Dieses ziemlich regelmässige Abspringen der oberen: Kapselhälfte beobachtete ich schon mehr-
malen bei der Untersuchung ganz kleiner, unreifer, zu. scharf oder zu wenig gepresster Frücht-
chen von Alsineen; und, was meine Vermuthung noch mehr bestärkt, auch an zwei sehr
jungen Fruchtknoten von Acanthophyllum.
Mit Velezia ist diese Gattung nur in so ferne verwandt, als jene es mit Dianthus zu-
nächst ist, von welchem Genus sie sich, den ganz abweichenden Habitus abgerechnet, der eher
‚an Buffonia als-an Dianthus erinnert, ‚nur schwer, durch Fructifications-Merkmale trennen lässt.
Der: wesentlichste Differenzial-Charakter beruht auf der Beschaffenheit ‘des. Mittelsäulchens, wel-
ches. eine »columella filiformis exsucca longissima,.ovulis.discretis,“ bei
Dianthus hingegen eine »columella.,fungosa crassa capsula fere dimidio bre-
vios,ovulisiaggregatis« ist.. Ferner auf, die der Samen, die bei Dianthus.an der Innenseite
genabelt (semina peltata). und flach,, bei Yelezia hingegen der zusammengerollten Ränder
wegen. tief, gefurcht erscheinen. Von geringerem Werthe, ‚aber. mehr in die Augen fallend sind
folgende Charaktere: ein Calyx tubulosus. basi ’ebracteolatus, ‘und stamina isomeria 5 — 6.
Die Schwierigkeit, die Masse der zahllosgg, über den ganzen Erdball zerstreuten indivi-
duellen Formen, deren allgemeinste Uebereinstimmung im Fruchtbaue und Habitus, die bei-
den Familien der Sileneen und Alsineen schuf, natürlich zu ordnen, die ähnlichsten , leider
1) Was mich zu dieser Voraussetzung berechtiget, ist das Stillschweigen, welches der Autor über die nähere
Beschaffenheit der Samen beobachtet, die er bei seiner, auf jeder Seite des Berichtes beurkundeten Genauiz-
keit, anzugeben gewiss nicht unterlassen, wenn er reife Samen zu sehen Gelegenheit gehabt hätte,
2) Vide Tab, V, Fig. 7.
FFNZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN. 4
nur zu sehr vervielfältigten Arten, in Gattungen zusammenzufassen und diese möglichst scharf
zu begränzen, bestimmt mich, bei der allgemein anerkannten Unsicherheit der verwendeten
Charactere, etwas länger bei den Principien zu verweilen, die mich bei der Aufstellung neuer
Gattungen und näherer Bestimmung schon bestehender, leiteten. — Das constante Verwachsen-
sein der Blätter an ihrem Grunde, der vorherrschende Parallellismus der drei oder fünf Haupt-
_ Gefässstränge des Blattgerüstes, welcher jede Theilung des Parenchyms verhindert, und. nur
die allmähliche Erweiterung zur Ellipse und zur Kreisform zulässt, in Verbindung mit der: re:
gelmässigen centrifugalen Entwicklung des Blüthenstandes, bedingen nebst der Einfachheit ihrer
vielgestaltigen Combinationen, in welchen der Urtypus nie durch Asymetrie einzelner "Theile
unkenntlich gemacht wird, eine solche Regelmässigkeit in der Bildung der Fructifications-
Organe, dass ‘das Aufstellen haltbarer und durchgreifender Gattungs-Charaktere zu einem der
schwierigsten Probleme gehört, das immer noch verwickelter zu werden droht, jegrösser der.
Zuwachs an neuen Formen und Arten werden wird. Untersuchungen vieler Arten überzeugten
mich sehr bald, dass keine der bekannten Gattungen durch die auffallende Beschaffenheit eines
Blüthenorganes charakterisirt werden ‚könne, die sich nicht gleichfalls an Arten anderer Genera
wiederholte. Ich richtete_nun: mein Hauptaugenmerk auf den Gegensatz, der zwischen der
Formen - Combination der Vegetations- und Fructifications-Organe, oder was dasselbe ist;
zwischen dem Habitus und dem Blüthenbaue der ähnlichsten Arten-Gruppen Statt findet, und
sich oft auffallender als jedes andere Merkmal kund gibt; suchte die verschiedenen ‘Arten orga-
nischen Gegensatzes: festzuhalten, und den Formenkreis zu bezeichnen, den jedes einzelne Organ
innerhalb einer solchen gegebenen Combination durchlief. So erhielt ich in jeder derselben, natür-
liche Categorien der Formbeständigkeit aller 'Theile. Die constantesten aus: der Organen -Reihe
des Vegetations- wie des Fructifications-Systems in jeder Combination ‚. wurden nun, gleichsam
als die Repräsentanten der übrigen, hervorgehoben und gegenseitig verglichen. Ihre Ueberein-
stimmung entschied für die Vereinigung der betreffenden :Gruppen zu einer Gattung, das Ge-
gentheil bestimmte ihre Trennung, Unterordnung unter andere, oder ihre selbstständige Stellung
als solche zu den übrigen. Auf diese Weise erhielt ich für jede einen natürlichen, wiewohl ziemlich
weitläufigen character naturalis, in welchem die vegetativen und carpischen Charakteve: sieh
gegenseitig bedingten , eine zweckmässige Unterordnung nach ihrer morphologischen Rangord-
nung; zuliessen, und das Herausfinden eines Character differentialis. möglich machten, der
für sich genommen von sehr geringer Wichtigkeit erscheinen mag, in eer bestimmten Com-
bination aber als der einzige allgemein ausschliessende für die zunächst stehenden Gattungen er-
scheint. _ Die Rangordnung, in der die Fructifications - Örgane, nach ihrer Beschaffenheit,
Richtung und Zahl als Differential-Charaktere benützt, zu einander stehen, so wie sie sich
von selbst aus dem character naturalis herausstellte, sei mir noch in»: Allgemeinen anzugeben
erlaubt. Erhebliche Unterschiede in der Stellung der Carpellarblätter zu den Sepalen '), in der
Aufklappungsweise und dem inneren Baue der Kapsel, der Bildung des Mittelsäulchens., der
Nabelstränge *), des Embryo und der Samen, konnten gewöhnlich als Charaktere erster Ord-
nung benützt werden. Unterschiede. in der: Gestalt und Consistenz der Kapsel, des Kelches
!) Sie lässt. sich durch die Stellung der Griffelbasis _ nicht der Spitzen, die fast immer etwas gedreht erschei
nen _ und der Rückennaht zu den Sepalen erkennen.
?) Vorzugsweise ihrer arillusartigen Ausbreitungen am Hilus.
42 FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN.
und der inneren Fläche der Petalen bewährten sich immer nur als Charaktere zweiter Ordnung,
so wie die Zahl der Blüthentheile und Griffel, die Beschaffenheit des Blumenblattrandes, die
Insertion und Gestalt des perigynischen Ringes sich jederzeit nur als Charaktere dritter Ord-
nung erwiesen. Wenn bei dem Mangel an Charakteren der beiden ersten Categorien, nur einer
oder .der andere der letzten, sich als Differenzial-Charakter bei manchen Arten herausstellte, so
kann man sicher sein, dass demselben kein charakteristischer Habitus entspricht, und dass sie
sich ganz ungezwungen einer oder der anderen Gattung anschliessen lassen.
Wollte mar aber letztere Charaktere in den genannten Familien aus dem Kreise der übri-
gen, als überflüssige verbannen, da sie nie einen entscheidenden Werth behaupten, und sich bloss
auf die ersteren allein beschränken, so wird man sich sehr bald versucht fühlen, ja sogar beinahe
genöthigt sehen, die meisten Gattungen zu cassiren, und in einige wenige, durchaus künstlich geschie-
dene, zu vereinigen. Hält man hingegen jene schon für hinreichend, Gattungen zu charakterisiren,
so wird man zuletzt gezwungen sein, jede kleine Gruppe und jede gegenwärtig noch vereinzelt ste-
hende auffallendere Art zur Gattung zu erheben, für deren Unterscheidung, Stellung und Ver-
wandtschaft zu den übrigen, am Ende sich der Autor selbst kaum verbürgen möchte. Bei dem er-
steren Verfahren gewinnt, genauer betrachtet, die Schärfe der Charakteristik gar nicht viel mehr,
als sie schon besitzt, und der Welt wird nur der alte aufgewärmte Brei auf einem grösseren Teller
aufgetischt. Die neue Gattung wird uns keinen klareren Begriff von ihrer Zusammensetzung und
Begränzung geben, als ihn die Charakteristik der Familie im Allgemeinen schon erzeugte, mit
letzterer in eines zusammenfallen,, und eine breite Zusammenstellung von Arten liefern, an
deren natürlichen Verbindung unter sich ohnediess Niemand zweifelte. Eine Charakteristik der
Art wird dem Anfänger, wie dem Geübten, wenn letzterem nicht zufällig eine Masse von
Arten zu Gebete steht, weder die Auffindung von Arten erleichtern, noch ihn bei der Bildung
natürlicher Gruppen, noch bei der Vergleichung mit verwandten Gattungen derselben oder an-
derer Familien leiten können, noch vor der unseligen Manie schützen, in jeder unbedeutenden
Formverschiedenheit einzelner Theile einer Pflanze, oder einer kleinen Veränderung der ganzen,
die jedes Jahr und jeder Standort erzeugen kann, den Angelhacken zu dem Fischfange einer
neuen Species aus dem Ocean der individuellen Formen zu erblicken. Endlich würde ein sol-
ches Verfahren geradezu der Pflanzengeographie die Lebensfäden abschneiden, und jenem ande-
ren Theile der Wissenschaft __ von deren Ausbildung die menschliche Gesellschaft einst die
schönsten praktischen Früchte zu erwarten berechtiget ist, und der alle Bestrebungen der Syste-
matik zugewandt sein müssen, wenn diese nicht anders todt und unfruchtbar für die Welt, Mo-
nopol einzelner Gelehrten und ein Spielball der Speculation in alle Ewigkeit bleiben will — zu
einem geist- und zwecklosen Pflanzenprotokoll verdammen, das nicht mehr Nutzen brächte, als
ein Städte -Register aller Reiche, in die der Continent zerfällt. Dass die Vervielfältigung der
Gattungen in einer Familie, wie die der Caryophyllaceen, deren constituirende Glieder so
wenig ausgezeichnete Formen im Ganzen darbieten, zu einer nutzlosen Zersplitterung der Ma-
terie führen muss, ohne dabei das Auffinden der Arten zu erleichtern, und eine Uebersicht über
den Formenkreis zu gewähren, innerhalb welchem sich letztere bewegen, liegt so klar am Tag;
dass es unnütz erscheinen müsste, ein Wort weiter darüber zu verlieren. Eine leichte und zugleich
klare Uebersicht über die Vegetations-Verhältnisse der Arten jeder einzelnen Gattung erhält man
durch ungezwungene Gruppirung derselben nach ihrem Habitus __ dessen Bildung aber näher als
durch ein Paar nichtssagende Termina erläutert werden muss __ durch genaue Beschreibungen ihrer
EENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN. 43
Varietäten, und der durch Localitäts-Verhältnisse bedingten Uebergangs-Formen, weit sicherer,
als durch jene Gattungs - Verkleinerung, die das Uebel durch die noch erbärmlichere Species-
Multiplication, welche sie jedenfalls nach sich zieht, bloss vergrössern hilft.
Uebersicht aller Gattungen der natürlichen Familie der Alsineen, ihrer
allgemeineren geographischen und verwandtschaftlichen Verhältnisse,
nebst einigen Bemerkungen über freie Placentarbildung __ mit beson-
derer Berücksichtigung jener der Caryophyllaceen _ und dem muth-
masslichen Grunde der jedesmaligen Richtung der Radicula gegen die
re und des Cotyledonar - Theiles am Pflanzen - Embryo gegen
die Basis der Eihäute.
Sıacına Linn.
(Saginae et ee sp. exstipulatae Z. et auct. _ Spergella Reich. /. ex:
curs. p: 79%.)
Character essentialis:
Calyx 4 __5 partitus. Corolla 5-petala 1. subnulla, petalis integerrimis. Stamina 4 __5
aut numero dupla, fertilia, subhypogyna. Ovarium 1-loculare, polyspermum, e carpophyllis
4 _—_5 eonflatum, stylis sepalis alternis. Capsula tenuissime membranacea, simplici
stylorum numero in valvas sepalis oppositas. margine inflexas.usque ad basim. de-
hiscens. Cotyledones ineumbentes.
Character naturalis:
Fruwctificatio: Flores hermaphroditi fertiles minuti.
Androceum. Calyx ad basim usque 4__5 partitus, anthesi horizontaliter expansus, gros-
sificationis periodo arctissime clausus; sepala. per astivationem simpliciter aut quincunciatim im-
bricata, obtusa, herbacea 1. carnosula:
Corolla 5-petala minuta 1. subnulla; petala tenerrima, elliptica v. subovata, integer-
rima,. alba.
Stamina 4__5 aequilonga, si numero dupla alterna sublongiora sepalis anteposita imaque
basi anulo membranaceo obsoleto inserta; filamenta setiformia, ealyce breviora, longiora glandula
nectarifera exigua, poro transversali postico-, suffulta.
_ Antherae globulosae, versatiles, biloculares; loculis oppositis-parallelis, rima longitudina-
liter dehiscentibus; pollen dodecaedrico-pentagonum, faciebus medio foratis.
Gynaeceum. Ovarium 1-loculare polyspermum , e carpophyllis 4__5 conflatum, in
stylos totidem arcuatos breves., intus stigmatosos, sepalis alternos, desinens. Stigna papilloso-
barbatum. Ovula numerosa funiculis umbilicalibus- distinctis columellae centrali elongatae affıxa.
Capsula ovoidea 1-locularis, tenuissime membranacea, e calyce parum exserta, simplici
stylorum: numero- in valvas usque ad.basim. dehiscens; valvae obtusae margine inflexae, sepalis-
oppositae.
Semina numerosa, irrt globulosa, testa rugulosa opaca. Eınbryo periphericus anula-
ris, »adicula. tereti, cotyledonibus incumbentibus filifoımibus subaequilonga, hilum attingens..
6 *
44 FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN,
Vegetatio. |
Stirpes annuae vel perennes, herbaceae, tenerae, radice fibrillosa, caulieulis filiformibus
basi jam ramosis, humo adpressis,, radicantibus, rarius adscendentibus , caespitosis.
Folia minuta uncia vix unquam longiora et ultra lineam latiora, opposita, basi membrana
tenui connata, .carnosula nunc rigidula fere ecarinata, glabra 1. puberula, mutica 1. eh in
axillis infimis fasciculis ramulorum nondum evolutorum plurimum aucta.
Inflorescentiae axillares solitariae, rarius terminales, cymam dichotomam simplicem aut subi
teratam formantes. Pedicelli, spectata florum minutie sat longi, erecti, anthesi peracta plurimum
apice uncinato - cernui. ; „
Die Summe aller Arten beläuft sich, selbst nach Einverleibung der nicht mit Nebenblättern
versehenen Sperguler Linne’s und der meisten späteren Autoren, kaum auf zwölf. Dessen un-
geachtet ist ihre Verbreitung über das Festland der alten und neuen Welt, Neuholland ausge-
schlossen, fast eben so gross als die ihrer artenreichen Schwester-Gattung Alsine. Einige der-
selben trifft man beinahe in allen Hauptzonen. Besonders einheimisch ist diese Gattung in dem
kälteren Theile der gemässigten nördlichen Erdhälfte, wo ihre Arten über die ungeheuren Land-
strecken und Gebirge, im Osten Japans angefangen bis zu dem Ausflusse des Columbia im
Westen Amerika’s, zerstreut gefunden werden. Nur die weitverbreitetsten unter ihnen reichen
tiefer noch in die Polarzone hinein, treten an den entgegengesetzten Puncten in der Süd-
hälfte unter fast gleichen Isothermen wie im mittleren Eurepa, in Chili, der cispla-
tinischen Repubiik und den Malouinen, wieder auf, und behaupten selbst in der Tro-
penwelt auf den Hochgebirgen Mexico’s und Nepal’s die Ansprüche, in Gesellschaft neuer
Verwandter aus anderen Gattungen, ihre Existenz zu sichern. Dieses Aufsuchen milderer Tem-
peraturen von allen Arten dieses Genus gibt sich schon ziemlich auffallend im südlicheren Europa
und auf den canarischenInseln kund, an welchen Puncten sie allenthalben die höheren Berge,
in eigenthümliche Formen gekleidet, hinansteigen, und viel seltener in der Ebene getroffen werden.
Wollte man für die climatischen Verhältnisse jener ungeheuren Landstrecken und Höhen-
puncte, die der Verbreitung der Mehrzahl der Arten besonders zusagen, einen allgemeinen
numerischen Ausdruck bestimmen, so dürfte eine mittlere Temperatur des Jahres mit + 7°
und eine des Sommers von + 17_—18° C. '), als derjenige anzusehen sein, der alle mit ihm
1) Diese Ziffern sind das Resultat einer allgemeinen approximativen Berechnung der mittleren Temperaturen
jener Landstrecken Europas, Asiens und Amerikas, die für die eigentlichen Heimatsherde ihrer Verbreitung
anzusehen sind. Eine Durchschnittsrechnung der Art, auf die mittleren Temperaturen Petersburgs, Chri-
stianias, Wiens und Montpellicers gestützt, gab mir den Ausdruck der climatischen Verhältnisse für
den, dieser Gattung entsprechenden Theil Eu ropas, eine gleiche aus den Temperaturen Pekings, Bar-
nauls und Kasans, lieferte sie mir für die entsprechende Ländermasse Asiens, und eine dritte aus jenen
Quebecks, Uticas, Washingtons und Chapel-Hill in Nord-Carolina sollte mir die ihres
stärksten Verbreitungs-Bezirkes in Amerika verschaffen. Ich wählte die genannten Puncte unter vielen an-
dern desshalb, weil sie einmal ziemlich gleichmässig auf der Area vertheilt, auch die, den nördlichen und
südlichen Verbreitungsgränzen dieser Gattung sich annähernden Temperaturen ausdrücken, und im Allgemei-
men jeder dieser Puncte, als ein Repräsentant der, für die dazwischen liegenden Landstrecken entfallenden
elJimatischen Verhältnisse angesehen werden kann. Für die ungeheure Strecke Festlandes in Asien musste ich
leider mehr einer einzigen, als einer Bande von Isothermen folgen; doch verschlägt dieser Uebelstand , wie
mg die Berechnung zeigte, bei der grossen Allgemeinheit derselben fast gar nichts. __ Ueber die mittleren
Temperaturen dieser Puncte gab mir J. Löwenberg’s Zusammenstellung derselben in dem Anhange zu den
„Fragmenten einer Geologie und Klimatologie Asiens’ yom Freiherrn A, v. Humbo] dt die erforderlichen
‚ Nachweisungen.
FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN. 95
zügleich gegebenen Lebehsbedingängen zur Fortdauer dieser Gattung in sich schliesst. _ Was
die Beschaffenheit der Standorte betrifft, so sind: spärlich bewachsener , trockener Lehm- und
Sandboden, Hutweiden, Brachfelder, Sanddünen die eigentlichen Standplätze der in der Ebene
vorkommenden Arten, die man jedoch gar nicht selten auch auf lichten Wald- und ab-
schüssigen Uferstellen kleiner Gebirgs - Wässer in den Niederungen zu treffen pflegt. Sehr
wenige lieben Moorgründe und vom Seesalze getränkte Uferstellen vorzugsweise. Alle übri-
gen suchen humusreiche, etwas feuchte, und vor dem stärkeren Sonnenlichte geschützte
Puncte, auf höheren Bergen und Alpen. Höher aber als 5000° über dem Meeresspiegel sah
ich, wenigstens auf unsern steirischen Alpen, keine Art steigen.
Wenn man bei Bestimmung naher verwandtschaftlicher Verhältnisse zweier Gattungen der-
selben oder zunächststehender Familien, die Uebereinstimmung im Habitus ihrer Arten für
eben so wichtig, als die im Blüthen- und Fruchtbaue halten will, so muss man ohne Wider-
rede zugeben, dass Sagina den Portulaceen näher, als jeder anderen Gattung in ihrer eigenen
Ordnung steht. Sie schliesst sich in dieser Beziehung dem Genus Colobanthus so nahe an,
‚dass nur die Insertion der Staubgefässe zwischen den Sepalen, sie und die beiden Familien
zu scheiden vermag. Ein würdiges Gegenstück zu dieser Verwandtschaft findet man zwischen
Paronychieen und Alsineen, in den Gattungen Alsine und Stellaria einer-, wie in Spergu-
laria ‘) und Drymaria *) andererseits. Hier fällt beinahe jeder Unterschied im Blüthen- und
Fruchtbaue, ja selbst im Habitus weg, und der character differentialis der Familien, wie
der genannten Gattungen, ist auf den rein vegetativen, „die An- oder Abwesenheit der
Nebenblätter‘ zurückgeführt. Vergleicht man ferner in derselben Beziehung die Portulaceen,
wie sie De Candolle in seinen Prodromus (V. 3 p. 351 sgg.) aufgestellt mit jenen Paro-
nychieen, welche sich vor den übrigen durch vollkommenere Organisation ihrer Blüthentheile
auszeichnen, so erscheint die Gattung Ginginsia nur als die einzige unter allen, deren Species
eine so frappante Aehnlichkeit mit manchen Arten von Pharnaceum besitzen, dass sie sich von
Tech hauptsächlich nur durch die den Portulaceen eigne Insertion ihrer Staubfäden, gerade
so wie die Colobanthus und Saginen, unterscheiden lassen. Das Fehlen der Stipula an den
Arten dieser, das Auftreten derselben hingegen an jenen der beiden zuerst genannten Gattun-
gen, bei sonst gleichem Differential- Charakter, muss die Wichtigkeit dieser Organe, als Fami-
lien- Charakter einerseits eben so verdächtigen, als die richtige Stellung jener Gattungen unter
den Portulaceen andererseits zweifelhaft machen.
Eine richtige Deutung der Natur jener häutigen Nebenblättchen und ihrer Erscheinung in
diesen Ordnungen müsste die Lösung der ersten Zweifelsfrage, und mit dieser vielleicht auch
die der zweiten herbeiführen. Aber gerade in der Erklärung jener Organe liegt diegrösste Schwie-
rigkeit, und ich gestehe offenherzig, dass mir weder ihr Ursprung, noch ihr Verhältniss, in
welchem sie zu den Blättern und zum ganzen Vegetations - Processe der betreffenden Arten ste-
hen, bis jetzt ganz klar geworden. Ich kann mich mit der fast allgemein angenommenen An-
sicht, die Nebenblätter immer als die frei gewordenen Ränder des latenten (Vaginal-) Thei-
les der Hauptblätter bei ihrer Scheidung vom Stamme. zu betrachten, nicht recht befreunden.
Ganz wohl mag ich mir auf diese Art die Bildung der Stipulae bei den Papilionaceen, Rosa-
!) Arenariae sp. stipulatae L, et auet.
*) Stellariae et Holostei sp. stipulatae L. et auct.
46 FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN.
ceen und anderen denken, wo die Theilung des Blattes in besondere Blattscheiben als Typus
erscheint; selbst die Bildung der Ochreen bei den Polygoneen und die Scheiden der Potamoge-
tonen mögen sich noch auf diese Weise erklären lassen, aber anders verhält es sich wahrschein-
lich damit bei den Atubiaceen und wieder anders bei den Paronychieen. Bei den letzteren möchte
ich die Nebenblätter lieber für selbstständige auf der Stufe der Vaginalbildung stehen gebliebene,
den Gemmar-Schuppenanaloge, Blattpaare halten, deren regelmässige Wiederholung am Ende eines
jeden Intermediums nur dadurch auffallender wird, dass das nächste Blattpaar auf Kosten seines
latentbleibenden Interfoliar-Theiles sich ausbildet, und in eine Ebene mit dem ersteren zusammen-
fällt, wodurch diese das täuschende Ansehen wahrer Nebenblätter erhalten '). Die Richtigkeit
dieser Thatsache, mittlerweile vorausgesetzt, dürfte der auf diese eigenthümliche Blattentwick-
lung basirte Charakter, immerhin eine grössere Bedeutsamkeit gewinnen, als er sonst gewöhn-
lich zu haben pflegt, und dessen chngeachtet, keinen störenden Einfluss auf die Vereinigung
von, in der Beziehung geschiedener Gattungen unter einer dritten Ordnung _— sobald. diese
durch andere höhere Rücksichten geboten wird _— ausüben, weil seiner Natur nach der stufen-
weise Uebergang einer tiefer stehenden Blattbildung zu einer höheren, wie er bei den Alsineen
erscheint, nicht ausgeschlossen wird.
Bei drei im gleichen Grade verwandten Ordnungen sehen wir also dasselbe Organ in einer
fehlen, in der anderen allgemein und in der dritten wie zufällig, aber im Gegensatz zu den
beiden anderen mit einer eigenthümlichen Staubfaden-Insertion combinirt , erscheinen. Welchen
dieser Trennungs-Merkmale soll man nun bei der Stellung, in der sich Colobanthus wie Gin-
ginsia gegen die beiden anderen Familien befinden _ denen sie sich in Gestalt und Beschaf-
fenheit aller Organe ‚näher als jeder der übrigen Portulaceen anschliessen __ den Vorzug ein-
räumen? Natürlicher‘steht offenbar Ginginsia bei den Paronychieen, und Colobanthus bei den
Alsineen; aber wie dann die Portulaceen charakterisiren und mit derselben Schärfe trennen,
als diess der Fall bei den beiden anderen Ordnungen ist, wenn man den Unterschied in der
Insertions- Weise der Staubfäden in den Hintergrund stellt? Alle noch übrig bleibenden Cha-
raktere, wie: ein »calyx 2 -sepalus vel 3_—_5 -lobus, stamina indefinita, « ein »stylus simplex apice
divisus,« eine »capsula circumscisse dehiscens« sind dann nicht mehr im Stande, da sie theils
weder an sich eine besonders wichtige morphologische Bedeutung haben, noch allgemein genug
in der ganzen Ordnung sind, selbe ausschliessend gegen die verwandten hin zu begränzen.
Dessen ohngeachtet hat jede der, die Portulaceen gegenwärtig zusammensetzenden Gattungen,
so viel Eigenthümliches in ihrem ganzen Wesen, dass man keine, ohne sich gegen die Natur
und die Prineipien einer natürlichen Methode zu versündigen, besser anderen Ordnungen bei-
gesellen, als unter der Combination begreifen: möchte, in welcher sie uns als vereinzelte Glie-
der einer selbstständigen, dermalen noch nach keiner Seite hin scharf begränzten Ordnung er-
scheinen, die man so lange wird beibehalten müssen, bis durch neu aufgefundene Zwischen-
glieder die Lücken ausgefüllt, und den einzelnen Gattungen alsdann ihre natürlichen Stellungen
angewiesen werden können. Ich glaube daher, dass es besser ist, den künstlichen Charakter da
1) Die nähere Anführung der Gründe und Thatsachen, welche mir diese Bildungsweise wahrscheinlicher als
jede andere machen, so wie die Folgerungen, die sich daraus für die häufig vorkommende wirtelartige Blatt-
stellung und einige Modificationen des Blüthenstandes bei vielen Paronychieen ziehen lassen, würden mich
gegenwärtig zu weit führen, und ich erlaube mir in der Hinsicht auf eine kleine Abhandlung über die Gattun-
gen Spergularia und Spergula zu verweisen, die nächstens an einem anderen Orte mitgetheilt werden soll.
FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN. 47
beizubehalten, wo ein natürlicher, eben so scharf als dieser die Ordnung von andern scheiden-
der, für den Augenblick ermangelt, und die Bedeutung des Organes oder dessen Stellung, auf
die sich ersterer stützt, nicht hinreichend noch in’s Klare gesetzt ist, wie diess mit der aus-
nahmsweise erscheinenden Insertion der Staubfäden zwischen den Kelchabschnitten bei den
Portulaceen der Fall ist '). Dort hingegen, wo sich zwischen zwei verwandten Ordnungen ein
eben so scharfer als natürlicher Differential- Charakter ausspricht, wie zwischen Alsineen und
Paronychieen, ist diesem der Vorzug zu geben, er mag nun in morphologischer Beziehung eine
geringere Bedeutung haben, als in künstlicher, noch sich einer dritten verwandten Ordnung
gegenüber, oder in jeder andern als haltbar erweisen. Dem zu Folge müssten Ginginsia und
Colobanthus einstweilen noch den Portulaceen ”) beigesellt bleiben, obgleich Bartling jene
Gattung den Paronychieen, diese den Alsineen einverleibt wissen will.
Es ist nun aber hohe Zeit, nach dieser langen Digression zu unserer Gattung und ihren
anderweitigen Beziehungen zurückzukehren. Gegen die Paronychieen hin zeigt Sagina im Ha-
bitus ihrer Arten eine weit geringere Verwandtschaft als zu den Portulaceen ; übrigens noch
die nächste unter denselben zu Spergula, der sie sich durch Sagina nodosa (Sperg. nodosa L.)
| anschliesst. In der Stellung der Carpellar-Blätter zu den Sepalen, die eine alternirende ist, stim-
mei beide Genera hingegen vollkommen überein, und nur durch diesen Charakter allein lässt
sich Spergula von Spergularia, so wie Sagina von Alsine trennen, welche sich mit ihren
kleinsten meist alpinischen Arten und Varietäten von 4. verna, als: A. rubella Wahlenb.
(Aren. quadrivalvis R. Br. — Sagina decandra Reich.), 4. Jtossü (Ar. Rossii R. Br.), A. stricta
Wahlenb. (Ar. uliginosa Schleich. __ Ar. lapponica Spr.) und f. arctica (Ar. arctica Stev.),
an erstere noch am besten unter den übrigen Alsineer anreiht. _ Da die einfache Vierzahl der
Blüthentheile auch anderen Alsineen zukommt, als jenen Arten von Sagina allein, auf welche
Linne’s Gattungs - Charakter passt, so konnte es nicht fehlen, dass sich manches Fremdartige
schon zu seiner Zeit und später noch bei der wachsenden Menge neuentdeckter Species, um
so leichter einschlich, als derselbe von den meisten Autoren unverändert adoptirt wurde.
So figurirt in Linne’s Sp. pl. eine Gentianee »Centaurella autumnalis Pursh (Bartonia tenella
Mühlb. , Andrewsia autumnalis Spr.) « als Sagina virginica L., und seine Sagina erecta fin-
det sich selbst noch in De Candolles Prod., nachdem Ehrhardt sie als Moenchia früher
schon getrennt, und als Gattung von Persoon und anderen Floristen angenommen wurde. Dem
ungeachtet kann sie aus Mangel an Charakteren erster Orduung, nicht als solche betrachtet
werden, sondern muss neben Cerastium manticum genanntem Genus einverleibt werden. Sa-
gina cerastoides Sm. ist ein Cerastium, und kaum als Art, geschweige erst als Gattung zu ver-
theidigen, zu der sie Hofrath Reichenbach in seiner flora excursoria p. 793 als Esmar-
chia qualificirt. Sagina Quisensis H. B. Kuntlı wurde als Colobanthus von Bartling aus-
1) Dass selbe für metamorphosirte Blumenblätter zu halten seien, will ich gern zugeben, aber damit ist noch
gar nicht das Fehlschlagen des ersten Staubfadenkreises vor den Kelchabschnitten und die bedeutende An-
häufung derselben vor den Blumenblättern erklärt, wenn sie nebst diesen in Mehrzahl vorhanden sind,
wie diess bei Portulaca, Anacampseros und Talinum der Fall ist.
2) Hooker machte auf die Versetzung von Colobanthus unter die Portulaceen zuerst aufmerksam in seinen
Miscel, III. p. 336. _ Aylmeria Mart. (Amarant. p. 68), in De Candolles prodr. III. p- 363 fraglich zu den
Portulaceen gezogen, ist eine wahre Paronychiee, und vielleicht kaum von Polycarpea zu trennen, wie mich
die Untersuchung eines Blüthenköpfchens der 4. violacea belehrte, das ich der besonderen Freundschaft des
Herrn Hofrathes von Martius selbst verdanke.
x
48 FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN.
geschieden, und erhält in Spergula apetala Labill. _ einer jener nicht mit Nebenblätter versehe-
nen Arten, die der Fünfzahl ihrer Blüthentheile wegen, zu den übrigen Spergulen wandern
mussten — einen Zuwachs. Spergula laricina L., auch eine aus jener Categorie, gehört zur Gat-
tung Alsine Wahlenb. et Koch (excel. sp. stipul.). — Eine gelegentliche Uebersicht sämmt-
licher Arten von Colobanthus dürfte, der nahen Verwandtschaft mit der eben abgehandelten
Gattung, als auch des Umstandes wegen, dass sie, ungeachtet ihrer grossen Verbreitung, noch
sehr wenig bekannt sind, nicht ohne Interesse sein. Ich kann mich um so eher an selbe wagen,
als ich das Glück hatte, durch die ausnehmende Güte Seiner Excellenz des Herrn Grafen
Caspar vonSternberg, die Alsineen des Hänke’schen Herbars zu untersuchen, so wie
vom Herm Professor Ku nth und M. Bentham deren reiche Sammlungen auf meine Bitte
zur Ansicht zu erhalten, und in den letzteren die schätzbarsten Beiträge zu den Bartling "schen
Arten zu entdecken ').
1) Colobanthus Bartl. Cord. plant. p. 305.)
(Saginae et Spergulaesp. auct. _ Colobanthus Bartl,. in religu. Haenk. Y. IL. p. 13.) #
Calyx 4__5 partitus. Petala nulla. Stamina 4 __5 sepalis alterna, manifeste perygina anulo membranaceo
eglanduloso obsoleto inserta, Ovarium 4-loculare polyspermum e carpophyllis 4__5 conflatum,, stylis sepalis
oppositis, ovulis columellae centrali filiformi per podospermia longa affixis, Capsula membranacea ovoidea,
simplici stylorum numero in valvas sepalis alternas dehiscens. Semina nitidula, embryone anulari peripherico,
cotyledonibus incumbentibus. __ Herbae perennantes multicaules caespitosae, Caulici internodiis creberrimis
brevissimis, herbacei rarius lignescentes, in foliorum vaginis, longis amplis ]. strietis semet excipientibus,
absconditi. Folia opposita exstipulata, earnosula linearia plana, marcescentia, wel rigida ovato-lanceolata
iriquetra arctissime imbricata persistentia. Inflorescentiae axillares, floribus terminalibus solitariis minutis,
vel geminis in cymam dichotomam imperfectam confertis,
Americae meridionalis tam aequatorialis, quam extratropicae et antarcticae, nec non Australa-
siae eives, in editioribus Andium jugis, torrentium ripas, in insulis pelago saeviente pulsatis, litora et aprica
incolunt, redicibuas in arena mobili plurimum defossis.
1. C. Quitensis Bartl. Religu. Haenk. P. II, p. 13.
©. multicaulis, ramulis florigeris axillaribus biartieulatis, internodio primo multo longiori, altero pedi-
cello disssukinarkenih periodo 4__7-plo breviori; foliis angustissime linearibus glabris subaristatis; calyce car-
nosulo 5-partito, laciniis ovato-lanceolatis acutis, stamina 2.-plo superantibus; capsula ovoidea calycem Yz
parte superante,
&. Cauliculis sesquiuncialibus erectiusculis laxe caespitosis; foliis 1’” et ultra Tongis, directione varia, in
vaginas amplas hyalinas coalitis; vaginulis parium duorum foliorum in ramis florigeris internodio conspicuo
discretis; pedicillis Y,__ 1Y,’’ disseminationis tempore longis,, foliola multo superantibus; inflorescentia sim-
“ plicissima ad florem centralem reducta, rarius geminis in cymam imperfectam confertis, pedicello floris cen-
tralis alari tunc semper breviori. V. spec. herb. Haenk, et Willdenowii,
€. quitensis Bartl. /, e.T. 4. Fig. 2.* _ C.aretioides Gil. Msc. in Hook. Bot. Miscell. F. IH.
p. 336,
Sagina quitensis H. B. Kunth, gen. et sp. am. V. VI. p. 19* _ DC. Prodr. P. I. p. 389. _ Spr.
Syst. V.IT! 9.97. ’
Sagina magellanica: foliis linearibus , flore longioribus Willd. herb. No. 3210.
Hab, in ripa arenosa Rio BlancoNovae-Granadae, altit. 9480._9600 ped. (Humboldt.)_ Cordile-
ras de Chile, ka _ Los Hormillos, ElParamillo, San Isidoros, Andes deMendoza,
(Dr. Gilles) _ Fretum Magellan. (Vahl in Bank, Willd.)
© bs. Radix nisi perennis tamen biennis, nee annua, Kunthio et Bartlingio.l. c. ita volentibus.
ß. Caulieulis copiosioribus eonfertis, vix semiuncialibus, foliis ejusdem longitudinis; vaginulis parium
duorum foliolorum in ramis florigeris confertis imbrieatis, internodio'scilicet brevissimo; pedicellis capillaribus,
disseminationis periodo 3_4’” longis foliola superantibus; inflorescentia ad florem centralem semper reducta.
Sagina procumbens Hook. Bot. Miscell. V. IM, p.147, No. 90. (specim, eo lleet. Cuming No. 21,
non Gillesü.)
Obs. Vidi in herbario el. Bentham caespitulum elegantem colleetionis Cumingianae, adscripto num-
mero a cl. Hooker eitato, in pulvillo Jungermaniae speciei sterilis nidulantem, Monet cl. Hooker |, c. spe-
er
FENZL, ÜBER. ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN. 4er
Mauacuıum Fries
(Cerastii sp. Lin et auct. _Stellariae sp. Scop. —_ Myosoton Moench meth. _
Malachium Fries /. Hall. p. 77. (1817); Novi. Stlec. Ed. II. p. 121. — Larbreae sp.
Ser. in DC. prod. V. I. p. 395 (excel. syn.) non St. Hill.
Character essentialis:
Calyx 5-partitus. Petala 5 bipartita v. bifida. Stamina 10. Ovarium 1-loculare, &© ovula-
tum, e carpophyllis 5 conflatum, stylis sepalis alternis. Capsula 1-locularis ovoidea mem-
branacea, duplici stylorum numero apice valvato-dentata dehiscens, valvis se-
palis oppositis, dentibus recurvatis.
cimina (Sug. procumbentis) e Chiloe relata. caespites densiores exhibere-et folia distinetius mucronulata,
quam illa a Dr. Gilles ‘in domorum. tectis Buenos Ayres, nee non in Europaalias lecta. Specimina
Gillesiana mihi non visa.
2. C. saginoides Bartl. Rel. Haenk.. V. II. p. 14*.
C. dense caespitosus, cauliculis numerosissimis faseiculatim confertis brevibus ; florigeris, singulo foliorum
pari munitis, simplicissimis et dichotomis, ramulis exiguis unifloris ; foliis lanceolato-linearibus mucronulatis ;
pedicellis internodium 2__3 plove superantibus; calyce 4-partito, laciniis late ovatis obtusis; staminibus calyei
subaequilongis; capsula 4- valvi calycem aequante. |
Caules ramosi filiformes in orbem digesti, cauliculis florigeris confertissimis erectis, semi-pollicaribus et
parum ultra longis. Folia crassiuscula, longissimis vix semipollicaribns, illis C, quitensis latiora, Valvulae
obtusae calycem vix superantes. Hab. in Chili (Nee) Y v. Z non ©. V. spı Herb. Haenk,
Obs. Pars epigaea cauliculorum in specimine viso-humo pingui nigro inquinata deprehenditur „ dum illae
speciei sequentis et C. quitensis arena silicea subtilis undique adhaeret.
3. C., Billardieri,
C. caulibus ternatim: compositis, caulieulis apice fasciculatis; foliis late linearibus subulatis mucronulatis,
pedicellos aequantibus nune superantibus,. vaginis amplissimis; calyce-£_5 partito , laciniis ovato - lanceola-
tis subulatis, stamina plus dimidio superantibus; capsula 4_5 valvi calycem subaequante.
&. Caules in arena mobili nidulantes, crassitie fili fortioris, anotinis vaginarum consumtarum vestigiis conspur-
eatis, cauliculis foliis dense velatis apice ramorum faseiculatis, semiuncialibus etultralongis. Folia glaucacarno-
sula plana glaberrima, in vaginam amplissimam connata; patentissima, cauliculos fructiferos magis minusve su-
perantia. Inflorescentia simplicissima ad florem centralem, nunc ad cymam-imperfeetam: 2 rarius 3 -floram re-
strieta , pedicellis 1 __3 linearibus, vaginam paris foliorum subjeecti disseminationis periodo subsuperantibus,
Calyx carnosulus %-partitus, laciniis ovato-lanceolatis subulatis saepissime inaequilongis, apice inflexis, facic
enerviis, Torus glandulose incrassatus. Stamina 4, calyce plus dimidio-breviora, filamentis subulatis planis,
annulo perigyno obsoleto margine membranaceo ante sepala in squamulam rotundatam *), sub lente solum
conspicuam, ampliato insertis, Antherae globulosae versatiles,,.2-loculares , loculis oppositis parallelis, rima
longitudinali lateraliter dehiscentibus. Styli 4 brevissimi patentes, intus.stigmatosi. Capsula ovoidea tenuissime
membranacea, in valvas obtusiusculas ultra medium dehiscens, polysperma. Scemina minutissima ovoidea
fusca, nitidula.
Sagina crassifolia D’Urville Flore des Malouines p. 15 No. 108.
Hab. in insula Soledad (Malouines) et litore Magellanico, in humidis frequens, Yg; partem areae ct
vegetationis phanerogamicae ibidem (Soledad) occupans. (D’Urville) Y V. specimina D’Urvilliana in herb
el. Kunth.
ß. Varietas procerior,, foliis pedicellos aequantibus; antheris ferrugineis; ealyee 5 interdum .6- partito,
staminum stylorum valvularumque numero quinario vel senario.
Spergula apetala Labill. nov. Holl. V. IL. p. 112. T. 142.
Hab. in capite Van Diemen (Zabillardier).
4.C. Benthamianus Fenzl mse. in Endlich. Atakt. T, 49.
C. caulibus ramosis numerosissimis lignescentibus in caespitem pulvinarem echinatum arectatis; folüs confer-
tissime imbricatis patentibus, Jate subulatis canaliculato-triquetris-pungentibus,, apice: inflexis, nitidis, vaginis
* H . y SE . .
, Rudimentum forsan staminum. seriei. primae abortivac,
50 FENZL, ÜBER ACANTHOPUYLLUM UND ALSINEEN,
Character naturalis: |
Androeceum. Calyx 5 partitus, herbaceus, sepalis ovatis concavis.
Corolla 5-petala, petalis calycem excedentibus profunde bifidis vel bipartitis, segmentis
linearibus patentibus.
Stamina 10 imo calyci annulo subhypogyno incerta; filamenta subulata, longiora 5 sepalis
opposita basi in glandulam nectariferam incrassata.
Antherae versatiles ellipticae, lividae, biloculares, loculis rima longitudinali lateraliter
dehiscentes.
Pollen dodecaedrico-pentagonum, faciebus medio foratis.
Gynaeceum: ÖOvarium 1 -loculare, > ovulatum, e carpophyllis 5, in stylos totidem arcua-
tos intus stigmatosos, sepalis alternos, desinentibus, conflatum. Stigma papillosum.
Ovula numerosissima, trophospermiis distincte biserialibus cuique carpophyllo oppositis
placentae centrali fungosae affixa.
Capsula ovoidea 5-gona, membranacea calyce exexta apice duplici stylorum nummero val-
vato-dentata dehiscens; valvae dentibus revolutis sepalis oppositae. — Semina numerosa subglo-
bosa tuberculata opaca. Cotyledones incumbentes.
Vegetatio:
Herba perennis mollis flaccida decumbens, in dumetis scandens, caule di-trichotome ra-
moso, obsolete tetragono, ad genicula tumida saepe infracto. l
Folia opposita leviter connata, ovato-cordata, infima in petiolum attenuata reliqua ses-
silia. Inflorescentia terminalis cymam foliosam dichotomam, flaccido-squarrosam, multoties itera-
tam, eflusam referens.
Pedicelli anthesi peracta divergentes et reflexi, apice cum fructu cernui.
arctis; ramulis florigeris apice cauliculorum confertis, foliis brevioribus; calyce & partito, a ovato-lan-
ceolatis acuminatis pungentibus; capsula ovoidea 4#- valvi triente longioribus,
Sagina subulata D’Urville Fl, des Malouines p. 51. No. 10%.
Caules unciales et breviores humifusi in caespitem echinatum glomerati, vaginis foliorum nitidis aretis
3_5-ies semet excipientibus inclusi, apice florum et foliorum radiatim confertorum mole clavati. Folia, 3_6’'’
longa Y,_1’’’ lata, lamina vagina aequilonga, lanceolato-subulata, facie canaliculato-triquetra pungentia nitida
apice conniventia, serius lignescunt et ramulos florigeros exiguos _ supremis ad nodum simplicem bibracteatum
reductis _ in axillis vaginarum absconditos fovent, lapsumque pedicelli et capsulae emarcidae praecaventia
seminum inclusorum germinationem salvam et incolumem inter tot coeli antarctici calamitates mirifica simpli-
eitat2 tuentur, primisque plantae maternae infixis radieulis invigilant, Inflorescentia axillaris simplieissima
ad florenı centralem reducta. Pedicelli brevissimi, vagina foliolorum paris subjecti inclusi, calycem longitu-
dine rarius adaequant. Calyx 4-partitus, anthesi patentissimus, peracta clausus conicus, linea vix longior;
sepalis frequentius inaequilongis, foliorum supremorum laminis omni respectu aequantia, ovato-lanceolata pun-
gentia, apice inflexa. Petala nulla. Stamina 4 annulo perigyno obsoleto, ante sepala in sqguamulam rotundatam,
sub Iente conspicuam, membranaceam elevato, inter calycis lacinia inserta iisque dimidio breviora, filamen-
tis setaceis, antheris globulosis versatilibus bilocularibus. Pollen minimum dodecaedrico-pentagonum, faciebus
medio foratis. Germen globosum minimum, stylis 4 brevibus filiformibus patentibus, intus papilloso - stigma-
tosis coronatum, Capsula ovoidea, calyce trjente brevior, in valvas 4 obtusas ultra medium dehiscens. Semina
indefinita 6__10, ovoidea pallide fusca nitidula, sub lente fortjori solumodo subtilissime granulata, radicula
prominula. Embryo periphericus annularis , cotyledonibus incumbentibus. _ Habitus Azorellae lycopodioides
(teste D’Urville).
Hab. in apricis insulae Soledad, (Mo’ouines) Yz33 partem areae et Y,, vegetationis phanerogamicae in
loco stationario „idem occupans. (D’Urville) _ Staatenland, Terra del Fuego. (sec. herb. Soc. hortie.
Londinensis). V sp. in herb. cl. Bentham.
7
FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN, 51
Das Verdienst , zuerst auf die Bildung dieser Gattung aufmerksam gemacht zu haben, ge-
bührt Herrn Professor Fries. Niemand wollte jedoch selbe als Gattung berücksichtigen , ob
man gleich im steten Zweifel über die richtigere Anreihung der einzigen Art an Cerastium
oder Stellaria war ‘). Das Alterniren der Carpellarblätter und ihrer Styli mit den Kelchab-
schnitten ist der wesentlichste Differential-Charakter, an den sich die Art des Aufspringens der
Kapsel in zweizähnige Klappen, welche den Sepalen gegenüberstehen, zunächst anschliesst.
Abgesehen von dem ganz differenten Habitus unterscheidet sich diese Gattung dadurch von
Sagina, mit der sie die Stellung der Fruchtblätter gemein hat. Mit Cerastium hat sie ausser
der Fünfzahl der Griffel wenig oder fast gar nichts Gemeinschaftliches. Den Stellarien und
vorzugsweise jener Gruppe, die in Europa durch St. nemorum und in Amerika durch St. cus-
pidata (Hb. B. Kunth) repräsentirt wird, nähert sie sich am meisten im Habitas, und in der
Beschaffenheit der Blumenblätter, so wie in der Consistenz und Form der Kapsel. Das Auf-
springen derselben geschieht aber bei Stellaria in vollkommen gleiche Klappen in der dop-
pelten Anzahl der Griffel, deren meistens drei, selten vier oder fünf in einzelnen Blümchen
vorhanden sind ?). Wie es übrigens Herrn Hofrath Reichenbach beifallen konnte, am
angeführten Orte, das im Habitus und Blüthenbau wie Tag und Nacht verschiedene Cerastium
manticum mit Malachium aquaticum in eine Gattung zusammenzustellen , begreife ich wahr-
haftig nicht!
Die Verbreitung dieser, gegenwärtig nur durch die einzige perennirende Art »M. aquu-
ticum Fries,« (Cerast. aquat. 1.) repräsentirten Gattung ist bedeutend gross. Ganz Europa,
die nördlichere Hälfte Asiens — die Polargegenden beider Continente ausgeschlossen _ und die
Gebirge Nepals, sind ihre Heimat. Auf der Nordküste Afrika’s fand man sie gleichfalls, nur
in Amerika scheint sie zu fehlen. Feuchte schattige Stellen, Abzugsgräben, Bach-, Fluss- und
Teichufer, Auen und Waldbrüche sind vorzugsweise ihre Standorte. Viel seltener findet man
einzelne Exemplare, kümmerlich vegetirend und bis zum Unkenmntlichen ihre gewöhnliche Form
verändernd, zwischen Steingerölle, an trocknen Stellen und höher gelegenen Puncten inEuropa.
Burronıa Sauv.
(Buffonia Sauv. meth. fol. 141. _- Lin. gen. No. 225.)
Character essentialis.
Calyx 4 -partitus, sepalis inaequilongis, externis brevioribus. Petala 4 minuta. Stamina 4
subhypogyna. Ovarium 1-loculare stylis duobus sepalis externis oppositis. Capsula lenticularis
compressa, simplici stylorum numero in valvas. dehiscens, 2-sperma. Cotyledones semiteretes
accumbentes.
!) Hofrath Reichenbach war der einzige unter den Floristen, der sie als solche aufnahm. Fl. excurs, p. 795.
?) In keiner anderen Gattung habe ich so oft, als bei Malachium, Blümchen mit fünf Kelchabschnitten, eben so
vielen Kronenblättern aber sechs Griffeln beobachtet. Das Stellungsverhältniss derselben so wie der Frucht-
klappe zu den Sepalen ist dann bis zum Unkenntlichen verändert, und nur selten geschieht das Aufklappen
der Kapsel regelmässig in sechs zweizähnige Valveln; meistens bleibt die sechste schmäler als die anderen und
an der Spitze ungetheilt.
7 *
52 FENZL, ÜBER ACANTHOPWYLLUM UND ALSINEEN.
Character naturalis:
Androeceum: Calyx 4-partitus, exsucco-glumaceus, anthesi peracta e duobus lateribus
compressus, sepalis inaequilongis, externis brevioribus, acuminatis.
Corolla /+ -petala minuta, petalis integris vel inaequali bidentatis linearibus, calyce breviori-
bus. Stamina 4, imo alyci anulo hubhypogyro membranaceo obloseto inserta. Filamenta seti-
formia. Antherae subglobosae exiguae, versatiles. 2
Gynaeceum. Ovarium 1 -loculare oligospermwum subeompresso-globosum, e carpophyllis
duobus conflatum, in stylos totidem brevissimos, intus penicillato - stigmatosos, sepalis externis
oppositos desinentibus. Ovula 4, duobus abortu hebetatis minimis, fundo ovarii, columella
certrali evanida, funiculis umbilicalibus brevissimis affıxa, et filis conducteriis 4 tenerrimis facie
endocarpii ad ovula descendentibus, post foecundationem rumpentibus subspiraliter contortis, basi
stylorum nexa.
Capsula membranacea, lenticularis compressa, 2-sperma, simplici stylorum numero ad an-
gulos dehiscens, valvis obtusis margine subinflexis. — Semina oblonga, compressa, forma ferri
equini, concentrice seriato-granulata, opaca. Embryo periphericus annularis; radicula recta hilum
versa, cotyledonibus semiteretibus oblique et simpliciter accumbentibus aequilonga.
Vegetatio: Herbae annuae et perennes, habitu Junco buffonio luxurianti similes.
Caules paniculato-ramosi nudiusculi , ramis filiformibus. |
Folia subulata perangusta rigida.
Inflorescentia terminalis et ramorum , longitudine sensim decrescentium, plurimorum effor-
mata, paniculam, floribus inferius laxius racemoso-fasciculatis, terminalibus in cymas dichotomas
simplieissimas confertis, compositam refert. Pedicelli filiformes breves, semper erecti.
Eine ganz kleine aber ausgezeichnet natürliche Gattung, welche gegenwärtig bloss vier
Arten zählt, wovon zwei — kaum mehr als blosse Varietäten einer und derselben Species —_
steinige, öde, von der Sonne verbrannte Gegenden und kahle Felsenpartien in Spanien, dem
südlichen Frankreich, derSchweiz, Piemont und Taurien, die beiden andern von
Olivier in Persien entdeckten, die ähnlich beschaffene Landstrecke zwischen Ispahan
und Teheran bewohnen.
Sämmtliche Arten weichen im Habitus und Fruchtbaue von den übrigen Alsineen so auf-
fallend ab, dass es schwer hält, ihre nächste und natürlichste Verwandtschaft mit einer dersel-
ben anzugeben. Die Fruchtbildung bringt sie der Gattung Gou/feia näher als jeder andern,
der Habitus erinnert hingegen mehr an einige Arten von Alsine, welche mit den Minuartien
Linne’s ein Subgenus dieses Namens bilden müssen. Die merkwürdigste Erscheinung im Frucht-
baue von Buffonia bleibt, nächst der in der ganzen Ordnung nur dieser Gattung eigenen Lin-
senform der Kapsel, die Vierzahl der Leitungsfäden (Befruchtungs- , Pistillarstränge sonst noch
genannt) bei zwei Griffeln, deren Herablaufen zu den Eierchen an den Wänden, statt in der
Richtung der Achse des Ovariums, und das fast spiralförmige Aufrollen derselben nach vollen-
deter Befruchtung; in welchem Zustande man sie losgerissen von der Spitze des Pericarpiums
an der Aussenfläche der Samen am Hilus angedrückt findet, und gewöhnlich noch einen
oder den andern Faden an der inneren Fläche einer Klappe klebend trifft. Erst bei vollständi-
ger Samenreife und geschehener Aufklappung verschwinden sie bis auf die letzte Spur '). Aus-
1) Siche Erklärung der Tafel VI. Fig. 5.
FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN. 53
serdem aboıtirt schon im jüngsten Zustande des Ovariums, jedem Carpellarblatte entsprechend,
immer eines der zwei Eierchen, die man später als kleine staubähnliche dunkler gefärbte Körn-
chen, zur Seite der beiden anderen zur Entwicklung gelangten Samenkörner in reifen Früchten
sehr oft noch gewahrt. Das Vorkommen von vier Leitungsfäden bei einem Auftreten der Zwei-
zahl in den Griffeln '), so wie deren excentrische Stellung scheint mir mit der Conformation
der Carpellarblätter und dem Erlöschen der Formation des freien Samensäulchens, in welcher
eine innerhalb des Ovariums sich fortsetzende Achsenbildung sich kund gibt, im engen Zusammen-
hange zu stehen. Da nämlich der Fruchtknoten bei Buffonia aus zwei, an ihrem Rücken kan-
tig zusammengedrückten, einander gegenüberstehenden Carpellar-Blättern gebildet wird, deren
Ränder ohne eine Spur von Einwärtsschlagung mitsammen verwachsen, und die Bildung eines
Mittelsäulchens, wegen des unmittelbaren Ueberganges der centralen Gefässbündel des Blüthen-
stielchens an ihrer Spitze in die Nabelstränge der Eierchen, nicht zu Stande kommt, muss jede
gemeinsame Berührung der ernährenden und befruchtenden Organe, zu welchen sich die
innersten zelligen Ränder des Endocarpiums in jedem Carpophylle umbilden ?), im Centro des
Ovariums aufhören. Die Leitungsfäden eines centralen Anheftungspunctes entbehrend, sind
daher gezwungen, an der Innenfläche der Carpellar-Wandung zu verlaufen, und scheinen bei
ihrer nicht ganz freien Lösung von dem übrigen Gewebe des Mesocarpiums, keine seitliche
Verschmelzung mit dem Nachbarstrange, wiewohl beide sehr nahe neben einander verlaufen,
einzugehen. Ich lege übrigens auf letzteren Umstand gar kein Gewicht, glaube auch, dass eine
beiderseitige Verschmelzung sehr leicht beobachtet werden dürfte, besonders in dem Falle, wo
es noch einem dritten Eichen gelänge, sich auszubilden. Ich vermuthe nämlich, dass die voll-
kommnere Ernährung und Ausbildung des Ovulums vor der Befruchtung, an und für sich schon
anregend auf die vollkommnere Entwicklung des, mit demselben in Berührung stehenden lei-
tenden Zellgewebes wirke, und dass letzteres weniger lebenskräftig zur Zeit der Anthese in
ihrer Verrichtung, bald für das einzelne Ovulum bald für eine ganze Reihe derselben sich er-
weist, sobald in diesen der Vegetations - Prozess weniger als in den benachbarten belebt ist.
Diess ist nun ganz besonders bei unserer Gattung der Fall, bei welcher nur ein Ei in jedem
Carpophylle zur Ausbildung gelangt, und das andere, kaum gebildet, auch schon verkümmert.
Ich glaube daher, dass das Freibleiben der nachbarlichen Leitungsfäden in diesem Falle bloss
auf einer ungleichen organischen Ausbildung derselben beruht, und alsobald eine Verschmelzung
zu einem auf jeder Seite der Carpellarwandung Statt finden würde, sobald alle vier Ovula zu-
fällig zur Ausbildung gelangten.
Fast möchte es überflüssig scheinen, nach den vortrefflichen und erschöpfenden Untersu-
chungen über den Bau der Placenta, der Leitungsfäden und der Stellung der Samen in den
Früchten der Caryophyllaceen, wie wir sie den Herren St. Hilaire °) und Bartling ‘)
!) Bei allen Caryophyllaceen trifft man die von der Spitze des Samensäulchens in die Griffel sich fortsetzenden
Leitungsfäden immer nur in gleicher Anzahl mit letzteren, ja selbst zu einem einzigen bisweilen (wirklich ?)
verschmolzen.
?) Ich hoffe diese Behauptung im Laufe dieser Abhandlung rechtfertigen zu können.
3) St. Hilaire Memoire sur la placenta central libre etc.
*) Bartling Beiträge zur Botanik, Heft 2. p. 193. etc, Bau und Verwandtschaft der Alsineen.
54 FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN.
verdanken, nur ein Wort mehr über dieses Thema zu verlieren. Gleichwohl wage ich es, das-
selbe wieder aufzunehmen, doch nur in der Absicht, einige meiner Beobachtungen bekannt zu
machen, die als erläuternde Nachträge zu manchen in den angeführten Abhandlungen berührten
Puncten angesehen werden mögen. Ich werde mich desshalb auch nur auf die Wiederholung
jener 'Thatsacheh beschränken, deren Anführung zur Erklärung des Ganzen unerlässlich ist, und
verweise in jeder weiteren Beziehung auf die genannten unentbehrlichen Originalquellen ').
Bekanntlich erscheint das Ovarium der Caryophylleen mit fünftheiligem Kelche aus zwei,
drei oder fünf Carpophylien, nur in einzelnen Blümchen, an keiner Species aber charakteri-
stisch, aus vier und noch seltener aus sechs gebildet, und von derselben Anzahl freier Griffel ge-
krönt, deren Richtung dem Rücken des Carpellarblattes entspricht *). Bei jenen mit viertheili-
gem Kelche ist die Normalzahl der Fruchtblätter, mithin auch der Griffel, zwei oder vier,
höchst selten drei. Die seitlich verwachsenen eingeschlagenen Ränder derselben, bilden sich
bald zu mehr oder minder vollkommenen Scheidewänden aus, bald verkümmern sie ganz, so
dass kaum oft eine seichte, nach innen in eine sehr stumpfe Kante vorspringende Furche an
der Basis des Germens oder der Kapsel die Stelle der Einwärtsschlagung andeutet. Die voll-
kommen ausgebildeten berühren sich in der Achse des Ovariums nur so weit genau, als das
Samensäulchen und die damit verknüpfte Eier-Produetion reicht; über dasselbe hinaus bis zur
Spitze des Fruchtknotens ziehen sie sich mehr oder minder gegen die allgemeine Fruchthaut
zurück, so dass in dem obersten Theile des Ovariums, die Verbindung zwischen den Griffeln
und dem Samensäulchen lediglich durch die freistehenden Leitungsfäden vermittelt wird, wel-
che aus einem homogenen, weissen, schwammigen, rundzelligen, sehr zarten Gewebe be-
stehen, das nie eine Spur irgend eines Gefässes zeigt. Von gleicher Anzahl mit den Griffeln
und unter sich frei oder nur in ganz wenigen Fällen in einen Faden zusammenklebend, entspre-
chen sie genau der Richtung der wirklichen oder präsumtiven Scheidewände, und stehen so
wie diese mit der der Griffel _ als der dem Carpellarrücken entsprechenden _ im Gegensatze.
Führt man gleich über dem Grunde des Fruchtknotens einen Horizontalschnitt auf das Mittel-
säulchen, so wird man im innersten, den Carpellarrücken gegenüberstehenden Winkel eines
jeden _— wirklichen oder präsumtiven _ Loculus, eine doppelte scheinbar oft mehrfache Eier-
reihe entspringen sehen, deren Nabelstränge ihre Gefässbündel aus mehreren centralen Bündeln
beziehen, die unmittelbare Fortsetzungen der innersten Gefässstränge des Pedicellus sind, und auf
lem Schnitte als eben so viele, strahlenförmig gegen die Eierchen hin gerichtete dunkler punctirte
Streifen erscheinen , als Styli vorhanden sind. Jeder Reihe zur Seite verläuft, lose mit der etwas
dlichteren und meist dunkler gefärbten Zellmasse des Mittelsäulchens verbunden, ein zarter,
weisser, markiger Streifen, der an der Basis jedes Carpells seinen Ursprung aus dem innersten
Rande des eingeschlagenen Carpellarblattes nimmt, oder vielmehr als eine sehr zarte markige Auf-
lockerung des das Samensäulchen berührenden Mesocarpiums der Scheidewände erscheint , letz-
teren bis an die Spitze des Mittelsäulchens folgt, und an dem Puncte, an welchem das Zurück-
ziehen derselben Statt findet, mit seinem Nachbar an der andern Fläche desselben Dissepimentes
!) Vergleiche dazu Erklärung der Tafel VI. Fig. 6 _
2) Da bei längeren Griffel eine Neigung zur en contorta unverkennbar ist, so traue man ja nicht bei der
Bestimmung ihrer Stellung zu den Sepalen der Richtung ihrer Spitzen, sondern schneide lieber die Styli
dicht an ihrem Grunde ab; man kann dann erstere weit sicher er bestimmen, und verliert keine Zeit mit sich
widersprechenden Untersuchungen.
FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN. 55
zu einem Faden verschmilzt, der als Befruchtungsleiter sich in die Narben fortsetzt. Bei den
‘ Caryophyllaceen mit unvollkommnen oder fehlenden Scheidewänden findet dieses Verschmel-
zen schon am Grunde des Mittelsäulchens Statt, und wird durch eine sehr seichte Furche ange-
deutet, welche man zuweilen an dem untersten Theile eines solchen Leitungsfadens auf dem
Horizontalschnitte nnter dem Microscope wahrnimmt. Jeder Leitungsfaden, als aus zwei Hälften
bestehend, dient zur Befruchtung der genäherten Eierreihen zweier aneinanderstossenden Carpo-
.phylle, während die der Eierreihen desseiben Carpophylies begreiflicher Weise getrennt blei-
ben, und sich erst an der Spitze des Fruchtknotens, da wo sie sich durchsetzen, seitlich be-
rühren und zum entsprechenden Narbentheil in dem Griffel verschmelzen. Sie sind in der Bezie-
hung mit den Randnerven eines Blattes zn vergleichen, die sich an der Spitze desselben mit
den Mittelnerven zum Mucro vereinigen. Durch diese an dem Durchgangspuncte Statt findende
Auflösung jedes Leitungsfadens in seine homonymen Hälften und deren Verschmelzung und Um-
staltung zum Stigma, ist die entgegengesetzte Stellung der Griffel zu den ersteren natürlich
erklärt. |
St. Hilaire und Bartling, insbesondere letzterer, halten Narbe und Griffel bei den
Caryophyllaceen für ein und dasselbe Organ, nur mit dem Unterschiede, dass der Narben-
theil die innere Fläche des letzteren einnimmt, wofür äusseres Ansehen und gegenseitige Ver-
bindung in der That zu sprechen scheinen. Untersucht man aber die Griffel einiger der grösse-
ren Sileneen, z. B. die von Lychnis vespertina , L. flos cuculi, dgrostema coronaria , Gi-
thago, Silene pendula, chloraefolia etc. etwas genauer in verschiedenen Perioden ihres Lebens,
am besten nahe zur Zeit der Fruchtreife und während derselben, wo nur mehr die die Spitze
der Kapsel krönenden Reste derselben vorhanden sind, so wird man an der Innenseite dieser
verhärteten Rudimente schon mit freiem Auge eine deutliche, zur Aufnahme der jetzt vertrock-
neten Narbe bestimmte Furche gewahren, welche sich durch das Pericarpium in die Kapsel-
höhle fortsetzt. Beim Aufspringen derselben spaltet sich dann jeder Griffelrest in zwei Hälften,
die nicht selten noch einige Zeit an der Spitze zusammenhängen, und ihren Ursprung aus der
Substanz des Carpellarblattes ausser allen Zweifel setzen. Bei jenen Arten hingegen, bei wel-
chen der untere Theil ihrer Griffel nicht so bedeutend, wie bei den genannten verhärtet, da
lässt sich freilich diese zusammengesetzte Organisation nicht so deutlich erkennen, da beide
Theile nach geschehener Befruchtung zu vertrocknen anfangen, und selbst der letzte Rest bei
dem Aufklappen der Kapsel abgeworfen wird.
Das Samensäulchen ist bei allen Caryophyllaceen als eine wahre, von jeder Verbindung
mit den Carpellarrändern unabhängige, Eier tragende Verlängerung der Blüthenachse anzusehen,
wie diess die Vertheilung ihrer Gefässbündel beweiset. Führt man nämlich durch das Säulchen
auf den Blüthenboden und den Blumenstiel einen Vertikalschnitt, so gewahrt man gleich unter-
halb des Ursprunges der Carpellarblätter eine dichte Masse Zellgewebes, die ein starker Kreis
Gefässbündel umschliesst, welche nach oben zu sich zusammendrängen, und deren äusserste sich
abbiegend in die Mittelschichte des Pericarpiums und der Scheidewände, wenn welche vorhan-
den sind, fortsetzen und verzweigen, während die innersten, ohne den geringsten Zusammen-
hang mit den ersteren zu zeigen, in der Achse des Ovariums sammt dem Theile der sie umge-
benden Zellgewebs- Masse aufsteigen. Sie durchsetzen letztere, je nach der Anzahl der Car-
pellarblätter, als 2__6 flache bandförmig zusammengedrückte Bündel ihrer ganzen Länge nach fä-
cherförmig in der Art, dass die stärksten derselben im Centro zusammengerückt, die schwäche-
56 EENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN.
ren gegen die Peripherie hin gestellt erscheinen. Hier angelangt, löst sich jedes Bündelchen in
2__6 einfache Stränge auf, die mehr horizontal und meist etwas gewunden nebst einer Partie Zell-
gewebe sich in die Nabelstränge umstalten, in deren Mitte sie sich bis zur Chalaza, die hier mit dem
Hilus zusammenfällt, fortsetzen. Auf einen Horizontalschnitt erscheinen diese bandförmigen Ge-
fässbündel (Placenten) als dunkelgefärbte Radien, die sich an der Spitze des Säulchens als unter-
brochen -punctirte, näher an der Basis aber, der grösseren sie bildenden Gefäss- Menge we-
gen, als ununterbroehene, an ihrem äusseren Ende zweigablige Streifen darstellen '). Ihre
Richtung, und mithin auch die der Eierreihen, ist die gegen den Rücken der Carpophylle. Es
findet daher weder eine Eierproduktion aus dem Blattrande, noch eine Gemmar- Placentation in
den Achsen der Carpellarblätter im Sinne Agar dh’s, sondern lediglich eine höher potenzirte Ach-
senfortsetzung Statt, deren quirlföormig gestellte Blättchen, zu Eierchen umgewandelt, in eine
von eben so gestellten seitlich verwachsenen Deckblättern gebildete Höhle eingeschlossen sind.
Endlieher hat auf diese Art von Placentation schon früher in seiner Abhandlung über
Ceratotheca ”) bei den Sesameen und Pedalineen aufmerksam gemacht, und die Meinung aus-
gesprochen, dass es allerdings Fälle geben dürfte, wo man bald die eine bald die andere der
drei Arten von Placentarbildung werde annehmen müssen. Es freut mich um so mehr, seiner Mei-
nung beipflichten zu können, als gerade die Familie der Caryophylleen es ist, die sowohl in
ihren einzelnen Gattungen und Arten, als auch durch ihre verwandtschaftlichen Verhältnisse zu
den Paronychieen, Amarantaceen und Chenopodeen eine Menge Beispiele bietet, die ein
allmäliges Zurücksinken des Eier tragenden freien Mittelsäulchens zur einfachen endständigen
Eiknospe beweisen. Als solche Belege mögen die Gattungen Buffonia, Brachystema °) , das Sub-
genus Schizotechium (Stellaria crispata Wallich — St. monosperma Hamilt.) und Queria unter den
Alsinecn, die Gattungen Acanthophyliumund Drypis unter den Sileneen, die einsamigen schlauch-
früchtigen Paronychieen, und das Heer der echten Chenopodeen __ der entfernten verwandten Po-
Iygoneen kaum gelegentlich zu erwähnen __ angesehen werden. Wenn bei den Sesameen und Pe-
dalineen der Griffel als Verlängerung des Säulchens zu betrachten ist *), und dessen Narben mit
den Carpellarücken sich kreuzen, während gerade das Gegentheil bei den Caryophyllaceen
Statt findet — indem hier die Griffelbildung den Carpellarblättern angehört und die Richtung
beider dieselbe ist — so beweist dieses Factum nicht mehr, als dass dieser Art von Placentar-
bildung im Allgemeinen keine bestimmten Bildungs- und Stellungsverhältnisse besagter Organe
entsprechen. _ Was die Stellung der Eierchen bei den Caryophylieen unter sich betrifft, so
wird diese durch die der Leitungsfäden bestimmt, welche wie gesagt die Stelle der Scheide-
wände einnehmen, oder längst denselben am Säulchen verlaufen. Ihnen muss die Micropyle
der Eierchen des Befruchtungs-Actes wegen zugekehrt, mithin das Würzelchen im reifen Samen,
das bekanntlich derselben immer entspricht, den Wänden des eigenen Faches, und somit auch
dem Würzelchen des entgegengesetzten Samenkornes im Nachbarfache zugewendet sein. Eine
en nn tn, pr
!) Diese von St. Hilaire schr gut beobachtete Bifurcation an der Stelle, wo sie in die Nabelsehnüre über-
gehen, ist indessen nur optische Täuschung, welche darauf beruht, dass man, durch die Durchsichtigkeit
des Zellgewebes der Nabelstränge irregeführt, den etwas tiefer liegenden Strang des daneben liegenden
Eichens der zweizeiligen Reihe derselben, in gleicher Ebene mit dem obersten zu sehen glaubt.
?) Linnaea V. VII. p. 38.
3) Endl, Atakta p. 17. T. 16.
*) Endl. in Zinnaea V. VII. p. 36.
FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN. 57
weitere Folge dieses Zuwendens derMicropylen von Eierreihen je zwei und zweier Placenten zu
einem Leitungsstrange ist, dass, besonders bei längeren Nabelschnüren, die Ovula derselben
Placenta unter sich entfernter, als zu jenen der benachbarten zur Rechten und Linken stehen.
Dieses nachbarliche Zusammenrücken der Ovula ist am deutlichsten an den einfächerigen viel-
samigen Früchten der grösseren Sileneen und Alsineen zu sehen, indem da die fehlenden
- Scheidewände dasselbe besonders auffallend machen. Bei cyelischen Embryonen divergi-
ren daher in den beiden Eierreihen einer und derselben Placenta deren
Würzelchen, und convergiren deren Cotyledonar-Enden.
Die entgegengesetzte Stellung der Eierchen, ihrer Micropylen, mithin auch ihrer Badicular-
Enden bei zwei Samenreihen in demselben Fache, also die convergirende, fand ich bei
jenen Familien, bei welchen die Nabelstränge im innern Winkel des Faches ganz deutlich aus
den Carpellarrändern und nicht aus einem freien, mit Gefässbündeln versehenen Mittelsäulchen
entspringen, wie bei den Hermaniaceen, Malvaceen und Ledocarpeen '). Hier erscheint
die im Centro der Fruchtachse aufsteigende verlängerte Marksäule des Blüthenstielchens,
welche sich zwischen je zwei und zwei Eier tragenden Carpellarrändern im innersten Winkel
eines jeden Faches, in Gestalt eines dünnen zelligen Streifens, dem beiderseits die Micropylen
der Ovula zugekehrt sind, hindurchdrängt als leitende Zellmasse ”). An halbreifen Früchten
von Aibiscus syriacus kann man sich am besten von der Bildung dieses ganz gefässiosen Mit-
telsäulchens, so wie von dem Entspringen der Eierchen aus den Randnerven der eingeschla-
genen Carpellarblätter überzeugen, besonders wenn man sie einige Zeit einer Maceration ın
verdünnter Salpetersäure aussetzt, wodurch das Zellgewebe ganz entfärbt und von den dunkler
erscheinenden Gefässen leicht abgetrennt werden kann. Mit geringer Mühe lassen sich alsdaun
alle Carpellen von dem centralen Markkörper trennen, der nach der verschiedenen Anzahl der-
selben eine drei-, vier- oder fünfkantige Säule vorstellt, deren Flächen dem anliegenden Kieı
tragenden Rande der Scheidewände, und deren Kanten den Carpellarrücken der einzelnen Fäche:
entsprechen. Die Scheidewände werden von der gefässlosen, zum pergamentartigen Endocar-
pium sich umstaltenden Innenhaut der eingerollten Carpellar-Blätter und ihrer gegenseitig ver-
schmolzenen gefässreichen Mittelschichten (Mesocarpium) gebildet, indem sich deren Aussen
fläche an den Verwachsungs-Stellen nicht weiter nach innen fortsetzt, sondern als Epicarpium
alle gleichförmig überzieht. Alle Gefässbündel der Dissepimente müssen daher, als zu zwet
Carpophyllen zugleich gehörend, nothwendig doppelt sein und am innersten Rande derselben
in unmittelbarer Verbindung mit dem markigen Mittelsäulchen stehen, weil die freiere Ausbrei
tung der Zellgewebsmasse des Mesocarpiums gegen die Fruchtachse hin, durch die gegenseitige
Näherung der beiden Endocarpiums - Ränder im inneren Winkel eines jeden Carpelles besonders
begünstiget wird. Die Vertheilung der Gefässbündel in den Carpellarblättern ist ganz dieselbe,
wie man sie an dem gamosepalen Kelche dieser Blumen trifft. Dem Mediannerven des Sepa
lums entspricht der Rückennerve des Carpophylles, jedem der beiden schwachen Seitennerven
des ersteren, der gedoppelte Gefässstrang in der Furche an der Einbiegungsstelle der zusam-
1) Meyen Reise um die Erde. Thl.I. p. 308.
?) Vergleicht man damit die ganz entgegengesetzte Placentarbildung der Caryophyllaceen, so wird man also-
bald einsehen, wie sehr die gegenseitige Lage der Embryonartheile der Samen in demselben Carpelle Auf-
schlüsse über die Art der Placentarbildung zu geben im Stande sein dürfte.
S
58 FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN,
menstossenden Carpellarflächen und den beiden ziemlich starken Randnerven der Kelchzipfel,
die gleichfalls doppelten mächtigen Gefässbündel am innersten Rande der Scheidewände, welche
an ihrer Ursprungsstelle bandförmig verwachsen neben einander, nach oben zu aber etwas schief
hintereinander, wahrscheinlich des vermehrten gegenseitigen Druckes wegen, stehen. Von
jedem dieser zwei Gefässbündel löst sich nun ein feiner Strang um den anderen an seinem obe-
ren Ende in verschiedener Höhe los, und trägt, gleichsam zur selbstständigen Achse entbun-
den, gegen die Höhlung seines entsprechenden Carpelles gewendet, das Ovulum als seine
Endknospe. Ich muss hierbei noch bemerken, dass die meisten der feineren, in der Mittel-
schichte der Scheidewände verzweigten Gefässe, sich ebenfalls von diesen Eier gebährenden
Randnerven der Carpellarblätter abzweigen, wodurch, wie ich glaube, auf das Bestimmteste
die Existenz eines unabhängigen freien, Ovula tragenden Achsengebildes, so wie die Annahme
einer Knospenbildung in der Achsel eines jeden Carpophylies, in dem gegenwärtigen Falle
widerlegt wird. Minder deutlich als bei Zibiseus und allen Malvaceen mit mehrsamigen Frücht-
chen erscheint diese Randplacentation bei den Gattungen mit einsamigen Carpellen. Abgesehen
von der grösseren Feinheit der Eier tragenden Gefässe der Carpophyllen, stehen jene mit
einer dichten Zellgewebsmasse des nach innen verdrängten Mesocarpiums umgeben, ziemlich
entfernt von dem sehr stark eingerollten, und bis auf den Durchgangspunct des Nabel- und
Leitungsstranges ganz verwachsenen Endocarpium nach Innen ab, und erscheinen nicht selten,
besonders bei einigen Althaea-Arten, mit den benachbarten Bündeln verschmolzen und hie und
da etwas unregelmässig gestellt. — Mich noch weiter über die sehr interessante Formation
ihrer Carpellen, Griffel und Narbenbildung, so wie über die Art des Aufspringens dieser Ab-
theilung der Malvaceen zu verbreiten, erlaubt mir der Zweck meiner Abhandlung nicht, und
nur das Einzige sei mir noch in Bezug auf die Griffelbildung in dieser Ordnung im Allgemeinen
zu bemerken erlaubt, dass ihre Styli zum grösseren Theile Fortsetzungen des markigen Mit-
telsäulchens zu sein scheinen, und der Länge nach gespalten _ bei Hibiscus syriacus wenig-
stens _— eine nach abwärts sich immer mehr verengernde schlauchförmige Höhlung zeigen, die
ich mehrmalen mit dem Inhalte der Pollenkörner nach der Befruchtung ganz übersät fand.
Zum Schlusse dieser langen Digression, zu der mich der eigenthümliche Fruchtbau von Bu 70-
nia verleitete, will ich es noch wagen, meine Ansicht über die verschiedenen Arten der Pla-
centar-Bildung und die muthmassliche Entstehungsweise des Embryo im Pflanzeneie im Allge-
meinen auszusprechen. Ferne sei es übrigens von mir, den Erfahrungen und Aussprüchen so
gründlicher und genialer Forscher in diesem Zweige der Wissenschaft, wie Rob. Brown,
De Candolle, Agardh, Nees und Anderer, durch die folgenden Bemerkungen nur im
Geringsten nahe treten zu wollen, oder zu glauben, etwas Wesentliches zur näheren Kennt-
niss dieses Gegenstandes dadurch beitragen zu können. Meine Absicht ist nur die, auf die
Möglichkeit einer mehrfachen Bildungsweise desselben Pflanzenorganes bei verschiedenen Fami-
lien aufmerksam zu machen.
Ich vermuthe, dass jeder Gefässstrang _ einfach oder zusammenge-
setzt — der in die Bildung eines Carpophylles eingeht, oder als Ver-
längerung der Blüthenachse innerhalb eines geschlossenen Carpellar-
Kreises auftritt, nach Verschiedenheit des individuellen Pflanzenorga-
nismus, für sich fähig sei, frei zu werden, undals ein, seiner erzeugen-
den Achse analoges Organ, im Stande sei, an seiner Spitze eine Knospe
FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN. 59
zu treiben, die sich zum Pflanzeneie ausbildet. Diess vorausgesetzt, können, je
nachdem die Hauptgefässbündel der centralen Fortsetzung der Blüthenachse, oder der periphe-
rischen in die Carpophyllen angehören, folgende Fälle Statt finden.
Erstens können die Gefässe einer Blüthenachse zur Bildung einer einzigen endständigen
einfachen Knospe !) verwendet werden, deren äussere Blätter (Schuppen) sich zur Fruchthülle,
deren innere hingegen unmittelbar sich zum Eie umbilden. Diess wäre die einfachste Placen-
tationsweise ganz im Sinne Agardh’s, wie sie z. B. bei den Chenopodeen , Sclerantkeen,
Polygoneen , vielen Paronychieen und anderen angetroffen wird.
Zweitens können die Centralgefässe der Knospe sich innerhalb der Fruchthülle frei
fortsetzen und in einfache Stränge __ Achsen __ auflösen, welche an ihrer Spitze die Ei-
knospe producieren, wie diess bei den Sesameen, Pedalineen, Primulaceen, Caryophyl-
laceen und Portulaceen der Fall ist.
Drittens kann es geschehen, dass innerhalb des oder der zu einem Pistille vereinigten
Carpellen sich keine freien Oentralgefässe fortsetzen, sondern von den, die Randnerven eines
Carpelles bildenden Gefässsträngen einer oder mehrere frei werden und Ovula tragen ; wie bei
den Zermaniaceen , Malvaceen , Rosaceen, Dryadeen, dmygdaleen und Leguminosen ().
Viertens können ausser den Gefässbündeln der Randnerven der Carpophyllen, noch
der grösste Theil ihrer Seitennerven zur Eierbildung.verwendet werden, wie diess ganz unbe-
zweifelt bei Papaver der Fall ist.
Fünftens dürfte bei einer Fruchtbildung, wie ich sie im vorhergehenden Falle andeu-
tete, einzig nur der Rückennerve des Carpellarblattes sich in Eierstränge auflösen, dagegen
weder Seiten- noch Randnerven Ovula tragen, sondern sich einfach im Mesocarpio verästeln.
Diese eigenthümliche Art von Placentation scheint bei den Cuwcurbitaceen aufzutreten. Wenig-
stens fand ich in dem unbefruchteten Ovarium von Cucumis sativa, nach vielmaligen und mit
der ängstlichsten Genauigkeit angestellten Untersuchungen die Placenten immer auf diese Weise
gebildet, und zweifle auch gar nicht, sie eben so ‚beschaffen bei den übrigen Gattungen zu
treffen. Vielleicht ist es mir erlaubt, späterhin meine Untersuchungen über diesen Fall spe-
cieller bekannt zu machen *). Ob es ausser diesen fünf Arten von Placentarbildung noch Fälle
gibt, wo alle Gefässe eines Carpelles Theil an der Eierbildung nehmen, oder wo eine parietale
und centrale zugleich in einer Frucht auftreten sollte, darüber habe ich noch keine Erfahrungen
gesammelt, halte aber den letzteren Fall für weit weniger wahrscheinlich als den ersteren.
Wenn es zulässig schiene, den Fruchtbau der Faaren mit dem der höher gestellten Gefäss-
1) Ich will in diesem und den folgenden Fällen einzig nur die das Pistill bildende HKnospe verstanden wissen, und
abstrahire somit ganz von der Bildung der übrigen Blüthentheile.
2) Fast bin ich geneigt, dieselbe Placentarbildung bei den Orchideen zu vermuthen. Wäre es denn nicht mög-
lich anzunehmen, dass das Ovarium derselben aus sechs Carpellarhlättern gebildet werde, wovon aber nur
drei zur vollkommenen Entwicklung gelangen und Eier tragen, während die drei anderen bis auf ihren Mit-
telnerven redueirt, zur Zeit der Fruchtreife sich als die drei bekannten Rippen, frei von den übrigen ablös-
ten ? Bei der vorherrschenden Dreizahl aller Blüthentheile und ihrer sich darauf stützenden Stellungsverhält-
nisse, muss ich glauben, dass die drei abortirenden Fruchtblätter zugleich die drei äusseren des sechsglied-
rigen Carpellarkreises sind. _ Sollten die beiden knöchernen Ränder des Replums der Cruciferen nicht
etwa auch eine ähnliche morphologische Deutung zulassen, wie die Fruchtrippen der Orchideen? Mein ver-
ehrter Freund Schott war so gütig, mich auf diese leicht mögliche Art von Fruchtbildung bei beiden Fami-
lien aufmerksam zu machen,
= *
60 FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN.
pflanzungen zu vergleichen, so dürfte es gar nicht überraschen, jeden Hauptgefässbündel eines
Carpophylies für sich oder in Verbindung mit den übrigen zur Eierproduktion verwendet zu
treffen, indem Seiten-, Rand- und Mittelnerve des Faarenwedels an der Bildung der Sori
verschiedentlich 'Theil nehmen; am wenigsten aber, wenn man geneigt sein wollte mit Agardh
die Faarenkapsel (sporangium) für einen wirklichen Samen und die in derselben eingeschlosse-
nen Sporulae für Embryonen anzusehen '). Ich zweifle übrigens sehr, dass diese Deutung der
Faarenfrüchte die morphologisch richtige sei, indem ein Blick auf die meisterhafte Darstellung
der Gattung /Vephrodium in Schott’s »genera filicum« jeden Zweifel über die wahre Samen-
natur. der Sporulae beseitigen muss.
Was die Bildung des zweiten, meist integrirenden Theiles der Placenta (sensu latiori) —
die Leitungs-, Befruchtungs-, Pistillarstränge *), Stylisci °), leitenden Fäden *), das zuführende
Zellgewebe °) — betrifft, so ist es wohl erwiesen, dass dieses Organ aus einer reinen Zell-
masse besteht, ob selbe aber für eine Fortsetzung der Fruchtachse oder des Carpophylies
zu erklären sei, darüber scheint man noch nicht ganz im Klaren zu sein. Meinen Untersu-
chungen zu Folge muss ich sie, je nach dem verschiedenen Ursprunge der Eierchen , bald
für Fortsetzungen der einen, bald der andern Zellgewebsmasse erklären. In den Fällen Eins,
Zwei und Vier schien mir die Bildung der Leitungsfäden dem Zellgewebe der Carpophylie, im
Falle Drei unbezweifelt und in Fünf sehr wahrscheinlich der der Blüthenachse anzugehören; bei
den Cucurbitaceen dürften die Leitungsstreifen sogar einem Verschmelzen des centralen Zeli-
gewebes mit dem — allmählig gegen die Fruchtachse hin verdrängten __ des in Eierstränge aufge-
lösten Carpellar-Rückennerven ihre Entstehung verdanken.
Es ist so ziemlich allgemeine Meinung, wohl selbst Ueberzeugung, dass das Pflanzenei,
als eine in ihrer höchsten Metamorphose begriffene Knospe anzusehen sei, deren Basis durch die
Chalaza und deren Spitze durch die Micropyle bestimmt wird. Die Chalaza mag aber nun in einen
Punct mit dem Hilus zusammenfallen, oder von ihm entfernter liegen, und die Micropyle bald am
gegenüberliegenden Ende, bald indessen Nähe, wie diess bei den verschiedenartigen Krümmungen
der Eihäute so häufig der Fall ist, sich befinden, immer wird ihr das untere Eindtheil des Em-
bryo — das Würzelchen _ zugekehrt sein und der Basis der Eiknospe, auf diese Weise, ent-
gegengesetzt die des Embryo zu liegen kommen. Die Richtigkeit dieser 'Thatsache ist nicht zu
läugnen, sie findet in jeder Untersuchung ihre Bestätigung, aber ein Problem anderer Art ist
die Erklärung dieses, wie es scheint, nothwendigen Gegensatzes der sich in der Lage des Ra-
dicula zum Grunde der Eihäute kund gibt. _ Agardh hält den Embryo für die Axillarknospe
der Samenhaut, die ihm einen Blatt analog erscheint °). Wenn diess der Fall wäre, müsste ja
die Radicula als unteres Endtheil der Embryonar-Knospe, wie überall, der Basis ihres Alar-
Blattes, mithin der Chalaza und nicht der Micropyle, als der, dem Eindringen des Befruchtungs-
stoffes geöffneten Spitze desselben zugewendet sein! — Bischoff erklärt hingegen den Keim
für das letzte Erzeugniss der reproductiven Thätigkeit der Pflanze, für das innerste selbst wieder
!) Agardh, Organographie. Uebers. p. 203. sgg.
?2) De Gand., Organogr. II. p. 60. pro parte.
3) Agardh, Organogr, Uebers. p. 368.
*) St. Hilaire; l.c.
°) Tissu conducteur Brongn. Erzeugung des Embryo in Rob. Brown, vermischt, Schriften V. IV. p. 225. sg9.
6) Agardh, Organogr. p. 370. |
EENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN. (31
zur Knospe umgestaltete Blatt der Eiknospe, das sich allmählig von den übrigen lösend und gleich-
sam für sich ihrer endlichen Ausbildung im Eie zueilend, die künftige Bestimmung, als neue
Pflanze ihren Lebenslauf fortzusetzen anzeigt '). Im Ganzen pflichte ich dieser Erläuterung der
HKimbryonar - Bildung lieber als der Agardh’schen bei, finde aber die umgekehrte Lage des
letzteren zum Grunde der Eiknospe desshalb noch immer nicht erklärt. Wenn nicht die Schwie-
rigkeit, das Entstehen und die weitere Ausbildung der einzelnen Theile im Eie zu beobachten
so allgemein bekannt wären, und für sich nicht schon genügten, das Misslingen einer Erklärung
derselben hinreichend zu entschuldigen, so würde es mir wahrlich nicht in den Sinn kommen,
besonders nach so umfassenden und preiswürdigen Untersuchungen über diesen Punct, wie sie
die Wissenschaft den Bemühungen eines Rob. Brown, Mirbel, Richard, Brongniart
und Treviranus verdankt, nur im Entferntesten an einen Versuch zur Lösung dieses Problems zu
denken. So aber möge er gewagt und zum Mindesten des Autors reiner Wunsch und Wille, der
Wahrheit näher zu rücken, in dem Folgenden nicht verkannt werden.
Gleichwie im jugendlichsten Zustande einer Blattknospe die Anlage ihrer inneren Blatt-
kreise kaum zu erkennen ist, eben so schwer hält es in der unbefruchteten Eiknospe die Schichten
der zu Samenhäuten und Eikern sich umstaltenden Blattanlagen, bei ihrer zellig-flüssigen Beschaf-
fenheit, zu bestimmen. Bei der einen wie bei der andern schreitet nur allmälig mit der Ent-
wicklung der äusseren Blättchen auch die der innersten fort. In der Blattknospe folgt
die Entwicklung aller Theile der Richtung des einzigen belebenden Im-
pulses’ der zuströmenden Säfte, und die Cohäsion derMasse schreitet von
derBasis desBlättchens nur allmälig gegen die noch immer zartereSpitze
fort, während Licht und Wärme nebst den übrigen tellurischen Lebensele-
menten, als schwächere@egensätze des innerenLeben, dieGestaltung der
Form und Materie auf das Mannigfaltigste modificiren. Die Eiknospe
hingegen bleibt durch die Fruchthülle von der unmittelbaren Binwir-
kung dieser Elemente fast ganz abgeschlossen; dafür tritt aber dem
lebendigen Impulse der ihr von unten auf zuströmenden Säfte, der fei-
nere geistigere Ausfluss des mysteriösen Befruchtungsactes von oben
her, durch ihre Spitze, mit überwiegender Kraft entgegen; und so wie
in der Blattknospe die Bildung und Cohäsion der Masse der Richtung
des zuströmenden, die Einwirkung der äusseren Elemente überwältigen-
den Lebenssaftes folgte, so folgt auch hier die Morphose und die Mas-
senbildung des innersten Blattkreises dem nach abwärts gerichteten
mächtigeren Impulse der befruchtenden Materie mehr, als dem relativ
schwächeren der ernährenden, Wie in der Blattknospe der erste Act
des gesteigerten Lebens sich durch Verwachsung der gegenüberstehen-
den fast noch formlosen Blattbasen bei den Dicotyledonen, und der
Ränder des den Lebensknoten einfach umschliessenden Blattes, bei
den Monocotyledonen kundgibt, eben so däucht es mir, führt das an
der Spitze der Eiknospe höher geweckte Leben, eine Verdickung und
Verschmelzung der obersten Puncte des, aus der plastischen noch ganz
!) Bischoff in seinem trefllichen Lehrbuche der Botanik V. I, p. 379.
62 FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN.
tilüssigen Masse sich eben herausbildenden, innersten Blattes oder
Blattpaares herbei. Hat dieser Bildungsprozes s an dieser Stelle ein-
mal Statt gefunden, so schreitet er in der gegebenen Richtung weiter
fort, und führt, gleichwie das Zusammenziehen der Blattbasis zum Inter-
foliartheil in der Blattknospe die polare Entfaltung der Spitze zurBlatt-
fläche bedingt, in der Eiknospe die allmählige Lösung und Entfaltung
der Blattbasis zum Cotyledonar-Theil herbei. Auf diese Weise erkläre
ich mir bis jetzt die Bildung und die nothwendig umgekehrte Lage des
Embryo zur Basis der Eihäute.
Wenn es sich um 'Thatsachen handelt, die die Bildung des Embryo auf gedachte Weise
wahrscheinlich machen sollten, so können sich diese sowohl auf analoge Vorgänge in der Bil-
dung und Entwicklungsweise morphologisch zunächst verwandter Organe stützen, als auch auf
aussergewöhnliche Veränderungen desseiben Organes, die ihrer qualitativen Beschaffenheit nach
bald für Erzeugnisse einer progressiven Metamorphose, bald für die einer regressiven (Ana-
morphose) gelten, und ihre einfachste Erklärung in der zu beweisenden Theorie selbst finden
müssen. Trüglicher, und ihrer überzeugenden Kraft nach Beweisen letzterer Art nachstehend,
sind die der ersten Ordnung; immerhin aber des durch sie erweiterten Kreises der Anschauung
und Vergleichung wegen nicht ganz zu verwerfen. So dürfte z. B. der angedeuteten Bildung
des Würzelchens und des Cotyledonar -Theiles des Embryo analog, das Verhalten der Carpel-
larblätter in der Fruchtknospe vieler Pflanzen zur Reifezeit zu stellen sein, bei welchen ihres
stärkeren Zusammenhanges an der Spitze unter sich, oder mit einer Fortsetzung der Blüthen-
achse wegen, die Trennung der Fruchtklappen, ja selbst der ganzen Carpellen, an ihrer Basis
geschieht, wie diess bei den meisten Cruciferen, manchen Leguminosen, den Umbelliferen,
Geraniaceen und anderen der Fall ist. Mehr aber als diese und ähnliche, auf die unter ge-
wissen Umständen erfolgende freie Lösung der Blattbasis, gestützte Analogie, scheinen zu Gun-
sten meiner 'Theorie gewisse Veränderungen des Pflanzeneies zu sprechen, die offenbar Folge
einer prädominirenden Rückbildung desselben zur gewöhnlichen Blattknospe sind. Ich meine
nämlich das oftmalige mehr oder minder vollkommen gelingende Lebendiggebähren neuer
Pflänzchen innerhalb der Fruchthüllen, statt der Bierchen , und wohl selbst mit denselben zu
gleicher Zeit, wobei die Beschaffenheit der Carpellarblätter schon jedes Mahl die Rückkehr
zur gewöhnlichen Blattbildung beurkundet. In diesen Fällen scheint entweder gar keine Be-
fruchtung, eine an sich unkräftige, oder zur vegetativen Lebenskraft des Eichens relativ zu
schwache Statt zu finden, und die Ausbildung aller Theile der Eiknospe einzig nur dem Impulse
der letzteren zu folgen. Sie bilden sich daher auch, nach Massgabe der, durch vielfache Bil-
dungen fast erschöpften, noch übrigen Reproductions-Kraft zu einfachen blattartigen Organen
aus, wozu ihre Organisation sie schon bestimmt. Aber selbst in dieser verkümmerten Knospe
tritt zum Öfteren Mal noch das innerste Blättchen oder Paar mit einer grösseren Lebensfrische
als die äusseren auf, und scheint, gefesselt an diese, von welchen sie sich loszureissen strebt,
in dem letzten Aufflackern ihres ersterbenden Lebens uns einen bedeutsamen Wink über ihre
eigentliche höhere Bestimmung zu geben.
FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN. 63
DoLorHRAGMA ')
(Cherleriae sp. Don Prodr. flor. Nepal p. 214. — Arenariae sp. Wallich
Catal. herb. Ind.).
Character essentialis:
Calyx 5 -partitus. Corolla 5-petala, petalis integris. Stamina 10, subhypogyna. Ovarium
oligospermum, oblosete triloculare, septis a columella retractis (e carpophyllis tribus conflatum)
stylis sepalis externis oppositis. Capsula subglobosa- trigona, imperfecte 3-locularis, simplici
stylorum numero in valvas dehiscens. |
Character naturalis.
Androecoeum: Calyx 5-partitus membranaceus, sepalis rotundatis ]. acuminatis.
Corolla 5-petala, petalis unguiculatis obovatis 1. linearibus -oblongis integris, calyce lon-
gioribus, interdum coloratis.
Stamina 10, annulo subhypogyno inserta, subaequilonga, longioribus sepalis oppositis
basi glandula bigibbosa nectarifera distincta suffultis; filamenta subulata tenuissima calycem sub-
aequantia 1. longe superantia ; antherae ovales versatiles, biloculares, rima longitudinali latera-
liter dehiscentes.
Gynaeceum: Ovarium ovoideo-sphaericum trigonum, e carpophyllis 3, marginibus in-
flexis in dissepimenta spuria concretis, conflatum, in stylos totidem teretes breves intus stigma-
tosos, sepalis externis oppositos desinens. Ovula plura columellae centrali parvae per podos-
permia brevissima affıxa.
Capsula calyce inclusa globulosa - trigona, semitrilocularis, septis membranaceis a colu-
mella retractis, simplici stylorum numero in valvas dehiscens. Semiva pauca .... .
Vegetatio.
Herbae perennes depressae caespitosae rigidae. Folia persistentia, densissime conferta
sexfariam stellatim expansa 1. deflexa, late subulata pungentia nitida. Cauliculi florigeri breves,
terminales et axillares, inflorescentia simplicissima ad florem centralem reducta; pedicelli bre-
vissimi, bractearum pari inclusi.
1. D. globiflorum. Caespite pulvinari densissimo echinato; foliis ovato-lanceolatis et
lanceolato - linearibus rigidis mucronatis pungentibus, margine scabris basi ciliolatis, confertis-
simis sexfariam imbricatis, patentissimis ; sepalis cuneato - rotundatis latissimis, margine late sca-
riosis subtilissime eroso denticulatis; petalis obovatis-oblongis latis, calycem parum excedenti-
bus, roseis; filamentis sepalis subaequilongis, purpureis. Z’ab. /II. Fig. 1.
Cherleria grandiflora Don. prodr. /l. Nepal. p. 214.
Arenaria globiflora Wallich. Catal. No. 639.
Radix longissima lignosa fusca. Caules numerosissimi pollicares et breviores in caespitem
pulvinarem echinatum densissimum conferti, foliis persistentibus ocultati; florigeri distineti
terminales erecti unciales et breviores, internodiis distinctis foliorum paria 2__4 vix subaequan-
tibus, molliter puberulis. Folia surculina 4__6 fariam imbricata, opposita, in vaginulam brevem
N ‚ RN Nie, RR
) Nomen e graeco drAec, dolus et yps7pa, dissepimentum, quasi dissepimentum decipiens, d«lası:m
64 FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN,.
connata, patentissima, ovato -lanceolata, vel lanceolato -linearia mucronata pungentia, 2 _—. 5‘ j
longa, subtus carinata, facie concaviuscula nitida, nervo valido marginata ibique scabriuscula,
basi ciliolata; caulina late elliptica in mucronem pungentem acuminata, pubescentia ciliata, ul-
timi paris in bracteas conversa conchata saepiusque subcolorata, margine scarioso denticulato, den-
ticulo apicali rigidulo producto. Flos solitarius, terminalis breviter pedicellatus grandiusculus,
globosus. Calyx 5-partitus, quasi inflatus, sepalis latissime cuneato -rotundatis, medio eleganter
reticulato - venosis ecarinatis puberulis, margine scarioso subtilissime eroso - denticulato. Corolla
rosea calycem parum excedens; petala cochleata late obovato-oblonga, rarius ovata integra, apice
interdum retusa, ungue intensius colorato. Stamina 10 subaequilonga, calycem fere aequantia,
incurva, annulo subhypogyno inserta; longiora basi glanduloso incrassata gibbis duobus nectari-
feris postieis distinctis; filamenta subulata purpurea incurva glabra; antherae ovales flavae bilo-
eulares. Ovarium sphaericum, e carpophyllis tribus, in stylos breves terctes subelavatos intus
subtilissime punctato - stigmatosos desinentibus, conflatum, imperfecte triloculare, dissepi-
mentis tenuissime membranaceis ab axi retractis. Ovula plura columellae centrali brevi per
podospermia minima affıxa. Capsula matura non visa; maturescens ovoideo-globulosa, distinc-
tissime trigona 3-sulca, apice cartilagineo simplici stylorum numero in valvas dehiscens,
valvis medio septiferis. Semina in quovis loculo duo, teste Don. 7. sp. Wallichiana in
herb. Benth. et Kunth.
Hab. in Nepalia, Gossain-Than. (Wallich.) 4.
2. D. juniperinum. Cauliculis ramosissimis 2 — 4 pollicaribus fragilibus dense folio-
sis, in caespitem magnum complicatis; foliis confertissimis 6-fariis, vaginis imbricatis, la-
minis late lanceolatis subulatis acuminatis rigidis, deflexis, glaberrimis; floribus axillaribus
et terminalibus solitariis minutis, foliis brevius pedicellatis; sepalis ovatis acutis 1. obtusis
glabris; petalis linearibus oblongis, calyce 2-plo longioribus; staminibus petala superantibus.
Tab. VII. Fig. II. ;
Cherleria juniperina Don Prodr. fl. Nepal. p. 214.
Arenaria densissima Wallich Catal. Vo. 640.
Radix longa lignescens. Caules ramosissimi procumbentes 2 —% pollicares in caespitem
magnum densum complicati, foliorum vaginis penitus inclusi, rigiduli fragiles. Folia confertis-
sima persistentia, 6-fariam disposita, in vaginas arcte imbricatas connata, fere omnia emarcida
fuscescentia, suma viridia, glaberrima nitida, laminis vaginas 2__3-plo superantibus 2 3 linea-
ribus, arcuato-reflexis apice incurvatis, omnibus "/, — 1! latis, lanceolato-subulatis acuminatis
rigidis pungentibus, subtus carinatis, facie concaviusculis, nervis marginalibus elevatis firmis-
simis. Flores solitarii minuti, magnitudine Saginae procumbentis, cauliculis exiguis terminalibus
et axillaribus in vaginis foliorum reconditis, duobus foliolorum paribus munitis, ıpedicello min-
nimo suffulti, insidentes. Bracteolae ellipticae concavae mucronatae. Calyx 5 -partitus per anthesim
patulus, sepalis ovatis acutis, hine inde obtusis, carinatis, laevibus, 1’ vix longioribus.
Petala 5 linearia- oblonga, apice integerrima, calyce duplo longiora, alba. Stamina 10 ‚annulo
subbypogyno inserta, calycem subtriplo superantia , filamentis capillaceis, longioribus sepalis
oppositis basi in glandulam conicam, gibbis lateralibus duobus nectariferis instructam , incras-
satis. Antherae minimae ovoideae atrae (»Don«). Ovarium minimum forma et structura prae-
cedentis. U. spec. Wallich. floridum in herb. Benth.
Hab. in Nepalia, Gossain-Than. (MWallich.) 4.
FFNZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN. 65
Die Zahl aller bekannten Dolophragmen beschränkt sich gegenwärtig bloss auf die beiden
eben genannten Arten; wahrscheinlich aber werden sich später noch einige Zwischenglieder zu
diesen beiden, in Gestalt, Grösse ihrer Blüthentheile und Habitus verschiedenen Species, auf
den Hochgebirgen Nepals und Inner-Asiens finden. Ich bin diess zu glauben um so mehr ge-
neigt, als diese Gegenden ziemlich reich an Alsineen zu sein scheinen, und in dieser Familie,
so wie in der ganzen Classe der Caryophrllinen, ein charakteristisches, für den Monogra-
phen aber wahrhaft peinliches Ineinanderlaufen der Formen in allen stationären Puncten
Statt findet.
Dolophragma bildet das schönste Mittelglied zwischen den Gattungen Alsine, Honcke-
nya, Merkia und Arenaria. Am natürlichsten steht sie zwischen Alsine und Arenaria dem
Habitus und der Blattstruktur nach, im Fruchtbaue nähert sie sich am meisten der Gattung
Merkia, die gleichfalls eine kugelige unvollkommen mehrfächerige Kapsel besitzt, und Zon-
ckenya durch die Kapselform, der Art des Aufklappens, der ausgesprochenen drüsigen Be-
schaffenheit des perigynischen Ringes und der geringen Samenzahl. In Betreff der Blattform
und Rasenbildung lässt sich D. globiflorum ganz gut mit Alsine Arduini (Aren. Arduini Vis.
— A. clandestina Portenschl.), und 4#. tetragyna (Aren. H. B. Kunth) so wie mit Arenaria
grandiflora L. A. lycopodioides und 4. decussata H. B. Kunth vergleichen.
Erklärung der Abbildungen.
Tab. V.
Acanthophyllum mucronatum.
Fig. 1. Ein Blüthenköpfchen etwas vergrössert.
Fig. 2. Achselständiges Blümchen mit sechs Deckblättehen am Grunde des Kelches.
Fig. 3. Kelch um das Doppelte vergrössert.
Fig. 4. Ausgebreiteter Kelch sammt halbreifer Kapsel, um die Aestivation der ungleichlangen Kelch-
zähne, und die hypogyne Insertion der abgesehnittenen Staubfäden am kurzen Anthophoro deutlicher
zu sehen.
Fig. 5. Blumenblatt.
Fig. 6. Ein Theil des Staubfadenkreises.
Fig. 7. Ovarium, dessen untere Hälfte zusammengeschrumpft, die obere dagegen halbkugelig ausge-
bildet erscheint.
Fig. 8. Halbreife Kapsel zur Hälfte getheilt, um die vier Samen zu schen.
Fig. 9. Narbentheil mit Pollenkügelchen bedeckt.
Fig. 10. Die Samen ausgebreitet mit ihren kurzen Nabelsträngen.
Fig. 11. Querschnitt eines halbreifen Samens.
Fig. 12. Eierchen.
Fig. 13. Embryo.
Fig. 14. Querschnitt der Cotyledonen.
Fig. 15. Diagram eines achselständigen Blümchens; a. Pedicellus des Central - Blümchens ; 5. Deck-
blatt; e. die sechs Deckblättchen am Grunde des von ihnen eingeschlossenen Kelches; d. gamosepaler
Kelch; e. Blumenblätter; f. Staubfadenkreis; 9. Ovarium sammt der Lage der Eierchen und der den Car-
pellarrücken entsprechenden Richtung der Styli.
7
Tab. VI.
Fig. 1. 2. Linsenförmig zusammengedrückte, halbreife Kapsel von Bujfonia tenuifolia, etwas ver-
grössert.
Fig. 3. Ovarium derselben Pflanze im jugendlichsten Zustande, die Fruchthülle zur Hälfte wegge-
nommen, um den Verlauf der doppelten Leitungsfäden aa. an der äusseren Fläche der beiden Eierchen 52.
und deren gegenseitige Stellung zu sehen; ce. der kurze dicke Nabelstrang; d. Micropyle des länglichen
Ovulums, dem Grunde der verschmolzenen Leitungsfäden zugekehrt; e. Vereinigungsstelle der beiden Paare
am Durchgangspunete an der Spitze der Fruchtblätter zum Narbentheil.
Fig. 4. Verticalschnitt auf beide Flächen des jugendlichen Ovariums in der Richtung des kleinsten
Durchmessers. Die Eierchen sind entfernt, und man sieht nebst den, an den Carpellarwänden sich in die
Narben fortsetzenden Paaren von Leitungsfäden aa., die Nabelstränge dd. der beiden sich entwickelnden
Kierchen, und neben denselben die Rudimente der beiden andern verkümmerten dd.; die Richtung der
Narben ee. entspricht dem Rücken der beiden Carpellarblätter.
Fig. 5. Reife geöffnete Kapsel; an der Wand der beiden auseinandergezerrten Klappen sieht man
die fast spiralförmig verschrumpfenden Leitungsfäden kleben,
FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN. 67
Fig. 5. Dreifächeriger Fruchtknoten von Silene pendula zur Zeit der Befruchtung. Ein Fach er-
scheint durch einen von der Spitze des Germens auf dessen Basis geführten Schnitt geöffnet, und man sicht
den, dem Rücken des weggenommenen Carpellarblattes im inneren Winkel des Faches entsprechenden Pla-
eentartheil des Mittelsäulchens mit den Nabelsträngen, von welchen die Ovula entfernt wurden; ferner
die den Eierchen zur Seite liegenden Leitungsfäden desselben Carpelles aa., welche an dem Puncte, wo
die Scheidewände 52. sich zurückziehen, und mit jenen des Nachbarfaches in einen Faden verschmelzen,
der am Durchgangspuncte an der Kapselspitze mit den beiden andern sich vereinigt, wobei die, jedem
Carpophylie entsprechenden homonymen Hälften zum Narbentheil zusammenfliessen, der sich in einer
Furche des Stylus nun weiter aufwärts fortsetzt.
Fig. 6. Horizontaler Durchschnitt dieses Fruchtknotens; a. Mittelsäulchen mit den drei strahlenarti-
gen, das sie umgebende Zellgewebe durchsetzenden Gefässbündeln d, die an ihrem Ende scheinbar
gablicht getheilt sich in die Nabelstränge ce fortsetzen; d’d Leitungsfäden aus dem innersten Rande des
Mesocarpiums der Scheidewände gebildet; d’@' und dd homonyme Hälften derselben in jedem Fache, zwi-
schen welchen die doppelten Eierchen sich durchdrängen; e. KEierchen; f. Micropyle derselben mit dem
an die Leitungsfäden angedrückten Befruchtungswärzchen; g. Gefässbündel des Mesocarpiums.
Fig. 7. Horizontaler Durchschnitt eines einfächerigen Ovariums von Alsine laricifolia; a. Getässbün-
del des Mittelsäulchens, die sich in die Nabelstränge auflösen; d. Leitungsfäden den genäherten Eierchen
je zweier Carpophyllen entsprechend; cc. Eierchen desselben Carpelles; die Cotyledonar-Enden derselben
convergiren, während die Micropylen divergiren. -
Fig. 8. Vertiealer Schnitt auf die Columella einer fast reifen Kapsel von Lychnis dioica. Die Gefässe
derselben, welche sich in Nabelstränge auflösen, sind unmittelbare Fortsetzungen der innersten Gefäss-
bündel des Blumenstielchens; a. Gefässbündel, die sich in das Mesocarpium, die Staubfäden, Blumen-
und Kelchblätter fortsetzen, aber keine Verbindung mit den centralen eingehen.
Fig. 9. Verticaler Durchschnitt einer fünffächrigen Kapsel von Hibiscus syriacus; aa. kantige Fort-
setzung des leitenden Marksäulchens; 55. dazwischenliegende Furche desselben zur Aufnahme des inner-
sten Eier tragenden Randes der Scheidewände; c. Samen; d. Scheidewände mit netzförmiger Verzweigung
ihrer Gefässbündel; ee. Gefässbündel, welche sich peripherisch in das Mesocarpium der Carpophylien
und ihrer eingeschlagenen Ränder (Dissepimente) fortsetzen und Eier tragen; f. Markmasse des Pedun-
culus, die sich als Mittelsäulchen und Leitungsgewebe zugleich bis an die Spitze der Kapsel und die Styli
fortsetzt.
Fig. 10. Horizontaler Durchschnitt eines unbefruchteten Ovariums derselben Pflanze; aa. Scheide-
wände; das Mesophyllum derselben erscheint noch sehr schwammig, und mehrere Zellen in der Mitte 62.
sind mit einer gallertartigen farbelosen Substanz angefüllt, die später ganz aufgesogen, vielleicht auch
zur Ernährung der Eierchen verwendet wird, und eine Verdünnung der Wände bei ganzer Fruchtreife an
dieser Stelle zur Folge hat; cc. Eierchen eines Carophylies aus dem innersten eingeschlagenen Rande
desselben entspringend, und mit ihren convergirenden Micropylen der, zwischen sie sich durchdrängenden,
kantigen Fortsetzung des leitenden Marksäulchens d. zugewendet; ee. Gefässbündel des Mesocarpiums.
Fig. 11. Verticaler Durchschnitt einer halbreifen Frucht von Malva rotundıfolia; aa. Carpellen an
ihrem inneren Winkel in eine halbmondförmige dünne Scheidewand 2. seitlich verwachsen. Bei voller Frucht-
reife lösen sich die Carpellen im Umkreise dieser Scheidewände ab, und letztere bleiben mit dem saft-
losen, meist etwas hohlen Mittelkörper und dem unteren verhärteten Griffelreste e. stehen. dd, Sehr zarte
schwammige, leitende Zellmasse, eine Fortsetzung der Marksubstanz des Blumenstielehens, die unter-
halb des Nabelstranges sich durch das, nach Innen gedrängte, dichtere Zellgewebe des Mesophyliums e.
der dünnen Scheidewände,, in den Carpellarraum zur abwärts gekehrten Mieropyle f. des Eierchens drängt;
99. Gefässbündel des Carpellarrückens; %. Gefässbündel der eingeschlagenen Carpellarflächen und der
Scheidewände, den Seitennerven des Blattes entsprechend; ö. die mit der dichteren verdrängten Zellmasse
des Mesocarpiums stark nach Innen gerückten Randnerven der Carpophylien, aus welchen ein sehr kurzes
Gefäss zum Nabelstrange %. sich umstaltet und in der Höhlung des Carpells das Ovulum trägt; nach oben
vereinigt sich die Fortsetzung dieses Bündels mit dem des Rückennervens und endet in den ersteren Thei-
len des Stylus.
68 FENZL, ÜBER ACANTHOPHYLLUM UND ALSINEEN.
Fig. 12. Horizontaler Durchschnitt dieser Frucht, etwas unter der Mitte derselben ; aa, Scheide-
wände; dd. Gefässbündel des Rücken- und der Seitennerven der Carpellen; cc. nach Innen gedrängte von
dichter Zellmasse d. umgebene gedoppelte Gefässbündel der Randnerven je zwei und zwei zusammenge-
wachsener eingeschlagener Carpophyllarränder; e. leitendes centrales Gewebe, dass sich strahlenförmig
in die Carpellarhöhlen fortgesetzt. _ Alles bedeutend vergrössert.
Tab. VU.
Fig. I. Dolophragma globiflorum.
Fig. 1. Blüthenstengel von D. glodiflorum mit geöffnetem Kelche von rückwärts.
Fig. 2. Geöffnete Blume.
Fig. 3. Kelchblüthen von rückwärts.
Fig. 4. Dasselbe von Innen.
Fig. 5. 6. Blumenblätter.
Fig. 7. Kürzerer Staubfaden von Innen.
Fig. 8. Längerer Staubfaden mit der Honigdrüse und den Anhaltspuncten der Blumenblätter von
rückwärts.
Fig. 9. 10. Fruchtknoten von der Seite und von oben geschen.
Fig. 11. Unreife geöffnete Kapsel.
Fig. 12. Oberstes Deckblättchen.
Fig. 13. Ein unteres.
Fig. 14. Diagram der Blume.
Fig. II. Dolophragma juniperinum.
Fig. 1. Blühendes Stengelchen.
Fig. 2. Blume zur Hälfte getheilt um die Insertion der Blüthentheile zu sehen.
Fig. 3. Blumenblatt mit zwei längeren und einen abgeschnittenen kürzeren Staubgefäss von Innen.
Fig. 4. Ein längeres Staubgefäss mit der Nektardrüse von rückwärts.
SCAPHIRHYNCHUS
EINE
NEUE FISCHGATTUNG AUS DER ORDNUNG DER
CHONDROPTERYGIER MIT FREIEN KIEMEN
BESCHRIEBEN
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JACOB HECKEL.
Mit einer Steindrucktafel.
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Bi genauer Untersuchung der verschiedenen Arten von Zcipenser zum Behufe einer Mono-
graphie dieser Fischgattung, die ich in Gemeinschaft mit Herrn Leopold Fitzinger bear-
beitet habe, und die nächstens in diesen Blättern mitgetheilt wird, fand ich mich veranlasst,
einen sehr merkwürdigen, bei dem ersten Anblicke für einen ‚Stör zu haltenden Fisch, von
diesen zu trennen, und als eigene Gattung aufzustellen, welche der schaufelförmigen Form ihres
Kopfes wegen, zwischen Acipenser und Platyrostra Lesueur *) einzuschalten wäre.
Drei vollkommen mit einander übereinstimmende Exemplare dieses merkwürdigen Fisches,
welche das k. k. Museum, in Weingeist aufbewahret, besitzet, bothen mir hinreichende Gelegen-
heit ihn genau zu untersuchen und zu vergleichen. Der Mangel an Spritzlöchern, die keiner bis
jetzt bekannten Acipenser - Species fehlen; sein hinter den Flossen flachgedrückter, wie bei
Loricaria beschuppter Körper, und das von keiner Flosse umgebene nackte Schwanzende,
sind, wie ich glaube, hinreichende Merkmahle, wodurch sich unser Fisch von der Gattung
Acipenser Cuvier unterscheidet, und ich nehme daher keinen Anstand, ihn als ein den
Acipensern zunächst verwandtes, aber ganz verschiedenes Genus zu betrachten, welches ich
Scaphirhynchus, Schaufelnase (als Uebersetzung des Namens, den er bei den Anwohnern
des Ohio und Mississippi führet) genannt habe.
‚Durch den flachgedrückten, auf ähnliche Art wie bei Zoricarien beschuppten Hintertheil
des Körpers, bildet der Scaphirhynchus ein interessantes Verbindungsglied zwischen AJeipen-
ser und den Siluroiden, welche bisher im Systeme ziemlich weit von einander stehen.
SCAPHIRUYNcHUS, Schaufelnase.
Spiracula (foramina temporum) nulla. Corpus fusiforme; caput supra scutatum, rostro por-
recto, ore infero, edentulo. Cirrhi anteriores quatuor penduli. _ Corpus usque ad pinnas
seriebus quinque scutorum pentagonum,, pone pinnas depressum undique squamatum; spina
dorsalis apice filiformis, nuda.
Keine Spritzlöcher; der Körper spindelförmig; «er Kopf von oben gepanzert, mit vorra-
gender Schnauze; der Mund zahnlos, unter der Schnauze, vor ihm vier Bartfaden herabhan-
*) Platyrostra, Lesueur Journ. Ac. Nat. Sc. Philadelphia Vol. 1. pag. 229.
Planirostra edentula Rafinesque Ichthyologia ohiensis. Lexington. 1820. pag. 883.
Das k.k. Museum besitzet von dieser Fisch -Species ein etwas schadhattes Exemplar aus dem Ohio,
Dieser Fisch scheint dem, nach Rajın. Il. c., weniger seltenen Polyodon folium L acepede sehr ähnlich zu
sein, unterscheidet sich aber hinreichend durch seine zahnlosen Kinnladen, den gegen das Ende breiteren,
dann stark abgerundeten, gleichfalls flachen Fortsatz seiner Schnauze, dessen Zwischenräume mit netzför-
migen Maschen, jede aus sechs concentrischen Fäden bestehend, ausgefüllt sind, und durch die Stellung der
Flossen, Ich hoffe, durch die genaue Beschreibung und Abbildung dieses merkwürdigen Fisches nächstens
einen ferneren Beitrag zur Kenntniss der Bewohner des noch wenig erforschten Elementes, im Fortgange
dieser Bläter mittheilen zu können.
72 HECKEL: SCAPHIRHYNCHUS, EINE NEUE FISCHGATTUNG.
gend; der Leib bis zu den Flossen durch fünf Längereihen von Knochenschildern fünfeckig,
nach ihnen flachgedrückt und ganz beschuppt; die Wirbelsäule endet fadenförmig von keiner
Flosse umgeben.
SCAPHIRHYNCHUS RaArınEsouvtıı, Rafinesques Schaufelnase.
Rostro ovato , depresso , palaeformi, labiis papillis octo ciliatis, cirrhis ori propioribus,
ciliatis; pinna anali ano magis aproximata quam caudae.
Der Kopf mit einer niedergedrückten, ovalen, schaufelförmigen Schnauze; der Mund mit
acht warzig gefransten Büscheln auf den Lippen, die Bartfaden dem Munde genähert und ge-
(ranset, die Afterflosse dem After näher als dem Schwanze.
Ich benenne diese Art nach dem um die Ichtyologie hochverdienten Naturforscher Herrn
Rafinesque, welcher sie in seiner Ichthyologia Ohiensis. Lexington , 1820. p. 80 zuerst
unter den Namen Accipenser platorynchus , Esturgeon pelle beschrieben hat. Rafinesque
macht in seiner Beschreibung jedoch auf den Mangel der Spritzlöcher gar nicht aufmerk-
sam, sei es nun, dass er diesen ganz übersehen hat, oder wenig Gewicht darauf zu legen ge-
neigt war.
Beschreibung. Der Kopf beträgt den vierten Theil der ganzen Körperlänge, ist breit,
nach Vorn und den Seiten abgeflacht, mit vorgestreckter, breiter, durchsichtiger Schnauze, in
Gestalt einer flachen, stumpfzugespizten Schaufel, deren sehr dünne aber weiche Ränder, von
der Spitze nach Aussen gebogen, und weiter auseinander stehen, als die Breite des übrigen
Körpers beträgt, dann sich wieder etwas nähernd, hinter den Augen bei der Anheftung des
Kiemendeckels, in eine kurze, hervorstehende, scharfe Knochenspitze oder Hacken enden,
welcher zuweilen noch mit einem Seitenzahne versehen ist. Von oben ist der Kopf dem der
Störe ähnlich , mit sieben grösseren, langgestreckten, und vielen gegen die Schnauzenspitze
zu kleiner werdenden, sehr fein concentrisch-gestrahlten Schildern dicht bedeckt; sie sind wenig
rauh, und haben in der Mitte des Kopfes und der Schnauze nur sehr wenige Schleimöffnungen
zwischen sich, diese Schleimöffnungen werden jedoch viel häufiger gegen den breiten flachen
. Rand, zu beiden Seiten der Schnauze. Erstere sieben grössere, länglichte Kopfschilde lassen
sich zwar eben so wie bei den Störer deuten, nur sind ihre Gränzen viel schwerer zu bestim-
men, weil die Näthe, welche sie trennen, im frischen Zustande oder eben aus dem Spiritus ge-
nommen, fast unkenntlich sind. Die zwei mitten dicht neben einander stehenden und grössten
dieser Kopfschilder, den Scheitelbeinen (Ossa parietalia) entsprechend, umfassen mit ihren
oberen Enden, das keilförmig bis gegen die Hälfte zwischen sie eindringende Hinterhaupt-
Schild (Os occipitale), dessen erhabene Schneide mit dem ersten Rückenschilde eine fortlau-
fende Linie bildet, nach aussen stossen dieselben oberen Enden an das obere Schulterblatt-
Schild; die unteren Enden dieser Scheitelschilder aber dringen mit einem oder zwei kleinen
Zwischenschildchen vor ihren Spitzen, zwischen die ganz flachen Stirnschilder (Ossa frontalia)
ein. Die Mittelpuncte der Scheitelschilder, in welche sich ihre Strahlen concentrisch vereinen,
sind wenig erhaben, meist mit einem kleinen, nach rückwärts gebogenen Hacken versehen, und
stehen einander um die Hälfte jener Entfernung näher, welche sie von dem oberen Rande der
Kiemenspalte trennt, sie lassen eine flache, wenig vertiefte Furche zwischen sich, die vor ihnen
sogleich wieder verschwindet. Den Scheitelschildern zur Seite liegen die Schläfe-Schilder ( Ossa
HECHKEL : SCAPHIRHYNCHUS, EINE NEUE FISCHGATTUNG. 78
temporaria) mit ihren flachen Mittelpuncten in gleicher Reihe mit den vorigen gestellt, sie
haben in ihrer Anfügung eine nackte Stelle mit Schleimöffnungen zwischen sich, ihr oberes
Ende schliesset sich gleichfalls dicht an das obere Schulterblatt- und ihr unteres an das Hinter-
augenrand-Schild und das Stirnschild an; die Centralpuncte dieser Schläfeschilder sind von
jenen der Scheitelschilder 1'/, so weit entfernt, als die letzteren es von einander sind. Den
Stirnschildern zur Seite, welche nach oben sich zwischen Scheitel- und Schläfeschilder ein-
schieben, und nach unten mit den kleineren Schnauzenschildern in Verbindung stehen, liegen
viele Schleimöffnungen , die sie von dem schmalen , knöchernen Oberaugenrande trennen; vor
den Stirnschildern stehen also ihnen ähnliche, gestreckte und gestrahlte, allmählig kleiner wer-
dende Schildchen, sie sind dicht in einander verschoben, und lösen sich endlich vor der wei-
chen Schnauzenspitze, in einzelne, rauhe Erhabenheiten auf. Diesen gestreckten, dicht gefüg-
ten Schildchen in der Mitte der Schnauze, folgen zu beiden Seiten derselben, gegen den brei-
ten, dünnen Rand zu, andere allmählig in eine mehr runde Gestalt übergehende, etwas stern-
formige Schildchen, welche in lockerer netzförmiger Verbindung stehend, die vielen Schleim-
öffnungen zwischen sich haben, von welchen bereits die Rede war.
Die Schnauze ist von unten ganz flach, vollkommen glatt und weich, vor dem Munde
halbmondförmig ausgeschnitten, wie bei den Stören durch eine Scheidewand der Länge nach
getheilt, welche aber nur fühlbar ist, und nirgends hervortritt; diese ganze untere Fläche
der Schnauze mit Ausnahme der Scheidewand, ist zwischen netzförmigem Gewebe, mit vie-
len in Maschen stehenden Schleimöffnungen besetzt. Hinter dem bogenförmigen Ausschnitte
der Schnauze, und zwischen ihren hackenförmigen Fortsätzen , liegt der vorschiebbare Mund,
er ist mässig gross, seine Oefinung beträgt beinahe ein Drittheil der Entfernung seines oberen
Randes zu der Schnauzenspitze, oder die Hälfte der Breite zwischen den beiden Hacken am
hinteren Schnauzenrande. Der innere Mundrand bildet, ohne Ausbuchtung oder Schweifung,
einen nach vorn convexen, flachen Bogen, und ist sehr bemerkenswerth und ausgezeichnet durch
den ihn umgebenden, oben eingeschnittenen, unten ganz getrennten Lippenwulst, der gleich-
sam wie zum Ansaugen geschaffen, durch acht warzige, am Rande gefranste, fleischige Lap-
pen, ausgebuchtet ist, wovon zwei in den Mundwinkeln, vier an der Oberlippe und die zwei
grössten an den in der Mitte nicht zusammenstossenden Enden der Unterlippe sitzen. Eben so ist
der vorschiebbare Gaumen, nicht nur an seinem äusseren, die obere Kinnlade bildenden Rande
warzig, sondern in seiner Wölbung noch mit sieben Reihen Warzen in der Quere besetzt, de-
ren mittere am grössten sind, auch die untere Kinnlade ist warzig an ihrem Rande. Vier Bart-
fäden in einer Reihe, und gleichweit aus einander stehend, hängen parallel vor dem Munde,
im ersten Drittheile der Schnauze herab; die äusseren reichen zurückgelegt nicht ganz bis zum
Munde, die mitteren sind wenig kürzer, alle etwas flach gedrückt und längs ihren Kanten
bis zur Spitze, durch zwei Reihen kleiner Anhänge gefranset.
Die Augen stehen in senkrechter Linie mitten ober dem vorderen Mundrande, liegen ein
wenig nach oben sehend, ziemlich hoch im Kopfe, von einer nackten Haut umgeben, die wenige
Schleimöffnungen hat; sie sind klein, etwas länglicht, und fünf ihrer Länge - Durchmesser von
einander entfernt.
Vor den Augen liegen auf jeder Seite zwei Nasenlöcher über einander, so wie diese, mit
einer nackten, glatten Haut umgeben, das obere ist kleiner, oval, wagrecht mit dem Auge
10
n4 HECKEL : SCAPHIRHYNCHUS, EINE NEUE FISCHGATTUNG.
in gleicher Höhe, das untere einer Spalte ähnlich und länger, hat 1'/, Durchmesser des
Auges, und bildet in einer schief abwärts gerichteten Lage, mit dem oberen Nasenloch, einen
spitzen Winkel gegen das Auge.
Die Höhle, in welcher die Kiemen liegen, und daher ihr Rand, an welchem der Kiemen-
deckel angeheftet ist, ist viel länger und weniger hoch als bei den Stören ; die etwas rauhen
Kiemendeckel, unter den Schläfen von keinem Spritzloche durchbohret, haben an ihrem freien,
häutigen Rande, dem Schultergliede gegenüber, ein halbes nach aussen gestrahltes Knochenschild,
dessen nicht erhöhter Mittelpunet an seinem nach dem Auge zugekehrten Rande steht. Die
Kiemendeckel sind übrigens von unten wie bei Stören mit einer fleischigen Haut verbunden,
welche auf dem Schlüsselbein angeheftet ist, und schliessen eben so wenig wie bei jenen, die
Kiemenspalte vollkommen zu.
Das obere Schulterblatt bildet mit dem viel kleineren, dicht darauf folgenden unteren
Schulterblatte, den oberen Rand der Kiemenöffnung, und gleichet den Kopfschildern an Grösse ;
es schliesset sich nach aussen, nebst seiner schon erwähnten Verbindung mit den Scheitel- und
Schläfeschildern, gleichfalls ganz dicht an das erste Rückenschild an, und Jässt nur zwischen
sich selbst und dem Hinterhauptschilde, für Schleimöffnungen einen glatten Raum, von der
Grösse des Auges; beide Schulterblattschilder sind concentrisch gestrahlet, das obere aber
vegelmässiger als das untere, und aus beider nicht erhöhter Mitte, entspringt ein kleiner, nach
rückwärts gerichteter, spitzer Hacken.
Das Schlüsselbein decken zwei grosse, neben einander liegende, glatte Schilder, sie sind
nach vorn gegen die Kiemenöffnung beiderseits tief ausgeschnitten, und nach hinten jedes für sich
eiförmig zugerundet; beide sind concentrisch fein gestrahlet, und ihre flachen Centralpuncte
stehen halb so weit auseinander als die Augen.
Der Leib ist schlank, spindelförmig, und obgleich sein Durchmesser nach dem Schulter-
gliede schon abnimmt, so bleiben doch Höhe und Breite, bis zu den Bauchflossen einander
gleich; sein grösster Durchmesser übertrifft nur wenig den Raum zwischen den oberen Rändern
der Kiemenspalten, welcher 13'/,mal in der ganzen Länge des Fisches enthalten ist; er erhält
durch fünf Reihen starker Knochenschilder bis zu den Bauchflossen und der Rückenflosse eine
fünfeckige Gestalt; nach diesen Flossen ist er flachgedrückt, gross beschuppt, mehr verdünnt
und viel länger als bei Stören. Die Afteröffnung liegt mitten zwischen dem Schultergliede und
dem Anfange der Schwanzflossen.
Fünfzehn bis sechzehn durch kleine Stacheln rauhe, starke, sattelähnliche Schilder bilden,
dicht nach einander folgend, die Rücken-Firste; sie sind kaum gestrahlet , die ersteren breiter
als lang, alle hinten an der Basis ausgeschnitten, längs ihrem Rücken mit einer schief aufstei-
genden scharfen Schneide versehen, welche nach hinten in eine freistehende Spitze hackenähn-
lich endet, das erste Rückenschild ist das grösste und flacheste, mit dem Hinterhaupts- und den
beiden obern Schulter -Schildern dicht verbunden, seine Rückenschneide ist wenig hervortre-
tend; das zweite ist das kürzeste, das sechste, siebente, achte, neunte, zehnte, eilfte,
am höchsten, das letzte schmäler als die vorigen und am längsten, es decket mit seinem gespalte-
nen Ende, das breite, die Rückenflosse schützende Schild, die niedere Schneide endet schon
in seiner Hälfte zum Hacken.
Die Schilder der Seitenreihien, 41 bis 46 an der Zahl, sind einigermassen schief durch-
HECKEL: SCAPHIRHYNCHUS, EINE NEUE FISCHGATTUNG. 75
schnittenen Rauten ähnlich, und folgen in einer schiefen Lage dicht nach einander; sie sind
ebenso wie die Rückenschilder, mit einer scharfen, in eine Spitze auslaufende Schneide gekielt,
kaum gestrahlet, durch viele kleine Häckchen oder Dornen rauh, welche besonders an ihrem
hinteren Rande wie Zähnchen hervortreten, das eilfte, zwölfte, dreizehnte sind die breitesten,
so breit wie die darüberstehenden Rückenschilder ; unter der Rückenflosse geht ihre verscho-
bene, kurze und breite Gestalt, allmählig in eine gleichförmigere, lange und schmale über,
jedes Schild endet dann mit zwei Lappen, welche den Anfang des folgenden Schildes decken,
und machen durch ihre scharfen erhabenen Kiele, den nach der Rückenflosse flachgedrück-
ten Körper, zweischneidig.
Die Schilder der Bauchreihen von zehn bis zu dreizehn abwechselnd, sind jenen der Rücken-
firste ganz ähnlich, nur schwächer gekielt; sie beginnen bald nach den Brustflossen, folgen
dicht aufeinander bis zu den Bauchflossen , welchen das letzte und grösste zur Stütze dient, sie
sind nicht gestrahlet, und anstatt der vielen Häckchen, durch welche die Rücken- uud Seiten-
Schilder rauh erscheinen , mit stumpfen Erhabenheiten besetzt.
Die Haut zwischen diesen fünf Schilder-Reihen , ist ober und unter der Seitenlinie, mit
kleinen rautenförmigen, durch kleine Stacheln rauhen, etwas gekielten Schildchen bedeckt, alle
schliessen dicht an einander, jene zwischen Rücken- und Seiten-Reihen nehmen immer an Grösse
zu, je näher sie der Rückenflosse zu stehen kommen, und verändera ihre Gestalt durch allmählige
Uebergänge, in grosse, lange, abgerundete, flache Schuppen, die an ihrem Rande hie und da ein-
gebogen, dachziegelartig sich deckend, in einer verschobenen Doppelreihe, von Ende der
Rückenflosse an, bis zu dem Schwanze, den flachen Rücken dicht bepanzern. Das erste dieser
zehn bis eilf grossen Schuppen-Paare hinter der Rückenflosse, ist mit dem zweiten das grösste,
oft länger als die grössten Knochenschilder der Rückenfirste, die folgenden nehmen gegen den
Schwanz zu allmählig ab. Zwischen den Seiten- und Bauchreihen, sind die rautenföormigen Haut-
schildchen kleiner, und beginnen erst nach den Bauchflossen,, unter dem Anfange der Rücken-
flosse, in grössere und spitzere Schuppen überzugehen; auf dem Bauche sehen diese Hautschild-
chen zwar wenig grösser, aber mehr schuppenartig aus, sind gleich Anfangs nach den Schlüssel-
bein am kleinsten, bleiben nachher bis vor den Brustflossen beinahe unverändert, zwischen wel-
chen sich dann, schnell grösser werdende Schuppen aus ihnen bilden, deren grösstes Paar den
After umgibt; dieses sowohl als die darauffolgenden beiden etwas kleineren Parre, sind an ih-
ren Enden ausgerandet, das vierte oder letzte Paar ist abgerundet; jede Schuppe ist längs ih-
rer Mitte etwas gewölbt, so dass von dem After, bis zu der breiten, die Afterflosse stützenden
Schuppe, eine flache Rinne entsteht; auf jeder Seite dieser vier Schuppen-Paare, welche an
Grösse jene hinter der Rückenflosse oft übertreffen, schliesset sich eine Reihe kleiner, spitzer
Schuppen an, die bald durch die angränzenden, zunehmenden Hautschildchen vermehret, den
ganzen Raum bis zu den Schildern der Seitenlinie ausfüllen, die Afterilosse dicht umschliessen,
und sich nach ihr zu grossen abgerundeten Schuppen gestalten. Diese bedecken dann dachziegel-
förmig als verschobene Doppelreihe von zehn bis eilf Paaren, nebst noch zwei sich anschlies-
senden Seiten - Reihen spitzerer Schuppen, den unteren, etwas weniger flachen Theil des Kör-
pers, von der Afterflosse an bis zu dem Schwanze, und ihre schwache Wölbung gestattet längs
seiner Mitte, eine flache Rinne, als Fortsetzung jener nach dem After beginnenden. Alle diese
grösseren Schuppen, welche sowohl von oben als von unten den Körper hinter den Flossen so
1?
76 HECKEL: SCAPHIRIYNCUUS, EINE NEUE FISCHGATTUNG.
dicht umschliessen, dass ihm im Leben wenig Bewegung vergönnt sein mag, sind sehr hart und
knöchern, ohne besondere Textur, glatt und nur an den Rändern durch kleine Stacheln et-
was rauh.
Die Flossen sind insgesammt jenen der Störe ähnlich; die Brustflossen gross, breit und
abgerundet, ihr grösster Durchmesser übertrifft jenen des Leibes, ihr erster Stachel bei weitem
nicht so stark und knöchern als bei Stören, ist dünn, nur an der Basis hart, und reichet bis auf
3/. der Flossenlänge. Bauch- und Afterflossen sind an Gestalt sich gleich, schmal und lang, an
ihren Enden schief abgeschnitten, mit abgerundeten Ecken, ihre Länge gleichet dem Durchmes-
ser des Leibes ober den Bauchflossen, welche dicht vor dem After stehen, die andere ist dem
After um die Länge ihrer Basis näher als der Schwanzflosse; die Mitte der Afterflosse steht unter
dem Ende der Rückenflosse, diese ist wiederum um drei Längen ihrer Basis von der Schwanz-
flosse entfernt, nur weniger hoch als breit, und an ihrem Rande schief ausgeschweift. Die
Steuerflosse oder Schwanzflosse bekleidet den, im entgegengesetzten Sinne mit dem Körper zu-
sammengedrückten, mit zugespitzten Schuppen bedeckten Schwanz, nur bis °/; seiner ganzen
Länge; ihr unterer, in eine stumpfe Spitze zugerundeter Lappen gleichet einem Drittheile dieser
Schwanzlänge, wodurch der ganze Flossenrand tief ausgeschweift erscheint, und nach oben
sichelförmig endet; die harten zugespitzten Stützenstrahlen, welche von oben den Schwanz dach-
ziegelartig bedecken, reichen nicht ganz so weit als die Steuerflosse; nach beiden läuft die
Wirbelsäule in ein rundes, glattes, fadenförmiges Ende aus.
in der Brustflosse 3 ungetheilte, 41 getheilte Strahlen
_— Bauchflosse 9 Een RETURN DE \
— Afterflosse ln Dt en
_— Rückenflosse 10 ae, DR sie ich
_—_ . Stenuerflosse 10 Ar U aa m“
nebst 28 ungetheilten Stützenstrahlen auf der oberen Seite des Schwanzes.
Die Farbe des ganzen Fisches ist von oben blass gelbbraun, von unten weiss, mit kleinen
bläulichen Tupfen auf dem Rücken, welche aber bei in Weingeist aufbewahrten Exemplaren ver-
schwinden; die Pupille der Augen ist schwarz, die Iris kupferfärbig.
Die Eingeweide dieses Fisches sind eben so wie bei den Stör-Arten beschaffen, ich fand die
grosse Schwimmblase , das in eine Masse vereinigte Pancreas und die Spiralvalvel des Darm-
kanals. Die Kiemen bieten gleichfalls keinen Unterschied dar, als dass ihre Blättchen kürzer sind
als wie bei den Stören.
Die Schaufelnase soll nach Rafinesqueim Ohio, Wabash und Cumberland, zur
Frühlings- und Sommerszeit gemein sein; aber selten bis zu der Höhe von Pittsburgh auf-
steigen, man findet sie auch im Mississippiund Missouri, wo sie sich gern auf Klippen
aufhält. Der flache Kopf dieses Fisches, mit den weichen dünnen Rändern, scheint weniger zum
Wühlen im Schlamme geschaffen zu sein (was auch seine mit dem Rücken gleich gefärbte nicht
abgenützte Oberseite bestätigt), als vielmehr dazu zu dienen, die ihm entgegen strömenden Fluthen,
welche er bei seinen schwachen Ruderflossen , und wenig biegsamen Hinterleibe, nur schwer
überwältigen kann, leichter zu zertheilen, und um ferner durch dieselben mittels der ihnen
entgegen gehaltenen schiefen Fläche seines Kopfes, fest auf seinem Ruheplatze niedergedrückt
zu bleiben; auch dürften ihm die Hacken zu beiden Seiten des Kopfes in dieser Hinsicht sehr
HECKEL: SCAPHIRHYNCHUS, EINE NEUE FISCHGATTUNG. ”7
dienlich sein. Die Bartfäden, als Organe des Gefühles, müssen wegen der zarten Fasern oder
Fransen, mit welchen sie versehen sind, einen hohen Grad von Empfänglichkeit für äussere
Reize haben, und deuten darauf hin, dass der Fisch sich von kleineren Thieren nähre, deren
Gegenwart ihm diese Fäden anzeigen, und die er dann mit vorschiebbarem Munde verschlingt.
Ich fand auch wirklich in seinem Magen, noch unversehrt, die Zarve eines libellenartigen In-
sekts, nebst mehreren Fliegen- und Käfer-Larven, die im Wasser leben.
Er erreichet eine Grösse von zwei bis drei Schuhen, gewähret eine gute Nahrung, und
hat von den Bewohnern am Ohio mehrere Namen erhalten, welche sich alle auf die Gestalt
seines Kopfes beziehen, als: Spade- Fisch, Shovel-Fisch, Shovel- head, Flat-head, Flat-
nose etc. Die Franzosen am Mississippi nennen ihn: la pelle oder poisson pelle.
Ausmass der einzelnen Theile, nach Wiener Zollen und Linien.
Zoll Linien
un mn
Totallänge . ı : 25% Kr as
Länge des Kopfes bis zu der Kiemenspalte : I re
Breite des Kopfes zwischen den obern Rändern der Kiemenspalte "10
Breite des Kopfes zwischen den Augen 1 6
Länge der Schnauze bis zu dem Hacken & 4 Sal lt
BEN en er hinteren Augenrande . \ > 9
u Er B vorderen Mundrande 3 6
Breite der Schnauze zwischen den Hacken 2 6
Eee. L. vor dem Munde 2 3
ai. Er bei den Bartfäden 2 5
Höhe der Schnauze ober den Bartfäden e® 6
Länge der äusseren Bartfäden e . : - 1 3
Entfernung der Bartfäden von der Schnauzenspitze . 3 5 - Ann. 2
i ibs Eur, ww — dem vorderen Mundrande 1 t
Durchmesser der inneren Mundbreite 1
Durchmesser des Auges . 5 ey
Grösster Durchmesser des Leibes . ! ’ : { i ! { By a
Breite des Leibes einen Zoll vor dem Schwanze _—
Höhe des Leibes einen Zoll vor dem Schwanze 3 ! £ et. b
Entfernung des Afters von der Schnauzenspitze ’ i Ss 6
Bi der Rückenflosse von der Schnauzenspitze . ; 2 A. © SE AR
Ei — Bauchflossen von der Schnauzenspitze ! a ! 9
ar, — Afterflosse von der Schnauzenspitze . ; u 1 SEID
Länge der Brustflossen 2 2 6
Breite der Brustflossen an ihrer Basis . e ? 3 ; R . 1 1
Länge der Bauchflossen . = 1 fe)
reite der Bauchflosse an ihrer Basis 5 ; - Ä (be 9
Länge der Afterflosse . ! i e \ - i i E Sa 8
Breite der Afterflosse an ihrer Basis ; 5 . . Bern 6)
78
Länge
Breite
Länge
Breite
Länge
Länge
HECKEL: SCAPHIRHYNCHUS, EINE NEUE FISCHGATTUNG.
der Rückenflosse .
der Rückenflosse an ihrer Basis
des Schwanzes bis zu der Spitze
der Steuerflosse Ä
des unteren Lappens der Steuerflosse
des nackten Schwanzendes . . j ß
Zoll
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Linien
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3
BEITRÄGE ZUR KENNTNISS
LERNAENARTIGEN CRUSTACEEN
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(Mit zwei Kupfertafeln.)
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Die sonderbaren Formen, sowohl von Crustaceen als Helminthen, welche parasitisch auf
verschiedenen Theilen der Fische vorkommen und auf die in der neuesten Zeit Prof. v. Nord-
nase *) durch seine interessanten Beiträge die Aufmerksamkeit der Zoologen in hohem Grade
gelenkt, erregten auch in mir den Wunsch, nach und nach alle diejenigen Fisch-Species, welche
auf unseren Fischmarkt gebracht werden, in Bezug auf ihre Schmarotzer zu untersuchen. So
flüchtig und oberflächlich auch meine Nachforschungen, wegen Mangel an Zeit, bisher sein
konnten, so lohnten sie dennoch die darauf gewandte Mühe mit einem nicht ungünstigen Er-
folge. Ich war so glücklich, die meisten Formen der von Nordmann beschriebenen Zinto-
mostraceen und Lernäen auf den Süsswasser - Fischen wieder zu finden. Von Zelminthen sah
ich‘ die meisten in den Augen der Fische wohnenden Species, und den höchst sonderbaren
Kiemenbewohner des Cyprinus Brama, das Diplozoon paradoxum Nordm., welches seiner
ungewöhnlichen Form wegen selbst bei den Laien Interesse und Staunen erregen muss. Ich
fand übrigens diesen Binnenwurm seltener auf Cyprinus Brama, als auf anderen Karpfenarten,
am häufigsten aber an den Kiemen des Cyprinus Nasus.
Obgleich die meisten bisher gefundenen Fischparasiten bekannte Formen waren, so kamen
sie mir doch sehr willkommen, da sie zum Abbilden für Se. Masestär ven Kaiser Fervınann I
den erhabenen Beschützer und Förderer der Naturwissenschaften bestimmt wurden, und einen
nicht uninteressanten Beitrag zu Allerhöchstdessen Sammlung von Abbildungen der Naturpro-
ducte der österreichischen Monarchie lieferten, welches Unternehmen der Leitung des k. k. Re.
gierungsrathes und Directors der Hof - Naturaliencabinete Herrn Ritter von Schreibers
anvertraut ist.
Es gelang mir indess, auch zwei neue Zernäen zu entdecken, und gemeinschaftlich mit
Professor Leuckart aus Freiburg einen neuen, sehr ausgezeichneten Binnenwurm an den
Kiemen des Acipenser stellatus Pall. zu finden. Dieser Wurm passt in keine der bestehenden
Gattungen; er erhielt den Namen Diklibothrium crassicaudatum und dürfte im Kurzen von
meinem sehr geschätzten Freunde bekannt gemacht werden.
Die neuen ZLernäen - Arten gehören zu der ausgezeichneten Nordmann’schen Gattung
Tracheliastes , welche nun, durch drei Arten fester begründet, dasteht.
Herr Prof. Burmeister in Berlin, hat vor Kurzem **) eine systematische Eintheilung
aller Schmarotzer - Krebse versucht, und sowohl die Familien, als Gattungen sehr deutlich
auseinander gesetzt. Nach ihm gehört die Gattung Tracheliastes Nordm. zur zweiten
der Schmarotzer-Krebse, die er Lernaeoda nennt.
Familie
Ich habe, freilich nur nach weiblichen Individuen, einen ausführlicheren Charakter für
*) Mikrographische Beiträge zur Naturgeschichte der wirbellosen Thiere von Alex, v. Nordmann, I, II, Heft.
4. Berlin, 1832,
**) Beschreibung einiger neuen oder weniger bekannten Schmarotzer- Krebse u. s, w. Acta Acad. Caes, Leop.
Carol. Nat. Cur. Vol, XVII. p. 1.
11
32 KOLLAR, ÜBER LERNÄENARTIGE CRUSTACEEN.
die Gattung entworfen, der seiner Zeit, wenn die Männchen entdeckt werden sollten ‚ ergänzt
werden muss.
TrAacnzELiastes Nordm.
Femina. Corpus elongatum subeylindricum. Caput breve retractile; ore infero orbiculari,
ciliato; antennis duabus obsolete articulatis subconicis, mandibulis sat validis , apice forcipatis,
palpis brevibus apice bis terque partitis. Cephalothorax subcylindricus vel cordatus. Pedes
quatuor; anterioribus brevissimis uncinatis, inter posteriores positis; posterioribus (brachiis)
longissimis , cylindrico-conieis, apice coalitis stilum simplicem apice dilatatum emittenti-
bus, quo piscium varlis partibus adhaeret. Abdomen elongatum, cylindricum vel depressum,
apice nonnunquam tuberculatum vel lobatum. Ovaria longitudine corporis, saepius longiora,
cylindrica. |
Tracheliastes stellifer Kilr. Tab. IX. Fir 128:
Cephalothorace brevi, subcordato, abdomine cylindrico, subdepresso, versus apicem pro-
funde inciso, utrinqgue obtuse angulato; brachiis longissimis, stilo apice dilatato stelliformi ;
ovariis corpore longioribus, cylindricis.
Habitat in Siluro glanide, arcubus branchialibus, vel ori affıxus.
Nicht minder interessant, als der von ProfessorNordmann in seinen mikrographischen
Beiträgen beschriebene Z’rach. polycolpus, ist gegenwärtige Lernden- Art, sowohl ihrer son-
derbaren Bildung, als ihrer Grösse wegen.
Ich fand im October 1834, nach andern Parasiten in den Kiemen des /Velses auf unserem
Fischmarkte forschend, zufällig ein Exemplar davon im Schleim gehüllt an den Kiemenbögen
dieses Fisches hängend. Von dieser Zeit an gelang es mir fast jeden Freitag, wo nämlich Fisch-
markt gehalten wird, ein oder mehrere Stücke zu finden; jedoch stets Weibchen ohne Eier-
säcke; bis ich endlich im Monat Januar 1835 ein mit Trauben versehenes Individuum, und
im Monat März desselben Jahres noch mehrere anzutreffen das Glück hatte. Obgleich sehr
viele Welse, oder Schaiden, wie sie bei uns genannt werden, aus Ungarn hieher gebracht
werden, so ist es dennoch nicht leicht, sich eine grössere Anzahl von diesen Parasiten zu ver-
schaffen, da er hauptsächlich nur an sehr grossen, mehrere Zentner schweren Individuen ange-
troffen wird. Das Männchen, welches ich sowohl in dem Schleime der Kiemen, als auch am
Weibchen mühsam suchte, konnte ich noch nicht entdecken.
Die Weibchen hängen, wie ich es bereits erwähnt habe, mittelst der sehr verlängerten
Arme an den Kiemenbögen, am liebsten in der Nähe der Hautzähne; seltener findet man sie in
der Mundhöhle am Gaumen sitzend. Die Haut ist an dieser Stelle durchbohrt, und sie dringen
nicht selten bis an den Knorpel oderKnochen des Kiemenbogens selbst, an welchem dann der Ab-
druck des sternförmigen Saugnapfs sichtbar ist. Dieser Saugnapf ist breiter, als die Oeffnung in
der Haut über ihm, und kann daher nicht durchgezogen werden; er muss erst später, nach-
dem der Parasit bereits angeheftet war, an Umfang zugenommen haben. Die Zernde kann auf
diese Art den einmahl gewählten Ort nicht mehr verlassen, wenigstens dann nicht, wenn sie
ein gewisses Alter erreicht hat; denn in der Jugend sollen sie nach Nordmann’s Erfahrungen
frei herumschwimmen. Für den Fisch müssen sie eine grosse Plage sein und ihm heftige
KOLLAR, ÜBER LERNÄENARTIGE CRUSTACEEN. 53
Schmerzen verursachen, weil die Stellen, wo sie Sitzen, gewöhnlich entzündet und stark mit
Blut unterlaufen sind.
Die Länge des Körpers vom Kopfe bis zum After beträgt fünf bis sechs Linien, seine
grösste Breite 1'/, Linie, vom Saugnapfe der Arme an bis zum Ende der Eiersäcke, massen die
grössten Exemplare fünfzehn bis sechzehn Linien. Fig. A.
Die Substanz des Körpers gleicht einer verknorpelten Gallerte und ist gelblich weiss, bis
auf den einfachen Stiel der Arme und seinen sternförmigen Saugnapf, die aus einer festeren knor-
pelartigen Masse bestehen und bläulich weiss erscheinen; im Weingeist bekommen diese ein
rostfärbiges Aussehen. Das ganze Thier besteht so zu sagen, aus einem einzigen Stücke, man
bemerkt am Hinterleibe keine Segmente, und die Extremitäten sind nicht wie bei Insekten oder
andern Crustaceen eingelenkt und gegliedert, sondern sprossen wie Zweige aus dem Stamme,
höchstens hier und da durch einen Eindruck verengt, hervor. Den Leib kann man in den Kopf,
den Hals oder Cephalothorax und den Hinterleib eintheilen, obschon keine deutlichen Gränzen
zwischen den einzelnen Theilen sichtbar sind.
Der Kopf ist dreieckig, kurz und kann schnabelartig in den Cephalothorax eingezogen
und wieder vorgestreckt werden. Fig. 2. a. Fig. 3. f. An seiner unteren Seite befindet sich der
Mund, eine kreisrunde Oeffnung, an den Rändern mit einem steifen Borstenkranze versehen,
diese Borsten oder Fransen haben eine horizontale Lage und verschliessen die Mundöffnung
Fig. %.; durch einen sanften Druck treten sie heraus und werden deutlich sichtbar Fig. 5. Auf
der oberen Seite entspringen am Grunde des Kopfes aus dem Cephalothorax zwei fadenförmige
Fühlhörner, die bis zum vorderen Rande des Kopfes reichen, durch zwei Eindrücke drei-
gliederig erscheinen, am Grunde etwas verdickt und gegen die Spitze dünner und mit einigen
kurzen Borsten versehen sind. Fig. 2. b. b. Fig. 3. 8. 8.
Dem Kopfe zur Seite entspringen die Kiefer, mandibulae , sie bestehen aus einem einzi-
gen dicken Gliede Fig. 2. c. c. Fig. 3. h. h., das an der Spitze zangenförmig in zwei Fort-
sätze getheilt ist. Der äussere Fortsatz ist an der Basis kugelförmig angeschwollen und läuft
in einen nach Aussen gebogenen Hacken aus Fig. 2. d. d. Fig. 3 ü.i., welcher in zwei dar-
unter stehende Spitzen hineinpasst; etwas tiefer sieht man noch eine grössere zahnförmige
Hervorragung; der innere Fortsatz ist am Ende mit drei Spitzen versehen. Fig. 2. e. e,
Fig. 3. k. k. Auf der unteren Seite entspringen unter der Mundöffnung zwei Taster; sie sind
kürzer als die Fühlhörner, kegelförmig, eingliederig, am Ende in drei Spitzen auslaufend, von
denen die mittlere die längste ist. Fig. 3, 1. 1. Fig. 6. Die Kiefer ragen nur wenig über den
vorgestreckten Kopf hinaus, die Fühlhörner reichen bis zu seinem vorderen Rande und die
Taster reichen bloss bis zur Mundöffnung und sind schwer zu sehen, weil sie dicht an dem
Kopfe anliegen.
An allen diesen Theilen war während des Lebens eine kaum merkliche Bewegung wahrzu-
nehmen, wie überhaupt das Thier selbst äusserst träge erschien, und höchst selten nur durch
Aufheben des Hinterleibes und Verkürzen der Arme ein Lebenszeichen gab.
Der Hals oder Cephalothorax ist verhältnissmässig kurz, am Grunde dieker und breiter, gegen
den Kopf zu dünner, fast herzförmig, ganz glatt. Auf der Oberseite beinahe in der Mitte ist eine
Gruppe kleiner rother Puncte sichtbar, die nicht etwa von dem aus der Speiseröhre durchscheinen-
den Blute, sondern von einem Pigmente unter der Haut herrühren, da sie sich selbst im Weingeist.
längere Zeit hindurch erhalten. Aus dem Grunde des Halses entspringen seitwärts die langen
41 *
8% KOLLAR, ÜBER LERNÄENARTIGE CRUSTACEEN,
Hinterbeine oder Arme. An der Stelle ihres Ursprungs ist ein bedeutender runder Hügel sichtbar,
Die Arme selbst sind an der Basis, wie durch eine Einschnürung, etwas verengt, erweitern sich aber
gleich wieder, werden walzenförmig, nach oben allmählig dünner und stossen endlich am Ende
zusammen. Aus ihrem Vereinigungspuncte entspringt ein einfacher dünner, eine Linie langer Stiel,
der sich an der Spitze zu einen sternförmigen, fünflappigen Saugnapfe ausbreitet, mittelst wel-
chem die Zernäe festsitzt. Die Arme laufen nicht ganz gerade aus, sondern biegen sich erst an
der Basis sanft nach abwärts. Sie sind an den Rändern durchsichtig und hohl, übrigens mit dem
Leibe von gleicher Consistenz, nur der Stiel und der Saugnapf sind fester, ganz knorpelartig, letz-
terer an seiner oberen Fläche etwas ausgehöhlt.
Zwischen den Hinterbeinen sitzen auf der unteren Seite des Cephalothorax die sehr kurzen
Vorderbeine, gleichsam nur durch Rudimente angedeutet; siesind eingliederig, kegelförmig, in eine
nach innen gebogene Spitze auslaufend, haben eine gegen einander geneigte Stellung, und sind
iiberdiess am Innenrande noch mit einer längeren und kürzeren zahnförmigen Spitze versehen,
Fig. 7. m. m. Fig. 8. Der Hinterleib ist anfangs, unmittelbar hinter der Anheftung der Arme
ziemlich verengt, erweitert sich allmählig, nimmt bald eine walzenförmige bald eine schwach
plattgedrückte Form an, je nachdem er mehr oder weniger von Eiern strotzt. Gegen das hintere
Einde befindet sich beiderseits ein tiefer Einschnitt. Vor diesen Einschnitten läuft das Abdomen
in zwei stumpfe Ecken aus, und erreicht an dieser Stelle seine grösste Breite. Das Stück hinter
den Einschnitten ist schmäler, auf der Oberseite ganz am Ende mit einem in der Mitte durch
eine seichte Furche getheilten Höcker versehen. Zu beiden Seiten mehr gegen die untere Fläche
gerichtet, befindet sich ebenfalls eine doppelhüglige Erhöhung, und diess ist die Stelle, an
welcher die Eiersäcke aus dem Hinterleibe heraustreten; sie ist durch eine gelbliche Narbe
angedeutet, wenn keine Eiersäcke daran hängen. Ganz am Ende ragt in der Mitte der After als
ein kurzer Stiel hervor.
Wenn der Hinterleib keine Eier enthält, was ich bis jetzt erst einmahl beobachtet habe, so
erscheint er ganz durchsichtig; man sieht dann sehr deutlich den Darmcanal beinahe in seinem
ganzen Verlaufe. Er geht vom Munde bis zum After in gerader Richtung herab , ist cylindrisch,
bis in die Hälfte des Hinterleibs von gleicher Dicke, von durchscheinender Nahrung gelblich. Ein
ganz kurzes Stück in seiner Mitte ist etwas mehr erweitert und dürfte der eigentliche Magen
sein; gleich hinter dieser erweiterten Stelle wird er plötzlich dünner, verändert seine Farbe und
erscheint weiss, diese Form und Farbe behält er dann bis zur Afteröffnung. Es ist an dem Darmca-
nal keine andere Bewegung wahrzunehmen, als ein rhythmisches Schwingen von einer Seite zur
andern, gleich dem Perpendickel einer Uhr. Diese Bewegung wird durch einen breiten Muskel-
bündel bewirkt, welcher beiderseits mit einem Ende am Magen und mit dem anderen an der in-
neren Wand der Bauchhöhle angeheftet ist.
Die Eiersäcke sind so lang, bisweilen sogar um die Hälfte länger, als der Hinterleib; sie
sind vollkommen walzenförmig, entspringen an den seitlichen Höckern in der Nähe des Afters
aus dem Hinterleibe, und werden von einem zarten durchsichtigen Häutchen gebildet. Die Eier
liegen reihenweise neben und über einander, sie sind vollkommen rund und weiss. Nie habe
ich noch einen Embryo in ihnen entdecken können; auch ist es mir noch nicht gelungen trotz
aller Mühe und Sorgfalt von den mit Eiersäcken versehenen Weibchen Junge zu erhalten; denn
sie sterben gewöhnlich den zweiten oder dritten Tag, nachdem sie von dem Fische abgelöst
worden sind.
KOLLAR, ÜBER LERNÄENARTIGE CRUSTACEEN, 335
Tracheliastes maculatus Kllir. Tab. IX. Fig. 9 __12.
Cephalothorace elongato, cylindrico, antice angustato ; abdomine cylindrio apice crassiore,
ferrugineo maculato; brachiis elongatis cylindrieis apice coalitis, stilum tenuem apice campanula-
tum emittentibus.
Habitat in Cyprino BDrama, sqnamis aflıxus.
Erst ein einziges Mal, im Monat December 1834 fand ich sechs Individuen von diesem
lernäenartigen Krebse auf dem Brachsen, Cyprinus Brama Linn. Sie sassen in verschie-
denen Gegenden des Körpers, alle an den Schuppen fest gesogen. Es waren Weibchen ohne
Eisersäcke, die Eier befanden sich noch im Hinterleibe und leuchteten durch die zarte Haut deut-
lich hindurch.
Sowohl in der Grösse als in der Hauptform hat diese Species viel Aehnlichkeit mit dem
Tracheliastes polycolpus Nordm., den ich ebenfalls und zwar häufig beobachtet habe.
Sie unterscheidet sich indess hauptsächlich durch ihre Farbe, durch einen längeren Stiel,
der von der Vereinigung der Arme ausgeht, und endlich durch ihren Aufenthalt, sowohl in Be-
ziehung auf die Fisch-Species, auf welcher sie lebt, als auch des Anheftungsplatzes. Den Trache-
liastes polycolpus fand ich immer an demCyprinus Nasus, und zwar stets an den Flossen, tief
in die Haut zwischen den Strahlen der Flosse eingebohrt, so dass ein wulstiger Ring um den Stiel
der Arme zu sehen war.
Der Tracheliastes maculatus sitzt flach an den Schuppen angeheftet, sehr fest zwar, aber
man sieht keinen aufgeworfenen Ring um den Stiel der Arme, welcher bei dieser Species auch
etwas länger ist als bei der andern. Die Farbe des ganzen Thieres ist bläulich weiss und am Hin-
terleibe befinden sich mehrere unregelmäsige ziemlich grosse rostfärbige Flecke.
Die Mundtheile und der Cephalothorax stimmen im Wesentlichen bei beiden Arten überein;
das Abdomen ist dagegen bei unserer Species cylindrisch, nach hinten etwas dicker. Der Darmcanal
war durch die zarte Haut als eine cylindrische Röhre sichtbar, in welcher sich runde Körner auf-
und abwärts bewegten; man konnte an ihm sehr deutlich Querstreifen unterscheiden, welche
wahrscheinlich Muskelfasern sind. Zu beiden Seiten des Darmcanals liegen die inneren Ovarien,
die sich beinahe bis an die Basis des Hinterleibes erstrecken.
Die Arme oder Hinterbeine sind eben so lang als bei T’racheliastes polycolpus, walzenför-
mig, nach oben verjüngt und fast durchsichtig; sie sind mit einer Menge runder Zellen ange-
füllt. Der einfache Stiel, welcher aus ihrer Vereinigung entspringt, ist sehr fein , durchsichtig,
mit Längsstreifen , wahrscheinlich Muskelfasern, versehen; er erweitert sich am Ende in einen
glocken- oder trichterförmigen Saugnapf, dessen Anheftungsfläche mit einer Menge kleiner Wärz-
chen versehen ist. Die Vorderbeine, ebenfalls nur durch sehr kurze Rudimente angedeutet,
sitzen in der Mitte zwischen den Armen; sie sind an der Basis dick, nach oben spitzig
zulaufend, und am Ende mit einem nach innen gebogenen Hacken versehen. Fig. 10.
Fig. 11. Fig. 12.
Bemerkungen zu Tracheliastes polycolpus Nordm.
Diesen merkwürdigen Schmarotzer fand ich den ganzen Winter von 1834 auf 1335 ‚ tlıeils
einzeln theils in mehrfacher Anzahl an dem Näsling , Cyprinus Nasus Linn., einer der Be-
meinsten Fisch-Species, die auf den Markt gebracht wird. Anfangs traf ich bloss Weibchen ohne
86 KOLLAR, ÜBER LERNÄENARTIGE CRUSTACEEN.
Kiersäcke, und in diesem Zustande wichen sie von Nordmann’s Beschreibung und Abbildung
so sehr ab, dass ich sie für eine eigene Species halten zu müssen glaubte. Der Körper war weiss
undurchsichtig; der Hinterleib walzenförmig nach hinten verdickt, man bemerkte an ihın keine
Spur von Vertiefungen und Erliöhungen, deren Nordmann erwähnt. Der Cephalothorax erschien
glatt, steif, ohne Krümmungen. Sie sassen an allen Flossen des Fisches ohne Unterschied. Erst
am 20. März 1835 überzeugte ich mich von der Identität meiner Zernäe mit Tracheliastes poly-
colpus, da ich nämlich, nebst mehreren Weibchen ohne Eiersäcken, aufdrei Individuen mit voll-
kommen ausgebildeten Trauben an demselben Fische fand. Sie stimmten mit Nordmann’s Ab-
bildung ganz überein, sowohl in Gestalt als Farbe. |
Die Eindrücke und Erhöhungen des Hinterleibs, welche ich garen nie bemerkt hatte, sind
eine Folge des Austrittes der Eier in die Eiersäcke. So lang die sehr bedeutende Menge von
Eiern im Hinterleibe liegt, erscheint er walzenförmig; sind diese ausgetreten , "so zieht er sich
stellenweise zusammen und wird durchsichtig.
Die Fühlhörner, welche Nordmann sehr kurz und lanzetförmig beschreibt, sah ich et-
was verschieden; sie reichten, wenn der Kopf ausgestreckt war, bis zu seinem vorderen Rande;
ihre Form war nicht lanzetförmig, sondern conisch mit einer sanften Ausbuchtung nach Aussen.
Es ist merkwürdig, dass man diese Zernäe selten rein antrifft, gewöhnlich ist sie mit einer
langgestielten grünen Fortzicella besetzt, vielleicht Yorticella monadica Ehrenb., die bisweilen alle
Theile des Fischparasiten so dicht einhüllt, dass man gar nichts davon ausnehmen kann. Man
glaubt dann einen Bündel einer grünen Conferve an dem Fische hängen zu sehen, und übersieht
leicht die an sich nicht seltene Zernäe.
Am lebenden Cyprinus Jeses, wo sie Prof. Nordmann zuerst entdeckt hat, habe ich
sie noch nicht gefunden, da ich überhaupt noch nicht viele Individuen dieses Fisches zu unter-
suchen Gelegenheit hatte; ein einziges Individuum fand ich an einem Weingeistexemplar unse-
rer Sammlung. Im Monat April fand ich dagegen auch ein weibliches Individuum mit Eiersäcken
an dem Cyprinus Barbus, welches bloss durch eine dunklere Färbung von denen des Cyprinus
MNasus verschieden war.
Basanistes Huchonis Nordm. Tab. X.
(Lernaea Huchonis Schr.)
Der Mangel an einer guten Abbildung dieser merkwürdigen Zernden-Art, und der Um-
stand, dass ich Gelegenheit gehabt habe, ihre Entwicklung zu beobachten, veranlassen mich,
zu Nordmann’s vortreffllicher Beschreibung des Weibchens *) einige Nachträge zu liefern,
und die Abbildung sowohl des vollkommenen Thieres, als der Larve in mehreren Entwicke-
lungsperioden zu veranstalten.
Basanistes gehört nach Burmeister’s Eintheilung ebenfalls in die zweite Familie der
Schmarotzerkrebse, . Lernaeoda: **), und die Gattung dürfte vorläufig nach dem Weibchen
allein, auf folgende Art charakterisirt werden:
7) L..c. Se
»2) L. c.
HOLLAR, ÜBER LERNÄENARTIGE CRUSTACEEN. 87
BASANISTES
Femina. Corpus gelatinoso - cartilagineum, quadrangulare, tubereulatum (Züg. 1. 2. 3.).
Caput deflexum, rostratum (Fig. 2. a.); antennis duabus brevissimis, obsolete triarticulatis,
conicis, articulo ultimo setis 3__/ instructo (Z7g. !. a. a.); mandibulis brevibus, apice bipar-
tütis (Fig. 4. 5b. b.), processu externo biuncinato, interno subelavato, tuberculato; palpis bre-
vibus obsolete triarticulatis, articulo ultimo setis aliquot instructo (Fig. 4. c. c.); ore orbicu-
lari, eiliato (Fig. 4. 0.). Pedes quatuor, anteriores brevissimi, articulis duobus compositi,
basali crassiore, apicali unguiformi introrsum inclinato (Fig. 2. b. Fig. 4. d. d.); posteriores
longiores, teretes, rugosi, arcuati, apice coaliti laminaque orbiculari instructi, ex qua stilus
obconicus enascitur, quo animal pisci adhaeret (Fig. 2. c.). Ovaria externa cylindrica longitu-
dine corporis, imo longiora. (Fig. 1. a. a. Fig. 3. a. a.). Ductus intestinalis cylindricus, nigro
brunneus, motu horizontali rhythmis aequalibus gaudens.
B. Huchonis. Corpore tuberculato; tuberculo capitis valde elevato, dorsi tribus mino-
ribus, lateralibus utrinque tribus sat elevatis, posteriore maximo. Longit. 2__2'/,‘'. Lat. 1_
1'/2‘". Habitat in Salmonis Huchonis operculo branchiali , lateri interno affıxus.
Larva ovo exelusa Cyclopibus similis, valde agilis, aquae plerumque dorso innatans, subovata, cauda
elongata instructa. (Fig. 5.) Corpus supra laeve convexiusculum, subtus planum. Antennae duae, sat elon-
gatae, cylindricae, obsolete triarticulatae, basi et apice setosae. (Fig. 5. a. a. Fig. 6. a.) Mandibulae
validae, apice bipartitae, processu externo uncinato, interno suclavato. (Fig. 6. d. d.). Palpi brevissimi
eylindriei, apice setis brevissimis instructi. Os rostratum, foramine orbieulari instructum. (Fig. 5. 0.
Fig. 6. 0.). Pedes octo, anteriones quatuor amplexorii, articulis duobus compositi, basali erassiore, apicali
unguiformi (Fig. 5. db. db. ec. c.); posteriores natatorii, apice bipartiti, setis longioribus eiliatis instrueti.
(Fia. 5. d. d. e. e. Fig. T.a. b.). Cauda segmentis tribus composita, ultimo furcato, setis eiliatis instructo
(Fig. 5. f. f. Fig. 8. a. a.). 'Tubut intestinalis globulis albicantibus repletus, macula nigricante inter pedes
anteriores _ an ventrieulus _ an cor? (Fig. 5. 9.).
Das Weibchen.
Zu der musterhaften Beschreibung , welche Prof. v. Nordmann nach Exemplaren, die
in Weingeist aufbewahrt waren, geliefert hat, sind nur einige unbedeutende Berichtigungen
rücksichtlich der Farbe und Grösse bei lebenden Individuen zu machen. Die Thiere sind im
lebenden Zustande schmutzig weissgrau, mehr oder weniger ins röthliche spielend; ihre Eier-
säcke oder Trauben haben eine blendend weisse Farbe, und werden dann erst bräunlich, wenn
der Embryo in den Eiern sich der Reife nähert. Der Darmcanal leuchtet weniger deutlich, als
bei andern Zernäen, als ein dunkel rothbrauner Streif durch die äussere Bedeckung ; seine
Bewegung sind langsame rhythmische Schwingungen von einer Seite zur andern. In der Grösse
ändert diese Zernzäe bedeutend ab, die meisten Individuen, welche ich gesehen, massen in
der Länge sammt den Trauben 4% Pariser Linien, einzelne erreichen 6 Linien; ohne Trau-
ben ändert die Länge des Körpers zwischen 2 und 2'/, Linie ab; die Breite beträgt 1 bis
r% Linie.
Die Larve und ihre Entwickelung.
. AR ..
Die Eiersäcke, welche Anfangs weiss sind, färben sich nach und nach, so wie der Em-
bryo vollkommener wird, und erhalten ein bräunliches Anseher. Unter dem Mieroscope ist
88 j KOLLAR, ÜBER LERNÄENARTIGE CRUSTACEEN. /
dann in jedem Ei eine braune Contur des Embryo mit einer dunkleren runden Stelle am vor-
deren Ende sichtbar; der von dieser Contur eingeschlossene Raum ist mit runden Bläschen
erfüllt. (Fig. 9).
Obschon ich im Herbste 1834 und den ganzen Winter 1835 hindurch diese Zernäe fast
alle Wochen lebendig zu sehen Gelegenheit hatte, so glückte es mir doch erst am 3. April
1835 mehrere weibliche Individuen mit bereits braun gefärbten Trauben zu erhalten.. Von ihrem
Wohnorte getrennt, bleiben die Weibchen nur kurze Zeit am Leben; nach 24 Stunden waren
bereits alle todt, obschon ich das Wasser fleissig wechselte. Dessen ungeachtet entwickelten sich
auch nach dem Tode der Mutter die Jungen. Nach drei Tagen sah ich die Traubenhaut, welche
sämmtliche Eier einschliesst, an einzelnen Stellen bersten, und die Eier in dem Wasser zu
Boden sinken.
Die abgelösten Eier waren rund, ihre Haut hell, durchsichtig und der Embryo desshalb
darin viel deutlicher sichtbar, als während sie in der gemeinschaftlichen Hülle eingeschlossen
waren, /ig. 10. Man sah am oberen Ende, nahe am Rande eine runde lichtere Stelle, unter
ihr, fast in der Mitte des Körpers einen schwärzlichen Fleck, noch tiefer nach unten kommen
runde Bläschen zum Vorschein. Von Gliedmassen erschienen oben die Fühlhörner ziemlich
deutlich, sie waren aber noch an die Ränder des Leibes angeschlossen; unter ihnen sah man
die Füsse durch schwache Vorsprünge zu beiden Seiten angedeutet.
War die Eihaut geplatzt, so erschien das Junge unter der Gestalt bei Fig. 11. Man konnte
bereits die Fühlhörner und die vier Vorderfüsse deutlich unterscheiden, die Hinterfüsse und
das Schwanzende hingen noch in einen Klumpen vereinigt beisammen; das Thier lag gekrümmt
auf einer Seite, und äusserte nur bisweilen eine schwache Bewegung mit seinen Extremitäten.
Endlich erschien am vierten Tage, beiläufig nach 80 Stunden, vom Anfange der Beobach-
tung an gerechnet, die erste Larve mit allen ihren Theilen vollkommen ausgebildet. (Fig. 5).
Ob übrigens die Larve nach einer vorhergehenden Häutung aus dem Zustande unter Fig. 11
in den letzteren übergegangen, oder bloss in Folge einer Entwicklung der in einen Klumpen
vereinigten Extremitäten, kann ich mit Gewissheit nicht angeben, weil ich in meiner Beobach-
tung unterbrochen worden bin.
Die Larve misst gleich nach der Entwicklung vom Kopfe bis zum Schwanzende eine halbe
Linie, und ihre grösste Breite beträgt ungefähr den dritten Theil der ganzen Länge. Sie hat viel
Anhänglichkeit Cyclops und Ergasilus Nordm. , schwimmt’ meistens auf dem Rücken und ihre
Bewegung geschieht stossweise wie bei manchen Daphnien. Der ganze Körper besteht aus ei-
nem ovalen Leibe, an welchem die Gliedmassen befestigt sind, und aus einem am Ende gabel-
förmig getheilten mit mehreren Borsten versehenen Schwanze.
Der Leib ist oben sanft gewölbt, unten flach; am Kopfende befindet sich mehr am Vor-
derrande eine lichtere, fasst durchsichtige runde Stelle, die auf der unteren Fläche ausgehöhlt
zu sein scheint und den verlängerten Saugrüssel aufnimmt. An dieser Stelle scheint Prof. Nord-
mann bei den Larven von T’racheliastes und Achteres das Auge gesehen zu haben, welche ich
bei meiner Larve nicht entdecken konnte, An jeder Seite des Kopfes befindet sich ein ziemlich lan-
ges Fühlhorn (Fig. 5. a. a, Fig. 6. a.) das nach vorn zwei sanfte Ausschnitte hat, wodurch die
drei Glieder, aus denen die Fühlhörner gewöhnlich bestehen, angedeutet werden. An der Basis
der Fühlhörner befinden sich zwei, an der Spitze sechs deutliche Borsten.
Der Saugrüssel ist eylindrisch, kann vorgestreckt und eingezogen werden; an seinem obe-
u
KOLLAR, ÜBER LERNÄENARTIGE CRUSTACEEN. - 89
ren Ende ist eine Oefinung, der Mund sichtbar (Fig. 5. 0. Fig. 6. 0.) Ob dieser Rüssel eine
einfache Röhre sei, oder aus mehreren Theilen zusammengesetzt, war bei der Kleinheit des
Objectes nicht möglich auszumitteln; überdiess stand mir bei meiner Untersuchung nur - Exem-
plar zu Gebote, das ich durch Quetschung nicht vernichten wollte. Neben dem Saugrüssel lie-
gen die Kiefer (Fig. 6. db. b.), sie sind verhältnissmässig sehr stark, scheinen aus einem einzi-
gen Stücke zu bestehen, das oben in zwei Fortsätze getheilt ist, einen äusseren mit einem Ha-
cken versehenen und einen inneren abgerundeten, an welchem sich einige Borsten befinden; diese
Theile sind während des Lebens der Larve in beständiger Bewegung. Zwischen den Kiefern und
dem Saugrüssel stehen die Palpen, beiderseits eine, sie sind ‚eingliedrig, fast cylindrisch, an
der Spitze mit einigen Borsten versehen. (Fig. 6. c. c.)
Am Ende des ersten Drittheils des Leibes sind zwei Paare von Füssen befestigt; es sind
ihrer Gestalt nach wahre Klammerfüsse. Sie bestehen aus einem dicken Basalgliede und einer
an der Spitze hackenförmig gebogenen Kralle; das erste Paar (Fig. 5. b. b.) ist grösser und
stärker, seine Kralle länger und nach einwärts gebogen; das zweite schwächer mit nach vor-
wärts gerichteter Kralle. (lg. 5. c. c.) Zwischen diesen Füssen ist im Inneren des Leibes ein
schwärzlicher Fleck sichtbar, an dem ich keine Bewegung wahrgenommen habe __ soll es etwa
der Magen sein ? oderdasHerz__? Darunter sieht man den Darmcanal als einen ziemlich breiten
Schlauch, der sich nach unten verschmälert und mit runden Bläschen angefüllt ist. An der Stelle.
wo der Schwanz anfängt, befindet sich die Afteröffnung.
Am letzten Drittheile des ovalen Leibes ist beiderseits ein Paar von Schwimmfüssen, blatt-
ähnlich gebildet, am Ende in zwei Lappen getheilt, die an ihrem Ende mit feinen gewimperten
Haaren oder Borsten versehen sind. (Fig. 5. d. d. e. e. Fig. 7. a. b.) So lange das Thier
ruhig liegt, sind die Schwimmfüsse an die Seiten des Leibes gelegt, beim Schwimmen werden
sie stossweise ausgestreckt, wobei auch der Schwanz bald eingezogen, bald ausgestreckt erscheint.
Der Schwanz, seiner Gestalt nach ein wahres Ruderorgan, misst in der Länge ein Drittel
desLeibes und besteht aus drei Gliedern oder Segmenten. (Fig. 8.) Das erste Glied ist rautenför-
ınig, an jeder Seite mit zwei Borsten versehen; das zweite Glied ist länglich rund und zugleich
das kürzeste; das dritte, das längste, am Ende gabelförmig getheilt; jeder Fortsatz mit ei-
nigen kürzeren und zwei langen divergirenden und gewimperten Borsten versehen. (Fig. 5. f. f.
Fig. 8. a. a.
Die Larve lebte in öfter gewechseltem Wasser kaum 24 Stunden lang und erlitt während «lie-
ser Zeit keine weitere Veränderung. Ich fand sie in der so eben beschriebenen Gestalt noch
nicht an dem Kiemendeckel von lebenden Huchen, sei es, dass sie vielleicht an andern Thei-
len des Fisches lebt, oder dass sie mir wegen ihrer Kleinheit bei den Untersuchungen entschlüpfte.
Dagegen traf ich unter mehreren vollkommen ausgebildeten und mit Eiersäcken versehenen
Weibchen ebenfalls im Monat April die unter Fig. 12 vorgestellte Form in einem einzigen le-
benden Exemplare. Ich glaubte anfangs das Männchen entdeckt zu haben, aber der Mangel sowohl
an äusseren als inneren Geschlechtsorganen, die verwachsenen Hinterfüsse oder Arme,
lich der Umstand, dass ich das Thier nicht frei sitzend oder an einem Weibchen h
bei den Männchen verwandter Gattungen der Fall zu sein pflegt, sondern mit dem an den Armen
befindlichen Stiele am Zellgewebe angeheftet sah, lassen mit ziemlicher Gewisshe
dass es ein junges, in der Entwicklung noch ziemlich tief stehendes Weibchen sei. Ob übrigens
die Larve unter Fig. 5 nach ihrer ersten Verwandlung unmittelbar diese Form annimmt.
12
und end-
ängend, was
it schliessen.
90 KOLLAR, ÜBER LERNÄENARTIGE CRUSTACEEN.
oder ob es noch eine andere Zwischenform gibt, muss bei späteren Untersuchungen ebenfalls
der Zufall lehren.
Die Larve auf einer höheren Entwicklungsstufe.
Diese so eben erwähnte Larve Fig. 12. ist etwas über eine halbe Linie lang, sehr schlank,
ihr Leib noch nicht knorpelig, sondern aus einer zarten Haut gebildet, nach vorn etwas verdickt
nach hinten dünner, fast walzig mit vielen Querfalten versehen. Die Farbe ist bläulich weiss, nur
der vordere Theil, oder Cephalothorax ist rothıbraun gefleckt.
An dem nach abwärts gerichtetem Kopfe Fig. 12. a. Fig .13. sind alle diese Theile mit
unbedeutenden Abweichungen sichtbar, die bei dem vollkommenen Weibchen angeführt wurden,
nur die Palpen konnten nicht entdeckt werden, statt ihrer machten sich an den Rändern der
Mundöffnung 2 Paare Spitzen fig. 13. a. bemerkbar, die vielleicht nichts anders, als die ver-
nissten Palpen ersetzten, wenn es nicht etwa Wimper der Mundränder waren.
Fast in der Mitte des Cephalothorax entspringen 2 Paar Füsse, von denen das vordere
Paar Fig. 12. 5, länger, unter einem mehr oder weniger stumpfen Winkel nach vorn gebogen
und am Ende mit zwei Klauen versehen ist. Fig. 12. c. Fig. 14. von denen die obere länger
und gegen die untere hackenförmig gebogen ist. Aus dem Baue dieser Füsse geht hervor, dass
sie zum Fassen uud Festhalten bestimmt sind, auch sah ich das 'Thier kleine Klümpchen Schleim
damit halten und daran nagen.
Das zweite Fusspaar stimmt ziemlich mit dem des vollkommenen Weibchens überein; die
einzelnen Schenkel sind am Ende mit einander vereinigt und aus ihrer Vereinigung entspringt ein
rundes Knöpfchen mittelst welchem die Larve in dem Zellgewebe hängt; Fig. 12. d. die knor-
pelige Platte ist erst schwach angedeutet. Dieses Fusspaar dient mit seinem unteren Ende den
Vorderfüssen zur Stütze, bisweilen streckt sie das 'Thier sogar nach hinten aus, so dass man ge-
neigt wäre, sie eher für Hinter- als Vorderfüsse zu halten.
Auf dem Rücken des Cephalothorax ist ein Höcker, hinter welchem der schlankere Hin-
terleib anfängt, der mit vielen Falten versehen und ganz durchsichtig ist. Durch seine Wände
kann man deutlich den Darmcanal sehen, der einen einfachen Schlauch bildet; in welchem sich
die Nahrung als bräunliche Kügelchen auf und abwärts bewegt. Am Ende des Hinterleibs konnte -
man einen schwachen bogenförmigen Ausschnitt sehen, in welchem sich die Afteröffnung be-
findet. Eine freie selbstständige Bewegung des Thieres im Wasser, wo ich es mehrere Tage
hindurch lebend erhielt, konnte ich nicht wahrnehmen ; um so lebhafter waren die Bewegungen
der Mundtheile.
Einige Zeit später fand ich die Larve dieser Zernäe bereits weit mehr entwickelt; sie
glich in Allem dem vollkommenen Thiere; nur fehlten noch die Höcker auf dem Rücken und
an den Seiten; unter Z7g. 15. ist sie in Umrissen vorgestellt.
Erklärung der Abbildungen.
Tab. IX.
Fig. 1. Tracheliastes stellifer Kllv.; von der Rückenseite gesehen, vergrössert.
4A. Die natürliche Länge des Thieres mit den Armen und Eiersäcken.
Fig. 2. Der Kopf mit der Ansicht von oben. «. Der Kopf, welcher in den Cephalothorax eingezogen
und ausgestreckt werden kann. d. 5b. Die Fühlhörner. c. ec. Die Kiefer, Mandibulae. d. d. Der äussere Fort-
satz der Kiefer. e. e. Der innere Fortsatz derselben.
Fig. 3. Der Kopf von unten gesehen. f. Die Mundöffnung mit den Borsten oder Wimpern am Rande.
9. 9. Das letzte Glied der Fühlhörner. AR. %. Die Kiefer. ©. ©. Der äussere Fortsatz der Kiefer. %.%. Ihr inne-
rer Fortsatz. 2. !. Die Taster am Ende in drei Spitzen auslaufend.
Fig. 4. Die Mundöffnung sehr stark vergrössert mit den Wimpern in horizontaler Lage.
Fig. 5. Der Rand des Mundes gewaltsam herausgepresst, um die Wimper deutlich zu sehen.
Fig. 6. Ein Taster stark vergrössert.
Fig. 7. Der untere Theil der Hinterfüsse oder Arme mit den dazwischen liegenden Vorderfüssen m. m.
S. Ein Vorderfuss stark vergrössert.
Fig. 9. Tracheliastes maculatus Kllr., von der Rückenseite geschen, vergrössert.
Fig. 10. Dasselbe T'hier mit der Ansicht von der Unterseite.
B. Die natürliche Länge mit ausgestreckten Armen.
Fig. 11. Der untere Theil der Hinterfüsse mit den dazwischen liegenden sehr kurzen Vorderfüssen.
Fig. 12. Ein Vorderfuss stark vergrössert.
Tab. X.
Fig. 1. Der Basanistes huchonis Nordm., von der Rückenseite geschen, vergrössert; «a. a. die Kier-
säcke oder "Trauben.
A. Die natürliche Länge des Thieres mit den Eiersäcken,
Fig. 2. Eine Seitenansicht desselben 'Thieres noch mehr vergrössert, ohne Eiersäcke; «. der Mund:
d. ein Vorderfuss; c. die Hinterfüsse.
Fig. 3. Dasselbe Thier von der Unterseite gesehen; «a. a. die Eiersäcke dunkler als bei Fig. 1.. weil
der Embryo bereits mehr entwickelt ist.
Fig. 4. Der Kopf mit der Ansicht von unten, stark vergrössert; «a. a. die Fühlhörner; 6. 6. die Kiefer
mit den zwei Fortsätzen; e. ec. die Taster; o. die Mundöffnung; d. d. das vordere Fusspaar.
Fig. 5. Die Larve in den ersteren Tagen ihres Lebens, stark vergrössert; a. «. die Fühlhörner:
0. die Mundöffnung; 2. d. das erste Paar der Klammerfüsse; e.e. das zweite Paar; d.d. das erste Paar
der Schwimmfüsse; e.e. das zweite Paar; f. f. die gewimperten Schwanzborsten; g. eine dunkle Stelle
im Inneren des Körpers, ob Magen? __ ob Herz? __
€. Die natürliche Grösse der Larve.
Fig. 6. Der Kopf der Larve mit allen seinen Theilen,, sehr vergrössert; @. das Fühlhorn; 5. 6. die iu
zwei Fortsätze getheilten Kiefer; e. e. die Taster; o. die Mundöffnung.
Fig. 7. Die Schwimmfüsse ; @. der Vorder- 5. der Hinterfuss.
Fig. 8. Der Schwanz der Larve; a. a. die Borsten daran.
e KOLLAR. ÜBER LERNÄENARTIGE GRUSTACEEN.
Fig. 9. Ein Ei noch im Eiersacke, oder unmittelbar, nachdem es aus dem Sacke gefallen, mit der
Contur des Embryo.
Fig. 10. Ein Ei, in welchem der Embryo bereits mehr entwickelt ist.
Fig. 11. Die Larve, gleich nachdem sie die Eihülle verlassen, mit noch in einen Klumpen vereinten
Schwimmfüssen und unentwickeltem Schwanzende.
Fig. 12. Die Larve in einer höheren Entwicklungsstufe stark vergrössert; a. der Kopf mit den Fühl-
hörnern und Kiefern; d. die langen Vorderfüsse; e. ihr vorderes Ende mit der längeren gebogenen und der
kürzeren geraden Kralle; d. die Hinterfüsse am Ende vereinigt und mit einem Knopfe verschen.
B. Die natürliche Grösse der Larve in dieser Periode.
Fig. 13. Der Kopf, stark vergrössert; «. der Mund mit den vier Spitzen an seinen Rändern.
Fig. 14. Das vordere Ende eines Vorderfusses, sehr vergrössert, um die Krallen zu sehen.
ÜBER DIE SOGENANNTEN
VERSTEINERTEN ZIEGENKLAUEN
AUS DEM
PLATTENSER IN UNGARN,
NEUES, URWELTLICHES GESCHLECHT ZWEISCHALIGER
CONCHYLIEN,
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YA den urweltlichen organischen Ueberresten, welche durch auffallende Gestalt und Häufig-
keit die Aufmerksamkeit des Volkes auf sich gezogen haben, gehören gleich den dmmonshör-
nern, Belemniten, Numuliten, Hysterolithen , Sandalithen und anderen auch die soge-
‚nannten versteinerten Ziegenklauen, eine, dem Plattensee eigenthümliche, in Ungarn sehr
bekannte und vielfach besprochene Versteinerung, die auch, gleich den siebenbürgischen Nu-
muliten (den Ladislaus- Pfennigen) ihre Legende hat.
Der König von Ungarn Andreas I., nach der Vertreibung vom "Throne in grosser Noth
an den Ufern des Plattensee’s herumirrend, begehrte von einem reichen Hirten, den er mit
einer grossen Herde Ziegen am Ufer des See’s traf, eine Summe Geldes zu leihen. Der
Hirt antwortete: Gott weiss es, dass ich kein Geld habe. Andreas erwiederte: Ja, Gott
weiss es; wenn du aber lügst, so strafe er dich ob deines Geizes. Unmittelbar nach dieser
Rede stürzten sich Hirt und Herde wie wahnsinnig in den See, der nach Stürmen noch jetzt
die versteinerten Klauen der Ziegen auswirft.
Die Ziegenklauen vom Plattensee gehören noch immer zur Zahl der unbekannten
Versteinerungen, oder besser gesagt, derjenigen, deren Natur und Verwandtschaft mit ande-
ren organischen Körpern bisher noch nicht ausgemittelt ist. An mitunter sehr sonderbaren Ver-
muthungen hat es nicht gefehlt. C. D. Bartsch, Verfasser der »Demerkungen über den
Plattensee« im zweiten Bande des ungarischen Magazins , Pressburg 1782, der erste, wel-
cher eine genügende Notiz und Abbildung von den Ziegenklauen gab, findet sie ähnlich mit
Born’s Cornu copiae (einer Monstrosität von Zelix aspersa Müller) mit der Plleopsis hunga-
rica Lamarck und der Calceola sandalina Lam. (dreien unter einander höchst verschiedenen
Gegenständen) und spricht endlich seine Meinung dahin aus, dass sie zum Geschlecht Ostrea
Linne zu gehören scheinen. Diese Meinung ist nicht ganz verwerfenswerth, wenn Bartsch,
worüber er sich jedoch nicht ausspricht, sich in den Ziegenklauen etwa die Spitzen von
Arten aus der Nähe von Ostrea Cornu copiae Lin. dachte. Für abgebrochene, und durch den
See abgerollte Spitzen einer grossen Art AZuster, hält sie auch Herr Beudant (Voyage mine-
ralogique ei geologique en Hongrie, 2. Band, Paris, 1822, Seite498). Auch für Chamiten
und sogar für Fischzähne hat man sie gehalten.
Vor mehreren Jahren brachte Herr Doctor Johann Ris, damals Brumnenarzt zu
Füred in Ungarn, von dem Director der k. k. Hof-Naturaliencabinete Herrn von Schrei-
bers zur Ausmittlung der Natur und des Vorkommens der Ziegenklauen aufgefordert, von
dem Dorfe Tihany am Plattensee, dem Fundorte der Ziegenklauen, zwei Arten fossiler Mu-
scheln nach Wien, die er für die Körper ausgab, aus welchen durch Ausfüllung der Höhlung
die Ziegenklauen, die somit Steinkerne wären ; entstanden sein sollen. Eine genauere Unter-
suchung überzeugte mich, dass die Ziegenklauen wirklich Abkömmlinge dieser Bivalven sind,
die ich damals für Miesmuscheln (Mytili) hielt; ich konnte die Ziegenklauen aber keineswegs
96 PARTSCH, ÜBER EIN NEUES GESCHLECHT FOSSILEK CONCHYLIEN.
für Steinkerne, sondern für die abgerollien Fragmente des spitzen und stärkeren Theiles einer
Art dieser Miesmuscheln erkennen *).
Wir wollen nun die fraglichen Muscheln von Tihany, unter welchen sich zwei Arten
befinden, dann eine dritte verwandte Art aus der Gegend von Wien nach den ihnen gemein-
schaftlichen Merkmalen beschreiben.
Die Schalen sind gleich, ungleichseitig, schief; länglich, spathelförmig oder dreieckig;
an einem Ende zugespitzt; die Wirbel etwas nach der Hinterseite gebogen; die Schalen an die-
ser Seite mehr oder weniger klaffend; das Schloss zahnlos; unterhalb des Wirbels ein drei-
eckiges Grübchen, das sich auf einem, dem Rande der Schalen parallelen, scheidewandarti-
gen, mehr oder weniger ausgedehnten Plättchen befindet, wodurch an der Spitze eine grössere
oder kleinere Höhlung oder Kammer entsteht; innerhalb des Randes der Vorderseite eine linien-
förmige Rinne; diese und das Grübchen unter dem Wirbel nahmen das Ligament auf, welches
somit doppelt war; ein grosser Muskular - Eindruck seitwärts am oberen oder breiteren Theil
dder Schalen und ein zweiter kleiner auf einer Hervorragung unterhalb des Schlossgrübchens,
von welcher eine erhabene, etwas gedrehte Linie bis an den Grund der Höhlung, die der
Spitze des Wirbels entspricht, fortsetzt.
Bei Vergleichung dieser Charaktere mit jenen des Geschlechtes Mytilus Lamarck, wird
eine grosse Uebereinstimmung ersichtlich; die Unterschiede gründen sich aber auf ein Paar
sehr wesentliche Merkmale, erstens die Anwesenheit eines zweiten Ligamentes, das in einen
Grübchen auf einem mehr oder weniger deutlichen Plättchen unterhalb des Wirbels befestiget
war, da Mytilus nur ein Ligament in einer länglichen Rinne unter dem Vorderrande besitzt;
zweitens in einem zweiten Muskular-Eindruck, welcher zwar auch bei Mytilus vorhanden, hier
aber unmittelbar unter der Spitze befindlich und mit dem grösseren durch einen Pallealeindruck
verbunden ist **), bei unseren Muscheln aber auf einer von dem scheidewandartigen Plättchen
ausgehenden, gleichsam löffelartigen Vorsprunge liegt, welcher durch eine erhabene Linie bis
an den innersten Grund der Schalen fortsetzt und dem Vorsprunge gleichsam als Stütze dient.
Alle so eben angegebenen Charaktere finden wir mit Ausnahme der Beschaffenheit des
Wirbels und der den Habitus ganz veränderten Form der Schale bei einer grossen, merkwür-
digen Muschel des terziären Beckens von Wien wieder, die schon seit mehreren Jahren die
Aufmerksamkeit der Geologen auf sich gezogen hat, aber bisher noch nirgends beschrieben
und abgebildet worden ist. Herr Boue& erwähnte ihrer zuerst in dem Memoire geologique sur
le sol tertiaire des alpes allemandes im Journal de Geologie, Tome II. Paris 1830, Seite
375, wo er mehrere Arten fossiler Conchylien anführt, die in Gesellschaft grosser Bivalven
von einem neuen Geschlechte vorkommen. »Die letzteren,« sagt er,
»haben die äussere Ge-
stalt von /socardia mit einem verschiedenen Schlosse.« Herr Deshayes in einem von Herrn
*) Ein Aufsatz, den ich damals darüber niederschrieb, erschien in’s Ungarische übersetzt, und mit Bemerkun-
gen von Doctor Ris begleitet, in dem Journal: Tudomänyos Gyüjtemeny, Jahrgang 1820, 11. Heft,
Seite 37 _47.
**) Die Muskular-Eindrücke, vorzüglich der unterhalb der Spitze, sind an den meisten Arten von Mytilus nicht
deutlich wahrzunehmen; am schönsten , sammt der Pallealverbindung zeigen sie grosse Exemplare von Myti-
lus edulis Lin. Früher rechnete man das Genus Mytilus zu den einmuskeligen Bivalven, da der zweite klei-
nere Anheftmuskel unter der Spitze selbst noch von Lamarck übersehen wurde. Cuvier machte zuerst
auf ihn aufmerksam.
PARTSCH, ÜBER EIN NEUES GESCHLECHT FOSSILER CONCHYLIEN. 97
Boue im dritten Bande des Bulletin de la Societe geologique de France, Paris, 1832 «
1833 mitgetheilten Verzeichnisse der fossilen Conchylien des terziären Bodens von Oesterreich
spricht Seite 12! von dem Vorkommen der Meianopsis Martiniana Ferussac zu Matzleins-
dorf, einer Vorstadt von Wien, »in Begleitung von Mytilus- Arten oder einem neuen Ge-
schlecht, einer Mittelgattung zwischen /socardia und Mytilus.« Man erfährt hier auch neben-
bei, dass Graf Münster in Baireuth dieses neue Genus Enocephalus, und eine Species
Enocephalus carditaeformis nenne.
Wir haben dieses Geschlecht schon seit Langem Congeria (von congeries, einer Zusam-
menhäufung von Aehnlichkeiten mit mehreren anderen Geschlechtern) genannt, und können,
mit Einschluss der eben erwähnten, hochgewölbten, beinahe kugelförmigen, und einem, wie
bei Zsocardia stark umgebogenen Wirbel versehenen grossen Bivalve, die Merkmale dieses
neuen Geschlechtes nunmehr folgender Massen festsetzen:
CoNsERIA
Testa fossilis, aequivalvis, latere posteriore plus minusve hians.
Valvulae inaequilaterae, convexae, obliquae, argute aut obsolete cari-
natae; spathulatae, triangulares aut subsemiglobosae; basi ut plurimum
acutae et hinc intrinsecus lamina nonnunquam septiformi instructae;
nates plus minusve inflexae et subtortuosae; cardo edentulus; ligamen-
tum internum, duplex; unum in rima longitudinali marginis anterioris
valvularum, alterum in fovea triangulari sub apice; impressiones mus-
culares duae, una magna sublateralis in parte superioreet latiore val-
vularum, altera parva in prominentia subcochleariformi sub fovea liga-
menti apicalis, linea elevata, subflexuosa, ad basin decurente, fulerum
quasi simulante instructa.
Dieses Geschlecht urweltlicher Conchylien zeigt im Habitus oder in einigen der wesentliche-
ren Merkmalen grössere oder geringere Aehnlichkeit oder Verwandtschaft mit Mytilus Lam..
Isocardia Lam., Cardita Lam., Hippopodium Conybeare, Megalodon Sowerby und Myoconcha
Sow. Die Schalen der kugeligen Art gleichen auch der unteren Schale von Zxogyra Say.
Es sind uns bisher vier zu diesem Geschlechte gehörige Arten bekannt geworden.
1. Congeria subglobosa. Nobis.
Tafel XI. Figur 1 bis 10.
Testa subglobosa, apicibus incurvatis, semitortis, appendice tumescente, semilunari in-
structis.
Diess ist die von den Herren Bou& und Deshäyes erwähnte merkwürdige Art, deren Ha-
bitus allenfalls die Aufstellung einer Untergattung rechtfertigen würde. Wir geben in der 2. Figur
der 11. Zafel die Ansicht der Vorderseite. Die hier sichtbare Oeffnung rührt von dem ver-
schwundenen, halb äusseren Ligament her. Die Schalen sind an dieser Seite jedoch meistens völ-
lig geschlossen, wie uns später aufgefundene, vollkommen gut erhaltene Exemplare lehrten.
Die Längenfurche, in welcher einst das grössere Ligament enthalten war, nimmt an der Vorder-
13
98 PARTSCH, ÜBER EIN NEUES GESCHLECHT FOSSILER CONCHYLIEN.
seite das Drittel des hier sichtbaren halben Umfanges der Muschel ein, und tritt mit dem an die
Ränder angränzenden Theile der Schalen mehr oder weniger, gleichsam flügelartig hervor, welch’
letzteres an dem von vorne abgebildeten Exemplare nicht ganz deutlich ist, und besser an der,
von der Seite in Zig. 4. abgebildeten Schale gesehen werden kann. In der Ansicht der Rückseite
Fig. 1 sind das Berühren der Wirbel, der sonderbare wulstige, halbmondförmige Anhang unter-
halb der Wirbel, und die Oeffnung, aus welcher der Byssus heraustrat, wahrzunehmen. Nicht
alle Exemplare zeigen, wie das hier von der Vorder- und Rückseite mit verbundenen Schalen ab-
gebildete, eine so bemerkbare, an der Rückseite jedoch immer stärkere, durch das Wachsen der
Schale bedingte Einfurchung. Die Structur der Schalen ist ausgezeichnet blättrig. Merkwürdig ist
an dieser, überhaupt grossen Abänderungen unterliegenden Species , die oft auffallend ungleiche
Dicke zwischen der Vorder- und der Rückseite der Schalen. Wir haben Exemplare gefunden, wo
die Dicke der Rückseite zehn bis eilf, die der Vorderseite dagegen nur zwei bis drei Wiener Linien
beträgt. Diese auffallende, meist bis an die Mitte der Wölbuug fortsetzende Verstärkung der
Schalen, die dann auf der innern Fläche, wie z. B. bei Fig. 7. zu sehen, vorzüglich gegen
den Grund zu kielartig vertieft sind, ist Ursache, dass man diese Hinterhälften an Orten,
wo Zertrümmerung und Hinwegführung durch Gewässer Statt fanden, viel häufiger, und oft als
flache Geschiebe antriffi. An vielen Exemplaren ist jedoch diese Ungleichheit in der Dicke der
Schalen nicht auffallend. Ueberhaupt treten bei dieser Art so viele Verschiedenheiten auf, dass
für sie auch der Specialname variabılis ganz passend wäre. Man könnte, wenn man nur wenige
Stücke von den Extremen zur Hand hätte, leicht verführt werden, mehrere Arten zu machen.
Kine grosse Reihe von Abänderungen, die wir uns verschaffen konnten, lernte uns jedoch
alle Uebergänge kennen. Von den Varietäten in Form und Grösse stellen unsere Abbildungen
Taf. XI. Fig. 3 bis I die vorzüglichsten dar.
An jungen Exemplaren ist an der Rückseite von Innen eine hervorragende Kante vorhan-
den (Fig. 10). Alte Exemplare zeigen an dieser Stelle meist einen flachen, undeutlichen Höcker
oder eine grössere Verdickung der Schale, zuweilen mit noch merkbarer Kante, wie die Schale
Fig. 3. — An dem Wirbel eines jüngeren Exemplars fanden wir Spuren von Färbung und
Zeichnung. Die Schalen scheinen parallel den Wachsthumsansätzen braun und bandartig ge-
streift gewesen zu sein; diese Bänder sind rechtwinkelig in der Richtung vom Wirbel zum
Umfang der Schale von Linien durchschnitten, die an den Durchschnittspuneten verstärkt sind,
und in der Form eines spitzen Dreieckes allmählig wieder dünner werden.
Wir haben die Congeria subglobosa bisher bloss zu Wien und in seinen Umgebungen
gefunden ; am häufigsten in den Lehmgruben der Ziegelöfen nächst Brunn am Gebirge,
unweit des zwei Meilen von Wien entfernten Marktes Mödling. Sie liegt dort meist in ein-
zelnen sehr gebrechlichen, seltener mit verbundenen Schalen, in’ unzähliger Menge in einem
gelben feinen Quarzsand, der einige Fuss mächtige Lager im Tegel oder dem blaulichen plastischen
Mergel, der Basis des Wiener terziären Beckens, bildet. Eckige, zuweilen auch gerollte Trüm-
mer dieser Art von Congeria liegen nebst den sogleich namhaft zu machenden Conchylien in
dem die Schalen ausfüllenden Sande. Im Tegel sind diese Congerien weit seltener, aber meist
gut erhalten und beinahe stets mit verbundenen Schalen zu finden. Sie und ihre stete Beglei-
terin, die Melanopsis Martiniana Fer., bringt beinahe jede Brunnengrabung zu Tag, die in
der Stadt und den Vorstädten Wien’s bis in die Tegelunterlage zur Aufsuchung von Quellwas-
ser ausgeführt wird.
N PARTSCH, ÜBER EIN NEUES GESCHLECHT FOSSILER_CONCHYLIEN. 99
Diese und die noch zu beschreibenden Arten von Congeria dürften, nach der Mehrzahl der
sie begleitenden Conchylien zu urtheilen, Bewohner süsser oder halbgesalzener Wässer gewe-
sen sein. Ausser Wirbelbeinen und anderen Knochen von Fischen sind folgende Conchylien
der Congeria subglobosa in den Ziegeleien zu Brunn am Gebirge zugesellt: zwei neue
Arten von Cardium, eine zweite Art von Congeria, die wir später als Congeria spathulata
kennen lernen werden, eine neue aber seltene Art von Unio, mit Unio batavus Lam. ver-
wandt, Melanopsis Martiniana und Melanopsis Bouei Ferussac (beide Arten in grosser
Menge), dann eine dritte neue kleine Art von Melanopsis ; eine Neritina, verwandt mit
Neritina fluviatilis Lam. , manchmal mit eıhaltener Zeichnung; ein kleiner Planorbis, ähnlich
jungen Exemplaren von Planorbis maginatus Draparnaud, endlich als Seltenheit eine /Zelir.,
mit Helix arbustorum Lin. verwandt. Von diesem sonderbaren Gemenge von Meer-, Süsswas-
ser- und Land-Conchylien haben wohl nur die Cardien , Congerien und Melanopsiden in einem
Fluidum zusammengelebt; die Schalen der axderen Mollusken dürften durch die Bäche der Ur-
zeit herbeigeführt worden sein.
2. Congeria triangularis. Nobis.
Tafel XII. Figur 5 bis 8.
Testa triangulari, alata, argute carinata, apertura minima lanceolata.
Diese ausgezeichnete Art hat die Form eines beinahe gleichseitigen Dreieckes. Der schar-
fen, kielförmigen Kante an der Aussenseite, der eine zweite wulstförmige Erhöhung parallel
geht, entspricht von Innen eine rinnenförmige Vertiefung. Die Oeffnung für den Byssus ist kaum
“ merkbar.
Ich habe von dieser Art bisher nur zwei vollständige und gut erhaltene Exemplare gesehen.
Sie befanden sich unter den Exemplaren der nachfolgenden Art, die Doctor Ris von Fihanı
am Plattensee hierher brachte. Verbrochene Exemplare grösserer und diekschaligerer Individuen.
als die abgebildeten sind, fand ich zwischen Gaya und Bisenz in Mähren und auf der
Hohenleithen zwischen Wolkersdorf und Gaunersdorf im Kreise Unter-Man
hartsberg von Niederösterreich. Beide Localitäten gehören der Fortsetzung des Wie
ner Terziär-Beckens an. Gleich denen von Tihany gehören auch die mährischen und öster-
reichischen dem grossen Sanddepot an, das zwischen dem Tegel und dem jüngsten Grobkalke.,
dem sogenannten Leithakalke , liegt.
Unbezweifelbar ist es diese Species von der die Ziegenklauen Taf. XII. Fig. 1 bis 4)
stammen. Sie sind die abgebrochenen Spitzen oder der stärkere 'Theil der Schale, wo sich das
Ligament-Grübchen und die Hervorragung zur Änheftung des kleineren Muskels befinden. Bei-
des ist an dem noch weniger abgerollten Exemplar Z'7g. 2. deutlich zu sehen. Diese Figur,
mit der Spitze der unter Figur 6 abgebildeten Schale verglichen, wird eine vollkommen:
Identität zeigen. Die Spitzen der. Congeria triangularis kommen am Ufer des Plattensees
von allen Graden der Abrollung vor; zuweilen auch ohne alle Abreibung und von ganz frischen
Bruche, der eine doppelte, erstlich eine schalige und dann eine fasrige Zusammensetzung
wahrnehmen lässt. An den meisten Exemplaren sind noch Spuren des.Ligament - Grübchens
sichtbar. Der ausgezeichnete Kiel von Aussen und der ihm entsprechende Einschnitt im Innern.
lassen in Reihen, die man leicht nach allen Stufen der Abrollung zusammenstellen kann, keinen
13 ”
100 ı PARTSCH, ÜBER EIN NEUES GESCHLECHT FOSSILER CONCHXLIEN.
Zweifel übrig, dass es nur diese und nicht eine der noch zu beschreibenden zwei Arten von
Congerien sei, aus deren Verstümmlung die Ziegenklauen hervorgehen. Wie bei Congeria
subglobosa die ganze hintere Seite, so ist bei Congeria triangularis der Theil mit dem Wir-
bel oder die Spitze ungleich stärker, als die anderen Theile der Schale, und bricht daher leicht
ab. Bei aufmerksamem Suchen am Seeufer von Tihany wird man wohl auch noch unbeschä-
digte grössere Exemplare der Congeria triangularis, als die abgebildeten, und mit der gewöhn-
lichen Grösse der Ziegenklauen im Missverhältniss stehenden finden. Sie müssen einer tiefe-
ren, unter dem Niveau des Sees liegenden Sandschicht in grosser Anzahl eingebettet, aber,
da bisher noch kein grösseres, unbeschädigtes Exemplar uns zu Gesicht gekommen ist, sehr
gebrechlich sein. Sonderbar ist es, dass ich auch bei Bisenz und Wolkersdorf bloss ver-
brochene Exemplare mit frischem Bruche fand.
Diese Species scheint dem Baron Ferussac bekannt zu sein. In seiner Monographie
des especes vivantes et fossiles du genre Melanopside (im 1. Bande der Memoires de la
Societe d’histoir : naturelle de Paris, 1823) spricht er Seite 156 vom Vorkommen der Mela-
nopsis Martiniana bei Bisenz in Mähren in Begleitung »eines unbekannten Geschlechtes
zweischaliger Conchylien aus der Familie der Miesmuscheln (Mytius).«
3. Congeria balatonica. Nobis.
Tafel XII. Figur 9 bis 12.
Testa elongata, subtriangulari, obsolete carinata, apertura ovata.
Diese Species, aus welcher Doctor Ris die Ziegenklauen durch Ausfüllung mit Kalk ent-
stehen lässt (in dem erwähnten Aufsatz in Tudomänyos Gyüjtemeny),ist mit der vorhergehen-
den zwar am nächsten verwandt, aber durch die verlängerte, unvollkommen dreiseitige Form,
durch den undeutlichen Kiel und die ausgezeichnete, weit grössere, eiförmige Byssus-Oeffnung,
unterschieden. Im Innern ist die scharfe Rinne unter dem Wirbel, welche die vorhergehende
Art und die Ziegenklauen auszeichnet, nicht vorhanden. Das scheidewandartige Plättchen
unter der Spitze mit dem Ligamentgrübchen ist bei der Congeria balatonica weit grösser und
deutlicher, als bei der vorhergehenden Art. Die Schale ist von ziemlich gleichförmiger Dicke.
Ich kenne diese Art bloss von Tihany am Plattensee (Balaton), wo sie, wie es scheint,
nicht selten mit der vorhergehenden Species in Begleitung der nämlichen neuen Arten von Car-
dium , welche die Congeria subglobosa bei Wien begleiten, einer schönen Species von Palu-
dina, die wahrscheinlich ident ist mit Paludina lenta Deshayes (Helix lenta Brander, Vivi-
para lenta Sowerby)) und eines kleinen Planorbis im gelben Quarzsand vorkommt.
4. Congeria spathulata. Nobis.
Tafel XII. Figur 13 bis 16.
Testa oblonga, oblique spathulata, incurva, latere anteriore rotundata, obsolete carinata;
apertura minima, lineari; apice et fovea ligamenti productis, apicibus subeucullatis.
Diese Art ist durch ihre Form, den schmalen Byssusausschnitt, und durch die langgezo-
xene, dutenförmige Spitze von den zwei vorhergehenden Arten leicht zu unterscheiden. Die
Rinne mit dem Seitenligament ist bei ihr unter allen Congerien- Arten am längsten; sie nimmt
PARTSCH, ÜBER EIN NEUES GESCHLECHT FOSSILER CONCHYLIEN. 101
°/, der Länge der Schalen ein. Wo die Rinne zu Ende geht, und bei den beschriebenen drei
Arten ein mehr oder weniger deutlicher Winkel sich bildet, ist die Schale bei dieser Species
zugerundet. Bei älteren Exemplaren nimmt auch die Ligament - Rinne eine Biegung an. Eine
Tendenz zur Krümmung der ganzen Schale zeichnet viele Exemplare aus.
Wir haben diese Art in allen Altersstufen und von der verschiedensten Grösse von zwei
Linien bis zwei Zoll, und auch noch Bruchstücke grösserer Exemplare gefunden. Die löffelför-
mige Hervorragung unter der Ligamentalgrube macht auch die jüngsten Exemplare als Conge-
rien kennbar. Diese Art im jugendlichen Zustande ist es wahrscheinlich, die Herr Boue und
andere Geologen als den fossilen Mytilus polymorphus Pallas (Mytlus Wolgae Chemnitz,
Mytilus Chemnitzü Ferussac, Mytilus Hagenii Baer) bezeichneten. Sie hat in der Form und
anderen Merkmalen wirklich viele Aehnlichkeit mit dieser, in letzerer Zeit vielbesprochenen
Bivalve, welche nach einer, mit dem Bewohner vorgenommenen anatomischen Untersuchung
Herr Van Beneden zu Löwen zu einem neuen Genus unter dem Namen Driessena poly-
morpha erhebt. (Siehe die Verhandlungen der königlichen Academie der Wissenschaften zu
Brüssel in den Blättern No. 97 und 102 des in Paris erscheinenden Journals "Institut vom
Jahre 1835.) Diese wegen ihres Vorkommens sowohl in dem gesalzenen Wasser des caspi-
schen und schwarzen Meeres, als in dem süssen mehrerer europäischen Flüsse und Seen merk-
würdige Muschel ist unserem Geschlechte Congeria sowohl als dem Genus Mytilus nahe ver-
wandt; von letzterem jedoch bloss durch die Beschaffenheit des Thieres verschieden, welche
sie mehr der Familie der Chamuceen anschliesst.
Die Congeria spathulata findet sich als Begleiterin der Congeria subglobosa in grosser
Menge bei Brunn am Gebirge, seltener an anderen Orten der Wiener Gegend im Tegel,
und dem diesem eingebetteten Quarzsande. Ungewöhnlich grosse und dicke Exemplare sind bei
Grabung eines Brunnens im botanischen Garten am Rennwege ebenfalls in Gesellschaft ungewöhn-
lich dicker Exemplare von Congeria subglobosa zum Vorschein gekommen. Ganz junge
Kxemplare mit Farbe und Zeichnung sind im Tegel aller Orts nicht selten. Auch in einer Zie-
gelei bei Oedenburg in Ungarn haben wir diese Art gefunden. |
Diess sind die uns bisher bekannt gewordenen Arten eines neuen, durch seine Merkmale
und sein Vorkommen gleich interessanten Mollusken -Geschlechts, dessen Anerkennung, nach-
dem sich Conchyliologen wie Baron Ferussac, Deshayes und Graf Münster schon
vorläufig dafür ausgesprochen, wohl allgemeine Zustimmung erhalten dürfte; auch glauben wir
nebstbei die Natur der bisher problematisch gewesenen sogenannten versteinerten Ziegenklauen
ausser Zweifel gesetzt, und den ihnen in der Reihe der Naturkörper gebührenden Platz hinrei-
chend festgestellt zu haben.
Erklärung der Abbildungen.
Tab. X1.
Congeria subglobosa. Nob.
Fig. 1. 2. Ansicht der Muschel mit verbundenen Schalen von der Vorder- und Rückseite.
Fig. 3. bis 9. Einzelne Schalen von der Aussen- und Innenseite in verschiedenen Abänderungen.
Fig. 10. Eine jugendliche Schale.
Tab. XU.
Fig. 1 bis 4. Die sogenannten versteinerten Ziegenklauen vom Plattensee.
Fig. 5 bis 8. Congeria triangularis. Nob.
Fig. 9 bis 12. Congeria balatonica. Nob.
Fig. 13 bis 16. Congeria spathulata, Nob.
ENTWDTURF
EINER SYSTEMATISCHEN ANORDNUNG
DER
SCHILDKRÖTEN
NACH DEN
GRUNDSÄTZEN DER NATÜRLICHEN METHODE
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Wem eine kritische Sichtung der Gattungen in irgend einem Zweige der Zoologie für noth-
wendig erkannt werden muss, so ist eine solche unstreitig in der Herpetologie von der grössten
Wichtigkeit.
Schon ein flüchtiger Hinblick auf die Arbeiten der neueren Naturforscher in jener Wissen-
schaft, gibt den auffallendsten Beweis von der Unverhältnissmässigkeit der Zahl der aufgestellten
Gattungen, im Vergleiche zur Masse der bisher bekannt gewordenen Arten.
Bedenkt man aber, dass eine Wissenschaft, welche bis zum Beginne des neunzehnten Jahr-
hunderts kaum als solche bestanden, in dem kurzen Zeitraume von einigen Decennien, durch
den eifrigen Betrieb, wenn gleich nur weniger Naturforscher , so rasch vorgeschritten ist, dass
sie von ihrer Vollkommenheit nicht mehr sehr ferne sein kann, so ist es auch erklärlich, dass bei
der grossen Masse, der seit jener Zeit, durch die rastlosen Forschungen so vieler Reisenden,
aus den verschiedensten Weltgegenden bekannt gewordenen neuen Gegenstände, die Zahl der
Gattungen bedeutend zugenommen habe.
Eine natürliche Folge hiervon war der gänzliche Umsturz der alten, früher bestandenen Sy-
steme, und das Aufblühen so vieler neuen, welche bei der stets zunehmenden Masse neuer Bil-
dungen, die in jene Systeme nicht passen konnten, wenn auch nicht alle in ihren Grundpfeilern,
doch wenigstens in ihren weiteren Anordnungen nicht wieder erschüttert, oder gar vernichtet wurden.
Alle Naturforscher, welche der neueren Schule angehören, fühlten die Wichtigkeit, bei Auf-
stellung der Gattungen engere Gränzen zu ziehen, um sie hierdurch schärfer von einander zu
unterscheiden.
Sie erkannten sehr wohl, dass die zur Aufstellung von Gattungen in früherer Zeit gewähl-
ten Merkmale nicht zureichend seien, und fühlten sich gezwungen, viele Kennzeichen, auf
welche bis dahin gar keine Rücksicht genommen wurde, in die Charakteristik aufzunehmen, und
die Gränzen derselben allmählich zu erweitern.
So entstanden nach und nach die Trennungen der alten Gattungen, die man anfangs sehr
richtig mit der Benennung: Unter-Gattungen bezeichnete, und zum bequemeren Gebrauche für
den Gelehrten vom Fache, auch mit eigenen Namen belegte. Viele derselben haben sich aber in
der Folge als selbstständige Gattungen bewährt; und diess hat die meisten Naturforscher ver-
leitet, ohne Unterschied alle diese Untergattungen zu eigenen Gattungen zu erheben, und auf
fernere Trennungen bedacht zu sein.
| Eine nothwendige Folge hiervon war eine endlose Zersplitterung, welche durch eine strenge
Beobachtung des Grundsatzes der Consequenz, ihren höchsten Grad erreichte.
Wiewohl nicht zu verkennen ist, dass durch eine solche Theilung der Gattungen die Cha-
ractere immer schärfer werden und Gruppen entstehen müssen , welche durchaus nur Gleichar-
tiges in Sich fassen, die Wissenschaft daher bei genauer Betrachtung in gewisser Beziehung
- offenbar hierdurch nur gewinnen kann, so ist es andererseits doch nicht ın Abrede zu stellen.
dass durch die ungeheure Anhäufung der Synonyme und die zahllose Menge von Namen jener klei-
14
106 IITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN.
nen Gattungen, derselben andererseits hierdurch grosser Nachtheil erwächst; indem Viele,
welche sich bei einer beschränkten Anzahl von Gattungen der Wissenschaft widmen würden,
hiervon gewaltsam zurückgeschreckt werden, und jene, welche sich nicht aufeinen einzelnen Zweig
allein beschränken wollen, um ihn zum Gegenstande ihrer Forschungen zu machen, in ein Chaos
fremder Namen eingeführet werden, welche das Gedächtniss nicht wohl, am wenigstens aber
für die Dauer fassen kann.
Eine durchgreifende Zersplitterung war indess nöthig, um die bekannt gewordenen Natur-
körper in allen ihren 'Fheilen genau kennen zu lernen, und hierdurch die Grundlage zu einem
Systeme für die Dauer zu legen; und hat dieselbe sich überhaupt in der Naturgeschichte als noth-
wendig bewiesen, und mehr oder minder alle Zweige der Zoologie getroffen, so ist sie wohl un-
streitig bei der Olasse der Reptilien mehr, als bei irgend einer anderen zu rechtfertigen; da sie
als Glieder der einzigen Uebergangsclasse höherer Thierstufen, unbezweifelt unter allen Thierbil-
dungen die auffallendsten, mannigfaltigsten und zugleich verschiedenartigsten Formen , sowohl
in ihrer Gesammtheit, als in den Einzelntheilen zeigen. Run
Offenbar ist man aber hierin zu weit gegangen, und hat den eigentlichen Zweck des Stu-
diums verfehlt; denn jede Trennung, welche man für nothwendig erkannt, und welche recht
gut hätte als Abtheilung einer wahren Gattung bestehen können, wurde unbedingt zu einer eige-
nen, selbstständigen Gattung erhoben; wodurch nicht nur jeder Ueberblick des Ganzen vernich-
tet, sondern auch das gemeinsame Band gelöset wurde, welches die einzelnen Abtheilungen
nothwendig zusammen halten muss.
Es ist nunmehr der Zeitpunct gekommen, diese 'Theilungen wieder unter grössere, aber mit
bestimmteren Merkmalen wie bisher bezeichnete Abtheilungen, unter eigentliche Gattungen zu
bringen, in welchen sie immerhin als einzelne Gruppen bestehen können und sollen, da sie sich
als solche bewährt haben und mit jedem Tage durch neue Entdeckungen, welche die Zahl der
zu jeder einzelnen dieser kleinen Gruppen gehörigen Arten vermehren, neu bewähren.
Sie mögen immerhin mit Namen bezeichnet werden, welche jedoch nur für jene Naturfor-
scher vom Fache zu gelten haben, die sich ausschliesslich mit einem Zweige der Wissenschaft be-
schäftigen, ohne dass diese Namen jener kleinen Gruppen, welche doch nur Abtheilungen in der
Gattung bilden, den Artbenenungen vorgesetzt werden, sondern jene Namen, welche die grös-
seren Abtheilungen, die eigentlichen Gattungen führen.
Nur durch eine solche Zusammenziehung kann einem wesentlichen Mangel in der Wissenschaft
«bgeholfen und dieselbe wieder zugänglich gemacht werden; und dieses Ziel in der Herpetolo-
gie, wo diese Zersplitterung am fühlbarsten ist, zu erreichen, habe ich zu meiner Aufgabe
gemacht.
Die vorliegende Abhandlung, welche die Schildkröten umfasst, soll die Reihe meiner Ar-
beiten beginnen, deren Fortsetzung diesen Blättern gewidmet ist.
Eine genaue Charakteristik der Familien, Zünfte, Gattungen und ihrer Abtheilungen,
oder der sogenannten Untergattungen, wird den Gesichtspunct bezeichnen, von welchem ich
hierbei ausgegangen, und die Grundsätze beleuchten, welchen ich gefolgt.
Ich hielt es auch für eben so erwünscht als nöthig, am Schlusse dieser Charakteristik eine
teihe der bisher bekannten Arten beizufügen, mit Anführung der Untergattungen, zu welchen
sie gehören.
Kine gedrängte Uebersicht der Haupt -Eintheilung der ganzen Classe, worin sich meine
FITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN. 107
Ansicht über das System derselben ausspricht, dürfte hier an ihrem Platze sein; und ich erlaube
mir dieselbe der Darstellung der Charaktere der Schildkröten vorauszusenden.
Es scheint mir eine ausgemachte Sache, dass die Classe der Reptilien oder Lurche in
zwei Ordnungen zerfallen müsse, deren eine dieEinfachathmer, Monopnoa umfast; d.i. jene
Reptilien, welche während ihrer ganzen Lebensdauer nur mit Lungen allein athmen; die andere
die Doppelathmer, Dipnoa; d.i. jene Reptilien, welche entweder in ihrer ersten Lebenspe-
riode, oder durch das ganze Leben hindurch mit Lungen und Kiemen zugleich athmen.
Jede dieser Ordnungen theilet sich wieder in mehrere Unterordnungen; und zwar jene
der Einfachathmer, nach der Verschiedenheit in der gesammten Organisation, meiner An-
sicht gemäss in fünf: die Schild-Lurche, Testudinata (Schildkröten), — die Vogel-
Lurche, Ornithosauri (Pterodactylus), _ die Wall-Lurche, Cetosauri (Plesiosaurus
und Ichthyosaurus), — die Panzer-Lurche, Zoricata (Krokodile), — und die Schup-
pen-Lurche, Squamata (Eidechsen und Schlangen); — jene der Doppelathmer, nach
dem Gestaltwandel in zwei: die Frosch-Lurche, ZHeteromorpha (Frösche), bei welchen
sich in den verschiedenen Lebensperioden eine wesentliche Veränderung in der Form ergibt,
und dieMolch-Lurche, Zomomorpha (Salamander, Sirenen und Blindwühlen), bei welchen
während der ganzen Dauer des Lebens keine wesentliche Gestaltveränderung eintritt.
Die Schild-Lurche oder Schildkröten, welche zu den Ur- Typen der Reptilien gehö-
ren, und denen zunächst diese Abhandlung gewidmet ist, zerfallen in drei natürliche Familien: die
schwielenfüssigen oder Landschildkröten, 7T'ylopoda, __ die schwimmfüssigen oder Fluss-
schildkröten, Steganopoda, __ und die ruderfüssigen oder Seeschildkröten, Oiaco-
poda; und unter diesen, die Familie der Flussschildkröten, wieder in drei Zünfte: die
Schnabel-, Laden- und Lippen-Flussschildkröten, Aostrata, Mandibulata und
Labiata.
Nachstehendes Schema, welches ich der Charakteristik voraussende , soll eine deutliche
Uebersicht der systematischen Eintheilung der Schildkröten geben.
DESTUDInara
Cutis fornici dorsali et sterno agglutinata, cornea aut coriacea, in
paueas aut vix ullas lamellas divisa.
Pedes ambulatorü , digitigradi, digitis obvolutis . . . SZ. Fam. Tylopoda.
Pedes ambulatorii, plantigradi, digitis exsertis, palmatis . ZZ. Fam. Steganopoda.
Labia nulla. Os rostratum. Ramphotheca cornea . . 1. Tridus. Kostrata.
Labia nulla. Os mandibulatum. Ramphotheca eutanea . 2. Tribus. Mandibulata.
Labia distineta. Os rostratum. Ramphotheca cornea . 3. Tribus. Labiata.
Pedes natatorii, pinniformes, digitis obvolutis . . . ZH. Fam. Oiacopoda.
I. Familia: Tylopoda.
Metathorax valvatus; parte postica, inter scutum tertium et
quartum vertebrale, secundum et tertium costale, nec non
scutellum septimum et octavum marginale articulata, mobili . Z. Gen. Cinixys.
14 *
108 - FITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN.
Scutella marginalia viginti quatuor; nuchali distincto
Scutella marginalia viginti tria; nuchali nullo
Metathorax solidus. Scutellum nuchale nullum 3
Scuta sterni undecim; gulari unico, connato, scutello in-
tergulari nullo. Margo thoraeis lateralis arcuatus . -
Scuta sterni duodecim; gularibus duobus, scutello inter-
zulari nullo. Margo thoraeis lateralis arcuatus : 2
Scuta sterni duodeeim; gularibus duobus, sceutello inter-
gulari nullo. Margo thoraeis lateralis angulatus . } i
Metathorax solidus. Scutellum nuchale distinetum
Sternum solidum. Scuta sterni undecim; gulari unico, con-
nato, scutello intergulari nullo. Scutella marginalia viginti
quatuor; caudali unico , integro ; £
Sternum solidum. Scuta sterni duodecim; zularibus duo-
bus, scutello intergulari nullo. Seutella marginalia viginti
sex; eaudali unico, integro . 4
Sternum solidum. Scuta sterni due sek duo-
bus, scutello intergulari nullo. Scutella marginalia viginti
quatuor ; caudali unico , integro , h
Sternum solidum. Scuta sterni aunAsctn: an en duo-
bus, scutello intergulari nullo.. Seutella marginalia viginti
quatuor; caudali unico, partito . : > .
Sternum valvatum ; lobo postico, inter scuta abdominalia
et femoralia artieulato, mobili. Scuta sterni duodecim; gula-
ribus duobus, scutello intergulari nullo. Scutella marginalia
viginti quatuor; caudali unico, integro . 5 “
Sternum valvatum; lobo antico, inter scuta Darkeralir
et humeralia articulato, mobili. Scuta sterni duodecim; gula-
ribus duobus, scutello intergulari nullo. Scutella marginalia
viginti quatuor; caudali unico, integro .
U. Familia: Steganopoda.
I. Tribus: Rostrata.
Collum retractile. Sternum ligamentis metathoraci adnexum.
Pelvis mobilis : ? .
Sternum NN abdominalibus metskharak säden
Sternum scutis pectoralibus abdominalibusque metatho-
raci adnexum
Collum retractile. Sternum per symphysin metathoraci af-
fixum. Pelvis mobilis 5 2 .
Sternum dilatatum , BE Nas prominulus
Sternum dilatatum, solidum. Nasus protractus
Sternum dilatatum, valvatum; lobo antico, inter scuta
abdominalia et pectoralia articulato, mobili. Nasus protractus ?
Sternum dilatatum, valvatum; lobo antico et postico, in-
ter seuta abdominalia et pectoralia, nee non inter abdominalia
et femoralia articulato, mobili. Nasus protractus .
1. Sect. Cinothorax.
2. Sect. Cinixys s. str.
II. Gen. Geochelone.
1. Sect. Cylindraspis.
2. Sect. Chelonoidis,
3. Sect. Geochelone s.
III. Gen. Testudo.
1. Sect. Chersina.
2. Sect. Chersobius.
3. Sect. Psammobates.
4. Sect. Testudo s. str.
5. Sect. Chersus.
6. Sect. Pyxis.
I. Gen. Emys.
1. Seet. Pyxidemys.
2. Sect. Emys s. str.
II. Gen. Clemmys.
str,
1. Sect. Clemmys s. str.
2. Sect. Rhinoclemmys.
3. Sect. Pelusios.
4, Sect. Cinosternon,
FITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN. 109
Sternum angustatum, valvatum; lobo antico et postico,
inter scuta abdominalia et pectoralia, nee non inter abdomi-
nalia et femoralia articulato,, mobili. Nasus protractus . . 5. Sect. Sternothaecrus.
Sternum eruciforme, valvatum; lobo antico, inter scuta
gularia et femoralia artieulato, mobili. Nasus protractus ...6. Seect. Staurotypus.
Collum versatile. Sternum per symphysin metathoraci affi-
xum. Pelvis immobilis s ' . s . i h 4 . ZII. Gen. Hydraspis.
Sternum cruciforme, solidum. Digiti antipedum unguibus
"quinque, scelidum quatuor. Sceuta disci tredeeim; vertebralia
quinque. Nasus protraetus. Pedes seutellis contiguis . . 1. Seci. Chelydra.
Sternum dilatatum, solidum. Digiti antipedum_ sceli-
dumque unguibus quinque. Scuta disci tredecim; vertebralia
quinque. Nasus prominulus. Pedes scutellis contiguis . . 2. Sect. Pelomedusa.
Sternum dilatatum, solidum. Digiti antipedum unguibus
quinque , scelidum quatuor. Scuta disci quatuordeeim; verte-
bralia sex. Nasus prominulus. Pedes scutellis contiguis . . 3. Sect. Hydromedusa.
Sternum dilatatum, solidum. Digiti antipedum unguibus
quinque, scelidum quatuor. Scuta disci tredeeim; vertebralia
quinque. Nasus prominulus. Pedes scutellis singulis . . 4. Sect. Podocencemis.
Sternum dilatatum, solidum. Digiti antipedum unguibus
quinque, scelidum quatuor. Sceuta disei tredecim ; vertebralia
quinque. Nasus prominulus. Pedes scutellis singulis . . 5. Sect. Phrynops.
Sternum dilatatum, solidum. Digiti antipedum unguibus
quinque, scelidum quatuor. Scuta disci tredecim; vertebra-
lia quinque. Nasus prominulus. Pedes seutellis contiguis . 6. Sect. Platemys.
| Sternum dilatatum solidum. Digiti antipedum unguibus
quingue , scelidum quatuor. Scuta disci tredeeim; vertebralia
quinque. Nasus protractus. Pedes scutellis contiguis . . 7. Sect. Rhinemys.
Sternum dilatatum, solidum. Digiti antipedum sceli-
dumgque unguibus quatuor. Scuta disei tredecim; vertebralia
quinque. Nasus prominulus. Pedes scutellis contiguis . . 8. Sect. Hydraspis s. str.
Sternum dilatatum, solidum. Digiti antipedum sceli-
dumque unguibus quatuor. Scuta disci tredeeim; vertebralia
quinque. Nasus proboscideus. Pedes scutellis singulis . . 9. Sect. Tetronyx.
I. Tribus: Mandibulata.
"Nasus proboscideus . Ä k : \ s r - . 2. Gen. Chelys.
I. Tribus: Labiata.
Metathorax limbo cartilagineo flexibili . } \ } . J. Gen. Trionyx.
Ossicula marginalia distineta. Os cervicale vertebralibus
conjunctum , in tota superficie rugosum. Ossa costalia postica
eontigua - 5 - "
Ossicula marginalia nulla. Os
junetum, in tota superfieie rugosum. Ossa costalia postica
contigua . . . F ö . ; . . . 2. Sect. Aspidonectes.
Ossieula marginalia nulla. Os cervieale vertebralibus
conjunetum , in medio tantum rugosum. Ossa costalia postica
contigua k } : / 4 : : i ® ‚, 3. Sect. Platypeltis.
i > Ä . 1. Sect. Trionyx s. str.
cervieale vertebralibus con-
110 FITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN.
Ossicula marginalia nulla. Os cervicale a vertebralibus
separatum, in medio tantum rugosum. Ossa costalia postica
contigua ? - i e ? 3 . } - . 4. Sect. Pelodiseus.
Ossicula marginalia nulla. Os cervicale a vertebralibus
separatum, in medio tantum rugosum. Ossa costalia postica
interpositis vertebralibus discreta . i ; . : ..5. Sect. Amyda.
II. Familia: Oiacopoda.
Thorax scutis corneis tectus . ; ; i y 1 . J. Gen. Chelonia.
Seuta sterni tredeeim, seutello intergulari distincto . 1. Seect. Chelonias. str.
Scuta sterni duodecim, scutello intergulari nullo . . 2. Sect. Thalassochelys.
Thorax corio vibicoso tectus . . 20200200200. 72.Gen. Dermatochelys.
| SuBorno I TESTUDINATA.
Character essentialis:
Cutis fornici dorsali et sterno agglutinata, cornea aut coriacea,in
paucas aut vix ullas lamellas divisa.
Character naturalis:
Corpus testatum. Os edentulum, rostratum, rarius mandibulatum. Lingua immobilis, tota
mento aflıxa. Labia nulla, rarius distineta. Pori glandularum mentalium nulli. Nares in parte
antica rostri, valvula nulla. Oculi aperti. Palpebrae tres. Membrana nictitans distincta, ab antica
oculi parte ad posticam mobilis. Aures latentes. Membrana tympani cute communi tecta. Ani
orificium circulare. Penis simplex, imperforatus. Vagina simplex. Pedes distincti, obvoluti, qua-
tuor, infra costas trunco inserti, digitis distinetis. Cauda distincta, longitudinem trunci nunquam
aequans. Cutis fornieci dorsali et sterno agglutinata, cornea aut coriacea, in paucas aut vix ul-
las lamellas divisa.
Cranium omnino solidum. Ossa faciei concreta, immobilia. Gnathidia mandibulae apice per
symplıysin conjuucta. Narium aperturae anticae, in utroque ossis intermaxillaris latere sitae. Orbita a
tergo clausa. Cavum tympani distinctum. Cochlea imperfecta. Ossicula auditoria distineta. Ostym-
pani et temporale cum eranio connatum. Os parietale duplex, ansam omnino nullam emittit. Ossa
palatina a se invicem remota, choanis narium canalem brevem praebent. Ossa pterygoidea a sphe-
noideo diremta, postice longissime divergentia. Trabecula ossea nulla. Thorax perfectus. Verte-
brae dorsales cum costis per materiam intermediam osseam immobiles. Vertebrae colli et caudae
mobiles; postice condylis instructae, antice concavae, plurimis vertebris colli tamen exceptis;
secunda et tertia quidem antice convexa, postice concava; quarta et octava antice etpostice convexa;
et septima antice et postice cavitatibus glenoideis duplieibus instructa. Costae spuriae ante et post
pedes sitae. Sternum distinetissimum, longissimum, latissimumque. Scapulae atque claviculae
distinetae, ossibus coracoideis longissimis instructae. Pelvis distineta, aut mobilis, aut im-
mobilis.
Cor ventriculo biloculari. Pulmones duo, separati, cellulosi, abldomen intrantes, aequales.
Bronchi ad finem pulmonum penetrantes, in ramos divisi. Trachea ex annulis cartilagineis con-
flata. Diaphragma nüllum. Vesica urinaria distineta, abdominalis nulla.
Multiplicatio per ova. Ova putamine aut duro, aut molli. Proles numerosae.
FITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN. 111
Famırıa I Tyvoroda.
Character essentialis:
Pedes ambulatorii, digitigradi, digitis obvolutis.
Character naturalis:
Caput gibbum. Os rostratum. Maxillae serratae. Ramphotheca cornea. Labia nulla. Thorax
gibbus, cum sterno maxima ex parte consolidatus. Sternum perfectum. Articulatio in aliquibus me-
tathoracis, in aliis sterni, ex ligamento subelastico. Pedes ambulatorii , digitigradi, torosi, lon-
gitudine aequales; digitis adpositis, obvolutis. Antipedes Dr pentadactyli *). Ungues fos-
sori, obtusi, acuminati. Cauda teres.
Terrestria. Herbivora. Utriusque orbis incolae.
Genus I. Cınıxys.
Character essentialis:
Metathorax valvatus; parte postica, inter scutum tertium et quartum
vertebrale, secundum et tertium costale nec non Scutellum septimum
et octavum marginale articulata, mobili.
Character naturalis:
Caput gibbum, scutellis tectum. Ingluvies papillis nullis. Nasus abbreviatus. Collum re-
tractile, granulatum, mediocre. 'Thorax gibbus, scutis corneis tectus. Metathorax valvatus; parte
postica, inter scutum tertium et quartum vertebrale, secundum et tertium costale, nec non
scutellum septimum et octavum marginale articulata, mobili; limbo osseo. Scuta disci tredecim ;
vertebralia quinque, costalia utrinqgue quatuor. Scutella marginalia aut viginti quatuor; caudali
. unico, integro, nuchali distincto (in Cinothorace), aut viginti tria; caudali unico, integro, nuchali
nullo (in Cinixcyde s. str.). Sternum scutis pectoralibus abdominalibusque per symphysin meta-
thoraci affıxum, dilatatum, solidum. Scuta sterni duodecim; gularibus duobus, scutello inter-
gulari nullo. Scuta pectoralia et abdominalia regulariter sita, inter se conjuncta. Margo thoracis
lateralis arcuatus. Pelvis mobilis. Pedes retractiles, scutellis contiguis. Digiti antipedum ungui-
bus quinque, scelidum quatuor. Cauda plus minusve brevis , scutellata, integra.
Sectio 1. Cinothorax.
Scutella marginalia viginti quatuor; nuchali distincto.
Sectio 2. Cinixyss. str.
Scutella marginalia viginti tria; nuchali nullo.
Genus II. GEOCHELONE.
Character essentialis:
Metathorax solidus. Scutellum nuchale nullum.
Character naturalis:
Caput gibbum, scutellis tectum. Ingluvies papillis nullis. Nasus abbreviatus. Collum retrac-
tile, granulatum , mediocre. Thorax gibbus, scutis corneis tectus. Metathorax solidus, limbo
*) Die von Dumeril und Bibron in ihrer Erpetologie generale T. I. p. 357 aufgestellte Gattung Homopus
soll nur vier Zehen an den Vorder- und Hinterfüssen haben. Ich habe diese Gattung, deren Typus ich nicht
kenne, aus dem Grunde in diese Uebersicht nicht aufgenommen, weil das gegebene Merkmal sehr leicht aut
einer Täuschung beruhen, und lediglich nur das Skelet hierüber Aufschluss geben kann,
112 FITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN.
osseo. Scuta disci tredecim; vertebralia quinque, costalia utrinque quatuor. Scutella marginalia vi-
ginti tria; caudali unico, integro, nuchali nullo. Sternum scutis pectoralibus abdominalibusque per
symphysin metathoraci affıxum, dilatatum, solidum. Scuta sterni vel undecim; gulari unico, con-
nato, scutello intergulari nullo (in Cylindraspide); vel duodecim; gularibus duobus, seutello
intergulari nullo (in Chelonoide et Geochelone s. str.). Scuta pectoralia et abdominalia regula-
riter sita, inter se conjuncta. Margo thoracis lateralis vel arcuatus (in Cylindraspide et Ch.lo-
noide) , vel angulatus (in Geochelone s. str.). Pelvis mobilis. Pedes rectractiles, scutellis conti-
guis. Digiti antipedum unguibus quinque, scelidum quatuor. Cauda plus minusve brevis , scu-
tellata, integra.
Seetio 1. Cylindraspis.
Scuta sterni undecim; gulari unico, connato, scutello intergulari nullo. Margo thoraeis lateralis
arceuatus,
Sectio 2. Chelonoidis.
Scuta sterni duodecim; gularibus duobus, scutello intergulari nullo.. Margo thoracis lateralis ar-
euatus.
Sectio 3. Geochelone s. str.
Scuta sterni duodecim; gularibus duobus, scutello intergulari nullo. Margo thoracis lateralis an-
gulatus.
Genus MI. Testuno.
Character essentialis.
Metathorax solidus. Scutellum nuchale distincetum.
Character naturalis:
Caput gibbum, scutellis tectum. Ingluvies papillis nullis. Nasus abbreviatus. Collum retrac-
tile, granulatum, mediocre. Thorax gibbus, scutis corneis tectus. Metathorax solidus, limbo
osseo. Scuta disci tredecim; vertebralia quinque, costalia utrinque quatuor. Scutella margina-
lia aut viginti quatuor; caudali unico, vel integro (in Chersina, Psammobate, Cherso et Py-
acide), vel partito (in T’estudine s. str.), nuchali distincto; aut viginti sex; caudali unico, inte-
gro, nuchali distincto, (in C'hersobio). Sternum scutis pectoralibus abdominalibusque per sym-
physin metathoraci affıxum, dilatatum ; aut solidum (in Chersina , Chersobio, Psammobate et
Testudine s. str.) aut valvatum; vel lobo postico, inter scuta abdominalia et femoralia articulato (in
Cherso), vel antico, inter scuta pectoralia et humeralia articulato (in P’yxide) , mobili. Seuta sterni
vel undecim; gulari unico, connato, scutello intergulari nullo (in Chersina); vel duodecim; gu-
laribus duobus, scutello intergulari nullo (in Chersobio, Psammobate, Testudine s. str. Cher so
et Pyxide). Scuta pectoralia et abdominalia regulariter sita, inter se conjuncta. Margo thoracis
lateralis angulatus. Pelvis mobilis. Pedes retractiles, scutellis contiguis. Digiti antipedum ungui-
bus quinque, scelidum quatuor. Cauda plus minusve brevis, scutellata,, integra.
Sectio 1. Chersina.
Sternum solidum. Scuta sterni undecim; gulari unico, connato, seutello intergulari nullo. Seutella
marginalia viginti quatuor; caudali unico, integro.
Sectio 2. Chersobius.
Sternum solidum. Scuta sterni duodeeim; gularibus duobus, seutello intergulari nullo. Seutella mar-
ginalia viginti sex; caudali unico, integro.
FITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN. 11:
Secetio 3. Psammobates.
Sternum solidum. Seuta sterni duodeeim; gularibus duobus, scutello intergulari nullo. Seutella mur-
ginalia viginti quatuor; caudali unico , integro.
Sectio 4 Testudo s. str.
Sternum solidum. Seuta sterni duodeeim; gularibus duobus , sceutello intergulari nullo. Seutella mar-
einalia viginti quatuor; caudali unico, partito.
Sectio 5. Chersus.
Sternum valvatum; lobo postico, inter scuta abdominalia et femoralia articulato, mobili. Seuta sterni
duodeeim; gularibus duobus, scutello intergulari nullo. Scutella marginalia viginti quatuor; eaudali unico,
integro.
Sectio 6. Pyxis.
Sternum valvatum; lobo antico, inter seuta pectoralia et humeralia artieulato, mobili. Scuta sterni
duodecim; gularibus duobus, scutello intergulari nullo. Scutella marginalia viginti quatuor; caudali unico.
integro.
-
FıaAMmırıa II. STEGANOPODA.
Character essentialis:
Pedes ambulatorii, plantigradi, digitis exsertis, palmatis.
Character naturalis:
Caput vel depressiusculum, vel depressum. Os aut rostratum, aut mandibulatum. Maxilla«
vel seratae, velintegrae. Ramphothecaaut cornea, autcutanea. Labia vel nulla, vel distincta. Thorax
vel subgibbus, vel depressiusculus, vel depressus, brevi in parte cum sterno connexus. Sternum
aut perfectum, aut imperfectum. Articulatio in aliquibus sterni, ex ligamento subelastico ; metathoraeis
nulla. Pedes ambulatorii, plantigradi, exiles, longitudine aequales; digitis adpositis, exsertis, pal-
matis. Antipedes scelidesque pentadactyli. Ungues falculares, acuti, acuminati. Cauda teres.
Fluviatilia aut lacustria. Carnivora. Utriusque orbis incolae.
Trısus I Bostrara.
Character essentialis:
Labia nulla. Os rotratum. Ramphotheca cornea.
Character naturalis:
Caput vel depressiusculum, vel depressum. Os rostratum. Maxillae aut serratae, aut inte-
grae. Ramphotheca cornea. Labia nulla. Thorax vel subgibbus, vel depressiusculus, vel depres-
sus. Sternum perfectum. Articulatio in aliquibus sterni, metathoracis nulla.
Fluviatilia aut lacustria. Utriusque orbis incolae.
Genus I. Emyvs.
Character essentialis:
Collum retractile Sternum ligamentis metathoraci adnexum. Pelvis
mobilis.
Character naturalis:
Caput depressiusculum, corio tectum. Ingluvies papillis,nullis. Nasus prominulus. Collum
retractile, granulatum, mediocre. "Thorax vel subgibbus (in Pyxidemyde) , vel depressiusculus (in
Emyde s. str.), scutis corneis teetus. Metathorax solidus, limbo osseo. Scuta disei tredecim:
vertebralia quinque, costalia utrinque quatuor. Scutella marginalia viginti quinque; caudalibus
15
11% FITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN.
duobus , nuchali distineto. Sternum aut scutis abdominalibus (in Pyxidemyde), aut pectoralibus
abdominalibusque (in Zinyde s. str.) ligamentis metathoraci adnexum, dilatatum, valvatum; lobo
antico et postico, inter scuta abdominalia et pectoralia articulato, mobili. Scuta sterni duodecim ;
zularibus duobus, scutello intergulari nullo. Scuta pectoralia et abdominalia regulariter sita, in-
ter se conjuncta. Margo thoraecis lateralis angulatus. Pelvis mobilis. Pedes retractiles , scutellis
contiguis Digiti antipedum unguibus quinque, scelidum quatuor. Cauda aut brevissima (in Py.xi-
demyde), aut mediocris (in Zimyde s, str.), scutellata, integra.
Sectio 1. Pyxidemys.
Sternum scutis abdeminalibus metathoraei adnexum.
(Thorax subgibbus. Cauda brevissima).
Scecetio 2. Emys s. str.
Sternum sceutis peeteralibus abdominalibusque metathoraei adnexum.
(Thorax depressiuseulus. Cauda mediocris).
Genus II. CLEmMY=.
Character essentialis:
Collum retractile Sternum per symphysin metathoraci affixum. Pel-
vis mobilis.
Character naturalis:
Caput depressiusculum, corio tectum. Ingluvies aut papillis nullis (in Clemmy-de s. str. et Rhi-
noclemmyde), aut distinctis (in Pelusio® Cinosterno, Sternothaero etStaurotypo). Nasus aut
prominulus (in Clemmyde s. str.), aut protractus (in Rlunoclemmyde , Pelusio? Cinosterno.
Sternothaero et Staurotypo) Collum retraetile, plus minusve granulatum vel verrucosum, me-
diocre. Thorax depressiusculus, scutis corneis tectus. Metathorax selidus, limbo osseo. Scuta
disci tredecim; vertebralia quinque, costalia utrinque quatuor.- Scutella marginalia aut viginti quin-
que; caudalibus duobus, nuchali distineto fin Clemmyde s. str. et Rhinoclemmyde), aut viginti
quatuor; caudalibus duobus, nuchali nullo (in Pelusio) ; aut viginti tria, caudalibus duobus, nuchali
distincto (in Cinosterno, Sternothaero et Staurotypo). Sternum aut seutis pectoralibus abdo-
minalibusque (in Clemmyde s. str. Rhinoclenmyde et Staurotypo), aut abdominalibus (in Pe-
lusio, Cinosterno et Sternothaero), per symphysin metathoraei affixum ; vel dilatatum, solidum
(fin Clemmyde s. str. et Rhinoclemmyde), vel dilatatum, valvatum; aut lobo antieo, inter scuta
abelominalia et pectoralia articulato (in Pelusio),, aut lobo antico et postico, inter scuta abdamina-
lia et pectoralia, nec non inter abdominalia et femoralia articulato (in Cinosterno), mobili; vel an-
zustatum, valvatum, lobo antico et postico, inter scuta abdominalia et pectoralia, nec non inter ab-
dominalia et femoralia articulato (in Sterrotkaero), mobili; vel cruciforme, valvatum, lobo antico,
inter scuta gularia et femoralia articulato (in Staurotypo), mobili. Scuta sterni velduodecim; gu-
laribus duobus, scutello intergulari nullo (in Clemmyde s. str. Rhinoclemmyde et Staurolypo); vel
iredecim; gularibus duobus, scutello intergulari distincto (in Pelusio); vel undecim; gulari unico,
scutello intergulari nullo (in Cinosterno et Ster nothaer °0). Sceuta pectoralia et alıdominalia aut
regulariter sita, inter se conjuncta (in Clemmyde s. str. Rhinoclemmyde, Pelusio, Cinosterno,
et Sternothaero), aut irregulariter sita, atque humeralia cum femoralibus conjuncta (ia Stauro-
{ypo). Margo thoracis lateralis angulatus. Pelvis mobilis. Pedes aut retractiles, vel scutellis con-
tiguis (in Clemmyde s. str. et Rhinoclemmyde), vel singulis (in Pelusio ’ et Cinosterno) ; aut
FITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN. 11%
non retractiles, scutellis ‚singulis (in Sternothaero et Staurotypo). Digiti antipedun unguibus
quinque, scelidum quatuor *). Cauda plus minusve brevis **), aut scutellata (in Clemmyde s. str. ei
Rhinoclemmyde) , aut verrucosa (in Pelusio ?’ Cinosterno, Sternothaero et Staurotypo), integra
Sectio 1. Clemmys s. str.
Sternum dilatatum, solidum. Nasus prominulus.
(Ingluvies papillis nullis. Scutella marginalia viginti quinque; caudalibus duobus ,„ nuchali distineto.
Sternum seutis pectoralibus abdominalibusque metathoraci affixum. Seuta sterni duodeeim; gularibus duo-
bus, seutello intergulari nullo. Scuta pectoralia et abdominalia regulariter sita, inter se conjuneta. Pedes
retractiles, scutellis contiguis. Cauda seutellata).
Sectio 2. Rhinoclemmys.
Sternum dilatatum solidum. Nasus protractus.
(Ingluvies papillis nullis. Seutella marginalia viginti quinque; caudalibus duobus, nuchali distineto.
Sternum scutis peetoralibus abdominalibusque metathoraei affixum. Scuta sterni duodeeim; gularibus duo-
bus, seutello intergulari nullo. Scuta peetoralia et abdominalia regulariter sita, inter se conjuneta. Pedes
retractiles, scutellis contiguis. Cauda scutellata).
Sectio 3. Pelusios.
Sternum dilatatum valvatum; lobo antico, inter seuta abdominalia et pectoralia articulato „ mobili.
Nasus protractus ? ’
(Ingluvies papillis distinetis ? Sceutella marginalia viginti quatuor; caudalibus duobus, nuchali nullo.
Sternum scutis abdominalibus metatheraeci affixum. Scuta sterni tredeeim; gularibus duobus, seutello in
tergulari distineto. Scuta pectoralia et abdominalia regulariter sita, inter se conjuncta. Pedes retractiles.
seutellis singulis? Cauda verrucosa?)
Sectio 4. Cinosternon.
Sternum dilatatum,, valvatum; lobo antico et postico, inter scuta abdominalia et pectoralia, nee non
inter abdominalia et femoralia articulato, mobili. Nasus protractus.
(Ingluvies papillis distinetis. Scutella marginalia viginti tria; caudalibus duobus, nuchali distineto.
Sternum scutis abdominalibus metathoraei affixum. Scuta sterni undeeim; gulari unico, scutello intergu
lari nullo. Scuta pectoralia et abdominalia regulariter sita, inter se comjuneta. Pedes retractiles, scutellis
singulis. Cauda verrucosa).
Sectio 5. Sternothaerus.
Sternum angustatum, valvatum; lobo antico et postico, inter scuta eier et pectoralin, nc«
non inter abdominalia et femoralia articulato, mobili. Nasus protractus.
(Ingluvies papillis distinetis. Seutella marginalia viginti tria; caudalibus duobus, nuchali distincto.
Sternum scutis abdominalibus metathoraci affixum. Scuta sterni undecim; gulari unico, sceutello intergu-
lari nullo. Scuta pectoralia et abdominalia regulariter sita, inter se conjuncta. Pedes non retractiles, seu-
tellis singulis. Cauda verrucosa).
-Sectio 6. Staurotypus.
Sternum crueciforme, valvatum; lobo antico, inter scuta gularia et femoralia articulato, mobili. Nasus
protractus.
(Ingluvies papillis distinetis. Scutella marginalia viginti triaz; caudalibus duobus, nuchali distineto.
Sternum scutis pectoralibus abdominalibusque metathoraci affıxum. Scuta sterni duodeeim; gularibus duo-
bus, scutello intergulari nullo. Scuta pectoralia et abdominalia irregulariter sita, atque humeralia cum
femoralibus conjuncta. Pedes non retractiles, scutellis singulis. Cauda verrucosa).
*) Nach Dumeril und Bibron soll Pelusios, welcher ihrer Gattung Sternothaerus entsprieht, fünf Klauen
an den Vorder- und Hinterfüssen haben.
**) Eine cauda elongata scutellata kommt der von Gray im Philos. Magaz. 1831 aufgestellten Gattung Pluty -
sternon zu, welche wahrscheinlich eine eigene Abtheilung im Genus Clemmys bildet. Da die angeführten
Merkmale aber nicht zureichend sind, sie in diese Uebersicht gehörig einzureihen, so begnüge ich mich, diesc!h«
hier nur anzudeuten,
3°
11ö FITZINGER , SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN.
Genus III. Hyoraspis.
Character essentialis:
Collum versatile. Sternum per symphysin metathoraci affixum. Pelvis
immobilis.
Character naturalis:
Caput vel depressiusculum , corio teetum (in Chelydra), vel depressum , aut scutellis (in
Pelomedusa, Podocnemide , Platemyde et Rlunemyde), aut corio (in Hydromedusa , Phry-
nope , Hydraspide s. str. et Tetronyche) tcetum. Ingluvies vel papillis distinctis (in Chelydra,
Podocnemide, Phrynope, Platemyde et Iulinemyde), vel nullis (in Pelomedusa, Hydromedusa,
Hydraspide s. str. ei V’etronyche) . Nasus aut protractus (in Chelydra et Rhinemy.de) ; aut prominu-
Ins (in Pelomedusa, Hydromedusa, Podocnemide, Phrynope, Platemyde et Hydraspide s. str);
aut proboscideus (in Teetronyche). Collum versatile, plus minusve granulatum aut verrucosum;
vel elongatum (in Chelydra, Pelomedusa, Podocnemide, Platemyde et Rhinemyde) , vel longissi-
mum (in Aydromedusa, Phrynope, Hydraspide s. str. et 7 'etronyche). Thorax vel depressius-
culus (in Chelydra) , vel depressus (in Pelomedusa, Hydromedusa, Podocnemide, Phrynope, Pla-
temyde, Rhinemy.de, Hydraspide s. str.etT'etronyche) , scutis corneis tectus. Metathorax solidus,
limbo osseo. Scuta disci aut tredecim; vertebralia quinque, costalia utrinque quatuor (in Chelydra,
Pelomedusa, Podocnemide, Phrynope, Platemyde, Rhinemyde, Hydraspide s. str. et Tetro-
nyche); aut quatuordeeim; vertebralia sex, costalia utrinque quatuor (in Zydromedusa). Scu-
tella marginalia vel viginti quinque; caudalibus duobus, nuchali distincto (in Chely.dra, Phrynope,
Platemyde , Rhinemyde , Hydraspide s. str. et Tetronyche); vel viginti quatuor; caudalibus
duobus, nuchali nullo (in Pelomedusa, Hydromedusa et Podocnemide). Sternum aut scutis
abdominalibus (in Chelydra), aut pectoralibus abdominalibusque (in Pelomedusa , Hydrome-
dusa, Podocnemide, Phrynope, Platemyde, Rhinemyde, Hydraspide s. sir. ei Tetro-
sıyche), per symphysin metathoraci affıxum; vel cruciforme, solidum (in Chelydra), vel dila-
tatum, solidum (in Pelomedusa, Hydromedusa, Podocnemide, Phrynope, Platemyde, Rhi-
nemyde, Hydraspide s. str. et Tetronyche). Scuta sterni aut duodecim; gularibus duobus,
scutello intergulari nullo (in Chelydra et T’eironyche); aut tredecim; gularibus duobus, scu-
tello intergulari distincto (in Pelomedusa, Hydromedusa, Podocnemide, Phrynope, Platemy.de,
Rhinemyde et Hydraspide s. str.). Scuta pectoralia et abdominalia aut irregulariter sita, atque
pectoralia cum femoralibus conjuncta (in Chelydra), aut regulariter sita, inter se conjuncta (in
Pelomedusa, Hydromedusa, Podocnemide, Phrynope , Platemyde , Rhinemyde, Hlydras-
pide s. sir. et Tetronyche). Margo thoracis lateralis angulatus. Pelvis immobilis. Pedes vel
non retractiles, scutellis contiguis (in Chelydra), vel retractiles; aut scutellis contiguis (in
Pelomedusa, Aydromedusa, Platemyde, Rhinemyde et Hydraspide s. str.), aut singulis
(in Podocnemide , Phrynope et Teetronyche). Digiti aut antipedum unguibus quinque, sceli-
dum quatuor (in Chelydra, Hydromedusa, Podocnemide, Phrynope, Platemyde et Rhine-
myde); aut antipedum scelidumque unguibus quinque (in Pelomedusa); aut antipedum sceli-
dumgque unguibus quatuor (in Zydraspide s. str. et Teetronyche). Cauda vel elongata,, scu-
tellata, cristata (in Chelydra); vel brevis, aut scutellata (in Pelomedusa), aut verrucosa (in
Podocnemide et Phrynope), integra; vel brevissima, aut scutellata (in Zydromedusa , Plate-
myde , Rhinemyde et Hydraspide s. str.), aut verrucosa (in Z’efronyche), integra.
9
FITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN. 117
Sectio 1. Chelydra.
Sternum eruciforme, solidum. Digiti antipedum unguibus quinque , scelidum quatuor. Scuta disei tre-
deeim; vertebralia quinque. Nasus protractus. Pedes scutellis contiguis.
(Caput depressiuseulum, corio teetum. Ingluvies papillis distinetis. Collum elongatum. "Thorax de-
pressiuseulus. Scutella marginalia viginti quinque; caudalibus duobus, nuchali distineto. Sternum scutis
abdominalibus metathoraci affixum. Scuta sterni duodeeim; gularibus duobus, seutello intergulari nullo.
Scuta pectoralia et abdominalia irregulariter sita, atque pectoralia cum femoralibus conjuncta. Pedes non
retractiles. Cauda elongata, scutellata, ceristata).
Sectio 2. Pelomedusa.
Sternum dilatatum, solidum. Digiti antipedum scelidumque unguibus quinque. Seuta disei tredeeim;
vertebralia quinque. Nasus prominulus. Pedes scutellis contiguis.
(Caput depressum, scutellis teetum. Ingluvies papillis nullis. Collum elongatum. Thorax depressus.
Scutella marginalia viginti quatuor; caudalibus duobus, nuchali nullo. Sternum scutis pectoralibus abdo-
minalibusque metathoraci affixum. Scuta sterni tredecim; gularibus duobus, seutello intergulari distincto.
Scuta pectoralia et abdominalia regulariter sita, inter se conjuncta. Pedes retractiles. Cauda brevis, seu-
tellata, integra).
Sectio 3. Hydromedusa.
Sternum dilatatum, solidum. Digiti antipedum unguibus quinque, scelidum quatuor. Seuta disei qua-
tuordecim ; vertebralia sex. Nasus prominulus. Pedes scutellis contiguis.
(Caput depressum, corio teetum. Ingluvies papillis nullis. Collum longissimum. "Thorax depressus.
Scutella marginalia viginti quatuor; caudalibus duobus, nuchali nullo. Sternum scutis pectoralibus abdo
minalibusque metathoraci affixum. Scuta sterni tredecim; gularibus duobus, seutello intergulari distincto.
Seuta pectoralia et abdominalia regulariter sita, inter se conjuncta. Pedes retractiles. Cauda brevissima,
seutellata , integra).
Sectio 4 Podocenemis.
Sternum dilatatum, solidum. Digiti antipedum unguibus quinque. scelidum quatuor. Scuta disei tre-
deeim; vertebralia quinque. Nasus prominulus. Pedes seutellis singulis.
(Caput depressum, scutellis teetum. Ingluvies papillis distinetis. Collum elongatum. Thorax depres-
Sus. Scutella marginalia viginti quatuor; caudalibus duobas, nuchali nullo. Sternum seutis pectoralibus
abdominalibusque metathoraei affixum. Scuta sterni tredeeim; gularibus duobus, scutello intergulari dis-
tineto. Scuta pectoralia et abdominalia regulariter sita, inter se conjuncta. Pedes retractiles. Cauda brevis,
verrucosa , integra).
Sectio 3. Phrynops.
Sternum dilatatum, solidum. Digiti antipedum unguibus quinque, scelidum quatuor. Scuta disei tre-
deeim; vertebralia quinque. Nasus prominulus. Pedes scutellis singulis.
(Caput depressum, corio teetum. Ingluvies papillis distinetis. Collum longissimum. Thorax depres-
sus. Scutella marginalia viginti quinque; caudalibus duobus, nuchali distineto. Sternum scutis peectorali-
bus abdominalibusque metathoraeci affixum. Scuta sterni tredeeim; gularibus duobus, scutello intergulari
distineto. Scuta pectoralia et abdominalia regulariter sita, inter se conjuneta. Pedes retractiles. Cauda
brevis, verrucosa, integra).
Sectio 6. Platemys.
Sternum dilatatumn , solidum. Digiti antipedum unguibus quinque, scelidum quatuor. Seuta disei tre
deeim; vertebralia quingue. Nasus prominulus. Pedes seutellis contiguis.
(Caput depressum, scutellis teetum. Ingluvies papillis distinetis. Collum elongatum, Thorax depres-
sus. Scutella marginalia viginti quinque; caudalibus duobus, nuchali distineto. Sternum seutis peetoralibus
abdominalibusque metathoraei affixum. Scuta sterni tredeeim; gularibus duobus, seutello intergulari dis
tineto. Scuta pectoralia et abdominalia regulariter sita, inter se conjuneta. Pedes retraetiles. Cauda bre-
vissima, scutellata, integra). |
118 FITZINGER , SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN.
Sectio 7. Rhinemys.
Sternum]dilatatum , solidym. Digiti antipedum unguibus quinque, scelidum quatuor. Seuta disei tre-
deeim; vertebraliaquinque. Nasus protractus. Pedes seutellis contiguis.
(Caput depressum, scutellis teetum. Ingluvies papillis distinetis. Collum elongatum. Thorax depres-
sus. Seutella marginalia viginti quinque; caudalibus duobus , nuchali distineto. Sternum seutis peetoralibus
abdeminalibusque metathoraei affixum. Scuta sterni tredeeim; gularibus duobus, seutello intergulari dis-
tineto. Scuta pectoralia et abdominalia regulariter sita, inter se conjuneta. Pedes retractiles. Cauda bre-
vissima, sceutellata integra).
Secetio 8. Hydraspis s. str.
Sternum dilatatum, solidum. Digiti antipedum scelidumque unguibus quatuor. Sceuta disei tredecim ;
vertebralia quinque. Nasus prominulus. Pedes seutellis contiguis.
(Caput depressum, corio teetum. Ingluvies papillis nullis. Collum longissimum. "Thorax depressus.
Scutella marginalia viginti quinque; caudalibus duobus, nuchali distineto. Sternum seutis peetoralibus ab-
dominalibusque metathoraei affixum. Seuta sterni tredeeim; gularibus duobus, seutello intergulari dis-
tincto. Scuta pectoralia et abdominalia regulariter sita, inter se conjuneta. Pedes retraetiles. Cauda brevis-
sima, seutellata, integra).
Sectio 9. Tetronyx.
Sternum dilatatum, solidum. Digiti antipedum ‚seelidumque unguibus quatuor. Seuta disei tredeeim;
vertebralia quinque. Nasus proboseideus. Pedes scutellis singulis.
(Caput depressum, eorio tectum. Ingluvies papillis nullis. Collum longissimum. Thorax depressus.
Scutella marginalia viginti quinque; caudalibus duobus, nuchali distineto. Sternum scutis peetoralibus ab-
deminalibusque metathoraei affixum. Scuta sterni duedeeim; gularibus duobus, scutello intergulari nullo.
Seuta pectoralia et abdominalia regulariter sita, inter se conjuncta. Pedes retraetiles. Cauda brevissima,
verrucosa, integra).
Trıseus II. MANDIBULATA.
Character essentialis:
Labia nulla. Os mandibulatum. Ramphotheca cutanea.
Character naturalis:
Caput depressum. Os mandibulatum. Maxillae integrae. Ramphotheca cutanea. Labia nulla.
Thorax depressiusculus. Sternum perfectum. Articulatio nec metathoracis,, nec sterni.
Fluviatilia. Novi orbis incolae.
GenusI. Cueıys.
Character essentialis:
Nasus proboscideus.
Character naturalis:
Caput depressum, corio tectum. Ingluvies papillis distinctis. Nasus proboscideus. Colium
versatile, verrucosum atque papillosum, elongatum. "Thorax depressiusculus, scutis corneis
tectus. Metathorax solidus, limbo osseo. Scuta disci tredecim; vertebralia quinque, costalia
utrinque quatuor. Scutella marginalia viginti quinque; caudalibus duobus, nuchali distincto.
Sternum scutis peetoralibus abdominalibusque per symphysin metathoraci affixum , angustatum,
solidum. Scuta sterni tredecim; gularibus duobus, scutello intergulari distineto Scuta pecto-
ralia et abdominalia regulariter sita, inter se conjuncta. Margo thoracis lateralis angulutus. Pelvis
FITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN. 119
immobilis. Pedes non retractiles, scutellis singulis. Digiti antipedum unguibus quinque. sceli-
dum quatuor. Cauda brevis, verrucosa, integra.
Trırus IM. Lapsıara.
Character essentialis:
Labia distincta. Os rostratum. Ramphotheca cornea.
Character naturalis:
Caput depressum. Os rostratum. Maxillae integrae. Ramphotheca cornea. Labia distincta,
carnosa, mollia. Thorax depressus. Sternum imperfectum. Articulatio nec metathoracis, nec
sterni.
Fluviatilia. Utriusque orbis incolae
Genus I. Trıonyx.
Character essentialis:
Metathorax limbo cartilagineo flexibili.
Character naturalis:
Caput depressum, corio tectum. ingluvies papillis nullis. Nasus proboseideus. Collum
retractile, laeve, longissimum. "Thorax depressus, corio laevi tectus. Metathorax solidus, limbe
cartilagineo , flexibili. Ossa disci aut viginti quatuor; cervicale unum, vertebralia septem, cos
talia utrinque octo (in T’rionyche s.str., Aspidonecte et Pelodisco); aut viginti unum; cervi-
cale unum, vertebralia sex, costalia uiringue septem (in Platypelti); aut viginti quinque;
cervicale unum; vertebralia octo, costalia utrinque octo (in Jmyda). Os cervicale aut verte-
bralibus conjunctum (in Zrionyche s. str., Aspidonecte et Platypelti), aut ab illis sepa-
ratum (in Pelodisco et dmyda); vel in tota superficie (in Z’rionyche s. str. et Aspidonecte),
vel in medio tantum rugosum (in Platypelti, Pelodisco et Amyda). Ossa costalia postica aut
contigua (in Zrionyche s. str., 4Jspidonecte , Platypelti et Pelodisco), aut interpositis
vertebralibus discreta (in /myda). Ossieula marginalia vel distincta, imperfecta, rudimentiformia,
viginti quatuor; caudalibus duobus, lateralibus viginti dduobus, nuchali distineto (in Z’rionyche
s. str.), vel nulla (in Zspidonecte , Platypelti, Pelodisco et Jmyda). Sternum processubus
parasterni superioris atque inferieris per synchondrosin metathoraci affıxum, vel dilatatum (in
Trionyche s. str.), vel augustatum (in 4spidonecte, Platypelti, Pelodisco et dmydu),
flexile.. Margo thoracis lateralis acutus. Pelvis mobilis. Pedes vel retractiles (in Z’rionyche
s. str.), vel non retractiles (in Sspidonecte,, Platypelti, Pelodisco et Amyda), laeves.
Digiti antipedum scelidumque unguibus tribus. Cauda vel brevissima (in Trionyche s. sir., As
pidonecte, Platypelti ei Pelodisco), vel brevis (in Amyda) laevis, integra.
Scetio 1. Trionyx s. sir.
Ossicula marginalia distineta. Os cervicale vertebralibus conjunetum, in totı superficie rugosum
Ossa costalia postica contigua.
COST a . Inka se R . n b PRArF
(Ossa disei viginti quatuor; vertebralia scptem, costalia utringue octo. Ossieula marginalia impecı
feeta, rudimentiformia, viginti quatuer; eaudalibus duobus, lateralibus viginti ducbus, nuchali distinet
Sternum Gilatatum. Pedes retractiles. Cauda brevissima.)
120 FITZINGER , SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN.
Seetio 2. Aspidoneectes.
Ossieula marginalia nulla. Os cervicale vertebralibus conjunetum , in tota superfieie rugosum. Ossa
costalia postica contigua.
(Ossa disei viginti quatuor; vertebralia septem, costalia utrinque octo. Sternum angustatum. Pedes
non retractiles. Cauda brevissima).
Sectio 3. Platypeltis.
Ossicula marginalia nulla. Os cervieale vertebralibus conjunetum, in medio tantum rugosum. Ossa
costalia postica contigua.
(Ossa disci viginti unum; vertebralia sex, costalia utrinque septem. Sternum angustatum. Pedes non
retraetiles. Cauda brevissima).
Sectio 4. Pelodiscus.
Ossicula marginalia nulla. Os cervicale a vertebralibus separatum, in medio tantum rugosum. Sssa
costalia postica contigua.
(Ossa disei viginti quatuor; vertebralia septem, costalia utrinque octo. Sternum angustatum. Pedes
non retractiles. Cauda brevissima).
Sectio 5. Amyda.
Ossicula marginalia nulla, Os cervicale a vertebralibus separatum, in medio tantum rugosum. Ossa
costalia postica interpositis vertebralibus discreta.
(Ossa disci viginti quinque; vertebralia octo, costalia utrinqgue oeto. Sternum angustatum. Pedes non
retractiles. Cauda brevis).
Fıamızıa II. Oıacorona.
Character essentialis:
Pedes natatorii, pinniformes, digitis obvolutis.
Character naturalis:
Caput gibbum. Os rostratum. Maxillae aut serratae, aut integrae. Ramphotheca cornea.
Labia nulla. Thorax depressus, brevi in parte cum sterno connexus. Sternum imperfectum. Ar-
ticulatio nec metathoracis, nec sterni. Pedes natatorii, pinniformes, compressi, longitudine in-
aequales; anteriores multo longiores; digitis adpositis , obvolutis. Antipedes scelidesque pen-
tadactyli. Ungues falceulares, acuti, acuminati. Cauda teres.
Marina. Herbivora. Utriusque orbis incolae.
y GenuslI. CnuEuLonıa.
Character essentialis:
Thorax scutis corneis tectus.
Character naturalis:
Caput gibbum, scutellis tectum. Ingluvies papillis nullis. Nasus protractus. Collum retrac-
tile, vibicosum, breve. Thorax depressus, scutis corneis tectus. Metathorax solidus, limbo
osseo. Scuta disci aut tredecim; vertebralia quinque, costalia utrinque quatuor (in Chelonia
s. str.); aut quindeeim; vertebralia quinque, costalia utringue quinque (in T’halassocheli).
Scutella marginalia aut viginti quinque; caudalibus duobus, nuchali distineto (in C'helonia s. str.
et partim in ZT’halassocheli) ; aut viginti septem; caudalibus duobus, nuchali distincto (partim
in T’halassocheli). Sternum aut scutis humeralibus, pectoralibus, abdominalibus et femorali-
FITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN, 121
bus (in Chelonia s. str.), aut pectoralibus, abdominalibus et femoralibus (in T’halassocheli),
per synehondrosin metathoraci affıxum; vel dilatatum (in C'helonia s. str.), vel cruciforme (in
- T'halassocheli), solidum. Scuta sterni aut tredecim; gularibus duobus, scutello intergulari
distincto (in Chelonia s. str.), aut duodecim; gularibus duobus, scutello intergulari nullo (in
Thalassocheli). Scuta pectoralia et abdominalia regulariter sita, inter se conjuncta. Margo
thoracis lateralis angulatus. Pelvis mobilis. Pedes non retractiles, scutellis contiguis. Digiti an-
tipedum scelidumque aut unguibus duobus (partim in C’helonia s. str. et in T’halassocheli), aut
solitariis (altero plerumque caduco, partim in Chelonia s. str.). Cauda brevissima, vibicosa, integra.
Sectio 1. Chelonia s. str.
Scuta sterni tredeeim, scutello intergulari distincto.
Scuta disei tredecim; vertebralia quinque, costalia utrinque quatuor. Scutella marginalia viginti
quinque. Sternum scutis humeralibus, pectoralibus, abdominalibus et femoralibus megtathoraei affixum,
dilatatum. Digiti antipedum scelidumque aut unguibus duobus, aut solitariis (altero plerumque caduco).
Sectio 2. Thalassochelys.
Scuta sterni duodeeim, scutello intergulari nullo.
(Seuta disei quindeeim; vertebralia quinque, costalia utrinque quinque. Scutella marginalia aut
viginti quinque, aut viginti‘septem. Sternum scutis pectoralibus, abdominalibus et femoralibus metatho-
raci affixum,, cruciforme. Digiti antipedum scelidumque unguibus duobus.)
Genus II. DERMATOCHELYS.
Character essentialis:
Thorax corio vibicoso tectus.
Character naturalis:
Caput gibbum, corio vibicoso tectum. Ingluvies papillis nullis. Nasus protractus. Collum
retractile, vibicosum, breve. ‘Thorax depressus, corio vibicoso tectus. Metathorax solidus,
limbo cartilagineo flexili. Sternum processubus parasterni superioris et inferioris per synchon-
drosin metathoraci affıxum , dilatatum flexile. Margo thoracis lateralis angulatus. Pelvis mobilis.
Pedes non retractiles, vibicosi. Digiti antipedum scelidumque inermes. Cauda brevissima, vibi-
cosa, integra.
Conspectus specierum Testudinatorum hucusque cog-
nitarum.
TESTUDINATA. I. Genus: CINIXYS. Wagl. (Testudo. Brong. Oppel
et Fitz, part. _ Kinixys. Bell, Gray, Wiegm. Dumer.
(Testudo. Zinn. _ Chelonii. Brong. _ Sinnen-Lurche, P A br f g r
Trutteln, Schildkröten, Oken. _ Fornicata, Haworth. _ n En
Sterrichrotes. Ritgen. _ Testudines. Wagl.) 1. Sectio: CinoTHoRAX.
1.C. homeana. Wagl. (Kinixys Homcana.
I. Famıuıa: Tyvoropa.
Bell.)
(Testudines terrestres. Gmel. _ Amydae, Oppel. part. 2. C. belliana. (Kinixys Belliana. Gray.)
— Digitata. Merrem. part. _ Augen-Schildkröten. Oken, 2. Sectio: Cınixys s. str.
-— Cryptopodi. Zatr. _ Testudinoidea. Fitz. _ Podoche: win ’ N
lones, Chersochelones seu Dysmydae. Ritgen. part. _ 3067 eastane a. (Test dentieulata, Shaw.
Testudinidae, Bell. _ Tylopodes. Wagl. _ Testudinina,| Part. — Test. erosa. Schweigg. — Test. Schöpfi.
Bonap. part. _ Chersinae, Wiegm. _ Terrestres seu| Fils. — Kinixys castanea. Bell. _ Kinixys erosi.
Chersites. Dumer. et Bibron.) Gray.)
16
122
Il. Genus: GEOCHELONE. (Testudo. Brong. Oppel,
Fitz. Bell, Gray, Wiegm. Dumer, et Bibron. part. —
Chersine. Merrem et Ritgen, part.)
1. Secetio: Cyuinoraspis. (Testudo. Wagl, part.)
1. G. Perraultii. (Test. indica. @mel. _ Cher-
sine retusa. Merrem. part.)
2.G.Vosmaeri. (Test. indica Vosmaeri. Schöpf.
— Chersine retusa. Merrem. part. — Test. Vos-
macri. Fitz.)
2. Seetio: Cueuoxoiiıs. (Testudo. Wagl. part.)
3. G. gigantea. (Test. gigantea. Schweigg. —_
Test. tabulata® Wagl. _ "Vest. Indica. Gray. part.)
4. G. tabulata. (Test. lutaria. Linn. part.
Test. tabulata. Wald. _ Test. tessellata. Schneider.
__ Chersine tessellata et tetradactyla. Merrem. part.
_— Test. Hercules, sculpta, carbonaria et Cagado.
Spiez. _ Test. Polyphemus. Bonap. part.)
5. @. Boiei. (Test. tabulata. Schöpf. part. —
Chersine tessellata. Merrem. part. — Test. carbo-
naria. Fütz. ct Bell. _ Test. Boiei. Wagl. _ Test.
Hercules et Pardalis. @ray. part.)
3. Seetio: GEOCHELONE S. str. (Testudo. Wagl. part.)
6. G. denticulata. (Test. denticulata. Linn.
— Chersine denticulata. Merrem. — Test. tabulata.
Wagl. part.)
7. G. rotunda. (Test. orbicularis. Bonnat. part.
— Test. rotunda. Lair. part. _ Test. Europaea.
Shaw. part. — Test. flava. Daudin. part. _ Chersine
rotunda. Merrem. _— Emys curopaca. Cuv. part. —
Emys lutaria?® Bonap.)
8. G. stellata. (Test. geometrica. Linn. part. —
Test. elegans. Schöpf. part. — Test. stellata. Schweigg.
— Chersine elegans. Merrem. part. — Test. actino-
des. Bell.)
9, G. sulcata. (Test. sulcata. Miller, _ Test.
calcarata. Schneid, _ Test. elegans. Shaw. _ Cher-
sine calcarata et elegans. Merrem. part. _ Test. ta-
bulata. Wagl. part. _ Test. radiata, senegalensis.
Gray. _ Test. stellata. @ray. part. _ Test. parda-
lis? Bell.)
10. G. pardalis. (Test. graeca. Daudin, part.
— Test. pardalis. Bell. _ Test. Schweiggeri. Gray. _
Test. bipunctata et biguttata. Cuv.)
11. G. Schweiggeri. (Test. indica? Daudin.
— Test. Schweiggeri. Fitz. _ Test. elephantopus.
Harlan. __ Test. ealiforniea. Quwoy. _ Test. nigra.
Quoy et Gaimard, —. Test. Indica et Hercules. Gray.
part.)
FITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN.
III. Genus: TESTUDO. (Testudo. Brong. Oppel,
Fitz. Bell, Wiegm. Dumer. et Bibron. part.
Chersine. Merrem et Ritgen. part.)
1. Seetio: Cnuursına. Gray.(Testudo. Wagl. part.)
1. T. angulata. Dumer. (Test. tabulata, afri-
cana. Schweigg. — Test. Bellii. @ray. _ Chersina
angulata. Gray. part.)-
2.Sectio:CHERSoBIus. (Testudo. Wagl. et Gray. part.)
2. T.signata. Schöpf.(Test. denticulata. @mel,
part. — Test. juvencella. Daudın. _ Chersine sig-
nata. Merrem. part.)
3. T. cafra. Daudin. (Chersine signata. Mer-
rem. part. _ Testudo signata? Gray.)
4. T. fasciata. Daudin. (Chersine fasciata.
Merrem. _ Testudo areolata? Gray.)
3. Seetio: Psammogartes. (Testudo. Wagl. et
Gray. part.)
5. T. Dussumieri. Schlegel. (Test. indica.
Dekay. _ Test. Indica. Gray. part.)
6. T.radiata. Shaw. (Test. geometrica. Linn.
part. — Test. madagascariensis. Commers. _ Test.
elegans? Schöpf. _ Test. coui. Daudin. _ Chersine
calcarata. Merrem. part.)
7. T. geometrica. Shaw. (Test. geometrica.
Linn. part. — Test. luteola. Daudin. _ Chersine
geometrica. Merrem. __ Chersine areolata? Merrem.
— Test. tentoria. Bell.)
8. T. areolata. Thund. (Test. lutaria et pu-
silla. Linn. part. _ Chersine areolata etpusilla. Mer-
rem. part. — Chersina angulata. @ray. part.)
9. T. Polyphemus. Daudin. (Testudo caro-
lina. Linn. part. — Emys polyphemus. Sehweigg. —_
Emys clausa. Schweigg. part. — Test. tabulata Bell.
part. _ Test. depressa. Lesueur et Cuv.)
4. Sectio: Tesrtuno s. str. (Testudo. Wagl. part.)
10. T. graeca. Linn. (Test. carolina et pusilla.
Linn. part. — Test. :carolina. Hermann. __ Test.
Hermanni. @mel. _ Chersine graeca et pusilla. Mer-
rem, part.)
5. Seetio: Cuersus. Wagl. (Testudo. Gray. part.)
11. T. marginata. Schöpf. (Test. campanu-
lata. Walb. __ Test. graja. Hermann. _ Chersine
marginata. Merrem. ._ Chersine graeca. Merrem.
part. _ Test. graeea. Bonap. part. _ Chersus mar-
ginatus. Wagl.)
6. Sectio: Pyxıs. Bell.
12. T. arachnoides. (Pyxis Arachnoides. Bell,
— Pyxis aranoides. Gray. — Pyxis arachnoidea.
Wiegm.)
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Species fossiles e familia Tylopodorum.
a. Testudo Lamanonii. Gray. (Tortue des
environs d’Aix. Cuv.)
d. Testudo Neraudii. Gray. (Tortue de
VIsle de France. Cuv.) -
c. Testudo antiqua. Bronn.
d. Testudo Cuvieri. (Testudo radiata ? fos-
silis. Cuv.)
e. Vestudo Sellovii. (Testudinites Sello-
vii. Weiss.)
H. FaımiLia: STEGANOPODA.
(Testudines fluviatiles. Gmel. _ Amydac. Oppel.
part, _ Digitata. Merrem. part. _ Gymnopodi. Latr.
part. _ Phyllopodochelones, Chersydrochelones seu Amy-
dae et Podochelones, Chersochelones seu Dysmydae.
Ritgen, part. _ Steganopodes. Wagl.)
IL. Trısus: Rostrara.
(Ohren-Schildkröten. Oken. _ Emydoidea, Fitz. _
Emydidae. Bell. part. _ Sternothaerina. Bell. _ Emydae
seu Emydidae, Gray, _ Chelydae seu Chelydidae. Gray.
part. _ Testudinina,. Bonap. part, — Fluviales seu Elo-
dites. Dumer. et Bibron. part.)
l. Genus: EMYS. Wagl. (Emys. Brong. part. _ Cis-
tuda. Flemming et Say. part. _ Terrapene. Bell. part.
— Emys. Wiegm. _ Cistuda. Gray, Dumer. et Bibron.)
1. Sectio: Pyxivemys. (Terrapene et Emys. Merrem.
part. _. Terrapene. Fitz. et Ritgen. part. __ Kinoster-
non et Sternothaerus. Bell. part. _ Sternothaerus.
Wagl. __Cistuda. Bonap.)
1. E. Schneideri. Schweigg. (Test. lutaria et
pusilla. Linn. part. _ Test. pulchella. Schöpf. —_
Test. clausa. Schöpf. part. _ Test. carinata? Shaw.
— Emys pulchella. Schweigg. _ 'Terrapene clausa.
Merrem. part. _ Terrapene nebulosa. Bell. _ Emys
elausa. Bonap. part. _ Cistuda Carolina et Europaea.
Gray, part.)
2. E. Bealei. (Cistuda Bealei. Gray.)
3. E. virgulata. Schweigg. (Test. carinata
Linn. _ Test. clausa Schöpf. part. _ Test. incarce-
rata. Bonnat. _ Vest. virgulata. Daudin. _ Terra-
pene elausa. Merrem. part. _ Terrapene virgulata.
Fitz. _ Terrapene maculata. Bell. _ Emys clausa.
Bonap. part. __ Cistuda Carolina. Gray. part.)
4. E. clausa. Our. (Test. carolina. Linn. part.
— Test. clausa. Bloch. _ Test. brevicaudata. La-
cep. — Test. incarcerato - striata. Bonnat. __ Emys
clausa. Schweöigg. part. _ Terrapene clausa. Merrem.
part. _ Cistuda elausa. Say. _ Terrapene carolina.
Bell. __ Cistuda Carolina. ‘Gray. part.)
123
5. E. trifaseciata. (Sternothaerus trifascia-
tus Bell. _ Emys trifasciata. Voigt. _ Cistuda tri-
fasciata. Gray.)
6. E. Couro. Lechenault. (Vest. amboinensis.
Daudin. _ Emys amboinensis. Schweigg. _ 'Verra-
pene amboinensis. Merrem. __ 'errapene , Couro.
Fitz. _ Kinosternon amboinense et Terrapene bi-
color. Bell. _ Emys clausa. Bonap. part. — Cistuda
Amboinensis. Gray.)
2. Sectio: Emys s. str. Bonap. (Emys. Merrem, et
Fitz. part.)
7. E. capensis.
8. E. Hofmanni. (Emys helleniea et orbieula-
ris. Val.)
9. E. ceuropaea. Schweigg. (Test. orbieularis.
Linn. _ Test. europaea. Schöpf. part. — Test.
flava. Daudin. part. _ Emys lutaria. Schweigg. part.
— Terrapene europaea. Bell.part. _ Cistuda Euro-
paea. Gray. part. _ Emys pannonica. Michahelles.)
II. Genus: CLEMMYS. (Emys. Brong. part.) *).
1. Secetio: Creumys s. str. (Emys Merrem, Fitz.
Bell, Gray, Dumer. et Bibron. part. _ Clemmys.
Ritgen, Wagl. et Wiegm. part. — 'Terrapene. Bo-
nap. part.)
1. €. spinosa. (Emys spinosa. Bell.)
2. C. Hasseltii. (Test. Gronovii. Merrem.
— Emys Hasseltii. Bose. _ Emys Dhor et dentata.
Gray.
ö. C. Spengleri. (Test. Spengleri. Wald. _
Test. serrata. Shaw. _ Emys Spengleri. Schiweigg.
— Test. triearinata. Bory. _ Chelenura serpentina.
Bonap. part.)
4. C. erassicollis. (Emys cerassicollis. Bell.
— Emys Belangeri. Lesson.)
5. ©. Hamiltonii. (Emys Hamiltonii et gut
tata. Gray. _ Emys Piquotii. Lesson.)
6. €. Thurgii. (Test. Thurgii. Hamilt. __ Emys
Thurgii. Gray. _ Emys flavonigra. Lesson.)
7. C.trijuga. (Emys trijuga. Schweigg.)
8.C.Hermanni. (Emys Herrmanni. Schweigg.)
9. ©. teeta. (Test. Dura, Katuya , Pangshure
et Khagraskata. Hamilt. __ Emys tecta. Bell. __ Emys
Tectum et Kachuga. Voigt.
Lesson.)
10. C.lineata. (Emys lineata. Gray.)
11. €. Batagur. (Test. Batagur et Baska. Ha-
milt. _ Emys Batagur et Baska. Gray.)
— KEmys trigibbosa.
*) Hier muss wohl Platysternon megacephulum. Gr«y
eingeschaltet werden,
1
12. ©. Reevesii. (Emys Reevesii. Gray.)
13. ©. porphyrea. (Test. porphyrea. Daudin.
— Emys porphyrea. Schweigg.)
‘44. C.lutaria. (Test. lutaria. Linn. part. —
Test. europaea. Schöpf.
Schweigg. part. _ Terrapene europaea.
part. _ Kmys lutaria.
Bell. part.
— Emys vulgaris. Gray.
part. — Emys Sigriz. Michahelles. _ Kımys syriaca.
Mus. Berol, __ Terrapene Sigriz. Bonap. _ KEmys
iberica. Val.)
15. C. caspica. (Test. caspica. @mel. _ Emys
caspica. Schweigg. — Kmys lutaria. Merrem. part.
Gray. —_ KEmys caspica.
— Clemmys caspica. Wagl. part. — 'Terrapene ca-|
spiea. Bonap. _ Emys rivulata. Val.)
16. ©. melanocephala.(Test. melanocephala.
Daudin. _ Emys melanocephala. Schweiag. _ Clem-
mys melanocephala. Rifgen. _ Emys Thurgii ? Gray.)
17. C.puncetularia. (Test. punctularia. Dau-
din. _ Emys punctularia. Schweigg. — Chersine
punctularia. Merrem.)
18. C. Muhlenbergii. (Test. Muhlenber-
gi. Schöpf. — Emys Muhlenbergii. Schweigg.
Chersine Mühlenbergii. Merrem. _ Testudo fusca.
Lesueur. _ Emys biguttata. Say. _ Emys fusca.
Cuv. _ Terrapene Muhlenbergii. Bonap. — Emys
Muhlenbergi. Gray.)
19.C.punctata. Wagl. (Test. orbicularis. Gmel.
part. — Test. guttata. Schneid. _ Test. punctata.
Schöpf. _ Emys guttata, Schweögg. _ Eimys punctata.
- Cuvr. _ Clemmys.punctata. Riötgen. _ Terrapene
punctata. Bonap.)
20. C. pieta. Wagl. (Test. pieta. Hermann. _
Test. einerea Brown. _ Emys picta et einer. Schweögg.
— Test. oculifera. Kuhl. _ Emys marmorea. Spix. —
Terrapene pieta. Bonap. _ Emys Kuhlii. @ray.)
21. C. concinna. (Test. concinna. Le Conte.
— Emys reticularia. Say. _ Emys coneinna. Cu.
— Terrapene coneinna. Bonap. _ Emys vittata et
kinosterneides. Gray. _ Emys reticularia. Gray.
part.)
22. C. geographica. (Test. geographica et
pseudogeographiea. Lesueur. _ Test. geographica.
Le Conte. _ Emys geographica. Say. _ Emys pseudo-
geographiea. Cuv. _ Terrapene geographica. Bonap.
— Emys Lesueuri. Gray.)
23. C. Bellii. (Emys Bellii. Gray.)
24. C. centrata. a palustris. @mel. —_
Test. Terrapin. Schöpf. _ Test. centrata. Bose. —
Test. eoncentrica. Shaw. _ Emys centrata. Schweigg.
— Clemmys centrata. Ritgen. _ Emys Terrapen.
FITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN.
Voigt. _ Terrapene palustris.
concentrica. Cuv.)
25. ©. insculpta. (Test. inseulpta. Le Conte.
— Emys pulchella. Cwv. part. _ Emys reticulata.
Fitz. _ 'Terrapene scabra. Bonap. part. _ Emys
speciosa. Gray)
26. C. reticulata. (Test. yekteulat Bosc. _
Emys retieulata. Schweigg. _ Terrapene retieu-
lata. Bonap. _ Emys reticularia. Gray. part.)
27.% BETDAde (Test. scabra. Thund. _ Test.
scripta. Schöpf. Test. serrata. Daudin. _ Test.
rugosa. Shaw. Da — Eimys serrata. Schweigg. part.
— Emys seripta. Schweigg. —_ Terrapene serrata.
Bonap. _— 'Terrapene scabra? Bonap. _ Clemmys
caspica. Wagl. part. _ Eınys decussata. Gray.)
28. C. floridana. (Emys serrata. Schweigg.
part. — Test. floridana, Le Conte. _ Terrapene flo-
ridana. Bonap. _ Emys serrata. Gray. part.)
29. C. rubriventris.
Bonap. _ Emys
(Test. rugosa. Shaw.
part. — Emys serrata. Schweigg. part. — Test. ru-
briventris. Le Conte.__ Emys serrata. Say. _ Emys
rubriventris. Cuv. _ Terrapene rubriventis. Bonap. _
Emys rugosa. Gray.) h
30. C. ornata. (Emys ornata. Bell. _ Emys
annulifera. Gray.)
31. C. leprosa. (Test. leprosa. Schöpf. —_
Emys leprosa. Schweiyg.)
32. C. lutescens.(Emys lutescens. Schweigg.)
2. Sectio: RuınwnocLemmys. (Emys. Merrem, Fitz.
Bell, Gray, Dumer. et Bibron, part.
Wagl. et Wiegm. part.
33. C. dorsata.
scabra. Linn.
— Clemmys.
— Terrapene. Bonap. part.)
Wagl. (Test. amboinensis et
— Test. verrucosa. Walb. _ Test.
orbicularis. @mel. part. — Test. dorsata et scabra
Retzii. Schöpf. _ Test. lutaria. Shaw. part. _— Emys
dorsata. Schweigg. _ Emys scripta? et Terrapene
tricarinata? Merrem. part. _ Emys dorsualis. Spez.
— Terrapene scabra. Bonap., part. — au scabra
et Sebae. Gray.)
34. C. Orbignyi. (Emys d’Orbignyi. Dumer.)
3. Sectio: Prrusıos. Wagl,. (Terrapene. Merrem et
Ritgen. part. _— Sternothaerus et Knisternon. Bell.
part. — Sternotherus. Gray. _ Sternothaerus. Du-
mer. et Bibron. __ Cinosterron. Wiegm. part.)
35. C. subnigra. (Test. subnigra. Lacep. _
Emys subnigra. Schweigg. _ Terrapene nigricans.
Merrem. __ Kinosternon nigricans. Bell. _ Emys
clausa. Bonap. part. — Pelusios subniger. Wagl. part.
Sternotherus subniger. Gray.)
FITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN.
36. ©. castanea. (Test. subnigra. Daudin. part.
— Emys castanea. Schweigg. _ Sternothaerus Lea-
chianus. Bell. _ Emys Leachii. Voigt. _ Pelusios
eastaneus. Wagl. _ Pelusios subniger. Wagl, part.
— Sternotherus castaneus. @ray.)
4. Sectio: Crnosterson. (Terrapene. Merrem, Rit-
gen et Filz. part. — Cistuda. Flemming et Say. part.
— Kinosternum. Spiz. —_ Kinosternon. Bell et Gray.
part. _ Sternothaerus. Bell. part. _ Kinosternum.
Bonap, part. _ Cinosternon. Wagl. Wiegm. Dumer.
et Bibron. part.)
37. ©. hirtipes. (Cinosternon hirtipes. Wagl.
— Kinosternon hirtipes. Gray. __ Cinosternon pen-
sylvanicum. Wiegm. part.)
38. €. pensylvanica. (Test. pensylvanica.
Gmel. _ Test. pensylvanica , sterno mobili. Schöpf.
— Emys pensylvanica. Schweigg. part. — Terrapene
pensylvanica et Boscii. Merrem. _ Kinosternon pen-
sylvanicum et Sternothaerus Boscii. Bell. _ Kinos-
ternum pensylvanieum et odoratum. Bonap. part. —
Cinosternon pensylvanicum. Wagl.)
39. C.scorpioidea. (Test. scorpioides. Linn.
— Test. tricarinata. Retzius. _ Test. tricarinata
Retzii. Schöpf. — Test. fimbriata? Schöpf. — Test.
Retzii. Daudin. _ Test. Pensylvanica. Shaw. part. —
Emys scorpioidea et Retzii. Schweigg. _ Chersine
scorpioides. Merrem. _ Terrapene tricarinata. Mer-
rem. part. — Kinosternum longicaudatum et brevicau-
datum. Spiez. _ Terrapene scorpioidea et Retzii. Fitz.
— Kinosternon Shavianum, longieaudatum et brevi-
caudatum. Bell.__ Emys tricarinata. Cuv. _ Emys tri-
porcata, odorata et Test. amboinensis. Voigt. part.
— Kinosternum pensylvanicum® Bonap. _ Cino-
sternon scorpioideum et Clemmys tricarinata. Wagl.
— Staurotypus triporcatus. Wagl. part. — Kinosternon
scorpioides. Gray.)
5. Seetio: STERNOTHAERUS. (Terrapene. Merrem et
Fitz. part. — Emys. Merrem. part. _ Clemmys. Rit-
gen. part. — Cistuda. Flemming et Say. part. _ Ster-
nothaerus. Bel. part. __ Kinosternum. Bonap. part.
— Cinosternon. Wagl. Wiegm. Dumer. et Bibron.
part. — Kinosternon. Gray. part.)
40. ©. odorata. (Test. pensylvanica, sterno im-
mobili Schöpf. _ Test. odorata et glutinata. Daudin.
— Emys odorata. Schweigg. _ Emys pensylvanica.
Schweigg. part. _ Emys glutinata et Terrapene
odorata. Merrem. _ Clemmys glutinata. Ritgen, _
Sternothaerus odoratus. Bell. _ Kinosternum odora-
125
tum et pensylvanicum Bonap. part. _ Kinosternon
odoratum. Gray. _ Kinosternon Pensylvanicum.
Gray. part.)
6. Sectio: Srtauroryrus. Wagl. (Terrapene et Ci-
nosternon. Wiegm. part. _ Kinosternon Gray. part.)
41. C. (Terrapene triporeata.
Wiegm. _ Emys triporcata. Voigt. _ Staurotypus
triporeatus. Wagl. part. _— Kinosternon triporcatum.
Gray.)
triporcata.
Il. Genus: HYDRASPIS. (Emys. Brong. part.) *)
1. Seetio: Curiyora. Schweigg. (Emys Merrem.
part. — Saurochelys. Latr. _ Chelydra. Filz. Wagl.
Gray et Wiegm. _ Chelonura. Flemming, Say et
Bonap. _ Rapara. Gray. _ Emysaurus. Dumer.
et Bidron.)
1. H. serpentina. (Test. serpentina. Linn. __
Chelydra serpentina etlacertina. Schweigg. _ Emys
serpentina. Merrem. _ Chelonura serpentina. Say.
— Rapara serpentina. Gray. _ Saurochelys serpen-
tina. Latr.)
2. Sectio: Pruomenusa. Wagl. (Emys. Merrem ct
Fitz. part. — Clemmys. Ritgen. part. _— Hydraspis.
Bell et Gray. part. _ Clemmys. Wiegm. part. —
Pentonyx. Dumer. et Bibron.)
2. H. Adansonii. (Emys Adansonii. Schweigg.
— Emys senegalensis ? Voigt.)
3. H. olivacea. (Emys olivacea. Schweigg.
— Test. senegalensis. Daudin. _ Eimys senegalensis.
Cuv. — Hydraspis galeata. Bell. part. _ Hydras
pis subrufa. Gray. part.)
4. H. subrufa. (Test. subrufa. Lacep. __
Test. badia. Bechst. _ Emys subrufa. Schweigg. __
Clemmys subrufa. Ritgen. _ Hydraspis galeata. Bell.
part. — Pelomedusa subrufa. Wagl. _ Hydraspis
subrufa. Gray part.)
5. H. planitia. Test. planitia. @mel. _ Emys
planitia. Schweigg. _ Chersine planitia. Merrem.)
6. H. galeata. (Test. scabra. Retzius. _ Tes-
tudo scabra Retzii. Schöpf. part. — Test. galeata. Dau-
din. _. Test.Galeata. Shaw. __ Emys galeata. Schweigg.
— Hydraspis galeata. Bell. part. __ Emys scabra. Cuv,.
— Emys seripta. Voigt. part. — Pelomedusa galeata.
Wagl. _ Hydraspis subrufa. Gray. part.)
*) Zu welcher Abthbeilung von Hydraspis, Cuvier’s
Emys carunculata und tritentaculata, so wie Boie’s
Hydraspis pachyura zu ziehen seien, wage ich nicht
zu entscheiden.
126
3. Sectio: Hypromsousa. Wagl. (Chelodina. Fitz.
part. — Hydraspis. Bell et Gray. part. — Clemmys.
Wiegm. part. — Flatemys. Dumer. et Bibron. part.)
7.11. Maximiliani. Gray. (Emys Maximiliani,
Mikan. _ Chelodina Maximilani. Föiz. _ Hydrome-
dusa Maximiliani. Wagl.)
4. Sectio: Ponocnknis. Wagl. (Emys. Fitz. part, _
Hydraspis. Bell et Gray. part. _ Clemmys. Wieym.
part. __ Podecnemys. Dumer. et Bibron.)
8. H. Tracaxa Bell. (Emys Tracaxa. Spix, _
Emys expansa. Voigt. part. — Podocnemis 'Tracaxa.
Wagl. _ Emys bitentaculata. Cuv. _ Emys barba-
tula. Gravenh. _ Hydraspis barbatula. Gray. —_
Ilydraspis expansa. Gray. part. _ Hydraspis biten-
taculata. @ray. — Hydraspis Dumeriliana ? plani-
ceps? Gray.)
9. I. dumeriliana. (Emys Dumeriliana.
Schweigg. — Emys macrocephala. Spiz. _ Hydraspis
macrocephala. Bell. _ Emys expansa. Voigt, part. _
Podocncmis Dumeriliana. Wagl, _ Hydraspis Du-
meriliana. Gray.)
10. H. expansa. (Emys expansa. Schweigg. _
Emys Amazonica et erythrocephala. Spiz. _ Uy-
draspis Amazonica. Bell. __ Yodocnemis expansa.
Wagl, __ Hydraspis expansa. Gray. part.)
11. H. lata. Gray.
12. H.gibba. (Emys gibba Schweigg. — Rhi-
nemys gibba. Wagl.__ Hyd. Cayennensis. Gray. part.)
13. H. (Emys cayennensis.
Schweigg. _ Hydraspis Cayennensis. @ray. part.)
cayennensis.
5. Sectio: Purynors. Wagl. (Chelodina. Filz. part.
— Hydraspis. Bell et Gray. part. __ Clemmys. Wiegm,
part. — Platemys. Dumer. et Bibran. part.)
14. H. Macquarii. (Emys macquaria. Cup. _
Emys Macquaria. Voigt. _ Hyd. Macquarrii. Gray.)
15. H.discolor.(Test. discolor. Thund. _ Emys
discolor. Schweigg. _ Hyd. planiceps. Gray. part.)
16. H.geoffroana. (Emysgeoffroana. Schweigg.
— Emys viridis. Spöz. _ Chelodina geoffroana. Fitz
— Hydraspis viridis. Bel. _ Emys nasuta. Voigt, part.
— Phrynops Geoffroana. Wagl. _ Hydraspis plani-
ceps. Gray. part.)
6. Sectio: Praremys. Wagl. (Emys. Merrem et Fitz.
part. _— Clemmys. Ritgen. part. Chelodina. Cuv.
part. — Hydraspis. Bell et Gray. part. _ Clemmys.
Wiegm. part _ Platemys. Dumer. et Bibron. part.)
17. H.planiceps. Bei. (Test. planiceps
seu platycephala. Schneid. __ Testudo martinella.
Daudin. _ Emys planiceps. Schweigg, _ Clemmys
FITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN.
planiceps. Ritgen. _ Emys canalieulata. Spix. —
Emys platicephala. Cwv. __ Platemys planiceps et
canaliculata. Wagl.)
7. Sectio: Ruımnemys. Wagl, (Emys. Merrem, part.
— Chelodina. Fitz. et Cuv. part. _. Hydraspis. Bell ei
Gray. part. — Clemmys. Wiegm. part. _ Platemys.
Dumer. et Bibron. part.)
18. H. constrieta.@ray. (Emys constrieta et
contracta. Cuv.)
19. H. radiolata. @ray. (Emys radiolata. Mi-
kan. _ Emys depressa. Spix. _ Chelodina radiolata.
Fitz. _ Hydraspis depressa. Bell, _ Rhinemys ra-
diolata. Wagl. __ Hydraspis planiceps. Gray. part.)
20. H. depressa. Gray. (Test. orbicularis.
Gmel. part. _ Emys nasuta. Schweigg. — Test. de-
pressa. Pr. Maximil. _ Emys depressa. Merrem. —
Emys galeata ? Merrem. _ Emys stenops. Spie. —
Rhinemys nasuta. Wagl. _ Hyd.rufipes. Gray. part.)
21. H. rufipes. Bell. (Emys rufipes. Spix. —
Emys nasuta. Voigt. part. — Rhinemys rufipes. Wagl.
— Hydraspis rufipes. Gray. part.)
8. Seetio: Hyorasrıs s. st. (Emys. Merrem. part.
— Chelodina. Fitz, Cuv. Dumer. et Bibron. part.
_— Hydraspis. Bell. part. _ Clemmys. Wiegm. part. —
Chelodina. Gray.)
22.H.longicollis. Bell, (Test. longicollis.Shaw.
— Emys longicollis. Schweigg. _ Chelodina longi-
collis. Fitz. et Gray.)
9. Seetio: Terronyx. Lesson. (Chelodina. Dumer.
et Bibron part.)
23. H. Lessonii. (Trienyx Cuvieri. Gray. —
Tetraonyx et Tetronyx longicollis. Lesson.)
Species fossiles e tribu Rostratorum.
a. Clemmys? Grayi (Emyde du Jura. Cuv.
part. _ Emys Hugi. Gray. — Emys Jurensis. Ke-
ferst. part.) )
db. Clemmys? Mantellii. (Emyde de Sus-
sex. Cuv. _ Emys Mantelli. Gray.)
c. Clemmys? Cuvieri. (Emyde des Molas-
ses de la Dordogne et de la Suisse. Cuv. _ Emys
Cuvieri. Gray.)
d. Clemmys? Parkinsonii. (Emyde de
Sheppey. Cuv. _ Emys Parkinsonii, Gray.)
e. Clemmys? Hugii. (Emyde du Jura. Cuv.
part. _ Emys Hugii. Gray. _ Emys Jurensis. Ke-
fest. part.)
f. Clemmys? trionychoides. (Emyde du
Jura. Cuvier part. — Emys Trionychoides Gray. —
Emys Jurensis. Keferst. part.)
FITZINGER, SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN.
9. Clemmys? Camperi. (Emyde de Bruxel-
les. Cuv. _ Emys Camperi. Gray.)
h. Clemmys? Luecii. (Emyde Delue. Bourae.
— Emyde des Sables d’Aste, Cuv. _ Emys Lueii.
Gray. _ Emys Delucii. Keferst.)
i. Clemmys? Parisiensis. (Emyde des Pla-
trieres de Paris. Cuv. _ Emys Parisiensis. @ray.)
k.Clemmys? Wagleri.(Eurysternum. Wagl.)
l.Clemmys? Kargii.(Test. orbicular.? Karg.)
m. Clemmys? Bravardii.
n. Clemmys? Cliftii.
0. Clemmys? Schlotheimii.
p. Hydraspis? Oeningensis. (Chelydra
Ocningensis. Bell.)
MH. Trısus: ManDıBULATA.
(Nasen -Schildkröten, Oken. _ Chelydoidea. Fitz. _
Emydidae Bell. part, _ Chelydae seu Chelydidae. Gray.
part. _ Chelina. Bonap. _ Chelydae. Wiegm. _ Fluvia-
les seu Elodites. Dumer, et Bibron. part.)
I. Genus: CHELYS. Dumer. (Matamata. Merrem et
Ritgen. _ Chelys. Oppel, Cuv. Fitz. Bell, Wagl.
Gray et Wiegm.)
1. C. fimbriata. Dumer. (Test. fimbria. @'mel.
— Test. fimbriata. Schneid. part. — Test. Raparapa.
Fermin. _ 'Vest. matamata. Daudin. _ Chelys spec.
nova? Geofr. _ Matamata fimbriata. Merrem. _
Chelys Matamata. Oppel, Wagl. et Gray. _ Chelys
fimbria. @uerin.)
An huc Test. bispinosa. Daudin. _ Chelys bispi-
_ nosa. Schweigg. __ Matamata bispinosa. Merrem.?
IH. Trıeus: Lasıarta.
(Zungen-Schildkröten, Oken. _ Trionychoidea, Fitz.
— Trionychidae. Bell. _ Trionycidae seu Trionychidae.
Gray. — Chilotae. Wiegm. _ Paludini seu Potamites.
Dumer. et Bibron.)
I. Gexsus: TRIONYX. Geoffr. (Amyda. Schweigg. —
Trionyx. Schweigg. Oppel, Merrem, Ritgen, Cuv.
| Fitz. Bell et Wiegm.)
1. Sectio: Trıonyx s. str. (Trionyx. Wagl. et Wiegm.
— Emyda. Gray. _ Cryptopus. Dumer. et Bibron.)
1. T. granosus. Schweigg. (Test. granosa.
Schöpf. part. _ Test. granulata. Daudin. _ 'Trionyx
Coromandelicus. @eo/fr. — Emyda punctata. Gray.)
2. Sectio: Aspiwonecres. (Aspidonectes. Wagl. et
Wiegm. part. _— Trionyx. Gray. part. _ Gymnopus.
Dumer. et Bibron. part.)
2. T.javanicus. @eofr. (Test. cartilaginea.
Schlosser et Boddaert. _ Test. membranacea. Blu-
menb. _ Test. Boddaerti. Schneid. _. Test. rostrata.
127
Thundb. _ Test. rostrata. Schöpf. part. —— Test. Fe-
rox? Shaw. _ Trionyx stellatus. @eoffr. et Merrem.
— Trionyx carinatus. Geoffr. et Merrem. part. __
Trionyx javanicus. Schweigg. et Gray. __ Trionyx ja
vensis. Oppel. _ Trionyx aegyptiacus. Schweigg. part.
— Aspidonectes javanicus. Wagl. _ Test. Gotaghol.
Hamilt. __ Trionyx Niloticus ? Gray.)
3. T. aegyptiacus. Geoffr. (Test. triunguis.
Forskal. _ Vest. rostrata ? Schöpf. _ Vest. granosa.
Schöpf. part. — Test. Ferox? Shaw. _ Test. rostrata.
Daudin. part. — Trionyx Aegyptiacus. Schweigg.
part. — Aspidonectes aegyptiacus et niloticus. Wagr.
— Trionyx Niloticus. @ray. part.)
4. T. Hurum. Gray. (Test. Hurum, Chim et
ocellata. Hamilt. _ 'Trionyx ocellatus. Voigt. _ Trio-
nyx gangeticus. @uerin et Lesson.)
5. T.indicus. Gray. (Trionyx gangeticus. Cuv.
— Aspidonectes gangeticus. Wagl. _ Trionyx Egyp-
tiacus, Indicus. Hardw. _ Test. Chitra. Hamilt.)
3. Seetio: Prarvreuris. (Aspidonectes. Wagl. et
Wiegm. part. — Trionyx. Gray. part. _ Gymnopus.
Dumer, et Bibron. part.)
6. T. Brongniarti. Schweigg. (Trionyx cari-
natus. G@eoffr. part. — Aspidonectes carinatus. Wagl.
— Trionyx ferox. Gray. part.)
7. T. ferox. Schweigg. (Test. ferox. Gmel. __
Test. ferox et verrucosa. Schöpf. _ Test. mollis. Bon-
nat. _ Test. Ferox. Shaw. part. _ Test. ferox et
Bartrami. Daudin. _ 'Trionyx Georgicus et Chelys
species. G@eofr. _T. spiniferus et ocellatus. Lesweur.
— Aspidonectes ferox. Wagl. _T. ferox. Gray. part.)
4. Sectio: Peroniscus. (Aspidonectes. Wagl. et
Wiegm. part. — 'Trionyx. Gray. part. _ Gymnopus.
Dumer. et Bidron. part.)
85. T. sinensis. Wiegm. (Aspidonectes sinen-
Wiegm.)
9. T. labiatus. Bell.
5. Seetio: Amyoa. (Aspidonectes. Wagl, et Wiegm.
part. — Trionyx. Gray. part. _ Gymnopus. Dumer.
et Bibron. part.)
10. T.subplanus. @eoffr. (Aspidonectes sub-
planus. Wagl. _ 'Trionyx granosus ? Voigt.)
11. T. muticus. Lesueur. (Aspidonectes mu-
ticus., Wagl.)
12. T. euphraticus. @eofr. (Test. euphra-
tica seu Rascht. Olivier.)
sis.
Species fossiles e tribu Labiatorum.
a. TrionyX Parisiensis. @ray. (Trionyx
des Platrieres de Paris. Cwv,)
b. Trionyx Maunoiri. (Trionyx Maunoir.
Bourdet. __ 'Ivionyx des Platrieres d’Aix. Cu». _
Trionyx Manouri. Gray.)
ec. Trionyx Laurillardii. Gray. (Trionyx
des Molasses de la Gironde, Cuv.)
d. Trionyx Amansii. Gray. (Trionyx des
graviers de Lot et Garonne. Cuv.)
e. VTrionyx Dodunii. Gray. (Trionyx des
graviers de Castelnaudary. Cuv,)
f. Urionyx Lockardi. Gray. (Trionyx des
Sables d’Avaray. Cuv.)
9.1 rionyxMantellii.(Trion. Mantelli. @ray.)
h. Trionyx Partschii, (Trionyx aus dem
Leytha-Grobkalke. Partsch.)
i. Trionyx Cliftii.
k. Trionyx Schlotheimii.
IH. FKamızıa: Dıacorodva.
(Testudines marinae, Gmel. _ Chelonii. Oppel. _
Pinnata. Merrem. _ Haut-Schildkröten. Oken. _ Gym-
nopodi, Zatr. _ Eretmochelones seu Halichelones, Ritgen.
— Phyllopodochelones, Chersydrochelones seu Amydae,
Ritgen. part. _ Carettoidea. Fitz, _ Cheloniadae et Sphar-
gidae, Bell. _ Oiacopodes. Wagl. _ Chelonina et Sphar-
gidina. Bonap. _ Cheloniadae. Gray. _ Chelonae, Wiegm.
— Marini seu Thalassites. Dumer. et Bibron.)
I. Genus: CHELONIA. Bell. (Chelonia. Brong. et
Oppel. part. _ Chelonia. Cuv. Wagl. Gray, Wiegm.
Dumer. et Bibron. __ Caretta. Merrem et Fitz.)
41. Secetio: CnueuonıA s. str. (Caretta et Chelonia.
Ritgen. _ Chelone. Ritgen. part.)
1. C. imbricata. Cuv. (Test. imbricata, Ca-
retta et Mydas. Linn. part. _ Test. Caretta et My-
das. Daudin. part. _ Chelonia imbricata. Schweögg.
part. — Caretta imbricata. Merrem. _ Caretta na-
sicornis. Merrem. part. _ Chelonia imbricata. Wagl.
et Gray. _ Chelonia pscudo-caretta. Lesson.)
An huc Test. rugosa. Van Ernest?
2. C.virgata. Dumer, (Test. semimembranacea.
Herm. _ Test. Caretta. Daudin. part. _ Chelonia
virgata. Schweigg. et Cuv. __ Chelonia virgata. Wagl.
part. _ Chelonia Mydas, virgata. Gray. _ Chelo-
nia bicarinata. Lesson.)
3. C. maculosa. Cwv. (Chelonia lachrymata,
Cuv. — Chelonia Mydas, maculosa et lachrymata.
Gray. __ Chelonia Mydas. Lesson. part.)
4. C. cepedeana. (Test. alba Schlosseri. Bod-
daert. — Test. cepediana. Daudin, _ Chelonia My-
das. Schweigg. et Gray. part. _ Caretta Cepedii.
Merrem. _— Caretta esculenta et nasicornis. Merrem.
part. — Chelonia Caretta. Gray. part.)
FITZINGER , SYSTEMATISCHE ANORDNUNG DER SCHILDKRÖTEN.
An hue Test. japonica. Thund. _ Chelonia ja-
ponica. Schweigg. et Rütgen. _ Caretta 'Thunbergii.
Merrem. _ Chelonia Mydas, Japonica. Gray?)
5. C. Mydas. Cuv. (Test. macropus. Walb. _
Test. Mydas. Linn. part. _ Test. Mydas et Caouana.
Daudin. part. _ Chelonia Mydas. Schweigg. et Gray.
part. _ Caretta esculenta, nasicomis et Cephalo.
Merrem. part. — Chelonia Midas. Wagl. _ Chel,
pseudo-mydas. Lesson. __ Chel. Mydas. Lesson. part.)
2. Seetio: TmarassocHeLys. (Chelone. Ritgen. part.)
6.C.atra.(Test. Gigas. Wald. _ Test. atra. Linn.
— Test. Mydas. Linn. et Daudin. part. _ Chel. Mydas.
Schweigg. et Gray. part. — Caretta atra. Merrem. —
Chelonia Pelasgorum. Val.)
7. C.olivacea. Eschholtz. (Chelonia Caretta,
olivacea. Gray.)
S. C. Caouana. Schweigg, (Test. corticata. Ron-
del. _ Test. arcuata. Catesdy. _ Test. Caretta, Mydas
et imbricata. Linn. part. — Test. Cephalo. Schneid.
— Test. Caretta. Schöpf. _ Test. Caouana. Lacep.
_— Caretta Cephalo et nasicornis, Merrem. part. —
Chelonia Caretta et radiata. Cuv, _ Chelonia vir-
gata. Wagl. part. _ Chelonia Mydas, radiata. Gray.
— Chelonia Cephalo. Lesson.)
II. Genus: DERMATOCHELYS. Wagler.(Chelonia.
Brong. et Oppel. part. _ Sphargis. Merrem, Fitz.
Ritgen, Bell, Cuv. Gray, Wiegm. Dumer. et Bibron.
_— Dermochelys. Blainv, et Lesueur, _ Scytina. Wagl.
— Coriudo Flemming.)
1. D. coriacea. (Test. coriacea seu Mereurii.
Rondel. __ Test, tubereulata. Pennant. _ Test. co-
riacea. Linn. _ Chelonia coriacea. Schweigg. —
Sphargis mercurialis. Merrem et Bel. _. Dermato-
chelys porcata. Wagl. __ Chelonia Lyra. Bory. _
Sphargis tubereul. Gravenh. _ Sph. coriacea. Gray.)
2. D. atlantica, (Dermoch. atlantica. Lesweur.
_ Sphargis atlantica. Cuv. __Sph. Atlantica. Gray.)
Species fossiles e familia Oiacopodorum.
a. Chelonia Hofmanni. Gray. (Chelonie de
Maestricht. Cuv. _ Chelonia eretacea. Keferst.)
d. Chelonia Knorrii. (Chel. de Glaris. Cuv. —_
Chelonia Knorri. Gray. _ Chel. glaricensis. Keferst.)
ec. CheloniaCuvieri. Gray. (Chelonie de Lu-
neville. Cuv. __ Chelonia Lunevilliensis. Keferst.)
d, Chelonia Mantellii.
e. Chelonia Wagleri.
f. Chelonia Harvicensis. Gray.
9. Chelonia antiqua. Gray.
h. CheloniaFischeri, (Chel.radiata.Fisch.) .
= n—_ zii mu
BEMERKUNGEN
FLORA DER SÜDSEEINSELN
VON
STEPHAN ENDLICHER.
(ERSTE ODER BOTANISCHE ABTHEILUNG.)
Mit vier Kupfertafeln.
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Die. unzählige Menge grösserer und kleinerer Inseln, welche über das zwischen den Küsten
Asiens und Amerikas wogende Weltmeer, welches man gewöhnlich mit dem Namen des stil-
len Oceans zu bezeichnen pflegt, zerstreut sind, werden von den Geographen mit Recht
als zu zwei verschiedenen Systemen gehörig betrachtet; indem sie die theils vereinzelten, theils
in Gruppen gesammelten Inseln, die in grösserer Entfernung ven den beiden Continenten, von
den Eisfeldern der südlichen Polar-Zone bis zum 40° N.B. angetroffen werden, als ein Ganzes,
unter den Namen Australien oder Oceanien begreifen, während sie die andern, welche
vom 40° N. B. bis zur arctischen Region, meistens in der Nähe des festen Landes gefunden
werden, entweder zu Asien oder zu Amerika rechnen.
Als Gränzen der Inselwelt Australiens oder Oceaniens, werden im Süden die an-
tarktische Polar-Zone, im Osten die Westküste Amerikas, im Norden der 40° N. B..
im Westen aber die Meerenge von Malacca, das chinesische Meer und die Ostküsten
der Insel Formosa, der Liou-kiou-Inseln und Japans bestimmt.
Der berühmte französische Weltumsegler Capitän Dumont d’Urville hat vorzüg-
lich zum Behufe seiner Untersuchungen über die Vertheilung der Menschen - Racen auf den
Inseln der Süd-See, und zum Theile allein auf diese gestützt, eine Eintheilung Oceaniens
in vier Regionen: Ost-Oceanien oder Polynesien, Nord-Oceanien oder Micronesien,
West-Oceanien oder Malaisien, und Süd-Oceanien oder Melanesien vorgeschlagen ').
Ost-Oceanien oder Polynesien, welches nach d’Urville die Archipele der Sand-
wichs-, Marquesas-, Fischer-, Gesellschafts- und Freundschafts-Inseln,
nebst Neu-Zeeland begreift, wird von einer olivenfarbigen Menschen - Race bewohnt, die
der geheimnissvollen Superstition des 7’abow unterworfen, den Gebrauch von Bogen und Pfeil
nicht kennt, aber aus gährenden Pflanzenstoflen ein berauschendes Getränk (Kama) zu bervei-
ten versteht, und in einem geregelten gesellschaftliehen Zustande lebt.
Nord-Oceanien oder Micronesien, welches aus den Kingsmill, Gilbert,
Marshall, Radak- und Pelew-Inseln, den Carolinen und Mariannen besteht,
hat keine ganz homogene Bevölkerung. Die Bewohner dieser Inseln, von lichterer Farbe,
'schmächtigerenn Körperbaue und einem längeren Schnitte des Gesichtes als die Polynesier,
wissen nichts von den Gebräuchen des Z’abou ; Bogen und Pfeil sind ihnen jedoch gleichfalls
unbekannt, und zum Gebrauehe des Kawa kommt auf den: östlicheren Inseln noch der Genuss
des Betel und Arec.
West-Oceanien oder Mulaisien, wie es Herr ’Urville genannt hat, besteht aus
den Sundaischen Inseln, den Molukken und Philippinen. Die Bewolner dieses
Theiles von Oceanien sind in. zahlreiche Völkerschaften, die zum Theile ganz verschiedene
9) Notice sur les Iles du Grand-Ocean, lue a ha societe de Geographie deParis, dans sa seance du 5. Janv. 1832.
Voyage de la Corvette P’Astrolabe, Histoire du Voyage. Tom. II. p. 611 __630.
37”
152 ENDLICHER , ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
Sprachen reden, zersplittert; scheinen aber sämmtlich zum grossen Stamme der Malayen zu
gehören. Reis ist ihre Hauptnahrung; sie sind dem Genusse des Betel und Opium ergeben,
und ein Theil von ihnen hat den /slam angenommen, der auf einigen der östlicheren Inseln,
mit einheimischem Aberglauben auf eine seltsame Weise gepaart ist. Auf den Philippinen
wird die tagalische und bisayische Sprache gesprochen, während auf den Sun-
daischen Inseln und auf den Molukken, wenigstens an den Küsten, das Mala yische
Idiom vorherrschend zu sein scheint.
Süd-Oceanien oder Melanesien, von wilden, häufig mit Bogen und Pfeil bewaffneten
schwarzen Völkerschaften, die grösstentheils zu einem Zustande der tiefsten geistigen und physischen
Entwürdigung herabgesunken sind, bewohnt, begreift ausser Neu-Holland (Australien)
mit der Insel Van-Diemen (Tasmanien), noch Neu-Guinea, Neu-Caledonien, die
Archipele der Louisiade, Neu-Britannien, Neu-Ireland, die Salamons-In-
seln, die Inseln von Santa Cruz (Nitendi), die Neuen-Hebriden, die Loyalty-
Island’s und den Archipel Viti oder Fidgi.
Bei einer Untersuchung über die Verbreitung der Pflanzen auf den Inseln der Süd-See,
wie wir sie in den nachfolgenden Blättern anzustellen die Absicht haben, muss das Gebiet
von Oceanien jedoch nicht nur in bei weitem engere Gränzen eingeschlossen werden, son-
dern wir werden auch gezwungen sein, das über eine so ungeheuere Strecke des Weltmeers
zeıstreute Land in mehrere Regionen einzutheilen; eine Eintheilung, deren Begründung frei-
lich erst aus den Resultaten der ganzen Untersuchung hervorgehen kann, hier aber nothwendig
vorausgesetzt werden muss.
D’Urvilles Melanesien, welches eine grössere Ausdehnung festen Landes in sich be-
greift, als das ganze übrige Oceanien zusammengenommen !), kann schon aus diesem Grunde
nicht mit in den Kreis unserer Untersuchung gezogen werden; indem hier, wo es ganz eigent-
lich darauf ankommt, den Einfluss des Inselklimas auf die Vegetation in seiner eigenthümlich-
sten Besonderheit aufzufassen, ein vom Meere umflossenes Land, von so ungeheuerer Ausdeh-
nung wie Neu-Holland, nimmermehr als eine Insel angesehen werden darf. Ueberdiess
besitzen wir aus der Feder eines der grössten jetzt lebenden Naturforschers, eine auf die reichste
Selbstanschauung gebaute, eben so umständliche, als eindringliche Schilderung der merkwür-
digen Küstenvegetation Neu-Hollands, mit Einschluss der Van Diemens-Insel, dass
wir diese, als in ihren Resultaten für die Pflanzen-Geegraphie allgemein bekannt, werden vor-
aussetzen können ?).
Neu-Guinea, welches nach den wenigen Daten, die erst ganz neuerlich über die reiche
Flora dieser Insel von 13400 OD M. Ausdehnung, zu unserer Kenntniss gelangt sind °), die
i) Wir rechnen auf Melanesien etwa 106,900 [7] Meilen, auf Malaisien 40,000 DJ Meilen, auf das übrige Oceanien
65,000 I Meilen. ;
2) General Remarks geographical and systematical on the Botany of terra Australis by Rob.Brown Esgq. in
Capt, Flinder’s Voyage to Terra Australis Lond, 1844. Vol.2, App. IL. p.533_613. (R.Brown’s verm. Schrift.
Thl. I. S. A __166.) View of the vegetation on the shores of Swan -River by R.Brown Esq. in Journal of
the royal geographical Society. Lond. 1831. Vol. I. p. 17_21. (Verm. Schrift. Thl. V. p- 301__312.) Als ergän-
zender Anhang zu Brown’s Bemerkungen über die Vegetationsverhältnisse auf Neu-Holland ist noch ein
Aufsatz Cunninghams im Anlıang zu Capt. Kings Reise (Lond. 1827. Vol. II. p. 497__533) zu nennen.
») Nachstehendes Verzeichniss der von Zippelius (m. s, Konst en Letierbode 4829. 3. Mai No. 9 und Flora
oder botanische Zeitung 1829. Vol. I. p. 281. ss.) Macklock (m. s. Bydragen tot de nat. wetensk. V. No. 11.
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN. 133
Vegetation der tropischen Nord -Ost-Küste Neu-Hollands mit der Süd-Indiens zu ver-
mitteln scheint, ist noch viel zu wenig bekannt, um in eine mehr in’s Besondere eingehende
Untersuchung gezogen zu werden; und muss gleich den anderen Vorlanden Asiens, den Sun-
p. 142. 1830. und Bulletin des science. nat. XXIV. 67.) und Lesson (Voyage de l’Astrolabe. Sertum Astrola-
bianum p. XVI__XXIIL) auf verschiedenen Puncten der Küste von Neu - Guinea gesammelten Pflanzen, mag
einen Vorgeschmack der Flora dieser Insel geben.
PLANTAE CELLULARES. Licuenes. Parmelia perlata Ach. (L.) _ Collema Röttleri Ach. FELL).
Heraticar. Jungermannia atrata Sw. (L.) _ Muscı. Hypnum delicatulum Brid. (L.).
PLANTAE VASCULARES, ENDOGENAE. Lycoronıacraer. Lycopodium Urvillei Bory Cogq. t. 25 (L.)
— Fırices. Asplenium pteropus Kaulf. (L.) — Nephrodium propinquum AR. Br. (L.) _ Aspidium
glaberrimum 4. Rich. sert. Astrolab. p. XVII. (L.) — A. Urvillei Bory.(L.) _ A. Linnaei Bory. (L.) _
Asplenium cyatheaefolium 4. Rich. I. c.(L.) _ Vittaria zosteraefolia Bory. (L.) _Acrostichum spe-
eiosum Willd. (L.) _ Lygodium cireinnatum Sw. (L.). (Filicum spp. 25 ex Zippelio.) _ Gnamisear. Eleu-
sine indica Z, (M.) _ Centotheca lappacea Desf. (L.) _ Poa latifolia Poir. (L.) _ Orthopogon com-
positus R. Br. (L.) _ Cenchrus spinifex? Cav. (L.) _ Panicum hirsutum Poir. (L.) _ P. multinode Zam.
(L.) — (Panici 2 spp. ex Zipp.) _ Saecharum spontaneum Z. (L.) _ Nastus plicatilis M, (M.) _ Bam-
busae arundinaceae var. (M.) _ Olyra offieinalis M. (M.) _ Coix laeryma Z. (L.) _ Cvreraceae. Cype-
rus longifolius Poir. (L.) _ Kyllingia monocephala Z. (L.) _ (Krllingiae sp. M. Caricinea 1 Zipp.) _
Juncaczar. Flagellaria indica Z. (L.) _ (Junceae 1 sp. Zipp.) — Commerysacear. Commelyna sp. (L.) _
ASPHODELFAE. Sanseviera scandensM.(M.)__Asraraczae. Forrestia hispida 4. Rich, sert, Astrolab t.1. _
Smivacraer. Ripogonum lJatifolium M. (Smilax latifolia Bl,) (M.) _ Orcuirar (Spp. %, ex Less. Spp. 25.
ex Mackl. Spp.» 50. ex Zipp.) _ Scıramiseae. Maranta dichotoma Z, (L.) _ Phrynium dichotomum
Rozb. (L.) _ Thalia cannaeformis Forst. (L.) _ Alpiniae sp. (k. Z.) _ Costi spp. (2.)_Globbae spp.
(Z.) _— Amomi sp. (Z.) _ * Calypteris miniata Zipp. (Z.) — * Nyetophylax alba Zipp. (Z.) _ Anoı-
DEAE. Dracontium tenerum Wall. (L.) _ Pothos scandens L. (L.) _ P. amplissima 7. (M.)_P. cuneata
M. (M.) _ P. subulata M. (M.) _ P. vaginata M. (M.) _ P. nigrescens M (M.) _ Panpassae. Pandanus
odoratissimus Z. (L.) _ P. latissimus M. (M.) _ P. pendulinus M. (M.) _ (Pındaneae 6 spp. ex Zipp.) _
Pırmaer. Sagus Rumphii Z. (L.) _ S. microcarpa M. (M.) _ S. mierosperma 4. (M.) _ Areca oleracea 4.
(L.) — A. communis M. (M.) _ A. procera M.(M.) _ A. macrocalyx M. (M.) _ Cocos nueifera Z. (L.) _
Licuala pendulifera 7. (M.) _ Ceratolobus plicatus M. (M.) __ Calamus barbatus 7. (M.) _ C. he-
teracanthus 7. (M.) _ * Orania regalis Zipp. (Z.M.)__Drymophlaei 2 spp. (Z.) _ (Iriartea leprosı
und monogyna) (M.) _ Cvcaoear. Cycas circinalis Z, (L.).
EXOGENAE. Taxısear. Podocarpus thevetiaefolius Zipp. (Z.) _ * Sarcocalyx miniatus Zipp. (7..)
— Casuarıseae. Casuarina equisetifolia Forst. (M.) _ AMmENnTacEAE. Fagi sp. (Z.) _ Urricear. Scia-
philae sp. (Z.) _ Procris canescens? Vent. (L.) _ (Procris 3 sp.) (Z.) _ (Urticeae spp. 10) (M.) __
ARTOCARPEAF. Ar tocarpus ineisa Z. (L.) __ Ficus Novae Guineae Zipp, (Z.) _ F. rubra Z2. (7.) _ F. poli-
toria L. (Z.) _ F. heteroneura Bl. (7.) _ F. cuspidata Bl. (Z.) _F. angustifolia Bl. (Z.) _ F. graewiaefolia Bl.
(Z.) — Morzar. Morus altissima M.(M.) _ Amarantaczae. Achyranthes prostrata Lam. (I..) _ Becovta-
cEAE. Begonia hispidissima M, (M.) (2 spp. ex Zipp) — Laurısear. Cryptocarya macrophylla 4. (M.)_
Persea xanthonora M. (M.) _ Mwxissicrar, Myristica Jeptocarpa M. (M.) _ M. mierocarpa M.(M.) _
M. macrophylla M.(M.)__M, pennaeformis 7, (M.) _ M. glaucescens M. (M.)__ Taymerexe. Dais parviflora M7.
(M.) _ D. macrophylla 7. (M.) _ Passerina littoralis 7. (M.) _ Protzaczaz, Embothrium? leucocar-
pum M. (M.) _ Sysantuerae. Casalia sonchifolia Willd.(L.) _ Bidens chinensis Willd. (M.) (Bidens 1 sp.
2.) — Vernonia lilacina M, (M.) (Vernonia 4 sp. L) -_ Adenostemma viscosum Forst. (L.) _ Verbe-
sina littoralis M. (M.) (V. nodiflora® L. Less.) _ Loseuiaczae. Scaevola tomentosa M. (M.) __ Se. Königii
Vahl. (L.) _ Esenaczar. Diospyros maritima M. (M.) _ Saroraczae. Sideroxylon orichaleium Zipp.
(Z,etM.) _ Lucuma ferruginea 47. (M.) _ L. lanceolata M7. (M.) _ L. pomifera M. (M.)_L. tomentosa 7.
(M.) _ Chryso phyllum stamineum M. (M.) _ Ch. ferrugineum M. (M.) _ Mrvnsınese. Aegiceras ni-
gricans A. Rich. sert. Astrolab. t, 21. __ (Avicenniae 1 sp. Zipp) _Baeobotrys verrucosa M. (M.) _ B. vir-
gata M. (M.) _ Saroraczae. Inocar pus edulis Forst. _ Acayrnacear. Justicia repens? Z. (L.) _ J.lon-
giflora Yahl. (L.) _J. albiflora 7. (M., _ Eranthemum sublıastatum 7. (M.) _ E. brevieollum 97. (M.)
E, gandarussaefolium M. (M.) _ Ruellia discolor Bl. (Z.) — R. mutabilis Zipp. (R. variabilis M?) _ Stro-
bilanthes virgata Bl. (Z.) _ Vensznacrar. Clerodendrum infortunatum 7. (L3 _ Callicarpa ma-
erophylla Fahl,? (L.)_C. lanceolaria Rorxb. ? (1.)__ C. attenuata Fall. (L.)_C. fumata 37. (M.) _ Premna
154 ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SUÜDSEEINSELN,
daischen Inseln, den Molukken und Philippinen (d’Urvilles Malaisien), die theils
wegen ihrer Ausdehnung, theils auch wegen ihrer geringen Entfernung unter einander und vom
m m
euspidata 7. (M.) _ Volkameria inermis L,(L.) _ Teetona grandis Z. (L.) _ LassaTae. Ocymum
sanetum Z. (L.) _ Seutellaria rupestris Bl. (M.) _ Bıcnonsaczaer, Bignonia rhodacantha 7. (M.) _
B. poincelantha M. (M.) _ Teeoma rubicunda M. (M.) _ Eceremoearpus exeelsus M. (M.) _ Coxvor-
vuLacear. Convolvulus nymphaeaefolius Bl. (M.) _ Sozanacear. Solanum lasiocarpum Dun. (L. M.) _
S. verbascifolium Z, (L.) _ S. elegans M, (M.) _ S. altissimum M. (M.) _ * Cotylanthera tenuis Zipp.
(Z. M.) _ Hrviorroriceag. Tournefortia argentea Z, (L.) _ T. heliotropiflora 47. (M.) _ Locansacrar.
Fagraea recurvirostra M. (M.) _ Ascreriaveae, Hoya albiflora M. (M.) _ H. recurvifolia M. (M.) (Hoya
sp. 4 L.) _ Arocynere, Alyxia macrocarpa M.(M.) _ Cerbera nereifolia M. (M.) _ C. densifolia M, (M.)
— Rauwolfia .macrophylla 22. (M.) _ Rusraczie. Mussaenda tomentella 7 (M.) _ M. frondosa Z. (L.)
— Psychotria fastigiata 7. (M.) _ P. macrostipula M. (M.) _ Portlandia tetrandra Forst.(Z. M.)__ Hy-
dnophytum loasifolium M. (M.) _ H. longifolium M. (M.) _ H. crassulaefolium 7. (M.) _ H. lanceola-
tum M.(M.) _ Morinda papoensis M. (M.). __ M. citrifolia Z,(L.) _ Orrmar, Olea procera M.(M.) _
JAsminEeAe. Jasminum rupestre M. (M.) _ Lorastraceaer, Viscum chrysophyllum 7. (M.) _ V, longifo-
lium M. (M.) _ V. pisicarpum M. (M.) _ Loranthus viridiflorus 7. (M.) _ L. salieifolius M. (M.) _
L. globiflorus 7. (M.) _ L. eampanulatus M. (M.) _ L. polyanthus M. (M.) _ L. compactus M.(M.) _
L. densiflorus M. (M.) _ Arırsserse. Gussonia simplicifolia M. (M.) _ Carrarıvear. Crataeva religiosa
L. (M.) _ Fıarcovatıavsae, Flacourtia cerasifera M. (M.) _ Bıxacrar, Bixa Orellana Z. (L.) _ Porvca-
ıFAE. Polygala accedens 34. (M.) _ Gursireras, Haemocharis xanthocarpa 4. (M.) _ Xanthochy-
mus sp. 1.(L.) _ Ruızorworere. Rhizophorae sp. 1.(Z.) _ Bruguierae sp.1. (Z.) _ Menecitrar. Pe-
taloma sp. 1. (Z.) __ Merastomaceae. Melastoma sylvaticum BZ, (Z.) _ M. bicallosum 7. (M.) _ Medi-
nilla braeteata Bl, (Z.) _ Mvrtaceae, Myrtus auriculata 7. (M.) _ M. lilacina 7. (M.) _ M. littoralis 7.
(M.) — M. ilicifolia M: (M.) _ M. elegantissima 42. (M.) _ Calyptranthes cauliflora M. (M.) _ Sonne-
vatia acida Z. (L.Z.) _B arringtonia speciosa L. (L.)? _ *Melanium rupestre Zipp. (Z.M.) _
DiPtrrocäARPEAE, Dipterocarpus parviflorus Zipp. (Z.)_— Tersströmracrae, Saurauia altissima M,(M.) _
S. brevirostris 2. (M.) __ Erarocarrere. Elaeocarpus cyancus Z.(M.) _ Dicera rhamnifolia M,(M.) _
D. lanceolata 7. (M.) _ Marvaczrar. HBibiscus tiliaceus /, (L.) _ H. rubicundus M. (M.) _ STERCULIACEAE.
Sterculia arbutiflora 22. (M.)_ St. foetida Z. (M.) __ Barsamisear. Balsamine cordipetala 24.(M.) _ B. por-
phyrata M.(M )_Amreniveae. Cissus purpurascens M. (M.) _ C. pisicarpa M. (M.)_Vitis multibracteosa
24. (M.) _ Leracrae. Leea simplieifolia Z. (M.) _ Marrientacese. Tristellateia australis 4. Rich, t. 15.
(L.) —— Mestacear. Epicharis kunthiana Adr. Juss. (Ikerb. Knth.) _ E. trichostyla 7. (M.) _ E. lasiocarpa
JM. (M.) — Xylocarpus maritimus 27. (M.) — Sarıspaerae. Ornithrophe serrata DC. (L.)_Hypelate
pinnata M. (M.) _ Hirrocrarıcrar, Hippocratea ovalifolia M. (M.) _ Salacia prinoides M.(M.) _
S. ulopetala 7. (M.) _ Rusmseae. Zizyphus spec. (M.) _ Evrnonstaceaer. Homalanthus Lechenaul-
tianus Adr. Juss, (Z.) _ Melanthes rhamnvides Al. (Z.) _ Glochidium rupestre M. (M.) _ Mappa
Tanaria Adr.Juss. (Z.) —_ Rottlera paniculata BI. (Z.) _ R. viseida Bl. (Z) _ Adisca Zippelü Bl.(Z.) _
Erythrochilus indicus Bl. (Z.) _ E. longifolius Bl. (Z.) _ Croton Tighum Z.(Z.) _ €. argyratum
Bl.(Z.) — Euphorbia pilifera L.(L.) _ Antidesma euspidata M. (M.) _ Rurzserie. Evodia longifolia
4J. Rich. sert. Astrolab. t. 22, _ AURANTIACEAR. G lyeosmis maritima M. (M.) _ TerEBINTuAcEAE, Cana-
rium Jaxiflorum 7. (M.) _ C. rigidum M. (M.) _ Lesumisosis. Hedysarum gangeticum? Z, (L.) _. Des-
nodii sp. (L.), _ Stizolobium maritimum M. (M.) _ St. cauliflorum 4. (M.) _ St. coccineum M. (M.)
— St. ptychopterum M,(M.) _ Adenanthera rosea 7. (M.) _ Clitoria Ternatea Z. (L.) _ Macrolo-
bium. excelsum M. (M.) _ Endemperineum (Dalbergia) echinatum M. (M.) _ Pterocarpi spec, (L.)
— Poineciana puleherrima Z.(L) _— Caesalpinia quadrifida 7, (M.)_ Cassia planisiliqua ? Z. (L.)
— Inga grandiflora M. (M.) _ E ochroloba Zipp. (Z.) (Mimosae sp. Less.) _ Rosaczae. Eriobotrya to-
ınentosa M7. (M.) _ Banuscuzaczae. Chematis sp. (L.) _ Ansoxacrae. Artrobotrys inodora M. (M,) _
Unona glauca Zipp. (Z. M.) _ U. chloroxantha 24. (M.) _ U. daetylocarpa M. (M.) _ Xylopia tricho-
carpa M. (M.) _ Asimina aurantiaca M. (M.) _ Prastag Durtae Senss, Aphelia littoralis M. (M.) —
A, superba M. (M.) _ A. mierantha M. (M.) _ A. pterida 7. (M) _ Berteroa cernuiflora M. (M.) _
Borea speciosa M. (M,) _ Bureea tiliaefolia M. (M.) _ Carpocalymna variabilis Zipp. (Z)_Chon-
drolebium cauliflorum M. (M.) _ Eyrtonora leucochlyda M. (M.) — Diacaecarpium glutinosum
M. (M.). — D. glanduliferum M. (M.) _ Lem.nopsis mnioides Zipp, (Z.) _ Leucantha procera M. (M.)
— L. stipularis 7 (Mi) _ Nangha amplifolia M. (M.) _ Peltoca rpus cauliflorus M. (M.) — Stepha-
nostoma tomentosum M. (M.) _ Thamatophorus erythrospermus M, (M.).
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN. 135
festen Lande, hier nicht in Betracht kommen können, wo von der eigentlichen Inselwelt Ocea-
niens die Rede sein soll, ausgeschlossen werden.
Die östlichen Bestandtheile von d’Urvilles Melanesien (zwischen dem 10__18° 8. B.
und 155 —_180° O.L.) nämlich Neu-Caledonien, mit seinen südlichen Neben-Inselchen, der
Archipel der Neuen-Hebriden, und die berüchtigten Viti- oder Fidgi-Eilande,
‚deren Vegetation die Flora des eigentlichen O ceaniens mit der vonNeu-Guinea unddenM o-
luken zu verbinden scheint, werden dagegen als ein Bestandtheil unseres Gebietes angesehen
werden müssen; obgleich es schon hier nicht mit Stillschweigen übergangen werden darf, wie
die eben genannten Inseln, welche ein integrirendes Glied der Vulcanenkette, die sich
von der Südspitze Neu-Zeelands bis Japan erstreckt, und die Ostküsten Neu-Hollands
und Asiens wie mit einem Walle umschliesst, in jeder Beziehung von den innerhalb der Wen-
dekreise in zahlloser Menge zerstreuten, oder um Erhebungs-Kratere gruppirten Insel-
chen, verschieden seien; eine Verschiedenheit, auf die vorzüglichLeopold von Buch und
neuerlich Lesson aufmerksam gemacht haben ').
Unser Gebiet wird also Polynesien, Micronesien, und den östlichsten Theil M ela-
nesiens in sich begreifen, wogegen ganz Malaisien und der grösste "Theil von Melane-
sien davon ausgeschlossen bleibt; nichts desto weniger werden wir fortfahren, dasselbe mit dem
allgemeinen Namen Oceanien zu bezeichnen.
Weiter theilen wir Oceanien in drei Regionen; die Inseln zwischen dem Wendekreise
des Steinbockes und dem Aequator, nennen wir Central-Oceanien; die nördlich vom Aequa-
tor gelegenen bis zum Wendekreise des Krebses, (die Flora der nördlicheren Inseln ist noch gänz-
lich unbekannt) Nord-Oceanien; die südlichen aussertropischen aber, Süd-Oceanien.
Süd-Oceanien begreift die beiden grössten Inseln des ganzen Gebietes (Zkanamamwı
und Z’awai Pounamou 164__176° W.L. 34° 12__48° S.B.), die nur durch einen schmalen Canal
von einander geschieden, gewöhnlich unter der gemeinschaftlichen Benennung von N eu-Zee-
land (T’asmanien einiger neueren Geographen) begriffen werden.
Ueber die Vegetation von Neu-Zeeland verdanken wir den Begleitern des Capitän
Cook auf seiner zweiten grossen Reise, den beiden Forstern undSparrmann, die wichtig-
sten Nachweisungen °), die neuerlich von französischen Naturforschern, namentlich von den
Herren XUrville und Lesson nicht unbeträchtlich vermehrt, und von Herrn AchillesRi-
chard zu einem Ganzen verarbeitet worden sind °?).
Von der wie es scheint sehr reichen Ausbeute der Gefährten Cook’s aufseiner ersten Erdum-
seglung, der Herın Banks undSolander, ist leider nur sehr Weniges bekannt geworden; und
#) L. v. Buch, Beschreibung der canarischen Inseln 8.360. ss. Lesson, Coup-d’oeil sur les iles Oceaniennes ec!
sur le grand Ocean. Annales des scienc, nat, 1825. tom. V. p- 172. 55.
?) Characteres generum plantarum , quas in itinere ad Insulas Maris Australis collegerunt, deseripserunt, de-
iinearunt Joannes Reinoldus Forster et Geo rgius Forster Londini, 1776. 4. _ Decas plantarum
novarum ex Insulis Maris Australis, auet. Georg. Forster. Act. Academ. Upsal. III. p. 171 _ 186. _ Flo-
vulae Insularum Australium Prodromus, auctore Geo rgio Forster. Göttingae 1786. 8. _ Georgii For-
ster de Plantis esculentis Insularum Oceani Australis commentatio botanica. Berolini, 1786. 8. _ Herbariuım
australe seu catalogus Plantarum exsiceatarum quas in Florulae Insularum Australium prodromo descripsit
Georg. Forster. Göttingae 1797. 8,
®) Voyage de l’Astrolabe, Botanique. Part. I, Essai d'une Flore de la Nowelle- Zeelande par A Richard,
Paris, 1832, 8,
136 ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
von den Sammlungen des thätigen Menzies, des Begleiters Vancouver’s, hat bisher bloss
ein Theil der cryptogamischen Pflanzen einen Bearbeiter gefunden '). Von den Bemühungen
des vortrefllichen englischen Botanikers Herrn Allan Cunningham, der vor einigen Jahren
durch längere Zeit auf Neu-Zeeland verweilte, sind wir weiteren Aufklärungen über die
Flora dieser Insel entgegenzusehen berechtigt.
Die östlich und südlich vonN eu-Zeeland gelegenen kleinen Inselgruppen: Broughton
(Chatam, 33° 48*8. B. 179° 18‘ O. L. und Pit), Bounty (47° 44° S. B. 171° 7° ©. L.),
Antipodes (49° 49° S. B. 171° 20° O. L.), Campell, Aukland (Aukland 50° 43°
S. B. 162° 41’ und Enderby), und Macquarie (Judge 544° 12’ S. B. 157° 29' ©. L. Mac-
quarie 54° 42“ S.B. 157° 39'. O.L. Bishop and Clerc 55° 20' S. B. 157° 40' O.L.), sind in
botanischer Hinsicht noch gänzlich unbekannt; eben so wenig wissen wir über den nordöstlichen
Archipel Kermandec (Aaoul la Recherche 29° 15* 45“ S. B. 179° 35’ 40 W. L. Macau-
ley 30° 16° S. B. 179° 7° W. L. Curtis 30° 36° 15“ S. B. 179° 6° O.L.), wogegen die Flora
der nordwestlichen Norfolks-Insel (29° 1‘ 45° S.B. 165° 50‘ O.L.), durch einen längeren
Aufenthalt unseres berühmten Landsmannes Ferdinand Bauer auf derselben, ziemlich genau
bekannt geworden ist °).
Unter dem Namen Central-Oceanien oder Polynesien werden wir sämmtliche zwi-
schen dem: Aequator und Wendekreise des Steinbockes gelegene Inseln umfassen. Der westliche
Theil dieser Region (/Fest-Polynesien), der einen Bestandtheil von d’Urvilles Melanesien
ausmacht, und als ein Glied der grossen vulkanischen Kette, von der wir oben Erwähnung ge-
than haben, mittelst der Norfolks-Inselmit Neu-Zeeland in Verbindung steht , besteht
aus der grossen Insel Neu-Caledonien, (nach Neu-Zeeland der grössten Oceaniens in un-
serer Begränzung, von beiläufig 325 D Meilen Ausdehnung, 20° 26’ 30” S. B. 164° 31’ 50
W. L. _ 20° 9° S. B. 161° 39° W. L.) mit mehreren in der Nähe derselben gelegenen Insel-
chen und Inselgruppen, unter denen die Ile de Pins (22° 38°S. B.) und Botany-Island
(22° 268. B.)für uns besonders merkwürdig sind, und ausdemArchipelderNeuen-Hebri-
den( Australia del Espiritu Santo), von dessen Bestandtheilen hier vorzüglich die Inseln Tanna
(19° 32° 25° S. B. 166° 59° 56‘ O. L.), Erromango (18° 46' 30 S. B. 166° 37’ 21"
©. L.), Mallicolo (16° 25° 30“ S. B. 165° 11“ 51“ ©. L.) und Ambrym (16° 9/ 30” S. B.
165° 31‘ 21‘ O. L.). genannt werden müssen. Noch rechnen wir zu diesem Archipel die Insel
Tikopia (12° S.B. 166° O. L,), und die durch Laperousens. Schiffbruch zu einer trauri-
ı) Musci exotici; containing figures. and’ deseriptions of’ new or little known foreign mosses and other-
eryptogamic subjeets, by William Jackson Hooker, London, 18148__1820. 8. 2 Vol.
2) Prodromus Florae Norfolkica.e,. sive Catalogus Stirpium quae in Insula Norfolk annis 1804 et 1805
aFerdinandoBauer collectae et depictae,.nune in museo palatino-rerum naturalium Vindobonae servan-
tur, auctore Stephano Endlicher. Vindobonae, 1833. 8. Der Verfasser der gegenwärtigen Abhandlung
ist der alleinige Verfasser des „Prodromus Florae Nor,folkicae”, was hier ausdrücklich bemerkt werden muss,
indem der Titel: dieses Buches von einem englischen. Journalisten in der Weise missverstanden worden ist,
dass er dasselbe für ein posthumes Werk des. berühmten Pflanzenmalers Ferd. Bauer erklärt. Der Verfas-
ser würde sich der höchsten Undankbarkeit gegen Bauer schuldig machen, wenn er ihn auch nur für eine
der zahlreichen Unvollkommenheiten dieser Arbeit mit verantwortlich machen wollte. Leider standen ihm
durchaus keine schriftlichen Aufzeichnungen B au er’s,. ausser Angabe des Standortes und der Blüthenzeit auf
der Rückseite der Tafeln, dabei zu Gebote, und seines Wissens hat Bauer überhaupt nie etwas geschrieben,
indem bekanntlich auch die einleitende Erklärung zu seinen: „Illustrationes plantarum Novae- Hollandiae,”
aus Rob, Brown’s Feder geflossen ist.
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN. 187
gen Berühmtheit gelangte Gruppe von Vanikoro (11° 40° 244 S.B. 164° 16° 29’ O.L.),
welche in einer gewissen Beziehung die Neuen-Hebriden mit dem von unserem Gebiete aus-
geschlossenen Archipel der Salomons-Inseln vermittelt.
Auf einigen Puncten der Ostküste von Neu-Caledonien, so wie auf den kleinen Cy-
pressen- und Botany-Eiland, haben die beiden Forsterin Sparrmanns Gesellschaft
herborisirt, und ihre Ausbeute in ihren bekannten Schriften über die Flora der Süd-See- Inseln
niedergelegt. Nach ihnen wurde dieses Land nur noch von Labillar dier auf seiner Reise mit
WEntrecasteux besucht; ihm verdanken wir ein treffliches Werk über die Flora von N eu-
Caledonien').
Die wenigen Daten, welche wir über die Vegetation auf den Inseln des Archipels der
Neuen-Hebriden besitzen, verdanken wir ausschliessend den Naturforschern der zweiten
Cookschen Erdumseglung; da vonCommersons Entdeckungen, welcher im Jahre 1768 mit
Capitän Bougainville auf einer derselben (Ile des Lepreux) verweilte, beinahe nichts be-
kannt geworden ist.
DerArchipelvon Vanikoro wurde erst neuerlich, bei Gelegenheit der Reise des Astro-
labes, von Lesson in botanischer Hinsicht untersucht; demselben Naturforscher verdanken wir
ein Verzeichniss von beiläufig zwanzig Pflanzen-Arten, die er während eines einstündigen Auf-
enthaltes (12. Februar 1828) auf Tikopia zu sammeln Gelegenheit hatte ?).
Oestlich von den Neuen-Hebriden und beinahe in gleicher Breite mit denselben, liegt
der zuerst von Abel Tasman entdeckte ArchipelderViti- oderFidgi-Inseln, eine der
grösseren Inselgruppen des grossen Oceans, und zugleich das östlichste von der schwarzen Men-
schenrace bewohnte Land Oceaniens (17° S. B. 175° O. L.), welches den Seefahrern selbst
noch äusserst unvollkommen bekannt ist, und über dessen Vegetation wir weiter nichts wissen,
als dass es reiche Waldungen von San delholz besitzt.
Bei weitem besser bekannt ist dagegen der südöstlich von den Fidgi-Inseln gelegene A r-
ehipel der Freundschafts-Inseln, den man nebst den Archipelen von Hamoa
(Navigatoren), den Cook’s- und Roggeween-Inseln, unter der Benennung Mittel-Po-
lynesien zusammenfassen kann. Der Archipel der Freundschafts-Inseln besteht aus
vier Inselgruppen: Tonga (Zonga-Tabou oder Admsterdam 21° 7' 35" S. B. 177° 33° 14
W.L. und Eoa oder Middleburgh 21° 26’ 20'S.B. 177° 1430 W.L.), Namouka (Rotter-
dam 20° 15’ 3'' S. B. 177° 16’ 39 W.L.), Hapai (Ylas de don Jose de Galvez 19° 51‘
S. B. 176° 42! 26‘ W. L.) und Babao (Ylas de don Martin de Mayorga oder Lord Ho-
wes Islands 18° 38' 45° S. B. 176° 18° W. L.). Die nördlichste Insel des Archipels ist
Amargura (Gardners Island 17° 57' S. B. 177° 37° W. L.), die südlichste Pylstaert-
Island (Sola 22° 23' S. B. 177° 59' W. L.). {
Die Gruppe von Tonga gehört durch einen längeren Aufenthalt der beiden Forster.
Labilladiers °) und der Naturforscher des Astrolabes ‘), zu den in botanischer
t) Sertum Austro-Caledonicum auctore J. J. Labillardiere. Paris, 1825__1826. Fol c. tabb, 80.
2) Voyage de l’Astrolabe. Sertum Astrolabianum par A. Richard p. XXXIU_XLI.
3) Voyage ä la Recherche de Laperouse par Labillardiere Vol. II. p. 81. ss.
*) Voyage de l’Astrolabe, Sertum Astrolabianum par "A. Richard p. V. ss. In einem Aufsatze des Capitän
Waldgrave (Extracts from a Private Journal kept on Board of H. M. S, Seringapatam in the Pacific, 1830.
(Journal ofthe royal geographical Society of London. Vol. III. p.168_196) finden sich ebenfalls einige An-
gaben über die Flora von Tonga-Tabou und Taiti.
18
138 ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
Hinsicht besser bekannten des ganzen Gebietes. Namouka ist bloss von den Forstern
besucht worden. Von Babao sind einige wenige Pflanzen durch den Begleiter Malas-
pina’s, Ludwig Nee nach Europa gelangt, die von Cavanilles beschrieben wor-
den sind. i
Savage-Island, beinahe in gleicher Breite im Osten von Babao (18° 58/ 354_
19° 10° S. B. 172° 2 18°_172° 14° 53° W. L.), hat die Sammlungen der von den Ein-
wohnern feindlich begrüssten Naturforscher der Resolution, nur mit wenigen Pflanzen berei-
chert. Die Officiere der Coquille, denen wir die genauere Bestimmung der Lage dieser In-
sel verdanken '), scheinen nicht gelandet zu sein.
Die natürliche Beschaffenheit der von Bougainville, Laperouse und neuerlich
von ©. v. Kotzebue °) besuchten Gruppe von Hamoa (/sles des Navigateurs oder Bau-
man-Inseln 13° 30’ 14° 9' S.B. 172° 34'__169° 34° W.L.), ist gänzlich unbekannt. Auch
von den übrigen, zwischen den Navigators- und Freundschafts-Inseln, und dem
Archipel von Taiti gelegenen Gruppen: Cook’s-Archipel, Roggeweens-In-
seln und den nördlichen, bis zum Aequator hin zerstreuten Sporaden, ist nichts be-
kannt geworden.
Die Archipele vonTaiti (Gesellschaftsinseln), Toubouai, Poumoutou (niedere
Inseln) und Nouka-Hiwa (Marquesas und Washington’s - Inseln) nebst der Oster-Insel,
weıden wir unter dem Namen Ost-Polynesien zusammenfassen.
Der Archipel von Taiti (Taiti 17° 29° 17 S. B. 151° 50° 30” w. L. —_
Tethuroa 17° 6' S.B. 151° 52° W. L. _ Eimeo 17° 30 S. B. 152° 13° W. L. — Mai:
tca 17° 35° 5° S. B. 150° 25° 24° W. L. __ Huaheine 16° 42! 45 S. B. 153° 30
W. L. __ Raiatea oder Ulietea 16° 49! 15 S. B. 153° 40/ W. L. _ Taha 16° 32!
30” S. B. 153° 53° W. L. __ Borabora 16° 32! S B. 154° 11° 50“ W. L. _ Maupiti
16° 26‘ 30" S.B. 154° 32’ W. L. __ und T’oubowai Manou 17° 28! S. B. 153° 20° W. L.),
ist seit seiner Entdeckung so häufig von Seefahrern und Naturforschern besucht worden, dass
man die Flora dieser Inseln ohne Widerrede, für die am besten bekannte von ganz Ocea-
nien erklären kann. Commerson, Banks und Solander, Johann Reinhold und
Georg Forster mit Sparrmann, der Gärtner Nelson, Parkinson °®), Menzies,
Labillardier, und neuerlich die Offiziere der Coquille und des Blossom sind es vor-
zuglich, denen wir unsere Kenntniss von den Naturproducten dieser in so vielerlei Bezie-
hungen merkwürdigen Gruppe verdanken. Leider ist bisher bloss die Ausbeute der zweiten
Cookischen Expedition und des Blossom *) in ihrem ganzen Umfange bekannt
geworden. Der Beendigung des herrlichen, über die von den Naturforschern der -Coquille
gesammelten Pflanzen von Hrn. Adolph Brongniart begonnenen Werkes, sehen wir mit
1) Voyage de la corvette La Coquille. Hydrographie par Duperrey. Atlas pag. 12.
?) Neue Reise um die Welt in den Jahren 1823_26 von Otto von Kotzebue. Vol. I. p. 141, ss.
?2) Sidney Parkinson, Journal of a Voyage to the South-Sea, p. 37__50.
*) The Botany of Capitain Beechey’s Voyage; compraising an account of the Plants collected by Messrs.
Lay andCollie and others officiers of the expedition, during the Voyage to the Pacific and Beering’s-Strait,
performed in H. M. Ship Blossom under the command of Capitain J. W.Beechey, in the years 1825,
1826, 1327, and 1828, By William Jackson Hooker andP, A. Walker Arnott. London. 1831. ss. 4.
Fase.4_4#.
Y M
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SUDSEEINSELN. 139
Ungeduld entgegen 2° Die Sammlungen, welche unser Landsmann Thaddäus Hänke,
während seines Aufenthaltes auf den Gesellschafts-Inseln mit Malaspina im Jahre 1793 an-
gelegt hat an scheinen leider unwiederbringlich verloren; und erst neuerlich hat die Wissenschaft
überhaupt, und insbesondere unsere Kenntniss der Flora Oceaniens, durch das traurige Schick-
sal des trefflichen Bertero, der eben im Begrifie war, mit seiner gewohnten rastlosen und
einsichtsvollen Thätigkeit die Untersuchung dieser Inseln zu beginnen, als er in den Fluthen
des Weltmeeres sein frühzeitiges Grab fand, einen schwer zu ersetzenden und tief beklagten
Verlust erlitten.
Der Archipelvon Toubouai, in süd-östlicher Richtung von den Freundschaftsinseln
(Toubouai 23° 25° S. B. 151° 40° W.L. _ Broughton 23° 43’ S. B. 151° 32° W. L. _
Rouroutou oder Ohiteroa 22° 26' S. B. 153° 8° W. L. _ Rimatara 22° 37' S. B. 154°
92! W. L. __ Ruiravae 23° 51' S. B. 150° 12° W. L. _ und Routoui 20° 20° S. B.
162° 1’ W. L.), gehört zu denen, die für uns noch ganz unbekannt sind.
Vom 125° bis 153° W. L. zwischen dem 25° und 14° S. B. erstreckt sich in südwestli-
cher Richtung der grösstentheils aus Corallen-Inseln bestehende Archipel Pomoutou
(Archipel der niedern Inseln), von denen wir hier bloss diejenigen nennen wollen, auf denen bei
Gelegenheit der Reise des CapitänsBeechey auf dem Blossom, die HerrenLay undCollie
eine kleine botanische Sammlung angelegt haben; es sind dieInseln: Gambir-Island (23° 12‘
S. B. 137° 18° W. L.), Crescent (23° 22/ S. B. 136° 48° W. L.), Hood (21° 36° S. B.
137° 42! W.L.), Heyou (Dow- Island oder de la Harpe 18° 18°’ S. B. 138° 16’ W. L.),
Clermont Tonnere (18° 33' S. B. 138° 38° W. L.), Barrow Tonnere (19° 40° S. B.
138° 2/ W. L.), Byam Martin (20° 45’ S. B. 137° 43° W. L.), Cookburn (22° 15° S. B.
36° 19° W.L.), Mathilda (Osnaburgh 21° 53° S. B. 136° 13° W. L.) und Whitsunday,
19° 26° S. B. 140 32’ W. L.).
Es wird bei unseren Untersuchungen durchaus keinen Uebelstand verursachen, die ebenfalls
nur von den Officieren des Blossom besuchten Inseln Ducies (2! 40’ 20 S B. 122
15° W. L.), Elisabeth (24° 21° S. B. 125° 48° W. L.) und Pitcairn (25° 22° 8. B.
135° 41° W. L.), welches durch die Schicksale seiner weissen Bevölkerung so merkwürdig ge-
worden ist, obgleich sie ein Paar Grade südlich vom Wendekreise des Steinbockes liegen , als
Bestandtheile dieses Archipels zu betrachten.
Die Romanzoffs-Insel (14° 57/ S. B. 146° 5/ W. L.), von der unser vortrefllicher
Freund Chamisso etwa ein Dutzend Pflanzen mitgebracht hat °), dürfte als die nördlichste
der uns bekannten niedern Inseln (/nsulae demersae Forst.) angesehen werden.
Auch der durch die Ausdehnung und Höhe seiner Inseln für uns wichtige Archipel
1) Voyage autour du Monde execute par ordre du Roi sur la Corvette de S. M. La Coquille, pendant les
annees 1822, 23, 24, 25 par M. J. L. J. Duperrey. Botanique par MM. d’Urville, Bory de St. Vincent et
Ad, Brongniart. Part. I. Cryptogamie par M. Bory de St. Vincent. Paris, 1828. Part. II, Phanerogamie paı
Ad. Brongniart, Paris, 1829. ss. 4. et Fol. Von diesem Werke konnten bei gegenwärtiger Arbeit nur die Lie-
ferungen 1__45 benützt werden.
2) Reliquiae Haenkeanae Vol. I. praef.
%) Bemerkungen und Ansichten von A. v. Chamisso in Kotzebue’s erster Reise um die Welt. Vol. 111
p. 138. ss. _ De plantis in expeditione speculatoria Romanzoffiana collectis in Linnaea 1.4. et ss. _ Enum«
ratio Filicum, quas in itinere circa terram legit Adalbertus de Chamisso, auctore J. F. Kaulfuss
Lipsiae, 1824. 8.
418 *
440 ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
von Noukahiwa, gehört zu den in Bezug auf seine Naturproducte weniger bekannten Thei-
len Oceaniens. Er besteht aus zwei Gruppen, von denen die südöstliche (Mar quesas
de Mendanna) im 16. Jahrhunderte von Spaniern, die nordwestliche aber von Nord-
Amerikanern im Jahre 1791 entdeckt, den Namen der Washingtons-Inseln führt. Zu
der ersteren gehören die Inseln: Tatouiva (St Magdalena 10° 25° S. B. 138° 49/ W. L.),
Tahouata (SL. Cristina 9° 55' 30” S. B. 141° 28° 40° W. L.) und Hivaoa (Oevahoa,
St. Dominica 9° 40° 40% S. B. 141° 21° 55” W. 1L.); zu der letzteren: Ouapoa (Adams,
oder T’ravenion 9° 21° S. B. 139° 9’ W. L.), Ouahouga (Washington 8° 58! S. B.
139° 13° W. L.), und Nouka-Hiva (Federal- Island oder Ile Beaux 8° 54 364S.B.
139° 39° 45“ W. L.). Ueber die Vegetation auf Hivaoa verdanken wir den Forstern, über
die auf Noukahiwa Herm von Langsdorff einige Nachrichten ').
Die arme Flora der geheimnissreichen Insel Waihou (Oster-Insel 27° 8! 30" S. B.
112° 11° 30° W. L.) — des südöstlichsten uns bekannten Landes von Oceanien, ist vorzüg-
lich durch Forster und Chamisso einigermassen aufgeklärt worden *).
Die zwischen dem Wendekreise des Krebses und dem Aequator gelegenen Inseln, haben wir
oben unter dem Namen von Nord-Oceanien zusammengefasst. Nord-Oceanien zerfällt
wieder in drei Regionen: Nord-West-Oceanien, welches aus der Gruppe von Hawaii
(Sandwichs- Inseln) besteht; Central-Nord-Oceanien oderMicronesien, welches die
Gilbert-Radak und Ralik-Ketten, den Archipel der Carolinen, und als öst-
lichsten Punct die Pelew-Inseln, so wie die südwestliche, ein Paar Grade südlich vom
Aequator sich erstreckende Kingsmill-Gruppe umfasst; undOst-Nord-Oceanien oder
den Archipel der Mariannen. !
Die zwischen den Sandwichs-Inseln und den Mariannen (zwischen 15° bis 40°
N. B. 135° ©. L. bis 165° W. L.) und südwestlich von ersteren (zwischen O bis 30° N. B.
und 180° bis 120° W. L.) in grosser Menge zerstreuten Inseln, sind als für uns noch gänzlich
unbekannt anzusehen.
Nord-West-Oceanien oder die Gruppe von Hawaii (Sandwichs-Inseln , nämlich:
Hawaü oder Owaihi, Nsp. 20° 17’ N. B. 158° 19/ W. L. _ Mowi Osp. 20° 50‘ 30 N. B.
158° 22° 45% W. L. __ Morotai 21° 10° N. B. 159° 37° W. L. _ Wahou oder Owahou
Wsp. 21° 45° N. B. 159° 53° W. L. _ Toawai oder Atowai 21° 57'N. B. 161° 59 W.L. _
und Onihou 21° 46' 30 N. B. 162° 33° 30“ W.L.) gehört ihrer Ausdehnung nach zu den
grössten des Gebietes, und wird in dieser Beziehung vielleicht nur von Neu-Zeeland und
Neu-Caledonien übertroffen. Die merkwürdige Flora dieser beinahe unter dem Wende-
kreise des Krebses gelegenen Inseln, mit hohen die Gränze des ewigen Schnee’s erreichenden
Gebirgen, ist von vielen Botanikern, namentlich von Vancouver, G@audichaud °), Cha-
misso*), Lay und Collie, Meyen °) und anderen sorgfältig untersucht worden ; muss aber
!) Bemerkungen auf einer Reise um die Welt (1803__1807) von G, H. v, Langsdorff. Vol. I. p. 83. ss.
?) M. vergl. Chamisso, Bemerkungen und Ansichten p, 140.
3) Voyage autour du Monde, execute sur les corvettes de S. M. l’Uranie et la Physieienne pendant les annces
1817__1820 par Louis de Freyeinet, Botanique par Charles Gaudichaud. Paris, 1826. &.
#) Chamisso, Bemerkungen und Ansichten. p. 142. ss.
5) Reise um die Erde, ausgeführt auf dem königl. preussischen Seehandlungsschiff Prinzess Louise, com-
mandirt vom Capitän W. Wendt, in den Jahren 1830, 1831, 1832, von Dr. F,.J,J.Meyen., Berlin, 4835.
40, 2 Vol
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN. 441
bei der grossen Höhe und Ausdehnung, der nicht für jeden der erdumseglenden Naturforscher
zugänglichen Gebirge, noch immer zu den weniger bekannten Oceaniens gerechnet werden ;
obgleich wir hoffen können, bei dem alle Jahre zunehmenden Verkehre zwischen Europa und die-
sen Inseln, die bereits eine gewisse politische Bedeutung erlangt haben, immer genauer mit den
Naturproducten derselben bekannt zu werden.
Vom 15°N.B. bis zum 3° S.B. zwischen dem 165° und 175° O.L. erstreckt sich in südwest-
licher Richtung eine ungeheuere Kette kleiner, meist niederer Inselchen, die durch eine grosse
Anzahl anderer, die vom 4° S. B. bis zum 15° S. B. zwischen dem 180° und 175° O. L. ange-
troffen werden, Nord-Oceanien mit den Archipelen Viti und Hamoa verbinden. Es sind
diess die Archipele: Kingsmill (0°__2° S. B. 172°__174° O.L), Gilbert (0° 6°__
2° 4IN.B. 170° 27' _172° 48° O, L.), Marshall (Gruppe von Mulsgrave und Bonham
5° 48’ __6° 19 N.B. 167° 6° __169° 44° O.L.), Radack (8° 18°__9° 28° N. B. 167° 39’ _
168° 51° ©.L.) und Ralik (7° 20° _9° 4 S. B. 163° 42° __ 166° 16° O.L.), die wir in der
Folge mit dem gemeinsamen Namen Micronesien bezeichnen wollen.
Beinahe in gleicher Richtung mit dem Aequator, zwischen dem 4° und 15° N. B. und 135”
bis 160° ©. L. erstreckt sich der grosse Archipel der Carolinen oder Neuen Philip-
pinen, grösstentheils aus niederen Inseln, nur aus wenigen höheren, von denen wir Kap
(Yap oder Yapa 6° S. B. 136° ©. L.), die Gruppe von Hogoleu (Zougoulou) und die
Insel Oualan (5° N. B. 160° O. L.) besonders anführen müssen.
Im Westen der Carolinen, zwischen diesen undMindanao, liegt der Archipel von
Palaos (Pelew-Inseln), der westlichste BestandtheilNord-Oceaniens, den wir nebst den
Carolinen und Micronesien, mit dem gemeinsamen Namen Central-Nord-Oceanien
bezeichnen wollen.
Die Flora der Gruppe von Radack, namentlich der Insel Otida, ist durch Chamis-
so’s Aufenthalt auf derselben, unter allen anderen dieser Region am besten bekannt, und
von ihm in Gemeinschaft mit dem Verfasser dieser Abhandlung, zum Gegenstande einer spe-
ciellen botanischeu Arbeit, die wir recht bald dem Publikum übergeben zu können hoffen, ge
macht worden.
Die Carolinen, obgleich seit langer Zeit den Europäern bekannt, und einst zum Theile
unterworfen, sind in Bezug auf ihre Naturproducte noch höchst unvollkommen gekannt. Nur die
Flora der Insel Oualan ist von den Naturforschern der Coquille einigermassen genauer er-
forscht , ihre Ausbeute aber noch nicht in ihrem ganzen Umfange bekannt geworden.
Capitän Wilson war viel zu wenig Naturforscher, um befriedigende Nachrichten von dem
Zustande der Vegetation auf den Palaos-Inseln mittheilen zu können. \
Der nordöstlichste Bestandtheil Oceaniens ist der seit Jahrhunderten den Europäern unterwor-
fene vulkanische Archipel der Mariannen (Zadronen), der aus 17 Inseln besteht, die sich
vom 13° 10° bis zum 20° 13’ N. Breite, in beinahe gerader Richtung, zwischen dem 143° und
145° O. L. erstrecken, nach Norden ziemlich rasch an Erhebung abnehmen, und unter de
nen die südlichsten: Guam (St. Jean13° 10/ N.B. 144° 34 O.L.), Rota (Sarpani oder St.
Anna 140° N.B. 145° O. L.), Tinian (Buena-Vista, St. Marianna 1° 55‘ N. B. 143° 40°
O.L.) und Saypan (£. Jose 15° 2’ N. B. 143° 49’ O.L.) wegen ihrer grösseren Ausdeh
nung besonders erwähnt werden müssen.
Ausser einigen älteren spanischen Naturforschern, haben in den letzten 15 Jahren die Herren
142 ENDLICHER, ÜBER DIE FLORi DER SÜDSEEINSELN.
Gaudichaud'), Chamisso ?), Lesson und d’Urville ?), die Flora dieses Archipels un-
tersucht; und eine nicht unbeträchtliche Anzahl von mariannischen Pflanzen nach Europa ge-
bracht; so dass sie zu den am besten bekannten unseres Gebietes gerechnet werden kann. |
Die vonThaddäus Hänke von denMariannen nachEuropa geschickten, nicht unbe-
trächtlichen botanischen Sammlungen, sind durch die aufgeklärte Fürsorge Sr. Excellenz
des Grafen Caspar von Sternberg, dem Untergange entrissen, und durch die Bearbei-
tungen mehrerer deutschen Botaniker, namentlich unseres Freundes des Prof. CarlBor.Presl
in Prag, bereits zum Theile ein Gemeingut der Wissenschaft geworden ey.
Die Summe dessen, was wir aus den Berichten der einzelnen Reisenden und aus einigen
wenigen noch ungedruckten Materialien, über den Zustand und die Verhältnisse der Vegetation
auf den Inseln des grossen Oceans überhaupt, und auf jeder der hier genannten Inselgruppen
insbesondere, zusammenzubringen im Stande waren, soll hier in drei verschiedenen, sich wech-
selseitig bedingenden und ergänzenden Abhandlungen, nach dem Vorbilde, welches unser
Freund Prof. Ernst Meyerin Königsberg in seiner vortreftlichen Schrift: „de plantis
labradoricis« aufgestellt hat, dargestellt werden.
Inden wir hier in einer einleitenden Abhandlung sämmtliche bisher auf den Südsee-
Inseln aufgefundene Pflanzen, in so ferne diess zu unserer Kenntniss gelangen konnte, über-
sichtlich in die Fächer des Systemes vertheilen, und die nöthigsten literarischen und geographi-
schen Notizen beifügen, gewinnen wir eine sichere Basis, um die Vegetation auf den einzelnen
Inselgruppen, nachdem wir die Lage und natürliche Beschaffenheit jeder derselben werden
geschildert haben, in einer zweiten Abhandlung zu betrachten, und dadurch zu den allgemei-
nen Resultaten über Verbreitung und Vertheilung der einzelnen Pflanzenfamilien, die in einer
dritten und letzten Abhandlung ausgesprochen werden sollen, zu gelangen.
Bei der systematischen Aufzählung der Pflanzen der Südseeinseln, auf die wir uns einstwei-
len beschränken wollen, haben wir uns der grössten Genauigkeit und Kürze beflissen ; und es wird
hier nicht unnöthig sein, zu bemerken, dass wir ausser den sämmtlichen, von unseren hochver-
ehrten Freunden, den beiden deutschen Erdumseglern v. Chamisso und Meyen auf der
Oster- und Romanzoff-Insel, auf den Radack- und Sandwichs-Inseln, so wie auf den Ma-
riannen gesammelten Pflanzen, bei weitem auch den grössten Theil der Fors ter’schen Pflan-
‘zen in den königlichen Herbarien von München und Berlin, so wie in der Sprengli-
schen Sammlung zu Halle zu sehen Gelegenheit gehabt haben.
Einige wenige rein botanische Bemerkungen, die wir in einen Anhang verwiesen haben,
und deren Anzahl leicht beträchtlich hätte vermehrt werden können, wenn nicht der Raum
die grösste Beschränkung geboten hätte, werden hoffentlich keiner Entschuldigung bedürfen.
!) Voyage de [’Uranie. Botanique par Gaudichaud p. 64.
?) Chamisso, Bemerkungen und Ansichten p. 77.
®) Voyage de l’Astrolabe. Sertum Astrolabianum par A. Richard p. XLIM.
*) Reliquiae Haenkeanae. Fol. I, Pragae 1825. Fol, Vol. II. Fasec. 1.
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN,
R Synopsis Florae Insularum Oceani Australis.
A. PLANTAE ÜELLULARES.
I. NOSTOCHINAE,
20. CAULERPA crAvırERA Agardh spec. I. 443. Fucus
4. Nostoc commune Ägardh syst. 18. _ Insulae Ma-|clavifer et Lamourouxii Turner hist. t, 57.229. _ Ad
riannae, (Gaudich.)
2. Nostoc quoyı Agardh syst, 22. _ Insulae Ma-
riannae, (Quoy, Gaudich.)
II. CONFERVACEAE.
3, Scyronema rıcurarum Agardh syst. 38, _ Insulae
Mariannae. (Gaudich.)
4, CoNnFERVA ARBORUM Agardh sysi. 88, __ Insulae
Mariannae. (Gaudich.)
5. Conrerva FUnIcULarıs Agardh syst. p. 91. _ In
fluvio Agana insulae Guam e Mariannis. (Gaudich.)
6. Conrerva sanpwıcensis Agardh syst, 92, _ In flu-
vio insulae Movi archipelagi Sandwicensis,
(Gaudich.)
7. ConreErvA Ansonıt Agardh syst. 95. _ In fonte An-
sonii insulae Tiniane Mariannis. (Gaudich.)
8. DıctyonEMA MEMBRANACEUM Agardh syst.85. _ In-
sulae Mariannae, (Gaudich.)
9, Hypropycrıon umBILicaTum Agardh syst. 85. _ In-
Münze Sandwicenses. (Gaudich.)
10. Tuores caupıcnaudu Agardh syst.56. spec. II. 126,
_— In {luvio de Pago insulae Guam e Marianrnis,
(Gaudich.)
III. CERAMIEAE.
41. Ceramıum RUBRUM Agardh spec. II. 146. _ Ad in-
sulas Sandwicenses. (Gaudich,)
IV, ECTOCARPEAE.
12, SPHA0ELARIA mınuta Agardh spec. II. 33. _ Ad in-
sulas Sandwicenses. (Gaudich.)
V. CHARACEAF.
13, Cuara rızrosa Agardh syst. 129. _ In fluvio
Agana insulae Guam e Mariannis. (Gaudich.)
4%, Cuara armara var, diaphana Meyen Reise II, 131.
— Insulae Sandwicenses, (Meyen.)
45. Cuara oanuensıs Meyen Reise II. 131. _ Insulae
Sandwicenses. (Meyen.)
VI, ULVACEAE.
16. VAUcHERIA Austrarıs Agardh syst. 176. _ Ad in-
sulas Navarchorum, iles de l’Amiraute, (Gaudich.)
17. VAUCHERIA Fasmıcıata Agardh syst. 178. _ Ad in-
sulas Mariannae, (Gaudich.)
18. Varonıa ınmrıcata Agardh spec. I. 430. _ Ad in-
sulas Mariannae, (Gaudich.)
19. Causerra erumarıs Agardh spec. 1 436. Fucus
taxifolius Turn. hist. 4, 436. _ Oceanus australis,
(Gaudich.)
insulas Mariannae. (Gaudich.)
21. CAuLERPA FREYCINETI Agardh spec. I. 446 _ Ad
insulas Mariannae. (Gaudich.)
22, Unva comrressa Linn. Agardh spec. I, 420. _ Ad
oras insularum Sandwicensium, et inrivulis salsis ins
sularum Mariannarum, (Gaudich.)
23. Urva orarurata Agardh spec. I. 422. _ Ad oras
insulae Guam e Mariannis, (Gaudich.)
VII. FLORIDAE,
24. SPHAEROCOCCUS SALICORNIA ß. simplicior Agardh
spec. I. 232. __ Ad insulas Mariannaec. (Gaudich,)
25. SPHAEROCOCCUS CHONDROPHYLLUS Agardh spec. 1.251.
Fucus chondrophyllus R. Brown apud Turn. hist. t. 222.
— Ad Novam Zeelandiam, Bai de Wangari.
(Less.)
26. SPHAEROC0ccUs ABscıssus Agardh spec. 1.252. Fucus
abseissus Turn. hist £. 223, _ Ad Novam Zeelan-
diam, (Banks et Sol.)
27. SPHAERocOccCUS parızLarus Agardh ic. 1.19, spec. I,
267. _ Ad insulas Sandwicenses. (Cham.)
28. Spuaerococous Auvearus Agardh spec. I, 272. Fu-
cus alveatus Turn, hist. 1.239. _ Ad Novam Zeelan-
diam, (Banks et $ol,)
29. SpHAEROcCOCcCVS Lıvipus Agardh spec, I. 267, Fucus
lividus Turn. t. 254. _ Oceanus australis. (Menz.)
30. SpuaERococeus coxcınnus Agardh spec. 312. Fucus
concinnus Turn. hist. t. 153. _ Archipelagus Societa-
tis.(Zay et Coll.)._Insulae Sandwicenses. (Cham.
Gaudich.)
31. SpuaErRVooccvs Muscırormis Agardh spec. I. 326,
Fucus musciformis Wulf. Turn. hist. £.127, _AdNovam
Zeelandiam. (Banks et Sol.)
32. Spuarrococous ınrrıcatus Agardh spec. I, 333.
— Ad insulas Sandwicenses. (Gaudich.)
33, SpHaERo00cCCUS LAcınıaTus Lyngb. Hydroph. 12, t,
4. Sph. Chauvinii Bory ad Duperr. T. 165. f. 20. Fucus ci-
liatus Linn. Esp. Fuc. t. 4 _ Ad Novam Zeelan-
diam. (Less. et d’Urv.)
34. Spuarrococcus corAaLLınus Bory ad Duperr. 1.175.
t.16. _ AdNovam Zeelandiam, (Zess.)
35. SpmaErococcus RADIcANs Bory ad Belang. n. 32,
— AdNovam Zeelandiam, (Less)
36. Cnonorıa owrusara Agardh spec, I. 340. Fucus
obtusatus Turn. Aist. t. 21. _ Ad Novam Zeelan-
diam, (Banks et Sol.)
37. CHonpRIA FORSTERI Agardh spec. I. 343. Fucus For-
steri Turn, hist. t. 77. _ Ad Novam Zeelandiam,
(Forst.)
=
144
38, Cuonprıa parınLosa Agardh spec. I. 344. Fucus
thyrsoides Turn, hist, t. 19. _ Ad Novam Zeelan-
landiam, (Banks et Sol.)
39. TuamnornorA coRALLORHIZA Agardh spec. I. 235.
Fucus eirrhosus Turn. hist. t. 68. _ AdNovamZee-
landiam, Dusky-Bay. (Andrews.)
40. TnamnopnorA TRIANGULARIS Agardh spec. I. 226.
Fucus triangularis Linn, Turn. hist. 6.83, _ AdNovam
Zeelandiam, (Banks et Sol.)
41, Ruopomera Pınastromes Agardh spec. I. 381.
Fucus pinastroides Gmel, Turn, hist.t.2,. _AdNovam
Zeelandiam. (Banks et Sol.)
42. Harymenıa vurıa Bory ad Belang. n. 32. _ Ad
Novam Zeelandiam, (Zess.)
43. Amansıa GLoMmerara Agardh spec. I. 191. _ Adin-
sulas Sandwicenses. (Gaudich.)
44, Amansıa MurtızıpDa Agardh spec. 1.192. Fucus li-
neatus Turn, hist. t.201._ Ad Novam Zeelandiam,
(Banks et Sol.)
VIII FUCACEAE.
45. Zonarıa Rossea Agardh syst. 264. _ Insulae Ma-
riannae. (Gaudich.)
46. ZONARIA PAVONIA da. fuscescens Agardh spec. I. 125.
_— Insulae Mariannae. (Gaudich,)
47. ZoNARIA PAvonIa ß. tenuis Agardh spec. I. 125 _
Insulae Mariannae, (Gaudich.)
48, Lamınarıa pyGMarA A. Rich, sert. Astrolab. p. 139.
—_AdNovam Zeelandiam (Zess.)
49, Lamınarıa BıRrUncımATA Bory ad Duperr. t. 10. _
Ad Novam Zeelandiam. (Less.)
50. LAMINARIA FLABELLIFORMIS A, Rich, Flor. Nov. Zeel,
p: 8. £.1-2. _ AdNovam Zeelandiam, Bai Wan-
gari et Riviere Tamise. (Zess.)
51. Lamınarıa RaDıara Agardh syst. 1. 113. Fucus
radiatus Turn, hist, 1,134, _ AdNovamZeelandiam.
Less.)
52. Durvırıea urıLıs Bory ad Duperr. 1. 65. t. 1 et
2. Fucus antarcticus Chamiss, in Choris Voy. pittor.
97017 Ad Novam Zeelandiam,
Kawa. (Less.)
53. * Fucus rapaccensıs Mertens ex Chamiss. Bemerk.
et Ansicht. p, 107. _ Ad insulas Radack, (Chamiss.)
54. Sprachnipium RUGosum Grev. synops. Alg. p.
XXXVI. Fucus rugosus Turn, hist, t. 185._Ad Novam
Zeelandiam. (Zess.) .
Cap Kawa.
55. Tursınarıa DENnUDaATA Bory ad Duperr, 1 117,
Fucus turbinatus Turn, hist, t.24, _ Ad Novam Zee-
landiam. (Less)
56. CysTdseıra quercırouıs Agardh spec. 1.70. Fucus
quercifolius Turn. hist. t. 151, _ Ad Novam Zeelan-
diam. (Less.)
57. CYSTOSEIRA RETROFLEXA Agardh spec. 1.74. Fucus
retroflexus Labill, Nov. Holl, t. 290._Ad NovamZee-
landiam, Bai Shouraki. (Less.)
58. CysrosEıra sıeserı * Moniliformia Sieberii Bory
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
59. Cystoseıra Bıuvarprerı * Moniliformia Billardie-
rii Bory ad Duperr, 1. 133. Monilia Billardierii A. Rich,
Flor. Nov. Zeel, p. 19. Fucus moniliformis Labillard,
Nov. Holl. t. 262. _ Ad Novam Zeelandiam, Bai
Wangari. (Less.)
60. Cysroszıra Torunosa Agardh spec. 1.75. Fucus
torulosus Turn, hist. t. 157. _ Ad Novam Zeelan-
diam. (Less.) |
61. Macrocystıs numgorprı Agardh spec.49. M, pomi-
fera Bory ad Duperr. 1. 9%. t, 9. _ Archipelagus So-
cietatis. (Lay et Coll.)
62. Macrocystıs communıs Bory ad Duperr. 1. 9%.
Fucus pyriferus Turn. hist. t. 110. _ AdNovam Zee-
landiam, Bai Kawa-Kawa. (Less.)
63. Macrocystis ANGUSTIFRONs Bory ad Duperr. 1.93.
{.8. _ Ad Novam Zeelandiam, Bai Hawa - Kawa.
(Less.)
64. Macoroceystıs comosa Agardh spec. I. 48. Fueus
comosus Labill. Nov. Holl. t,1.258. non Poir. _ Ad N o-
vamZeelandiam. (Less.)
65. Sarcıssum vungare Agardh spec.3. _Ad Novam
Zeelandiam. (Less) _ Archipelagus Sandwicen-
sium, (Lay et Coll,)
66. Sarcassum LonGıroLıum Agardh spec, 1.17. Fucus
longifolius Turn, hist. t. 104. _ Ad Novam Zeelan-
diam. (ZLess.)
67. Sırcassum GRANULIFERUM Agardh spec. I. 3. Alg.
{, 11._AdNovam Zeelandiam, (Zess.)
68. Sırcassum rrumosum A. Rich, sert. Astrolab.
p. 136. «. S. capillifolium A. Rich. Flor. Nov. Zeel. p. 16.
t.5. _ AdNovam Zeelandiam. (Less.) ß. $. penni-
gerum A. Rich. op. cit. 16.1.6. _ AdNovam Zeelan-
diam, Bai Houa-Houa. (Less.)
69. Sırcassum PHYLLANTHUM A, Rich. Flor. Nov. Zeel,
p. 17. t.7. S. phyllanthum et maschalocarpum Agardh
spec. I. 309. Fucus phyllanthus et DEF Turn.
hist, t. 205. 206. Carpophyllum flexuosum etmaschalocar-
pum Grev. synops, Alg. p. XXXU. _Ad Novam Zee-
landiam. (ZLess.)
0. Sırcassum zorvanum A. Rich. sert. Astrolab. p.
138. _ Ad Novae Zeelandiae rupes submarinas,
(Less.)
741. SarGaAssum URVILLIANUM A. Rich, Sert Astrolab,
p- 435 Marginaria Urvilliana A. Rich. Flor, Nov. Zeel,
p. 10. £.3. _ AdNovam Zeelandiam, Bai Kawa-
HKawa. (ZLess.)
72. Sarcassum LESSONIANUM A. Rich. sert. Astrolab.
p. 137. Marginaria Gigas A. Rich. Flor. Nov. Zeel, p. 10.
t.4. _AdNovam Zeelandiam, Cap Kawa-Kawa.
(Less.)
IX. BYSSACEAE.
73. Hımantıa nopunosa Pers. apud Gaudich.
Freyc. 181. _ Insulae Mariannae. (Gaudich.)
74 Coenocoxıum ıınktı Ehrenb, iz Hor. phys. berol,
120. £. 27. C. econtroversum Pers. apud Gaudich ad Freyc.
p. 21% _ Nova Be el andaaiuu Insulae Ma-
ad
ad Duperr.1.c, _ Ad Novam Zeelandiam,(Zess.) |\riannae, (Gaudich.)
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
X. LICHENES,
a. Idiothalami.
>
75. Arıuronıa vioLacka Pers. apud Gaudich. ad Freyc.
p. 187. _ Insulae Mariannae. (Gaudich.)
76. Grarnıs scrıprta Achar. synops. 831. _ Insulae
Mariannae, (Gaudich.)
77. Orzcrarna cyMmBırorMmis Flörk, var, Pers. apud
Gaudich. ad Freyc. p. 18%. _ Insulae Mariannae.
(Gaudich.)
78. Orzerarna cıncra Pers. in Wetterauer Annal,
{. 10. f. 1. — Insulae Mariannae. (Gaudich.)
79. OrEcrapma unıcoLor A. Rich, sert. Astrolab. p.
XXVII. _ Vanikoro, (Less.)
b. Gasterothalami.
80. Porına resseıLara Pers. apud Gaudich. ad Freye.
p. 183. P. rufescens Delise msc. _ InsulaeMariannae,
(Gaudich.)
84. Pyrenura varıonosa Pers. apud Gaudich. ad
Freyc. 181. _ Insulae Mariannae. (Gaudich.)
82. Pyrenuza GaupıcHaupı Pers. apud Gaudich. ad
Freyc. p. 182. Verrucaria Gaudichaudii Fee Lich. exot.
p. 87. t. 22. f. 4. V. tropica Achar. synops. 91. — Insulae
Mariannae, (Gaudich.)
83. VerRucaRıA TEssELLA Pers. apud Gaudich. ad
Freyc, p. 183. Tesella marianna Pers. msc. _ Insulae
Mariannae. (Gaudich.)
84. * Empuemıa contexTA Pers. apud Gaudich. ad Freyc.
p. 184. _ Insulae Mariannae. (Gaudich.)
85. Cresıum ausum Pers. apud Gaudich. ad Freyec.
p. 186. _ Insulae Mariannae. (Gaudich.)
86. Cresıum rucosum Pers. l, c. _ Insulae Marian-
nae, (Gaudich.)
ec. Hymenothalami,
87. CoszEma uLvackum Pers. apud Gaudich.ad Freyc.
p- 203. _ Insulae Mariannae, (Gaudich.)
88. CorLema sTELLARE Pers, apud Gaudich. ad Freyc.
p. 205. C. seabridulum Delise msc. _ Insulae Marian-
nae, (Gaudich.)
89. CoLLEma MARIAnNUMm Pers. apud Gaudich. ad Freye.
p- 203. C. atrovirens Delise msc. _ Insulae Mariannae,
(Gaudich.)
90. CostEMA PELTIGERA Pers. apud Gaudich. ad Freyc.
p- 20%. C. Lactuca Delise msc. _ Insulae Mariannae.
(Gaudich,)
91. CorLLema TuRnerı Hook. et Arn. ad Beechey p. 77.
— Taiti, (Lay et Collie.)
92. Corzema nıeREscEns Linn. suppl. 451. Ach. Li-
chenogr. 646._NovaZeelandia, hävre del’Astrolabe,
(Less. et d’Urv.)
93. CoLLEMA TREMELLOIDES Achar, Lichenogr. 655. _
NovaZeelandia, hävre de l’Astrolabe. (Less. etd’Urv,)
‘94. * GoccocarPıaA MOLYEDEA Pers. apud Gaudich, ad
Freye. p. 206. Parmelia arcolata Delise msc. P. plumbea
Achar? _Insulae Mariannae. (Gaudich.)
.95. * Coccocarrıa ıncısa Pers. /.c,__ InsulaeMarian-
nae. (Gaudich.)
145
96. * CoccocARPIA SMARAGDINA Pers. !.c. Collema sma-
ragdinum Delise msc. _InsulaeMariannae. (Gaudich.)
97. Lecıvea FURFURACEA Pers. apud Gaudich. ad
Freyc. p.192. _ Insulae Mariannae. (Gaudich.)
98. Lecıwea cocoeEs Swartz Lich.
— Taiti, (Zay et Collie.)
99, STEREOCAULON RAMULOsum Achar, Lichenogr. 580.
A. Rich. Flor. Nov. Zeel. t.9. f.3. _ Nova Zeelan-
dia, riviere Tamise, (Less. et d’Urv.) _ Archipelagus
Sandwicensium. (Z. et C.)
100. STEREOCAULON MACROCARPUM A. Rich. Flor. Nov.
Zeel. 54. 1.9. f. &+ _ Nova Zeelandia, hävre de
V’Astrolabe. (Less. et d’Urv.)
101. STEREOCAULON DENUDATUM Flörke ex Pers. apud
Gaudich. ad Freyc. p. 211. St, nudum Delise mse. _ Ar-
chipelagus Sandwicensis. (Gaudich.)
102. STEREOCAULON RUBIGINOSUM Pers, apud Gaudich.
ad Freyc. ». 212. A. sanguineum Delise msc. _ Archi-
pelagus Sandwicensium (Gaudich.)
103. CEnoMmycE RETIPORA Achar. synops. 284. Baeomy-
ces retiporus Lab. nov. Holl. t. 254. f.2, _. Nova Zee-
landia, hävre de l’Astrolabe. (Less. et d’Urv.)
104. CEnomxcE FurcaTA Ach, Lichenogr. 560.__ Nova
Zeclandia, hävre de l’Astrolabe. (Less. et d’Urv.)
105. CENoMycE RANGIBERINA Achar. Lichenogr. 516.
— Nova Zeelandia, hävre de l’Astrolabe, (Less. et
d’Urv.)
106, CEnoMYcE RANGIFERINA var, ß. alpestris Achar.
Pers. apud Gaudich. ad Freye. p. 212. _ Archipelagus
Sandwicensium, (Gaudich.)
107, CenomvcE rımsrıara Achar, synops. 25%. _ Ar-
chipelagus Sandwicensium. (Lay et Coll.)
108. CEnumcyE Ecmocyna Achar. Lichenogr. 549. —
Nova Zeelandia. (Less. et d’Urv.)
109. Parmeuıa pannosa Achar. synops. 329 P. strigosa
et sandwichiana Pers. apud Gaudich, ad Freye p.198. 199.
Pannaria erythrocarpa Bory ad Duperr.66._Taiti.(L«a)
et Coll.) _ Insulae Mariannae. (Gaudich.) _ Archipe-
lagus Sandwicensium. (Gaudich.)
410. Pırmerıa perFoRATA Achar Lichenogr. 459. _
Archipelagus Sandwicensium, (Meyen) Leka. _
Insulae Mariannae. (Gaudich.)
411. Parmeuıa aurei A, Rich. Fl, Nov. Zeel. p. 23. t.
8. f.1._ Nova Zeelandia. (Less. et d’Urv.)
112. Pırmeuıa puLverurenta Achar. Lichenogr. #13.
_Nova Zeelandia, detroit de Cook. (Less. et d’Urv.)
413, Parmeuıa rerıara Achar. Lichenogr, 459. _ Nova
Zeelandia, hävre de l’Astrolabe, (Less. et d’Urv.) _
InsulaNorfolk.«(Ferd. Bauer.)
114. Parmeuıa cazsıa Achar. Lichenogr. 216. — Insula
Norfolk. (Ferd, Bauer.)
145. Parmeuıa Arronıa? Achar. synops. 215. — Insulae
Mariannae, (Gaudich.)
116. Paırmerıa oBEsa Pers. apud Gaudich. ad Freye.
p. 195. — Archipelagus Sandwicensium, (Gaudich.)
117. Panmeıa crıspa Achar. synops. 312. _ Insulac
Mariannae, (Gaudich.)
amer. p. 2. t. 2.
19
146
418. Parmerıa ENDOocRocEA Pers. apud Gaudich. ad
Freyc. p. 196. _ Archipelagus Sandwicensium,
(Gaudich.)
119. Pırmenıa maurA Delise apud Gaudich. ad Freye.
p. 198. _ Archipelagus Sandwicensium, (Gaudich.)
120. Parmerıa zarıvora A, Rich, sert. Astrolab. p.
XAYII. _ Vanikoro, (Less.)
121. Sriora moussorıana Delise monogr,62. t. 5. f. 18.
— Nova Zeelandia, riviere Tamise. (Less. et d’Urv.)
122. Srıcra zarırrons A, Rich, Flor. Nov. Zeel.27. t.
8. f. 2. — Nova Zeclandia, hävre de l’Astrolabe,
(Less. et d’Urv.)
423. Stıcra cınnamomEä A. Rich, Flor. Nov. Zeel.28.
t. 8..f.3. — Nova Zeelandia, hävre de l’Astrolabe.
(Less. et d’Urv.)
124. Stıicta varıapınıs Delise monogr. 119. t. 11. f.
48. _ Nova Zeelandia, hävre de l’Astrolabe. (Less.
et d’Urv.)
125. Srtıcra xantHostıcra Pers, op, cit. p.201. St. auri-
gera var. a. Bory ex Delise Monogr. p. 5%. t.3.f.8. _ Ar-
chipelagus Sand wicensium. (Gaudich )
126, Sticra aurara Achar. Lichenogr. 448. Delise mo-
nogr. 49 t.2. f. 5. _— Niova Zeelandia, hävre de
l’Astrolabe. (Less. et d’Urv.) _ Insula Norfolk. (Ferd,
Bauer.)
127. STicTa LEUCOSTICTA Pers. apud Gaudich ad Freye.
p. 200. St. crocata var. «. Delise monogr. 56. t. 4. f. 10.
— Arckipelagus Sandwicensium. (Gaudich,)
128. Stıcra rırıcına Ach. Lichenogr, 145. Delise mo-
nogr. 120. £. 12. f. 49. Lichen Forst, prodr. n. 584. _
Nova Zeelandia. (Forst.)
129, Srtıcra carroLomA Delise monogr. 159. A. Rich.
Flor, Nov. Zeel.30. t.9. f1. _NovaZeelandia, hävre
de l’Astrolabe. (Less. et d’Urv )
130. Sticra vıssecra Swartz Lich. americ. t. 6. _ Ar-
chipelagus Sandwicensium, (Lay et Coll,)
131. Sticra vurıpa Meyen Reise um die Erde II. 124.
— Archipelagus Sandwicensium. (Meyen.)
132. Sticera rHovArsıı Delise monogr. 25. t. 8. f. 29.
— Taiti. (Less. et d’Urv,.)
433. NernromA AusTRALE A,Rich, Flor. Nov. Zeel.31,
t.9. f, 2. _ Nova Zeelandia, (Less. et d’Urv.)
13%. PEıLtıpea venosa Achar, Lichenogr. 415. — Ar-
ehipelagus Sandwicensium. (Zay et Coll.)
135. PELtıveA Arurnosa Hoffm, Lichenogr. t. 6. f. 2.
— Archipelagus Sandwicensium. (Lay et Coll.\
136. Perrivea sp. (P. hymeninae affinis) A. Rich.
sert, Astrolab. p. XXVIIH. _ Vanikoro. (Less.)
137. Ramauına rarınacka Achar. Lichenogr. 606. Phys-
cia farinacea Pers. apud Gaudich. ad Freyc.p. 208. —
Nova Zeelandia, hävre de l!’Astrolabe. (Less. etd’Urv.) _
Insulae Mariannae. (Gaudich.)
138. Ramarına genıcuzara Delise msc. Physcia fasti-
giata Pers. apud Gaudich. ad Freyc. p. 208. _ Insulae
Mariannae., (Gaudich.)
139. Ramarına nomarsa Achar,. ZLichen. 608. _ Taiti.
(Lay et Collie.)
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
140. Arecrorıa corımarıs Achar. Lichenogr. 59%,
Nova Zeelandia, (Less. et d’Urv.)
141. Cornicvrarıa cAULEATA Achar, Lichenogr. 612.
— Nova Zeelandia, hävre de l’Astrolabe. (Less, et
d’Urv.)
142. Cerrarıa Guavca Achar, synops. 227. _ Nova
Zeelandia, hävre de l’Astrolabe. (Less. et d’Urv.)
143. Eversıa meraxanıHa Endl. prodr. Flor. Norf. 2.
Usnea melaxantha Achar. Lichenogr. 415. _ Insula Nor-
folk. (Ferd. Bauer.)
144. Uswea ceratına Achar,. Lichenogr.619. _ Nova
Zeelandia, hävre de l’Astrolabe. (Less. et d’Urv.)
145. Usnea austrauıs Fries in Vet. Acad. Handl.1821.
— Archipelagus Sandwicensium. (Meyen.)
146. Usnea nırra Hoflm, Zichenogr. t. 30. f. 1. Ar-
chipelagus Sandwicensium, (Lay et Coll.)
147. Usnea rrorıpa Achar. Zichenogr. p. 620._Nova
Zeelandia, Bai des Iles. (Less. et d’Urv.) _ Archipela-
gus Sandwicensium, (Lay et Collie.)
148, Usnea mıcRocARrPA Pers. apud Gaudich. ad Freyc.
p- 210._ Archipelagus Sandwicensium, (Gaudich.)
XI. FUNGI.
a, Pyrenomycetes.
149. Spuarrıa prorusa Ehrenb, in Hor. phys. berol.
92. £.19.f. 10. _ Insulae RadackMicronesiae.(Cham.)
150. Spuaerıa LacuncuLA Pers, apud Gaudich. ad
Freyc. 481. _ Insulae Mariannae. (Gaudich.)
151, Spnaerıa Fur Ehrenb, Hor, phys.berol. 92.t.19.
f. 11. — Insulae Radack Miceronesiae,. (Cham.)
152. * SpHaERIA TUBEROsA Pers. apud Gaudich, ad
Freyc. p. 180. non Sowerb, _ InsulaeSandwicenses.
(Gaudich.)
b. Gasteromycetes.
153. Lycocana Marıanna Pers. apud Gaudich, ad
Freyc. p. 179. _ Insulae Mariannae. (Gaudich.)
154. PuaLLus (HYMENOPHALLUS) DAEMONUM Rumph. Amb,
VI. t. 56. f. 7. Hook. ad Beech. t. 20. _ Taiti, archipelagi
Societatis. (Beech.)
ec, Hymenomycetes,
155. Srioris vıspar Pers. apud Gaudich. ad Freyc.
p- 178. _ Insulae Mariannae. (Gaudich.)
156. Aurıcuzarıa corneA Ehrenb. Hor. phys. berol.
91. £. 19. f.9. Exeidia cornea Fries syst. IT. 222. _ Owahou
e Sandwicensibus. (Cham.)
157. AurıcuLarıa ornara Pers. apud Gaudich. ad
Freyc. p. 177. .2.f.%. _ InsulaeMariannae.(Gaudich.)
158. Aurıcuarıa ampra Pers. apud Gaudich.adFreyc.
p- 177. _ Insulae Mariannae. (Gaudich.)
159. Poryrorus sanevmweus Linn. spec. 1646. Fries
syst. 1. 371. _ Insulae RadackMieronesiae. (Cham.)
— Insulae Mariannae, (Gaudich.)
160. PoLyrorus xantuorus var, repanda Fries syst. I.
505. Boletus Katui Ehrenb, in Hor. phys. berol. 92. t. 19.
F. 10. — Insulae Radack Micronesiac. (Cham.)
161. * Poryrorus saccatus Pers. apud Gaudich. ad
Freyc. p.169.t.1. f.3. — Insulae Mariannae.(Gaudich.)
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEESINELN,
462. * PorLyrorus rraccıwus Pers, apud Gaudich. ad
Freye. p. 174. — Insulae Mariannae. (Gaudich.)
163. * Poryrorus rusco -nanıus Pers, apud Gaudich
ad Freye. p. 172. _ Insulae Mariannae. (Gaudich.)
164. * PoLyrorus scarrosus Pers. apud Gaudich. ad
Freyc. p. 172. _ Insulae Mariannae. (Gaudich.)
165. * Poryrorus marıannus Pers. apud Gaudich. ad
Freyc. p. 173. __ Insulae Marianne. (Gaudich.)
166, SchızoruyLLum comMmune Fries syst. I. 330. Sca-
„phophorum agaricoides Ehrenb. in Hor. phys.berol. Aga-
ricus alneus Linn, Flor. suec. 1242. _Insulae Marian-
nae. (Gaudich.) _ In Pandanorum caudicibus insulae
Radack, Micronesiae,. (Cham )
XII MUSCI HEPATICI
167. JUNGERMANNIA Tamarıscı Linn, spec. 1600, _ In-
sulae Sandwicenses et Mariannae. (Gaudich.)
168. JUNGERMANNIA cLAvicERA Hook, musc, exot. t. 70.
— NovaZeelandia, Dusky bay. (Menz.)
169. JUNGERMANNIA PALPEBRIFOLIA Hook, musc. exot.
i, 71._ Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
170. JUNGERMANNIA LAGENIFERA Schwägr. apud Gau-
dich. ad Freyc. 217. _ Insulae Mariannae.(Gaudich.)
4171. JUNGERMANNIA noBILıs Hook, musc. exot. t. 11, _
Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
172. JUNGERMANNIA SECURIFOLIA Nees in Endl, prodr.
Flor. Norf. n. 14. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
473, JUNGERMANNIA GLAUCESCENS Hook, musc. exot.
t.89. _ Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
47%. JUNGERMANNIA APPENDICULATA Hook. musc. exot,
t.15. _ Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
175. JUNGERMANNIA DuBıa Nees in Endl. prodr. Flor.
Nonf. n. 15. _ Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
176. JUNGERMANNIA FLAGELLIFERA Hook, musc. exot,
t.59, _ Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
177. JUNGERMANNIA TRANSVERSALIS var, ß. minor
Schwägr. apud Gaudich. ad Freyc. p. 217. _ Insulae
Mariannae, (Gaudich.)
178. JUNGERMANNIA STOLONIFERA Swartz prodr, 116.
— Insulae Sandwicenses. (Gaudich.)
179. JUNGERMANNIA BILLARDIERI Schwägr, prodı. 19.
Hook. musc. exot, t. 61._ Nova Zeelandia, Dusky
bay. (Menz.)
180. JUNnGERMAnNIA coaLıra Hook, musc. exot. t. 123.
— NovaZeelandia, Dusky bay. (Menz.)
181. JungErMmAnNIA aRGuTA Nees in Endl,. prodr. Flor.
Norf.n. 12. _ Insula Norfolk (Ferd. Bauer.)
482. JUNGERMANNIA SQUARROsA Hook. musc. exot. £.78.
'— Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
183. JUNGERMANNIA sınvosa Hook. musc. exot, £. 113.
— NovaZeelandia, Dusky bay. (Menz.)
. 48%. JUNGERMANNIA ENDLICHERIANA Nees in Endl. prodr.
Flor. Norf. n. 43. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
485. JUNGERMANNIA TRIGOBATA Linn. Hook. brit. Jun-
germ, £.76. _ Insulae Sandwicenses. (Lay etColl,)
186, JUNGERMANNIA PENDULINA Hook. musc. exot. £. 60,
— Nova Zeelandia Dusky bay. (Menz.)
147
187. JUNGERMANNIA MICROPHyLLA Hook musc. exot. t.
80. _ Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
188, JUNGERMANNIA TOMENTELLA Ehrh, Hook. brit, Jun-
germ. t. 36._ Nova Zeelandia. (Less. et d’Urv.)
4189. JUNGERMANNIA PULCHELLA Hook. musc. exot. t. 94.
— Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
190. JUNGERMANNTA LAnATA Hook, musc. exot. t. 46. __
Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
491. JUNGERMANNIA CONCHIFOLIA Hook. et Arn, ad Beech.
p. 110, t. 23. _ Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
492. JUNGERMANNIA PINNATIFOLIA Hook. musc. exot. t,
9. _ Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
493. JUNGERMANNIA BICUSPIDATA var, Linn, __ Insulae
Sandwicenses. (Lay et Coll.)
419%. JUNGERMANNIA CONJUGATA Hook. musec. exot. 1. 91.
— Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
195. JUNGERMANNIA ADIANTHOIDES Swartz Flor, Ind,
Occid. 1842. Hook, musc. exot. t.90. _ Nova Zeelan-
dia, Dusky bay. (Menz )
196, JUNGERMANNIA saccATA Hook. musc. exot. t. 16. _
Nova Zeelandia,. Dusky bay. (Menz )
197. JUNGERMANNIA SCOLOPENDRA Hook. musc. exot. t.
#0. _ Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
498. JUNGERMANNIA FarcAaTaA Hook, musc. exot, t.89. __
Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
499, JUNGERMANNIA RAMOsıIssıma Hook, musc. exot, t,
92, _ Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
200. JUNGERMANNIA GIGANTEA Hook, musc. exot. t. 93.
— Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
2041. JUNGERMANNIA SPHAGNI Var. minor. Schwägr. apud
Gaudich. ad Freyc. 217. _ Insulae Sandwicenses.,
(Gaudich.)
202. JUNGERMANNIA Murtirıa Linn. spec. 1600. _
Archipelagus Societatis et Sandwicensis, (Lay
et Coll.)
203. JUNGERMANNIA PHYLLANTHUS Hook. musc. exot.t.95.
_ Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.) _ Insulae
Sandwicenses. (Lay et Coll.)
230%. JUNGERMANNIA HYMENOPHYLLUM Hook. musc,. exvot.
t.14. _ Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
205. JunGERMANNIA FrApEnLAarA Labill, nov. Holl, £. 25%.
f.1. Hook. musc. exot.t 13._NovaZeelan dia, Dusky
bay. (Menz.)
206. JUNGERMANNIA ERIOCAULA Hook, musc. exwot.t. 72.
_ Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
307. MARcHANTIA HıRsUTA Swartz prodr. 116: —. In-
sulae Sandwicenses. (Gaudich.)
208. MarcHantıa Prarvonemos Gaudich, ad Freyc.
p. 218. — Insulae Mariannae et Sandwicenses
(Gaudich.)
209. Antnoceros zaevıs Linn, spec. 1600. _ Insulae
Societatis. (Lay et Coll.)
210. Antnoceros nov. spec, Gaudich, ad Freye.
p. 221. _ Insulae Sandwicenses. (Gaudich.)
211. Antnoceros gıcanteus Lehm. pugill, IV. 25. _
Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
148
412, Monocz£ı rorsterı Hook, musc. exot. t, 174 An-
thoceros univalvis Forst, msc. _ Nova Zeelandia,
(Forst.)
XII. MUSCI FRONDOSI.
213. LeEPTOsSTOMUM EREcCTUM R. Brown ir Linn. Trans-
act. X. 320. Gymnostomum Leptostomum Hook. musc.
exot. t, 169._ Nova Zeelandia, hävre de l’Astro-
labe. (Less. et d’Urv,)
214, Lerrosromum MmacrocaRrPıuMm La Pylaie Journ. Bot.
1813 7. p. 15. Bryum macrocarpum Hedw. muse. frond.
III. t, 10. _ Taiti archipelagi Societatis, (Forst.)
215. Lerrostomum GrAacıLE Menz, R, Brown. in Linn.
Transact. X. 320. Schwägr. suppl, t, 104. Gymnostomum
gracile Hook. musc. exot. t.22. _ Nova Zeelandia,
Dusky bay. (Menz.)
216. OcToBLEPHARUM ALBIDUM Hedw. musc, frond, III,
15. 1.6. _. Insulae Sandwicenses (Zay et Coll.) _
Insulae Societatis. (Lay et Coll.)_Insulae Marian-
nare, (Gaudich.)
217 * SYRRHOPODON RIGESCENS Schwägr. apud Gau-
dich. ad Freyc.p.262,_ InsulaeMariannae.(Gaudich.)
218. LeucorHAnes FRAcıLE Brid. Bryolog. I. 765. _ In-
sula Oualan e Carolinis, (d’Urv.)
219. HoLomirrıum vacınarum Brid, Bryolog. I. 227.
Triehostomum vaginatum Hook. musc. exot. t.57._ Taiti
archipelagi Societatis. (Menz.)
220. HoLoMITRIUM PERICHAETIALE Brid. Bryolog. I. 227.
Trichostomum perichaetiale Hook, musc, exot. t. 36. _
Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
221. Eremopon RraDıans Brid, Br’yolog. I. 236, Weissia
radians Hedw. spec.t, 13. Bryum radians Palis prodr. 49,
— Insulae Oceani australis. (Forst.)
222. ORTHOTRICHUM PROREPENS Hook. musc, exot. t. 64.
Leiotheca prorepens Brid. Bryolog. I, 305. _ Nova
Zeelandia, Dusky bay. (Menz.) _ Insula Norfolk,
(Ferd. Bauer.)
223. MAcROMITRIUM LONGIROSTRE.Schwägr. suppl.t.112.
Orthotrichum longirostrum Hook. musc. exot. t, 72. _
Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
224. Macromırrium Arıcurarum Brid. Bryolog. I. 311.
Orthotrichum apiculatum Hook. musc. exot t. 45.
sulae Societatis. (Lay et Coll.)
225. Macromitrium GRAcıLE Schwägr, suppl. t. 112,
Orthotrichum gracile Hook. musc. exot. t. 27.
Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
226. MAcromrrrium Loncıres Schwägr. suppl. t. 139.
Orthotrichum longipes Hook. muse. exot. t. 2%.
Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
227. MAcRoMITRIUM PILIFERUM Schwägr. suppl. II. 65.
t. 172._Insulace Societatis, (Lay et Coll.) _ Insulae
Sandwicenses, (Menz. Gaudich.)
228. Dıoranum zırLanıerı Brid. spec. 1.228. Sehwägr.
suppl. i. 121. Oncophorus Billardieri Brid. Bryolog. I.
401. — Nova Zeelandia. (Less. et d’Urv.)
229. Dicranum eravcum Linn, Schwägr. suppl. t. %8,
— Nova Zeelandia. (Less. et d’Urv.) _ Insulae
Sandwicenses, (Gaudich.)
— In-
— Nova
— Nova
ENDLICHER,, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
230, Dicranum MEGALOPHYLLUM Brid. mant. 67. Sphag-
num javense Schwägr. suppl. t. 10%. _ Insulae Sandwi-
censes, (Lay et Coll.)
231. Dicranum rascıarum Hedw. spec. t. 28. Cecaly-
phum fasciatum Palis. prodr. 51. _Insulae Oceani pa-
cifici. (Forst)
232, Taysanomitrium UMBELLATUM Walk. Arn. disp.
3%. Trichostomum umbellatum Schwägr. apud Gaudich.
ad Freyc.p. 224. _ InsulaeSandwicenses.(Gaudich.)
233. CoDONOBLEPHARON MENZIESIH Schwägr. suppl. II.
142, t. 137. _ Nova Zeelandia, (Menz.)
234. Bryum cAnARıENsE Brid, spec. 111. 29. _ Insula
Norfolk, (Ferd, Bauer.)
235. Bryum pıcnoromum Hedw. spec. 183. £.42, Mnium
dichotomum Palis. prodr. 74. _ Nova Zeelandia.
(Menz.) 2
236. Bryum cıcanteum Walker - Arn. disp.44. Mnium
giganteum Schwägr. apud Gaudich. ad Freye. 227. _ In-
sulae Sandwicenses. (Gaudich.)
237. BARTRAMIA PENDULA HooK. musc. exot. £.21. Phi-
lonotis pendula Brid. Bryolog II. 27. Mnium pendulum
Smith in Linn. Transact. VII. 262. _ Nova Zeelan-
dia, Dusky bay. (Menz.)
238, Barrramıa uncınaTa Schwägr, suppl. I. 2. p. 60.
t. 57. Philonotis uneinata Brid. Bryolog. II. 22. Fabro-
nia marianna Gaudich. ad Freyc. p. 277, _ Insulae M a-
riannae. (Gaudich.)
239. CrYPTOPODIUM BARTRAMIOIDES Brid, Bryolog. Il
31. 735. Bryum bartramioides Hook, musc. exot. t. 18.
Schwägr. suppl. t. 160. _ Nova Zeelandia, Dusky
bay. (Menz.) _ Insulae Sandwicenses. (Gaudich.) -
240. PoLYTRIcHUMm PILIFERUM Schreb. spic, 7%. Menz.
in Linn. transact. IV. 75. — Insulae Oceani austra-
lis. (Menz.)
244. PoLyTRicHUM TENUIROSTRE Hook musc. exot.t. 75.
Catharinea tenuirostris Brid. Bryolog 11. 101. _ Nova
Zeelandia, Dusky bay. (Menz.) A
242, Poconatum DENDROWES Brid. Bı Yolog. II. 112.
Polytrichum dendroides Hedw, spec. 102. _ Nova Zee-
landia, Dusky bay. (Menz.)
243. Poconarum susuLAarum Brid. Bryolog. 122. Foly-
trichum subulatum Menz. in Linn. Transact. IV. 308.
— Nova Zeelandia. (Nels.)
244. Poconatum TorrıLeE Brid, Bryolog. II. 108. Poly-
trichum tortile Swartz Fl. Ind. Occ. 1839. P. conyolutum
Hedw. spec. £.40 _ InsulaeSandwicenses.(Gaudich.)
245. Levconpon canycınus Hook. musc. exot, t, 17.
Schwägr. suppl. t. 124. Dienemon ealycinum Brid, Bryo-
log. II. 215. _ Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
246. Neckera serosa Hedw. spec. 43. 1.5. _ Nova
Zeelandia, Dusky bay. (Menz.) r
247. Neckera Pennara Hedw. musc. frond. III. %7.
t. 19. _ Taiti, archipelagi Societatis. (d’Urv.) _
Oualan e Carolinis. (d’Urv.)
248. NEckerA unpuLATA Hedw, musc, Yeond, II. t.21.
— Insulae Societatis. (Lay et Coll.) En; Insulae nr
riannae. (Gaudich.)
ENDLICHER,, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
149
249. NEcKERA MicRoropa Hedw. musc. frond. ILL. t.23.| tkeeium Menziesii Brid. Bryolog. II. 376,_Nova Zee.
— Insulae Oceani australis. (Forst.)
250. Neokera FIricına Hedw. musc. frond. III. t.18.
Pilotrichum filieinum Palis. prodr. 83. Brid, Bryolog. II.
257. _ Insulae Societatis. (Lay et Coll.)
251. Crımacıum NECKERIOIDES Brid. Bryolog. II. 276.
Neckera dendruides Hook. musc. exot. t.69. __ Insula
Owaihie Sandwicensibus, (Menz. Lay et Coll.)
252. TrachyLoma rLanırorıum Brid. Bryolog. IL, 278.
Neckera planifolia Hedw. spee. t. 48. Hook, musc, exot,
t.23. _ Nova Zeelandia, Dusky bay. (Forst.)
253. Leskea erıcorpes Hook. muse. exot.t.28. Schwägr.
suppl. t.440. _ NovaZeelandia, Dusky bay. (Menz.)
154. Leskea rragerLara Brid. Bryolog. II, 325, Hoo-
keria flabellata Smith in Zinn, Transact. IX, 280. t. 23.
— Insulae Sandwicenses, (Gaudich.)
255. Leskea ınrLectens Brid. Bryolog. II. 331. —
Taiti, archipelagi Societatis. (d’Urv.)_Vanikoro.
(Less.)
256. Leskea crıstara Hedw. spec. 211. t. 49. Chaete-
phora cristata Brid. Bryolog, II. 339, _ Insulae Oceani
australis. (Forst.)
257. Leskea wucens Schwägr. suppl. t. 84, Hypnum
“ lucens Hedw. spec. 243. _ NovaZeelandia. (Menz.)
258. Leskea pungens Swartz Fl. Ind. Occ. 1806. Hyp- |
num pungens Hedw. spec. £. 60. _ Insulae Sandwi-
censes, (Gaudich.)
259, PTERYGOPHYLLUM MICROCARPoN Brid, Bryolog, II.
342, Hypnum miorocarpon Schwägr. suppl, I 497. _
Insulae Oceani australis. (Zorst.)
260. PTERYGOPHYLLUM QUADRIFARIUM Brid. Bryolog. II.
347. Hookeria quadrifaria Smith in Linn. Transact. IX.
277. 1. 23. f. 1. Hook. muse. exot. t. 109. _ Nova Zee-
landia, Dusky bay. (Menz.)
261. PrerycorusıLum arcvarum Brid. Bryolog. II. 348,
Hypnum arcuatum Hedw. spec, t. 62.__Insulae Oceani
australis, (Forst.)
262. Hyenum PROLIFERUM Murr. syst. XIV, 950. _ In-
sulae Sandwicenses. (Lay et Coll. Gaudich,) _ In-
sulae Mariannae. (Gaudich.)
263, Hyesum zırarıum Hook, musc. exot. t. 57. Iso-
thecium bifarium Brid, Bryolog. Il. 356. _ Nova Zee-
landia, Dusky bay. (Menz.)
264. Hypxum rrexıue Swartz Fl. Ind. Occ.1830. Hook,
_ musc, exot,t, 110. Leskea flexilis Hedw, spec. t.58. Hoo-
keria flexilis Smith iz Zinn. Transact. IX. 281. Isothe-
eium flexile Brid. Bryolog. II. 362. _ NovaZeelan-
dia, Dusky bay. (Menz.) _ Insulae Sandwicenses.
(Gaudich.)
265. Hypnom arzuscura Hook, musc. exot. £.112. Hoo-
keria arbuscula Smith in Linn. Transact. IX, 280. t. 23.
Isotheeium arbuscula Brid. Bryolog. II. 272. _ Nova
Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
266. Hxenum neckEeromes Hook. musc. exot, t. 58
Isotheeium neckeroides Brid, Bryolog. II. 373, _Nova
Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
257. Hyrenumu wenzıesır Hook, musc. exot. t, 33. Iso-
landia, Dusky bay. (Menz.)
268, Hyenum ıntortum Schwägr. suppl. I. 2. p. 270.
t. 92. Isothecium intortum Brid, Bryolog. 11. 384. _ In-
sula Norfolk. (Ferd, Bauer.)
‘269. Hypnum sPrInInervIum Hook, musc, exot, t. 29. _
Nova Zeelandia, Dusky bay, (Menz.)
270. Hyenum sPInıroRME Linn, spec. 1587. Hedw.
musc. frond. III. t.. 25. _ Insula Norfolk, (Ferd,
Bauer.) _ Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
271. Hyesum mınurunum Hedw. musc. frond. IV. t.3%.
— Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
272. Hypnum cırcınaLE Hook, musc, exot. t. 107. _
Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
273. Hypenum RrEcURvAns Schwägr. suppl, I. 2. p. 289,
— Insulae Mariannae. (Gaudich.)
27%. Hypxum cUPRESSIFORME Hedw. musc. frond. IV.
59. £. 23. _ Insulae Mariannae. (Gaudich.)
275. Hyewum Acıcvzare Schwägr. suppl. I. 280. t. 92.
— Insulae Oceani australis. (Forst.)
276. Hyenum TENUIROSTRE Hook. musc, exot. t. 111,
— Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
277, Hypsum cuspimiserum Schwägr. apud Gaudich.
ad-Freyc. p. 229. _ Insulae Mariannae, (Gaudich.)
278. Hyenum c#amıssonis Hornsch. in Hor, phys. be-
rot. 66. £,13. f. 15. Insulae Societatis. (Lay etColl.)
— Insulae Radack Micronesiae. (Cham.)
279. Hypnum pısticnum Swartz in Schrad. Journ. IV.
179 t.3. Rhizogonium distichum Brid. Bryolog. II, 665.
— Nova Zcelandia, Dusky bay. (Menz.)
230. Hypnum MOUGEOTIANUM A,Rich, Flor. Nov. Zeel.
p. 5%. — Nova Zeelandia. (Less. et d’Urv.)
281. UIyvpnum rLavescens Hook. et Arn, ad Beech. p.
76. t, 19. _ Insulae Societatis, (Lay et Coll.)
232, Hypsnum sanpwicense Hook. et Arn. ad Beech.
p. 109. — Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
283. Fıssıvens nayoımes Hedw. muse. frond. III. t.
29. Dieranum bryoides Roth Fl. germ. III, 181.
sulae Societatis. (Lay et Coll.)
284. Hyporrerycıum cızıstum Brid. Bryolog. II. 7W.
Pterygynandrum eitatum Hedw. spec. 84. t. 22. Pterogo-
nium eiliatum Schwägr. suppl. I. 108. _Insulae Oceani
australis, (Forst.)
285. Hyrorterygıum concınnum Brid. Bryolog. II. 7tt.
Leskea concinna Hook. musc. exot. t. 34. _ Nova Zeec-
landia, Dusky bay. (Menz.)
236. HyrorreryeIum FILECULIFORME Brid, Bryolog. I.
712. Leskea filieuliformis Hedw, spec. 202. t. 51. Hookce-
ria filiculiformis Smith in Zinn. Transact. IX, 278.
Insulae Oeeani australis. (Forst.)
In-
287. HyPpoPptTerycıum RoTULATUM Brid. Dryolog, H.
713. Leskea rotulata Hedw., spec. 213. £. 51. Hookeria rotu-
lata Smith in Zinn, Transact. IX. 279, _InsulaeO ceani
australis. (Forst.)
238. HyPoprerycium TAmarıscınum Brid, Biyolog. MI.
#15, Hookeria tamariseina Smith ir Linn. Transact, IX
20
150 ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
279. Hypnum Tamarisci Swartz Fl, Ind, Occ. 1825.__ In-| C. pteridioides Palis. Mem. soc, Linn, paris. I. t. 8. Hoo-
sulae tropicis inclusae, (Forst.) keria pennata Smith Zinn. Transcat. IX, 277. Hook.
289. RacorıLum Tomentosum Brid. Bryolog. II. 718.| musc, exot. t. 163. Leskea pennata Labill, Nov. Holl.
ilypnum tomentosum Hedw. musc. frond. IV, t.19. _ In- | t. 253. Schwägr, suppl. I. 16. Anoectangium bulbosum
sula Norfolk. (ferd. Bauer.) Hedw. spec. t. 5. _ Insulae Oceani australis.
290. CyATHornoRUM PENNATUM Brid. Bryolog. II. 722.| (Forst.)
B PLANTAE -VASCULARES.
L CRYPTOGAMAE.
XIV. LYCOPODIACEAE, bay. (Menz.) _ Taiti archipelagi Societatis. (Less.
291. Psıvorum comrLanarum Swartz synops. 4%. t. &. & d’Urv.) — Coral Islands Polynesiae orienta-
f. 5. — Owahou archipelagiSandwicensis, (Macrae) lie, (Lay E% Collie.) _ Archipelagus Mariannae,(Cha:
— Archipelagus Societatis. (Lay et Coll.) miss. Gaudich.) _ Vanikoro, (Less.) ;
292, Psırorum Trıquerrum Swartz synops.187. Bern- en Lycoropvıum roryrrıcnomes Kaulf. enum. 6, _
hardia dichotoma Willd, _ Insulae Sandwicenses, | Owaihi, archipelagi Sandwicensis. (Chamisso.)
(Lay et Coll,)_ Archipelagus Societatis.(Zay et Coll.) 30%, Lycoropıum varıum R. Brown prodr.165. Hook.
— Radack Micronesiae, (Cham.) et Grev, ic, t. 112. L. polystachyon Desv. in Poir. supp!.
293. TmEsipteris FoRsTErı Endl.prodr. Flor. Norf.n. IH. 544. _ Taiti archipelagi Societatis, (Menz,)
16. Tmesipteris tannensis Bernh. in Schrad. Journ. 1801. 305. LycoroDIum PHYLLANTHUM Book et Arn. ad Bee-
1.4131. 1.2. f.5. Schkuhr Fil. t, 165. b. nonLabill. Lyco-| "ey. p. 102. _ Insulae Sandwicenses (Lay et
podium tannense Spreng, apud Schrad, Il. c. p. 267. Os-| Collie.)
mundoides Forst. iz Herb. Spreng. _ Nova Zeelan- 306. muss grau NET PLMTELIDE Hogk. et Grev. ic.
dia. (Forst. Fraser. nec in insula Tanna)_InsulaNor-| ee 113, na alior. _ Owaihi, archipelagi Sandwicen-
folk. (Ferd. Bauer.) s1s. (Menzies.)
294. Lycoropıum AcERosum Swartz Fl. ind. occ. II. 307. Lrooropzum PANICULATUM Desv, in Poir. suppl.
1575. L. vertieillatum Swartz synops. 175. exel. synon. 7. 543. _ Archipelagus Mariannae. (teste Desvau«.)
Linn. L. setaceum Lam. diet, IIL, 625. non Don, L. fıli- 308. Lroorouugn voLUBILE Forst, prodr. n. 482. Hook.
forme Swartz synops. 398. t. %, f. 3. Radd. Fü. bras.t.&.| °* Grev. ic. t. 170. _ Nova Zeelandia, (Bazt, et
bis f. 1. L. tenue Humb. apud Willd.sp. V.55.— Insulae Fraser.) — Archipelagus Societatis, (Forst.) __ Owaihi,
Sandwicenses. (Menzies.) archipelagi Sandwicensis, (Menzies.)
295. Lycoropıum supurıroLıum Wall. cat. n.1i&,. Hook, 309. LycoPoDıum DURVILLAEI Bory ad Duperr. I. 247.
et Grev. ic, t. 38. Vanikoro, (ZLess.) {. 25. L. caudatum Desv. in Poir. suppl. III, 558, _
296. Lxcoropıum vensum Labill. Nov. Holl. II.104. t,251,| Museus fruticescens Rumph. 4Amb. VI. 86. t.39. _ Va-
LAN Nemo Bandes ach nikoro, (Less) _ Nova Zeelandia, (Less.) Per.
310. Lycoropıum scarıosum Forst. prodr, n. 484. .
Polyn esia, (Forst.)
311. Lycoropıum menzıesıt Hook. et Grev. Misc. bot.
II. 390, L, arbuscula Hook. et Grev. ic. t. 200, (non
Kaulf,) _ Owaihi (Menz.) et Owahou archipelagi Sand-
wicensis. (Lay et Collie.)
sp. sequentem,
297, Lycoropıum vEssonsanum A, Rich, FZ, Nov. Zeel,
n. 143. _ Nova Zeelandia, (Zess.) An praecedentis
varietas? An Lycopodium densum e Nova Zeelandia ad
hanc speciem referendum ?
298. Lycoropıum cerNnum Linn. sp. 1566, L. marianum
Willd. sp. F. 31. —_ Free. a ocietatis.(Lay| | 312. Lycoropıum ARBUSCULA un Gum: 19 pen ee
et Coll) _ Insulae Mariannace. _ Insulae Sandwi- nikoro. ER — Borabora archipelagi Do Bamtıs.
censes. (Lay et Coll.) (Less. et & Urv.) _ Oualan acchipelagt C nenn ae
299, Lycoropıum squarrosum Forst, prodr. n. 479. (Less. ei d Urv.) — Me! archipelagi Sandwieensis.
Swartz synops. 177. non Fl], ind. occ. L. Hippuris Desv. (Chamiss. Lay et Collie.)
in Poir, suppl. ILL. 559. L. Forsteri Poir, op. cit. ILL. 554. XV, OPHIOGLOSSEAE.
— Archipelagus Societatis. (Forst.)
300. Lycorovıum FLaczrrarıa Bory ad Duperr, I. 248.
t. 26. L. acrostachyum Hook. et Grev. ic, t.181._Nova
Z,eelandia., (Less, et d’Urv.)
301. Lycoropıum LATErRALE BR, Brown prodr. 165.
Labill, Nov. Caled. t.15. _ NovaCaledonia.(Zabill.) . XVl. MARATTIACEAE.
302. Lyeorpopıum pnuesmarıa Linn, sp, 1564. L, mira- 314, Mararrıa arara Smith ic, pl, t.46. _ Owahou,
bile Willd, sp. 7 11. L. australe Willd, Z. ce. L, myrti- | archipelagi Sandwicensis. ((Macrae.)
folium Forst, prodr. n, 485. _ NovaZeelandia, Dusky 315. Mararrıa arrenvara Labill, Nov, Caled. p. 9. t.
313. OrH1ocLossum PENDULUM Linn, spec. 1518. Hook. et
Grev. ic.t.19, Ophioderma pendulum Blum. enum., pl. Jav.
11.259. _ Insulae Societatis. (Zay etColl.) _ Insulae
Sandwicenses. (Lay et Coll.) Owaihi, (Nels.)
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
13. et 1%. M. acuminata Willd. ex Kaulf. enum. 33. —
Nova Caledonia.(Zabill.)
8316. Mararıa euzsans Endl. prodr. Flor. Norf. n.17.
— Insula Norfolk (Ferd, Bauer.)
317. Ancıorterıs evecta Hoffm in Comm. gött. XII.29.
t. 5. Schkuhr Fil. t. 150. Hook. et Grev. ic. t.36. Clemen-
tea palmiformis Cav. praelect. n. 1164. Polypodium evec-
tum Forst, prodr. 438. _ Insulae Societatis. (Forst,
Lay et Coll.) Taiti (Menz.) Bora bora (d’Urv.) _ Insula
Guam eMariannis. (Gaud,)
218. AnGioPTErIS LonGıroLIa Hook. et Grev. Bot. misc.
IIL, 227. _ Archipelagus Societatis et insula Pit-
cairn. (Lay et Coll,)
XVII, GLEICHENIACEAE.
319. Gueicaznıa semivestira Labill. Nov. Caled, t.11.
_ Nova Caledonia. (Zabill.)
320. GueicHEnIA FrABELLaTA R. Brown prodr. 161,
Labill. Nov. Caled. 1.12. _NovaCaledoni a.(Zabill.)
321. Merrensıa vıcnoroma Willd. Act. Acad. Holm.
1804. p. 167, Polypodium dichotomum Thunb, jap. 338. t.
37. Forst. prodr. n. 450. pl. esc. n. 49. Schkuhr. Fil. t,
148. Gleichenia Hermanni R. Brown prodr. 161. Hook. et
Grev. ic. £.14._Nova Zeelandia. (Forst.) _ Insulae
Societatis.(Forst.) — Insulae Mariannae.(Gaudich.)
"_ Insulae Sandwicenses. (Lay.et Coll.)
XVII. OSMUNDACEAE.
322. ToDEA HYMENOPHYLLOIDES A, Rich, Flor. Nov. Zeel.
p.97.1.16.__ Todea pellucida Carmich. ex Hook. el Grev.
Bot. misc. III. 232. _ Nova Zeelandia. (Less. et
d'Urv.)
323. ScHizaEA vVIcHoTomA Willd, spec. V, 87. Hook. et
Grev. ic. £. 17. — Insulae Societatis. (Lay et Coll.)
324. SchizaEraA zırıma Swartz synops. 151. _ Nova
Zeelandia. (Less et d’Urv.)
2325. ScHIzAEA FORSTERI Spreng. syst. IV. 30. Sch.
eristata Willd. spec. V. 77. Acrostichum dichotomum Forst.
prodr. n. 415. _ Iasulae Societatis. (Forst.)
326. Lycopıum ArTıIcusarum A, Rich, F/or, Nov. Zeel.
p. 96. {.15. _ NovaZeelandia. (Less et d’Urv.)
327. LygoDium CIRCINNATUMm Swartz synops, 153. _V a-
nikoro. (Less.)
| 328. Lycovıum jrericvzsatum Schkuhr Fil, 36. __ Ar-
chipelagus Amicorum. (Forst.)
329. Lycopıum scanvens Willd. sp. V. 77. Ugena mi
erophylla Ca». ic.t.505. _ Vanikoro, (Less.) _ Insulae
Socittatis. (Lay et Coll.) Borabora, (d’Urv.) _ Insulae
Mariannae. (Gaud, Haenk.)
330. Lyeopıum pıcnoromum Swartz synops.15%. Hook.
et Grev.ic. t. 55. Ugena dichotoma Cay. ic. t. 594. _
"Insulae Mariannae, (Nee.) '
XIX, FILICES VERAE,
334, Acrosrıenum spLEnens Bory ex Willd. spec. PV.
104. _ Archipelagus Sandwicensis, (Gaudich. Lay
et Coll.)
332, AcRostıcaum crassıroLium Gaudich, ad Freye.
303. _ Insulae Sandwicenses. (Gaudich,)
451
333. AcROSTICHUM RETICULATUM Kaulf. enum. 64. —
Owahou e Sandwicensibus. (Cham.)
334. AcROSTICHUM AEMULUM Haulf. enum, 63. _ Owa-
hou eSandwicensibus. (Cham)
335. ACROSTICHUM GORGONEUM Haulf. enum.63.— Owa-
hou e Sandwicensibus. (Cham.)
336. AcRosTIcHUM AUREUM Linn, spec. Schkuhr Fil, t.1.
— Insulae Societatis. (Lay et Collie) Taiti (Less. et
d’Urv.) _ Guam eMariannis. (Haenk. Cham.)
337. Acrostıchum spEcıosum Willd. spec, VW. 107. —
Guam e Mariannis. (Zess.)
338. AcrostıcHhum ınaequaue Willd, spec, V. 117. _
Insulae Mariannae, Guam, Rota, Tinian, (Gaudich.)
339. GYMNOGRAMME CALOMELANOS Kaulf. enum.76, Acro-
stichum Calomelanos Linn spec. Schkuhr Fil, t.5. — Ar-
chipelagus Societatis. (Lay et Collie.)
340. ANTROPHYUM PLANTAGINEUM Kaulf. enum 197. ß. Les-
soni Hook. ad Beechey 74, A. Lessoni Bory ad Duperr.
255. 1.28. f. 2. A. plantagineum Blum, Fil, Jav. t. 30. —
Archipelagus Societatis, (Lay et Collie.) Borabora
(Less.etd’Urv.)__InsulaeMariannae.(Cham,Gaudich..)
y. Durvillaei Bory ad Duperr.1.c.__ Taiti(Less. et d’Urv.)
341. Antrornyum pumınum RKaulf. enum. 147. Hemio-
nitis immersa Bory in Willd. spec. V. 127. _ Vani-
koro (ZLess.)
342. ANTROPHYUM RETICVLATUM HKaulf. enum, 198. He-
mionitis reticulata Forst, prodr. n.423. Schkuhr Fil. t. 6.
— Insulae Societatis. (Forst.)
343, Grammitis scoLorenprına Bory ad Duperr. 257.
{.30, f. 1. _— Nova Zeelandia,(d’Urv.)
344. Aspıenium nıpus Linn, spec. 1173. Forst. prodr.
n. 425. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.) _ Insulae
Societatis, (Lay et Collie.) Taiti (Less. et d’Urv.) _
Archipelagus Sand wicensis, (Cham. Gaudich.) _ In-
sulae Mariannae, (Cham. Gaudich,)
345, AspLEenıum VITTaErormE Cav. praelect. n, 628. —
Insulae Mariannae. (Nee.)
346. Asrrenıum protensum Kaulf, enum 167,
hou, archipelagiSandwicensium.(Cham.).
347, Aspuenıum oszıquun Forst, prodr.n.429, Schkuhr
Fil. 1.71. A. lucidum Forst. prodr. n,427. Schkuhr Zil, t, 72.
_NovaZeelandia. (Zorst. Less. et d’Urv.) _ Insulae
Sandwicenses. (Lay et Collie.)
348. AspLENIUM FALcarum Swartz synops.77.R. Brown
prodr. 450. A. cultratum Gaudich. ad Freyc. 317. _
NovaZeelandia. (Less. etd’Urv.) Raontaye. _ Insula
Norfolk. (Ferd. Bauer.) _ Vanikoro,(Less) — Insu-
lae Mariannae.(Gurdich.)
a Own
349, AsPLEenıUm oprusarum Forst. prodr.n 430, Labill.
Nov. Holl.t.242._ Nova Zeelandia. (forst) _ In-
sulae Societatis. (Lay et Coll.)
350, AspLENIUM TENERUM Forst. prodr. n. 431. Swarlz
synops. 78. Schkuhr Fil. t. 69. — Insulae Soci etatis.
(Lay et Collie.)
351. AsPLENIUM ELONcATUm Swartz synops.79. A. cau
datum Cav. praelect. n. 632. non Forst, _ Insulae Ma-
riannae,
| 352. AspLEnıum PELLUCIUM Lam, diet. II. 310. _ In.
sulae Mariannae,
353. AspLEnıum contıcuum Kaulf. enum. 172. Gaudich,
ad Freye. p. 318. _ Owahou, archipelagiSandwicen-
sium, (Cham. Gaudich. Lay et Collie.)
354. AsrLEnıum PoLyopon Forst, prodr.n. 428. Swartz
synops. 77 _ Nova Zeelandia, (Forst.)
355. AspLenium ResEecrum Smith ic. inedit. 1,72. _
Insulae Sandwicenses. (Lay et Collie.)
356. Asprenium Hırrum Kaulf. enum, 169. A, Torre-
sianum Gaudich. ad Freye. p. 317. — Guam e Marian-
nis. (Cham. Gaudich.)
357. AsprEenıum EREOTUM Bory in Willd, spec. V. 328.
— InsulaeSandwicenses. (Gaudich.)
358. AseLEnIUM MAcRAET Hook, et Grev. ic. t. 217.
— Owahou archipelagi Sand wicensis. (Macrae.)
359. AspLEnıum MENZıESIT Hook, et Grev. ic, £.103, _
Owaihi archipelagi Sand wicensis.(Menz.)
360. AÄsrLENIUM HORRIDUM Kaulf. erum. 173. Gaudich.
ad Freye. 318. _ Owahou, archipelagi Sandwicen-
sium. (Cham, Gaudich. Lay et Collie.)
361. AsPLENIUM FILIFORME Kaulf. enum. 172. _ Owa-
hou, archipelagi Sandwicensium, (Cham. Lay et
Collie.)
362. AspLEnıum DIFFORME R, Brown prodr, 151. _
Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.) -
363. Aspresıum cauparum Forst, prodr, n. 432. _ In-
sulae tropicis inclusae. (Forst.)
364. ÄspLENIUM BULBIFERUM Forst, prodr. n. 433.
Schkuhr Fil, t. 79. A. laxum R. Brown prodr. 151. _
Nova Zeelandia. (Forst.) Hävre de l’Astrolabe. (Zess.
et d’Urv.) Manamana.
365. Asprenıum Ppatens Kaulf. enum. 174. Gaudich. ad
Freyc. 320. — Owahou, Sandwicensium, (Cham.
Gaudich. Lay et Collie.)
366. AspLenıum DırLazıomes Hook. et Arn, ad Beech.
p. 4107. _ Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
367. ASPLENIUM LASERPITIIFOLIUM Lam. dict, II. 310.
Swartz synops. 85. — Insulae Mariannae. (Gaudich.)
368. Asprenıum AssımıLe Endl. prodr. Flor. Norf.
n. 380, _ Insula Norfolk. (Ferd, Bauer.)
369. AspLENIUM POIRETIANUM Gaudich ad Freyc. 321.
£. 43. _ Owaihi Sandwicensium, (Gaudich. Lay et
Collie.)
370. AsprEenıum Labill. Nov. Caled. t. 3.
Caenopteris viridans Spreng. syst. IV. 91. _ NovaCa-
ledonia, (Zabill.)
371. AsPpLENIUM DIVERSIFOLIUM Cunningh. End]. prodr.
Flor. Norf. n. 29. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
372, ÄspLENIUM FLaccıpum Forst. prodr, rn. 428. Cae-
nopteris flaceida Swartz synops. 87. Darea flaccida Willa,
spee. F/. 295. Schkuhr t. 82. A. heterophyllum A, Rich.
Flor. Nov, Zeel. p. 74. excl.syn. _ Nova Zeelandia.
(Forst. Less. et d’Urv.) _ Insulae Sandwicenses.
(Lay et Coll.)
373. DirLazıUm ARBORESCENns Swartz synops. 92. Bory
ad Duperr. I.274. — lasulae Societatis. (Zay et Collie.)
VIRIDANS
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN,
374. Arıantopıa austrauıs R Brown prodr. 149. —_
Insula Norfolk, (Ferd, Bauer.)
375. Aruanropıa scanvıcına Kaulf, enum. 179. Aspi-
dium scandieinum Willd. spec, V. 285. _ Owahou e
Sandwicensibus. (Cham.)
376. NEPHRODIUM EXALTATUM Smith, Aspidium exalta-
tum Swartz synops%&5. Willd. spec. V. 229. _Insulae $ o-
cietatis. (Lay et Collie.) _Insulae Sandwicenses.
(Cham. Lay et Collie.)
377. NEPHRODIUM PROPINQuUUM R, Brown prodr. 148.
Bory ad Duperr. I. 269. Aspidium patens Swartz sy-
nops49. _ Insulae Societatis. (Zay et Collie,) Taiti.
(Less. et d’Urv.) _ Insulae Sandwicenses. (Lay et
Collie.)
378. Nernropıum nympHAaLE Hook. ad Beechey 7%. Po-
lypodium nympkale Forst. prodr.n.442, Schkuhr Fil. t. 3%.
— Insulae Societatis, (Lay et Collie.)
379. NEPHRODIUM RESINIFERUM Hook. et Arn. ad Beechey
p. 405. Aspidium resiniferum Kaulf. enum, 237. _ Insulae
Sandwicenses. (Cham. Lay et Collie.)
380. Nernropıum Duereurıanum Hook. et Arn. ad
Beeehey p. 105. Polystichum Dubreulianum Gaudich ad
Freyc. Aspidium cyatheoides Kaulf. enum. 23%. _ Insulae
Sandwicenses. (Cham Lay et Coll.)
381. Neruroprum arrıronıum Hook, et Arn. ad Beechey
p.105. Aspidium apiifelium Schkuhr Fil, 1.56. b.? A, sinua-
tum Gaudich ad Freye. non Labill._ Insulae Sandwi-
censes. (Gaudich. Lay et Coll.)
3832. NEPHRODIUM SQUAMIGERUM Hook, et Arn. ad Bee-
chey p.106. _Insulae Sandwicenses. (Lay et Collie.)
383. Nernropıum MmIicRosorUMm End]. prodr. Flor, Norf.
n. 2%. Aspidium microsorum Kaulf, in Sieb. synops. fil.
n. 404. _. Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
384. NEPHRODIUM cALANTHUM Endl, prodr. Flor. Norf.
n. 25. — Insula Norfolk. (Ferd, Bauer.)
385, Neruropıum unıtum Swartz synops. 47. Aspidium
unitum Willd, spec. V. 241. Schkuhr Fül. t.33. Polypodium
unitum Linn, _Vanikoro (Less.) _ Guame Marian-
nis. (Less.)
386. NeruRropıum oDontocarpos A, Rich. sert. Astrolab.
XLIY. _ Guam e Mariannis, (Less.)
387. Nepnropıum rırarıum A. Rich, sert. Astrolab.
XLY. Aspidium riparium Bory in Willd. spec. F. 250. —
Guam e Mariannis, (Zess.)
388. Nernrovıum ranmoımes Bory ad Belang. n. 73. —
Vanikoro., (Less.)
389. Nernropıum murrırıvum A, Rich. sert: Astrolab.
XXXIX, _ Vanikoro (ZLess.)
390. Asrınıum sınvarım Labill. Nov. Caled, t. 4. —
Nova Caledonia. (Labill.)
391. Aspınıum verurınum A, Rich, Flor. Nov. Zeel,
p.70. _ Nova Zeelandia. (Less. et d’Urv.)
392. Asrınıum corıackum Swartz synops, 57. Schkuhr
Fil. t. 50. Polypodium adiantiforme Forst. prodr. n. 449.
— Nova Zeelandia, (Forst. Less. et d’Urv.) — Insula
Norfolk, (Ferd. Bauer,)
8393. Asrınıum arıstarum Swartz synops. 58. Schkuhr
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEESINELN.
Fi, 1. 42. Polypodıum aristatum Forst. prodr. n. 448. _
Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.) _ Insulae tropi-
cae, (forst.)
394, Aspınıum PENNIGERUM Swartz synops. 49. Polypo-
dium pennigerum Forst. prodr. n. 444. Schkuhr Fil. £.22.
— Nova Zeelandia. (Forst. Less. et d’Urv.) Pihon.
395. Asrınıum vesmirum Swartz synops. 53. Schkuhr
Fil. t. 43. Polypodium vestitum Forst. prodr. n. 445. _
Nova Zeelandia. (Forst,)
396. Asrınıum Serrs Swartz synops. 7%. Schkuhr
Fil, t.33. _ Nova Zeelandia. (Forst.)
397. Aspıpıum PROLIFERUM R. Brown prodr, 147. _
Nova Zeelandia., (Less. et d’Urv.)
398. “Aspıpıum nıspınum Swartz synops. 56. A. setosum
Schkuhr Fil. t. 49, Polypodium setosum Forst, prodr.
n.447. _ Nova Zeelandia. (Forst. Less. et d’Urv.)
399. AspıpıUMm GLABERRIMUM A, Rich, sert. Astrolab.
XLP. _ Guam eMariannis, (Zess.)
400. * Aspınıum Artenvärum Swartz synops. 48. Po-
Iypodium dissectum Forst. prodr. n. 44. _ Insulae
tropicis inclusae. (Forst.)
401. AsPıDıum DICKsONIAEFOLIUM A, Rich. sert. Astrolab.
XXXIX. _ Vanikoro. (Less.)
402, ADENOPHORUS Bırınnatus Gaudich ad Freye.
p.365t. 8. Hook. et Grev. Ic. Fil. t. 174.175. Polypodium ta-
mariscinum Kaulf. enum. 117. _ Owahou archipelagi Sand-
wicensis. (Cham. Lay et Collie.)
403. ÄDENOPHORUS HYMENOPHYLLOIDES Hook. et Grev.
Ic. Fil. t.176. A. minutus Gaudich, ad Freyc. p.365. Po-
lypodium hymenophylloides Kaulf. 118. _ Owahou archi-
pelagi Sandwicensis, (Cham, Lay et Collie.)
40%. NıemosoLus varıus Kaulf. enum. 125. _ Guam e
Mariannis, (Cham.)
405. NıpkogoLus sERPENs Endl. prodr. Flor. Norf.
n,21. N. bicolor Kaulf, enum. 128. Hook. et Grev.ic. t. 44,
N. rupestris Spreng. syst. IV. 44. Hook. et Grev. ic, t£, 93.
Polypodium serpens Forst, prodr. n. 435. P. stellatum
Vahl symb. III. 104. P. rupestre R. Brown prodr., 146,
P, elaeagnifolium Bory ad Duperr. 259. t. 31. _ Nova
Zeelandia.(Forst.) _Insula Norfolk. (Ferd, Bauer.)
406. NırnopoLus GLABER Raulf. enum. 127. Acrostichum
lanceolatum Linn, spec. 1523. Polypodium acrostichioides
Forst. prodr. n. 434. _ Nova Zeelandia, passe des
Frangais. (Less.)__Vanikoro. (Less.) _Insulae Socie-
tatis. (Forst.)
407. Nıpmoronus MacRocarpus Hook. ad Beechey 74.
t.18. _ Insulae Societatis. (Zay et Collie.)
408° Poryeopıum Evenıum Spreng. syst. IV.46.P. ener-
ve Cav. praelect. 245. _ Insulae Mariannae., (Nee.)
409. * Pouypovıum »ertarum Cav. praelect. 244. _
Insulae Mariannae, (Nee.)
410. Porypovıum prrcussum Cav. praelect. 243. Kaulf.
enum, 90. — Insulae Mariannae. (Cham.)
411. Poryropıum ınmersum Vahl symb. III.26. _ Va-
nikoro. (Less.)
412. Porypopıum LAtıroLıum Forst. prodr. n. 457.
Schkuhr Fil.t,24. _ Insulae Societatis. (Lay et Collie.)
153
443. Porypovıum Sreerrum Kaäulf, enum. 9%. Polypo-
dium Thouinianum Gaudich. _ Owahou archipelagi Sand-
wicensis, (Cham, Lay et Collie.)
41%. Porypoprum Hemiontmıris Cav. praelect. 248. _
Insulae Mariannae., (Nee.)
415. Porxropıum pnymarodes Linn. mant. 306. Jacg. ie.
rar. t. 637. Schkuhr erypt. t.8. d. 17. P. grossum Willd.
spec. V. 168. _ Nova Zeelandia. (Forst. Less. et
d’Urv.) _ Tikopia. (Less) _ Vanikoro, (Less) _
Insulae Societatis. (Lay et Collie.) _Radak Micro-
nesiae. (Cham.) _ Insulae Mariannae. (Haenk.
Less.)
416, Poryropıum ALTERNIFOLIUM Willd. sp. Y. 168.
Bory ad Duperr, 2641. _ Insulace Societatis. (Lay et
Collie.)
417. PoLyPopIum QUERCIFOLIUM Linn. spec. 145%7.
Schkuhr Fil. t. 13. _ Insulae Mariannae. (Haenk.)
scanpens Forst, prodr. n. 437. _
Insulae Societatis. (Forst.)
419, PorLyepopıum rerzucıpum Raulf. erum. 101. _ Owa-
hou archipelagi Sandwicensis. (Cham. Lay et Collie.)
420. * PotLypopıum cyATHoıDEs Swartz synops.p.37. _
418, Porypopıum
Insulae Mariannae,
421. PoLypopIum ATTENUATUM R. Brown prodr, 146. __
Nova Zeelandia. (Less. et d’Urv.)
422. Poryeopıum TENELLUM Forst. prodr. n. 440.
Schkuhr. Fil. t. 16. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
— Insulae Societatis. (Forst.)
423. Porypopıum Bırrarvıerı R. Brown. prodr. 147.
P. scandens Labill. Nov. Holl, t. 240. non Forst. _ Insula
Norfolk. (Ferd. Dauer.)
42%. Porypopıum rucosvrum Labill, Nov. Holl. II 92,
t. 241. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
425, PoLypovıum Aarroruncerarum Gaudich ad Freye.
346. Pleopeltis elongata. Raulf. _ Insulae Sandwicen-
ses. (Lay et Collie.)
426. PoLyropıum sericerum Hook, ad Beechey t.
f. a. — Insulae Sandwicenses, (Zay et Collie.)
427. Porypovıvm Psevpo-Grammiris Gaudich ad Freyc.
345.Hook. ad Becchey p.103. t. 21. f. b. Grammitis tenella
Kaulf. _ Insulae Sandwicenses. (hay et Collie.
Cham.)
428. PorLyropıum Avenornonus llook. ad Beechey t. 22.
P. pendulum Gaudich,. ad Freye. p. 349. Adenophorus
pinnatifidus Gaudich, op. cit. pag. 365. _— Insulae Sand-
wicenses. (Lay et Collie.)
429, PorLypopıum poLycarron Hook, ad Beechey p. 10%.
21.
— Insulae Sandwicenses. (Lay et Collie.)
430. Porypopıum Sınpwicense llook. ad Beechey p.10.
_— Insulae Sandwicenses. (Lay et Collie)
431. Popypovıum vnıpenrarum llook. ad Beechey p. 105.
— Insulae Sandwicenses. (Lay et Collie.)
432. PoLyropıum orınarE Hook. ad Beechey p. 105. _
Insulae Sandwicenses. (Lay et Collie.)
433. Prerıs EescuLEnta Forst, prodr. n, 418. Plant.
esc. p. 47. Schkuhr Fil. t. 97. Labill. Nov. Holl.t. 243. _
Nova Zeelandia (Forst. Less, et d’Urv.) _ Insula
21
154
ENDLICHER , ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN,
Norfolk, (Ferd, Bauer.) _ Insulae Societatis,|lie.) _ Taiti. (Less. et d’Urv.) _ Guam e Marian.
(Forst.)
434. Prerıs arrınıs A. Rich, Flor. Nov. Zeel. p- 83.
_ Nova Zeelandia. (Less. et d’Urv,)
435. Prerıs rucunosa Labill. Nov. Caled. t. 8.
Nova Caledonia. (Zabill.)
436. PrEerıs ROTUNDIFOLIA Forst, prodr. n. %20. Swartz
synops. 102. _ Nova Zeelandia. (Forst) Hävre de
V’Astrolabe. (Less. et d’Urv.)
437. Prerıs comans Forst. prodr. n.419. Schkuhr Fil.
t.92. _ Nova Zeelandia. (forst.) _ Insula Nor-
folk, (Ferd. Bauer.)
438, Prerıs srunonsana Endl. prodr. Flor. Norf. n.
38. _ Insula Norfolk. (Zerd. Bauer.)
439. Prerıs macızenta A. Rich, Flor. Nov. Zeel.p.32.
t.12, _ Nova Zeelandia. (Less. et d’Urv.)
440. Prerıs scaxervra A.Rich, Flor. Nov. Zeel, p. 82.
t. 13. _ Nova Zcelandia. (Less. et d’Urv.)
44. Prerıs kıngıana Endl. prodr. Flor. Norf. n. %0.
— Insula Norfolk. (ferd. Bauer.)
442. Prerıs auara Gaudich. ad Freyc. 391. t. 19. P.
irregularis Kaulf. enum. 189. _ Insulae Societatis.
(Lay et Collie.) _ Owahou, Sandwicensium. (Cham.
Gaudich.)
443. Prerıs nemorauıs Willd. spec, V. 386. _ In-
sulae Societatis, (Lay et Collie) _ Guam e Marian-
nis. (Less.)
444. Prerıs exceisa Gaudich, ad Freyc. 388. _ In-
sulae Sandwicenses, (Gaudich.)
445. Prenıs angunara Presl relig. Haenk. 54. Lindsaea
lanceolata Labill. Nov, Holl. t. 248, f.1. — Insulae Ma-
riannae. (Haenk.)
446. Prerıs pepara Forst. prodr. n. 417, RB. Brown
prodr. 155. Langsd. et Fisch. ic. £. 20. _ Insulae So-
cıetatis. (Forst.) _ Insulae Sandwicenses. (Cham,
Lay et Collie.)
447. Prerıs BAUERIANA Dies. msc. Endl. prodr. Flor.
Norf. n. 37. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
448, PTERIS ZAHLBRUCKNERIANA Endl. prodr. Flor.
Norf, n, 41. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
449. Prerıs TRATTINICKIANA End], prodr. Flor. Norf.
n. 42. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
450. Prerıs spinescens Presl relig. Haenk. 56. _ In-
sulae Mariannae. (Haenk.)
451. Prerıs TRIPARTITA Swartz synops.100. _ Insulae
Mariannae,(Haenk.)
452. Prerıs TEeRNıF0L1A Hook. et Grev. Ic. Fil. t 126.
— Insulae Sandwicenses. (Menz.)
453. CERATOPTERIS GAupıcHaupu Brongn. in Bullet.
soc. philomat. 1821. p. 184. Ellobocarpus cornutus Kaulf.
enum. 148. Pteris cornuta Palis. Flor. d’Owar t. 38. _
Insulae Mariannae. (Cham. Gaudich.)
45%. BLeennum stramıneum Labill, Nov. Caled.t 3. _
Nova Caledonia (Zabill.)
455. Brecnnum oRIENnTALE Linn. spec. 1535. Schkuhr
Fil.t. 109. — Insulae Societatis, (Forst. Lay et Col-|
nis. (Gaudieh.)
456. Brechnum LomAaRIoes Gaudich, ad Freyc. 396. _
Guam e Mariannis. (Gaudich.)
457. Breonnun reorınarum Presl relig, Haenk. 51.?
B. elongatum Gaudich, ad Freyc. 395. _ Insulae Ma-
riannae (Haenk. Gaudich.)
458. Buecahnum occıentauk Linn, _ Insulae Socie-
tatis. (Lay et Collie.)
459. SanLerıa cyATHoDes Kaulf. enum. 162, Blechnum
fontanesianum Gaudich. ad Freye. t.15.__ Insulae Sand-
wicenses. (Cham. Lay et Collie.)
460. Sınpıerıa rarıma Hook. ad Beechey p. 75. —_
Insulae Societatis. (Lay et Collie) _ Insulae Sand-
wicenses.(Lay et Collie.)
461. HxmEnoLerıs OPHIOGLOSsompEs Kaulf, enum, 146.
Lomaria spicata Willd. spec. V. 289. Onoclea spicata
Swartz synoys. 110. Acrostichum spicatum Linn. suppl.
444. Smith, ic. ined. t.49. _ Guam eMariannis.(Cham.
Gaudich.)
462. Doopıa KuntHıana Gaudich. ad Freyc. 401, 1,14.
— Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.) _ Insulae Socie-
tatis. (Lay et Collie) _Insulae Sandwicenses.(Lay
et Collie,)
463. Doopıa asrERA R, Brown prodr. 151. _ Nova
Zeelandia, Bai des Iles. (Less. et d’Urv.) Poukou-
Poukou, :
464 Doopıa caupara R. Brown prodr. 115. Hook.
exot. Flor. t. 25. Woodwardia caudata Cav. demonstr.
n.655. _— Nova Zeelandia,(dUrv.) __ Insula N or-
folk. (Ferd. Bauer.)
465. StEGanIA PROCERA R, Brown prodr. 153. Os-
munda procera Forst, prodr. n. 414, Blechnum proce-
rum Labill- Nov. Holl. t. 247. _ Insulae Societatis,
(Lay et Coll.) Var. ß. Stipulosa A.Rich. Flor, Nov. Zeel.
t.13. _ Nova Zeelandia, (Forst.) Bai des Iles. (Less
et d’Urv.)
466. STEGanIa LANcEULATA R. Brown prodr. 152, _
Nova Zeelandia, hävre de l’Astrolabe. (Less. et
d’Urv.) Nini. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
467. STEGANIA DISCOLOR A, Rich. Flor. Nov. Zeel, 2
87. Osmunda discolor Forst. prodr, n. 413. Lomaria dis-
color Swartz synops. 111. Hemionitis discolor Schkuhr
Fil.t,6. _ Nova Zeelandia, (Forst.)
468. Stesanıa cıeBA * Lomaria gibba Labill, Nov. Ca-
led. £.4.5. _ Nova Caledonia. (Zabill.)
469. Sresanıa oBrusara * Lomaria obtusata Labill.
Nov. Caled. t.6. _ Nova Caledonia. (Labill.)
470. ADIANTUM AFFINE Willd, spec V. 448. A. trape-
ziforme Forst. prodr. n. 460. Schkuhr Fü. t. 121. non
alior. _ Insulae tropieis inelusae. (Forst) _ Nova
Zeelandia. (Forst) Hävre de l’Astrolabe. (Less. et
d’Urv.) _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
471. Apısntum FURMosUm R, Brown prodr. 155. —
Nova Zeelandia, hävre de l’Astrolabe. (Less. et
d’Urv.)
472. ADIANTUM HIsPIDuULUm Swartz synops. 124. A.
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
Rich, Flor. Nov, Zeel. p, 88.__ Nova Zeelandia,
hävre de l’Astrolabe. (Less. et d’Urv.)
473. ADıantum pugescens Schkuhr Fil. t. 116. A. pe-
datum Forst, prodr. n. 458. non L._ Nova Zeelan-
dia, Bai des Iles. (Less. et d’Urv.) — Insula Norfolk.
(Ferd. Bauer.) _ Insulae Societatis. (Forst. Lay et
Collie.)
47%. ADIANTUM PULVERULENTUM Linn. spec. 1559. Plum.
Fil. t. 55. _ Insulae Societatis. (Lay et Collie.)
475, Apıantum vunusatum Burm. Willd. spec. V. #30.
Hook. et Grev. Ic. Fil. t. 104. A. arcuatum Swartz sy-
nops. 122. _ Insulae Mariannae, (Cham.)
476. Avıanrum cArıLLus venerıs Linn. spec. 1558. _
Insulae Sandwicenses. (Gaudich.) Karoure,
477. CHEILANTHES TenvıroLta Swartz synops. 129
- Schkuhr Fil. t. 125. Pteris humilis Forst, prodr, n 421.
— Nova Zeelandia. (Forst. Less. et d’Urv )
478. Cneizantues amsıcva A. Rich. Flor. Nov. Zeel,
p. 8&. _ Nova Zeelandia, Bai des lIles. (Less. et
d’Urv,)
#79. CuEizantues Dıssecra Hook. ad Beechey p. 75.
— Insulae Societatis. (Lay et Collie.)
480. CnziLantnes ARBORESCENS Swartz synops. 836,
Lonchitis tenuifolia Forst. prodr. n. 24. _ Insula Nor-
folk. (Ferd. Bauer.) _ Tanna Novarum Hebridum,
(Forst.)
481. CHEILANTHES DICKSONIoIDES Endl, prodr. Fler.
Norf. n. 46. _ Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
482. Norocnzaena Dıstans R. Brown prodr. 146. La-
bill. Nov. Caled. t.7. N. remota Kaulf. enum. 138. _
Nova Caledonia. (Labill.)
483. Norochzsena Pınosa Hook. ad Beechey 74. _ In-
sulae Societatis. (Lay et Collie.)
484. Vrrrarıa Rıcına Kaulf. enum. 193. Bory ad Du-
perr. 27%. _ Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.) _ Insulae
Societatis.(Lay etCollie) _ Owahou, Sandwicen-
sium, (Cham.)
485. Vırrarıa ELONGaTrA Swartz synops. 109. _ In-
sulae Sandwicenses. (Lay et Collie.)
486. Vırrarıa Eensırormis Swartz synops. 109. _ Va-
nikoro.(Less.) _ Insulae Mariannae. (Haenk)
487. Vırrarıa ısoErıDırorıa Willd. ex Kaulf. erum,
195, _ Guam e Mariannis. (Cham.)
488. Lınpsara vessonu Bosy ad Duperr. 278. t. 37.
f- 2. _ Nova Zeelandia, hävre de l’Astrolabe et Bai
des lles. (Less.)
489. Lıwpsara uinearıs Swartz synops. 118, £. 3. f. 3.
L. lunata Willd. spec. Y. 421. _ Nova Zeelandia.
(Less. et d’Urv.)
490. LiNDsaEA TRICHOMANOIDES Dryand. in Linn. Trans-
act. III. 43. t. 14. Schkuhr Fil. t. 11%. Adiantum cunea-
tum Forst. prodr. n.461. _ Nova Zeelandia.(Forst.)
491. Lınpsaera Enoncata Labill. Nov. Caled. t. 9. _
Nova Caledonia, (Zabill.)
492. ScHizoLoma BILLARDIERI Gaudich. ad Freye.t. 17.
Lindsaea lanceolata Labill, Nov. Holl. t. 248, _ Guam e
Mariannis. (Gaudich.)
155
493. Davanııa HETEROPHyLLA Swartz synops. 130.
Hook. et Grev. Ic. £, 230. Hıumata ophioglossa Cav. prae-
lect. n. 678. _ Insulae Mariannae, (Nee.)
49%. Davarrıa PINNATIFIDA Schwartz synops 130. Hu-
mata pinnatifida Cav. praelect. n. 679. __ Insulae Ma-
riannae. (Nee. Gaudich.)
195. Davarııa PECTINATA Smith Mem. de Turin V. 414,
Hook. et Grey, Ic. Filic. t. 439. Nephrodium Gaimardia-
num Gaudich, ad Freyc. 335. £. 12. f. 1. _ Vanikoro,
(Less.) _ Insulae Societatis. (Lay et Collie‘ Taiti
(Menz. Less. et d’Urv.)
496. Davaıııa serrara Willd. spec. 9. 467.
lae Mariannae.
— Insu-
497. Davauııa contıcva Swartz synops, 130, Hook. et
Grev. Ic. t. 141, Trichomanes contiguum Forst, prodr.
n. 463. _ Insulae Societatis. (Forst.)
498. Davauııa sorıwa Swartz synops. 132. Schkuhr
Fi. t. 126, Trichomanes solidum Forst. prodr. n. 475. _
— Insulae Societatis. (Forst. Lay et Collie.) _ Insu-
lae Mariannae. (Gaudich.)
499. Davarııa pyxıpara Cav. praelect. 694. R. Brown
prodr. 457. _ Guam e Mariannis. (Cham.)
500. Davaıııa erata Swartz synops. 131. Trichoma-
nes elatum et epiphyllum Forst, prodr, n 471 et 47%. _
Insulae tropicis inclusae. (Forst) _Vanikoro
(Less.)
501. Davarııa GIBBERosa Swartz synops. 134 Schkuhr
Fil. t. 128. Trichomanes gibberosum Forst. prodr. n.470,
— Insulae Societatis, (forst. Lay et Collie )
502. Davanııa RETUSA Swartz synops. 133. _ Insulae
Mariannae, (Haenk.)
503. Davarııa macRABEANA Hook. et Arn. ad Beechey
p. 108. — Insulae Sandwicenses. (Mucrae. Lay et
Collie.)
50%. Davauııa REMoTA Haulf. enum. 223. _ Owahou,
Sandwicensium, (Cham. Lay et Collie.)
505. DavaLııa cUNEIFORMIS Swartz synops. 133, Tri-
chomanes cunciforme Forst. prodr, n. 469. _ Insulae
tropicisinelusae. (/orst,)
506. Davaıııa TENUIFOLIA Swartz synops. 133, D. ve-
nusta Schkuhr Fil t, 128. Adiantum clavatum Forst.
prodr. n. 459. A. tenuifolium Lam. diet. I. 136. ._ Insulae
tropicis inelusae. (Forst.)
507. Davarııa rraccıa R. Brown prodr. 157. Polypo-
dium speluncae Linn, spec. 1546. P. nudum Forst. prodr.
n. 446. _ Insulae tropieis inclusae. (Forst.)
508. Davarııa Hırra Haulf. ezum. 223. _ Owahou
Sandwicensium. (Cham. Lay et Collie.)
509. Dıicksonıa SQVARROSA Swartz synops.136. Tricho-
manes squarrosum Forst. prodr. n. 479. _ Insulae tro-
picis inelusae. (foersi.)
510. Dicxsonı4 rLaccına Swartz synops.137. Trichorua-
nes flaccidum Forst. prodr,n.472. _ InsulaeSandwicen-
ses. (Forst. Lay et Collie.)
511. Dicksonsa stramınKa Labill, Nov. Caled, t. 10. __
Nova Caledonia. (ZLabill,)
512. Cıworrum Cuanıssor Kaulf. erum. 230. C. glaucum
156 ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN,
Hook. et Arn. ad Beechey p. 108, Pinonia splendens Gau-
dich. ad Freyc. t. 21._ Owahou Sandwicensium.
(Cham, Lay et Collie.)
513. Derarıa provirera Hook ad Beechey p. 108. D.
Macraei Hook. et Grev. Ice. Fil. t.15%. Dicksonia prolifera
Kaulf. enum. 225. _ Owahou Sandwicensium, (Cham.
Lay et Collie,)
514. TrıcHoMANES RENIFORME Forst, prodr.n, 462. Hook
et Grev. Ic,t.31,_NovaZeelandia, riviere Tamise.
(Forst. Menz.)
515. TrıcHOMANES MEMBRANACEUM Linn. Hook, exot. Fl.
t. 76. _ Insulae Societatis. (Zay et Collie.)
516. Trıcnomanes HumILE Forst. prodr.n.46%4, Swartz
synops. 143. Hook. et Grev. Ic. Fil. t. 85. _ Insulae S o-
cietatis. (Forst.) Taiti. (Menz.)
517. Trıcnomanss stricrtum Hook et Grev. Ic. Fil.
{. 122. _ Nova Zeelandia, Dusky bay. (Menz.)
518. Trıcnomanes Mmınurunum Gaudich. ad Freyc. 377.
1.42. f. 2. — Insula Norfolk, (Ferd. Bauer) _ Archi-
pelagus, Societatis, (Lay et Collie.) Taiti. (d’Urv.)
519. Trıcnomanes FıLicvLa Bory ad Duperr. t. 283.
T. bilingue Menz. msc. T. bipunctatum Poir. Hymeno-
phyllum Filicula Willd. sp. F. 528. _ Taiti archipelagi
Societatis, (Menz, d’Ure. Lay et Collie.)
520. TrIcHoMANES BAUERIANUM Endl, prodr. Flor‘. Norf.
n. 49. _ Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
521. TrıcnomAngs vEnosum Hook, et Grev. Ic. Fil.
t.78. _ Nova Zeelandia., (Menz.)
522. HxmEnoPnyLLUM scABRUMm A, Rich, Flor. Nov.
Zeel. 90. 1.14. f.1.—_ Nova Zeelandia. (d’Urv.)
523. HyMENoOPHYLLUM THUNBRIDGENSE Smith Fl. brit. III.
1141. Swartz synops.147.Schkuhr Fil, 147. H. cupressiforme
Labill. Nov. Holl. t. 250. .%. _ Nova Zeelandia.
(Less. et d’Urv.) _ Vanikoro, (ZLess.)
524. HymENoPHYLLUM MINIMUM A. Rich, Plor. Nov. Zeel.
91.1.14.f.2._ NovaZeelandia. (Less. et d’Urv.)
525. HymEnornYLLUM RECURVUM Gaudich. ad Freye.
376. _ Insulae Sandwicenses.(Gaudich. Lay et Coll.)
526. HymENoPHYLLUM sEMIBIVALVE Hook. et Grev. Fil.
t.83. _ Nova Zeelandia. (Menz. Less. et d’Urv.)
527. HymEnoPHYLLUM LANcEoLATUmM Hook. et Arn, ad
Beech. p. 109. _ Insulae Sandwicenses.(Lay et Coll.)
528. HymEnorHyLLUM TorTuosum Hook. et Grey. Fil.
{.129. _ Nova Zeelandia. (Menz.)
529. HyMmENoPHYLLUM SEcuUnDUMm Hook. et Grev, Fil.
t.133. _ Nova Zeelandia. (Menz.)
530. HymenornyzLLum DIsaTarum Swartz synops. 147.
Hook, et Grev. Fil. t. 60, Trichomanes dilatatum Forst.
prodr. n. 467, _ Nova Zeelandia. (Menz.)
531. Hymenornysıum nıTEens R. Brown prodr. F. 159.
Hook. et Grev. Fil. t. 197._Nova Zeelandia,(Menz.
Less. et d’Urv.)
532. Hymenornyıum orrusum Hook. et Arn. ad Beech,
p. 109. _ Insulae Sandwicenses, (Lay et Coll.)
533. HymenornyLLum Demissum Schkuhr Fil, t. 435.
Trichomanes demissum Forst, prodr. n. 468. _Nova
Zeelandia. (Forst.) Hävre de l’Astrolabe, (Less. et
d’Urv.)
534. HymEnoPnyLLum MuLrirıpum Swartz synops. 149.
Hook. et Grev. Ic. Fil, t. 167. Trichomanes multifidum
Forst, prodr. n. 473. _ Nova Zeela ndia. (Forst.
Menz.)
535. HymenornyiLLum SANGUINOLENTUMm Schkuhr Fil,
£. 135. c. Trichomanes sanguinolentum Forst, prodr. n.
465. _ Nova Zeelandia, (Forst.)
536. HymenornyLLum rıvaLvE Schkuhr Fil, 135, b, Tri-
chomanes bivalve Forst. prodr. n. 466, T. paeificum
Hedw., Fil.3. _ Nova Zeelandia. (Forst. d’Urv.)
537. Cyarneı MEDULLARIS Swartz synops. 140. Schkuhr
Fil. t. 133. Polypodium medullare Forst. prodr. 452.
Plant. esc. p. 74. Sphaeropteris medullaris Bernh. in
Schrad. Journ 1800. IL. 122.1,1._Nova Zeelandia
et Insula Norfolk. (Forst.) |
538. Cyarnea Aarrınıs Swartz syrops.140. Polypodium
affine Forst. prodr. n. 445. _ Insulaetropieisinelu-
sae. (Forst.)
539. CyarnEa DEALBATA Swarlz synops. 140. A. Rich.
Flor, Nov. Zeel. t. 10. Polypodium dealbatum Forst.
prodr. n. 454. _ Nova Zeelandia. (Forst) Hävre
de l’Astrolabe. (Less. et d’Urv.) Poghna. u
540, Ausornısa Lunuzata R, Brown predr. 158. Poly-
podium lunulatum Forst. prodr, n. 456. _ Insulae tr o-
pieis inclusae, (Forst.)
51. Ausornıza ExTEnsa Desv. prodr. 36. Polypodium
extensum Forst. prodr. n. 453. Cyathea extensa Swartz
synops. 139. Schkuhr fl. t. 132. _ Insulae Societa-
tis. (Lay et Collie.)
542, Ausornisa Exceisa R, Brown prodr.158, Endl.
prodr. Flor. Norf. n. 48. _ Insula Norfolk. (Ferd.
Bauer.)
543. AusorpnıLa HAENKEI Pres] relig. Haenk. 68. _ In-
sulae Mariannae. (Haenk.)
544. SpHAEROPTERIS BARBATA Wall. plant. as. rar. t. 48.
_— Taiti archipelagi Societatis. (Dav. Nelson, Cook
3. it.)
XX. MARSILEACEAE.
545. MarsıneAa quaprıroun Linn, spec. 1563. _ Owahou
archipelagi Sandwicensis. (Cham. Gaudich,)
546. Marsınea vırıosa Kaulf. enum. 272. _ Owahou
archipelagi Sandwicensis. (Cham.)
I. PHANEROGAMAE MONOCOTYLEDONEAE.
XXL GRAMINEAE.
Nova Zeelandia. (Forst.) Bai des Iles. (Less. et
547. Coıx zacryma Linn. spec. 1388, __ Tonga-Tabou, |d’Urv.)
archipelagi Amicorum. (Forst.)
549. HıerRocHLoOE BANKSIANA * Holcus redolens Forst.
548. Pnazarıs canarıensıs Linn, spec. 79. Forst. prodr.|prodr. n. 563. non Vahl. Cfr. R. Brown prodr, 209. _
n. 34, Ph canadensis A, Rich, Flor, Nov. Zeel. 123, _\Nova Zeelandia. (Banks et Sol.)
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
550. PasrarLum FILIFORME Swartz prodr.22. Panicum
filiforme Linn. spec. I. 85. Forst, prodr. n. 38. Trin.
ic. t. 148, _ Insulae Societatis et Paschatis.
(Forst.)
551. Pasparum Lırtoraue R, Brown prodr. 188. Var.
Foliis longioribus involutis Trin in litt. _ Radack Mi.
eronesiae, (Cham.)
552. Pasrarum consanguineum HKunth agrost. 46. Di-
gitaria consanguinea Gaudich ad Freyc. 410. — Archi-
pelagus Sandwicensium. (Gaudich.)
553. Pısrarum Kora Willd, spec. I. 332. Roxb, Flor.
ind. I. 332. _ Vanikoro.(Less.)
554. PaspaLum ORBICULARE Forst, prodr. n. 35, R.
Brown prodr. 188, _ Nova Zeelandia, Bai des
lles. (Less. et d’Urv.) _ Insulae Societatis. (Forst:)
- Taiti. (Zay et Collie) _ Archipelagus Mariannae.
(Haenk. Less.)
555. Pasrarum cArTıLAGınEuM Presl relig. Haenk. I.
216. _ Insulae Mariannae. (Haenk.)
556. PaspaLum REIMARIOWEs Brongn, ad Duperr.
t.20. — Taiti, archipelagi Societatis, et Oualan e
Carolinis. (Zess.)
557. PaspaLum FORSTERIANUM Flügg. monogr. 165. Röm.
et Schult. syst. 11.309. Panicum undulatum Spreng, mant.
1.30. non Poir, _ Nova Caledonia. (Forst,)
558. Garnorıa strıcta Brong. ad Duperr. p.133. 1.21.
Taiti archipelagi Societatis. (d’Urv.)
559. Panıcum cırıare Retz. obs. IV. 16. Syntherisma
eiliare Schrad. Flor. Germ, 161. Digitaria ciliaris Pers.
synops. I. 85. _ Insulae Societatis. (Lay et Coll.) _
Insulae Sandwicenses, (Lay et Coll.)
560. Panıcum sanguinaue Linn, spec. 84. Syntherisma
vulgare Schrad. Flor. Germ. 161. Digitaria sanquinalis
Scop. carn. n. 72. _ Tongatabou archipelagi Amico-
rum, (Less) _ Insulae Societatis. (Forst.) B. var.
inaequalis Trin. in litt. Digitaria inaequalis Zink, _ Ra-
dack Micronesiae. (Ckam.) _ Insulae Societatis
et Sandwicenses. (teste Trin.)
561. Pınıcum Pprurıens Trin, diss. II, 77. Ic. t. 92,
— Noukahiwa archipelagi Marchionis. (Langsd.)
562. Panıcum SUBQUADRIPARUM Trin.ic. t. 186. _ Guam
eMariannis, (Herb. Acad. Petrop.)
563. Panıcum NORFOLKIANUM Nees in Endl. prodr.
Flor. Norf. n. 52. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
564. Pınıcum caupıcHaupıe Kunth gram. t. 106. Digi-
taria strieta Gaudich. ad Freyc. 409. _ Insulae Ma-
riannae, (Gaudich.)
565. Panıcum nerHeLopuıLum Gaudich. ad Freyc. 41.
— Insulae Sandwicenses. (Gaudich.)
566. Pınıcum geecueyı Hook. et Arn. ad Beech. p. 100.
— Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
567. Panıcum nupıgenum Kunth agrost. 98. P, monta-
num Gaudich. ad Freyc. 411. Neurachne montana Gau-
‚dich, op. eit. 9%. £. 26. _ Insulae Sandwicenses,
(Gaudich )
568. Panıcum rEnvırozLıum Hook. et Arn. ad Beech.
p. 101, Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
157
569. Pasıcum Torrınum Gaudich. ad Freye. 411. Neu-
rachne torrida Gaudich. op, cit, 93. _ Insulae Sand-
wicenses, (Gaudich.)
570. Panıcum rerıırum Trin. ex Nees agrost. bras. 148.
Ic. t. 237. P. gossypinum Hook, et Arn, ad Beech.
p. 100. _ Owahou, archipelagi Sandwicensis.(Escho.
Lay et Coll.)
571. Panıcum coruıEı * P. affine Hook. et Arn, ad
Beech. p. 100. non Poir, nec Nees. _ Insulae Sandwi-
censes. (Lay et Coll.)
572. Pınıcum rseupacrostıs Trin, ex Nees agrost.
bras. 149. _ Owahou, archipelagi Sandwicensis.
(Herb. acad. Petrop.)
573. Panıcum crus Garıı Linn, Flor. suec. 55. var. lon-
giseta. Oplismenus Crus galli Kunth agrost, 143. _ In-
sula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
574. Isacune mınuruza Kunth gram, t. 117. Panicum
minutulum Gaudich, ad Freyc, 410. _ Insulae Marian-
nae, (Gaudich.)
575. STENOTAPHRUM GLABRUM Trin. fund. 175, Rott-
boellia dimidiata Linn, suppl. 115. _ Insulae Sand wi-
censes, (Lay et Coll.)
576. Orrısmenus stacnınus HRunth agrost. 144.? Pani-
cum hispidum Forst. prodr. n. 36. _ Nova Caledo.-
nia, (Forst.)
577. Orrısmexus seranıus Roem, et Schult, syst. II.
481, Panicum setarium Lam. ill. I. 170. Taiti, archipe-
lagi Societatis. (d’Urv.)
578. Orıısmenus coroxnus Humb. et Kunth nov, gen.
et spec. I. 109. Panicum colonum Linn, _ Guam e Ma-
riannis. (Less)
579, Orrısmenus aeMurus Kunth agrost. 142. Orthopo-
gon aemulus R. Brown prodr. 19%. _ Insula Norfolk.
(Ferd. Bauer.)
580. Orrısmenus comeosırus Röm, et Schult. syst. II.
484, Orthopogon compositus R, Brown prodr. 194. _
Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.) _ Insulae Sandwi-
censes. (Lay et Coll.) _ Insulae Societatis.(Forst.)
581. Orrısmenus surmannı Palis. agrost. 54. Ortho-
pogon Burmanni R. Brown prodr, 194. Panieum Bur-
manni Aetz. obs. III. 10. _ Tongatabou archipelagi
Amicorum, (Less.)
582. Serarıa erauca Palis agrost, 51, Panicum glau-
cum Linn, spec. 83. _ Guam e Mariannis. (Less.)
583. CencHhrus Aanomorzexıs Labill. Nov. Caled. 1%.
t. 19. C. australis var. Spreng. cur. post. 33. — Nova
Caledonia, (Zabill,) _ Taiti et Borabora archipelagi
Societatis.(d’Urv,)
584. CencHhrus Ecuinatus Linn. spec. 1488. Cuv, ic.
t.462. _ Tongatabvu archipelagi Amicorum. (Zess.)
— Insulae Societatis, (Forst.)
585. Crncnrus canyouLarus Cav, ic. F.39.t. 463, Pen-
nisetum calyculatum Spreng. syst. I. 303. _ Babao, ar-
chipelagi Amicorum, (Nee.) _ Taiti, archipelagi S o-
cietatis. (Lay et Coll.) _ Insulae Sandwicenses.
(Lay et Coll.)
586. Tmouares ınvorura R. Brown prodr, 197. Ischae-
22
158
mum involutum Forst, prodr. n.385. _ Tikopia.(Zess.)
Passim inter tropicos.(Forst.)
587. Tuovareı mevıa R. Brown prodr. 197. _ Taiti
et Borabora archipelagi Societatis. (d’Urv.) _ Ra-
dack Micronesiae. (Cham.)
588. SrinirEex serıceus R. Brown prodr. 19._Nova
Zeelandia, detroit de Cook, bassin des Courans,
(Less. et d’Urv.)
589. Dıcherachne Montana Endl. prodr. Flor. Norf.
n 56. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
590. Arısrıpa rınosa Labill. Nov, Caled. 12. t. 17. _
Nova Caledonia. (Labill.)
591. Cınna ovara Kunth gram. 1, 67. Agrostis ovata
Forst. prodr. n. 40, R. Brown prodr. 171. Labill. Nov.
Holl. t. 21. Echinopogon ovatus Palis, agrost, 42. t. 9. _
Nova Zeelandia. (Forst.)
592, SporogBoLus virsinıcus Kunth gram., I.67. Agros-
tis virginica Linn. Zabill. Nov. Holl.t.23. R.Brown prodr.
170. _ Insulae Sandwicenses, (Gaudich. Lay et
Collie.)
593. Acrostıs crınıra R. Brown prodr. 170. Antho-
xanthum crinitum. Linn. suppl. 90. Forst, prodr. n. 48.
Labill, nov, Holl. t, 263. _ Nova Zeelandia. (Forst.)
594. * Acrostıs rıcıma A. Rich. Flor, nov, Zeel. 124.
— Nova Zeelandia, passe des Francais. (Less. et
d’Urv.)
595. * Acrostıs rrocer4 A. Rich. Flor. nov. Zeel, 124.
— NovaZeelandia. (less. et d’Urv.)
596. * Acrostıs conspıcua Willd. spec. I. 456. Arundo
conspicua Forst. prodr. n. 48. Calamagrostis conspicua
Gmel. syst. I. 172._ Nova Zeelandia. (Forst) _
Insula Paschatis. (Forst )
597. * Acrostıs pıvosa A. Rich. Flor. nov. Zeel, 134.
1.23. _ Nova Zeelandia, hävre del’Astrolabe, (Zess.
et d’Urv.)
598. Drveuxıa Cuamissunıs Kunth agrost. 242. Lach-
nagrostis Chamissonis Trin, unifl. 216. _Insula Pascha-
tis. (Cham.)
599. Deyeuxıa Bırvarvıerı Kunth agrost. 244. Avena
filiformis Labill. nov. Holl. I. 24 t. 31. non Forst. Agro-
stis Billardieri R, Brown. prodr. 171. Lachnagrostis Bil-
lardieri Trin. unifl. 2177. _ Nova Zeelandia, hävre
de l’Astrolabe. (Less. et d’Urv.)
600. Deyzuxıa Forsterı Kunth gram. I. 77. Avena
filiformis Forst. prodr. n. 46. non Labill. Agrostis fili-
formis Spreng. mant. I.32. A.avenacea Gmel. syst. I. 171.
A. Forsteri Röm. et Schult. syst. U. 359. Lachnagrostis
filiformis Trin. fund. 128. L. Forsteri Trin, unifl. 217. _
Nova Zeelandia. (Forst) _ Insula Paschatis
(Forst.)
601. Deveuxıa asmuza Kunth agrost. 244. Agrostis
aemula R. Brown prodı. 172._ Nova Zeeland Er
hävre de l’astrolabe, (Less. et d’Urv.)
602. Aruno Rıcnarvı * A, australis A. Rich. Flor.
Nov. Zeel.p.121._NovaZeelandia, hävre de l’Astro-
labe. (Less. et d’Urv.)
603. Cynovox Dacryzon Pers. synops A, 85. var. 7.
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
Brong ad Duperr. p. 53. Taiti archipelagi Societatis.
(d’Urv.) f
60%. DacTyLöcTENIUM AEGYPTIACUM Willd, enzm. 1029.
Cynosurus aegyptius Linn, spec.106, _ Guam e Marian-
nis. (Less.)
ınpıca Gärtn. I. 8 Trin, ie, £. 71,
Cynosurus indieus Linn. spec. 106. _ Tongatabou Ar-
chipelagi Amicorum. (Less,) _ Insulae Societatis.,
(Forst. Lay et Coll.d’Urv.) _Insulae Sandwicenses.,
(Lay et Coil.) _ Oualan e Carolinis, (d’Urv,)
606, Aıra Sıazunonum Labill. Nov. Caled. 16. t. 21. _
Nova Caledonia, (Zadill.)
607. sarıva Linn. spec. 118. _ Creseit in
Nova Zeelandia, baie des Iles, ab Europaeis disse-
minata, (Less et d’Urv.)
608. Avzna Forsterı Kurth agrost. 304. Aira antarc-
tica Forst, prodr, n. 4. Avena antarctica' Röm. et
Schult, syst II.676._Nova Zeelandia, Queen Char-
lottes Sound. (Forst.)
609. Bameusa arunvınacea? Willd. spec. II. 245. _ Guam
eMariannis. (Less.) Passim inter tropicos, (Forst.)
610. Trırıcum scaprrum R. Brown prodr. 178. Festuca
scabra Labill. Nov. Holl.t.26. Agropyrum scabrum Palis,
agrost. 102.__Nova Zeelandia, hävre de l’Astrolabe.
(Less. et d’Urv.) _ Insula Norfolk. (Ferd, Bauer.)
611. Trıricim rerens Linn, spec, 128 var. mutica. _
Nova Zeelandia. (Less. et d’Urv.)
612. Trırıcum Kıncıanum Endl. prodr. Flor. Norf.
n. 58. _ Philipps-Island prope insulam Norfolk, (King.
Ferd. Bauer.)
613, Lerturus RerENs R. Brown prodr. 107. Brongn.
ad Duperr. t. 16. Rottboella repens Forst. prodr, n. 151.
— Passim inter tropicos (Forst.) __ Borabora archipe-
lagi Societatis, et Oualan eCarolinis (d’Urv,) _
InsulaRomanzoff.(Cham.) _RadackMikronesiae
(Cham.) _ Insula Paschatis, (teste Trin.)
614. SAccHARUM OFFICINARUM Linn. spec. 79, Var. ocea-
nica._Passim intertropicos (Forst) _ Tongatabou
archipelagi Amicorum. (Zess.) _ Tikopia. (Less.) _
Taiti archipelagi Societatis. (Lay et Coll.) _ Insulae
Sandwicenses, (Lay et Coll.)
615. SıaccHarum sPpontAneum Linn. mant, 183. Forst.
prodr. n. 32._Insulae Societatis. (Korst.)
616. SaccHARUM ınsuLarE Brong. ad Duperr. p.99. _
Oualan e Carolinis, (d’Urv.) En
617. Erıantaus FLorıpurvs Schult, mant, III. 568.
Saccharum floridulum Labill. Nov. Caled, t.18,. _ Nova
Caledonia. (Zabill.) _.Taiti archipelagi Societatis.
(d’Urv.)
618. Erıantuus maxımus Brong. ad Duperr. p. 9. _
Taiti archipelagi Societatis. (d’Urv.)
619. Euzauıa euaurara Brogn. ad Duperr. p. 9.6.19.
.. Borabora archipelagi Societatis. (d’Urv.)
620. CortoracHıs FoRrsTErıana * Rottboella Coelora-
chis Forst, prodr. n. 49. Labill, nov. Caled. 15. 1.20. _
Tanna, Novarum Hebridum (KPorst.) _ Nova Ca-
ledoniıa. (Zab:l,)
605. Erevsıne
AVvENA
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
621. KoELERIA GLOMERATA Kunth. gram, t. 219. _ Owa-
hou archipelagi Sandwicensis. (Herb. Lindl,)
622. Festuca uırrorauıs Labill. Nov. Holl. I. t. 27.
R. Brown prodr. 178. _ Nova Zeelandia,. (Less. et
d’Urv.)
623. Poa owanovensis Kunth agrost. 328. Eragrostis
owahouensis Trin. in act. Petrop. VI. t. 412. _ Owahou
archipelagi Sandwicensis. (Herb, Acad. petrop.)
624. Poa montıcora Gaudich, ad Freyc. 408. _ In-
sulae Sandwicenses. (Gaudich.)
625. Poa varıasınıs Kunth gram. t. 187. Eragrostis
variabilis Gaudich. ad Freyc. 408. _ Insulae Sandwi-
censes, (Gaudich. Lay et Coll.)
626. Poa Dıiomeparum Kunth agrost. 340, Eragrostis
Diomedarum Trin, in Act. Petrop. FI. 1. 412. _ Alba-
'tros-Island. (Herb. Acad. Pectrop.)
627. Poa equrrans Kunth agrost. 340. Eragrostis equi-
tans, Trin, in 4ct. Petrop. VT. 1. 413. _ Owaihi, archi-
pelagi Sandwicensis. (Eschholz.)
628. Poa renerra Linn, spec, 101. Kunth gram. t.147.
— Insulae Mariannae.
629. Pos cazsrırosa Soland, in Forst. prodr. n, 498,
Spreng. in Mem. Acad. Petrop. 1810. II. 302. _ Nova
Zeelandia. (Banks et Sol.)
630. Poa ancers Forst, prodr. n. 43. Willd. spec. I.
390,_Nova Zeelandia. (Forst.) Hävre de l!’Astrolabe
(Less. et d’Urv.)
631. Pos Sprenceru Kunth agrost. 363. Poa imbecilla
Banks et Sol ex Forst. prodr. n.499. Spreng. mant. I.
33. __ Nova Zeelandia. (Banks et Sol.)
632. CEntorHEcA LaPPpAcka Desv. Journ, bot. 1813,
p. 70. Cenchrus lappaceus Linn, spec. 1488, Poa latifolia
Forst, prodr. n. 44. Vahl symb. II. 18. _ Taiti archipe-
lagi Societatis. (Forst. et d’Urv.) _ Oualan e Ca-
rolinis. (D’Ure.) _ Mariannae.
633. HapracHne PInosıssıma Presl in relig. Haenk. 1,
235. £. 38._ Guam e Mariannis. (Haenk.)
634. TrachvPpocon AvENaceEus Nees in Mart. Flor. bras.
11.341. Holeus halepensis Linn, spec. 1485. Andropogon
halepensis Sibth, Flor. graec. 1.68. Andropogon avena-
ceus Kunth in Humb. et Bonpl. nov. gen. et spec. I. 169.
— Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
635. ANDROPOGoN cHLoRIDIFORMIS Gaudich, ad Freyc.
412. _ Insulae Mariannae. (Gaudich.)
636. Anprorogon Arzıons DC. Fl. fr. III. 97. Hete-
ropogon glaber Pers. synops II. 533. _ Insulae Socie-
tatis. (Zay et Coll.) _ Insulae Sandwicenses,
(Lay et Coll.)
637. Anprorogon acıcuzarıs Retz Obs. V. 22. Raphis
trivialis Lour. Flor. cochin. 676. Trin. ic, t.8.9. _ Insu-
lae Societatis. (Lay et Coll.) _ Insulae Sandwi-
censes. (Lay et Coll.)
638. AnDroPoGon TAITENSIs Hook. et Arn, ad Beech. 72.
Insulae Societatis. (Lay et Coll.)
639. Ischsemum murınum Forst. prodr. n. 38%. Act.
Upsal. III, 185. Willd. spec. IV. 940. _ Tanna, Nova-
rum Hebridum, (Forst.)
159
640. Iscuarmum murıerm Linn. spec. 1487. Brong. ad
Duperr. 68.1. involutum Labill. msc.non Forst. _ Tanna,
Novarum Hebridum, (Zorst.) _Nova Caledonia.
(Labill,)
641. Iscnaemum ınrernevium Brong. ad Duperr. 73. _
Oualan, archipelagi Carolinae, (d’Urv.)
Quid Poa EragrostisForst.prodr.n.42,e Nova
Caledonia et Ixalum inerme Banks. et Sol. er
Forst. prodr. n. 564. e Nova Zeelandia?
XXH. CYPERACEAE.
642. Cyrerus usturLarus A Rich, Flor, Nov. Zeel. 191,
tab. 17. _ Nova Zeelandia. (Less. et d’Urv,)
643. Cyrperus HaemaToDes Endl. prodr. Flor., norf.
n.59. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
644, Cypzrus murtıcers Hook et Arn. ad Beech. p. 100.
— Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
645, Cyrerus Prescortianus Hook. et Arn ad Beech.
p- 400 _ Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
646, CyrErus cArRIcıFOLIuUs Hook. et Arn. ad Beech.
p. 99. _Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
647. Cyperus pennatus Lam. illustr. 1. 144. Vahl
enum. II. 305. _ Tongatabou archipelagi Amicorum,
(Less) _ Tikopia et Vanikoro, (Less.) _ Insulae
Mariannae. (ZLess.)
648. CyrErus vırrormıs Linn, R. Brown prodr. 215, _
Insulae Mariannae. (Zess.)
649. CyrErus mucronatus Vahl ezum. II. 306.__ Oni-
hou archipelagi Sandwicensis. (Lay et Coll.)
650. Cyrperus srunneus Swartz Flor. Ind. occ. 116.
Vahl enum. II. 316. _ Insulae Sandwicenses, (Lay
et Coll.)
651. Cyrerus cazsprvosus Poir. encyclop. VII. 251. __
Insulae Sandwicenses, (Lay et Coll.)
652. Cyeerus panıcurarus Rottb. 40. Vahl
enum, II. 353. _ Insulae Sandwicenses. (Lay et
Coll.)
653. CyrErus strıcosvs Linn. spec. 69. Vahl ezum. II.
358. _ Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
654. Cypervus TrRAcHysantuos Hook. et Arn. ad Beech.
p. 99. — Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
655. Cyrerus Aurıcunatus Meyen Keise II, 119. _
Insulae Sandwicenses. (Meyen.)
656. Cyprus owanovensıs Meyen Reise II. 119. _
Insulae Sand wicenses, (Meyen)
657. * Cyrerus venustus Sol,ex Forst prodr.n 495, ?
R. Brown prodr, 217. _ Insulae Societatis. (Banks
et Sol.)
658. * CyrErus stuppeus Sol, ex Forst. prodr, n. %96.
_— Insulae Socieratis, (Bunks et Sol.)
659. * Cyrerus rınorus Sol. ex Forst. prodr. n. 497.
— Insulae Societatis, (Banks et Sol.)
660. Paryrus oporatus Willd, in Act. Acad. berol.
1816. p. 73. Cyperus odoratus Linn. Yahl, enum. II. 356.
— Insulae Societatis. (Forst.)
661. Marıscus ranıcrus Vahl, enum. IL, 373. Kyllio-
gia panicea Linn. suppl. 105. Gärtn. t.2. f. 8, _ Insulae
Societatis. (Lay et Coll,)
gram.
160
662. Marıscus Larvısarus Röm, et Schult. syst. II.
242, _ Insulae Societatis., (Lay et Coll.)
663. Marıscus kunturanus Gaudich, ad Freyc. p.%15.
— Insulae Sandwicenses.(Lay et Coll,)
66%. Marıscus macrornyrLus Brongn. ad Duperr. p. 178, |
ti. 33. _ DBorabora archipelagi Socictatis, (Less. et
d’Urv.)
665. Kyırınaıa monoceruara Rottb, gram, 13. t. %.
J. 4% K. monocephala et triceps Forst. prodr. n. 30 et 31.
Trichocephalon nemorale Forst, gen. 55. _ Insulae S o-
cietatis. (Forst.) _ Radack Micronesiae, (Cham.)
— Vanikoro. (Less) _ Mariannae. (Haenk. Less.)
666. * MerAncRANISs RURIGINOSsA Spreng, syst, I. 236.
Fuirena rubiginosa Spreng. mant. Schoenus rubigino.
sus Sol. ex Forst. prodr. n. 493. __ Nova Zeelandia,
(Banks et Sol.)
667. Fuırena umserzata Rottb, gram, 70, t. 19. 1.0%
R. Brown prodr.220, _ Guam e Mariannis, (Haenk,
Less.)
668. Fınzristyuis ıunc&a R, Brown prodr. 226. Scir-
pus iunceus Forst. prodr. n.29. _ Insulae Societatis,
(Forst.)
669. Fınpristyuıs DIcHoToMA Vahl enum., 11. 287, Scirpus
dichotomus Linn. zeyt.40. __Insulae Societatis.(Forst.)
670. FımzrıstyLis Pugerura Vahl enum. II.289, Scir-
pus puberulus Michx. Flor. bor. am. I. 31, _ Guam e
Mariannis. (Zess.)
671. Fımsristyuıs MARIANnA Gaudich, ad Freye. p.
413. _ Insulae Mariannae. (Gaudich. Less.)
672. FımsrıstyLis LITToRALIS Gaudich. ad Freyc. P.
418. _ Insulae Mariannae. (Gaudich, Less.)
673. Fımsristycıs pivosa Vahl enum. II, 290, _ In-
sulae Mariannae. (Haenk.)
674. Fımsristyuis Arrınıs Presl in relig. Haenk. I. 91.
— Guam e Mariannis. (Haenk.)
675. FımsrıstyLıs HookErı * F. affinis Hook. ad Beech.
p.72. — Insulae Societatis. (Lay et Coll.)
676. Fınzristycıs cvmosa R. Brown prodr. 228, _
InsulaeSandwicenses. (Lay et Coll.)
677. Fımsristyuıs strıata Labill. Nov. Caled. t. 16.
J.2. — Nova Caledonia, (Zabill.)
678. FımsristyrLıs marcınara Labill, Nov, Caled, t.16.
f-1. — Nova Caledonia. (Zabi!l.)
679. FımzristyLis TORRESIAnA Gaudich, ad Freye. p.
413. _ Insulae Mariannae. (Gaudich)
680. Isorzrıs consrersa Nees in Endl. prodr, Flor,
Norf. n. 60. _ Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
681. Isorerıs noposa R. Brown proodr. 221, A, Rich.
Flor. Nov. Zeel. t. 19. Scirpus nodosus Linn. Rottb.
gram. t.8.f. 2. _ Nova Zeelandia, detroit de Cook
et hävre de l’Astrolabe. (Zess. et d’Urv.)
682. Isorerıs seracka R, Brown prodr. 222. Scirpus
setaceus Linn. sp. 73. I. setosa A. Rich. Flor, Nov. Zeel,
p: 10%. _ Nova Zeelandia, hävre de l’Astrolabe.
(Less. et d’Urv.)
683. Isorerıs seirauıs A, Rich. Flor. Nov. Zeel. 105.
t, 19. _ Nova Zeelandia, (Less. et d’Urv,)
ENDLICHER , ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
684. Isozerıs mızıacra Presl. relig. Haenk. I. 1%.
Fimbristylis miliacea Vahl enum. II. 287, Scirpus milia-
ceus Linn, spec. 73. _ Guam e Mariannis. (Haenk.)
685, Isorerıs wırıoenowit Röm, et Schult. syst. III.
120. Scirpus anceps Willd, in Berl. Magaz. II. 288. t.
VIII f.2. Scirpus complanatus Willd. spec, 1.288. _ Guam
e Mariannis. (Haenk.)
686. Isorerıs compranata Röm, et Schult, syst. III.
419. Scirpus complanatus Vahl ezum. II. 279. _ Tonga-
tabou archipelagi Amicorum, (ZLess.)
687. Fıcınıa gurrata Endl. prodr. Flor. Norf. n. 61.
— Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
688. VaurnıerA Austrauıs A, Rich, Flor. Nov. Zeel,
106. t, 20. _ Nova Zeelandia. (Less. et d’Urv.)
689. Scırpus marıtımus Linn, spec, 74. _ Insulae
Sandwicenses, (Lay et Coll.)
690. Scıreus LAcustrıs Linn, spec. 72. R. Brown prodr.
233. _ Nova Zeelandia, hävre de l’Astrolabe.(Zess.
et d’Urv.) _ Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
691. Scırrus mevens Nees in Meyen’s Reise II. 148,
— Insulae Sandwicenses. (Meyen.)
692. Erseocnarıs Acıcuzarıs R. Brown prodr, 224.
Seirpus acicularis Linn, spec. 71. Vahl enum, II. 245.
Isolepis acicularis A. Rich. Flor. Nov. Zeel, p- 103, m
Nova Zeelandia, hävre de Y’Astrolabe, (Zess. et
d’Urv.) ® gi
693, ErarocHarıs opgtusa Gaudich, ad Freyc. p. HA.
Scirpus obtusus Willd. _ Insulae Sandwicenses.
(Gaudich. Lay et Coll.)
69%. ELAEocHARIS PLANTAGINEA Röm, et Schult. syst.
III. 150. Seirpns plantagineus Retz, obs. F. 1%. _ Insulae
Mariannae. (Gaudich.)
695. ELAEOCHARIS ATROPURPURRA Presl relig. Haenk.I.
196. Isolepis atropurpurea Röm, et Schult. syst. IZZ. 106.
Seirpus atropurpureus Vahl enum. II. 249. _ Guam e
Mariannis. (Haenk,)
696. ErArocHArıs pauustrıs Röm, et Schult, syst. III.
151. Scirpus palustris Linn. spec. 70. _ Insulae Sand-
wicenses. (Meyen.)
697. Ruyncnosrora aurea Vahl enum. II. 229. Schoe-
nus surinamensis Rottb, gram. t. 21. f. 1. _ Insulae
Societatis, (Forst.)_ _ Guam e Mariannis, (Haenk.
Less.)
698. RuyncHosrora castanea Meyen Aeise II. 19. _
Insulae Sandwicenses. (Meyen.)
699. Ruyncnosrora ıavarım Gaudich. ad Freye. p.
445, _ Insulae Sandwicenses.(Gaudich. Lay et Coll.)
700. RHuYncHosPoRA scLERIONDEs Hook, et Arn. ad Beech.
p- 99. — Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
701. Baumza Mmarıscomwes Gaudich. ad Freye. p. M7.
— Insulae Mariannae. (Gaudich.)
702. Scnornus ımeerBıs R. Brown prodr. 231, A. Rich.
Flor. Nov. Zeel. p. 108. _ Nova Zeelandia, hävre
de l’Astrolabe, (Less. et d’Urv.)
703. ScHoENUs ARUNDINACKUS Sparrm, ex Forst. prodr.
n. 491. et Vahl enum. II. 220. _ Nova Caledonia.
(Forst.) ı
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN,
70%. * ScHoENUs ELRVATUS Sol. ex Forst prodr.n. 494.
_— InsulaeSocietatis. (Banks et Sol.)
705. Cravıum LePTOsTachyum Meyen Aeise II, 119.
Insulae Sandwicenses. (Meyen.)
706. Gannıa procera Forst, prodr. n. 158. Gärtn, 1
481. A, Rich. Flor. Nov. Zeel, p. 112.
landia. (Forst.)
707. Lameocarya zacERA A.Rich,. Flor. Nov. Zeel. p.
— Nova Zee.
109. _ Nova Zeelandia, (Less. et d’Urv.)
708, LaAmrocaryA sETIFOLIA A, Rich. Flor. Nov. Zeel,
p. 111. _ Nova Zeelandia. (d’Urv.)
709, Lamrocarya Arrınıs Brongn. ad Duperr. p. 166.
t.29 _ Nova Zeelandia. (Less. et d’Urv.)
710, LampocaryA SCHoENoImeEs R. Brown prodr, 238.
Gahnia schoenoides Forst.prodr. n. 159, _ Taiti, archi-
-pelagi Societatis. (Forst.)
744. MorELoTIA GAHNIAEFORMIS Gaudich, ad Freyc.
416, t. 28. _ Nova Zeelandia, Bai des Illes. (Zess.
et d’Urv.) _ Insulae Sandwicenses. (Gaudich. Lay
et Coll.)
712. ScLERIA MARGARITIFERA Willd, spec. IV. 315. Carex
lithosperma Forst. prodr. n. 339, _ Tanna Novarum
Hebridum. (Forst.)
713. * Vıncentıa AnGustırosLıa Gaudich ad Freyc.
p- 417. _ Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
714. Uncınıa ausTRAauıs Pers. synops. II. 534, Carex un-
einata Forst, prodr. n. 338. Uncinia compacta A. Rich.
Flor. Nov. Zeel, p. 148. non R. Br. _ Nova Zeelan-
dia. (Forst. Less et d’Urv.) _ Quid Carex hamata Sol,
in Forst. prodr. n. 548.
745. CAreEx PoLysTachyA A, Rich, Flor. Nov. Zeel, Pp-
118. 1.20. _ Nova Zeelandia, hävre de P’Astrolabe.
(Less. et d’Urv.)
746. CArEx nERsIAnA Endl. prodr. Flor. Norf. n. 62.
— Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
717. CAREX PunctuLATA A, Rich, Flor. Nov. Zeel. p:
149.1. 21. _ Nova Zeelandia. (Less. et d’Urv.)
748. Carex rurrenomes Gaudich. ad Freyc. p, 412.
— Guam e Mariannis. (Gaudich.)
749. Carex comracra Presl relig. Haenk. I. 20%. _
Guam e Mariannis, (Haenk.)
720. * Carex TERNaRıA Soland, ex Forst. prodr. n.
549.C. geminata Willd. spec. IY.249. _Nova Zeelan-
dia. (Banks et Sol.)
721. Carex vesınıs Soland. ex Forst, prodr, n. 550.
C. Forsteri Willd. spec. IV. 248. C, recurva Schkuhrcar., t
Z.nn._Nova Zeelandia. (Banks et Sol.)
XXIII. RESTIACEAE.
722, Lertocarpus sımruex R. Brown prodr. 250. Res-
tio simplex Forst. prodr. n. 367._Nova Zeelandia.
(Forst.) Hävre de l’Astrolabe, Anse des Torrens. (Less.
et d’Urv.) _ Ouioui,
XXIV. TYPHACEAE.
723. Typma Aneustırorss Linn. spec. 1377. R. Brown
prodr, 338. T. latifolia Forst, prodr. n, 336. non Linn,
— Nova Zeelandia. (Forst) Riviere Tamise, (Less.
et d’Urv,)
—| f. 1. Caulinia ovalis R. Brown prodr.
164
XXV. NAJADEAE.
724. Hauoruma ovara Gaudich. ad Freyc, 430. t. 40.
339. _ Insulae
Mariannae, (Gaudich.)
725, Rurpra marırıma Linn, spec. 18%. Reichenbach
Iconogr. t, 174. f. 307. _
(Cham, Lay et Coll.)
726. Nasas masoR Roth germ.
Sandwicensium. (Cham.)
727. POTAMOGETON PAucırLorus Pursh Flor. Amer.
sept. I. 121. Cham. in Linnaea II. 176. t. 4 f. 7. _ Owa-
hou archipelagi Sandwicensis. (Cham.)
728. PoTAMOGEToON GAUDIıcHAUDI Cham, ir Linnaea II,
499. _ Fluvius Agana insulae Guam e Mariannis.
(Gaudich.)
729. POTAMOGETON FLUITANS &, MARIANNENSIs Cham. ir
Linnaea II, 228. _ Fluvius Agana insulae Guam e Ma-
riannis. (Gaudich.) ß. owaınrensıs Cham, !.c. _
archipelagi Sandwicensis. (Cham.)
XXVI. BALANOPHOREAE.
730. BALAnoPHoRA FUnGosA Forst, char, gen. 50. prodr.
n. 333. L. C. Rich. in Mem. Mus. VIII. 431, _ Tanna
Novarum Hebridum etNova Caledonia.(Forst,)
XXVIL ARACEAE,
731. CoLocASIA ESCULENTA Schott melet. 18. Arum
esculentum Linn, Forst, pl. esc.26. _ Passim inter tropi-
cos,neenoninNovaZeelandia colitur. (Forst. et rel.)
732. CoLocAsIA MACRORRHIZA Schott melet, 18, Arum
macrorrhizum Linn, Forst, pl. esc, 27, _ Insulae tro-
picoinclusae. (Forst.)
733. SCINDAPSUS FORSTERI * Dracontium pertusum
Forst. prodr. n. 331. non Mill.
Hebridum. (Forst.)
73%. Dracontium POLYPHYLLUM L. Forst. pl. esc. n. 29.
—- Colitur in insulis Societatis. (Forst.)
XXVII. PANDANEAE.
735. PAnpanus oporATıssımus Linn. syst. 878. Forst.
pl. esc. p. 38. Arthrodactylis spinosa Forst, char. gen. 75.
— Inter tropicos passim, (Forst.etc.) Plurimae spe-
cies sub uno hoc nomine latent, (Cfr. Cham. Bemerk. w.
Ansicht. p. 110.)
736, FREYCINETIAE SPEC,
(Banks et Sol.)
737. Freycınetıa BAUERIANA Endl, prodr. Flor. Norf.
n. 63. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
738, Frrycınerıa ArBoREA Gaudich, ad Freyc. p. 431.
t, 41. _ Insulae Sandwicenses, (Gaudich.)
739. Frevoınerıa scanDens Gaudich. ad Freyc p.432.
— Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
XXIX. TACCACEAE.
740. Tacca pınnarırıpa Linn. Forst. prodr. n.209. pl.
esc.p.28. _ Ubique inter tropicos culta, (Forst, et rel.)
XXX. JUNCACEAE,
741. Juncus communıs E, Meyer synons. 12, _ Nova
Zeelandia, (d’Urv, et Less.)
23
Owahou Sandwicensium.
II, 499, Owahou
Owaihi
— Tanna, Novarum
er NO, va
Zeelandia,
162
742. Juncus rıLırormıs Linn. sp. 465.
iandia. (d’Urv. et Less.)
743. Juncus marırımus Lam. diet. III. 264. _ Nova
Zeelandia, (d’Urv. et Less.)
74%, Juncus renax Soland, ex Forst, prodr. n. 51%. ._
Nova Zeelandia. (Banks et Sol.) An ad Juncum glau-
cum, suspicante Dryandro ex Wickstr. in 4ct. Holm.
1813. p. 2.2
745. Luzuza vıcta A. Rich. Flor, Nov. Zeel. p. 146.
_— Nova Zeelandia, hävre de l’Astrolabe. (d’Urv.
et Less.)
746. Luzura campestrıs DC, Flor. Fr. n. 1827. Jun-
cus campestris Linn. spec 468. Forst. prodr. n. 15%. _
Insulae S ocietatis. (Forst.)
7%7, AsTELIA BANKsI Brown prodr. >94. > NOV A
Zeelandia. (Banks et Sol.)
748. Asteıa souanprı Brown prodr 291. _ Nova
Zeeland ia. (Banks et Sol.)
749. AstEeuıa RıcHarvdı * Hamelinia veratroides A.
Rich. Flor, Nov. Zeel. t. 24. _ Nova Zeelandia.
(d’Urv. et Less ) 4
750. AsteLıa MENZIEsIANA Smith in Rees cyclop. Ast.
— Insulae Sandwicenses. (Menz, Lay et Coll.)
751. Asterıa verATRomes Gaudich. ad Freyc. p. 420.
£.31. _ Insulae Sandwicenses. (Gaudich.) Praece-
dentis varietas suspicante cl. Hooker.
XXXL COMMELYNACEAE.
752. Commeryna pacırıca Vahl enum. Il. 468. C. vir-
ginica Forst. prodr, n, 26. non Linn. _ Tongatabou , ar-
chipelagi Amicorum, (Forst.)
753. CommELynaE sp. _ Guam eMariannis.(Zess.)
XXXIH. HYPOXIDEAE,
75%, Curcuzıco stans Labill. Nov. Caled, 18. t. 24.
—_ Nova Caledonia. (Zabill.) Tau.
XXXII. IRIDEAE,
755. Liserrıa ıxıompes Spreng. syst. I. 168. excl. syn.
Fevill. Sisyrinchium ixioides Forst. prodr. n.325. A. Rich,
Fl. nov. Zeel.-p. 161. _ Nova Zeelandia ad margi-
nes nemorum, (Forst.)
756. LiBERTIA GRANDIFLORA Sweet hort. brit, 498, Re-
nealmia grandiflora R. Brown prodr. I. addend.
Nova Zeelandia. (Banks et Sol.)
XXXIV. AMARYLLIDEAE.
757. Crınum Asıarıcum ? Forst, prodr. n.147. anLinn,
— Archipelagus Amicorum. (Forst.)
758. CRINUM EREVILIMBUM Carey ex Herb.in Bot. Mag.
2121. p. 7. App. 22. — Insulae Oceani paecifici.
AXXV, ASPHODELEAE.
759. Pnormium tenax Forst. char. gen. 24. prodr.
n.4153. Cunningh. in Bot. Mag. t. 3199. _ Nova Zee-
landia et insula Norfolk. (Banks. Forst. Bauer.
Cunningh.)
760. ARTHROPODFUM CIRRHATUM R. Brown in Bot. Mag.
1.2350. Bot. Keg.t. 709. Anthericum cirrhatum Forst, prodr.
n, 148. A, Rich. Fl. nov. Zeel. p. 155. Anthericum latifo-
— NovaZee-!lium Banks et Sol, mse. _Nova Zeelandia.
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN,
| (Banks
et Sol. Fo: st.)
761 *Dianerza ENsirouıa Linn. mant. 63. Dracaena
iterminalis Forst. prodr. n. 152. non Linn. _ Insulae S o-
lei etatis. (Forst.)
762. * Dıaneszsa ? Forsterı * Conanthera Forsteri
[Spreng. syst. 11.91. Phalangium Adenanthera Poir. suppl.
V. 252. Anihericum Adenanthera Forst. prodr. n. 149, __
Nova Caledonia. (Jorst.)
763. Dravesra ıntormeDIa Endl. prodr. Flor. norf.
n. 66._Insula Norfolk (Ferd. Bauer.)
764. Dıanenva sanpwıcensis Hook. ad Beechey p. 97.
_ Insulae Sandwicenses. (Lay et Collie.)
765. GEITONOPLESIUM cyMmosum Cunningh. iz Bot. Mag.
t 3131. Luzuriaga cymosa BR. Brown, prodr. 282. __ In-
sula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
766. Corpyuine ınvıvısa * Dracaena indivisa Forst.
prodr.n. 150, Pl. esc.n. 33. _ Nova Zeelandia ad
Dusky bay. (Forst.)
767. Corpyrıne Austrauıs Endl. prodr. Flor. norf.
n, 67. Dracaena australis Forst. prodr. n. 151. Bot. Mag.
t. 2835. Dracaena obtecta Graham. _ Nova Zeelan-
dia; Queen Charlotte’s Sound, (Forst.) _ Insula Nor-
folk, (Ferd. Bauer.)
768. CoRpDyLInE sTRIcrA * Dracaena stricta Sims
Bot. Mag. t 2575. Bot. Reg. t. 956. Charlwoodia stricta
Sweet fl. aust.t. 18._ Nova Zeelandia.
769, Corpyuıne Tı Schott in Bot. Zeit. 1828, p. 575.
Cordyline Eschholziana Mart. ex Schult. Syst. VII 347.
_Insulae Sandwicenses. (Eschholz.) Tea-Root.
XXXVL SMILACEAE.
770. Rırogonum scanvens Forst. char. 26. A. Rich,
Fl. nov. Zeel. p.431. Ripogonum parviflorum R. Brown
prodr. p. 293. Smilax Ripogonum Forst. prodr. n. 372.
Novae Zeelandiae sylvae (Forst.)
771. Rıpoconum pusıum Endl, prodr. Fl. Norf. n. 69.
_ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
772. Smivax vurpurara Forst. prodr, n. 373. Labill.
nov. Caled.t.22,. _Nova Caledonia, (Forst. Labill.)
773. Smivax orzıcurara Labill. nov. Culed. t. 28. _
Nova Caledonia. (Labill.)
774. Sminax PsEUDo-cHına Linn. ? Hook. ad Beechey
p: 97. —_ Insulae Sandwicenses, (Lay et Collie.)
XXXVNH. DIOSCOREAE.
775. DioscorkA PENTAPHYLLA Forst, prodr. n. 37%. _
Insulae Societatis. (Forst.)
776. Dioscorza auara Forst. prodr. n.375. _ Passim
eolitur inter tropicos. (Forst. et rel.)
777. DioscorEA BULBIFERA Forst. prodr. n. 376. _ In-
sulae Societatis et Marehionis. (Forst. Lay et
Collie.)
XXXVIll. ORCHIDEAE.
a. Malaxideae.
778. Oseronıa ırıwırouza Lindl. Orchid. 15. Malaxis
ensiformis Swartz. Cymbidium iridifolium ARoxb, catal.
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEESINELN.
63. Cymbidium equitans Herb. Banks, _ Taiti, archi-
pelagi Societatis. (Banks.)
779. Oseronıa srevirousa Lindl, Orchid. 16 Brongn
ad Duperr. t.40 f. B, Epidendrum equitans Forst. prodr.
rn, 316. Cymbidium equitans Swartz act. upsal. FI. 72.
Thouar. Orchid. t. 92. Pleurothallis disticha A, Rich.
Orchid. maur. t. 8. f.2._ Archipelagus Societa-
tis, (Forst. Lay et Col’ie)
780. Ogzronsa wicrkantui A, Rich. Sert. Astrolab.
p. 7. £.3.._ Vanikoro. (Less.)
781. Tıranıa mınıra Endl Fl. Norf. n. 71. Oberonia
Myosurus Lindl. Orchid. 16. Epidendrum Myosurus Forst.
prodr. n, 317. Dendrobium Myosurus Swartz act. upsal.
YT. 82. _ Archipelagus Societatis. (Forst. Lay
et Collie.) _ Insula Norfolk, (Forst.)
782. Microsryııs Rusevır Lindl. Orchid. 21. Epiden-
drum resupinatum Forst. prodr. n. 322 Malaxis Rhedii
Willd. sp. IV. 30. Crepidium Rheedii Blum. Bydr. 387. _
Taiti, archipelagi Societatis. (Banks. Forst.)
783, Lirarıs revouvra Hook. ad Beechey p. 70. t. 16.
— Insulae Societatis. (Lay et Collie.)
784, Lırarıs Crypeouum Lindl. Orchid. p.29. Cym-
bidium Clypeolum Willd. Epidendrum Clypeolum Forst.
prodr. n. 323. _ Taiti, archipelagi Societatis.
(Forst.)
785. BvssoruyıLum pyemaeım Lindl. Orchid. p. 59.
Dendrobium pygmaeum Smith ir Rees cyclop. _ Nova
Zeelandia. (Menz.)
786. Cıernoreranum Tmovarsı Lindl. Orchid, p. 58.
C. umbellatum Hook. ad Beechey p. 74. Cymbidium um-
hellatum Spreng. syst. III. 723. Zygoglossum umbellatum
Reinwardt in sylloge p!. II.%. Bulbophyllum longiflorum
Thouar. Orchid, t.98. Epidendrum umbellatum Forst.
prodr. n. 32141 non Swartz. _ Insulae Societatis,
(Forst. Lay et Collie.)
787, Earına mucronara Lindl. Bot. Reg. n 1699. Epi-
dendrum autumnale Forst. prodr n. 319 Cymbidium
autumnale Swartz, A. Rich. Flor. Nov. Zeel. p. 169, _
Nova Zeelandia. (Forst.) Baie des lles. (Cunningh.)
788. DENDROBIUM BIrLorum Swartz in Act, Holm. 1800,
p.246. A. Rich. Fl. Nov. Zeel.t.26. Lindl. Bot. Reg n. 1756.
Epidendrum biflorum Forst. prodr. n. 318 __ Insulae
Societatis, (Forst. Lay et Collie.) Taiti.
thews.) _ Nova Zeelandia ad hävre de l’Astrolabe.
(Lesson.)
789. Denprogıum CunnineHamm Lindl. in Bot. Keg.
n, 3756.__Nova Zeelandia borealis. (Cunningh.)
790. DENDROBIUM LINGUARFORME Swartz in Act. Holm.
4800. p. 247. Smith exot, Bot, t. 11. R, Brown prodr.
p- 333. — Insulae Societatis. (Banks.)
791. DEnDRoRIUM cerısparum Swartz in Act. holm, 1800,
p. 247. Epidendrum crispatum Forst. prodr. n. 315. _
Insulae Societatis. (Banks, Forst.)
792. Denprogıum nıspıpvum A. Rich, Sert, Astrolab
p. 13. 1.5. _ Vanikoro, (Less.)
793. Denprosıum maoranınum A. Rich. Sert. Astrolab.
p. 15. 1,6, _ Vanikoro. (Less.)
(Mat-
163
794, DENDROBIUM CALCARATUM A, Rich, Sert. Sstrolab
p- 48. 1.7. _ Vanikoro, (Zess.)
795. Macroreris voncıscara A. Rich. Sert. Astro'ub,
p. 418.2 10. _- Varıkoro. (Zess.)
b. Vandeae.
796. Cymeivrm TRıste Willd. spec. IV. 99. Lindl.
Orchid. 167. Epidendrum triste Forst. prodr. n.31%. Luisa
teretifolia Gaudich. ad Freyc. p. 427. t. 37. _ Nova
CGaledonia, (Forst) _ Insulae Mariannae, (Gau-
dich.)
" 797. Dieopıum squamarum R. Brown prodr. 331. Lindl,
Orchid, p. 186. Ophrys squamata Forst. prodr. n. 310.
Cymbidium squamatum Swartz Act. Holm. 1800. p. 238.
_ Nova Caledonia, (Forst.)
798. CALANTHE VERATRIFOLIA Her in Bot. Reg. t. 720
Bot. Mag. t. 2615. Hook. ad Beech. p. 71, __ Insulae
Societatis,. (Lay et Collie.)
c. Arethuseae.
799. Mıcroris Banksır Cunningh, ex Bot. Mag n. 3377.
Ophrys unifolia Forst, prodr. n. 311. Epipactis porrifolia
Swartz in Act. Holm. 1800. p. 233. Microtis porrifolia
Spreng. syst. III. 713. _ Nova Zeelandia. (Banks
Forst, Cunningh.) |
800. Prerostyuıs BAnKsIı R. Brown in Bot. Mag.t. 3172.
— Nova7Zeelandia, (Banks. Cunningh.)
801. TueıycHıton arcyRorpus Endl, prodr. Flor. Norf,
n. 72. _ Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
802. TueLyontron BRACHYPUS Endl. prodr. Flor Norf.
n. 73. _ Insula Norfolk. (Ferd, Bauer.)
803. Tuervyonrron macropus Endl, prodr. Flor, Norf.
n. 7%. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
d. Neottieae.
804. TurLymitrA FoRsTERı Swartz Act. Acad. Holm.
1800. p.228. A. Rich. Flor. Nov. Zeel. t. 25. f. 2 T. lon-
gifolia Forst. char. gen. 49. Serapias regularis Forst.
prodr. n. 312. _ Nova Zeelandia. (Forst.)
805. Dıurıs
Zeel, p. 163. t. 25. _ Novae Zeelandiae montes.
(Less. et d’Urv.)
806. PLexaure Lımenopnyrax Endl. prodr. Flor. Norf.
n. 70, _ Insulae Norfolk Anson’s-Bay. (Ferd, Bauer.)
NOVAE ZEELANDIAE A, Rich. Zlor,. Nov,
e. Dubii Loci.
807. Lımoporum rascıora Swartz in Act. Holm. 1800.
p. 230. Epidendrum Fasciola Forst prodr. n. 320. Va-
nilla Faseiola Gaudich. ad Freye. p. 427. Insulae Socie-
tatis. (Forst) _ Insulae Mariannae. (Gaudich.)
808 Limoporum wunevicvsarum Labill. Nov. Caled.
t.25. — Nova Caledonia. (Zabill.)
809. ErIDENDRUM TUBEROSUM Forst. prodr. n. 31%. _
Nova Caledonia. (Forst.)
810. Nervızıa arracoana Gaudich, ad Freyce. p. 422
{. 23. _ Guam e Mariannis. (Gaudich.)
811. Nerviızıa ovara Gaudich. ad Freyc. p. 122. _
Rota e Mariannis, (Gaudich,)
164 u
812, Prerocnınvs pLantacınea Hook, etArn, ad Beech.
p. 71. 1.17. _ Insulae Societatis, (Lay et Coll.)
XXXIX,. CANNACEAE.
813. Purynıum DıcHoToMmUm Roxb. in Asiat. Res. XI.
324. Maranta dichotoma Dietr, sp. pl. I. 17. Thalia can-
naeformis Forst. prodr. n, 3. _ Mallicolo, Novarum
Hebridum. (Forst.)
514, Canna ınDıcA Ait,. hort. kew. II. A, p. 11. _ In-
sulae Sandwicenses. (Lay et Collie) _ Guam e
Mariannis, (Less.)
XL. AMOMEAE,
‚815. ZıngiBER ZERUMBET Rosc. in Transact. Linn.
Soc. VIII. 334. Amomum Zerumbet Linn. sp. 1, Forst,
prodr. n. 4. _ Insulae Societatis. (Forst.) _ Nova
Caledonia. (Zabill) _ Guam e Mariannis. (Less.)
816. Curcuma 1onga Linn, sp. 3. Amomum Curcuma
Murray syst.40. Forst. prodr. n.&,_Cultainter Tro-
picos et in Paschatis insula, (Forst.)
II. DICOTY
XLIII, CYCADEAE,
824. Cycas cırcınarıs Linn. spec. 1658. Lam, illustr.
t. 891. _ Archipelagus Novarum Hebridum et
Amicorum, (Forst) _ Insulae Mariannae, (Gau-
dich.) _ Insulae Carolinae. (test, Gaudich.)
XLI1V. PIPERACEAE,
825. Pırer Beren Linn. spec. 40, _ Tikopia.
(Less.) _ Guam e Mariannis., (Zess.)
826. PırER POTAMOGETONIFOLIUM Opiz in relig. Haenk.
I. 456. _ Archipelagus Mariannae. (Haenke.)
827. Pırer sırıBoa Linn, Fl, Zeyl, 21. Blum. Let.
Batav. XI. 208. f. 24. Forst, prodr. n. 19. _ Nova
Caledonia. (Forst.)
828. PırEr Excrısum Forst, prodr. n. 20. Vahl enum.
1335. _ Nova Zeelandia, (Forst.)
829. PırEr psırTacorum Endl. prodr. Flor. Norf. n. 80.
— Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
830. Pırrr merHYstıcum Forst, prodr, u. 21. Plant.
esc. p. 76. Vanl enum, I. 334. _ Archipelagus Amico-
rum. (Forst) __Societatis. (Forst) _Sandwicen-
sis. (Cook. Meyen.)
831. PırEer varıroLıum Forst, prodr. n.22. Vahl. enum.
I. 336. Piper methysticum Linn. f. suppl. 91. _ Archipe-
lagus Societatis,. (Lay et Collie) _ Amicorum
(Forst.), —_ Novarum Hebridum. (Forst.)
832, Pırer marıanum Opiz in relig. Haenk. 1.459.
— Insula Guam archipelagi Mariannae. (Haenke,)
833. PırEr ADscennens Endl. prodr. Flor. Norf. n. 78.
— Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
834, Pırer sımenex Endl, prodr. Flor. Norf. n. 79.
— Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
835. Pereromsa Parııma Dietr. sp, pl. I. 153. Piper
pallidum Forst. prodr. n. 2%. Vahl enum, I, 345. _ Insu-
ENDLICHER,, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
XLI. MUSACEAE.
817. Musa raranısıaca Linn, spec, 1477. _ Ubique in-
ter Tropicos. (Forst.) Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
818. Musa rexrıLıs Nee in Cav. Annal.scienc. nat. IV.
123. _ Insulae Mariannae e Philippinis introducta ?
XLII, PALMAE,
819. Cocos nucırera Linn, spec. 1658. Lam. illustr.
t. 894. Inter Tropicos ubique. (Forst, etc.)
. 820. CoryPHA UMBRACULIFERA Linn. spec. 1658. Rheed,
malab. III. t. 4. _ Insulae Marchionis, (Forst.
Langsd.) _ Insulae Amicorum, (Cook it, III. Less.)
821. Arzca sarına Soland. ex Forst. pl. esc. p. 66.
Endl. prodr. Flor. Norf.n. 64. _ Nova Zeelandia,
(Banks ei Sol.) _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
822.2 AREcA oLERACEA Linn, syst. 828. Jacg. amer.
t. 170. — Tikopia et Vanikoro, (Less.) _ Insulae
Mariannae. (Less.)
823. Sacus Rumenn Willd. spec. IV. 404. Rumph. amb.
1.t. 17. 18, _. Vanikoro, (Forst,)
LEDONES.
lae Societatis. (Forst) _ Insulae Sandwicenses.
(Lay et Coll.)
836. Prreromm aemurA*Piper aemulum Zndl. prodr.
Flor. Norf. n.77. _ Insula Norfolk. (Ferd, Bauer.)
837. PErEROMIA REFLEXA Dietr. sp. pl. I. 180, Piper
reflexum Linn, suppl. 91. Vahl enum. I. 353. Piper tetra-
phyllum Forst, prodr. n. 25. _ Insulae Societatis.
(Forst.)
838. PEPEROMIA RHOMBOIDEA Hook. ad Beechey p. 70.
Piper acuminatum Forst, prodr.n. 23, (?) non Linn. _
Insulae Societatis. (Forst. Lay et Collie.)
839. Peperomıa urvIrLıana A, Rich. Fl. nov, Zeel.
n. 371. _ Novae Zeelandiae baie Tasman,
(d’Urv.)
840. PerERoMIA LEPTOSTACHYA Hook. et Arn, ad Beech.
p-96._Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll. Meyen.)
841. PErEROMIA MEMBRANACEA Hook, et Arn. ad Beech.
p- 96. — Insulae Sandwicenses. (Lay etColl. Meyen.)
XLV. CHLORANTHACRAE.
842, ASCARINA POLYSTACHYA Forst. char. gen. 59. Prodr.
n. 36%, _ Insulae Societatis, (Forst.) -
XLVI, ABIETINAE.
843. Araucarıa ERCELSA R. Brown in Ait. Hort. Kew.
2. V. 412. Dombeya excelsa Lamb. Pin, t. 39. 40, Eutassa
heteroplhylla Salisb, in Linn. Transact. VIII. 316. Cu-
pressus columnaris Forst prodr. n. 351. _ Insula N or-
folk et Nova Caledonia. (Forst. Ferd, Bauer.)
v
XLVII. TAXINEAE.
844, Popocarpus DAcrYoIes A, Rich. Flor. Nov. Zeel.
p. 358. t. 39. Dacrydium excelsum Bennet in Lamb. Pin.
ed.2. app. _ Nova Zeelandia; sceus torrentes sylva-
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
rum tractus efformans in littoribus ad baie Tasman; golfe
Skouraki ; baie des Iles. (Zess. et d’Urv.) Kai- Katea.
845. PopocArPpus ? zamtarrorLıus A, Rich, Fl. Nov. Zeel.
p: 360. Dammara australis Bennet in Lamb. Pin. ed. 2.
app. _— Nova Zeelandia; Bai des Iles. (d’Urv.)
Kouowri.
846, Popocarpus maraı Bennet in Lamb. Pin. ed, 2.
app. — Nova Zeelandia, (Bennet.) Matai, Mai.
847. PoDocARPUs FERRUGINEUS Bennct in Lamb, Pin.
ed. 2.app. _ Nova Ze elandia. (Bennet.) Miro,
848. Ponpocarpus rorarı Bennet, in Lamb, Pin. ed. 2.
app. Daerydium taxifolium Sol. msc. ex Lamb. Pin. n. 69,
_ Nova Zeelandia, (Banks. Sol, Menz.) Totara.
849. Dacryoıum ourressinum Sol, ex Forst. pl. exc.
p- 80. Lamb. Pin. 93. t, 4. Rich. conif. 127. t.2._Nova
Zeelandia, (Forst) Hävre de l’Astrolabe, (d’Urv.)
Remu,
850. Dacrypıum Prumosum Bennet irn Lambdb, Pin.
ed.2. app. _Nova Zeelandia. (Bennet.) Kawaka.
851. PHYLLocLADUS RHOMBOIDALIS Rich, conif. 129. t.3,
Ph. trichomanoides Bennet in Lamb, Pin. 2. app. Podo-
carpus aspleniifolius Labill. Nov. Holl. IL. 71. 1.221. _
Nova Zeelandia; in sylvisad baie des Iles. (d’Urv,)
Toatoa.
XLVII, CASUARINAE.
852. CAsvaRına EquIsETIFoLıa Forst, prodr. n. 33%. _
Insulae tropico inclusae. (Forst,) ?
853. Caswarına NopırLorA Forst, prodr. n. 335. —
Nova Caledonia. (Forst.)
XLIX. URTICACEAE.
854. Pırea pernowes Hook, et Arn, ad Beech. p. 96.
Dubreulia peploides Gaudich ad Freyc. p. 495. — Insu-
lae Sandwicenses, (Gaudich. Lay et Coll.)
855. Urrica ınermis Spreng. syst. III. 836, U.hastata
Forst. msc. _ Insulae oceani australis.(Forst.)
856. Urrica erAnDıs Hook, et Arn. ad Beech. p. 95. —
Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
857. Urrica rERox Forst. prodr. n. 346. _ Nova
Zeelandia. (Forst.)
858. Urrıca vırcara Forst. prodr, n, 345. _ Insulae
Societatis. (Forst. Lay et Coll.)
859. Urrıca arrınıs Hook. et Arn. ad Beech. p.69. _
Insulae Societatis. (Lay et Coll.)
860. Urrica aRGEnTEA Forst, prodr. n. 343. _ Insu-
lae Societatis. (Forst.) |
861. Urrıca verınıs Endl. prodr. Flor. Norf. n. 81.
Parietaria debilis Forst. prodr. n, 387. _ Nova Zee-
landia.(Forst.) _ Insula Norfolk. (Ferd, Bauer.)
862. SchYcHOWSKYA RUDERALIS * Urtica ruderalis Forst.
prodr. 344 Insulae Societatis.(Forst. Lay et Coll.) _.
Radack Micronesiae, (Cham.) Vid. App. Nr. 1.
863. Bosumerıa panıcurara * Fleurya paniculata Gau-
dich. ad Freyc.p.497 _ Rota e Mariannis. (Gaudich.)
864. BoEnMmERIA sricara* Fleurya spicata Gaudich.
ad Freye..p.497. _ Vanikoro, (Less)
865. Bornmerıa austrauıs Eudl. prodr. Flor. Norf.
rn. 82 __Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
165
866. Borumerıa ausına Hook. et Arn. ad Beech. p.96.
— Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.) _ Radack
Micronesiae. (Cham.) Arome.
867. BoEHMERIA MELASTOMAEFOLIA Hook. et Arn.,
Beech. p.96.Neraudia melastomaefolia Gaudich. ad Freyc.
p. 500. £. 117. _ Insulae Sandwicenses. (Gaudich.
Lay et Coll.)
868. BoenmeERIA ovAtrA * Neraudia ovalta Gaudich. ad
Freyc. p. 501. _ Insulae Sandwicenses. (Gaudich.)
‚869. Bornmerıa Grasra * Neraudia glabra Meyen
Reise II. 124. _ Insulae Sandwicenses. (Meyen.)
870. Procrıs grLarra Hook. et Arn. ad Beech. p.96.
— Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
871. Procrıs ınteeriroLıa Don prodr. Flor. nepal.
61. _ Insulae Societatis. (Lay et Coll.)
872. Procrıs rernucıa Gaudich. ad Freyc. p. 500.
Urtica pellueida Labill, Nov. Cal. t.80._ Nova Cale-
donia, (Labill.)
873. Procrıs canpoLzLeana Gaudich. ad Freyc. p. 499.
t. 118. _ Guam e Mariannis. (Gaudick.)
87%. Procrıs nıvea Gaudich. ad Freyc.p.499. Urtica
nivea Rumph. Amb. V, 1.79. f.1. _ Guam eMariannis.
(Gaudich. Less.)
875. Procrıs sessırıs Hook. et Arn, ad Beech. p. 70.
P. australis Spreng. syst. III. 846. Elatostemma sessile
Forst. char. gen. 53. Dorstenia pubescens Forst. prodr.
n.59. _ Insulae Societatis. (Forst. Lay et Coll.)
876. Procrıs cErHALIDA Commers, ex Poir, dict. II. 87.
— Vanikoro. (Less.)
877. Prockıs CASTANEAEFOLIA * Elatostemma montanumı
Endl. prodr. Flor. Norf. n. 83. ? Böhmeria castaneaefo-
lia Cunningh, ex Loud. suppl, I. 583. — Insula Norfolk.
(Ferd. Bauer. Cunningh.)
878. Procrıs zucıma Spreng. syst. III. 846. Klato-
stemma pedunculatum Forst. char. gen. 53. Dorstenia
ad
lueida Forst. prodr. n. 58. _ Insulae Societatis.
(Forst.) £
879. Procrıs Torresıana * Sciophila Torresiana Gau-
dich. ad Freyc.493. t.102, _ Insulae Mariannae., (Gau-
dich.)
880. Procrıs vıvarıcara * Pellionia divarıcata Gau-
dich, ad Freyc. 494. _ Guam eMariannis. (Gaudich.)
L. MISANDREAE.
881. GUnnERA PETALOIDEA Gaudich, ad Freyc. p.51%2,
— Insulae Sandwicenses. (Gaudich.)
LI. ARTOCARPEAE.
882. Artocarpus ıncısa Georg. Forst. Monogr. 1784.
4. Plant. esc.p. 1. _ Insulaetropicae passim, _ Uru,
Maira, Patea, Tutarra.
883. Fıcus aranarım Forst. prodr. n. 408. Pl. esc. 8.
Tanna Novarum Hebridum. (Forst.)
884. Fıcus rınerorıa Forst, prodr. n. 405. _ Insulae
Societatis. (Forst.)
885. Fıcus prouıxa Forst. prodr. n. 410. _ Iasulae
Societatis. (Forst.)
886. Fıcus verrucosa Vahl symb. II. 16. Ficus septica
24
4166
Forst. prodr, n.407. _— Tanna, NovarumH ebridum
(Forst.)
887. Fıcus rerıcıosa Linn, spec. 151%. Forst. prodr,
n. 402. _ Tanna Novarum Hebridum, (Forst.)
888. Fıous scagrA Forst, prodr. n, 403. _ Tanna No-
varum Hebridum, et Namouka archipelagi Amic o-
r um, (Forst.)
889. Ficus aspera Forst, prodr. n. 404. pl, esc.p. 7.
_ Tanna Novarum Hebridum. (Forst.)
890. Fıcus Frorsterıana * Ficus indica Forst, prodr,
r. 406. pl. esc. p.9. — Insulae Amicorum, Novarum
Hebridum, Nova Caledonia. (Forst.)
894. Fıcus esuıqua Forst. prodr.n.%09. __ TannaN o-
varum Hebridum, (Forst)
892. Fıcus stıeuzacka Forst, prodr, n. 571. _ Tanna
Novarum Hebrid um. (Forst.)
893. Hepvcarıa DENTATA Forst, char. gen. 57, prodr.
2,879. _ Nova Zeelandia, (Forst.)
LII. MOREAE.
894. BROUSSONETIA PAPYRIFERA Duham, arbr. II. XV1.
£.5. Morus papyrifera Linn, spec.1399. Forst. prodr.347.
— Inter tropicos passim, (Forst) _. Nova Zee-
landia. (Forst.)
895. Morus penpunına Endl. prodr. Flor. Norf.n. 8%.
— Insula Norfolk. (Ferd, Bauer.)
896, Morvs ınsunarıs Spreng. sYst..I, 492. _ Insulae
Marchionis, (Forst.)
‚LIH. CELTIDEAE,
897. Cerris orıentauıs Linn, spec. 1478, _ Insulae
Societatis. (Forst.)
898. Sonenostiema PAnıcuzarum Endl. prodr. Fler.
Norf. n. 85 —Insula Norfolk, (Ferd, Bauer )
LIV. CHENOPODEAE.
899. SALICORNIA spec. 5. R, Brown
prodr. 411. S. australis Sol. ex Forst. prodr. n. 487. _
Nova Zeelandia, hävre de l’Astrolabe, (Less. et
d’Urv.)
900. SırsosA FRUTICOsA Linn. spec. 324. Forst.prodr,
n. 431. _ Nova Zeelandia, (Forst.)
901. Sarsora xarı Linn, spec. 322. Forst. prodı‘.n.130.
— Insula Botanices propeNovamCaledoniam.(Forst.)
902. CHENoPoDIUM MARITIMUM Linn. spec.321._Nova
Zeelandia, anse de l’Astrolabe. (Less. et d’Urv,)
903, Cuenoropıum Hyerıpum Linn, spec. 319. _ In-
sulae Sandwicenses, (Lay et.Coll.)
904. Cuenorovıum TRIANDRUM Forst, prodr, n. 129,
A. Rich, Flor. Nov, Zeel. p. 180._ Nova Zeelandia.
(Forst.) Hävre de l’Astrolabe, (Less. et d’Urv.) Poipapa.
905. ATRıPLExX OwAHoUENsıs Meyen Reise Il, 124. _
Insulae Sand wicenses, (Meyen.)
LV. AMARANTACEAE.
906. AmARANTUS TRICOLOR Linn. spec. 1403. _ Insulae
Societatis. (Forst.)
907. AmaRANTUS GangETIous Linn. spec. 1403, _ Insulae
Societatis, (Forst.)
ınpıca Linn.
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
908. Amarantus vorıs Linn, spec. 1405. _ Insulae
Societatiset Sandwicenses, (Lay et Coll.)
909. Amarantus spinosvs Linn, spec, 1407. _ Guam e
Mariannis. (Less.)
910. Amarantus suıtum Linn, spec, 1405. _ Tikopia.
(Less.)
311. GomPHREnA GLoRosA Linn. spec. 326. Willd, spec.
J. 1321. _ Insulae Societatis. (Lay et Coll.)
912. Acuyrantues Aspera Linn. spec, 29%. Willd. spec.
1]. 1491. _ Insulae tropicae,(Forst.) _ Insulae $ o-
cietatis, (Lay et Coll.) 7
913. Acnyrantuns vırgara Poir dict. II. 10. _ Tonga
archipelagi Amicorum. (ZLess.)
914. AcHYRANTHES ARGENTEA Lam, dict, I, 545. _ Ti-
kopia. (Less.)
915. Acnyrantues canescens R. Brown prodr. 273.
— Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
916. AchyrAnTues vELUTINA Hook. et Arn, ad Beech.
p. 68. — Bow-Island Polynesiae orientalis, (Lay
et Coll.) _ Insulae Sandwicenses. (Menz, Macrae.)
917. ACHYRANTHES ARBORESCENS R, Brown prodr. 273,
Endl, prodr, Flor. Norf, n. 89, Insula Norfolk.
(Ferd. Bauer.)
918. CHArPENTERA 0B0vATA Gaudich. ad Freyc, 444,
£. 48. — Insulae Sandwicenses. (Gaudich, Lay et
Coll. Meyen.)
919. CHARPENTIERA Oovara Gaudich. ad Freye, 4,
t. 47. _ Insulae Sandwicenses. (Gaudich. Lay et
Coll.)
920. DESMOCHAETA MICRANTHA DC, cat. hort.
p. 103. _ Insulae Societatis, (Zay et Coll.)
monsp.
LVI POLYGONEAE.
921. PoLysonum rorsterı * Polygonum australe. A,
Rich. Flor, Nov. Zeel, p 178. non Pers. Coccoloba austra
lis Forst, prodr. n. 176. _ Nova Zeelandia, Dusky
bay, (Forst.) Hävre de l’Astrolabe, detroit de Cook, Bai
des Iles. (Zess. et X’Urv.) _ Insula Norfolk, (Ferd,
Bauer.)
922. PoLyGonum PROSTRATUM R, Brown prodr. 419. _
Nova Zeelandia, Bai des Iles. (Zess. et d’Urv.) Tou-
tonaoue.
923. PoLyconum crarrum Willd, spec. 7L.447. _ Owahou
Sandwicensium, (Charmn.)
924. PoLxGonum BARBATUM Willd. spec. II. 447. _ Guam
e Mariannis (Less.)
925. PorLygonum PERSIcARIA Linn, spec.516, _ Insulae
Societatis. (Lay et Coll.)
926. PoLyconum IMBERBE Sol. ex Forst, prodr. n. 517.
— Insulae Societatis. (Banks et Sol.)
927. Rumex orıspus Linn spec. 476. _ Nova Zee-
landia, hävre de l’Astrolabe, (Less. et d’Urv.) Poou,
928. Rumex ruexuosus Forst. prodr. n. 515. Spreng.
mant.38. _ Nova Zeelandia, (Forst.)
929. Rumex cıcanteus Ait, Hort, Kew. II. 2, 323.
Cham. et Schlecht. in Linnaea V. p.60._ Owahou Sand-
wicensium, (Menz, Cham.) ’
ENDLICHER,, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
LVIL NYCTAGINEAE.
930. * Borruavıa Eerecra Linn, spec.4. Forst. prodr.
n. 4%, pl. esc. n. 4. Vahl enum, I, 28%. _ Insulae So-
cietatis. (Forst.)
934. Borruavıa TETRANDRA Forst. prodr. n. 5. Vahl
enum, I 284. _ Insulae Societatis. (Forst. Lay et
Coll.) _ Radack Mieronesiae. (Cham.) — Archipe-
lagus Sandwicensis. (Lay et Coll.)
932. Borruavıa mırsura Linn, spec. %. B. hirsuta,
diffusa et repanda Willd. _ Insulae Societatis et
Sandwicenses. (Lay et Coll.) _ Tikopia, ctGuam
e Mariannis. (Less.)
933, Pısoxsa mırıs Willd. spec. I1I. 28%, P. inermis
Forst. prodr. n. 397. non Jacgq. — Insulae Societatis.
(Forst) _ Owahou Sandwicensium, (Meyen.)
934, Pısonıa BRUNoNIANA Endl, prodr. Flor. Norf.
n. 88, _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
LVII. LAURINEAE,
935. Cassyrna rırırormis Linn, spec. 530. R. Brown
prodr. 403. _ Insulae Societatis et Amicorum,
(Forst.) Tongatabou. (/.ess.)
LIX. SANTALACEAE.
936. ExocarPUs CUPRESSIFORMIS R. Brown prodr. 356,
— Insulae Sandwicenses, (Zay et Coll.)
937. Exocarrus PHuyLLanınomwes Endl, prodr. Flor,
Norf. n. 91. _ Insula Norfolk. (Ferd, Bauer.)
938. Exocarpus LoncıroLıus * Xylophylla longifolia
Forst. prodr. n. 443. Xylophyllos ceramica Rumph, Amb.
72. WAR —ıLocus?
939. SAnTaLum FREYCINETIANUM Gaudich, ad Freye,
442, 6.45. — Insulae Sandwicenses. (Gaudich. Lay
et Coll.)
940. Santarum Eszipricum Gaudich ad Freyc. 442. _
Insulae Sandwicenses. (Gaudich.)
941. Santarum Panıcuzatum Hook, et Arn. ad Beech,
p. 90. — Owaihi, archipelagiSandwicensis, (Macrae.)
LX. THYMELEAE.
942. Pımerza enıwıa Vahl erum. I. 305, Wickstr. Act.
Holm. p. 278. A. Rich. Flor. Nov. Zeel. n, 223. Passerina
Gnidia Linn. f. suppl. 226. Forst, prodr. n. 170, Banksia
Gnidia Forst, char. gen. p. 8. Act. Upsal, III, 173, Coo-
kia Gnidia Gmel, syst. 24, _ Nova Zeelandia in fis-
suris rupium ad Dusky bay, et in mortium borealium
cacumine (For'st.) ad hävre de l’Astrolabe. (d’Urv,)
943. Pımeres rrostrara Vahl enum. I. 306, Wickstr,
Act. Holm. p. 277. A. Rich. Fior. Nov. Zeel. n. 226. Pas-
serina prostrata Linn, £. l, c. Forst. prodr. n. 172. P. lae-
vigata Gärtn, I. 86. t. 39. Banksia. prostrata Forst. char.
gen. p. 8. Act. Upsal. III. 175. Cookia prostrata Gmel.
syst.24. _ Novae Zeelandiae montes aridi. (Forst.)
Hävre de i’Astrolabe. (d’Urv.)
944. Pıneuza urvıncıana A, Rich. Flor. Nov. Zeel,
n. 2%7, _— Nova Zeelandia, Tasman Bay. (d’Ure.)
Praecedentis fortassis mera varietas,
945, Pımerzs rınosa Vahl enum. I. 306. Wickstr. op.
eit. p, 279, A, Rich, Flor, Nov, Zeel. n. 2%. Passerina
167
pilosa Linn, f. !. ec, Forst, prodr. n. 171. Banksia pilosa
Forst. Act. Upsal. III. 474. Banksia tomentosa Forst,
char. gen. p: 8. Cookia pilosa Gmel. syst. p. 23. _ N o-
vae Zeelandiae montes et fruticeta. (Forst.)
946, Pımeıra sERICEA var ß, viruosa Wickstr, op. cit.
P+ 282. Passerina villosa Thunb, 4et. Upsal. XIII. 106, __
NovaZeelandia. (Sparrm.)
947. Pımerea vırcara Vahl enum. I. 366. Wickstr. op.
cit. p. 280. Passerina axillaris Thunb, Mus. Upsal, XI.
106._. Nova Zeelandia. (Sparrın.)
948. PınereA LonsıroLıa Wickstr. op. cit. p.280. Pas-
serina longifolia Thunb. Mus. Upsal. XXIL 32. _Nova
Zeelandia. (Sparrm)
949. Pınerea vinırorıa Smith Nov. Holl, TI. 31. £. 11.
Bot. Mag. t.891,. Vent, malmais.1.31._.InsulaNorfolk.
950. Darune ınDıca var, foetida R, Brown prodr.,
862. Hook. ad Beech. p. 68. t. 15. D. foetida Linn. f. suppl.
225. Forst. prodr. n. 168. Capura purpurata Linn, mant.
225. _ Insulae Societatis. (Forst. Lay et Coll.) _
— Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
951. Darune RoTunvıroLıa Forst. prodr. n. 169. R.
Brown prodr. 362. in not. _ Namouka, archipelagi Ami-
corum. (Forst.)
952. Wıckströmıa Austrauıs Endl. Flor, Norf. n, 93.
— Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
953. Daıs? pısrperma Forst, prodr,. rn. 192. _ Tongata-
bou archipelagi Amicorum, (Forst.) Dais disperma !
quanta in adjecto contradictio!
LXI. PROTAEACEAE,
954. KnicHTıa exczısa R. Brown in Linn, Transact. X.
t.2. _ Nova Zeelandia, prope Tologa et Opuragi.
(Banks.)
955. STENOCARPUS FORSTERI R, Brown in Linn. Trans-
act. X. 86, Labill, Nov. Caled. t. 26. Embothrium umbel-
latum Forst. char. gen. t. 8. prodr. n. 60, _ Nova Ca-
ledonia. (Forst. Labil!.)
LXII PLUMBAGINEAE,
956. Pıumsaco zeyranıca Linn, spec. 223. R. Brown
prodr. 326. _ Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.) _ Insulae
Societatis.(Forst.) _ ArchipelagusSandwicenses.,
(Lay et Coll.)
LXIHI, PLANTAGINEAE.
957. Prantaco Masor Linn, spec. 163. _ Nova Zee-
landia, Riviere Tamise, (Less. et d’Urv.)
958. Prantaco QUEELENIANA Gaudich. ad Freye. p, 445.
£. 50. —_ Insulae Sandwicenses. (Gaudich. Cham.
Lay et Coll.)
LXIV. SYNANTHERAE.
959. Centaures Aapuna Lam, dict. I. 667. Lessing in
Linnaea VI. 86. Calcitrapa patibilcensis Kunth nov, gen
et spec. IV. 18. _ Insula Paschatis, (Cham.)
960. Sonenus orerackvs Linn, Forst, prodr, n.|[270.
A, Rich, Flor. Nov. Zeel, n, 270._Nova Zeelandia,
(Forst. Lesson et d’Urv.) _ Archipelagus Amicorum.
(Forst.)
961. Eruursa AGERATOIDEs TMook. ad Beechey p. 66,
168
excl synon,. _ Archipelagus Societatis. (Lay etColl,)
Fortassis ad Vernoniam chinensem trahenda,
962. Vernonsa cnınensıs Lessing in Linnaea VI. 105.
Centratherum chinense Lessing op. cit. V. 320. Conyza
chinensis Lam, dict, II. 83. Isonema ovata Cass. in Dict.
sc. nat AU F7N25.I22
(Cham.)
963. ELEPHANToOPUS cARoLınıanus Willd. sp. III. 2390.
Lessing in Linnaea V. 324. _ Guam, archipelagi Ma-
riannae. (Gaudich, Cham.) verisimiliter introductus.
964. Distrerrtus sricatus Cass, in Dict. sc. nat. XIII,
366. Lessing in Linnaea V. 323. Elephantopus spicatus
Swartz prodr. 113. Guam, archipelagi Marian-
nae. (Cham. Less.) Verisimiliter introductus,
965. AGERATUM Linn. sp. 1175. Forst.
prodr. n. 285. _ Tanna, Novarum Hebridum.
(Forst.)
966. AnENnosTEmMA vıscosum Forst. char. gen. 45. prodr.
n. 284. Javenia erecta Swartz Flor. ind, occ. 1333. Ver-
besina Lawenia L. _ Archipelagus S ocietatis, (Forst.
Lay et Coll.) _ Insulae Radack Micronesiae.(Cham.)
— Owahou, archipelagi Sandwicensis, (Cham.) _
Guam, archipelagi Mariannae. (Cham.)
Guam, archipelagi Mariannae.
CONYZOIDES ?
967. ADENosTEmMA Guurınosum * Lavenia glutinosa
Gaudich, ad Freyc, 471. _ Archipelagus Sandwicen-
sis alt. 450__500 hexap. (Gaudich.) Oholekremekari. Ko-
kolekreme-kari,
968. Smawıa ranıcuLara Forst. char. gen, 48. prodr.
n. 307. A, Rich. Flor. Nov. Zeel. n. 28%. __
landia. (Forst.)
969. SoLıpaco ARBoRESscEs Forst. prodr. n. 298. A.
Rich, Flor. Nov. Zeel. n. 290. _ Nova Zeelandia,
(Forst.)
970. Aster svgurarus Rich. in Michx. Flor. bor. amer.
II. 111. _ Owahou, archipelagi Sandwicens. (Cham.
Lay et Coll.)
974. AsTER TENERRIMUS Lessing in Linnaea FI. 120.
_— Owahou, archipelagi Sand wicensis, (Cham.)
972. ASTER FURFURACEUS A. Rich. Flor. Nov. Zeel.
n. 286. Eurybiae spec. DC. in litt. _ Nova Zeelan-
dia, loco dicto Riviere Tamise. (Less. et d’Urv.) Tarata.
973. AsTER HOLosErRICEUS Forst. prodr n.296.A. Rich.
Flor. Nov. Zeel, n. 287. _ Novae Zeelandiae ru-
pes ad Dusky bay et varietas in summis montibus. (Forst.)
974. Aster corıacEvs Forst, prodr. n. 297. _ Nova
Zeelandia, (Forst.)
975. Vırrapınıa AustRALıs A, Rich, Flor. Nov. Zeel.
n. 289. Brachycome spathulata Gaudich. ad Freyce. p. 467.
— Novae Zeelandiae arenosa saxosa, passe de
Francais. (Less. et d’Urv.)
976. ERIGERON cANADENSISs Linn. spec 1210.
archipelagi Sand wicenses. (Cham,)
977. ERIGERON LEPMOoTUS Lessing in Linnaea FI. 502.
— Owahou, archipelagi Sandwicensis. (Cham.)
978. ErıGERon Mmurrırzorus Hook. ad Beechey p. 87.
— Archipelagus Sandwicensis. (Lay et Coll.)
Nova Zee-
— Owahou,
979. ErıeERoNn PAucırLorus Hook. ad Beechey p. 87.
p. 66.
ENDLICHER , ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
— Archipelaggus Sandwicensis. (Lay et Coll.)
Macrae,
980. LaGEnorHnorRA FoRsTERı * Microcalia australis
A. Rich, Flor, Nov. Zeel, n. 271. t. 30. Calendula pumila
Forst. prodr. n.305 _ Nova Zeelandia (forst.)
Hävre de l’Astrolabe. (Less. et d’Urv.)
981. Monenteies FoRsTERIı * Gnaphalium redolens
Forst. prodr. n, 533. Conyza redolens Willd. spec. III.
1951. Tessaria redolens Lessing in Linnaea A. 1
Nova Caledonia. (Forst.)
982, Monenteies spicarus Labill.
Baccharis Forst. prodr, n. 536. —
(Zabill.)
983. MonEnTELES spuackrarus Labill, Nov, Caled.t.%4%4.
Nov. Caled, t. 43.
Nova Caledonia.
Baccharis Forst. prodr. n. 537. _ Nova Caledonia.
(Labill.)
984. SıcEspekıaA oRIENTALIS? Linn, Hook, ad Beechey
— Archipelagus Societatis, (Lay et Coll.)
985. GLossogYNE TENUIFOLIA Cass. in Dict. sc. nat. LI.
75. Bidens tenuifolia. Labill /Vov. Caled. t.45._Nova
Caledonia. (Labill.) _ Guam archipelagi Marian-
nae. (Gaudich.)
986. Ecuıeta erEctA Linn, _ Guam archipelagi Ma-
riannae. (Cham. Lesson.)
987. Ecrıera panustriıs Forst. ex Spreng. syst. III,_
603. E. prostrata. Forst, prodr, n, 302. _ Tanna Nova-
rum Hebridum. (Forst.)
988. Weperıa arıstara Lessing in Linnaea FT, 160.2
Buphthalmum helianthoides Forst. n, 30%. non V’Herit,
Buphthalmum australe Spreng. syst. III. 605. Verbesina
strigulosa Gaudich. ad Freye. 463. _ Inter tropicos
passim (Forst) _ Radack Micronesiae. (Cham.)
989. Weperıa ? Tannensis * Buphthalmum procum-
bens Forst. prodr. n.542 _Tanna Novarum Hebri-
dum, (Forst.)
990. Wepveuıa cHuamıssonis Lessing in Linnaea VI. 161.
Verbesina canescens. Gaudich, ad Freye. 463. _ Guam
archipelagi Mariannae. (Cham. Gaudich.)
991. Bivens rınosa Forst, prodr. n. 281. A, Rich. Fl.
Nov. Zeel.n.275. _ Tongatabou archipelagi Amicorum,
(Forst) _ Nova Zeelandia, frequens, (Lesson et
d’Urv.) Kocriki.
992. Bıpens sanpwrcensıs Lessing in Linnaea VI 508.
®2B. luxurians Hook. ad Beechey p. 86. non Willd. _
Owahou insularum Sandwicensium. (Cham. Lay. et
Collie.)
993. Bınens panıcusata Hook ad Beechey p. 66. wen
Taiti archipelagi Societatis. (Collie.)
994. Bıvens oporara? Cav.ic.I, t.13. Hook. ad Bee-
chey p.66. _ ArchipelagusSocietatis (Layet Collie.)
995, Campyrorneca austrauıs Lessing in Linnaea FI.
509. Bidens australis Spreng. syst. ILL, 435. Coreopsis
fruticosa Forst. prodr. n. 544. Bidens mierantha Gau-
dich, ad Freyc. 464. _ Insulae tropico inclusae,
(Forst.) _ Archipelagus Sandwicensium. (Gaudich.
Lay et Collie.) Owakou. (Cham.)
996. CAMmPyLOTHECA? HELIANTHOIDES * ron.
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
thoides Forst. prodr. n. 543. _ Insulae tropicis inclu- |
sae. (Forst.)
997. Camextortueca ? % TANNEnsıs * Coreopsis Forst.
prodr. n.545. _ Tanna Novarum Hebridum (Forst.)
998. Dusavrıa pLAnTacınırouıa Gaudich ad Freyc. 469.
Lessing in Linnaea VI.162 _Insulae Sandwicenses,
alt. 550__600 hexap. (Gaudich.) Owahou (Cham.)
999. Dusaurıa Laxa Hook. ad Beechey p.87. _ Insulae
Sandwicenses. (Lay et Collie.)
1000. Raızrıardıa inearıs Gaudich. ad Freyc. 469.
t. 38. _ Archipelagus Sandwicensis. (Gaudich.) —
Raillardiae tres species ineditas, a Menziesio et Macrae
in insulis Sandwicensibus detectas, commemorant
Hook. et Arn. ad Beechey p. 88.
1004. LieorricuE austrauıs Lessing in Linnuea FI.
"510.2 Verbesina lobata Gaudich, ad Freyc. 464. Hook. ad
Beechey p. 87. _ Archipelagus Sandwicensis. (Gau-
dich. Lay et Collie.) Owahou. (Cham.)
1002. VERBESInA Lawarum Gaudich ad Freyc. %6%, __
InsulaeSandwicenses, alt.350__400 hexap. (Gaudich.)
1003. VERBESINA connata Gaudich, ad Freyc. 464 _
Insulae Sandwicenses, (Gaudich.)
100%. Verpesina ? uastunata Hook. ad Beechey p. 87.
— Archipelagus Sandwicensium, (Lay et Collie.)
1005, VERBESINA ? succuwenta Hook. ad Beechey.p. 87.
— Owahou archipelagi Sandwicensium, (Lay et
Collie.) Nehe. Nenehe.
1006. VERBESINA ? ARGENTEA Gaudich, ad Freyc. 463.
— Guam archipelagi Mariannae. (Gaudich.)
1007. Coruza? coronorıroLıa Forst. prodr, n. 300. A.
Rich. Fl, Nov. Zeel. n. 276. — Nova Zeelandia.
(For'st.)
1008. Arrtemısıa vuzrcarıs Linn, _ Culta in Guam,
archipelagi Mariannae. (Gaudich. Less.) Ferva St.
Maria Hisp.
1009. Arremısıa austrauıs Lessing in Linnaea VI, 522.
— Owahou archipelagi Sandwicensis. (Cham.)
1010, Myrıosyne mınura Lessing in Linnaea VI, 219.
Cotula minuta Forst. prodr. n 301. A. Rich. Fl. Nov.
Zeel. n.277. Grangea minuta Poir, Dict. X.825, _Nova
Caledonia. (Forst) _ Nova Zeelandia, Baides
lles, (Lesson et d’Urv.) Pouanoneko.
1011. Craspepıa unırLoraA Forst. prodr. n. 306. C.
glauca Spreng. syst,. III. 441. Richea glauca Labill. Nov.
Holl.t.16. _ Nova Zeelandia, Qucen Charlottes
Sound. (Forst.)
14012, CrAspEDIA FIMBRIATA Forst. msc. in Herb, Mus.
par, ex.DC. in litt, _ Nova Zeelandia. (Forst.)
1013. Cassınıa LePToPnYLLA R. Brown in Linn. Trans-
act. XII, 126. Calea leptophylla Forst. prodr. n. 287. A.
Rich. Fl. Nov. Zeel. n. 273. _ Nova Zeelandia
prope Tolaga. (Banks.) Queen Charlottes Sound. (Forst.)
4014. Heuicnkysum (OZOTHALMUS) PINIFOLIUM R, Brown
in Linn. XII. 125. Transact. Calea pinifolia Forst. prodr,
n. 288. A. Rich. Flor. Nov. Zeel. n.274. _ Nova Zee-
landia, (Forst.)
1015. GNAPHALIUM SANDWICENSE Gaudich, ad Freye. 166,
169
Lessing in Linnaea VI.525. _ Owahou, archipelagi San d-
wicensis, (Gaudich. Cham, Lay et Collie.)
1016. GNAPHALIUM LUTEO-ALBUM var,incanum, A. Rich.
Fl. Nov. Zeel. n.278. _ Nova Zeelandia, (Lesson et
d’Urv.) Poukatea. _ Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
— Nova Caledonia. (Zorst.)
1017. GNAPHALIUM SIMPLEX A. Rich, Fl.nov. Zeel.n.279.
— Novae Zeelandiae rupes, loco hävre de l’Astro-
labe. (Lesson et d’Urv.) Poukatea.
1018. GNAPHALIUM LANATUM Forst, prodr. n. 29%. A.
Rich, Fl. nov. Zeel. n. 280. _ Nova Zeelandia,
(Forst.) Passe de Francais et hävre de l’Astrolabe. (ZLes-
son et d’Urv.)
1019, GNAPHALIUM TRINERVE Forst, prodr. n. 289. A.
Rich. Flor. Nov, Zeel. n.231. _ Nova Zeelandia,
ad Dusky Bay. (Forst.)
1020. GnarHnauıum (LasıoPoGoNn) INVOLUCRATUM Forst.
prodr. n. 291. A. Rich. Flor. Nov, Zeel. n. 282._Nova
Zeelandia. (Forst.) Hävre de l’Astrolabe, Bai des
lles ete. (Lesson et d’Urv.) Poukatea. Pouklimou.
1021. Arnıca? oPporına Forst. prodr. n. 299. A. Rich.
Fl. nov. Zeel. n. 272. _ Nova Zeelandia, ad Dusky
Bay. (Forst.)
1022, SenEcıo rEınowı * Brachyglottis rotundifolia
R. Forst. char, gen. 46. n. 1. Cineraria rotundifolia G.
Forst. prodr, n. 29%. A. Rich. Fl. nov. Zeel, n. 291. _
Nova Zeelandia, ad Dusky Bay. (Forst.)
1023. Senecıo Georcu * Brachyglottis repanda R.
Forst, char. gen, 46. n, 2. Cineraria repanda G. Forst,
prodr. n. 292. A. Rich. Fl. nov. Zeel. n. 292. _ Nova
Zeelandia, Queen Charlottes Sound. (Forst.)
1024, Senecıo Lautus Soland. ex Forst. prodr. n. 538.
Willd. sp. III. 1981, _ Nova Zeelandia, (Forst.)
1025. Senecıo austrarıs Willd. sp. ZIZ. 1981. A. Rich.
Sert astrolab. p. 431. t. 39. S. angustifolius Soland. ex
Forst. prodr, n.539. non Linn, _ Nova Zeelandia
(Forst.)
4026. Senecıo neeLEcortuvs A, Rich. fl. Nov, Zeel,
n. 295. _ Nova Zeelandia, hävre de l'Astrolabe.
(Lesson et d’Urv.)
1027. Senecıo arsurus A Rich. Fl, Nov. Zeel. n. 296.
Sert. Astrolab. p. 10%& _ Nova Zeelandia, hävre
de l’Astrolabe. (Lesson et d’Urv.)
1028. Senecıo cAarıznarıs Gaudich. ad Freye. 468. _
Insulae Sandwicenses., (Gaudich.) Pumokani.
1029. SENEcIO Lessing in Linnaea
VI. 526. _ Owahou, archipelagi Sandwicensis
(Cham.)
1030. XERANTHEMUM ? BELLIDIOIDES Forst. prodr, n. 293.
A. Rich Fl. Nov. Zeel, n. 283. _ Nova Zeelandia,
(Forst.)
1031. Curysocoma ? PpureunkeA Forst. prodr. n. 286.
— Tanna Novarum Hebridum, (Forst.)
1082. Corura zıconor Soland er Forst. prodr. n. 540.
— Tanna Novarum Hebridum. (Forst.)
1033, Scorzonera scarıcErA Soland. er Fors’, prodı
n. 684, _ Nova Zeelandia, (forst.)
25
SANDWICENSIS
470
LXV. STYLIDEAE.
1034. Sryrivium spathusatum R. Brown prodr. I. 569,
A, Rich. Fl. nov. Zeel. n. 268. _ Nova Zeelandia,
baie Tasman. (d’Urv.) Differt a planta Novae -Hollan-
diae scapo basi piloso.
1035. FoRsTERA sEDIFOLIA Linn, f. ir nov. Act. upsal.
III, 184,19. _ Nova Zcelandia, DuskyBay. (Ferst.)
LXVI. GOODENIEAE.
1036, Goopensa REPENs Labill. nov. Holl. I, 53. £. 76.
A, Rich, Fl. nov, Zeel.n. 267, Selliera radieans Cav. ic.
V. 49. t. 474, f. 2. _ Nova Zeelandia, hävre de
V’Astrolabe (Zesson.) Renoreko.
1037. Scazvora Kkönısıı Vahl symb. Ill. 36. S. Lobe-
lia Linn. Forst. prodr. n. 87. _ Tongatabou , archipelagi
Amicorum. (Forst.) _ Tikopia. (Less.) _ Insulae
Societatis, (Layet Collie.) Taiti. (Macrae.) _ Insula
Romanzoff. (Cham.) _ Guam e Mariannis. (Zess.)
1038. ScarvoLA sERıcEA Forst. prodr.n. 50%. R. Brown
prodr. 1.583. _Insula Botanices prope Novam Ca-
ledoniam. (Forst.) _ Tongatabou, archipelagi Ami-
corum. (Less)
1039. Scarvora montana Labill. nov. Caled. t. 42. non
Gaudich., _ Nova Caledonia. (Labül)
1040. Scarvora morzıs Hook. ad Becchey 89. _ In-
sulae Sandwicenses. (Lay et Collie.)
1041. Scazvora sauıena Forst. predr. n.505.__Nova
Caledonia, (Forst.)
4042. Scarvora GaupicHaumst Hook. ad Beechey 89,
S. montana Gaudich. ad Freyc. 460. non Labill. _ Insu-
lae Sandwicenses, (Gaudich. Lay et Collie.)
1043. ScaEvoLA cHAMmIssonIana Gaudich. ad Freye. t. 82,
Hook. ad Beechey 89. _ Insulae Sandwicenses. (Gau-
dich. Lay et Collie.)
1044. ScaEvoLA MENZIESIANA Cham, in Linnaea VII.
237. _ Owahou Sandwicensium, (Cham,)
1045. Scaevora graura Hook, ad Beechey 89. _ Insu-
lae Sandwicenses, (Lay et Collie.)
LXVI. LOBELIACEAE,
1046. Logenıa AuaTa Labill. zov. Holl. L, 51. t. ©.
A, Rich, Fl. nov. Zeel. n. 265. _ Nova Zeelandia,
hävre de l’Astrolabe. (Lesson) Pourao. ß. stolonifera
Endl. Fl. Norf. n. 97. Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
1047. Losenıa angunata Forst, prodr.n.309._Nova
Zeelandia. (Forst.) -
4048. LoBELIA ARBOREA Forst, prodr. rn. 807. _ Insu-
lae Societatis. (Ferst.)
1049. Lozerıa rınnarırına Cham, in Linnaca VILL,
220. _ Owahou Sandwicensium. (Cham.)
1050. Losetıa amsıcua Cham. in Linnaea VIL, 221.
— Owahou Sandwicensium. (Cham.)
4051. Loseuıa cauycına Cham, in Linnaea VIII, 222.
— Owahou Sandwicensium. (Cham.)
1052. Loperıa supersa Cham, in Linnaea VIH. 223.
— Owahou Sand wicensium. (Cham.)
1053. LoBELIA (DELISSEA) suBcorpdata Gaudich. ad
Freyc.%56,6.77,_.Insulae Sandwicenses, (Gaudich.)
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
1054. Loseuıa (DELISSEA) unpurara Gaudich, ad Freye.
457,.78. — Insulae Sandwicenses, (Gaudich.)
1055. Loseuıa (DELISSEA) acumınara Gaudich, ad Freye,
457, 1.76. Insulae Sandwicenses. (Gaudich, Lay et
Collie.)
1056. LoBELıA (DELISSEA) ANGUSTIFoOLIA Cham. in Lin-
naea VIII.219. _OwahouSandwicensium, (Cham.)
1057. LoseLıa (cvAnEA) GRıMESIANA Gaudich. ad Freyc.
457. 1. 75. __ Insulae Sandwicenses. (Gaudich. Lay
et Collie,) Toud-novi.
1058. LoperıaA (ROLLANDIA) LAncEoLATA Gaudich. ad
Freye. %58. t, 74.Hook.ad Beechey 88._Insulae Sand-
wicenses. (Gaudich. Lay et Collie. Macrae.)
1959. Loserıa (ROLLANDıA) crıspa Gaudich. ad Freyc.
459. _Insulae Sandwicenses, (Gaudich.)
1050. LosEL1aA (CLERMONTIA) OBLoNGıFoLıa Gaudich. ad
Freyc.%459..72. _Insulae Sandwicenses, (Gaudich,)
. 1061. LoBeELıA (CLERMONTIA) PERSIcIFOLIA Gaudich, ad
Freyc.459 1.72, _Insulae Sandwicenses. (Gaudich.)
1062, LoBELIA (CLERMONTIA) GRANDIFLORA Gaudich, ad
Freyc.459. £.73. _ Insulae Sandwicenses. (Gaudich.
Macraee.)
1063. LoBELIA (CLERMONTIA) MAcRosTachys Hook. ad
Beechey 88.._Insulae Sandwicenses. (Lay et Collie.)
106%. LoBELIA (CLERMONTIA) KAKEANA Meyen Reise II,
139, —_ Insulae Sand wicenses. (Meyen.)
LXVUOI CAMPANULACEAE,
1065. WAHLENBERGIA GRacıııs var. polymorpha Alph.
DC. camp.76. W. gracilis A, Rich, Fl, nov. Zeel. n. 364.
Campanula gracilis. Forst. prodr. n.84. Campanula poly-
morpha diffusa. Sol. msc,. _Nova Zeelandia. (Banks
et Sol. Forst.) Hävre de l’Astrolabe. (Lesson.) Kouletao.
— Nova Caledoni-a. (Forst.)
LXIX, VACCINIEAE.
1066. Vaccınıum cEREUM Forst. prodr. n, 167. _ An-
dromeda cerea Linn, _ Taiti, archipelagi Societatis.
(Forst.)
1067. VaccınıUM PENDULIFLORUM Gaudich. ad Freyc.
454.1. 68. _ Insulae Sandwicenses, (Gaudich.)
LXX. ERICINEAE.
1068. ANDROMEDA RUPESTRIS Forst, prodr. n, 195. A.
Bich. Flor, Nov. Zeel. n. 254. t. 27._ Novae Zeelan-
diae australioris rupestria. (Forst.)
1069. GausTHERIA AnTıropa Forst, prodr. n. 196. A.
Rich. Flor. Nov, Zeel. n. 255.1.28. _ Nova Zeelan-
dia. (Forst.) Bai des lles, (Less.) Tovaye.
LXXI. EPACRIDEAE.
1070. CyATHoDES TAMEIAMEIAE Cham. et Schlecht, ir
Linnaea. I, 539. _ In aridis prope Hanaroro insulae
Owahou eSandwicensibaus, (Cham.)
4074. Cyarnopes Banksıı Gaudich, ad Freyc. 98. absq.
phrasi. _ Insulae Sandwicenses.(Gaudich.)
NB. Species tres ineditae imberbes Taitensis et duae
Sandwicensis, quarum una a Gaudichaudio indicatur, a
Banksio et Solandro detectac, apud Browneum comme-
morantur.
ENDLICHER,, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEESINELN.
1072. EracRıs PAUcırLorA A. Rich. Flor. Nov, Zeel.
n, 256, 1.29. _ Nova Zeelandia, Baideslles.(Zess.)
Toetoe.
1073. Levcorogon rascıcuzarus A. Rich. Flor. Nov,
Zeel, n. 257. Epacris fasciculata Forst. prodr. n, 72. _
Nova Zeelandia. (forst.)
107%. LEeucopocon FORSTERI A, Rich, Flor. Nov. Zeel.
n. 258. Epacris juniperina Forst. char. gen. 10. prodr.
n.71. _ Nova Zeelandia. (forst,) Hävre de l’Astro-
labe. (d’Urv.)
1075. Leucorocon cymeurae Labill. Nov. Caled. t. 39.
—_ Nova Caledonia. (Zabill.)
1076. Prxtacnonpra pumiza R. Brown prodr, I. 549.
Epacris pumila Forst. prodr. n.70._Novae Zeelan-
diae alpes. (Forst)
1077. DrAcoOPHYLLUM LonGIroLIum R, Brown prcdr. I.
556, A, Rich. Flor. Nov. Zeel, n. 260. Epacris longifolia
Forst. char. n. 10. prodr. n, 68. _ Nova Zeelandia.
(Forst.)
1078. DRACOPRYLLUM ROSMARINIFOLIUM R. Brown prodr.
556. A. Rich. Flor. Nov, Zeel. n. 261. Epacris rosma-
rinifolia Eorst, prodr. n. 69. _ Novae Zeelandiae
alpes. (Forst.)
1079. DrACOPHYLLUM URVILLIANUM A, Rich. Flor, Nov.
Zeel. n. 262. _ Novae Zeelandiae rupes, Bai de
Tasman, (d’Urv.)
1080. DRACOPHYLLUM LESSONIANUM A, Rich. Flor. Nov.
Zeel. n. 263. _ Novae Zeelandiae rupes,(d’Urv)
LXXIL, EBENACEAE.
1081. Mara zırnıprica Forst, char. gen. 61. prodr. n.
366. Labill. Nov. Caled.t. 35. _ Insulae Amicorum,
(Forst) _ Nova Caledonia, (Zabill.)
1082. Mara rura Labill. Nov. Caled, t.36. _ Nova
Caledonia., (Labill.)
1083. Mara mAsoR Forst. pl. esc. 21. prodr, n. 557,
— Insulae Amicorum. (Forst.)
41084. XımensaA ELuiprica Forst. prodr, n. 162, Labill.
Nov, Caled.t. 37._NovaCaledonia (Forst. Labill,)
4085. Puerzuine comosa Labill. Nov. Caled. t. 38,
Nova Caledonia. (Zabill.)
LXXII. SAPOTACEAE.
1086, Acuras costara Endl. Flor. Norf. n.96. _— In-
sula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
1087, Mimusors vısseora R, Brown prodr.531. Achras
dissecta Forst. pl. esc.13. _ InsulaeAmieorum.(Forst.)
1088, Bassıa oBovara Forst. prodr. n. 200. _ Tanna
Novarum Hebridum, (Forst)
LXXIV. MYRSINEAE.
1089. Myrsıne orassıronıa R, Brown prodr. 534. _
Insula Norfolk. (Ferd, Bauer.)
1090. Myrsıne URVILLEI Alph. DC. irn Linn. Transact.
XVII. 105. _ Nova Zeelandia, Bai Tasmann,
(d’Urv.)
. 1094, Myrsıne RICHARDIANA * Suttonia australis A.
Rich, Flor. Nov. Zeel. p. 349. t. 38. _Nova Zee-
landia, passe des Frangais, (Less. et d’Urv.)
471
1092. Marsa nemoranıs Alph. DC, in Linn. Trersact,
XVII. 139. Baeobotrys nemoralis Forst. char. gen. 22.
Mart. choix des plant. t. 6. _ Tanna Novarum He
bridum, (Forst.)
LXXV. PRIMULACEAE,
1093. Samorus uırrorauıs R. Brown prodr, 428, Shef-
fieldia repens Forst. prodr. n, 67. char. n.9, _ Nova
Zeelandia. (Forst.) Hävre de l’Astrolabe. (Zess.) Ma-
koako _ Insula Paschatis. (Forst) _ Insula Nor-
folk. (Ferd. Bauer.)
109%, LysımacHntA DECURRENS Forst. prodr. n. 65, _
Tanna Novarum Hebridum. (Forst.)
LXXVI. SCROPHULARINEAE.
1095. Veronica sauıcıronsa Forst, pordr. n. il. A.
Rich, Flor. Nov. Zeel. n, 237. _.Novae Zeclandiae
littora. (Forst.) Hävre de l’Astrolabe, (Less.) Kolokian.
Vid. App. n. 2%,
1096. VERoNIcA AnGustırousa A.Rich. Flor, Nov. Zeel.
n. 238. _ Novae Zeelandiae littora, locis dictis:
bassin des Courans, passe des Francois ete, (Less.)
1097. Veronica ErrıpticaA Forst. prodr. n,10. A. Rich,
Flor. Nov, Zeel. n. 239, _ Nova Zeelandia,(Forst.)
1098. VERONICA CATARACTAE Forst. prodr.n.9, A. Rich,
Flor. Nov. Zeel. n. 240. _ Nova Zeelandia,(Forst.)
1099. Eupnrasıa cunEara Forst, prodr.n.234. A. Rich,
Flor. Nov, Zeel,n. 241. _ Novae Zeelandiae ru-
pes maritimae (Forst.) loco dicto baie Tologa (Less.)
Rata,
41100, TırTMmAnnıa dE21,.288,
ovaTa Reichenb, Aort.
Hornemannia ovata Link. Antirrhinum hexandrum
Forst, prodr. n. 230. _. Taiti archipelagi Societatis.
(Forst.)
14101. Scorarıaı purcıs Linn. 168. Insulae
Societatis. (Lay et Coll.)
1102, Lımnorniva GRATIOLOIDEs R. Brown prodr, I.
spec.
442. _ Insulae Mariannae. (Gaudich.) Gne-gne.
1103. LımnormıLa serrata Gaudich, ad Freye, 448.
t. 57. f. 2. — Insulae Mariannae, (Gaudich.) Gne-gne
sousowanganı.
110%. ScROPHULAROIDES ARBOREA Forst, prodr, n. 528.
— Insulae Societatis et Marchionis. (Forst.)
LXXVIL CYRTANDRACEAE.
1105. CyrranprA BIFrLoRA Forst, char. t. 3. Besleria
biflora Forst. prodr. n 236. _ Taiti archipelagi Socie-
tatis. (Forst. Lay et Coll.)
1106. CyrranDrA corDıFOLIA Gaudich, ad Freye. 446.
t. 56, _ Insulae Sandwicenses, (Gandich. Lay et
Coll.) Fafara.
4107. CYRTANDRA GRANDBIFLORA Gaudich, ad Freyc. 447.
t.5%4. _ Insulae Sandwicenses. (Gaudich. Lay eı
Collie.)
1108. Cyrtanpra vEssonsana Gaudich, ad Freyc. 447.
£. 5%. _ Insulae Sandwicenses. (Gaudich. Lay et
Collie.)
1109. CxrranprA TRIFLORA Gaudich. ad Freyc, 447.
t, 52. — Insulae Sandwicenses, (Gaudich.)
172
4110, Cyrtanpra Ruckıana Meyen Aeise II. 125. _In-
sulae Sandwicenses. (Meyen.)
4111. CyYRTANDRA GARNOTIANA Gaudich, ad Freyc.447.
t. 53. _ Insulae Sandwicenses, (Gaudich, Lay et
Collie.)
1112. Cyrranpra PaLuDosa Gaudich. ad Freyc. 447. _
Insulae Sandwicenses. (Gaudich. Lay et Coll.)
1113. Cyrranpra Mmenzıesıı Hook, ad Beechey 9. _
Insulae Sandwicenses. (Menz.)
1114.
mosa Forst. prodr. n. 237. _
dum, (Forst.)
Cyrranpra cymosA Forst. char. 3. Besleria cy-
Tanna NovarumHebri-
LXXVIII. MYOPORINAE,
1115. Myororum Laeıum Forst. prodr.n,238.
Zeelandia. (Forst.)
1116. Myvororum osscurum Endl. Flor, Norf.n,110, _
Insula Norfolk. (Ferd,. Bauer.)
1117. Myororum Ppugescrns Forst. prodr. n. 239. _
Nova Zeelandia, (Forst.)
1118. Mvororım crAssıroLium Forst. prodr. n.240. _
Insula Botanices. (Forst.)
4419. MyoroRUM TENUIFOLIUM Forst, prodr.
—Nova
n. 241.
Nova Caledonia. (Forst.) _. asus? Sandwicen-
ses, (Lay et Coll. Menz. Macr.ae.)
1120. Mvororum ? Eupurasıoıes Hook. ad Beechey 67.
— Whitsundaylsland.(Lay et Coll.)
1121. AvıcEnnıa RESINIFERA Forst. pl, esc. 44. prodr.
n. 246. A. Rich. Flor. Nov. Zeel. n. 245. _ Nova Zee-
landia, (For'st.) Bai des Iles. (Zess.) Manaoua,
1122. AvıcEnnıA TOMENTosA? Linn, syst.484%,
Sandwicenses. (Lay et Coll.)
LXXIX. VERBENACEAE.
1123. CLERODENDRON INERME R. Brown prodr. 511.
Volkameria inermis Linn, Forst. prodr. n. 244. _ In in-
sulis tropico inelusis passim. (Forst. Less. Cham.)
1124. Vrrex TRrırouıa Linn, spec. 890. Forst. prodr.n.
— Insulae Amicor um. (Forst.)
4125. Vırrx ıncısa Lam, dict. II. 605.
riannis. (Less.)
__Insulae
245.
— Guam e Ma-
1126. PREMNA INTEGRIFOLIA Linn. mant. 253. _ Insulae
Societatis (Lay et Coll.) _ Guam e Mariannis,
(Less.)
1127. Lantana Aannua Linn. spec. 874 _ Insulae
Sandwicenses. (Lay et Coll.)
4128. _ VERBENA BONARIENSIS Linn. spec. 28. _ Insulae
Societatis. (Lay et Coll.)
1129. Zaranıa nopırvorA R. Brown. prodr, n. 514.
Verbena nodiflora Linn, Forst. prodr. n. 17. __ Tanna,
Novarum Hebridum, (Forst.)
1130. * Oxera ruucherza Labill, Nov, Caled. t. 28.
— Nova Caledonia. (Zabill.)
LXXX, LABIATAE.
1131. Ocvmum canıum Sims. Bot. Mag. t.2455.
lae Mariannae, (Gaudich.)
1132. Ocymum erarıssımum Linn. sp, 832. __ Insulae
Societatis (Lay et Collie.)
— Insu-
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
1133. Ocymum sanctum Linn, mant. 85. _ Guam e
Mariannis. (Cham.)
113%. CoLeus ATRroPurpuReus Benth, Zabiat. 54. Ocy-
mum scutellarioides Forst. prodr. n. 233. non Linn, _
Tanna, Novarum Hebridum, (Forst.)
1135. Preorrantuus pARvırLorus Willd, Akort. berol.
t. 65.2 P. australis Hook. ad Beechey 92. __ Insulae
Sandwicenses. (Cham. Lay et Co’lie, Macrae.) _
?Insulae Societatis. (ex Benth.)
1136. PLEorkAnTHUs FORSTERI Benth, Zabiat, 38. Ocy-
mum pusillum Forst. prodr. n. 527. _ Tanna, Nova-
rum Hebridum. (Forst)
1137. Hyrrıs carırara Jacgq. ic. rar. t. 114. _
e Mariannis. (Zess.)
1138. Hypris peorınara Poit, in Annal. Mus. VII. #7.
Nepeta pectinata Linn, spec. 799, — Guam e Mariannis.
(Less. Gaudich.)
4139. Micromerıa cunnıncnamm Benth. Labiat. 730. _
Nova Zeelandia borealis, ad fluvium Mangamaka
Hokianga. (Cunningh.)
1140. Leucas pecemventara Smith in Rees Cyclop.
Benth. Labiat. 609. L. stachyoides Spreng. syst. II. 124.
Phlomis decemdentata Willd. spec. III, 124. Stachys de-
cemdentata Soland. ex Forst. prodr. n. 526, _ Insulae
Societatis. (Soland.) Taiti. (Mathews.) — Polyne-
sia oceidentalis. (Beech.)
1141. PuysLosteeıa DEnTATA Benth, in Bot. Reg. n. 1292.
Labiat. 651. _ Owaihi archipelagi Sandwicensi s.
(Macrae.)
Guam
1142. Pnyrrosteer vestira Benth. in Bot. Reg. n. 1292,
Labiat. 651. _ Owaihi re Sandwicensis,
(Macrae.)
1143. PnytLLosTEgIA GRANDIFLORA Benth. ir Linnaea
VI. 78. Labiut. 651. Prasium grandiflorum Gaudich, ad
Freyc. 253. t. 65. f. 2... Owahou archipelagi Sand wi-
censis. (Gaudich. Cham. Lay et Collie , Macr.ae.)
1144. PnyıuostEgıa eLaBrA Benth, Zabiat. 652. _ Owa-
hou archipelagi Sand wicensis., (Nels. Macrae. Beech.)
1145. Pnyuuostesıa cuamıssonis Benth. in Linnaea VI.
79. Labiat,. 651. Prasium glabrum Gaudich. ad Freye.
252. t. 64. _ Archipelagus Sandwicensis. Owahou.
(Cham.) Movi. (Menz.) 5
1146, PhytuLostEgia MAcROPHYLLA Benth, in Bot. Reg.
n. 1292. Labiat. 652. Prasium macrophyllum Gaudich. ad
Freyc. 253. t. 65. f.3._ Archipelagus Sandwicensis.
(Menz. Nels. Gaudich.) Owaihi. (Macrae.)
1147. PuytLostEgIa PARVIFLORA Benth. in Linnaea VI.
79. Labiat. 652. Ph. leptostachys Benth. in Bot, Reg, n.
1293. Prasium parviflorum Gaunich, ad Freyc. 253. t. 65.
f. 4. — Owahou archipelagi Sandwicensis,(Gaudich.
Cham. Lay et Coll. Macrae.)
1148, Puyzuosrecıa Morzıs Benth. ir Zinnuea VI. 79
Laliat 652. _ Insulae Sandwicenses. (Cham.)
1149. Puyzuostegıa cLavara Benth. Bot. Reg. n. 1292.
Labiat. 653. _ Owaihi archipelagi Sandwicensis.
(Macr.ae.)
1150. PuyıLostesıa RACEMosa Benth. in Bot. Reg. n.
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
173
1292. Labiat. 653. _ Owaihi archipelagi Sandwicen-|pl. esc. 24 prodr. 24. An Batatas? _ Passim cultus.
sis. (Macrae.)
4151. Puyzzostecıa Hırsura Benth, in Bot. Reg. n.
1292. Labiat. 653. _ Owahou archipelagi Sandwicen-
sis. (Mucrae.)
4152. PuvrLostesıa FLorıgunna Benth. Labiat, 653.
— Insulae Sandwicenses. (Nelson.)
1153. STENOGYNE MAcRANTHA Benth, in Bot. Reg. 1292.
Labiat. 654. _ Owaihi archipelagi Sandwicensis.
(Maecrae.)
4154. STEnogynE sessıLıs Benth. Zabiat. 654. _ In-
sulae Sand wicenses. (Menz.)
4155. STENOGYNE corDaTA Benth, Zabiat, 654. _ In-
sulae Sandwicenses. (Nels.)
1156. Stenogyne Rrucosa Benth, in Bot. Reg. 1292.
-Labiat. 655. _ Owaihi archipelagi Sandwicensis.
(Menz. Macrae.)
4157. STENOGYNE MICROPHYLLA Benth. Zabiat, 655. _
Owaihi archipelagi Sandwicensis. (Macrae.)
1158. SrTENoGYNE SCROPHULARIOIDES Benth, in Bot. Reg.
n. 1292, Labiat. 655. _ InsulaeSandwicenses.(Menz.)
Owaihi (Macrae.)
‘ 41159, STENOGYNE NELSoNI Benth, Zabiat. 655. _ In-
sulae Sandwicenses. (Nelson.)
1160. Tevcrıum ınrıarum Swartz prodı. 88. Benth.
Labiat. 672. T, palustre Kunth in Humb. et Bonpl. nov.
gen. et spec. II. 306. T. villosum Forst. prodr. n.232, _
Tongatabou archipelagi Amicorum, (Forst.)
LXXXI ACANTHACEAE,
1161. Justırıa repanna Forst. prodr. n. 12. _ Tanna
Novarum Hebridum, (Forst.)
1162. Justırıa LongIroLIa Forst. prodr.n.13. _ Tanna
NovarumHebridum, (Forst.)
1163. Dıantnera coerurA Forst. prodr,n. 1%. _ Insula
Botanices add Novam Caledoniam. (Forst.)
1164, DıantneraA cıavara Forst. prodr. n. 15. __ In-
sulae Societatis. (Forst,)
14165. Rurıııa rerrans Linn, Forst, prodr. n. 242. _
Tanna Novarum Hebridum, (Forst.)
1166, Rurınıa FRAGRAns Forst, prodr. n. 243. _ Taiti
archipelagi Societatis. (Forst.)
4167. Acantnuus ızıcıroLıus Forst, prodr, n. 247. _
Tanna, Novarum Hebridum. (Forst.)
LXXXI. CONVOLVULACEAE.
1168. Convorvurus MurtıvaLvıs R. Brown prodr.463.
C. corymbosus Forst, prodr. n. 80._ Nova Caledo-
n ia. (Forst.)
1169. Convonvunus ovauıroLıus Vahl eclog. II. 16. __ In-
sulae Sandwicenses, (Lay et Coll.)
1170. ConvoLvULUS GRANDIFLORUS Forst. prodr. n. 76.
— Tanna Novarum Hebridum, (Forst.)
1171. Coxnvonvunus coELestıs Forst. prodr.n. 77. _
Tanna Novarum Hebridum, (Forst.)
1172. CoxnvorvuLus PELTarus Forst. prodr. n. 78. _
Insulae Societatis. (Forst.)
1173. Cosvorvunus cuRYsorkHızus Soland. ex Forst.
(Forst. Soland.) _ Noukahiwa. (Langsd.)
1174. Carystecıa serıum R.Brownprodr.483. A Rich.
Flor, Nov. Zeel. n. 247. Convolvulus Sepium Linn. Con.
volvulus Tuguriorum Forst, prodr. n, 74,_NovaZee-
landia. (Forst.)
1175. Carystesıa Aarrınıs Endl. prodr. Flor. Norf. n.
103. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
1176. CALYSTEGIA SOLDANELLA ß,. AustRrarıs A, Rich.
Flor. Nov. Zeel. n: 248. C. reniformis R. Brown prodr.
484, Convolvulus Soldanella Linn, _ Nova Zcelan-
dia. (Zess.) _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
1177. Ipomaea TuRPETHUm R. Brown prodr. 485, Con-
volvulus Turpethum Linn. Forst. pl. esc. 52. prodr.n. 75.
— Insulae Societatis et Amicorum, (Forst.)
1178. IromazA BATATAs Lam. Convolvulus Batatas Linn.
— Insulae Societatis et Sandwicenses.(Lay et
Coli.) _ Noukahiwa. (Langsd.)
1179. Iromara carınara Endl. prodr. Flor. Norf. n.
107. _ Insula Norfolk, (Ferd. Bauer,)
1180. Iromara ampıcuA Endl. prodr. Flor. Norf.n. 108.
— Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
1181. Iromara cATaracraR Endl.prodr. Flor. Norf.n.
106, _ Insula Norfolk. (ferd. Bauer.)
1182. Ipomaraı pennurA R, Brown prodr. 486. Con-
volvulus mueronatus Forst. prodr. n.79. _ Tanna et
Nova Caledonia. (Forst.) _ Insula Norfolk. (Ferd.
Bauer.)
1183. Iromara zona nox Linn. Forst. prodr. n. 82, _
— Tanna Novarum Hebridum, (Forst.) _ Insulae
Sandwicenses. (Meyen.)
118%. IpomarA carneA Forst, prodr. n. 83. _ Insulae
Societatis, (Forst.)
1185. Iromazrı TUBERCULATA Röm, et Schult. syst. IV.
208. Convolvulus tuberculatus Desv. _ Insulae Sand-
wicenses, Onihou. (Lay et Coll.)
1186. Iromara marırıma R. Brown prodr. 486. Con
volvulus brasileensis Linn. Forst. prodr. n. 81. Convol-
vulus Pes Caprae Linn. _ Insulae tropie o subjec-
tae. (Forst) _ Insulae Societatis, (Lay et Coll.) _
Guam e Mariannis. (Zess.)
1187. Iromara raumara Forsk. Convolvulus kairieus
Vahbl, _ Insulae Sand wicenses, Onihou. (Lay
et Coll.)
1188. Iromara PpurpurEA Lam. Convolvulus purpu-
reus Linn. Insulae Sandwicenses, Onihou.
(Lay et Coll.)
4189. Dıcnonpra Rerens Forst. char. gen. 20. prodr.
n. 134. _ Nova Zeelandia. (Forst.)
4190. EvoLvuzus HETERorHYLLUs Labill,
t.29,_ Nova Caledonia. (Zabill.)
Nov. Caled.
LXXXIUI. SOLANACEAE.
1191. Puyssuıs rraeowa Soland,. er Forst. prodr, n.
506. _ Insulae Societatis, (Soland. et Forst.)
1192. Puysauıs aneurara Linn, Hort, Cliff, 62. _ In-
sulae Societatis, (Lay et Coll.)
26
174
4193. Puysauıs Lancrırouıa Nees in Linnaea VI. 473
— Guam e Mariannis. (Zess.)
1194. Pnysarıs rarvırLora R, Brown prodr, 447. _
Vanikoro, (Less.)
4195. Nıcorrana FRUTICosA? Linn. Forst. prodr.n. 10%.
_— Insula Botanices. (Forst.)
1196. Soranum vırıpE Soland..ex Forst. prodr.n. 507.
pl. esc. 42. — Insulae Societatis. (Forst. et Soland.)
1197. SoLanum Astroıtes Forst, prodr. n. 508. __ In-
sulae Societatis. (Forst.)
1198, SoLanum rerAnDum Forst. prodr. n. 105.
sulae Societ.atis et Marchionis., (Forst.)
1199. SorLanum nıcrum Linn. sp.266._InsulaPascha-
tis, (Forst.) _ Insulae S ocietatis. (Lay et Coll.)
1200. Sozanum AVIcULARE Forst. prodr.n 107. A. Rich,
Flor. Nov. Zeel. n.242. Solanum laciniatum Ait.__Nova
Zeelandia. (Forst.) Detroit de Cook, Bai des Iles,
(Less.) Poro-Poro.
4201. Soranum BAUERIANUM Endl. prodr. Flor. Norf.
n. 409. _ Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
1202. SoLANUMm TUBEROSUMm Linn, spec. 265. _ A No-
vae Zeelandiae incolis, quibus Europaeorum dono
est advectum, nomine Tihou colitur.
1203. SoLANUM QuITENnsE Lam. illustr.n. 2326,
Societatis, (Lay et Coll.)
1204. Sozanum sanDpwicEns& Hook. ad Beechey 92. _
Insulae Sand wicenses. (Lay et Coll.)
1205. SoLANUM ARGENTEUM Dun. synops.19, _ Insulae
Sandwicenses. (Lay et Coll.)
1206. Lycorersicum RSCULENTUM Dun, synops.4. Sola-
num Lycopersicum L, _ Insulae Societatis. (Lay et
Collie.)
1207. LycoroRSICUM CERASIFORME Dun, synops, 4. _
Guam e Mariannis, (Less.)
din
— Insulae
LXXXIV. CORDIACEAE.,
1208. Corpıa sEBESTENA Linn, Forst. prodr. n.108. _
— Insulae Societatis. (Forst.) _ Insulae Sandwi-
censes. (Lay et Coll. Meyen.) Culta ?
1209. Corvıa AaspERA Forst. prodr. n. 109.
gatabou archipelagi Amicorum. (FPorst.)
12:0. Corpıa vıcnoroma Forst. prodr n.110.R. Brown
prodr. 498. __ Nova Caledonia. (Forst.) -
41211. ? Corpıa vıscoLor Cham, in Linnaea VII, 130. _
Insulae Secietatis. (Lay et Coll.)
1212. Corpta sUBcoRDATA Cham. in Linnaea IV. 474. _
Owahou Sandwicensium, (Cham.) _ Radack M ı-
eronesiae. (Qham.)
1213. CARMONA HETEROPHYLLA Cav. ic. £. 438, _ Guam
e Mariannis. (Nee.)
LXXXV. HELIOTBOPICEAE.
121%, Heuiorrorıum? anomarum Hook. ad Beechey p.
67. ?Lithospermum incanum Forst, prodr. n.63. _ Whit-
sunday Island, (Zay et Coll) _ Savagelsland
et Teute.a. (Forst.)
1215. Heriotrorıum curassavıcum Linn. spec. 188. _
Insulae Sandwicenses, (Lay et Coll.Cham.)
Ton-
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
1216. Heriorrorum zEyLanıcum Lam, dict. IIL, 9%. _
Guam e Mariannis. (Less.)
1217. Tıarıpıum ınpıcum Lehm, asperif. 14. Heliotro-
pium indicum Linn. spec, 187. _ Guam e Mariannis,
(Cham. Less.)
1213. ToURNEFORTIA ARGENTEA Linn. spec, 489. Forst,
‚prodr. n. 64. _ Insulae Amicorum. (Forst,) _ Insu-
lae Societatis. (Lay et Coll.) _ Insulae Radack et
Romanzoff.(Cham.,) _ Guam e Mariannis,(Less.)
1219. Tournerortıa GNAPHALoDES R. Brown pr'oodr.
496. Heliotropium gnaphalodes Linn. _ Insulae Socie-
tatis. (Lay et Coll.)
LXXXVI BORRAGINEAE.
1220. Anchusa sparnunara R. Brown prodr.494. Myo-
sotis spathulata Forst. prodr. n. 62. Lehm, in Schrift.
Naturf. Gesellsch. zu Halle III, 2. t. 1. A. Rich, Flor.
Nov, .Zeel. n. 246. _ Nova Zeelandi.a (Forst.)
Pascua irrigua prope hävre de l’Astrolabe, (Less.)
1221. Myosorıs rorsterı Lehm, .asperif. p. 95.
Zeel.andia.(Forst.)
LXXXVH. GENTIANEAE.,
1220. GeEnTIana saxosa Forst. prodr. n. 132, A, Rich,
Flor. Nov. Zeel. n. 250._ Novae Zeelandiae aus-
tralioris rupes maritimae. (Forst.) R
1223. GENTIANA Montana Forst. prodr.n,133. R. Brown
prodr. 450. A. Rich. Flor. Nov. Zeel. n. 251._ Novae
Zeelandiae montes pracalti, sylvis distituti, (Forst.)
1224. Menvantues speo, Forst. prodr.n.502, _ Nova
Caledonia, (Forst.)
LXXXVII. LOGANIACEAE.
1225. LABorDıA FAGRAROIDEA Gaudich. ad Freyc. 450.
t. 60. _ Insulae Sandwicenses, (Gaudich.)
1226. GENIoOsSToMA RUPESTRE Forst. char. gen.
prodr, 103. _ Nova Zeelandia. (Forst.)
— Nova
12,
LXXXIX. ASCLEPIADEAE.
1227. 2 SARCOSTEMMA vIimınaLE Röm, et Schult. syst.
VI. 412. Cynanchum viminale Linn, Forst. prodr. n. 127.
— Botanices insula prope Novam Caledoniam,
(Forst.).
1228. SARcoSTEMMA AUSTRALE R. Brown prodr. 463. _
Nova Caledonia. (ex RK. Brown.)
‚ 1229. Hyrantnuera RıGLanDuLosa Endl, prodr. Flor,
Norf. n. 115. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
1230. ? Hoya vırınır.ora R. Brown in Mem., wern
soc. I, 36%. Asclepias volubilis Linn. suppl. 170. Forst.
prodr, n. 128. _ TannaNovarumHebridum.(Forst.)
4231. ConcHornyıLı spec, _ Vanikoro., (Less.)
1232. Ascuerras curassavıca Linn, spec. 31%. _ Insulae
Societatis, (Zay et Coll.)
XC. APOCYNEAE.
1233. CerBerA mAancHas Linn, Forst. prodr. n. 120. _
Insulae Societatis, (Forst.) _ Tongatabou archipe-
lagi Amicorum, (Less.)
1234, CERBERA PARVIFLORA Forst, prodr. n. 124. —
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
'Insulae Amicorum et Savage Island. (Forst.) _
Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll,)
4235. Parsonsıa cAPsuLaRrıs R. Brown ir Mem. wern.
soc. I. 402. Periploca capsularis Forst. prodr. n. 126. A.
Rich. Flor. Nov. Zeel. n. 252. _ Nova Zeelandia.
(Forst.)
1236. Ocnrosia errıierica Labill. Nov, Caled, t, 30. _
Nova Caledonia (Zabill.)
4337. TABERNAEMONTANA cITRIFOLIA Linn, Forst. prodr,
n. 124. _ Namouka archipelagi Amicorum, (Forst.)
1238. Austonıs costara R. Brown in Mem. wern.soc.
I. 413. Echites costata Forst. prodr. n. 123. exel. syn. _
Insulae Societatis. (Forst.) Insulae Taiti et Ulie-
tea inter juga montium Attahe insularibus dieta. (Banks.)
1239. Ausronıa erumosa Labill. Nov, Caled. t. 32. _
‚Nova Caledonia, (Zabill.)
4240. Ecnırzs scapra Labill. Nov. Caled. t. 31. _
Nova Caledonia, (Zabill.)
1241, Inocarrus evurıs Linn. Forst. prodr. n.179. _
Insulae Societatis, Amicorum et Novae Hebri-
des. (Forst) Tongatabou. (Labill. Less.) _ Vani-
koro, (Zess.) _ Noukahiwa. (Langsd.)
1242, MeLopınus scanpens Forst. char. gen.19. prodr.
n.125._NovaCaledonia, (Forst) _Tongatabou.
(Labill. Less.)
1243. Merovınus puyrrirAcoıdes Labill, nov. Caled.
t.33. _ Nova Caledonia. (Forst.)
1244. Merovinus zauzrı Endl. prodr. Fl, Norf. 143.
— Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
41245. Auyxıa srerzara Rom, et Schult, syst. IV. 439.
Gynopogon stellatum Forst. char. gen. n.36. t.18. prodr.
417. Labill, nov. Caled. t. 34. _ Insulae Amicorum et
Societatis, (Forst) _ Nova Caledonia. (Labill.)
1246. Auyxıa ouivaerormıs Gaudich. ad Freyc. p. 451.
— Insulae Sandwicenses. (Gaudich Mey.)
1247. Auyxıa surLcara Hook. et Arn. ad Beech. p. 90,
— Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
1248. Auyxıa TorREsıana Gaudich. ad Freyc. p. #51.
— Insulae Mariannae, (Gaudich.)
1249. Aryxıa eynorocon Röm, et Schult. syst. IV. 440.
Endl. prodr. Flor. Norf. n. 114. A. Forsteri Cunningh.
msc. Gynopogon Alyxia Forst. prodr. n. 418. _ Insula
Norfolk. (Forst. Ferd. Bauer , Cunningh.)
1250, Auyxıa scanpens Röm, et Schult. syst. IV. 440.
Gynopogon scandens Forst. prodr, n. 119, _ Insulae So-
cietatis, (Forst. Lay et Collie.)
1251. Aryxıa DaPpnnomes Cunningh. in Bot Mag. t.
3312. _ Insula Norfolk. (Cunningh.)
XCI. RUBIACEAE,
a. Cinchonacca.e.
1252. NavcLeA Rotunpırouıa Roxb. ind. II. 12%. DC.
prodr. IV. 345. Hook. ad Beechey p. 6%. _ Insulae So-
cietatis, (Lay et Collie.)
1253. Navcea orıentauıs Linn. DC. prodr. IV. 345.
Forst. prodr. n. 85. _ Insulae Societatis. (Zorst.)
1254. Exostema corymsırerum Röm, et Schult. syst.
V. %0. Cinchona corymbifera Forst, in Act. Upsal. III.
-
175
176. Lamb, einch. t.5. _ Insulae Tongatabou et Eoa
archipelagi Amicorum, (Forst.)
b. Gardeniaceae.
1255. Mussaenna rronnosa Linn sp.251. Forst. prodr.
n. 102. _ Insula Taiti archipelagi Societatis, et Na-
mouka archipelagi Amicorum. (Forst.) Tongatabou.
(Labill. Less.)
1256. STYLOCORYNE RACEMOsA Cav. ic, t, 368, Gaertn,
f III. t. 197, f. 4% Hook. ad Beechey p. 64. _ Insulae
Societatis. (Lay et Collie)
1257. Peresıa carnea Hook, ad Beechey p. 6%.
sulae Societatis. (Lay et Collie.)
1258. Peresıa termInAaLıs Hook. ad Beechey p. 85.
Insulae Sandwicenses, (Lay et Collie.)
1259. Peresıa corıacra Hook. ad Beechey p. 85.
Insulae Sandwicenses. (Lay et Collie.)
1260. GarRDENIA Forma Linn, spec. 305. _ Insulae
Societatis et Amicorum, (Forst.)
1261. GARDENIA TAartensıs DC. prodr, IV.380 _ Taiti
archipelagi Societatis. (d’Urv.)
eelr-
c. Hedyotideae.
1262. Bıkkıa austrauıs DC. prodr. IV. 305. _ «. For.
steriana DC, Portlandia tetrandra Forst, prodr. n. 86.
Hoffmannia Amicorum Spreng. syst. I. 416. _ Savage
Island et O-Weggio, (Forst.)
1263. OrHiorHıza SUBUMBELLATA Forst. prodr, n.66. _
Taiti archipelagi Societatis. (Forst.)
126%. DENTELLA RErENs Forst, char. t, 13. prodr. n.
93,_ Nova Caledonia. (For'st.)
1265. Hepvorıs gracınıs DC. prodr. IV. 419, _ Nova
Caledonia, (Zabill.)
1266. Hepyorıs zarerousu DC, prodr. IF. 420. _
Vanikoro. (Lesson,)
1267. OLDENLANDIA TENUIFOLIA Forst. prodır,. rn. 57,non
Burm, Hedyotis tenuifolia Smith in Rees cyclop. 17, n. 19.
Spreng. pugill, I1.30. _Tanna Novarum Hebridum.
(Forst.)
1268. OLpentannıa FoETıDa Forst. prodr. n.55. He-
dyotis foetida Spreng. pugill. II. 23. _ Tongatabou ar-
chipelagi Amicorum. (Forst.)
1269. OLDEnLANDIA DEBILIS Forst, prodr. n. 56, _ Ton-
gatabou archipelagi Amicorum, (forst.)
1270. OLDEntandıa panıcuLaTaA Linn. spec. 1667. _
Tongatabou archipelagi Amicorum, (Forst.) Var. ß,.
arenarioides DC. prodr. IV. 427. Gerontogea racemosa
Cham, et Schlecht in Linnaea IV, 155. _ Radack M i-
cronesiae. (Cham)
41271. Kapva corvara Cham, et Schlecht. in Zinnaea IV.
160. Hook, ad Beechey 85. _ Insulae Sandwicenses.
(Menz.) Owahou. (Charmn.)
1272, Kapva sromerata Hook, ad Beechey 85. __ In-
sulae Sandwicenses. (Lay et Collie.)
1273. Kanva conostyza Hook. ad Beechey 85. Hedyotis
conostyla Gaudich. ad Freyc. p. &71. t. 9. Oldenlandia
conostyla DC. prodr. IV. 428,__ Insulae Sandwicen-
ses, (Gaudich.) Kiovre,
176 ENDLICHER , ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
1274. Kapua CENTRANTHOIDES Hook. ad Beech. p. 85. _
Insulae Sandwicenses. (Macrae.)
1275. Kıpva acumınara Cham. et Schlecht. in Zinnaea
IV.163. Hook ad Beechey p.85._Owahou Sand wicen.
sium, (Cham, Macrae.)
1276. Kapva ROMANZOFFIENSIS Cham, et Schlecht. in
Linnaea IV, 162. _ Insula Romanzoffii. (Cham.)
1277. Kıpuva cookıana Cham, et Schlecht. ir Linnaea
IV. 158, _ Owahou Sandwicensium. (Cham.)
1278. Kapva menzıesıana Cham, et Schlecht. in Lin-
naea IV. 160. excl. syn. _Owahou Sandwicensium,
(Cham.)
1279. Kanva smırmr Hook, ad Beechey 86, Hedyotis
coriacea Smith in Rees. cyclop. n. 11, _ Insulae Sand-
wicenses. (Menz.)
1280, Kapva Arrınıs Cham, et Schlecht. in Linnaea
IV, 164, _ Owahou Sandwicensium, (Cham.)
d. Hamelieae.
1281. Orostyza corymsosa DC. prodr, IV. 440. Stylo
corina corymbosa Labill. no» Caledon., t. 48. ? Gardenia
corymbosa Reichenb, ic. exot.t. 106. _ Nova Caledo-
nia. (Labili.)
e. Guettardaceae.
1282. Morınpa cırrıroLıa Linn, sp.250. Forst, prodr-
n. 100, Hook. ad Beechey 65, _ Insulae Societatis.,
(Forst. Lay et Collie.) _Insulae Amicorum. (Forst.)
— Insulae Sandwicenses. (Cham,)_Radak. (Cham.)
1283. Morınpa umserLara Forst. prodr. n. 99, an
Linn.? _ Insulae Societatis. (Forst.)
1284. MorRINDA PHYLLIRAROIDES Labill. nov. Caled.t. 49,
— Nova Caledonia. (Zabill.)
41285. NERTERA DEPRESsA Banks er Gärtn. I. 124. t.26.
— Nova Zeelandia. (Soland. ex Forst. prodr.n. 501.)
1286. GUETTARDA sPEcıosA Linn, sp. 1408. Hook. ad
Beechey p.65. — Insulae Societatis. (Forst.) _Whit-
sunday Island, (Zayet Collie.) _ Radak et Insula
Romanzoffii. (Cham.)
1287. Tımonıus FoRsTtEeRı DC. prodr. IV. 461. Hook.
ad Beechey 65, Burneya Forsteri Cham, et Scblecht. in
Linnaea IV. 190. Erithalis polygama var. « Forst. prodı.
n. 101. Erithalis eymosa Spreng. pug. I. 17. __ Insulae
Societatis. (Forst. Lay etCollie) _ Insula Roman-
zo ffii. (Cham.)
1288. Tımonıus gaupıcnaupu DC. prodr, IV. 461. Bur-
neya Gaudichaudii Cham, et Schlecht. in Zinn. IV. 190.
Bobea elatior Gaudich. ad Freyc. t. 93. _ Owahou Sand-
wicensium, (Cham. et Gaudich.)
1289, Mvonwma umserzara Bartl. ex DC. prodr. IV.
463. Hook. ad Beechey p. 86. _ Insulae Sandwicen-
ses. (Lay et Collie.)
f. Coffeaceae,
1290. Cantnıum vucıwum Hook. ad Beechey p. 65. _
Insulae Societatis. (Lay et Collie.)
1291. Cnrococca BarBara Forst, prodr. n. 96. Hook.
ad Beechey p. 65. t. 14. _ Insulae Marchionis et
Amicorum, (Forst.) _Insulae Societatis, (Forst.
Lay et Collie.)
1292. Eumaonıa carneaA DC. prodr, IV. 478. Petesia
carnea Forst. prodr. n. 51. Gärtn, f. III t. 193. _ Na-
ınouka, archipelagi Amicorum, (Forst.)
1293. Paverra orunına DC. prodr. IV. 492. Coffea
opulina Forst. prodr, n. 93. Chiococca opulina Spreng.
syst. 1.756. _ Nova Caledonia. (Forst)
1294. Paverta samzucına DC. prodr. IV, 492. Coffea
sambucina Forst. prodr. n. 92. Spreng. pugill, IT. 16. Chio-
cocca sambucina Spreng. syst. 1. 756, _ Insulae Am i-
corum. (Forst,)
1295. Paverra rrırLora DC. prodr. IV. 492, Coffea
triflora Forst, prodr. n. 95. Chiococca triflora Spreng.
syst. I 756. _ Taiti archipelagi Societatis. (Forst.)
1296. Paıverra vurıa * Coffea odorata Forst, prodr,
n. 94. DC. prodr. IV. 500. Ixora odorata Spreng. syst.I.
409. Chiococca odorataHook. ad Beechey p. 65. _ Tanna,
Novarum Hebridum etInsulae Amicorum, (Forst.)
— Elizabeth-Island. (Lay et Collie,)
1297. CorrEs Kapuana Cham. et Schlecht, in Linnaea
IV. 32. Hook. ad Beechey p. 86. _ Insulae Sandwicen-
ses. (Lay et Collie.) Owahou. (Cham-)
1298. CorrEa marınıana Cham, et Schlecht. !. c. _
Owahou Sandwicensium, (Cham.)
1299. CorrEA cuamıssonis Hook, ad Beechey p. 86, _
Insulae Sandwicenses. (Lay et Collie.)
1300.* RonageA Austrauıs A. Rich. Fl. nov. Zeel, p, 265.
— Nova Zeelandia. (d’Urv, et Lesson.)
1301. PsycHorr1a Asıarıca Forst. prodr.n.90. an Ba ?
_— Taiti archipelagi Societatis (Forst.)
1302 Psvenorrıa corıına Labill, rov. Caled. t. 47. —
Nova Caledonia (Zabil!.)
1303. Psycnorrıa spEcıosA Forst. prodr.. n. 89. Cephai-
lis speciosa Spreng. syst. I. 749. _ Taiti archipelagi So-
cietatis. (Forst.)
1304. Cernaruıs rracrans Hook. ad Beechey p. 64.
1.13. _ Elizabeth-Island. (Zay et-Collie.)
1305. GeoPrnıLa RENIFORMIıs Cham. et Schlecht. in Lin-
naea IV. 137. Hook. ad Beechey p. 66. Psychotria herba-
cea Forst. prodr. n. 90. _ Insulae Societatis. (Lay et
Collie.) Taiti. (Forst.) _ Guame Mariannis. (Cham.)
g. Spermacoccae.,
1306. Dıovıa rıcına Cham. et Schlecht. in Linnaea
III. 341. Hook. ad Beechey p.'66. _ Insulae Societa-
tis. (Lay et Collie.)
1307. MITRACARPUM TORRESIANUM Cham, et Schlecht.
in Linnaea III. 363, t.3. f.2. _ Guam e Mariannis.
(Cham. Less )
1308. 2 MıtrAacarpum Hırrum DC. prodr. IV. 573. Hook.
ad Beechey 66 __ Insulae Soeietatis. (Lay et Collie.)
1309. Wıeemannıa grauca Meyen Reise II. 139. — In-
sulae Sandwicenses. (Meyen.)
h. Anthospermeae,
1310. Coprosma Frorrmıssıma Forst. prodr. n. 138. A.
Rich. FT. nov. Zeel.p.261._Nova Ze elan dia, Queen
Charlottes Sound. (Forst.)
Reg,
Ar MERAN
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
4314. Corrosma Luca Forst. prodr. n. 137. A. Rich.
Fl. nov. Zeel. p. 262. Endl. prodr. Fl. Norf. n. 116. _
Nova Zeelandia. (Forst.)_InsulaNorfolk. (Ferd,
Bauer.)
1312. Corrosma rınosa Endl. prodr. Fl. Norf. n. 117.
— Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
1313. CorrosmA REPENS A. Rich, Fl, nov. Zeel. p. 26%.
Coprosma pusilla Soland. ex Forst. prodr. n.513._Nova
Zeelandia. (Soland. d’Urv. et Lesson.)
ı. Stellatae,
4314. GArıum umerosum Soland. ex Forst. prodr. n.
500. _ Nova Zeelandia, (Soland.)
k. Rubiaceae dubiae.
1315. Ronpereriomes Soland ex Forst. prodr. n. 511.
"— Insulae Societatis. (Soland.)
XCIL. OLEINAE.
1316. Orea Apetara Vahl symb. IIL.3._ Nova Zee-
landia, (Sparrm.) — Insula Norfolk, (Ferd, Bauer.)
XCIHI. JASMINEAE,
1317. JAsmInum sımeLicıroLium Forst. prodr, n.7. _
Insulae Amicorum, (Forst.)
4318. Jasminum pıpymum Forst, prodr. n, 8. J. azori-
cum, Hook, et Beechey non Linn. _ Insulae Societa-
tis. (Forst. Lay et Collie.)
1319. Jasmınum Gracıze Andr. Bot, Reposit. t. 157. J.
geniculatum Vent. choi.x t.8. _ Insula Norfolk, (Ferd.
Bauer.)
1320. Jasminum pıvarıcarum Labill, nov. Caled. t. 27.
—_ Nova Caledonia. (Forst. Labill.)
XCIV, LORANTHACEAE.
41821. Vıscum Mmoxızırorne Blum, Bydr. 667. Viscum
opuntioides Forst. prodr. n. 369. _ 'Insulae Societa-
tis (Forst. Lay et Coll,) _Owahou Sandwicensium.
(Cham.)
1322. Vıscum vıstıichum Endl, prodr. Fl, Norf. n. 118.
— Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
1323, Tureıa anTarcrıca Cham, in Linnaea II. 203.
Viscum antareticum Forst, prodr. n,370, A. Rich, FI.nov.
Zeel, p. 269. _ Nova Zeelandia. (Forst.) Hävre de
Y’Astrolabe, (d’Urv.)
1324. LorAntuus TETRAPETALUS Linn, f. suppl. 211.
Forst, prodr. n. 156. Schult. syst. VII. 96. A. Rich. Fl.
nov. Zeel, 268. _Nova Zeelandia, Queen Charlottes
Sound. (Forst.)
1325. LoRANTHUS FORSTERIANUS Schult, syst. FII. 114.
L. Stelis Forst, prodr. n.157. _ Insulae Societatijs.
(Forst.)
XCV. UMBELLIFERAE,
1326. HyprRocorTyLE HETEROMERIA A, Rich. monogr.
60. H. flaceida R, Brown msc. _ ıNova Zecelandia.
(Banks.)
41327. Hyprocoryze compacrA A. Rich, monogr. 61. H,
capitellata Banks et Soland. msc, H. Novae Zeelandiae
DC, _Nova Zeelandia. (Banks, d’Urv. et Lesson.)
1328. HyprocoryuE Moscnuara Forst, prodr, n, 135. A,
177
Rich, monogr. t. 60, f- 24. _ Nova Zeelandia.
(Forst.)
1329. HxprocoTyLE INTERRUPTA Mühlenb. cat. p. 10.
DC. prodr. IV. 59. _ Insulae Sandwicenses. (Lay
et Collie, Meyen.) _ Radack Micronesiae, (Cham.)
1330. Erynsıum Aquvarıcum Linn. DC. prodr. IV. 95.
— Insulae Societatis. (Lay et Collie.)
1331. PevceDanum GEnIcvVLarum Forst, prodr,n. 136.
A.Rich, Fl nov. Zeel, n. 305. Bowlesia geniculata Spreng.
sp. umbell. t.5. f.11. _ Nova Zeelandia. (Forst.)
1332. Lıcusticum Acıpnyıza Spreng. in Röm. et Schult.
syst. VI. 554. A. Rich, Fl, nov, Zeel. n. 306. Laserpitium
Aciphylla Forst. prodr. n.139. Aciphylla squarrosa Forst.
char. gen. 68. _ Nova Zeelandia, Queen Charlot-
tes Sound. (Forst.)
1333. Lıieusticum gıneıwıum Forst, prodr. n. 140. DC.
prodr. IV. 159, A. Rich. Fl. nov. Zeel, n.307. Gingidium
montanum Forst, char. gen. 21. _ Nova Zeelan-
dia, Queen Charlottes Sound. (Forst.)
1334. Arıum GRAVEOLENS Linn. Forst. prodr, n. 141. _
Nova Zeelandia, (Forst.) An introducta ?
1335. PETROSELINUM PROSTRATUM DC, prodr. IY. 102.
Apium prostratum Labill, nov. Holl, t.103. _ In Nova
Zeelandiae rupibus graniticis, loco hävre del’Astro-
labe, (Lesson.) Rauorou,
1336. PFTROsELINUM FILIFORME A, Rich, Fl. nov. Zeel.
n. 310. _ In humidis Novae Zeelandiae, ‚locis de-
troit de Cook, et hävre de l’Astrolabe. (Lesson.)
XCVI ARALIACEAE,
1337. Panax sımerex Forst. prodr. n. 399. A. Rich.
Flor. nov, Zeel, t. 31._ Nova Zeelandia ad Dusky
Bay. (Forst.)
1338. PanAx ARBOREUM Forst, prodr. n. 398. A. Rich.
Fl. nov. Zeel, p. 231. _ Nova Zeelandia, Dusky
Bay. (Forst.) Baie Tasman. (d’Urv.) App.n.IIL. tab. XV.
1339, Panax? 1essonu DC. prodr. IV. 252. Cussonia
Lessonii A, Rich. Fl. nov. Zeel, t.32,. _NovaZeelan-
dia, Baie Bream. (Lesson.) Quaow - ouaow.
1340. Panax? gaupıcHaudıı DC, prodr. IV. 253. Aralia
trigyna Gaudich. ad Freyc. t. 98. _ Insulae Sandwi-
censes. (Gaudich, Lay et Coll.)
1341. Panax? ovarum Hook. et Arn ad Beech. p. St.
— Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
1342. Panax? prarypuyıum Hook. et Arn, ad Beech.
p. 84. _ Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
1343. Poyscras pınnara Forst. char, gen. 63. t. 32.
Lam, dict, V. 559. DC. prodr. IV. 257. P. umbellata
Spreng. _ Nova Zeelandia. (Forst.)
4344. ARALIA SCHEFFLERA Spreng. pug. I. 28. A. Rich,
Fl. nov. Zeel.n. 283, Schefflera digitata Forst, char. gen.
t.23._ Nova Zeelandia, Dusky Bay. (Forst.) Hävre
de l’Astrolabe, (d’Urv.)
1345. BoTRYODENDRUM LATıroLıum Endl. prodr. Flor.
Norf. n. 119.2? Aralia macrophylla Cunningh. ex Loud.
hort. brit, suppl, I, p. 581. _ Insula Norfolk, (Herd.
Bauer.)‘
27
178
1346. BOTRYODENDRUM ANGUSTIFOLIUM Endl. prodr. Fl.
Norf. n. 120. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
XCVII. MENISPERMEAE.
1347. Coccvzus FORSTERI DC. syst. I. 517. Menisper-
mum japonicum Forst. prodr, n. 378. _ Insulae Socie-
tatis. (Forst.)
1348, Coccvzus FERRANDIANUS Gaudich, ad Freyc. #77,
t. 101.__ Insulae Sandwicenses. (Gaudich. Meyen,)
XCVIlIl. DILLENIACEAE.
1349. TeTRAcERA EURYANDRA Vahl symb, III 71. Eu-
ryandra scandens Forst, gen. t, 4. prodr. n. 238. Lam.
t.482._ Nova Zeelandia. (Forst. Labill.)
XCIX. DRIMYDEAE.
1350. Drımys axırzarıs Forst, gen. t. 42. Nov, act.
upsal. II. 182. Lam, t. 494, _ Novae Zeelandiae
nemora, (Jorst.)
C, ANONACEAE,
1851. Unona rursens Labill. Nov. Caled. t. 57, U. ni-
tidissima Dunal anon. 109. 1.23, _ Nova Caledonia,
(Labill.)
CI. RANUNCULACEAE,
1352. CLemATıs HEXASEPALA DC. syst. I. 146. Linn. f.
suppl. 271. Forst. prodr. n, 230. C. Forsteri Gmel. syst.
873- _ Nova Zeelandia, Queen Charlottes Sound.
(Forst.)
1353. Cremarıs ınvıvısa Willd. sp. II. 1291. DC. syst.
1. 148. C, integrifolia Forst, prodır.. n, 231. non Linn. C,
paniculata Gmel. syst, 873. non Thunb. _ Nova Zee-
landia. (Jorst.)
1354. Ranuncvzus rıvurarıs Banks et Soland, exDC.
syst. I. 270. _ Nova Zeelandia, prope Totaramou,
(Banks et Soland.)
1355. Ranuncunus acausıs Banks et Soland, ex DC,
syst. I. 270. _ Nova Zeelandia, prope Opuragi.
(Banks et Solund,)
1356. Ranuncvrus uırrus Banks et Soland. ex DC.
syst. 1.289. _ Nova Zeelandia prope Tigada ; .To-
loga; Opuragi; Totaramou. (Banks ei Soland.)
1357. Ranuncunus acrıs ß. sylvaticus DC, syst. I. 277.
A, Rich. Fl. nov. Zeel. 289. _ Bay des Iles, Novae
Zeelandiae. (Lesson et d’Urv.) _ Poukoupoukow s.
Poukookoo.
CIi. PAPAVERACEAE.
1358. ARGEMONE mexıcana Linn. spec. 727. _ Insulae
Sandwicenses, (Cham. Lay et Coll.)
Gill. POLYGALEAE.
1359. Sovramea amarı Lam, dict. I, 449, Rex Amaro-
ris Rumph 4Amb. II. 129. t. 41. _ Insula Romanzoff.
(Cham.) Vid. App. Nr. IV. Tab. XVI.
CIV. CRUCIFERAE.
1360. Nasturrium svuvestre BR. Brown, hort. kew.
ed 2. IV. 110. Sisymbrium sylvestre Linn, spec. 916. _
Nova Zeelandia, passe de Francais (Zess et d’Urv.)
— Chiqui.
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
1361. Carpamıne verırıs Banks msc. er DC. syst. II,
265. Sisymbrium heterophyllum Forst. prodr. n. 250. _
Nova Zeelandia, (Forst.)
1362. Carpamıne sARMENTosA Forst. prodr. n. 529. DC.
syst. I1.265. _ Archipelagus Societatis, (Lay etColl.)
Teautea. (Forst.) °
1363. Lerımıum oteraceum Forst. prodr. n. 248. pl.
esc. 88. DC. syst. II. 547. A. Rich. Flor.nov. Zeel, p.310.
t.35. _— Nova Zeelandia, Queen Charlottes Sound,
(Forst.) Hävre de l’Astrolabe, (Less. et d’Urv ) Eketara.
1364. Lerivıum pıscııum Forst. prodr. n. 249, L. bi-
dentatum Montin Act. nat. Cur. VL 324. t.5. _ Archi-
pelagus Soeietatis. (Banks et Sol. Forst. Lay et Coll.)
1365. Leripıum owamense Cham, et Schlecht. ix
Linnaea 1.32.__Archipelagus Sandwicensis. (Cham.
Lay et Coll. Meyen.)
Observ. Brassica sativa et Raphanus sati-
vus a Nautis introductae, parce per Novam Zeelan-
diam vegetant,
CV. CAPPARIDEAE.
1366. Gwnanprorsıs PENnTAPRYLLA DC. prodr. I. 238,
Cleome pentaphylla L. Bot.‘Mag. I. 1681. _ Insulae So-
cietatis. (Lay et Collie.)
1367. CLEome srınosa Linn, spec.939. _ Insulae Sand-
wicenses. (Lay et Coll.)
1368. PoLanısıa vıscosa DC. prodr. I. 242, Cleome
viscosa Linn. spec. 938. _ Guam e Mariannis. (Less.)
1369. CraTAEvAa ReuLıcıosa Forst, prodr, n. 208. Pl.
esc. 1%. _Insulae Societatis. (Forst. Lay et Collie.)
— Tikopia. (Less.)
1370. CArrarıs marıana Jacq. hort. Schönbr. t.109. _
Insulae Mariannae.
1371. CArprarıs sanpwıcHtana DC. prodr. I.245. _ In-
sulae Societatis. (Lay et Collie.) _ Insulae Sand-
wicenses. (Menz.)
1372. Busgeekta norırıs Endl. prodr. Fl, Norf.n.124.
— Insula Norifolk, (Ferd. Bauer,)
CVI. SAMYDEAE.
1373. CasEarıs ? ımupnctata Hook, et Arn. ad Beech-
p: 61. _ Insulae Societatis. (Zuy et Coll.)
137%. * CasEARıA MELISTAURUM DC. prodr. II. 51. Me-
listaurum distichum Forst, char. gen. t. 72. prodr.n. 570.
Samyda polyandra Willd. spec. II 626, _ Nova Cale-
nia. (Forst.)
CVII. PASSIFLOREAE.
1375. PassırLorA TETRANDRA Banks ex. DC, prodr, III.
323. Mem. soc. Gen. I. 2,435.__ Nova Zeelandia.
(Banks et Sol.)
1376. Dısemma anıanrıronıa DC prodır. III. 333. Pas-
siflora aurantia Andr. Bot. Rep. t. 295. non Forst. P.
Adiantum Willd. ezum. P. glabra Wendl. collect. I. t. 17.
P. adiantifolia Ker Bot. Reg. {. 233. _ Insula Norfolk,
(1792 in Angliam introduet.)
1377. Dısemma »AavErIana Endl. prodr. Flor. Norf.
n, 123. Murucuja Baueri Lindl. collect. t. 36. _ Insula.
Norfolk. (Ferd. Bauer.)
'
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN,
179
1378. Dısemma Aaurantıa Labill. nov. Caled. t. 79.| Nova Caledonia. (Forst) _ Insulae Societatis,
Passiflora aurantia Forst, prodr, n. 426. Cav. diss. X, 457.
Murueuja anrantia Pers. ench. II, 222. _ Nova Cale-
donia. (Forst. Labill.)
CVIIL. CUCURBITACEAE.
1379. LasEnarıa vungarıs Ser. in DC. prodr, III. 299.
Cueurbita Lagenaria Linn, spec, 143%. _ Insulae tropi-
cae. (Forst. etc.) _ Insula Paschatis. (Forst.)
1380, Cucumıs mEno Linn. spec. 1436._ InsulaeSand-
wicenses. (Lay et Coll.)
1381. Cvcumis sarıvus Linn. spec. 1437. _ Insulae S o-
cietatis. (Lay et Coll.)
1382. Cvcumis cıtrurvs Ser, in DC, prodr. III. 301.
Cucurbita eitrullus Linn. spec. 1435, _ Insulae Sand-
wicenses. (Lay et Coll.)
1383. Cuvoursıra pruRIENs Sol. ex Forst. prodr.n. 554.
— Insulae Societatis. (Forst.)
1384. Cuoursırı asperA Sol. ex Forst. prodr, n. 555.
— Insulae Societatis. (Forst )
1385. Cvcursıra muLrvırLora Sol. ex Forst. prodr.n.
556. _ Insulae Societatis. (Forst.)
1386. ZEHNERIA BauERIANA Endl. prodr. Flor, Norf.
n, 126._Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
1387. Bryoxıa arrınıs Endl, prodr. For, Norf.n. 125.
— Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
1388. Sıcyos austrauıs Endl. prodr. Flor. Norf. n,
124.2? S, angulata Forst. prodr. n. 363. _ Insula Nor-
folk. (Ferd. Bauer.) _Nova Zeelandia. (Forst.)
1389. Sıcyos rachnvycarpus Hook. et Arn. ad Beech. p.
83, _ Owahou Sandwicensium, (Lay et Coll.)
CIX. PAPAYACEAE.
1390. Carıca raraya Linn, spec. 1466. _ Tongatabou
archipelagi Amicorum. (Less. et d’Urv.)
CX, FLACOURTIANEAE.
1391. Mericyrus RamırLorus Forst, char. gen, 62,
prodr. n. 371. Lam. illustr. t. 812. A. Rich. Flor. Nov.
Zeel. p. 313. _ Nova Zeelandia. (forst.)Hävre de
l’Astrolabe, (Less. et d’Urv.) Mahoe.
CXI. MARCGRAVIACEAE.
_ 4392. AntnoLoma montanum Labill. voy. £. 41, Nov.
Holl, II. 121. _ Nova Caledonia. (Labill.)
CXI, VIOLARIEAE.
4393. HyMENANTHERA wLartıronıa Endl, prodr. Flor.
Norf. n. 127. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
er CXTI. HYPERICINEAE,
1394, Hyrerıcum GrAMmINnEUMm Forst, prodr. n. 281. La-
bill. Nov. Caled, t, 53. _ NovaCaledonia. (Zabill.)
Insula Botanices. (Forst.)
CXIV. GUTTIFERAE.
1395. * Cuusıa repıceırara Forst. prodr. n. 390. _
NovaCaledonia, (Forst.)
1396. * Cuusıa sessınıs Forst. prodr. n. 391. _ Tonga-
tabou archipelagi Amicorum, (Forst.)
1397, CaLorsyLıum ıworsyınum Linn, spec. 732. _
(Lay et Coll.) _ Guam e Mariannis. (Less.)
CV. PHYTOLACCACEAE.
1398. PnuyroLacca sandpwıcensıs * Ph. abyssinica Hook.
et Arn, ad Beech. p. 94. (Lay et Coll. Meyen.)
CXVI. SCLERANTHACEAE.
1399. MxıarUm BIrLorum Forst. char. gen. 1. £. 1.
prodr. n. 6. Ditoca muscosa Gärtn. £. 126. _ Nova
Zeelandia. (Forst.) Hävre de l’Astrolabe, Passe des
Francais. (Less. et d’Urv.) Naereore.
CXVIIL, PORTULACACEAE.
4400. TRIANTHEMA PoLyanprA Blum. Bijdr. 1137. _
Tongatabou archipelagi Amicorum, (Less.)
1401. PorruLaca OLERACEA SYLvEstrıs Linn, spec. 688.
P. lutea Forst. prodr. n. 520. _ Insulae Societatis,
(Forst. Lay et Coll.) _ InsulaRomanzoff, (Cham.)
4402, PorTULAcA quaprırına Linn, mant. 78. __ Ti-
kopia. (Less.)
1403. Porturaca vırLosa Cham. ir Linnaea VI, 565.
— Owahou Sandwicensium. (Cham.)
1404. Porturaca FRUTIC0sA Cham. in Linnaea FI, 565.
— Owahou Sandwicensium, (Cham.)
1405. Tarınum rarens Willd. spec. II. 863. var. «. DC,
prodr, 1II. 357. — Insulae Societatis. (Lay et Coll.)
CXVIII. ALSINEAE.
1406. ArEnARIA MEDIA Linn. spec. 606. A. Rich, Flor,
Nov. Zeel, p. 315. A. marina Smith Fl. brit.480. A. mar-
ginata DC. Ic. pl. gall, t. 48. A. glandulosa Jacq. hort.
Schönbr. III. t.355. _ Novae Zeelandiae rupes ad
hävre de l’Astrolabe. (Less. et d’Urv.) Notenoho,
1407. Ausıne mevıa Linn, Lam, illust, t.21%. Stellaria
media Smith E. B.t.537. _ Nova Zeelandia. (Less.
et d’Urv.) Kaikaka,
1408. ScHIEDEA LIGUSTRInA Cham. et Schlecht. in Zin-
naea I. 46, Fenzl in Endl. Atakt. p. 14. t. 14. _ Owahou
archipelagi Sandwicensis. (Cham.)
CXIX, AIZOIDEAE.
1409, Sesuvium PORTULACASTRUM Linn, spec, 446, _
Tongatabou archipelagi Amicorum, (Forst.) _ Insulae
Societatis et Sandwicenses. (Lay et Coll.)
1410. Terraconıa Exransa Sol. ex Ait, hort. kew. II.
178. DC. pl. gr. t. 114. T. cornuta Gärtn. t. 197. T. hali-
mifolia Forst. prodr. n. 223. pl. esc. p. 67._NovaZee-
landia, (Banks et Sol, Forst.) _InsulaNorfolk. (Forst.
Ferd. Bauer,) _ Insulae Amicuorum. (fForst.) _ Var.
ßB.strongylocarpa Endl. prodr, Flor. Norf. n. 130.
— Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
44141. MEsEMBRYANTHEMUM AUSTRALE Sol, er Forst.
prodr. n. 523, Ait. hort. kew. II, 187._NovaZeelan-
dia, (Banks et Sol. Forst.) _ Insula Norfolk. (Forst.)
CXX. CRASSULACEAE.
1412. Tırıaea verticıtuarıs DC, prodr. III. 382, T.
muscosa Forst. prodr. n. 61, non Linn, _ Nova Zee-
landia. (Forst.)
180
CXXI SAXIFRAGACEAE.
a. Cunoniaceae,
1418, Covıa montana Forst. char, gen. 30. prodr,
n. 175. Labill. Nov, Caled. t.46, _ Nova Caledonia.,
(Forst. Labill.)
1444. LEIOsPERMUM RACEMOsUm Don in Edinb, philos.
Journ. 1830. II. 84. Weinmannia racemosa Forst. prodr.
n. 173._Nova Zeelandia, (Forst.) Hävre de l’Astro-
labe. (Zess.)
1415. LEıospeRMUM PARVIFLORUM Don in Edinb. phi-
los. Journ. 1830. II. 8. Weinmannia parviflora Forst,
prodr. n. 174. _ Taiti archipelagi Societatis.(Forst.)
b. Geissoideae.
4416. Geissoıss racemosA Labill. Nov, Caled. t. 50. _
Nova Caledonia, (Labill.)
c. Hydrangeae.
1447. Broussaısia Aargura Gaudich, ad Freyc. p. #79.
t. 69. _ Insulae Sandwicenses, (Gaudich,)
CXXIH, HALORAGEAE.
1418. Haroracıs prostrara Forst, gen. t. 31. prodr.
n. 179. Herit. stirp. I. p. 82. _ Insula Botanices et Pino-
rum prope Novam Caledoniam, (Forst.)
4419. Haroracıs arara Jacq. Miscell. austr, LI. 332,
Ic. rar. t. 26. Forst. prodr. n. 180. H. Tetragonia Herit.
stirp. I. p. 82. H. Cercodia Ait. hort. kew. II, 37. Cer-
codia erecta Murr, Comment. Gott. ILL 1780. p. 3. t.1.
— Nova Zeelandia, (Forst.) Bai des Iles, (Less. et
d’Urv.) Ti-Toatva.
CXXII. LYTHRARIEAE.
1420. Ammannıa ocrannrA Linn, f. suppl. 127. Roxb,
corom. t. 133. _ Guam e Mariannis, (Zess.)
1421, Lyrurum marırımum Kunth iz Humb. et Bonpl.
nov. gen, et sp. VI. 193. —_ InsulaeSandwicenses.
(Lay et Coll. Meyen.) j
1422, CupnEA PARsoNsIa R. Brown, Lythrum Parsonsia
Linn. spec. 641. _ Insulae Societatis,. (Lay et Coll.)
1423, Pemenis acıpura Forst. gen. t, 34. Lythrum Pem-
phis Linn, f. suppl. 249. Mangium porcellanicum Rumph.
amb. III, t. 84. _ Insula Teautea et Romanzoff
Polynesiae orientalis. (Forst. Cham.) _ Guam eMarian-
nis. (Less.)
CXXIV. ONAGRARIAE.
142%. Fuonsıa excorticata Linn. fl. suppl. 217. Bot.
Reg. t. 857. Skinnera excorticata Forst. char. gen, t. 29,
prodr. 163. A. Rich, Flor. Nov. Zeel. p. 331. _ Nova
Zeelandia, (Forst.)
4425. Erıtogıum MICROPHYLLUM A. Rich. Flor. Nov,
Zeel, p. 325. 1.36, _ Nova Zeelandia, hävre de
lAstrolabe. (d’Urv.) Popa. ,
1426. EriLoBIuUM ROTUNDIFOLIUM Forst, prodr. n. 161.
A, Rich, Flor. Nov. Zeel. p. 326._ Nova Zeelandia,
Qucen Charlottes Sound, (Forst.)
1427. ErıLosium GLABELLUM Forst, prodr. n, 160. A.
Rich. Flor. Nov. Zeel. p. 328, _ Nova Zeelandia,
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
(Forst.) Detroit de Cook; häyre de l’Astrolabe. (Less. et
d’Urv.) Matipouragui.
1428. Erınorıum pusens A, Rich, Flor, Nov, Zeel, p.
329. _ Nova Zeelandia, detroit de Cook, hävre de
l’Astrolabe, (Less. et d’Urv.) Katapouragui.
1429. * ErıLosıum JuncEeum Sol. ex Forst, prodr.n.
516. _ Nova Zeelandia. (Banks et Sol.)
1430, Jussıaea an@ustiroLıa Lam, dict. III. 331. t, 280.
|f- 3. — Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll, Meyen.)
CXXV. RHIZOPHOREAE.
1431. Ruızoruora mAngtE Linn, spec. 634. Forst. prodr.
n. 202. _ Insulae Societatis, Amicorum, Nova-
rum Hebridum, Nova Caledonia, (Forst.) _Va-
nikoro, (Less.)
1432. BrugviErA GyMsornıza Lam, dict, £. 397. Rhizo-
phora gymnorhiza Linn, spec. 634. _ Namouka archipe-
lagi Amicorum. (Forst) _ Guam e Mariannis,
(Less.) -
CXXVI. COMBRETACEAE.,
1433. Termınauıa cararrı Linn, mant,519, _ Tanna
NovarumHebridum, (Forst.)
1434. Terwınarıa morvccana Lam. dict. I. 349, _
Guam e Mariannis, (Haenk.)
1435. TerminarLıa Graprara Forst, prodr. n. 389, pl.
esc. p. 20. Spreng, antig. bot. t.2. _ Insulae Amico-
rum et Societatis, (Forst.)
1436. LAGUncULARıA HAENKEI * Lumnitzera pedicellata
Presl relig. Haenk. II. 23, _ Guam e Mariannis,
(Haenk.)
1437. LAGUNCULARIA PURPUREA Gaudich, ad Freyc. 4831.
it. 104. _ Guam e Mariannis. (Gaudich. Less.)
CXXVIL MELASTOMACEAE,
1458. MerastomA DEnTıcvLarum Labill, Nov, Caled.
t.64, _ Nova CGaledonia. (Zabill.)
1439. Merastoma TAITENSE DC. prodr, III. 144. _
Insulae Societatis,(Lay et Coll.)
1440, MerastoMA MALABATHRUM Linn, spec, 559. _
Insulae Societatis. (Forst.)
1441. ConostEegIA eLaBRA Don in Mem. Wern. Soc,
IV. 316. Melastoma glabrum Forst. prodr. n. 19%. _ In-
sulae Societatis. (Forst.)
1442. Mepınııza rosea Gaudich. ad Freyc. p. 484.
t.106 _ Insulae Mariannae. (Gaudich.)
CXXVIL MYRTACEAE.
1443, MerrosıpEros vırrusa Smith in Linn. Trans-
act, III. 268. A, Rich. Flor. Nov. Zeel, n.351, Melaleuca
diffusa Forst. prodr. n. 213. Melaleuca lucida Linn, f.
suppl. 342. _ Nova Zeelandia. (Forst. Menz.) _
Taiti archipelagi Societatis, (Nelson. Lay et Coll.)
1444. MerRrosiveros vıruosa Smith /. c. M. spectabi-
lis Soland. msc. Melaleuca villosa Linn, f. suppl. 342.
Melaleuca aestuans Forst. prodr, n. 215. ? Leptosper-
mum collinum Forst, char. gen. 36, _ Taiti archipelagi
Societatis. (Forst. Menz. Lay et Coll.)
1445, METRoSIDERoOS 0Bovara Hook. et Arn, ad Beech,
p. 63. £. 12. _ Insula Gambier. (Zay et Coll.)
E
& ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
4446, METROSIDEROS Lucıpa A, Rich, Flor, Nov, Zeel.
181
1464. Psıpıum PomIrErUM Linn. spec, 672. _ Guam e
n. 353. Melaleuca lucida Forst. prodr. rn. 216. _ Nova|Mariannis, (Less.)
Zeelandia. (Forst.)
4447. METROSIDEROS UMBELLATA Cap. ic. IV. 20. 1.338.
M. lucida Menz. _ Nova Zeelandia. (Menz.)
4448. METROSIDEROS FLORIDA Smith in Linn, Transact.
III. 268. A. Rich, Flor. Nov, Zeel, n. 352. Melaleuca
florida Forst. prodr. n. 114. Leptospermum scandens
Forst. char. gen. 86. _ Nova Zeelandia. (Forst.)
4449. METROSIDEROS PERFORATA A, Rich, Flor, Nov,
Zeel. n. 354. Melaleuca perforata Forst. prodr. n. 212,
Leptospermum perforatum Forst. char. gen.36._ Nova
Zeelandia, (Forst.) Hävre de l’Astrolabe. (d’Urv.)
4450, METRoSIDEROS TOMENTOsA A, Rich. Flor. Nov,
Zeel. n. 355. t. 37°. _ Nova Zeelandia Bairdes Iles.
(Less. et d’Urv.) Poutu-Kaoma.
44541. Merrosıveros orErcvuLara Labill. Nov, Caled.
t. 60._ Nova Caledonia. (Zabill.)
4452. METROSIDEROS PoLyMmorPrHA Gaudich, ad Freyc.
t. 85. Hook. et Arn, ad Beech. p. 82. _ Insulae Sand-
wicenses, (Menz, Gaudich. Lay et Coll. Meyen.)
4453. METRosSIDEROS MAcRoPUs Hook. et Arn. ad Beech.
p. 83. — Insulae Sandwicenses, (Lay et Coll, Ma-
crae.) : j
4454. MerRosıweros crıara Smith Z.c. Labill. Nov,
Caled, I. 59. Melaleuca ciliata Forst. prodr. n. 217. Lep-
tospermum ciliatum Forst, char. gen. 36. _ Nova Ca-
ledonia. (Forst. Labill.)
4455. LEePprospERMUM scorarıum Forst. char. gen. 36,
A. Rich. Flor. Nov. Zeel. n. 356. Melaleuca scoparia
Forst, pl. esc. p. 53. prodr. n.210. _ Nova Zeelan-
dia, hävre de l’Astrolabe, Bai des Iles, (Forst. Less.
et d’Urv.) Kai-Katoa.
1456. Lerrosrermum ERIcoıEs A, Rich. Flor. Nov.
Zeel. n. 357. — Nova Zeelandia, hävre de l’Astro-
labe. (Less, et d’Urv.) Manouca,
4457. MELALEUCA VIRIDIFLORA Gärtn. I. 173. £.35. M.
Leucadendron angustifolia Linn. M, Leucadendron lati-
folia Forst. prodr. n.218._NovaCaledonia,(Forst.)
1458. BaekeA rarvura DC, prodr. III. 229. Leptos-
permum parvulum Labill, Nov. Caled. t. 61._ Nova
Caledonia. (Zabill.)
1459. Baerkea vırcara Andr,. Bot. Repos. t. 598. Bot.
Mag. t, 2127. Leptospermum virgatum Forst, char. gen.
36. Melaleuca virgata Forst, prodr. n. 211. _ Nova
Caledonia. (Forst.)
1460. Barker rınırorıa DC. prodr. 229. Leptosper-
mum pinifolium Labill, Nov, Caled, t. 62, _ NovaCa-
ledonia. (Labill.)
1461, CALListemoNn ELLIPTICUM Cunningh, ex Bot. Reg.
n. 1756. _ Nova Zeelandia borealis, (Cunningh.)
1462. NeLitris samgoserra Gärtn. I, 134. t. 27. Psi-
dium decaspermum Linn. f. Forst, prodr. n. 219. Decas-
permum fruticosum Forst, char. gen. 37. _ Insulae S o-
cietatis. (Forst) _ Nova Caledonia, (Zabill.)
1463. Caryornyııus Eerripricus Labill, Nov, Caled.
1.63, _ Nova Caledonia, (Zabill.)
1465. Jossınıa corınıroLıa DC. prodr. III. 238. _ In-
sulae Societatis. (Lay et Coll.)
1466. Jameosa Maraccensıs DC. prodr. IIl. 286. Eu-
genia malaccensis Linn. Forst, prodr. n. 220. _ Inter
tropicos passim culta. (Forst. !.c.) _Insulae Sand-
wicenses. (Lay et Coll. Meyen.)
1467. BARRINGToNIA srEcıosa Linn, f. suppl. 312, B.
Butonica Forst. char. gen. 37. _ Insulae Societatis
et Amicorum. (Forst) _ Tikopia et Vanikoro,
(Less.) _ Guam e Mariannis, (Zess.)
1468. Barrıngronıa RACEMosA Gaudich, ad Freyc. 483.
t. 107. _ Insulae Mariannae, (Gaudich.)
1469. * Eucenıa PAnıcuLaTa Forst. prodr. n. 522. _
Tongatabou archipelagi Amicorum. (Forst,)
1470. * EucEnıa RAcEMosa Forst. prodr. n. 221. _
— Nova Caledonia, (Forst) Vix ad Barringtoniam
racemosam pertinet,
1471. * CrossostyLis BIFLORA Forst. char, gen. t. 44.
prodr. n. 266. _ Insulae Societatis. (Forst.)
CXXIX, TILIACEAE.
1472. Grewıa martococca Linn, f. suppl. 409, Forst.
prodr. n. 327. Mallococca crenata Forst. char. gen. t. 39.
— Archipelagus Amicorum. (Forst.) Babao. (Nee.) _
Insulae Societatis. (Forst. Lay et Coll.)
1473. GREwIA TILIAEFOLIA A, Rich, sert. Astrolab. p.
IX. _ Tongatabou archipelagi Amicorum. (Zess.)
147%. TRıIUNFETTA PROCUNBENs Forst. prodr. n. 20%. _
Insulae Societatis. (Forst. Lay et Co’l.)_ Radack M i-
eronesiae, (Cham.)
1475. TRIUMFETTA Fapracana Gaudich, ad Freye #78.
t. 102. _ Insulae Mariannae, (Gaudich.)
1476. CorcHorus TORRESIAnus Gaudich, ad Freyc. %79.
— Rota e Mariannis. (Gaudich.)
1477. ENTELAEA ARBORESCENS R. Brown in Bot. Mag.
{.2480. Apeiba australis A. Rich. F/or. Nov, Zeel. t. 34.
— Nova Zeelandia, prope Tigada, Tologa, Opuragi
et Matouaro, (Banks et Sol.)
1478. Mıcrosemma sarıcırouıa Labill, Nov. Caled, t.
58. _— Nova Caledonia. (Labill.)
CXXX. ELAEOCARPEAE.
1479. EraEocarpus Bırınus Hook. et Arn, ad Beech.
p. 110. t. 24. _ Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
1480. Dıcera DEnTara Forst. char. gen. t.40. f.1.prodr.
n.226. A. Rich, Flor. Nov. Zeel. p. 303. _ Nova Zee-
landia, (Forst.)
1481. Dıczra serrata Forst, char. gen. t. %. f. 2.
prodr. n. 227. A, Rich. Flor. Nov. Zeel, p. 304. _Nova
Zeelandia. (Forst.)
CXXXI STERCULIACEAE.
1482, SteRcuLıa BALANGHAs Linn. spec. 1438. Forst.
prodr. n.258. _ TannaNovarumHebridum. (Forst.)
1433. Stercunıa roerıwa Linn, spec. 1431. Forst. prodr.
n. 859, _— Tanna Novarum Hebridum, (forst.)
28
182
‚ 4484. Ungerra FLORIBUNDA Schott et Endl. Melet, bot.
p. 27. t. 4. _ Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
1485. Herırıera wirrorauıs Ait. hort, kew. II. 546,
Balanopteris Tothila Gärtn. IZ, t.99. _ Guam e Ma-
riannis, (Less.)
1486. Prasıantuus DIvarıcarus Forst. char. gen.t.43,
A. Rich. Flor. Nov. Zeel. p. 299. Hook. in Bot. Mag. t,
3271. _— Nova Zeelandia. (Forst. Cunningh.)
CXXXIU. BYTTNERIACEAE.
1487. Commersonta EcHınara Forst. char, gen.43.1.22.
prodr, n,144. _ InsulaeSocietatis.(Forst, Lay et Coll.)
— Amicorum. (Forst) _ Nova Caledonia.,(Forst.)
1488. WALTHERIA AMERICANA ß. indica Linn. spec. 941.
— Insulae Societatis. (Forst. Lay et Coll.) _ Insulae
Sandwicenses. (Lay et Coll,)
1489. WALTHERIA Eruiptica Cav, diss. VI. p. 316. t.
171. f.2. — Guam e Mariannis., (Less.)
1490. WALTHERW TorHuantHuus Forst. prodr, n. 252.
Lophanthus tomentosus Forst. char. gen. 14. _ Insulae
Marchionis, (Forst.)
1491. Rıevıeır oporara DC. prodr, I, 491, Melochia
odorata Forst. prodr. n. 253. Wisenia indica Gmel, syst.
515. — Tanna et Eaoa Novarum Hebridum, (Forst.)
1492. Merocnıa nıspıpa Hook. et Arn, ad Beech.p.60.
_—_ Insulae Societatis, (Lay et Coll.)
CXXXHL MALVACEAE,
1493. MaLva RoTunDıroLıa Linn, spec. 969. M. pusilla
Smith E, B. t. 241. _ Insula Norfolk. (Ferd, Bauer.) _
Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
1494. Urena wosara Linn. spec. 974. Bot, Mag.t. 3043.
— Insulae tropicisinclusae. (Forst) _ Tikopia.
(Less.) — Insulae Societatis. (Lay et Coll.)
1495. Hızıscus Boryanus DC. prodr. I, 446. _ Insulae
Sandwicenses. (Lay et Coll.)
1496. Hızıscus younsıanus Gaudich. ad Freyc. p. 91.
Hook. ad Beech. p. 79, _ Insulae Sandwicenses,
(Gaudich. Lay et Coll.)
4497. Hızıscus manınor Linn. spec. 980. Cav. diss. Z1I.
p. 472. 1. 63. f. 2. _ Insulae Societatis. (Lay etColl,)
1498 Hisıscus Rosa-sınensis Linn. spec. 977, Cav. diss.
III. t. 69. f. 2. _ Insulae tropicae.(Forst.) _ Archi-
pelagus Societatis.(ZayetColl) _Vanikoro,(Zess.)
— Guam e Mariannis. (Less.)
4499. Hızıscus zscvrentus Linn, spec. 980, Forst.
prodr. n.26%. Cav. diss. III. t.61. f.2._— Insulae Socie-
tatis, (Forst.)
1500. Hızıscus ars moscHus Linn, spcc.980. Cav, diss.
III t. 62. f.2. _ Insulae Societatis. (Forst.)
1501, Hısıscus Dıverssronsus Jacgq. collect. II, Ic.rar.
2. 551. H. ficulneus Cav. diss. LII. 148. t. 51. f. 2. — In-
sula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
4502. Hısıseus ınsuzarıs Endl, prodr. Flor. Norf.
n. 132. — Pig-Island prope insulam Norfolk, (Ferd,
Bauer.)
1503. Hızıscus rrıcvspis Cav. diss. III. 152.1.55.f.2.
H, hastatus Linn, f. suppl, 310. Forst. prodr, n,265. non
ENDLICHER , ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
Cav. _ Insulae Societatis. (Forst. Lay et Coll.) _
Piteairn-Island.(Zay et Coll.)
1504. Hızıscvs TıLıaceus Linn. spec.976. Forst. prodr,
n. 261. plant, esc. p. 73. Cav. diss. IIL, t, 55. f.1. Gärtn.
II. t. 135. f.%. Paritium tiliaceum Adr, Juss, in St. Hil.
Flor. Bras. 1.225. — Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.) _
Insulae tropieae. (Forst) _ Vanikoro, (Less.) _
Piteairn Island. (Lay et Coll.) _ Insulae Sand-
wieenses. (Meyen.) _ Guam e Mariannis, (Less.)
1505. Lacunarıa rateRrsonsa Endl. prodr. Flor, Norf.
n. 134. Hibiscus Patersonii Ait. Hort. kew, IV, 224, La-
gunea Patersonia Sims in Bot. Mag. t. 769, _ Insula
Norfolk, (Paters. Ferd. Bauer.)
1506, Tuespesıa PoPULNEA Corr. Annal. du Mus. IX.
290. Hibiscus populneus Linn, spec. 976. Cav. diss. ILL,
t 56. f. 1. H. bacciferus Forst, prodr. n. 260, _ Insulae
Societatis, (Banks, Sol. Forst. Lay et Coll.) _ Insu-
lae Amicorum. (Forst.) _ Insula Paschatis, (Forst.)
4507. GossyPIUM RELIGIOSUM Linn, spec. 975. Cav,
diss. VI. t. 164. f. 1. — Tongatabou archipelagi Amico-
rum, (Zess.) — Insulae Societatis. (Forst.)
1508. Gossyrıum ınpıcum Lam. diet. IL, 13%. _ In-
sulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
1509. GossyPIUM BARBADENSE Linn, spec. 975. _ In-
sulae Societatis. (Lay et Coll.)
1510. Anopa ovara Meyen Reise IL, 139. _ Insulae
Sandwicenses, (Meyen.)
1511. Sına eromerara Cav. diss. L 18,1.2,f.6. _
Guam e Mariannis, (Less.)
1512. Sıpa cARPINIFOLIA Linn, f. suppl, 307. _ Guam
e Mariannis. (Zess.)
1513. Sıpa ruomsırouia Linn, spec. 961. _ Guam e
Mariannis. (Less) _ Insulae Societatis. (Zay et
Coll.) _ Insulae Amicorum et Novarum Hebri-
dum, (Forst.)
1514. Spa RoTunDıronta Cav. diss. I. 20.1.3. f. VI.
t. 19%. f. 2. — Insulae Sandwicenses. (Zay et Coll.)
1515. Sına maurA Link enum. II. 204. _Insulae M a-
riannae, (Cham.)
1516. ABUTILON PERIPLOCIFOLIUM * Sida periplocifolia
Linn, spec. 962, Cav. diss. I. £.5. f. 2. _ Insulae So-
cietatis,. (Lay et Coll,)
. 4517. ABuTıLon ıncanum *Sida incana Link enum. IL.
20%. ._ Insulae Sandwicenses, (Cham.)
4518. Anurınon sunıanae Endl. prodr. Flor. Norf.
n. 435. _ Insula Norfolk. (Ferd, Bauer.)
- 41519. Asutızon ELongArum Mönch meth. 310, Sida in-
dica Linn, spec. 96%. Forst. prodr. n. 257. _ Tanna N o-
varumHebridum et Nova Caledonia. (Forst.)
Quid Sida e Nova Zeelandia Forst. prodr.
n. 592?
CXXXIV. GERANIACEAE.
1520. GerAnıum Pınosum Sol, ex Forst. prodr. n. 531.
Sweet geran. t, 119, _ Nova Ze elandia, (Banks
et Sol.)
1521. GERANIUM RETROBSUM Herit, ex DC. prodr. I.
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
644, G. patulum Sol. ex Forst. prodr.n. 530, _.Nova
Zieelandia, (Banks et Sol.)
CXXXV. LINEAE,
1522. Lınum monosynum Forst, prodr.n. 145, A Rich,
Flor. Nov. Zeel. p. 317. _ Nova Zeelandia.(Jorst.)
Häyre de l’Astrolabe. (Less. et ’Urv,) Nav.
CXXXVI OXALIDEAE.
1523. Oxarıs neprans Sol. ex Forst. prodr. n. 519?
O. ambigua A, Rich. Zlor. Nov. Zeel, p, 296, _ Nova
Zeelandia et archipelagus Societatis. (Banks et
Sol) _ Insula Norfolk, (Forst. Ferd, Bauer.)
1524. Oxarıs corsıcvLATa Linn, spec. 623. O. repens
-Gaudich. ad Freyc. non Thunb, _ Insulace Societa-
tis, (Lay et Coll.) _ Insulae Sandwicenses, (Gau-
dich, Lay et Coll. Mayen.)
CXXXVIIL MELIACEAE.
1525, NEMEDR4-RLAEAGNOIDEA Adr, Juss. in Mem., Mus.
XIX. 259. _ Nova Caledonia, (Zabill,)
14526. Maruea rornn Adr. Juss. in Mem Mus. XIX,
270. — Tongatabou archipelagi Amicorum, (Zess.)
1527. Harrıcnsea BILLARDIERI Adr, Juss. in Mem.
Mus. XIX.228. Trichilia bijuga Labill, Nov. Caled. t. 54,
— Nova Caledonia. (Zabill.)
14528. HaArrıcuseA spEectasıLıs Adr. Juss. ir Mem.
Mus. XIX. 229. 236. (descr. Forst), Trichilia spectabilis
Forst, prodr. n. 188, Trichilia cauliflora Banks msc,
— Novae Zeelandiae sylvae. (Forst.)
1529. HarrıcuseA PATTERSoNIAnA End], Fl.norf.n. 139,
Insula Norfolk, (Patters.)
1530. HarrıcuseA FoRsTERı Adr. Juss, in Mem. Mus.
XIX. 265. (deser. Forst.) Trichilia alliacea Forst, prodr,
n, 489,non Spreng. _ Namouka archipelagi Amicorum,
(Forst.)
4531. Trıcmizıa monornyııa A. Rich. Fl. Nov. Zeel.
n, 828, _— Nova Zeelandia. (d’Urv.)
CXXXVII, SAPINDACEAE,
1532. CARDIOSPERMUM marıcacasum Linn, sp. 925. —
Insulae Societatis, (Forst. Lay et Collie.) _ Rota archi.
pelagi Mariannae. (Gaudich,) _ Insulae Sandwi-
censes. (Lay et Coll. Meyen.)
1533. Scumiverıa TERNATA Cambess. in Mem. Mus.
XYIIL 24. Aporetica ternata Forst. gen. 66. Pometia
ternata Forst. prodr. n.393. Ornitrophe pannigera Labill.
Nov, Caled, t.52. _Nova Caledonia. (Forst. Labill.)
1534. Sarınpus saronarıa Forst. prodr. n, 178, an
Linn,? _ Insula Paschatis. (Forst.)
1535. Curanıa grauca Cambess. in Mem. Mus. XVIII.
28. Dimereza glauca Labill. Nov. Caled. t.51. Diplopeta-
lon glaucum Spreng. cur. post. 150. _ Nova Caledo-
nia (Zabill.)
1536. Curanıa ArETara Labill, Nov. Caled, t. 73. _
Nova Caledonia. (Zabill.)
1537. Curanıa ventıscırouıa Pers, ench, I, 413. Guiva
183
lentiseifolia Cav. ic. IV, #373. _ Babao archipelagi
Amicorum. (Nee,)
1538. Nernerıum Pınnatum Cambess. in Mem, Mus.
XYVIII. 30. Pometia pinnata Forst, gen. 55. prodr. n. 392.
Aporetica pinnata DC, prodr. I. 610, Hook, ad Beechey
p. 61. _ Tanna Novarum Hebridum, (Forst.) __
Namokua archipelagi Amicorum. (Forst,) _ Insulae
Socictatis (Lay et Collie.)
1539. Doponara vıscosA Linn. mant. 238. Forst. prodr.
n. 16%. D. spathulata Smith in Rees cycl. XII. 2, _
Nova Zeelandia. (/'orst.) Baie de Tasmann, (Lesson.)
— Insulae Societatis. (Forst.Lay etCollie)_Radak
(Cham.) _ Guam archipelagi Mariannae (Gaudich,)
— Insulae Sandwicenses., (Menz. Lay et Collie. )
1540. Dopowara ERIOcCARPA Smith in Rees cycl. XII.
n. 6. _ Insularum Sandwicensium montes (Menz.)
CXXXIX, CORIARIACEAE,
14541. CoRIARIA SARMENTOsA Forst. prodr. Hk, PER
Nova Zeelandia, (Forst.)
CXL, EUPHORBIACEAE.
1542. BRADLEIA zEyrLAanıca Gärtn, ZI. 127. £.109. Labill.
Nov, Caled t.76. _ Nova Caledonia, (Zabill,)
1543. BRADLEIA GLocHıDıon Forst, msc, Glochidion
ramiflorum Forst. char. gen. 57. prodr, n. 361, _
Insulae Societatis. (Forst, Lay et Coll.) _ Novae
Hebrides. (Forst.)
154%, Brapuera eravca Labill. Nov, Caled, t. 77.
Nova Caledonia. (Zabill.)
1545. Branıeıa macrornyıua Labill. Nov, Caled, 1.78.
— Nova Caledonia, (Zabill.)
1546. Pnyusantuus cERNUUS Poir, dict. II. 14. Breynia
disticha Forst, char. gen. 73. prodr,.n. 400,_Nova Ca-
ledonia, _ Tanna Novarum Hebridum. (Forst.)
4547, Puyurantuus nıstıchus Hook. et Arn.ad Beech.
p. 95. — Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
1548. Puyuuantnus vircatus Forst, prodr. n. 34. _
Insulae Societatis. (Forst. Lay et Coll.)
1549, Pnyvzantuus nırurı Linn, spec, 1392. _ Guam e
Mariannis (Less.) i
1550. CrozornorA rErraTaA Labill. Nov. Caled. t. 75
_ Nova Caledonia, (Labill.)
45514. Rorrıera ınormverum * Croton inophyllum
Forst, prodr. n, 355. Trewia inophyllum Spreng. syst. IIL.
906._ Nova Caledonia. (Forst.)
1552, Copıaeum VARIEGATUM Adr, Juss, Euphorb,p.3%,
Croton variegatum Linn. spec. 1424. Forst. prodr. n.353,
— Tanna et Mallicolo Novarum Hebridum. (Forst.)
_— Vanikoro. (Zess.)
1553. Barocnıa zucıma Endl, prodr, Flor. Norf. n.
143, _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
1554. Auzkurıtes trınoga Forst. char. gen. 56. prodr.
360, _ Insulae Societatis, (Forst. Lay et Coll.) _
Pitcairn Island, (Beech,) Insulae Sandwi-
censes, (Lay et Coll, Meyen)
1555. Marra monuccana Spreng, syst. III. 878. Ricinus
184
Mappa Linn, spec, 1430, For\*. prodr. n. 356, _ Tanna
Novarum Hebridum. (Forst).
1556. Marra Tannensıs Spreng. syst. III. 873. Ricinus
dioicus Forst, prodr. n. 357. — Tanna Novarum He-
bridum, (Forst.)
1557. Acaıypma viRrGATA Linn. spec. '41423,2 Forst.
prodr.n.352. _ Tanna Novarum Hebridum.(Forst.)
1558, Srıruınaıa nurans Vahl symb. II.16. Croton nu-
tans Forst. prodr.n.354. _ InsulaeSocietatis,Ami-
corumet Novarum Hebridum, (Forst.)
1559. ExcoEcAarıa AcALLocHA Linn. spec. 1451. Lam.
illustr. f. 805. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.) _
Tongatabou archipelagi Amicorum. (Forst.)
1560. Eurnorgıa MmurTırormis Gaudich. ad Freyc.p.
100. Hook et Arn. ad Beech.p. 95. _ Insulae Sand wi-
censes, (Gaudich. Lay et Coll.)
14561. Eurmorgıa corpara Meyen Reise II. 150. _
Insulae Sandwicenses, (Meyen.)
1562. Furmorsıa osLıquva Endl. prodr. Flor. Norf,
n. 444. _ Insula Norfolk, (Ferd. Bauer).
1563. Eupnorsıa cLusıagroLıa Hook et Arn. ad Beech
p. 95. — Insulae Sand wicenses. (Lay et Coll.)
1564. EupuorBIA ARNOTTIANA * E. myrtifolia Hook. et
Arn, ad Beech. p. 95. —_Insulae Sandwicenses. (Lay
et Coll.)
1565. Eupnorvıa ramosıssıma Hook, et Arn. ad Beech.
p.96. _ Elisabeth Island Polynesiae orientalis
(Lay st Coll.)
1566. Eurnorzıa AToTo Forst. prodr. n. 207. _ Insulae
Societatis.(Forst.)
1567. EvrHorBIA PILULIFERA Linn, spec. 651. _ Guam e
Mariannis. (Lep.)
1568. EurHoRBIA ORIGANOIDES Forst. prodr. n. 206. _
Insulae Amicorum. (Forst.)
1569. Euenorsıa HırTA Linn, spec. 651. __ Insulae
Sandwicenses, (Lay et Coll.)
1570. EupHoRBIA TANNENsıs Spreng. syst. III. 791.
Croton elutioides Forst. prodr. n. 551. _ Tanna Nova-
rum Hebridum. (Forst.)
1571. Eupnorsıa Laevıcara Vahl symb. II. 16. _ Tonga-
tabou archipelagi Amicorum, (Lees.)
1572, EupHorBıa GLaucA Forst. prodr. n.208. A. Rich.
Flor. Nov. Zeel, p.352. _ Nova Zeelandia.(Forst.)
— Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
CXLI. HERNANDIACEAE,
1573. Hernanpıa sonorA Linn. spec. 1391. _ Insulae
Societatis et Amicorum, (Forst.). _ Vanikoro,
(Less.) _ Radack Mieronesiae. (Cham.)
157%. Hernannıa ovicErA Linn, spec. 1392. _ Tongata-
bou archipelagi Amicorum. (Less.)
CXLIU, CELASTRINEAE.
1575. CELASTRUS cRENATUs Forst, prodr. n. 113. _
Insulae Societatis. (Lay et Coll). _ Insulae Mar-
chionis, (Forst.)
1576, ELAEODENDRON CURTIPENDULUM Endl. prodr. Flor,
Norf. n, 141. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
1577. Byronıa sanpwıcensıs * Ilex anomala Hook, et
Arn. ad Beech, p. 111. £.25. _ Insulae Sandwicen-
ses (Lay et Coll.)
CXLII. RHAMNEAE,
1578. * Ruamnus rorıroLıus Forst. prodr. n,509, Vahl
symb, III. 4. _ Nova Zeelandia (Forzt.)
1579. Convprına Arıarıca Brogn. Rham. 62, Ceanothus
asiaticus Linn, spec. 284. Ceanothus capsularis Forst.
prodr.412. _ Insulae Societatis. (Forst, Lay et Coll.)
Tongatabou archipelagi Amicorum. (Zess.) _ Insulae
Sandwicenses, (Lay et Coll, Beech.)
1580. PomADErrıs zızypHuomes Hook. et Arn, ad Beech.
p: 61. Rhamnus zizyphoides Sol. ex Forst. prodr. n. 510.
Spreng, syst. I. 768. _ Taiti archipelagi Societatis.
(Banks et Sol, Lay et Coll.)
1581. Govanıa pomineensis Linn, spec. 1663. __ In-
sulae Societatis. (Lay et Coll.)
1582. Gowanıa ıntegrıronsa Meyen Reise II, 150, —
Insulae Sandwicenses.(Meyen)
1583. * Pennantıa corymeosa Eorst. char. gen. 67.
prodr. n. 396, Endl, prodr. Flor. Norf. n. 140, _ Nova
Zeelandia. (Forst.) _ InsulaNorfolk, (Ferd. Bauer.)
CXLIV. PITTOSPOREAE.
1584. PırTospoRuUM corNIFOLIUM Cunningh. ir Bot.
Mag. t. 3161. _ Nova Zeelandia. (Cunnigh.)
1585. * Pırrosrorum gLABRUMm Hook. etArn. ad Beech.
p. 110. — Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
1586, Pırrosporum Bractkosatum Endl. prodr. Flor.
Norf. n, 138. _ Insula Norfolk, (Ferd. Bauer.)
CXLV. ZYGOPHYLLEAE,
1587. Kaustroermıa cıstomes * Tribulus cistoidesLinn.
spec, 554, Jacg. hort. schönbr. t. 403. — Insulae Sand-
wicenses. (Lay et Coll. Meyen.)
1588. * Guatacum Durıum Forst. prodr,n. 186. — Ton-
gatabou archipelagi Amicorum, (Forst.)
CXLVI ZANTHOXYLEAE.
1589. Bruneızıa sanpwıcensıs Gaudich. ad Freyc. 93.
Hook. et Arn, ad Beech. p. 80. _ Insulae Sandwi-
censes.(Gaudich. Lay et Coll.)
1590. ZANTHOXYLUM NOVAE ZEELANDIAE A. Rich, Flor.
Nov. Zeel. p. 291. 1.33. _ Nova Zeelandia. (d’Urv.)
1591. Brackgurnıa rınnara Forst. char, gen. t. 6.
prodr. n. 53. Endl, prodr. Flor. Norf. n.147. Ptelea pin-
nata Linn. f. suppl. 126. Samara Blackburnia Spreng.
syst. I. 144. _ Insula Norfolk. (Forst. Ferd. Bauer.)
CXLVII. DIOSMEAE.
1592. Erıostemon corymeosum Labill. Nov. Caled. t.
58. _ Nova Caledonia, (Zabill.)
1598. Acronxchra ıaevıs Forst. char. gen. 27. Law-
sonia Acronychia Linn. f. suppl. 1593. Labill. Nov. Caled.
1.65, _ Nova Caledonia, (Forst. Labill.)
4594. Acronycnta EnpLichert Schott Rutac. t. 2. Ve-
pris simplicifolia Endl. prodr. Flor. Norf. n. 148. —
Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
4595. Meuicors rernara Forst, char. gen. 28. prodr.
“rs
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN. 185
n. 466 Lam. illustr. t. 294 Entoganum laevigatum Banks |
1614. Asatrı Cvecineem Desv. Journ, Bot. IL12V.1 %-
apud Gürtn. 1.68. _ Nova Zeelandia. (Banks et Sol.| f. 6. Aeschynomene coceinea Linn. f. supp!. 330. Forst.
Forst.)
4596. Evopıa HorTEnsıs’Forst, char. gen.t. 7. Fagara
Evodia Linn. f. suppl. 125. Forst. prodr. n. 54. _ In-
sulae Amicorum et Novarum Hebridum.(Forst.)
1597. Evopıa zıtrorauıs Endl. prodr. Flor. Norf.n.
446. Schott Rutaceae t,1. _ Insula Norfolk. (ferd.
Bauer.)
4598. Evopıa prupacka Labill. Nov. Caled. t. 7%, _
Nova Caledonia.(Labill.) j
z CXLVIH. AURANTIACEAE,
1599. Lımonıa znucıwa Forst, prodr, n, 191. _ Malli-
eolo Novarum Hebridum. (Forst.)
1600. * Lımonıa mınura Forst, prodr. n. 190. _ In-
sulae Amicorum, (Forst.)
4601. Crrrus aurantıum Risso Ann. Mus. XX, t. 1.
f.2. — Tanna Novarum Hebridum. (Forst.)
4602, Cırrus pecuUMmana Linn. spec. 1100. _ Insulae
Amicorum. (forst.)
CXLIX. TEREBINTHACEAE,
4603. * Ruus arra Forst. prodr. n. 142, _ Nova
Caledonia, (Forst.)
1604. Sponpıas DuLcıs Forst, prodr. n. 198, Gärtn,
t. 108. S. Cytheraea Sonner, it, II, t. 123. _ Insulae
Societatis. (Forst.)
CL. SURIANEAE.
1605, Surıana Mmarıtıma Linn. spec. 284. Forst. prodr.
499. _ Insula Botanices ad Novam Caledoniam.
(Forst.) _ Insulae Societatis. (Lay et Coll,)
CLI. PAPILIONACEAE.
1606. SoruorA roMENTosA Linn. spec. 533, Lam. illustr.
1. 325. f. 2. — Insulae Societatis.(Forst, Lay etColl.)
_—_ RBadack Micronesiae. (Cham.)
1607. Evwarpsıa MıcRopnvııa Salisb, in Linn. Trans-
act. IX, 299. Sophora microphylla Ait. hort. kew. II. 42.
Jaeg. Hort. Schönbr. t. 269. S. tetraptera Linn. f. suppl.
230. Forst. prodr. n. 183. _NovaZeelandia.(Forst.)
1608. Epwarpsıa GrRanvırLora Salisb. /. c. Sophora
tetraptera Ait. hort. kew. II. 43. Bot. Mag. t. 167. _
Nova Zeelandia. (Bunks et Sol.)
1609. Epwarpsıa myRıoenxıLLa Wenderoth in Linnaea
V.202. _ Nova Zeelandia. (Hort.)
1610, Epwarpsıa curysornyıra Salisb. Il. c. t 26. f.1.
Bot. Reg. t. 738. _ Insulae Sandwicenses, (Menz.
Meyen.)
1611. Ternrosıa Pıscarorıa Pers. ench. IL 329, T. to-
xicaria Gaudich, ad Freyc. Galega littoralis Forst,
prodr n. 277. non Linn, _ Insulae tropicae. (Forst.)
— Insulae Societatis. (Lay et Col!,) _ Archipelagus
Sandwicensis (Gaudich. Meyen.)
1612, Terurosıa Marıana DC. II. 253. _ Insulae Ma-
riannae. (Herb. DC.)
1613, Terurosıa carırunata Link enum. II. 251. _
Insulae Sandwicenses, (Cham.)
prodr.n. 263. _ Insulae Societatis, (Forst.) _ Insula
Botanices ad Novam Caledoniam, (forst.)
1615. Criantaus punickeus Banks et Sol. msc. Donia
punicea G, Don Diet. 1.468. _ NovaZeelandia.(Banks
et So’.)
1616. Crriantuus »ıcrus * Streblorrhiza speciosa Endl.
prodr. Flor. Norf. n. 151. _ Philipp’s Island prope in-
sulam Norfolk. (Ferd. Bauer.)
1617. CarmicHaeLıa Austrarıs R. Brown in Bot, keg.
t. 912. Lotus arboreus Forst. prodr. n. 278. Lotus arbo-
reus et Bossiaea scolopendrina A. Rich, Zlor. Nov. Zeel.
p- 3842. _— Novae Zeelandiae ora oceidentalis inter
37__390 L. A, (Banks et Sol.) Dusky bay. (Forst.)
1618. Desmopıum AustrAsE DC. prodr. II. 326. Hedy-
sarum umbellatum Forst prodr. n. 27 non Linn. H.
australe Willd. spec. III. 1185. _ Tanna NovarumHe-
bridum, (Forst) _NovaCaledonia, (forst. Labill.)
— Guam e Mariannis. (Zess.)
1619. DesmoDIuMm PURPUREUM Hook. et Arn. ad Beech.
p. 62. Hedysarum purpureum Roxb. cat. Hort. beng. y.
57. _ Insulae Societatis. (Lay et Coll.)
1620. DesmoDıum scorrıurus Desv. Journ, Bot. III, 122.
DC. prodr. II, 333. Hedysarum Scorp’urus Swartz Flor.
Ind. occ.1268. _ Insulae Societa bis. (Lay et Coll.)
1621. Desmopıum varıans * Hedysarum varians Labill.
Nov. Caled, t. 7A. _ Nova Caledoniıa. (Zabill.)
1622. Desmopıum TUBERCULATUM * Hedysarum tuber-
culatum Labill, Nov. Caled. t. «2. _ Nova Caledo-
nia, (Labill.)
1623. Desmopıum LAGoPoDIV0IıDEs * Hedysarum lagopo-
dioides Forst. prodr. n. 276. _ Nova Caledonia.
(Forst.)
1624. DesmoDıum HETEROCARPUM * Hedysarum hetero-
carpum Forst. prodr. n. 275. __. Insulae Societatis.
(For'st.)
1625, Arrus precartorıus Linn, syst, 533. __ Insulae
Societatis. (Forst. Lay et Coll.)
1626, Kennenya TaBacına Labill. Nov. Caled. t. 70. _
Nova Caledonia. (Labill.)
1627. Ruyscnosıa rossa DC. prodr.Il, 387.
rosea Forst. prodr. n. 271. _ Insulae Societatis (Forst.)
1623. Ruynenosıa wucmwa DC. prodr, II. 387. Glyeine
lucida Forst. prodr. n. 272. — Insulae Societatis
(Forst.)
1629. * Puaseouus amornus Sol. ex Forst. prodr.n. 533.
—Insulae Societatis. (Banks et Sol,)
1630. Carzieysruus vorvsınıs Endl. prodr, Flor. Norf.
n. 149. _ Insula Norfolk. (ferd. Bauer.)
1631. Doricnos zureus Swartz Flor. Ind. occ. 1246.
Hook. et Arn. ad Beech p.81.__Insulae Societatis et
Sandwicenses. (Lay et Coll.)
1632. Vıcna vırosa Savi Mem. Ill. 8. Hook. et Arn.
ad Beech. p. 81. _ Insulae Sandwicenses., (Lay et
Glyeine
| Coll.)
29
186 ENDLICHER , ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN,
1633. CAnAVALLIA PUBESCENsS Hook, etArn. ad Beech.
p: 81. — Insulae Sandwicenses. (Lay et Coll.)
1634. Canavarııa Gaupıcnaups * Dolichos galeat
Gaudich. ad Freyc. 486, 1.115. _ Insulae Sandwicen-
ses. (Gaudich.)
1635. CAnAvALLIA OBTUsIFOLIA A. Rich. sert. Astrolas
p. XVL _ Vanikoro, (Less.)
1636. Canavancıa BAUERIANA Endl, prodr. Flor, Norf.
n. 150. _ Insula Norfolk. (Ferd. Bauer.)
1637. Mwcuna pruRıEns DC, proodr. II. 405. Dolichos
pruriens Linn. spec. 1020. _ Namouka Archipelagi A mi-
corum. (Forst.)
1638. Mucuna cıcanızka DC, prodr, II, 405. Dolichos
'giganteus Willd. spec. III. 1041. _ Guam e Marian-
nis(Less.) _ Insulae Sandwicenses, (Lay et Coll.)
1639. Casanus rıavus DC. prodr. II, 406. Cytisus
Cajan Linn. spec. 104. _ Insulae Societatis (Lay
et Coll.)
1640. Eryrarına ınpıca Lam, dict. II, 391, var. e. E.
Gorallodendron var. ß. Linn spec. 992. _ Insulae S o-
cietatis. (Forst. Lay. et Coll.) |
1641. ErvyrHurına MonosperMma Gaudich. ad Freyc. 486,
t. 114%. _ Iusulae Sandwiceinses. (Lay et Coll.)
1642. Poncamrı erarra Vent. malm,t. 283. Robinia mi-
tis Linn. spec. 1044. _ Vanikoro. (Less.)
1643. Ponaamıa nov. spec, _ Vanikoro, (Less.)
1644. Prerocarpus austrarıs Endl. prodr, Flor. Norf.
n. 152. _ Insula Norfolk. (Ferd,. Bauer.)
CLIIL, CAESALPINIEAE.
1645. Gusszanvına Bonvuc Ait, hort. kew. III, 32. _
Nova Zeelandia. (Forst.)
1646. Cazsarrınıa nuca Ait. hort. kew. III 32. Gui-
landina Nuga Linn. spec. 546. _ Vanikoro. (Less.)
1647. CAESALPINIA PANICULATA Desf, cat. ed. II.p.210.
Guillandina paniculata Lam. dict. I, 435._Vanikoro.
(Less.)
1648, Rapackıa AmIcoRuMm Cham. et Endl, Flor. Radack,
msc. Endl, Atakt. t. 49. _ Radack Micronesiae.
(Cham )
1649. Cassıa sornora Linn. spec. 542. DC. prodr.II.
492. — Tongatabou archipelagi Amicorum. (Forst.)
4650. Cassıa GAupıcHaudıı Hook. et Arn. ad Beech.
p: 831. — Insulae Sandwicenses, (Lay et Coll.)
1651. Cassıa Angustıssıma Lam. dict. I. 650, DC.
prodr. II, 505, _ Guam eMariannis. (Zess.)
CLIII. MIMOSEAE.
1652. Entapı pursaerHa DC. prodr. IL, 425. _ Insu-
lae Mariannae.,
1653. EnTADA ADENANTHERA DC. prodr. II. 425. Ade-
nanthera scandens Forst. prodr. n.117. _ Mallicolo N o-
varum Hebridum. (Forst.)
1654. Ina savana DC. prodr. II. 436. _ Guam e
Mariannis, (Zess.)
1655. Acacıa HETEROPHYLLA Lam, dict. I. 1%. Hook.
et Arn, ad Beech. p. 81. A. laurifolia Willd, spec. IV.
1053. Labill. Nov. Caled. t, 68. Mimosa simplieifolia
Linn, suppl. 436. M. Mangium Forst, prodr. n. 395. _
Nova Caledonia. (Forst. Labill) _ Novae He-
brides. (Forst) _ Insulae Amicorum. (Forst.)
Insulae Sandwicenses. (Menz. Lay et Coll,)
1656. Acacıa srirorsıs Labill. Nov, Caled, t. 69.
Nova Caledonia. (Labill.)
1657. Acacıa rungens Labill. Nov. Caled, t, 67.
Nova Caledonia, (Zabill.)
1658. Acacıaı eranunosa Labill, Nov. Caled. t. 66,
Nova Caledonia. (Zabill.)
1659. * Mımosa suanpunosA Sol. ex Forst. prodr,n.
565. — Insulae Societatis. (Banks et Sol.)
CLIV. ROSACEAE.
a. Dryadeae.
1660. Ruzus austranıs Forst. prodr. n, 224. A. Rich,
Flor. Nov, Zeel. 340 _ Nova Zeelandia, Qucen
Charlottes Sound, (Forst. )
b. Sanguisorbeae.
1661, Ancıstrum DIANDRUM Forst. prodr, n,52. A. Rich.
Flor. Nov. Zeel. 341. A. anserinaefolium Forst. char.
gen. it. 2. A. Sanguisorbae Linn, f Suppl. 189. A. decum-
bens Gaertn, t. 32. Acaena -Sanguisorbae Vahl, ezum. I,
294. DC. prodr. 1, 59%, _ Nova Zeelandia Dusky
Bay. (Forst,) Detroit de Cook; hävre de l’Astrolable,
(Lesson.)
c, Pomaceae.
1662. OSTEOMELES ANTHYLLIDIFOLIA Lindl. in Linn,
Transact, XIII. 38. t. 8, Pyrus anthyllidifolia Smith in
Rees cyclop. n,29. _ Insulae Sandwicenses.(Menz.)
CLV. GENERA DUBIAE SEDIS.
1663. Arcoruvyııum Erupricum Labill, Nov. Caled.t.4.
— Nova Caledonia, (Zabill.)
1664. Arcornyırum nırııum Forst. prodr. n. 115.
Labill. Nov. Caled. 1.40. _ Nova Caledonia. (Forst.
Labiill.)
1665. CArPoDervs sErRATUS Forst. char. gen,17. prodr.
n, 111. _ Nova Zeelandia. (Forst.)
1666. Ceones umserzara Forst, char, gen. 71. prodr.
n,569. _ Tanna Novarum Hebridum. (Forst.)
1667. CuLirrorTIoIDEs corvara Sol. ex Forst. prodr.
n. 660, _ Nova Zeelandia (Banks et Sol.)
1668. GriseLınıa zucına Forst, prodr. 401. Scopolia lu-
cida Forst. char, gen.70. _NovaZeelandia. (Forst.)
1669. Merısta ıaevısstA Sol, ex Forst. prodr. n. 550.
— Nova Zeelandia (Forst.)
1670, Meryra vanckorara Forst. char. gen. 60. prodr.
n. 558. _ Insulae Societatis. (Forst.)
16741. Xynosma suaveouens Forst, prodr. n. 380. My-
roxylon svaveolens Forst. char. gen. 63. n. 1. _ Insulae
Societatis. (Forst.)
1672. Xyrosma orsıcvLarum Eorst. prodr. n. 341.
Myroxylon orbiculatum Forst, char. gen. 63. n. 2, _ Sa.
vage Island. (Forst.)
Observationum Botanicarum Appendix.
I. ScuycHowWSKIA.
Kiores dielines, monoeci. Masculi in apicibus ramulorum receptaculis carnosis grumosis im-
positi, squamis interstineti, decidui. Calyx quadrifidus. Stamina quatuor calycis laciniis oppo-
-sita; filamenta basi petaloideo-dilatata; antherae subglobosae biloculares. Flores feminei race-
mosi. Calyx quadripartitus, laciniis inaequalibus. Ovarium . ... . Achenia oblique ovata,
stylo apiculata, compressa, angustisime mebranaceo marginata, tuberculosa.
Genus filamentorum dilatatione petaliformi in tota Urticearum classe insigne, a Forste-
ris cum Urtica confusum, et a Chamissone in celeberrimo Russorum periplo Roman-
zoffiano iterum detectum, dicamus honori botanici rossici, amici nostri Joannis Schy-
chowsky Kalugensis, Philos. et Med. D., qui de fructus plantarum phanerogamarum na-
tura Dorpati 1832. egregie disputavit.
SCHYCHOWSKIA RUDERALIS. Tab. XIII.
Urtica ruderalis Forst. prodr. n. 34!. Herb. Willd. n.17438. Fleurya ruderalis
Gaudich. ad Freyc. 497.
Frutex foliis alternis, longe petiolatis, in apice ramulorum confertis, ovatis, serratis, sub-
tus discoloribus reticulato venosis, racemis pedunculatis folio longioribus.
Crescit in insulis Societatis. (Forst.) Radack Micronesiae. (Cham.)
II. VEeronIıcA saLıcıroLıA Forst. Tab. XIV.
V. fruticosa, foliis lineari-lanceolatis, acuminatis, coriaceis, integerrimis, glabris; spicis
axillaribus pedunculatis folio longioribus, calycis et corollae laciniis lanceolatis acutis.
Veronica salicifolia Forst. prodr. n. 11. A. Rich. Flor. Nov. Zeel. p. 186. (de-
script. opt.)
Creseit in Nova Zeelandia, ad Dusky Bay (Forst. in herb. Acad. Monac.), et in lit-
toribus arenosis ad portum Astrolabii (Less. et d’Urv.), ubi vulgo Kolokian ab indigenis dicitur.
. IH. Pawax ARBOoREUM Forst. Tab. XV.
P. foliis digitatis longe petiolatis, foliolis 37 petiolulatis, obovatis, acutis, argute serra-
tis, glabris; umbella composita terminali v. axillari 10__12 radiata, involucro involucellisque
nullis, calycibus basi calyculatis.
Panax arboreum Forst. prodr. n. 398. DC. prodr. IV. p. 253. A. Rich. Flor. Nov.
Zeel. p. 281. (descript. opt.)
Creseit in Nova Zeelandia, ad Dusky Bay (Forst.), nec non in loco Tasman Bay dicto.
(d’Urville.)
188 ENDLICHER , ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN.
IV.SouLAaAMmerıA Lam.
Calyx triphyllus. Petala tria linearia, reflexa. Stamina sex, aequalia (tria petalis oppo-
sita praecocia), disco hypogyno extus inserta; filamenta brevissima; antherae biloculares, sub-
globoso-didymae, longitudinaliter dehiscentes. Ovarium compressum, apice truncato emargi-
natum. Stigmata duo sublateralia, sessilia. Capsula obcordata subsuberosa, indehiscens, bilocu-
laris, loculis monospermis. Semina ovato-globosa pendula, hilo prope apicem ventrali, funi-
culi expansione carnosula tecto. Albumen nullum. Cotyledones crassae foliaceae. Radicula brevis
conica verticem fructus spectans.
SOULAMEA AMARA Lam. Tab. XViI..
Rex Amaroris Rumph. amd. II. 129. t. 41.
Soulamea amara Lam. dict. I. 449. DC. prodr. I. 335.
Arbuscula, foliis alternis, petiolatis, ovali-oblongis, costatis, glabris, in apice ramorum con-
fertis, racemis axillaribus petiolo brevioribus.
Creseit in insulis Moluccanis (ARumph.) _ Manilla. (Meyen.) _ Radack Micro-
nesiae. (Cham ) _ Specimina Manillana in herbario amieiss. Meyen visa, a Radackensibus nullo
modo diversa sunt.
Erklärung der Abbildungen.
Tab. XI.
SCHYCHOWSKIA RUDERALIS Endl. Nach einem von Chamisso auf den Radack-Inseln
gesammelten Exemplare.
Fig. 1. Eine männliche Blüthe.
Fig. 2. Dieselbe von oben angesehen.
Fig. 3. Staubfaden mit der blumenblattartigen Ausbreitung des Trägers, von der den Kelchblättchen
zugewendeten Seite betrachtet. ;
Fig. 4. Derselbe von der vorderen Seite angeschen.
Fig. 5. Unvollkommener Stempel aus der männlichen Blüthe.
Fig. 6. Der männliche Blüthenboden,, mit den die Blüthen schützenden Schuppen.
Fig. 7. Ein weiblicher fruchttragender Zweig.
Fig. 8. Ein Früchtehen, am Grunde von den Ueberbleibseln des weiblichen Kelches umgeben.
Fig. 9. Dasselbe, nachdem der Rest des Kelches entfernt worden, von der breiteren Seite angesehen.
Fig. 10. Dasselbe von der schmälern Seite betrachtet.
Fig. 11. Dasselbe von oben nach unten durchschnitten.
Fig. 12. Der Same.
Fig. 13. Der Keim.
Tab. XIV.
VERONICA SALICIFOLIA Forst. Nach einem von Forster in der Dusky Bay auf Neu-Zeeland
gesammelten Exemplare, des Schreberschen Herbariums der königl. Academie der Wissenschaf-
ten zu München.
Fig. 1. Die ganze Blume.
Fig. 2. Ein einzelner Kelchlappen.
Fig. 3. Die Blumenkrone mit den Staubfäden geöffnet.
4. Der Eierstock mit dem Griffel.
5. Die Spitze des Griffels mit der Narbe.
Fig. 6. Wagerechter Durchschnitt des Eierstockes.
7. Die halbreife Frucht.
8. Wagerechter Durchschnitt derselben.
Fig. 9. Senkrechter Durchschnitt derselben.
Fig. 10. Grundriss der Blume.
Tab. XV.
PANAX ARBOREUM Forst. Nach einem von Forster in der Dusky Bay auf Neu-Zeelan d
gesammelten Exemplare, des Schreberschen Herbariums der königl. Academie der Wissenschaften
zu München
Fig. 1. Ein Blüthenast.
Fig. 2. Eine Blumenknospe.
30
490
ENDLICHER, ÜBER DIE FLORA DER SÜDSEEINSELN,
Fig. 3 und 4. Eine völlig aufgeblühte Blume in verschiedener Richtung.
Fig. 5 und 6. Ein Staubfaden in verschiedener Lage angeschen.
Fig. 7. Der mit dem Kelche verwachsene Eierstock, nachdem Blumenblätter, Kelchzähne und Staubfä-
den entfernt worden.
Fig. 8. Derselbe senkrecht durchschnitten.
Fig. 9. Derselbe wagerecht durchschnitten.
Tab. XVI.
SOULAMEA AMARA Lam. Nach einem von Chamisso auf dnRadack-Inseln gesam-
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig-
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
melten Exemplare.
1. Eine vollständige Blume.
2. Dieselbe, nachdem der Kelch und ein Theil der Staubfäden entfernt worden.
3 und 4. Ein Blumenblatt in verschiedener Lage betrachtet.
5. Ein Staubfaden mit dem jungfräulichen Staubbeutel.
6. Ein dessgleichen, mit einem geborsteten Staubbeutel.
7. Derselbe Staubbeutel von oben angesehen.
8. Die reife Frucht.
9. Dieselbe senkrecht durchschnitten.
10, Dieselbe wagerecht durchschnitten.
11. Die arillusartige Ausbreitung des Samenstranges.
12. Der Samen.
13. Ein Samenlappen, von dessen Spitze das Würzelchen abgebrochen ist.
14. Ein Theil des anderen Samenlappens mit dem Würzelchen.
15. Grundriss der Blume.
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PLANARIA EHRENBERGII
VON
Dr. GUSTAV WOLDEMAR FOCKE.
Mit einer Kupfertafel.
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Planaria Ehrenbergii.
Unter den zahlreichen Gegenständen aus den niederen Thierclassen, welche die Entdeckungen
neuerer Zeiten in das Sehfeld des Mikroskopes gezogen haben, müssen für jeden Physiologen
diejenigen ein besonderes Interesse gewähren, welche es ihrer Durchsichtigkeit wegen gestatten,
die ganze Structur und den Zusammenhang aller inneren Theile ohne jede weitere Präparation
zu betrachten. Hier ist es, wo man die Natur in ihrer geheimsten Werkstätte belauschen kann,
und wenn nun ein solches 'Thier nicht zu selten ist, und der ganze Entwicklungscyclus desselben
in einem kurzen Zeitraume beendigt wird, so bleibt für den Beobachter nichts weiter zu wün-
schen übrig, als dass die Optik recht bald die Gränzen unserer Sehkraft noch weiter ausdehnen
möge, um bei so interessanten Erscheinungen auch über die kleinsten Zweifel Gewissheit zu
geben.
In jeder dieser Rücksichten entspricht das unten weiter zu beschreibende Thier allen Anfor-
derungen, und ich glaube daher den Zoologen in Nachstehendem eine nicht unwillkommene
Gabe darzubieten, welche hoffentlich unsere Kenntniss der Naturgeschichte der Planarien um
ein Bedeutendes erweitern wird.
Das Thier selbst ist nicht sowohl eine neue Entdeckung, als ein Wiederauffinden eines
früher schon bekannt gewesenen; denn bereits vor mehr denn sechzig Jahren beschrieb Pallas
eine Fasciola quadrangularis und später O. F. Müller eine Planaria tetragona , worunter
Beide einen besonderen Zustand des hier zu betrachtenden Thieres verstanden, während der
eigentliche Normalzustand desselben, vielleicht nur ein einziges Mal von Müller beobachtet
wurde (Zoologia danica Tab. 106 Fig. 5). Seitdem scheint das Thier nicht wieder beobachtet
worden zu sein, denn man findet es in den verschiedenen Schriften über Planaria und ver-
wandte Geschlechter durchaus nicht erwähnt, und dennoch scheint es nicht nur in Deutsch-
land, sondern auch in den Niederlanden und Dänemark vorzukommen , und war da,
wo es vorkam, immer häufig, so dass es nur seiner Durchsichtigkeit wegen übersehen worden
zu Sein scheint.
Die Gattung Planaria, mit Einschluss des Prostoma und Derostoma von Dug&s, begreift
noch sehr verschiedenartige Thiere, welche sich eben desshalb nicht in bestimmte Geschlechter
zusammenfassen lassen, weil wir mit ihrem inneren Baue noch nicht hinreichend vertraut sind.
Ich hoffe später einen systematischen Versuch über Planaria liefern zu können, muss mich aber
vor der Hand mit der einfachen Beschreibung des in Rede stehenden 'Thieres begnügen, weil
meine Untersuchungen noch nicht die gehörige Ausdehnung erreicht haben.
Selbst nach den trefflichen Diagnosen der Geschlechter seiner Classe der Turbellarien
von Ehrenberg findet sich hier eine Schwierigkeit, um das Thier in ein bestimmtes Genus
einzuordnen , obgleich dieses der Stellung der Augen nach leicht sollte geschehen können, näm-
lich der Bau des Darmcanals.
31 *
u
419% FOCHKE, PLANARIA EHRENBERGII,
Betrachten wir Ehrenbergs Disposition der T’urbellarien, so weit sie zu diesem Zwecke
nothwendig ist, so bedürfen wir nur der ersten beiden Ordnungen.
TURBELLARITA. ®
Orovo I. DENDROCOELA.
Tubus cibarius ramosus, arbusculiformis, oris apertura unica,
apertura analis discreta nulla.
Fanınıa I. Pranarıea.
a) ocellis nullis
a) ecornia. Typhloplana.
ß) cornuta. Planoceros.
b) ocellata
a) ocellis sessilibus.
7) ocello unico. Monocelis.
ir) ocellis duobus. Planaria.
tt) _— »tribus. Tricelis.
tt) _—— quatuor. Tetracelis.
trrtt) ocellorum plurimorum serie frontali. Polycelis.
ß) ocellis tentaculis suffultis. Stylochus.
Oroo II. RuasDocoEuLa.
Intestino simplici eylindrico aut conico, apertura oris hinc ani
illince terminata.
SECTIO I. AMPHISTEREA.
Nec oris nec ani apertura terminali sed utraque, aut infera, aut supera.
_ Famısa II. Vorricına. Corpore ciliis vibrante utplurimum tereti.
a) ocellis duobus. Turbella.
b) ocellis quatuor. Vortex etc.
Bis hieher wäre unser Thierchen einzureihen, welches nun aber einen einfachen Darm,
ohne bestimmten After, einen flachen Körper und zwei Augen hat, mit einem deutlichen After
würde es also zu Z’urbella gehören; da ich diesen aber nicht habe ermitteln können, so muss
ich das Thier zu Planaria zählen, bis es vielleicht später als eigenes Genus mit‘ verwandten
Arten aufgeführt werden kann. |
Ehrenberg, der Begründer der Z’urbellarienclasse und der Schöpfer einer genaueren
vergleichenden Mikrotomie, war derjenige, welcher mich bei einer meiner Zeichnungen ‚zuerst
auf die Eigenthümlichkeiten dieses, von mir mit schon bekannten verwechselten Thieres auf-
merksam machte, und dadurch zu Untersuchungen anregte, deren vorläufige Resultate hier fol-
gen sollen, und dessen ich daher bei den glänzenden Erfolgen derselben dankbar zu geden-
ken hatte. 2
Die Planaria Ehrenbergü in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen ‘gleicht einem wahren
Proteus, und es lässt sich daher schwer bestimmen, was von den schon beschriebenen Plan«-
rienformen hieher gehört oder nicht, besonders weil meine Untersuchungen “über das Thier
FOCKE, PLANARIA EHRENBERGII. i 195
selbst'noch nicht ausreichen. Fassen wir daher das Thier selbst in seiner schönsten und regelmäs-
sigsten Entwicklungsperiode in’s Auge, um nachher die übrigen Formen davon abzuleiten.
Die Form des Körpers ist ein flaches, längliches Oval, das nach vorne in eine etwas län-
gere und abgestumpfte, nach hinten in eine kürzere und scharfe Spitze ausgezogen ist. Die Länge
des Thieres beträgt 4 __ 54 und die Breite 1'/,‘ __ 2. Die Farbe des Thieres ist schwach
gelblich , so dass man bei durchfallendem Lichte von der durchsichtigen Substanz des Thieres
fast nichts erkennen kann, und nur den braun gefärbten Darmcanal und etwa vorhandene roth-
braune Eier bemerkt.
Verdauungswerkzeuge.
Ein Drittel der Körperlänge vom vorderen Ende an der Bauchfläche befindet sich die, so
viel sich bis jetzt hat ermitteln lassen, einzige Öffnung des Verdauungsapparates, welches die
kreistunde Mündung eines durchbohrten, halbkugeligen Saugnapfes ist. Von diesem geht nach
vorne und hinten ein breiter brauner Streifen in der Mitte des Körpers, welcher nach vorne dicht
hinter den Augen aufhört, und nach hinten bis zu der Stelle reicht, wo sich der breitere Theil
‘des Körpers plötzlich in den Schwanztheil verjüngt. Die braune Farbe des Darmcanals scheint
nicht allein den genossenen Nahrungsmitteln zuzuschreiben zu sein, da manche Dinge, welche
diese Thiere fressen, eine ganz andere oder gar keine Farbe haben , und dieses Braun dennoch
bei frisch gefangenen Thieren immer sehr intensiv ist.
Der halbkugelige Saugnapf mit der Mundöffnung bewirkt das Verschlucken der aufgenom-
menen Stoffe, und besteht zu dem Ende aus einer durchsichtigen, weichen , biegsamen Sub-
stanz, in welcher von der Basis der Halbkugel, die dem Darme zugekehrt ist, gegen die
Mundöffnung verschiedene dunklere Streifen verlaufen, welche oft am Grunde mit zwei oder
drei Bündeln entspringen, die sich bald zu einem gemeinschaftlichen Strange vereinigen. Diese
Stränge sind eben so viele Muskeln; denn bei ihrer Verkürzung erweitert sich die Mundöffnung
und wird zugleich gegen den Darm zurückgezogen, und dadurch wird eben das Aufsaugen oder
Einschlucken des Futters bewirkt. Die Verengerung und Erweiterung der Mundöffnung geht
aber sehr schnell, und wie es scheint, auch sehr kräftig vor sich , ohne dass man etwas einem
Sphinkter Ähnliches, als Antagonisten der erwähnten Muskeln auffinden könnte, und es ist
daher wohl anzunehmen, dass diese Thätigkeit durch die ganze Substanz des Saugnapfes bewirkt
wird, in welche die einzelnen Muskelbündel eingesenkt sind.
Die in die Mundhöhle aufgenommenen Nahrungsstoffe (der Saugnapf ist hier, wie bei Pla-
naria überhaupt, Mundhöhle, Speiseröhre und Magen zugleich) gelangen von dort in den
Darmcanal, dessen Wandung bei stärkerer Vergrösserung aus lauter kleinen dünnwandigen Bläs-
chen besteht, die beim jüngeren Thiere zum Theil in der Mitte eine weit kleinere braune Kugel
enthalten. Die Höhle des Darmes ist keineswegs beträchtlich, und man findetin derselben auch
nie feste Stoffe, daher auch diese Planaria ihre Beute nur auszusaugen und nicht zu verschlin-
gen scheint. Vielleicht spricht schon die grosse Ähnlichkeit in dieser Hinsicht mit Planaria
lactea und torva dafür, dass auch hier kein After vorhanden sei, den ich trotz des eifrigsten
Suchens nicht habe finden können. Indess muss ich gestehen, dass ich ältere und jüngere
Exemplare zu verschiedenen Zeiten vergebens in Wasser, welches mit Indigo, Carmin, Augen-
pigment etc. gefärbt war, gesetzt habe, denn die 'Thiere starben in diesen Emulsionen meistens
sehr bald’, ohne etwas von dem Farbstoffe in sich aufgenommen zu haben. Der Grund dieser
196 FOCHKE , PLANARIA EHRENBERGII,
Erscheinung mag in Folgendem liegen: Man findet diese Planaria im Freien nie an der Ober-
fläche des Wassers, wo sich zum Beispiele Polycelis nigra häufig aufhält, sondern sie pflegt
tiefer im Wasser über Grashalme und andere Pflanzentheile an lebenden Pflanzen zu kriechen.
Trifft man aber zufällig kleine Tümpel, die bis auf ein Minimum von Wasser ausgetrocknet sind,
oder setzt man viele Individuen in ein grösseres Gefäss mit Wasser zusammen, so versammeln
sich in beiden Fällen die Thiere an der Oberfläche des Wassers. Es scheint daher, als ob sie
in diesem Falle einer directeren Wechselwirkung mit der Luft bedürften , weil in solchen gerin-
geren Quantitäten der Luftgehalt des Wassers verringert ist. Dieses findet nun in noch höherem
Grade Statt, wenn man einen fein vertheilten Körper dem Wasser beimischt, wo sich bei der
geringsten Temperaturveränderung der Atmosphäre eine Menge Luft entwickelt, deren Mangel
im Wasser den Tod der 'Thiere zu verursachen scheint; denn in gleichen Gefässen,, die mit der-
selben Wassermenge neben einander standen, starben die Thiere in dem Wasser, welchem In-
digo zugesetzt wurde, früher, als in dem anderen, und der Indigo kann an und für sich die
Schuld davon nicht tragen, weil er sich bei anderen Thieren zu Fütterungsversuchen sehr gut
eignet.
Übrigens habe ich aber auch vergebens erwartet, eine solche Defecation zu benbachienf wie
sie Duge&s von der Planaria subtentaculata (Pl. torva?) und dem Derostoma squalus be-
schreibt, wozu aber auch der Umstand beigetragen haben mag, dass es mir in der Regel an
einem schicklichen Futter fehlte.
Bei den Verdauungswerkzeugen lasse ich hier die Beschreibung zweier anderer Organe fol-
gen, die ihrer Lage und Beschaffenheit nach mit der Digestion in Beziehung zu stehen scheinen,
deren sichere Deutung aber vor der Hand unmöglich ist.
Zu beiden Seiten des Saugnapfes in der Mitte desselben entspringt ein ziemlich weites, sehr
durchsichtiges, aber mit scharf begränzten Wandungen versehenes Gefäss, welches in gleicher
Weite nach hinten und aussen bis in die Gegend des Eileiters verläuft, hier eine Schlinge bildet
und gegen den Darmeanal zurückkehrt. Hier scheint es sich in zwei Äste zu theilen, von denen
der eine über den Darmcanal fortgeht und sich vielleicht mit dem der anderen Seite verbindet,
während der andere in leichten Biegungen an der Seite des Darmcanals herabläuft. Ein gleiches
Gefäss begleitet den oberen Theil des Darmcanals nach vorne, nd tritt etwas höher, als der
Hauptstamm, unter dem Saugnapfe hervor.
Der Ursprung dieser Gefässe liegt gerade unter oder über dem Saugnapfe, und lässt sich
wegen der Undurchsichtigkeit dieses Körpers nicht beobachten; der Verlauf des Hauptstammes
bis zur Schlinge und von da wieder zum Darmcanal ist deutlich; hier aber lässt sich der Ast,
welcher gegen den Darm tritt, wiederum nur mit Schwierigkeit bemerken, man sieht jedoch
seinen Ursprung, und das Gefäss muss sich zertheilt haben, weil es plötzlich um die Hälfte
enger geworden ist.
Noch schwieriger lässt es sich entscheiden, ob die seitlich am Darmcauale herablaufenden
Äste unten zusammenmünden, und die nach vorne verlaufenden zwischen Darm und Augen eine
Anastomose "bilden. Es schien mir allerdings immer so, und ist auch viel wahrscheinlicher, als
dass jeder Ast blind endiget oder sich feiner vertheilt; doch habe ich es nicht gewagt, etwas in
die Zeichnung des Thieres hineinzutragen, was mir nicht wirklich objeetiv geworden ist.
Der Inhalt dieser Gefässe muss ein farbloses , durchsichtiges Fluidum sein, denn man be-
merkt nicht die geringste Bewegung im Lumen des Gefässes. Die Wand desselben wird durch
FOCHKE, PLANARIA EHRENBERGII. 197
eine feine Membran gebildet, die nach innen ganz glatt ist, und nicht wie die innere Fläche
der Blutgefässe höherer Thiere bei stärkeren Vergrösserungen einen minder scharfen Rand zeigt,
wie bei schwächeren. Übrigens ist diese Wandung ganz unthätig in Hinsicht auf die Bewe-
gung der Flüssigkeit in dem Gefässe, und von einem Pulsiren ist daher auch gar nichts zu
bemerken.
Alle diese Erscheinungen deuten genugsam darauf hin, dass diese Gefässe keinen dem Blute
analogen Saft zu führen bestimmt sind, sondern viel wahrscheinlicher ein Secret, welches die
Verdauung bethätigen hilft, oder einen Auswurfsstoff zum Ende des Darmes leiten, und sie
würden so an die Speichel- und Gallgefässe der Insecten erinnern. Es bleibt dieses jedoch nur
Vermuthung , bis ihre anatomischen Verhältnisse und namentlich ihr Zusammenhang mit dem
‚ Saugnapfe deutlicher erkannt wird.
Hier will ich nur noch bemerken, dass das vordere Gefäss, welches oberhalb des weiteren
Stammes neben dem Saugnapfe hervortritt, wahrscheinlich isolirt in den Darm mündet, weil
sein Lumen nicht grösser ist, wie das des hinteren Astes, während es, wenn dieses Gefäss
durch Vertheilung seines Hauptastes in diesen Arm und jenen , welcher die Schlinge bildet,
entstanden wäre, es in Hinsicht der Weite seines Lumens ihm auch gleichkommen würde; was
aber nicht der Fall ist.
Eben so merkwürdig wie die Anordnung dieser Gefässe ist die eines anderen Apparates ,
welcher mit den Digestionsorganen in Beziehung zu stehen scheint, und welcher aus zwölf drü-
senartigen Gebilden besteht, die zu beiden Seiten des Darmes sehr regelmässig gelagert sind.
Eine solche Drüse besteht aus zehn, zwölf und mehreren grösseren ovalen Blasen, die in ihrem
vorderen, dem Darme zugewandten Theile wieder mehrere kleine, rundliche Blasen enthalten.
Zu jeder Seite des Darmcanales liegen sechs solcher Drüsen, und von diesen zwei oberhalb und
vier unterhalb des Saugnapfes. Die einzelnen Häufchen hängen durch zerstreute Blasen zusam-
men, und von den beiden vorderen Häufchen jeder Seite gehen feine Fäden bis zum Saugnapfe
herab ; diese treten an verschiedenen Stellen aus dem Häufchen hervor, und vereinigen sich im
Verlaufe gegen den Saugnapf zu einem gemeinschaftlichen Faden. Dennoch haben sie mehr das
Ansehen von Nerven oder Ligamenten, wie das von Ausführungsgängen, besonders weil, sie im
Verhältnisse zum Volumen der Drüse viel zu fein dazu sind. Bei den vier hinteren Häufchen
habe ich diese Fäden wenigstens nicht deutlich gesehen.
' Unter den organischen Partikeln, welche sich bei mikrotomischen Untersuchungen niederer
Thiere im Sehfelde des Mikroskopes präsentiren, sind bei weitem die meisten kugelig, und be-
stehen aus einer zarten, häutigen Blase, welche mit irgend einer Flüssigkeit gefüllt ist. Diese‘
Flüssigkeiten sind von versährechl, lichtbrechender Kraft, und je nachdem diese der des W as-
sers, unter welchem ja alle diese Gegenstände beobachtet werden, gleich oder davon verschie-
den ist, entsteht auch ein anderes Bild im Mikroskope. Für meinen Zweck reicht es hin, drei
Verschiedenheiten hier zu charakterisiren. Fe en,
Bei einer Vergrösserung von zwei- bis dreihundertmäl im Durchmesser erscheint die Sub-
stanz der Planarien aus kleinen Kugeln zusammengesetzt, die eine äusserst feine Begränzung
haben. Man nimmt hiebei eigentlich nur wahr, dass eine kreisrunde Linie im Sehfelde des Mi-
kroskops mehr licht gefärbt ist, das heisst, eine gelbliche Färbung hat, während das Sehfeld
eigentlich bläulich erscheint, ohne dass man einen schwarzen Strich als Gränze des Kreises
erkennt.
198 FOCHKE, PLANARIA EHRENBERGII.
Bei der zweiten Art ist die Begränzung stärker, die Kugeln sind viel kleiner und eine
starke, scharfe , schwarze Linie umgränzt den Kreis. Diese finden sich bei der Planaria Ehren-
bergü vorzugsweise im Darmeanale.
Die dritte Art endlich besteht aus solchen Bläschen, die eine mehr ölige oder fettartige
Beschaffenheit haben, durch diese wird das Licht weit mehr gebrochen, wie durch die umge-
benden Medien, und da in solchen Kugeln die Liehtstrahlen zur Axe gebrochen werden, so
entsteht an der Gränze der Kugel, wo der noch in sie fallende Lichtstrahl zur Axe gebrochen
wird, der nächste ausser ihr liegende aber mehr gerade durchfällt, ein Raum, wohin gar kein
Licht gelangt, und welcher daher schwarz erscheint. Diese Kugeln umgibt daher ein breiter;
schwarzer Ring, dessen Gränzen nicht scharf, sondern nach innen breiter, nach aussen schmä-
ler verwischt sind.
Zu dieser dritten Art gehören die ovalen Bläschen, aus denen die Drüsen zu beiden Seiten
des Darmcanals unseres Thierchens (Fig. 11. IF) bestehen, und welche eben desshalb mit der
Digestion in Beziehung zu stehen scheinen, weil das Fett allenthalben nur in der Nähe des
Darmcanals so bestimmt begränzt gefunden wird. Trotz dieses Fingerzeiges bleibt aber die
Deutung dieser Organe dennoch höchst unsicher, und so wie man den Fettkörper der Insecten
für ein Analogon der Leber gehalten hat, so ist es auch in diesem Falle zweifelhaft, ob der
Überschuss der Assimilation an diesen Stellen deponirt, oder ob ein Fluidum für die Verdauung
hier abgesondert wird.
Man könnte die Frage aufwerfen, ob die vorhin erwähnten Gefässe oder diese Drüsen,
oder beide zusammen, bei einem hinsichtlich der einzelnen Organe so hoch entwickelten Thiere,
wie es die Planaria Ehrenbergü ist, nicht für Respirationsorgane angesprochen werden müss-
ten. Nach meiner Meinung wird aber durch solche Conjecturen nichts gewonnen, so lange nicht
in der Structur der Theile oder auf dem Wege der Analogie solche Gründe aufgefunden werden,
welche deutlich auf die Funetion des in Rede stehenden Gebildes hinweisen. Solche Andeutun-
gen scheinen mir hier aber ganz zu fehlen, und wir müssen daher dieses Räthsel wie so man-
ches Andere in der Hoffnung der Zukunft anvertrauen, dass einst sicherlich in ihrem Schoosse
seine Auflösung gefunden wird. |
Respirationsorgane und Gefässsystem
habe ich’daher bis jetzt nicht entdecken können, und erst weiter unten wird von Organen,
welche vielleicht damit in Beziehung gebracht werden könnten, die Rede sein.
-
Muskelsystem.
In Hinsicht auf die Vertheilung der Muskeln ist diese Planaria von den übrigen sehr ver-
Ka: Ausser den sehon erwähnten Muskelbündeln des Saugnapfes finden sich noch im vor-
deren "Theile des Körpers zwei Muskelstreifen ; diese entspringen zu beiden Seiten des vorderen
Endes des Darmcanals, indem sie sich allmälig aus dem Parenchym hervorbilden,, und treten
convergirend bis zu den Augen, wo die Streifen beider Seiten zusammenfliessen, und eben auf
dieser Vereinigung die Augen tragen. Von hier aus gehen aber jederseits ein Schenkel weiter,
und diese laufen parallel bis an die vorderste Spitze des Körpers. Ein gleicher Muskel liegt in
der Schwanzspitze, und entspringt gleich hinter dem unteren Ende des Darmes, und läuft als ein
schmaler Streifen bis an die hinterste Spitze des Körpers.
FOCKE, PLANARIA EHRENBERGIL, 199
Im Ganzen hat also das Thier nur wenige Muskeln, die aber für sehr kräftige Bewegungen
ausreichen, wovon man sich am besten überzeugt, wenn man das 'Thier auf einer Glasplatte
in einem Wassertropfen beunruhigt. Sehr schön sieht man auch die Thätigkeit dieser sämmtli-
chen Muskeln beim Fressen des Thieres in Fig. 12. Mit der Schwanzspitze hält sich das Thier
an der Wand des Glases fest, indem der übrige Körper herabhängt; der vordere Theil hat sich
aber wieder in die Höhe gebogen, und eine Daphnia pennata umklammert, welche der Saug-
napf an ihrem unteren Ende umschlungen hat und aussaugt. Ist dieses Geschäft vollbracht, so
dehnt sich das Thier wieder aus und überlässt die leere Daphnien - Schale ihrem Schiglägte.
Nervensystem und Sinnesorgane.
Zwei unter schwächerer Vergrösserung schwarz, bei stärkerer röthlichbraun erscheinende
unregelmässige Pigmentflecken sind die einzigen Rudimente eines Sinnesorganes bei diesem
Thiere, so wie bei den übrigen Planarien, wo wir ja bis jetzt noch immer vergebens nach einem
_ Nervensysteme suchen. Das Thier reagirt gleich lebhaft gegen die Berührung jeder einzelnen
Stelle, sie sei, welche sie wolle; aber ein Organ, welches der Perception von äusseren Ein-
drücken vorstände, lässt sich nicht auffinden.
Geschlechtsor gane.
Für die Fortpflanzung ist auf eine hinreichende Weise gesorgt, und es sind zu dem Ende
Organe vorhanden, welche sowohl hinsichtlich ihrer Masse im Vergleich zu der des ganzen
Körpers als auch hinsichtlich ihrer Anordnung und Zusammengesetztheit die Aufmerksamkeit
des Naturforschers erregen.
Männliche Geschlechtsorgane.
Am äussersten Rande des 'Thieres zieht sich an jeder Seite, neben dem Saugnapfe beginnend
und bis über den letzten Drüsenhaufen hinausragend, ein körnigdrüsiges Organ herab, das nach
innen einen mehr geraden Rand hat, nach aussen aber in viele unregelmässige Läppchen und
Fortsätze zerschlitzt ist. (Fig. 11. K.) Ungefähr in der Mitte treten vom äusseren Rande zwi-
schen den Fortsätzen zwei feine Fäden hervor, welche convergirend gegen den inneren Rand
verlaufen und jenseits desselben sich bald in einen Stamm vereinigen. Das drüsige Organ ist
der Hode und die Fäden sind vasa deferentia. Der gemeinschaftliche Stamm derselben läuft
gegen den Darmcanal und erweitert sich auf diesem zu einer spindelförmigen bauchigen Samen-
blase, die nach vorne mit der der anderen Seite zusammenfliesst. Eine dritte retortenförmige
Samenblase entspringt mit ihrem kugeligen Ende aus dieser Vereinigung, und biegt sich an der
rechten Seite der vorigen herab gegen den Penis. (Fig. 11 m. m.m.) Von dem oberen Ende
dieser letzteren geht ein ziemlich breiter Canal gerade nach links und erweitert sich sehr
bald in einen blinden Sack, dessen Mitte einen braungefärbten Körper zu enthalten scheint.
(F%g.11n.) Am anderen Ende biegt sich dieser Canal gerade nach hinten (Fig. 11 g.), trifft mit
dem Ausgange der dritten unpaaren Samenblase zusammen und umgibt wie eine Scheide den
untersten Theil des Penis. (Fig. 11 0.) Dieser besteht nämlich aus drei Abtheilungen , wovon
die hinterste noch im Inneren braun gefärbt ist (Fig. 11 0.) , die folgende cylindrische ist gelb-
lich, durchsichtig und fein geringelt, die dritte endlich scheint nur häutig zu sein und endigt in
eine abgerundete Spitze. | |
32
200 FOCKE, PLANARIA EHRENBERGI,
Weibliche Geschlechtsorgane.
Zwischen dem Hoden und den Drüsenhäufchen , fast so hoch hinaufreichend wie der Darm,
und nach unten den Hoden noch um etwas überragend, zieht sich ein ziemlich dickes , hell-
gelbes, abwechselnd erweitert und eingeschnürtes Gefäss herab, welches sich durch die oft in
ihm enthaltenen Eier (Fig. 11 7.) als Eileiter zu erkennen gibt. (Fig. 11 8.8.) In der Gegend
des Penis tritt aus diesem ein Canal in gerader Richtung gegen den Darm (Fig. 11 i.), und
senk&sich hinter der Samenblase von seiner Seite weggehend in den vorhererwähnten gerade her-
absteigenden Canal. (Fig. 11 8.)
So bietet also das Geschlechtssystem einen sehr zusammengesetzten Apparat dar, aus Ho-
den, Samengefässen, Samenblasen, Penis und Eierstock, der zugleich Eileiter ist, bestehend,
und ich bedaure nur, dass ich nicht Musse genug hatte, mich von der Lage der äusseren
Geschlechtsöffnung , die ohne allem Zweifel vorhanden ist, zu überzeugen. Man sieht alle diese
_ Theile nur, wenn das Thier gepresst wird, und einige nur, wenn man das Thier ganz zwischen
Glasplatten zerdrückt, wodurch alle Theile aus ihrer Lage gedrängt werden. Bei gehöriger
Musse und einer hinreichenden Anzahl von Individuen könnte man aber unter der Loupe oder
einer schwachen Vergrösserung gewiss das Ausscheiden der schon mit unbewaffnetem Auge
sichtbaren Eier beobachten, und dadurch die Lage der äusseren Geschlechtsöffnung constatiren,
was mir jedoch bisher nicht gelungen ist.
Anderweitige Organe.
Die ganze Oberfläche des Thieres ist mit denjenigen Wimpern bekleidet, wegen welchen
Ehrenberg der ganzen ÜOlasse den Namen Turbellaria gegeben, und über die besonders
Purkinje in neuerer Zeit Licht verbreitet hat. Schon aus dem Vorkommen dieser Wimpern
ergibt sich, dass sie wenigstens nicht allenthalben als Organe der Ortsbewegung dienen können,
und so sinkt denn auch ein unter die Oberfläche des Wassers getauchtes Thier dieser Art,
obgleich jene Wimpern nie ruhen, im Gefässe langsam zu Boden. Man sieht diese Wimpern
nur am Rande des Thieres (Fig. 16), und bei hellem Lichte bemerkt man sie oft wegen ihres
schnellen Schwunges gar nicht, wie diess bei Paramecium ebenfalls vorkommt, indess sie
wieder manchmal schon bei schwacher Vergrösserung ungemein deutlich wahrgenommen werden.
Weit merkwürdiger wie diese Erscheinung ist eine andere, welche sehr isolirt bis jetzt
dasteht und mit der vorhergehenden nicht zu verwechseln ist. Wenn man eines dieser Thiere,
welches durch Auflegen einer Glasplatte flacher gedrückt und dabei durchsichtiger geworden
ist, bei einer starken Vergrösserung (2__ 300 Mal linear) beobachtet, so bemerkt man an ver-
schiedenen Stellen des Körpers ohne Ordnung zerstreut, vorzüglich aber in der Nähe der Augen
ein Flimmern, welches das Bild gibt, als ob ein äusserst feiner Faden in Wellenlinien hin und
her geschlängelt würde. Die grösste Ähnlichkeit mit dieser Erscheinung hat das Flimmern der-
jenigen Organe bei den Räderthieren, worüber Ehrenberg die Vermuthung aufgestellt hat,
dass sie vielleicht Kiemen sein möchten ; dieselbe Erscheinung findet Statt in dem, was Nord-
mann als Gefässsystem des Diplozoon paradoxum beschrieben hat, und welche ich auch bei
Nais in den Samencanälen wiedergefunden habe, welche gleich hinter der Einsenkung des
engeren Ösophagus in den weiteren Darm zu beiden Seiten desselben liegen. Bei diesem 'Thiere
FOCKE, PLANARIA EHRENBERGII. 201
erscheint das Flimmern aber immer nur auf kurzen Strecken (Fig. 17), und findet also wahr-
scheinlich nicht in gefässartigen Gebilden Statt.
Die Art und Weise, wie dieses Flimmern in verschiedenen Thieren EN scheint
allerdings dafür zu sprechen, dass es mit den Geschlechtsorganen in Beziehung stehe; vor der
Hand mag ich es jedoch nicht wagen , irgend eine weitere Deutung desselben zu versuchen.
Das übrige Parenchym des 'Thieres besteht meistens aus 2/40 im Durchschnitt grossen,
‚ovalen, gelblichen Blasen, zwischen denen die übrigen Organe eingesenkt sind.
Entwicklungsgeschichte.
Wenn das bisher Erwähnte schon hinreichen würde, die Aufmerksamkeit der Naturforscher
auf dieses Thier zu lenken, so muss seine Entwicklungsgeschichte, sowohl wegen der Leichtig-
keit, mit welcher sie beobachtet werden kann, als auch wegen der merkwürdigen Data, welche
sie liefert, diess noch bei weitem mehr thun.
Bei der Copula kriechen die Thiere nicht wie Planaria torva und lactea nur neben einander
und legen den hinteren Theil des Körpers dem zu befruchtenden Individuum an, sondern sie
berühren sich mit der ganzen Bauchfläche, so dass der Kopf des einen Thieres auf dem Schwanz-
ende des anderen ruht (Fig. 19). Den Zustand der Geschlechtstheile eines in der Copula von
dem anderen getrennten Individuums zeigt die eilfte Figur. In Folge der Begattung, oder ohne
dieselbe bringen diese Thiere, wie einige Entomostraca entweder lebendige Junge zur Welt
oder legen mit einer harten braunen Schale umgebene Eier, aus denen sich die Jungen ent-
wickeln.
Im Frühlinge und beim Beginn des Sommers findet man Individuen, welche bis zu dreissig
farblose runde Eier zu beiden Seiten des Körpers in der Substanz zerstreut enthalten. In den
meisten derselben pflegen lebendige Junge enthalten zu sein, welche man unter dem Mikroskope
auskriechen sieht. Solche Eier zeigt Fig.3, während in Fig. 4 ganz junge Eier dargestellt sind,
welche eine aus grossen wasserhellen Blasen bestehende Dottermasse enthalten. Fig. 5 zeigt die
ausgekrochenen Jungen in schwacher Vergrösserung und Fig. 6 zeigt ein Junges im Ei liegend
stärker vergrössert , wo man den Saugnapf und die Augen durchschimmern sieht.
Diejenigen Organe, welche sich am frühesten entwickeln, scheinen allerdings auch "der
Saugnapf und die Augen, mit denzu ihnen gehörigen Muskeln zu sein. Das aus dem Ei geschlüpfte
Junge hat merkwürdiger Weise die Fähigkeit, sehr schnell das Wasser nach allen Richtungen
zu durchkreuzen, welche dem ausgebildeten Thiere ganz abgeht, und scheint sich noch eine
Zeitlang von dem in sein Inneres aufgenommenen Dotter zu ernähren. Die Gegend, wo alle
später zu entwickelnden Organe liegen, besteht aus lauter grösseren und kleineren Blasen, von
denen einige deutlich Fetttropfen sind, und sogar manchmal eine rothe Farbe haben, wie bei
Cyelops quadricornis und anderen Entomostracis (Fig. 7). Nur der Saugnapf ist deutlich
abgegränzt und ragt bei der Seitenlage über die Bauchfläche vor (Fig. 8). Diese Seitenlage
kann man aber nur dadurch erhalten, dass man das Thier platt drückt und dann die Glasplatten
so verschiebt, dass der Saugnapf an den Rand zu liegen kommt; denn das Thier ist ganz flach
und hätte sonst in der Seitenlage die Breite nicht, welche die achte Figur zeigt. Die Muskel
bündel im Saugnapfe bestehen noch aus unregelmässigen Klumpen, und die Erweiterungen der
Mundöffnung sind daher auch bei weitem noch nicht so häufig und so kräftig, wie bei dem
erwachsenen Thiere.
32”
202 FOCKE , PLANARIA EHRENBERGII.
Weit regelmässiger bilden sich die Muskeln im vorderen Theile des Körpers aus, und be-
stehen hier ihrer ganzen Länge nach anfangs aus kurzen cylindrischen Schläuchen, welche theils
dicht neben einander liegen, theils im Parenchym zerstreut sind. Ich hoffe diese interessante
Beobachtung für die Histologie bei einer anderen Arbeit nächstens weiter besprechen zu köknelk:
Schon im Anfange des Sommers und bis gegen Ende Herbst, wenn die Thiere so lange
leben, findet man statt der farblosen Eier in den Eileitern grössere, mit einer braunen Schale
bekleidete, den Eiercapseln der übrigen Planarien analoge Körper , welche eine glän-
zend weisse Körnermasse enthalten. In der bisher beschriebenen Form (Fig. 1) findet man
meistens nur zwei bis drei solcher Körper im Eileiter jeder Seite, wie in Fig. 11 Ah.; aber mit
der Entstehung dieser Körper beginnen auch die Metamorphosen dieses Thieres, welche mit zu
den merkwürdigeren Erscheinungen der ganzen Naturgeschichte gehören. Man findet nämlich |
gegen den Herbst auf einmal statt der flachen Thiere (Fig. 1), welche den Durchschnitt (Fig. 2)
liefern, lauter grössere, vierkantige Thiere, welche mit einer grossen Menge solcher braunen
Kiercapseln angefüllt sind, welche in der Gegend der Eierleiter oder Eierstöcke liegen (Fig. 9
und im Durchschnitt Fig. 10). Es scheint, als wäre das Thier gleich einem polygastrischen
Infusorium in der Längetheilung begriffen, dem jedoch die besonders in der einen Hälfte ange-
häufte Menge der Eier widerspricht, und dabei sind die bei der vorigen Form so schön zu
überblickenden Organe hier in einander gewirrt und so undeutlich geworden, dass man ausser
dem Saugnapfe, Darm, Augen und Eiern nichts bestimmt unterscheiden kann. Offenbar entsteht
diese Form durch eine Spaltung des seitlichen Randes, was am strietesten dadurch bewiesen
wird, dass auch achttheilige Individuen vorgekommen sind. Immer findet man bei diesen Exem-
plaren eine grosse Anzahl von Eiern bis mehr wie zwanzig, welche in zwei Reihen neben dem
oberen Rande liegen. Pallas (Spicilegia Zoologica Fascicul. X. P- 20. et21.) und O.F. Mül
ler (Hist. verm. Nr. 197. — Zool. danica. Tab. CVI.f. 15. Planaria tetragona) hatten
nur diese Form vor Augen.
Es ist wohl als gewiss anzunehmen, dass diese braunen Eiercapseln (Fig. 15) mehr wie
ein Junges enthalten, obgleich ich dieses nicht direct beobachten konnte, weil die Hitze dieses
Sommers zu nachtheilig auf im Zimmer beherbergte Thiere und Eier einwirkte. Jedoch habe ich
im Freien die daraus entwickelten Jungen angetroffen, und zu meinem grössten Erstaunen gesehen,
dass diese weder flach noch viereckig, sondern ganz stielrund sind (fig. 13 und im Durch-
schnitt Fig. 1), und obgleich sie noch kaum die Länge einer Linie erreicht haben, schon wie-
der mehrere Eier in ihrem Inneren zur Reife bringen. Auch in diesen lassen sich ausser dem
Saugnapfe, dem Darme, den Augen und Eiern keine bestimmten Organe unterscheiden , und
letztere liegen auch nicht mehr regelmässig zu beiden Seiten des Körpers, sondern mehr im
Parenchyma zerstreut.
Wirft man einen Blick auf diese Metamorphosen der Gestalt des Thieres, so sieht man, dass
sie gleichzeitig mit einer zunehmenden Fortpflanzungskraft erfolgen. Schon bei der flachen Form
finden sich bis 30 Eier mit einem lebenden Jungen, bei der viereckigen sind 20 und mehr Cap-
seln,, deren jede gewiss mehrere Junge enthält, die, kaum aus dem Ei geschlüpft, schon wieder
Keime zu einer neuen Generation in ihrem Innern erzeugen. Bedenkt man, dass diese Vermeh-
rung im Sommer geschieht, während die Gewässer, in denen das 'Thier vorkommt, oft fast ver-
trocknen, so ist zu verwundern, dass man die 'Thiere nicht im Herbste zu Tausenden findet,
und doch sind sie oft plötzlich an einem bestimmten Orte alle verschwunden.
FOCKE, PLANARIA EHRENBERGII, 208
BR Aufenthalt und Fang.
Die Planaria Ehrenbergü hält sich nur in einem reinen, klaren Wasser auf, welches nach
Überschwemmungen in tiefer gelegenen Orten in der Nähe der Flüsse zurückbleibt, und worin
mehr Gräser, als die eigentlich stationären Wasserpflanzen vorkommen. In diesen Wassern glei-
tet sie über die Grashalme dahin und frisst die daran sitzenden Vorticellen, Nuiden und selbst
Crustaceen , wie schon oben erwähnt wurde.
| Um dieser Thiere habhaft zu werden, muss man daher mit einem feinen Netze diese Gras-
halme abstreifen, und zwar darf dieses Netz nicht von Fäden gestrickt oder von Leinwand sein
(wie das Rösel’sche), weil man auf diesen das Thier gar nicht sehen würde, oder wenn man
es gesehen, ohne dasselbe zu verletzen oder zu zerstören, nicht wieder davon trennen könnte.
‚Alle verwandten Thiere fängt man am besten mit einem feinen Drahtgitter, welches über einen
blechernen Reif gespannt ist, den man durch eine solche Vorrichtung an den Spazierstock befe-
stigen kann, durch welche das Bajonet auf die Musquete gesteckt wird. Hat man die Thiere
so gefangen, so kann man sie nicht etwa mittelst einer Pincette in ein Gefäss mit Wasser setzen,
sondern man muss das Netz umkehren, auf die Stelle, wo das Thier liegt, einen Wasserstrom
fallen lassen, und dieses dadurch in ein untergesetztes Gefäss spülen.
Beobachtungsmethode.
Nicht ohne Schwierigkeiten bringt man ein so leicht zerfliessendes 'Thier auf den Object-
träger, was jedoch bei einiger Übung mit der Feder oder dem Pinsel auch gelingt. Zweckmäs-
siger aber bedient man sich eines 6° langen Stückes einer gewöhnlichen Barometerröhre, indem
man deren oberes Ende luftdicht mit dem Finger verschliesst, und nun das untere in das Was-
ser taucht und in die Nähe des 'Thieres bringt. Jetzt entfernt man den Finger; der eindringende
Wasserstrom reisst das Thier mit in die Glasröhre, und indem man den Finger schnell wieder
auf die obere Öffnung legt, kann man diese Wassersäule mit dem Thiere aus dem Gefässe her-
ausheben. In dieser Wassersäule sinkt nun das Thier Jangsam wieder herunter und fällt mit dem
ersten oder zweiten Tropfen auf den daruntergehaltenen Objeciträger.
So kann man sich bei einer schwachen Vergrösserung von der Form des 'Thieres und der
Lage einzelner Organe überzeugen; zur genaueren Beobachtung bei stärkeren Vergrösserungen
ist es aber nothwendig, das Thier fest zu legen. Beschwert man es zu dem Ende mit einer
kleinen dünnen Glasplatte, so kriecht es damit fort, und durch eine schwerere wird es ganz
zerquetscht ; daher ist es nothwendig, eine schwere Glasplatte zu nehmen und ihren zu starken
Druck durch zwischengelegte dünne Körper zu verhindern , als: dünne Fäden, Papierstreifen etc.
Bei genauerer Beobachtung, wird man aber finden, dass man eines Druckes von verschiedener
Stärke bedarf, um sich verschiedene Organe deutlich zu machen, wozu man jedoch mit einer
Maschine, wie etwa der Purkinje’sche mikrotomische Quetscher, nicht ausreicht, weil der
Druck zu gewaltsam geschieht. Ich habe zu diesem Ende conische Pflanzentheile, wie z. B.
Blätter von Ranunculus fluviatilis genommen und diese zwischen den Glasplatten langsam
immer weiter hervorgezogen, bis der Druck stark genug war, und bei ganz jungen Thieren,
für die solche Theile noch zu dick waren, nahm ich Äste der Conferva glomerata ‚und zog
einen Faden nach dem anderen zurück, bis das Thierchen fest lag und ganz durchsichtig war,
ohne zerrissen zu sein. :
204 FOCHKE, PLANARIA EHRENBERGII,
Für die gewöhnliche Beobachtung reicht eine zwanzig- bis dreissigmalige Vergrösserung im
Durchmesser hin; um jedoch den Verlauf der (Speichel-?) Gefässe, die Structur des Hoden,
die flimmernden Fäden etc. zu beobachten, bin ich bis zu einer 420fachen Vergrösserung ge-
stiegen, welche durch ein schwaches Ocular meines mit Schick’schen Linsen versehenen
Mikroskopes hervorgebracht wird.
Geschichte, Synonymie und geographische Verbreitung.
Ein Thier, welches unter so wechselnden Formen erscheint, kann man aus einer schlechten
Beschreibung und mangelhaften Abbildung natürlich nicht mit Sicherheit erkennen, und es kann
daher dieses Thier schon oft abgebildet sein, ohne dass man bestimmt die Figur zu diesem
Thiere ziehen könnte. Bei manchen wird jedoch der Verdacht sehr dringend, und diese will
ich hier kurz erwähnen.
Gewiss handeln Pallas (Spicileg. Zool. Fasc. X. p. 20. et 21. Tab. I. f. 12. a__e) und
O. F. Müller (Hist. verm. Nr. 197. _ Zool. dan. Tab. CVI. f. 1__5.) von derjenigen
Form dieses Thieres, welche meine Fig. 9 darstellt. Nur die Fig. 5 der Zool. danica bezieht
sich deutlich auf die schöne flache Form (meine Fig. 1), wie aus den Worten des Textes erhellt:
»Unicam bilateram se quoque invenisse refert Beatus ductor, in qua interanea, quorum
in vulgaribus nulla vestigia , visu pulcherrima apparebant.« Schon Pallas sagt, aber gleich-
sam im Widerspruche, damit: »/iscera ubique in hyalina substantia pellucent,; a dorso
striga seu intestinum longitudinale fuscum et moleculae lutescentes ab utroque latere fere
ternae. A latere ventrali granula seu forte ovula ovali globosa, opaca , punicea , sine
ordine nidulantia.... Horum aliqua interdum dilute sanguinea , imo pallide alba obser-
vantur , forte immatura.« Pallas beobachtete also schon den Darm und die zwei Sorten von
Eiern, und wahrscheinlich waren die erwähnten blassrothen Körper solche Öltropfen,, wie sie
bei meiner Fig. 7 erwähnt sind. Diese scheinen mehrere Beobachter irregeführt zu haben; denn
sieht man von diesen Körpern ab, so passen Müller’s Abbildungen seiner Planaria grossa ,
rostrata, lingua und strigata (Zool. dan. Tab. CV. f. 5__8.) recht gut auf junge Exem-
plare unseres Thieres in der flachen Form. Wegen dieser Ähnlichkeit möchte ich daher auch
nicht nur das Derostoma grossum von Duges (Ann. des sciences naturelles. Tome XV.
Octobre 1828 p. 142. Pl. 4 fig. 6.), sondern auch sein Derostoma megalops , rostratum und
fusiforme (Ann. d. sc. nat. Tom. XXI. Septembre 1830 p. 18. Planche II. f. 14 __17.) hie-
herziehen (indem die letzte Figur mit meiner 13ten übereinstimmen würde), besonders weil hier
die hervorstechendsten Charaktere, der Saugnapf und das obere Ende der Eileiter, so wie auch
die Eier immer so deutlich angegeben sind. |
Demnach könnte man für dieses 'Fhier folgende Synonymie zusammenstellen:
PLAnAaRIA EurenBEercıı MHihi.
o) plana. a
Planaria gro
Derostoma grossum, rostratum, megalops. Duges.
4
A
sa, rostrata, Lingua et strigata. Müller.
® quadrangularis.
Fasciola quadrangularis. Pallas.
Planaria tetragona. Müller.
ha ne ie Mn manner
FOCKE, PLANARIA EHRENBERGII. 205
u
y) teres.
Planaria linearis. Abilgaard (Zool. dan. Tab. CIX. f. 7 __9).
Derostoma fusiforme. Duges.
Hieraus liesse sich dann auf die geographische Verbreitung des Thieres schliessen, da
es Pallas in Holland, Müller in Dänemark, Duges bei Montpellier und ich
selbst bei Halle (auf überschwemmten Wiesen vor dem Klausthore, rechts neben der langen
Brücke), Berlin (auf dem Wege vom Oranienburger - Thor zu den Pulvermühlen gelangt man
in einer Vertiefung des Weges an einen Bach, der in die Spree fliesst. Vor der Brücke ist ein
Graben hart am Wege rechter Hand, der reines Wasser enthält, worin das Thier vorkommt,
jedoch nicht in den mit diesem parallelen Gräben, mit Torfwasser) und Wien (im Prater und
_ der Brigittenau) gefunden habe.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig. 9
Fig.
Fig.
canal. c.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
OD EWO m
Erklärung der Abbildungen.
. Planaria Ehrenbergii, die flache Form zwölfmal im Durchmesser vergrössert.
. Dieselbe im Querdurchschnitt.
. Eier mit lebenden Jungen.
. Eier mit Dottermasse im unreifen Zustande.
. Ein Junges im Ei liegend, kurz vor dem Auskriechen.
. Ein Junges von wenigen Tagen im ausgedehnten Zustande mit rothen Fetttropfen im Innern.
. Dasselbe Thier zusammengezogen und in der Seitenlage.
. Die vierkantige Form achtmal im Durchmesser vergrössert mit vielen Eiern.
10. Dieselbe im Querdurchschnitt.
11.
Die einzelnen Digestions- und Geschlechtsorgane stärker vergrössert. a. Saugnapf. 55. Darm-
Speichel? - Gefäss. d. Unterer Ast desselben. e. Oberes Speichel? -Gefäss. /f. Die beiden oberen
Drüsenhäufchen. 99. Eierstock oder Eileiter. %. Eine darin enthaltene Eiercapsel. ©. Canal zur äusseren Ge-
schlechtsöffnung. %. Hode. 7. Samenleiter (vas deferens). mmm. Samenbläschen. rn. Blind endigende Er-
weiterung des Canals (Prostata?). o_p. Männliches Glied. g. lang zwischen den männlichen
und weiblichen Geschlechtstheilen.
Fig. 12. Zeigt die Stellung eines Thieres, welches sich mit der Spitze des Schwanzes an der Wand
des Glases festhält, und mit ihrem Körper eine Daphnia pennata umschlungen hat, um sie auszusaugen.
13.
14.
15.
16.
1%
18.
19.
Die runde Form, welche sich aus den Eiercapseln entwickelt, mit drei unreifen Eiercapseln.
Dieselbe im Querdurchschnitt.
Reife Eiercapseln vergrössert.
Ein Stück des Randes mit der Bewimperung.
Eine Andeutung der flimmernden Organe in der Nähe der Augen.
Eine Parthie des Hodens stärker vergrössert.
Die Umrisse zweier Individuen in der Copula.
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DECAS ORTHOPTERORUM
NOVORUM.
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AUGUSTUS FREDERICUS Cones MARSCHALL.
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Locusta Viennensis. Kollar.
Fig. 1.
Kıyıra in mare abdominis longitudine, in femina paulo breviera, testacea, margine anteriore
pallide viridia; ovipositor brevis, valde recurvus; thorax planus, carina media postice subele-
. vata, ceterum obsoletissima, dorso testaceo , lobis lateralibus viridibus; abdomen viride, dorso
testaceo; femora pallide viridia, linea obscure fusca in facie externa.
Statura: exigua, robusta.
Caput: vix declive, latum, vertice angusto, subconvexo, testaceo - viridi nitente, linea’ angusta
testacea; labio pallide viridi; in nonnullis vertice toto testaceo , lineola tenuissima flavescenti utrinque
marginato.
Oculi: mediocres, hemisphaerici, obscure testacei, junctioni capitis cum prothorace proximi,
Antennae: corpore duplo fere longiores, testaceae , articulo basali, praecipue in mare, squami-
formi , viridi.
Prothorax: dorso planus, in mare postice sensim dilatatus, productus, rotundatus, in femina pau-
lum productus, vix rotundatus; carina mediana per totam longitudinem, parte anteriore obsoletissima ;
lobi laterales in ambobus sexubus breves, rotundati; color in dorso e pallido et obscure testaceo varius, in
lobis flavo - viridis.
Abdomen: crassiusculum, in mare longius quam in femina, dorso fuscum, inferne flavo - viride; in
mare appendieibus duobus subulatis, aculeo laterali subrecurvo armatis , in femina appendieibus duobus su-
bulatis , rectis, inermibus, et ovipositore brevi, valde recurvo , testaceo,, margine superiore obscuriori, basi
laete viridi terminatum.
Elytra: in mare longitudine abdominis pallide testacea, margine anteriore lacte viridia, disco hya-
lino, eirculari, viridescente, nervis validis; in femina abdomine paulo breviora, pallide viridia, superne
testacea.
Pedes antici et medii:longi, robusti, spinulosi, femoribus viridibus, tarsis et tibiis testaceis,
Pedes saltatorii: respectu corporis longiores, femora viridia, linea obscure fusca tenuissima in
facie externa, in nonnullis linea pallide fusca, limbo superiore tenui albescente; tibiae et tarsi testacei.
Femina a mare praecipue ovipositore, elytrorum brevitate et laterum abdominis colore viridiore
differt.
Mensurae in lineis parisiensibus:
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Longitudo a verticis apice ad abdominis apicem 2 ; Ä > Te
Berrtnecapitis,.; . : 2 . - . ; P - - RE
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—_— ovipositoris ? ‘ 3 ! : . } . . ATLZRI AP
Latitudo prothoraeis a erde oil ur are) aA NY
A clarissimo entomologo Kollar in pede montis Kahlenberg prope Viennam in pratis inventa,
ubi mensibus Augusto et Septembri Locusitae fuscae consociata rarius occurrit. Valde affinis Loe.
brevipennä et Loc. brachypterae (Charpentier Hor. Eut.) differt: a prima defeetu marginis albi posterioris
33 *
210 MARSCHALL, DECAS ORTHOPTERORUM NOVORUM.
loborum thoracis et defectu vittae nigrae in facie interna femorum posticorum; a secunda defectu marginis
albi totius lobi prothoraecis , elytris maxima parte viridibus.
2. Scaphura chalybea. Mihi.
Mas totus chalybeus, macula pallide cinereo - fusca in trochantere et media parte femorum
pedum posticorum; antennis basi rufis.
Statura: crassa, quantum a speeimine exsiecatione deformato cerni potest.
Caput: medium, parum declive , vertice convexo, genis subinflatis , facie glabra; labio brevi, inte-
gro; palpis longis, articulo ultimo elongato, ovato.
Oeuli: laterales, modiei, sphaerici , einereo - fusci.
Antennae: in specimine nostro mutilato, capite cum prothorace longiores, artieulis eylindrieis,
quarto, octavo, nono ceteris paulo, duodeeimo multo brevioribus, pilosis; basali, secundo et basi tertii
cyaneo -nigris, ceteris rufis.
Ex analogia scaphurarum brasiliensium a Spi@io et Martio depietarum concludi licet, antennarum
partem anteriorem setaceam et multo longiorem in specimine hie descripto deesse.
Prothorax: capitis longitudinem aequans, superne convexus, postice gibbus, lobis lateralibus longis,
medio inflatis, margine inferiore ovali, rotundato , subreflexo.
Abdomen: capite cum thorace brevius, erassum, lamellis duabus lanceolatis erectis, margine supe-
riore ciliatis et uncis duobus lateralibus terminatum.
Pedes anteriores et medii: longi, robusti, tarsis longioribus, articulo primo, secundo et tertio
triangularibus , primo et secundo connatis, tertio exserto; quarto quadrato bilobo, quinto gracili, pilis ob-
sito , uneis duobus recurvis armato, pulvillo intermedio nullo , colore chalybeo.
Pedum posteriorum: trohanteres robusti, quadrati; femora gracilia, facie externa convexa, interna
eoncava, carina inferna subserrata, genieulis vix dilatatis; tibiae tricarinatae, femoribus longiores et latio-
res, parte superiore tota, inferiore apicem versus spinosae.
Color: totius corporis et pedum omnium obscure chalybeus, maculis pallide einereo - fuseis in tro-
chanteribus et parte media femorum posticorum.
Elytra: corpore fere dimidio longiora, lata, tenuia, margine anteriore subarcuato, inferiore subsi-
nuato , apice rotundato; colore fuligineo, apicem versus dilutiore.
Alae: elytrorum longitudinem aequantes, elliptico- elongatae, apice rotundatae, nervis validis, api-
cem versus angustius reticulatae ; pallide fuligineae, margine superiori obseuriore , basi et lineis tribus lon-
gitudinalibus pallidioribus.
Mensurae exacte non desumi poterant, ob deformationem, quam insectum siecatione passum erat.
Specimen unicum, a Domino Kammerlacher, defunctae Brasiliae Imperatricis medico Mu-
seo Caesareo -Regio Viennensi allatum.
Scaphurae nitidae, a Spizio et Martio tab. XXIII. fig. 12. depietae simillima; differt tamen colore
rufo antennarum, et chalybeo capitis,, prothoracis et pedum posticorum, in scaphura nitida fusco.
3 Gryllus eylindricus. Mihi.
Fig. 2. S
Gryllus testaceus; elytris longitudine abdominis; thorace cylindrico, plano, postice vix elon-
gato, rotundato, lobis lateralibus brevibus, margine inferiore linea recta truncatis, carina me-
diana obsoletissima; femoribus posticis facie interiore sanguineis; mandibulis, tibiarum postica-
rum facie inferiore ‚et linea interrupta in facie interna femorum posteriorum atro - coeruleis-
Statura: gracilis, forma, alis complicatis, eylindrica; vertex, prothorax et abdomen in eodem plano
sita. Golor generalis testaceus.
MARSCHALL, DECAS ORTHOPTERORUM NOVORUM. "211
Caput: valde declive, vertice subconvexo, fronte in apicem obtusum horizontalem producta, labio
longo emarginato subpiloso; colore testaceo, in vertice et genis pallidiore,, lineis duabus obscurioribus per
totam longitudinem vertieis et lituris obseurioribus in genis; mandibulis atro - eoeruleis.
Antennae: capite paulo longiores, eylindricae.
Prothorax: cylindricus, postice paulum in angulum obtusum rotundatum productus, lobis laterali-
bus brevibus, latis, margine inferiore linea reeta quasi abseissis; superficie scabriuscula, earina mediana
obsoletissima, rugis transversis tribus in dorso obsoletissimis, quarum anterior in dorso tantum apparet,
ceterae marginem inferiorem loborum fere tangunt. Color prothoracis testaceus, margine inferiore loborum
pallidiori, macula obscuriore in parte superiore loborum. Meso- et Metasternum longum , concavum.
Abdomen: gracile, reetum, compressum , testaceum, segmentis per mediam partem fuseis; oviposi-
tore e lamellis duabus subdeflexis , denticulis nigris , terminatum.
Elytra: longitudinem abdominis aequantia, angusta, linearia, apice rotundata, pallide testacea, nervis
et parte basali obscurioribus.
Alae: longitudinem elytrorum aequantes, forma elongata, hyalinae, nervis testaceis.
Pedes anteriores et medii: breves, tibiis et femoribus longitudine fere aequales, tibiis facie
interiore spinosis.
Pedes saltatorii: respectu corporis breves, tibiis femoribus paulo brevioribus, parte superiore
spinis brevibus nigris armatis. Color feraorum testaceus, punctulis nonnullis nigris in margine superiore
faciei externae, facie inferiore et interiore sanguineus, linea virgata atrocoerulea in facie interiore. Tibia-
rum color testaceus , facie inferiore tota, superiore eirca tarsorum radices atro - coeruleus.
Mensurae in lineis parisiensibus:
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Latitudo prothoracis j Ä e _ ß . . . . - re
Unicum speeimen foemineum exstat, aDom. Grohmanno e Sicilia Museo Caes. Reg. Vienne ns
missum. Nulli speciei nostrati affınis, nisi forte Gryllo migratorio, quoad mandibularum colorem, tamen
statura,'habitu et colore ab isto toto coelo diversus.
4. Gryllus fusco vittatus. Mihi.
tig. 3.
Gry:lus flavus; elytris abdomine vix longioribus ; prothorace cylindrico, non carinato, postice
obtuse rotundato, lobis lateralibus brevibus; vitta fusca laterali lata in capite et prothorace; alis
pallidissime fuscis ; tibiis posticis colore corneo, spinis brevissimis.
Statura: gracilis, subrobusta.
Caput: robustum, modice declive, vertice subeonvexo, antice horizontaliter prominente, rotundato ;
labio retracto rotundo , mandibularum magnarum flavarum apices tantum tegente; color vertieis et genarum
flavus, vitta laterali fusca , lata, frontis fuscus, faciei testaceus.
Oculi: magni, convexi, oblique siti, parte anteriore linea recta, posteriori segmento cireuli termi-
nati, testacei.
Antennae: tenues, capitis cum prothorace lengitudinem vix aequantes, squalide fuscae, articulo
basali flavo. »
Prothorax: cylindricus, postice subdilatatus, antice paulo caput versus productus, postice paulo pro-
ductus, angulo obtusissimo terminatus, lobis lateralibus brevibus, margine inferiore recto, rugis tribus
212 MARSCHALL, DECAS ORTHOPTERORUM NOVORUM.
transversis , in dorso obsoletissimis , in lobis profundis , marginem inferiorem non attingentibus; color pro-
thoracis flavus, vitta lata laterali fusca, cum vitta genarum conjuncta, macula laterali fusca obsoletissima.
Meso- et Metasternum: latum, planum , glabrum.
Abdomen: compressum , testaceum, dorso squalide fuscum, lamellis quatuor brevibus , recurvis ,
acuminatis, ciliatis terminatum *). (In femina.)
Elytra: abdomine vix longiora, angusta, fusca, apicem versus pallidiora, margine interno ad basin
usque flava, ita ut, elytris complicatis , vitta lateralis fusea prothoracis in elytris continuata videatur.
Alae: pallidissime fuscae, nervis obseurioribus.
Pedes anteriores et medii: testacei.
Pedum posteriorum femora robusta , tota flava, genieuli lunula et macula fusca obsoleta; tibiae
breviores, cornei coloris, spinis brevissimis armatae.
Mensurae in lineis parisiensibus:
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Patria: forsan India orientalis vel Caput bonae spei.
Unicum exstat specimen in Museo Caes. Reg. Viennensi, a Föchtelio huc allatum.
9. Gryllus frenatus. Mihi.
Fig. 4.
Gryllus squalide luteo-viridis; elytris abdomine longioribus ; alis pellucidis !apice et margine
inferiore nigrescentibus,, basi pallide thalassinis; thorace cylindrico, postice vix producto , carina
mediana obsoletissima; vitta laterali fusca in capite et thorace ; tibiis posticis subtus pallide viri-
dibus, apice nigrescentibus, spinis multis armatis.
Statura: gracilis.
Caput: parum declive, vertice subconvexo, fronte depressa, in apicem triangularem horizontalem
producta, genis subinflatis, labio horizontali, integro , lato. Color capitis fusco -luteus, parte superiore gena-
rum laete viridi - luteus, lineis duabus obscurioribus obsoletis in vertice, frontem versus convergentibus, vitta
laterali lata obscure fusca, in prothorace et elytris complicatis continuata.
Oculi: laterales, magni, ovales, convexissimi , griseo - fusci.
Antennae: capite cum prothorace longiores, graciles , apice rotundatae, pallide rubrae, apicem ver-
sus fuscescentes.
Prothorax: cylindricus, postice vix produetus, angulo obtusissimo terminatus; lobis lateralibus bre-
vibus, margine inferiore sinuato; carina mediana obsoletissima; rugis tribus transversis, tantum in lobis
lateralibus conspicuis, superficie punctis numerosis impressa. Color dorso squalide flavo - viridis, lobis late-
ralibus luteus, macula obsoletissima fusca, vitta laterali fusca cum vitta capitis exacte correspondente et in
meso- et metathoracem continuata.
Meso- et metasternum: breve, planum, nitidum , squalide Iuteo - viride.
Abdomen: squalide Iuteum, dorso fuscum, lamellis quatuor brevissimis, triangularibus , apice
spina recurva armatis, apice nigris, terminatum. (In femina.)
.®
*) Lamellarum istarum par inferius peeuliari, mihi saltem nondum observata structura gaudet; in facie nempe
inferiori quaque media parte exstat excavatio, ita ut Jaminae ambac conjunctae cavitatem haemisphaericam
inter se ostendunt, modulo, in quem globuli sclopetarii funduntur (Kugelform) simillimam.
%
MARSCHALL, DECAS ORTHOPTERORUM NOVORUM. 213
Elytra: abdomine longiora, linearia, apice rotundata, pallide fusca, margine anteriore obscuriori,
inferiori pallide ferrugineo , apice pellueido nigrescente. |
Alae: triangulares, elongatae, margine anteriore rectilineo, pellueidae, basi pallidissime thalassino-
virides, apice et margine inferiore pallide nigrescentes , nervis obscuris.
Pedes autiei et medii: squalide luteo - virides.
Pcedum posticorum femora et geniculi robustiores , squalide flavo - virides; tibiae femoribus bre-
viores, subtus lividae, apice nigrescentes, spinis multis concoloribus , apice nigris , armatae.
Mensurae in lineis parisiensibus:
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— — femorum posticorum . . : - - . i . : .: 41%
Patria: Brasilia, unde aDom. Kammerlacher Museo Caes. Reg. allatus.
Gryllo fusco - vittato proxime afünis , tamen certe specifice diversus, non mera varietas.
6. Gryllus squalidus. Mihi.
‘ Fig. 5.
Gryllus squalide flavus; elytris abdomine longioribus, pallide ferrugineis, apice pellucidis;
prothorace cylindrico, subdepresso , lobis lateralibus longioribus, carina mediana obsoletissima ;
femoribus posticis et tibiis luteis, his spinis brevibus armatis, carina inferiere ciliatis; pilorum
fasciculis in parte inferiore ultimorum articulorum abdominis.
Major et robustior ceteris affinibus , minus tamen Gryllo fusco - vittato.
Caput: minus declive quam in ceteris affinibus, prominentia frontali horizontali depressa, obtuse
triangulari , labio angusto,, brevi, subbilobo,, foveola impresso , mandibulis validis , flavis. Color capitis fla-
vus, lineis duabus obscurioribus obsoletissimis in vertice frontem versus convergentibus et vitta pone oculos,
per totum prothoracem continuata, obscurioribus , in singulis individuis plus minusve expressis.
Oculi: ovales, margine posteriore rotundati, magni, convexissimi, castanei vel testacei.
Antennae: capite cum prothorace longiores, cylindricae, apice obtuse acuminatae, testaceae, api-
cem versus saturatiores.
Prothorax: latus, cylindricus, paulo depressus , postice dilatatus, in angulum obtusum productus;
lobis lateralibus longioribus, rotundatis, subimpressis; superficie,, praeeipue partis posterioris dorsi et in-
ferioris loborum , punctis impressis , carina mediana obsoletissima, rugis tribus transversis, anteriore mar-
gini proxima, dorso obsoleta, ceteris profundis et media marginem inferiorem prothoraeis fere tangente.
Color squalide flavus, dorso rufescens, vitta laterali obscuriore.
Meso- et metasternum: latum, breve, margine convexum , medio concavum, nitidum, squalide
fusco - testaceum.
Abdomen: crassiusculum, subcompressum , derso squalide flavum, subtus et lateribus partis posti-
cae obscurum *), parte inferiore articulorum ultimorum pilorum faseiculis consitum; lamella breyi, Iata,
eymbiformi et stylis duobus brevibus, acutissimis, in basi latioribus , terminatum.
Elytra: abdomine longiora et latiora, linearia, apice subineurva, rotundata
„ margine inferiore et
parte basali pallide ferruginea, ceterum pellueida. \
*) In uno specimine annulis angustissimis nigris in quoque artieulo.
214 MARSCHALL, DECAS ORTHOPTERORUM NOVORUM.
Alae: griseo- fuscae.
Pedes anteriores et medii: longi, femoribus cylindrieis validis,, tibiis subspinosis, obscure
viridi - testaceis.
Pedum posticorum femora valida, lutea vel colore corneo , geniculis pallide fuseis; tibiae femo-
rum longitudinem fere aequantes, Intense vel cornei coloris , spinis brevibus apice nigris armatae , carina in-
feriore ceiliatae.
Pedum omnium pulvilli plantarum majores,, cordiformes.
Mensurae in lineis parisiensibus.
Longitudo a vertice ad abdominis apicem E : RL LNA r . 22%
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Patria: Brasilia, unde aDom. Kammerlacher allatus.
Grylio frenato et fusco -vittato ita similis, ut difficilime discerni possit, certe tamen ab iis speecifice
diversus, respectu abdominis et tibiarum eiliatarum , elytrorum pieturae et praceipue apparatus genitalis, et
labii formae.
7. Gryllus vitreipennis. Mihi.
"Fig. 6.
Gryllus luteus; elytris abdomine longioribus , subhyalinis, parte basali luteis; alis hyalinis,
nervis griseis, margine superiore pallide flavis; prothorace cylindrico, antice paulo producto,
postice productiore rotundato, carina obsoleta in parte postica; femoribus postieis ferrugineis,
facie externa vix convexis, interna planis, glaberrimis, nitidis, litura nigra; tibiis posticis ciliatis,
spinis brevioribus albis, apice nigris, armatis.
Statura: gracilis.
Caput: forma et situ capiti Grylli eylindriei simillimum, prominentia frontali triangulari lata, im-
pressa; labio lato, integro. Color luteus , lineis utrinque tribus in vertice et genis obscurioribus,, obsoletissi-
mis, faciei, labii et mandibularum obscurior.
Oculi: magni, convexi, ovales , oblique siti, lutei.
Antennae: capite cum prothorace paulo breviores, erassiusculae , subcompressae, apice acuminatae,
articulo basali luteo , ceterum fuscae, annulis tenuissimis pallidis in quoque articulo.
Prothorax: cylindricus, antice paulo productus, rotundatus, postice productior, margine circulari ; lobis
lateralibus brevioribus , margine inferiore subsinuato ; superficie punctulata, rugis tribus transversis, quarum
anterior obsoleta loborum marginem non attingit, ceterae profundiores fere usque ad marginem inferiorem
decurrunt; carina obsoleta in parte posteriore dorsi; color lJuteus, medio dorsi pallide ferrugineus.
Meso- et metathorax: robustus, sterno elliptico, concavo, glabro , fusco.
Abdomen: gracile, compressum, dorso carinatum, superne nitide fuscum, inferne basi pallidius,
ceterum luteum.
Apparatus generationis: nil extraordinarüi offert.
Elytra: abdomine longiora, angusta, linearia, apice lanceolata, subhyalina, nervis flavis, parte
basali usque ad tertiam partem longitudinis lutea. -
Alae: elytrorum longitudine , triangulares, elongatae, hyalinae, nervis griseis, margine superiore pal-
lide flavo.
Pedes antici et medii: saturate lutei.
MARSCHALL, DECAS ORTHOPTERORUM NOVORUM, 215
Pedum posticorum femora gracilia, facie externa vix convexa, interna plana, glaberrima, niti-
dissima , colore ferrugineo, geniculis pallidioribus, litura nigra parte inferiore faciei internae ; tibiae fe-
moribus breviores, squalide luteae , eiliatae, spinis brevibus albis, apice nigris armatae.
Mensurae in lineis parisiensibus.
Longitudo a vertice ad abdominis apiceem . x ; N y i .. 1417
Eeteapitiet ß - b k . : 1 { , 177
Bine prothoraeis y A : 2 5 P : . k ? Ar
—___. antennarum . = . . . . . E E ; PEN:
— — femorum posticorum . . . . . . a , A,
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Latitudo prothoraeis B . . > . - 5 . / , ns BU
— — femorum posticorum ; : ; . : : ! { PR
Patria: Georgia Americes.
8. Gryllus xanthochlorus. Mih:.
Fig. 7.
Gryllus gracillimus, nitide luteo -viridis ; elytris abdomine longioribus, linearibus, pellu-
cidis, nervis pallide fuscis, parte basali luteo-virescentibus; alis hyalinis, nervis validis
plumbeis ; prothorace cylindrico ecarinato , punctulato, rugis 4 transversis; labio carneo,
mandibulis luteo-viridibus; abdomine laete luteo, dorso fusco; femoribus posticis et tibiis
luteo-virescentibus; pedum anticorum femoribus luteis, tibiis squalide viridibus.
Statura: gracillima.
Caput: declive, vertice cylindrico -convexo, prominentia frontali depressa, triangulari ; labio angusto,
plusquam dimidio bifido, pallide carneo, mandibulis latis luteo - viridiBus. Color vertieis et genarum nitide
luteus, prominentiae frontalis obscurior, faciei virescens.
Oculi: magni, convexissimi, ovales, oblique siti, testacei.
Antennae: capite cum prothorace paulo longiores, crassiores, apice acuminatae, brunneae, apice
obscuriores , artieulo basali flavo - viridi.
Prothorax: perfecte eylindricus, pone vix productus, margine postico rotundato, lobis lateralibus
longioribus, quam in ceteris aflinibus, margine inferiore antice subsinuato; superficie punetis multis im-
pressa; rugis 4 transversis, prima margini antico loborum proxima et parallela, secunda obsoleta in dorso
tantum adparente, ceteris usque ad marginem inferiorem loborum decurrentibus.
luteus, dorso vix ferrugineus, margine antico et postico virescens.
Meso- et Metathorax: longus, punctis numerosis impressus, luteo - virescens.
Meso- et Metasternum: longum, ovale, concavum, squallide luteum maculis brunneis, antice et
superne carneum.
Color prothoracis nitide
- Abdomen: graeile, compressum, nitide luteum, dorso obscurius fuscum ; lamellis duabus lateralibus,
latis, apice acuminatis, depressis, appendice laterali praeditis terminatum.
Elytra: abdomine longiora, linearia, apice subacuminata, pellucida, nervis pallide fuscis, parte
basali luteo - virescente.
Alae: elytrorum longitudine, elongato - triangulares, apice rotundato -acuminatae, hyalinae, irides-
centes, nervis validis plumbeis.
Pedum anticorum et mediorum: femora robusta, lutea; tibiae et tarsi virescentes, in autieis
obscuriores.
Pedum posticorum: femora gracilia virescenti-lutea; tibiae virescentes, spinis brevissimis; tar-
sorum articuli 1. et 2. carnei, ultimus virescens.
Variat vitta laete ferruginea in dorso prothoraeis, labio et prosterni apice non carneis, sed viridibus.
3t
216 MARSCHALL, DECAS ORTHOPTERORUM NOVORUM.
Mensurae in lineis parisiensibus.
Longitudo a vertice ad abdominis apiem . 2.0 nn 0 10%
_—. . eapitis »imaiw suige „aidle din mul Sell . a Rs
—— prothoraeil HE NET ae =
— _— _ elytrorum ; h - ’ ; : h E : : Er
— — femorum posticorum s } > j ; ; e - NT
— — tibiarum posticarum - : te Pat Belt I % zur0,0 a
Latitudo prothoracis r F } Sunr 4 R } ; £ Bew. |. ©
| — — femorum posticorum » ER - - ; ü ; Rn 1
Patria: Brasilia, undea Dom. Kammerlacher alatus.
‚ 9. Gryllus euceros.
Fig. 8.
Gryllus cinero -fuscus; elytris abdomine longieribus; alis pallide fuscis, nervis et mar-
gine antico obscurioribus, parte axillari glaucis; prothorace cylindrico, pone parum producto,
rotundato, non carinato, lobis lateralibus brevibus; antennis capite cum prothorace duplo lon-
gioribus, nigris, apice pallide aurantiacis; abdomine carmineo, annulis latis nigris in quoque
segmento; femoribus anticis et mediüs et facie interna femorum posticorum carmineis.
Statura: gracillima.
Caput: valde declive, vertice subconvexo, prominentia frontali parva, acuminata; labio angustato, in-
tegro. Color capitis opace einero - fuscus, linea longitudinali per totum verticem et mandibulis nigris , litu-
ris duabus obscurioribus obsoletissimis in genis.
Oculi: magni, ovales, convexissimi, colore capitis.
Antennae: capite cum prothorace duplo longiores , crassiusculae, subcompressae, articulis distinc-
tis; nigrae, apice pallide aurantiacae.
Prothorax: cylindricus,, medio vix concavus, pone paulo productus, margine rotundato ; lobis Ia-
teralibus brevibus, margine inferiore, rectilineo; superficie punctis impressa, rugis 4 transversis, dorso
vix conspicuis, in lobis profundioribus. Color prothoraeis opace einereo-fuscus, linea angustissima mediana
nigra usque ad dimidiam longitudinem.
Meso- et metathorax: brevis, robustus, sterno subconvexo; cinereo fuscus nitidus.
Abdomen: gracile, compresso - eylindricum, dorso carinatum, glabrum, nitidum, subtus-einereo-
fuscum faseiculis pilorum brevium flavorum in quoque articulo, superne carmineum, annulis nigris, dorsum
versus evanescentibus, in quoque segmento.
Elytra: abdomine longiora, linearia, apice rotundata; cinero -fusca.
Alae: triangulares, elongatae, apice productae, rotundato - acuminatae, margine inferiore „atundale;
pallidae fuscae, axillis glaucae, nervis validis et margine superiore obscure fuscis.
Pedes antici et medii: graciles, longiores, femoribus sanguineis, tibiis et tarsis griseo - fuseis.
Pedum posticorum: femora robusta, facie externa colore rubro-corneo, geniculis nigris , facie
interna et inferiori laete carmineis; tibiae et tarsi picei, tibiae ciliatae spinis validis. r
Mensurae in lineis parisiensibus.
Longitudo a vertice ad abdominis apicem : i b BL Ä . 1%
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— — prothoracis . : . . ü v . » . . ..2
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— — tibiarum posticarum - - i . 5 ö . ; a 573
—— antennarum . BE... 0% ; ER; : Rey
Latitudo prothoraeis, ir. nldl5 Smabl - Hansa ln nike nun Ar. 1 ua 0.
— — femorum posticorum . Ä ; . . . . 7s
Patria: Brasilia, unde a Dom. Kamm BRENNT: allatus.
MARSCHALL, DECAS ORTHOPTERORUM NOVORUM. 217
Nota: Xiphicerae erythrogastrae a Martio in arliculatis Brasil. descriptae et
tab. 24. fig. 3. depictae abdominis et femorum posticorum coloratione aflinis, certe tamen, si vel antennas
inspexeris, specifice diversus.
10. Gryllus bucephalus.
Fig. 9.
Grylius obscure fuscus; capite rotundo, latissimo; oculis maximis rotundis; prothorace
lato, brevi, cylindrico, medio constricto, pone non producto, ecarinato; elytris abdomine
vix longioribus, angustis, pallide fusco-maculatis; vitta alba per genarum partem inferiorem et
totum thoracem currente; abdomine laete aurantiaco, dorso viridi fusco; femoribus posticis
luteis, canali inferiori prasino -viridi; tibiis posticis obscure viridibus, longe ciliatis.
Statura: gracilis; magnitudo minima.
Caput: rotundum, latissimum , brevissimum, vix declive, vertice convexo, in apicem brevem hori-
zontalem rotundato-ovalem, superne depressum producto; labio integro. Color fuscus, vitta lata alba in
parte inferiore genarum, prominentia vertieis pallide lutea.
Oeculi: maximi, rotundi, convexissimi, vertice fere se invicem tangentes, squalide virides, punctis
irregularibus flavis et obscurioribus conspersi.
Antennae: capite cum prothorace paulo longiores, fulvae, articulo basali eylindrico, flavo, apice
subacuminato.
Prothorax: robustus, latus, eylindricus, medio constrietus, pone rotundatus, non productus,
lobis lateralibus brevibus, margine inferiore subsinuato; rugis tribus transversis, in lobis profundioribus ;
color obscure fuscus , dorso pallidior, vitta lata alba margine inferiore loborum.
‚Meso- et metathorax: obscure fusei, vitta lata alba cum vitta prothoracis correspondente.
Meso- et Metasternum: breve, rotundum, planum, nitidum, obscure fuscum.
Abdomen: crassiusculum, subcompressum, stylis duobus lateralibus terminatum; dorso et lateri-
bus segmentorum anticorum nigro -viridibus, ceterum aurantiacum (in insecto vivo forsan laete miniaceum).
Elytra: abdomine vix longiora, linearia, angusta, margine antico basin versus convexo, apice ro-
tundato, colore pallide fusco,, parte antica, praecipue basin versus, maculis nonnullis obscurioribus, mar-
gine inferiore squalide flavo.
Pedes antici et medii: obscure fusco-virescentes.
Pedum posticorum: femora robusta, geniculis latis interne nigro-fuscis; facie externa Iutea,
vittis duabus transversis obsoletissimis pallide fuseis, punctis nonnullis nigris, irregulariter dissitis; canali
inferiori profundo, prasino - viridi; [acie interna nitida, diluto lutea, vittis duabus prasino - viridibus, admo-
dum obsoletis, vittis externis correspondentibus. Tibiae femoribus paulo breviores, obseure prasino - virides,
macula basali faciei inferioris et parte tota postica faciei superioris nigris, longo ciliatae, pone spinis bre-
vissimis armatae. 'Tarsi longi, squalide virides, pulvillis conicis.
Mensurae in lineis parisiensibus.
Longitudo a vertice ad abdominis apicem ; . . { h . a
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Latitudo prothoracis . : 4 3 . . . - . i - Y
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Patria: Brasilia, unde aDom. Kammerlacher allatus.
Capite latissimo rotundo, oculis maximis rotundis fere Diptera nonnulla refert, et ab omnibus congene-
ribus distinguitur. .
3+ *
Indicatio figurarum Tahbulae XVII.
Fig. 1. Locusta Viennensis. Kollar. Femina.
Fig. 2. Gryllus eylindricus. Femina.
Fig. 3. Gryllus fuscovittatus. Femina,
Fig. 4. Gryllus frenatus. Femina.
Fig. 5. Gryllus squalidus. Femina.
Fig. 6. Gryllus vitreipennis.
Fig. 7. Gryllus xanthochlorus. Femina.
Fig. 8. Gryllus euceros.
Fig. 9. Gryllus bucephalus.
ÜBER EINIGE NEUR,
ODER
NICHT GEHÖRIG UNTERSCHIEDENE
Ev PP RTNEN,
NEBST EINER
SYSTEMATISCHEN DARSTELLUNG
DER
EUROPÄISCHEN GATTUNGEN DIESER GRUPPE
von
JACOB HECKEL.
Mit zwei Kupfer- und einer Steindrucktafel.
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Es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass es sehr schwer ist, bei so nahe verwandten Arten,
wie es die der Cyprinen (Linn.) sind, Kennzeichen aufzufinden, durch welche die Arten
mit Bestimmtheit von einander unterschieden werden können. Weder die Kennzeichen von
einem einzigen Theile des Fisches entlehnt, noch die Merkmahle von mehreren äusseren Orga-
nen hergenommen, schienen mir hinreichend, die verwandten Arten gehörig von einander zu
‘trennen. So ist z. B. die Anzahl der Flossenstrahlen zu unbeständig, um allein als sicheres
Unterscheidungs -Merkmahl dienen zu können; die Zahl der Schuppenreihen ist gleichfalls
nicht genügend, da bisweilen sonst ganz verschiedene Arten hierin übereinkommen; der Bau der
Schlund- Zähne bei den verwandten Arten ist zu übereinstimmend, ja selbst das Verhältniss der
verschiedenen Dimensionen des Körpers zu einander wird durch das Trocknen der Exemplare
oder durch die Aufbewahrung in Weingeist gestört, und kann daher keineswegs als ein sicherer
Leiter bei Unterscheidung der Arten, wie sie in den Museen aufgestellt sind, gebraucht werden.
Von der Unzulänglichkeit der Charaktere, die bisher zur Unterscheidung der Cypri-
nen angewendet wurden, durch die Erfahrung sattsam überzeugt, war ich darauf bedacht,
andere Kennzeichen aufzusuchen, und glaube ein solches, und zwar ein sehr beständiges, in der
Stellung des Auges in Bezug auf die Mundöffnung gefunden zu haben, indem ich eine Linie
vom Anfange der Mundspalte durch die Mitte des Schwanzes ziehe, wodurch sogleich hervor-
geht, ob der untere oder obere Augenrand mehr oder weniger von dieser Linie durchschnitten
wird, oder ob das Auge gänzlich von ihr entfernt steht.
Bei Zählung der Flossenstrahlen habe ich den letzten, bis auf seine Wurzel gespaltenen,
daher doppelt scheinenden Strahl, in der Rücken- und Anal-Flosse nur für einen Strahl ge-
zahlt; der erste ungetheilte Strahl dieser Flossen ist, besonders, wenn ihrer vier vorhanden
sind, sehr kurz, und von der Fiossenhaut so überzogen, dass man ihn erst bei der Bewegung
der Flosse, eder mit dem Messer bemerkt.
Die Schuppenreihen ober der Seitenlinie sind von dieser perpendikulär nach aufwärts, bis
zum ersten Strahl der Rückenflosse gezählt, und ich habe bei jenen Cyprinen, deren Rü-
ckenfirste dachziegelartig mit Schuppen belegt ist, die oberste oder mittlere Schuppenreihe,
welche eigentlich zu keiner der Seiten des Fisches gehört, für neutral angesehen, und nicht
mitgezählt; die Schuppenreihen unter der Seitenlinie sind nach abwärts senkrecht bis zum
Rande der Anal-Öffnung gezählt; allein bei den Abramis-Arten, wo auf der Rückenfirste
keine neutrale Schuppenreihe steht, und diese scheitelförmig sich theilen, sind die Reihen alle
gezählt, mit Ausnahme der einzigen Seitenlinie selbst. Diese Zählung der Schuppenreihen,
welche früher schon vom Herrn Professor Jurine zu Genf *) auf ähnliche Weise als spe-
zifisches Kennzeichen gebraucht wurde, lässt sich nach meiner Erfahrung (den Zustand der
f
%) Histoire abregee des poissons du lac Leman, Memoires de la socidte de physigue et d’histoire naturelle de
Geneve. Tom. III premiere partie,
PPP) HECKEL, ÜBER EUROPÄISCHE CYPRINEN. »
frühesten Jugend ausgenommen) auf jedes Alter des Fisches anwenden, ohne dass an den,
zu einer Art gehörigen Individuen, die Reihen-Anzahl im normalen Zustande-abweichet; obgleich
es nicht selten der Fall ist, dass eine Schuppenreihe sich theilet, oder dass umgekehrt zwei
Reihen in eine verschmelzen; diese Abnormität wird aber einem etwas geübteren Auge, im
ersten Falle, an den plötzlich kleiner werdenden Schuppen, Bu im zweiten an einer oder
zwei vergrösserten, leicht kennbar sein.
Bei der Angabe der Dimensionen bezeichne ich mit dem Ausdrucke: die ganze Körperlänge,
den Kopf und Leib sammt der Schwanzflosse; unter Kopflänge verstehe ich die Entfernung von
dessen äusserstem Vorsprunge zu jenem Rande des Kiemendeckels, der am meisten dem Schwanze
sich nähert.
CYPRINUNS Cuvier.
Im Anfange der Rücken- und Anal-Flosse ein gezähnter Knochenstrahl; vier Bartfäden,
zwei in den Mundwinkeln, zwei am Oberkiefer; die Rückenflosse, senkrecht über den Bauch-
flossen anfangend,, viel länger als die Analflosse; die Schlundzähne dick, mit abgeflachter ge-
furchter Krone, drei, selten vier in eine Reihe gestellt, dann dem mittleren dieser drei Zähne
zur Seite, einen, meistens zwei kleinere nach innen, welche eine an die vorige im rechten
Winkel anstossende Linie bilden.
Es sind stark und rauh beschuppte, meist etwas hohe, dicke Fische mit stumpfem Kopfe
und ziemlich fleischigem Munde; sie haben meist eben so viele Schuppenreihen ober als unter
der Seitenlinie.
UÜYPRINUS uuncARıIcus. Heckel.
Tab. XIX. Fig.1.
Cyprinus I. Marsilius Danub. Panon. Mysicus tab. 19.
Seepinkl Kramer Elench. pag. 390.
Cyprinus Carpio, var. lacustris, Fitzinger Prodom der österreichischen Fauna.
Corpore teretiusculo; oculis, magnitudine squammis maximis aequa-
libus; squammarum seriebus sex supra, et infra lineam lateralem..
Dem Cyprinus Carpio ähnlich, allein durch seine weniger hohe, breitere, bei alten
Individuen fast walzenförmige Gestalt, durch seine grösseren Augen und mehr abgerundete
Schuppen auffallend verschieden.
Die grösste Höhe des Körpers ist viermal in dessen ganzer Länge enthalten, und seine
grösste Breite ist “/, der Höhe; der Kopf, 4'/,mal in der ganzen Körperlänge, ist beinahe wie
an den gewöhnliehen Karpfen gestaltet, nur dicker, weniger hoch, mit flacherer Stirne und
längeren Bartfäden; die Augen, deren Durchmesser einem Fünftel der Kopflänge gleichet, lie-
gen mit ihrem vorderen Rande 1'/, dieser Durchmesser von dem äussersten Ende der Nase
entfernt *); eine gerade Linie vom Anfange der Mundspalte durch die Mitte des Schwanzes ge-
zogen, lässt den unteren Augenrand um '/, Durchmesser des Auges über sich, trifft dann den
Anfang der zweiten Schuppenreihe unter der Seitenlinie, und durchschneidet ober den Bauch-
flossen die Seitenlinie selbst; diese senket sich dann um eine ganze Schuppenreihe tiefer, und
*) Bei Cyprinus Carpio liegen die Augen, deren Diameter beinahe Y; der Kopflänge gleichet, um 2z
dieses Diameters von der äussersten Nasenspitze entfernt,
HECKEL , ÜBER EUROPÄISCHE CYPRINEN. 293
vereiniget sich. erst vor der Schwanzflosse wieder, mit der gezogenen Durchschnittslinie;
‚39 Schuppen bilden die Seitenlinie; alleSchuppen sind verhältnissmässig kleiner als bei C. Car-
pio, die Breite der grössten ist nur einem Durchmesser des Auges gleich, und ihr unbedeck-
ter etwas buchtiger Band beschreibet beinahe einen halben Zirkel, während bei C. Carpio
dieselben Schuppen 1'/;, Durchmesser des Auges gleichen, und ihr unbedeckter Rand kaum
über '/, seines Zirkels beschreibet, daher einen weit flacheren Bogen bildet ; der Fächer dieser
Schuppen besteht aus 20__30 erhabenen Strahlen, wie bei C. Carpio.
Die Flossen sind: alle eben so gestaltet und gestellt,. wie an C. Carpio, ausgenommen
die Schwanzflosse, welche etwas weiter von der Rücken- und Analflosse entfernt ist; allein in
den Schlundknochen liegt noch ein merklicher Unterschied, diese sind bei unserem Fischesstär-
ker als bei C. Carpio, und die flachen Zahnkronen sind durch ihre gezähnten Furchen, bei
Individuen aus jedem Alter, ausgezeichnet.
8
P. 1/17. V. 2/8. A. 3/5. D. 4/20. C. 7.
10
Die Hauptfarbe des ganzen Fisches ist gelblich, grau-grün von oben, die Iris violett, um
die Pupille ein goldgelber Ring, Rücken und Schwanzflosse von der Farbe des Rückens, Brust-
Bauch- und Anal-Flossen , schmutzig gelb mit grauem Saum ; an ausgestopften Exemplaren wird
der Rücken und die Seiten bis gegen den Bauch hinab schwarz.
Diese Karpfen-Art, hier gewöhnlich Seekarpfen genannt, gehört zu den zahlreichsten
Bewohnern des Neusiedler-Sees in Ungarn, von wo sie in Menge auf den hiesigen Markt
gebracht wird, und nicht selten ein Gewicht von 20 Pfunden und darüber erreicht. In demsel-
ben See, welcher durch Abzugs- Canäle, mit dem bald darauf in die Donau sich ergiessenden Flüss-
chen Rabnitz in Verbindung steht, kommen auch zuweilen , wiewohl selten, gewöhnliche hohe
Karpfen C. Carpio vor. Dieses geschieht jedoch nur nach einem sehr hohen Wasserstand der
Donau, oder nach einer Überschwemmung derselben, und die unwillkürlich eingewan-
derten Bewohner der raschen Fluthen pflanzen sich in dem stehenden moorigen Gewässer des
Sees wenig oder gar nicht fort. Gegenwärtig, da nun beinahe vier Jahre verflossen sind , seit-
dem durch den hohen Wasserstand und das Austreten des Flusses eine Einwanderung von Do-
naufischen durch die seit dieser Zeit ausgetrockneten Kanäle möglich war, fängt man selten
einen Flusskarpfen darin; indessen habe ich doch dieses Jahr einige mässig grosse, und na-
mentlich auch einige so junge Individuen erhalten, welche zur Zeit der letzten Überschwem-
mung nicht hinein getrieben sein konnten, und deutlich beweisen, dass die Flusskarpfen C. Car-
‚pio, wenn sie sich darin fortpflanzen, die Identität ihrer Gattung auch im See bewahren, eben
so wie in cultivirten Teichen, ohne in unseren Cyprinus hungaricus im mindesten überzugehen.
.
Uyrrınus Kourvarın Heckel.
Tab. XIX. Fig. 2.
Dorso elevato; eirrhis brevissimis; squammarum seriebus septem su-
pra, et sex infra lineam lateralem.
Ein ziemlich hoher, zu beiden Seiten sehr flach gedrückter Karpfen, der im Allgemeinen
der Karausche Cyp. Carassius etwas ähnlich sieht, kaum etwas länger ist, mit spitzerem
Kopfe, runderen kleineren Schuppen und schwarzen Flossen.
35
224 HECKEL, ÜBER EUROPÄISCHE CYPRINEN.
Die grösste Höhe des Körpers ist dreimal in seiner ganzen Länge, und seine grösste Breite
2'/,mal in der Höhe enthalten. Der Kopf, 4'/,mal in der ganzen Körperlänge, ist dick und
etwas zugespitzt, der Mund wie bei gewöhnlichen Karpfen, die Bartfäden aber sehr kurz, kaum
eine Linie lang; die Augen, deren Durchmesser einem Fünftel der Kopflänge gleichet, liegen
mit ihrem vorderen Rande 1'/, dieser Durchmesser von dem Ende der Nase entfernt;‘ eine ge-
rade Linie, vom Anfange der Mundspalte durch die Mitte des Schwanzes gezogen, lässt den
unteren Augenrand um '/, Durchmesser über sich, durchschneidet nach dem Kiemendeckel die
zweite Schuppenreihe unter der Seitenlinie, und trifft mit dieser Seitenlinie erst an ihrem Ende
wieder zusammen *). Der Rücken steigt, wie bei Cyp. Carassius, vom Hinterhaupfe in hohem
Bogen gegen die Rückenflosse empor, ist sehr schmal und vor der Flosse beinahe schneidend,
die Seitenlinie besteht aus 34__36 Schuppen; die Schuppen sind im Allgemeinen stark abgerun-
det, mit zart ausgebuchtetem Rande, auf ihrer unbedeckten Fläche rauh, von einem Fächer mit
18__25 Strahlen durchzogen, die grössten unter ihnen sind einem Durchmesser des Auges
gleich.
Die Flossen haben alle dieselbe Stellung und Gestalt wie bei Cyprinus Carpio.
8
P. 1/17. V. 2/8. A. 3/56. D. 4/18_20. C. 7
8
Der Zahnbau ist vorzüglich ausgezeichnet; es sitzen nämlich vier Zähne in einer Reihe,
und nur ein sehr kleiner diesen zur Seite; die Kronen der mitteren Zähne sind nicht so dick,
aber eben so flach als an andern eigentlichen Cyprinen, und nur von einer Furche durch-
zogen.
Es erreichet dieser Karpfen eine Länge vonungefähr acht Zollen; in der Jugend ist er, so
wie alle hochrückigen Fische, mehr gestreckt, und erst wenn er beinahe seine ganze Länge er-
reicht hat, breitet sich sein Wachsthum mehr in die Höhe aus, und bildet den hochgewölbten
Rücken ; seine Farbe ist dunkelgrün, gelbgrün auf den an und gelb auf dem Bauche; die
Iris gleichfalls gelb, und alle Flossen schwarz.
Man findet unsern Fisch ziemlich häufig in dem Neusiedler See in Ungarn, wo ihn die
Fischer für einen Bastard des Seekarpfen und der Karausche (vulgo Gareissl) halten, und
ihm daher den Namen Karpf-Gareiss] gegeben haben; es ist allerdings wahr, dass die
Form des Kopfes einem Karpfenkopfe ähnlich sieht, und der hohe Rücken an die Karausche
erinnert, allein das häufige Vorkommen des Fisches, dessen Gestalt sich immer gleich bleibt,
und nicht bald mehrals Karpfen odermehr als Karausche erscheint, scheinet hier keineswegs
für die Wirklichkeit einer solchen Bastardirung zu sprechen, die allenthalhen sich zeigen müsste,
wo Karpfen und Karauschen beisammen wohnen, und zwar weit häufiger noch in den
der Cultur unterworfenen Teichen, als im grossen freien See; übrigens, warum sollten nur ge-
rade diese beiden Speciesso häufige Blendlinge in dem weiten Bassin erzeugen, während daselbst
von gleichfalls häufig vorkommendennoch näher unter sich verwandten Gattungen, wie z.B. Abra-
mis, Brama und Blicca, Leueiscus rutilus und erythrophthalmus; keineinzi-
*) Dieselbe Linie würde bei Cyp. Carassius den unteren Augenrand, dann nach dem deckel; die erste
Schuppenreihe unter der Seitenlinie durchschneiden, und sich, gehnn über ‚den Bauchflossen mit letzterer wie-
der vereinen, L ms
HECKEL, ÜBER EUROPÄISCHE CYPRINEN, 225
ger bekannt ist; wie selten ein solcher Fall vorkommen mag, lässt sich schon daraus schlies-
sen, dass Bloch in seinem grossen Fischwerke 7. I. pag. 98 gesteht, nie einen Blendling
vom Karpfen und der Karausche selbst gesehen und untersucht zu haben, und sich nur in
Betreff derselben auf Erzählungen von Teich-Besitzern, und auf die Angabe älterer Schriftstel-
ler bezieht. Unter diesen gibt Marsilius tab. XXI., mit dem Namen Sittigkarpfen, Halb-Karass,
die Abbildung eines vom Karpfen und der Karausche entstanden sein sollenden Blendlings aus
unserem Gewässer; erist ohne Bartfäden, die Rücken und Analflosse ohne gezähntem Kno-
chenstrahl, scheinen vielmehr lauter weiche Strahlen zu enthalten, seine ganze Gestalt und
Grösse macht ihn demKarpfen ähnlich, und er ist daher von unserem Fische sehr weit verschie-
den. Aus dem Angeführten geht'nun deutlich hervor: Erstens, dass die Befruchtung der
Karpfen - Eier von der Karausche, oder umgekehrt, der Karauschen-Eier durch Karpfen, wenn
sie auch wirklich zuweilen Blendlinge hervorbringen sollte, selten gelingen mag; zweitens, dass
diese angeblichen Blendlinge ihrer Beschreibung und Abbildung nach sehr weit von unserem
Fische abweichen; ich bin daher fest überzeugt, dass dieser schöne kurzbärtige Karpfen, den
ich zuerst der Güte meines geehrten Freundes, Herrn Vinc. Kollar, Custos am k. k. Na-
turalienkabinete, verdanke, als eine eigene, sich selbst fortpfianzende Art bestehe.
ASPIUS Agassiz. Leuciscus Owwvier.
Unterkiefer vorragend, mit einer Erhöhung an der Symphisis, welche in eine Ausbuchtung
des Oberkiefers passt; Rückenflosse senkrecht nach den Bauchflossen anfangend, mit weniger
Strahlen als in der Analflosse ; die Schlund - Zähne langkonisch mit einwärts gekrümmten Spi-
tzen, in zwei parallele Reihen gestellt, die äussern mit fünf, die innern mit drei Zähnen.
Es sind gestreckte Fische, deren Bauch zwischen den Bauch- und Analflossen mehr oder
weniger gekielt ist, bei einigen sind die Zähne der äusseren Reihe nach innen gekerbt; an
schmalen Gattungen ist die untere Spitze des Schwanzes länger als die obere, ihre längere
Analflosse beginnt schon unter dem Ende der Rückenflosse, und ihre zarten Schuppen sind sehr
leicht abfallend.
Asrpıus Menro. Agassiz.
Tab. XIX. Fig. 3.
Aspius. Heckelii. Fitzinger. Prodrom zu Fauna von Österreich.
Oculis magnis; sgquammarum seriebus decem supra, et quatuor infra
lineam lateralem.
Zwischen Aspius rapax 4Agass. und Alburnus, von ersterem durch den kürzeren
Kopf, den weit vorstehenden dicken Unterkiefer, das grössere Auge und die grösseren Schup-
pen auffallend verschieden; von letzterem, welchem er weit näher steht, durch seinen breiten
Rücken, dickeren Körper, und vorzüglich durch seinen längeren Kopf sehr ausgezeichnet.
Die Höhe dieses Fisches ist 5°/,mal in dessen Länge enthalten, und seineBreite oder Dicke
1*/,;malin dessen Höhe. Der Kopf, 5'/,malin der ganzen Körperlänge, ist etwasspitz und mehr ab-
wärts gebogen als an Asp. rapax; der Mund beginnt sehr von oben, istschief abwärts gespalten, mit
stark hervorragendem sehr verdicktem Unterkiefer ; das Auge ist sehr gross, sein Durchmesser ist
85 "
—_
226 HECKEL, ÜBER EUROPÄISCHE CYPRINEN. '
3°/,malin der Kopflänge enthalten, es liegt um einen seiner Durchmesser vom Anfange des geschlos-
senen Mundes entfernt, eine gerade Linie von diesem mitten durch den Schwanz gezogen, be-.
rührt den oberen Rand der Pupille, durchschneidet gleich hinter dem Kopfe die erste, ober
den Bauchflossen die fünfte, und ober dem Anfange der Analflosse die dritte über der Seiten-
linie gelegene Schuppenreihe, und trifft mit der Seitenlinie kurz vor ihrem Ende zusammen.
Der Rücken ist bald nach dem Kopfe beinahe gerade, dick und rund, der Bauch nach den
Bauchflossen deutlich gekielt; die Schuppen sind sehr zart, leicht abfallend, die grössten ha-
ben °/, Durchmesser des Auges, ihre concentrischen Ringe sind sehr fein, und ihr Fächer, aus
612 Strahlen, bildet am Rande eben so vieleKerben; die Seitenlinie besteht aus 58 Schup-
pen, die Flossenschuppen sind spitz und halb so lang als die Bauchflossen.
Alle Flossen sind weniger spitz, nämlich im stumpferen Winkel abgeschnitten, als bei
Asp. rapax; die Brustflossen reichen zurückgelegt bis auf °/, gegen die Bauchflossen, diese
wieder zurück gelegt reichen bis über die Hälfte der Analflesse, die Basis der Analflosse glei-
chet der Länge der Brustflosse, ihr vierter längster Strahl gleichet der Basis der Rückenflosse,
und ihr letzter kürzester ist halb so lang; senkrecht ober dem Zwischenraume der Bauch- und
Analflossen beginnt die Rückenflosse mit ihrem ersten Strahle, dem Kinne näher stehend als dem
Schwanzende, ihre längsten Strahlen sind mit jenen der Bauchflossen gleich lang, ihr kürzester
aber nur halb so lang; die Schwanzflosse ist mässig ausgeschnitten, das untere Ende kaum län-
ger als das obere.
P. 1/16. V. 2/9. D. 3/8. A. 3/15. C. Lu
5
An einem Exemplar aus der Traun. D. 3/7..A. 3/14.
Die Farbe dieses Fisches ist auf dem Rücken und dem Kopfe dunkelgrin, silbern an den
Seiten, deren leuchtender Glanz sich am besten mit einer hell geschliffenen Stahlplatte verglei-
chen liesse; die unteren Flossen sind weiss, etwas ins Gelbliche ziehend, Rücken und besonders
Schwanzflosse schwärzlich gesäumt,, die Iris perlenmutter oben schwarz punktirt.
Ich fand diesen schönen Aspius von der Länge einer Spanne bei Gmunden in Ober-
Oesterreich im September 1824, und zwar ziemlich häufig unter der über die Traun füh-
renden Brücke. Er pflegt, gegen den schnellfliessenden Strom gerichtet, bald wie eine Forelle auf
einem Punkte ruhig zu stehen, sein Rücken spielt dann im Sonnenschein das schönste Smaragdgrün,
von krystallner Fluth überspült; bald verändert er rasch seine Stelle, mit einer Schnelligkeit
in seinen Bewegungen, welcher das Auge kaum zu folgen vermag. Die Fischer nennen ihn
dort Haserl (diminutiv von Hase), ein Name, welchen man hier dem Leuciscus vulgaris gibt.
Später erhielt das hiesige Museum durch die Güte des Hermm Professor Ag assiz sehr schöne
Exemplare seines Aspius Mento aus München; ich habe nun diese Exemplare auf das sorg-
fältigste mit jenen aus der Traun verglichen , und halte sie für eine und dieselbe Species, ob-
schon ich an einigen 16__17 Strahlen in der Analflosse fand, eine kleine Abweichung, die, wie
bekannt, sehr oft bei Strahlenanzahl Stattfindet; in Baiern gibt er an Grösse dem Aspius rapax wenig
nach. Vor Kurzem erhielt ich auch ein in der Donau bei Wien gefangenes9 Zolllanges Exem-,
plar dieses Aspius, nach welchem ich obige Beschreibung nach dem Leben entwarf. Die
hiesigen Fischer unterscheiden ihn nicht, und nennen ihn gleich dem Aspius rapax: Schied.
Lu j hr 10i2
“
HECKFL, ÜBER EUROPÄISCHE CYPRINEN. 227
RER PR ABRAMIS. Cuvier.
Die Schuppen bilden vom Hinterhaupte bis zur Flosse auf der Rückenfirste einen Schei-
tel; Oberkiefer vorragend; die Rückenflosse kurz und hoch, sehr schief abgestutzt, senkrecht
nach den Bauchflossen anfangend , Analflosse sehr lang, unter dem Ende der Rückenflosse be-
ginnend; die Schlundknochen schwach, die Zähne zusammengedrückt, schief abgeschnitten mit
etwas hackigen Spitzen, die Krone längs ihrer Mitte vertieft, fünf Zähne in einer Reihe ste-
hend, selten (nur bei Abr. Blicca) hinter dieser, eine zweite parallele Reihe von zwei kleineren Zähnen.
Es sind meistens sehr hohe Fische mit schmalem Rücken, deren Bauch nach den Bauch-
flossen bis zum Anus schneidig gekielt ist, das untere Ende ihrer Schwanzflosse ist länger als
das obere, und bei einigen raget die Nase als ein weicher kegelförmiger Knorpel über den
kleinen Mund hervor.
ABRAMIS SCHREIBERSIL Heckel.
Tab. XX. Fig. 4.
Capite brevi; rostro incrassato obtuso; squammarum seriebus decem
supra, et octo infra lineam lateralem.
Im Ganzen gleichet die Gestalt dieses Fisches am meisten dem Cyprinus Ballerus Linn.,
mit Ausnahme des Kopfes, der sich durch seine vorstehende Nase und dem darunter befindli-
chen Munde dem Cyprinus Vimba Linn. nähert, von welchem er sich wiederum durch
seine sehr lange Analflosse unterscheidet.
Die grösste Höhe des Körpers ist 3'/,mal in dessen ganzer Länge, und seine grösste Breite
oder Dicke 3'/,mal in der grössten Höhe enthalten. Der Kopf, '/, der ganzen Körperlänge, bil-
det mit dem Rücken beinahe einen ununterbrochenen Bogen, welcher am Hinterkopfe wenig
gesenkt ist; die Nase ist kurz, dick und abgerundet, über den kleinen Mund hervorragend,
der unter ihr in beinahe horizontaler Richtung nur bis unter die Nasenlöcher gespalten ist;
die Augen liegen nicht ganz in der vorderen Hälfte des Kopfes, ihr Diameter gleichet beinahe einem
Drittheil von dessen ganzer Länge; eine vom Anfange der Mundspalte durch die Mitte des
Schwanzes gezogene gerade Linie würde den unteren Rand des Auges berühren, gleich
nach dem Kiemendeckel die zweite unter der Seitenlinie gelegene Schuppenreihe durchschnei-
den, schon vor den Bauchflossen sich mit der Seitenlinie selbst vereinen, und dann mit ihr bis
zur Schwanzflosse fortlaufen *). Der schmale Körper erreichet mit dem Anfange der Rücken-
flosse seine grösste Höhe, so wie mit dem Anfange der Analflosse seine grösste Tiefe; der Rü-
cken ist nach seiner Flosse geradlinig, senket sich allmälig nach dem Schwanze zu, gegen die
dahin etwas schneller aufsteigende, gleichfalls gerade Analflossen - Basis, bis ihre mindeste Ent-
fernung von einander der Länge der Rückenflosse gleichet. Die Seitenlinie bieget sich nur we-
nig sen und läuft dann gerade fort, von 50 bis 51 Schuppen bedeckt. Die
Schuppen im Allgemeinen sind mässig gross, die grössten erreichen den Durchmesser des Au-
ges, ihr unbedeckter Bogen beträgt den dritten Theil eines Zirkels, ihre concentrischen Ringe
*) BeiCypr. Ballerus würde dieselbe Linie das Auge an seinem oberen Rande durchschneiden, dann
die Seitenlinie selbst dicht an ihrem Ursprunge durchkreuzen, und erst ober dem Ende der Analflosse sich
wieder mit ihr vereinen, so dass diese Linie eine Sehne der abwärts gebogenen Seitenlinie vorstellen würde,
welche in der grössten Entfernung 4%, Schuppenreihe von ihrem Bogen abstünde. ’
228 HECKEL, ÜBER EUROPÄISCHE CYPRINEN.
sind sehr fein und zart, der Fächer besteht aus eirca-15 Strahlen, welche am lebenden Fische
weniger, aber bei Exemplaren in Spiritus deutlich dem freien Auge zählbar sind.
Die Brustflossen reichen zurückgelegt etwas über die Bauchflossen; diese, etwas kürzer als
erstere, reichen zurückgelegt bis zum Anus; die Rückenflosse entspringt in der Mitte zwischen
der Nasenspitze und dem Anfange der Schwanzflosse, sie steht senkrecht zwischen Bauch- und
Analflossen in der Mitte, ihr vierter längster Strahl und das obere Ende der Schwanzflosse sind
gleich lang, ihr letzter aber um ®/, kürzer; die Länge der Analflosse gleichet einem Drittheile
der ganzen Körperlänge, sie ist gleichfalls schief abgeschnitten, ihr längster 3__4 Strahl über
'/; kürzer als der längste der Rückenflosse, und ihr letzter ist 3'/,mal in der Länge ihres
dritten enthalten; der Schwanz ist halbmondförmig ausgeschnitten, sein unteres Ende aber um
1/, länger als das obere.
4
P. 1/16. V. 2/8. A. 3/39 —43. D. 3/8. C. 17
4
Der ganze Fisch ist hell glänzend, silberweiss und Perlenmutter spielend, die Augen blass-
gelb; Anal-, Rücken- und Schwanzflossen sind an ihrem Rande schwärzlich gesaumt, übrigens
so wie die Brust-und Bauchflossen milchweiss. Er erreichet gewöhnlich eine Grösse von 10__12
Zollen, ist ziemlich häufig in den schnellfliessenden Stellen der Donau unter Wien, auch in
der March kömmt er vor; wie weit sein Aufenthalt aber von Wien aufwärts sich erstreckt ,
ist mir unbekannt.
Als Nahrungsmittel wird unser Fisch, seiner vielen Gräten wegen, hier wenig geachtet,
wohl aber wegen seiner hellglänzenden Schuppen unter Aspius Alburnus und andern zur Berei-
tung der Perlenfarbe benützt; sein gewöhnlicher Name ist hier Pleinzen, zuweilen auch
Spitzpleinzen.
Da nun ähnliche Namen von älteren und neueren Schriftstellern, welche unsere Donau-
fische beschrieben oder abgebildet haben, verschiedenen Gattungen beigelegt worden sind; so
scheint es mir nicht überflüssig, um alle Verwirrung zu vermeiden, welche durch Beziehung
auf diese Provinzial- Nomenclatur veranlasst werden könnte, hier ihre darunter verstandenen
Fische kurz auseinander zu setzen. Die Scheichpleinze des Marsilius, Danubius, Pa-
nonico-Mysicus IV. Tab. 17, halte ich für ein jüngeres Exemplar von CyprinusBrama
Linn., hier Brachsen, auch Scheibpleinzegenannt. Kramer, Elenchus Vegetab, et
Animal. pag. 393, gibt die Scheibpleinze als Cyprinus Ballerus Zinn. der hier nur
im Neusiedler-See, und selten vorkommt; allein nach dem angegebenen Gewichte von
6_—7 Pfunden zu „urtheilen, welches dieser Fisch niemals erreicht, scheint er vielmehr die
wahre Scheibpleinze Cyp. Brama vor sich gehabt zu haben, wie es bereits Bloch in seiner
grossen Ichthy.ologie. I. pag. 64 mit Recht vermuthet hat. Kramers Zobelpleinze pag.
392 ist unbezweifelt Cypr.! licca Bloch. Meidinger Jcones piscium Austriae indige-
norum, Dec. T., gibt die Zo b elpleinze als Cypr. Ballerus Linn. , pinna ani radüs 40,
bildet aber dazu einen ziemlich hohen Abramis ab, mit röthlichen Brust- und Bauchflossen,
in welchem Blochs Cyprinus Blicca pinna ani radüs 25 nicht schwer zu erkennen ist,
und welcher hier auch gewöhnlich Zobelpleinze gegannt weh. Die hiesigen BR NIn iA
men für Abramiden sind also folgende: Ä
|
’
x
h
4
HECKEL, ÜBER EUROPÄISCHE CYPRINEN. 229
Men NT ; Brazen B . Abramis Brama.
Scheibpleinzen
Zobelpleinzen . . ei Blicca.
Pleinzen' .. 7.03% . — Schreibersii.
Spitzpleinzen.. . . as Leuckartii. ;
was _ Ballerus.
Pleinzen . ji Vetula.
Brheinankel . . . ut Vimba.
Asramıs Leuvckartıı Heckel.
Tab. XX. Fig. 5.
Capiteoblongo; squammarum seriebus undecim supra, quingue in-
fra lineam lateralem. 2
Seine Gestalt gleichet am meisten dem CyprinusBlicca, Bloch tab. X., nur ist sie
weniger hoch , mehr gestreckt, mit längerem Kopfe, kürzerer Analflosse und etwas kleineren
Schuppen, die Schlundknochen haben nur eine Reihe Zähne.
Die grösste Höhe ist 3°/„mal in seiner ganzen Länge, und die grösste Breite oder Dicke
2°/,mal in der grössten Höhe enthalten ; der Kopf, 5'/;mal in der ganzen Körperlänge, bildet
mit dem Rücken einen fortlaufenden Bogen, welcher am Hinterhaupte kaum merkbar gesenkt
ist, der Oberkiefer ragt wenig über den unteren vor, gerade wie bei Blicca, die Augen aber
sind kleiner , ihr Diameter gleichet dem vierten Theile der Kopflänge, und ihr hinterer Rand
liegt in dessen Hälfte, während ihr vorderer um einen Diameter von der Nasenspitze entfernt
ist. Eine gerade Linie, vom Anfange der Mundspalte durch die Mitte des Schwanzes gezogen,
würde die Pupille an ihrem unteren Rande berühren, den Anfang der ersten Schuppenreihe un-
ter der Seitenlinie treffen, nach den Brustflossen die Seitenlinie selbst durchschneiden,, über
den Bauchflossen die zweite, und über der Analflosse die erste Schuppenreihe ober ihr durch-
ziehen, und erst an ihrem Ende sich mit ihr vereinen *). Die Höhe des Körpers vor der
Schwanzflosse gleichet °/,; der Rückenflossen-Länge; 45__46 Schuppen bedecken die ziemlich
stark gesenkte Seitenlinie; die grössten Schuppen erreichen den Diameter des Auges, ihre con-
centrischen Ringe sind weniger fein als bei ©. Blicca, und ihr Fächer enthält bei jenen ober
der Seitenlinie gelegenen 3__4 Strahlen.
- Brust- und Bauchflossen sind beinahe gleich lang , zurückgelegt endet die erste '/, vor der
Anheftung der zweiten, und diese wieder eben so vor dem Anfang der Analflosse; die Rücken-
flosse beginnt der Schwanzflosse etwas näher als der Nasenspitze, senkrecht über den letzten
Strahlen der Bauchflosse, sie ist schief abgeschnitten, ihr längster Strahl ist dem oberen
Schwanzende gleich, ihr letzter um ?/, kürzer ; senkrecht unter diesem letzten, ein wenig mehr
noch rückwärts, beginnt die Analflosse, deren Basis nur wenig länger als jener der Rücken-
flosse, '/, der ganzen Körperlänge beträgt, sie ist schief abgeschnitten, etwas ausgeschweift, ihr
letzter Strahl nicht halb so lang als ihr längster, welcher '/, kürzer als jener längste der Rü-
*) Dieselbe Linie, bei Cypr. Blicca gezogen, würde den unteren Pupillenrand berühren, dann den Anfang
_ der zweiten Schuppenreihe unter der Seitenlinie, nach den Brustflossen die Seitenlinie selbst durchschneiden,
dann über I Anus die erste Schuppenreihe ober ihr; ober dem Ende der Analllosse aber würde
sie wieder mit ihr zusammen treffen und fortlaufen,
930 HECKEL, ÜBER EUROPÄISCHE CYPRINEN.
ckenflosse ist; die Schwanzflosse ist tief ausgeschnitten, ihr unteres Ende nur wenig länger als
das obere.
P. 1/16. V. 2/8. A. 3/15—17. D. 3/10. C. 17
6
Die Farbe dieses Fisches ist hell glänzendes Silber, auf dem Kopfe und dem Rücken in
das Grünliche spielend, alle Flossen sind milchweiss, nur Rücken und Schwanzflosse etwas
dunkel gesäumt, die Iris ist gelblich.
Ich erhielt diesen schönen Abramis, welcher mir gleich durch die auffallende Kürze sei-
ner Analflosse in die Augen fiel, aus schnellfliessenden Stellen der Donau bei Fischament
unter Wien, er scheint aber nur zufällig hier vorzukommen, und so wie Aspius Mento, ent-
ferntere Fluthen zu bewohnen, denn. ich konnte bis jetzt nur weniger Exemplare, die ungefähr
acht Zoll lang sind, habhaft werden. Unsere Fischer, die es überhaupt im Unterscheiden selte-
ner Arten nicht sehr genau nehmen , nennen ihn Pleinzen oder SPpIeRer so wie den Abr.
Schreibersii.
Man dürfte vielleicht geneigt sein, unseren Fisch, den wir als eine eigene noch unbe-
schriebene Gattung hier aufstellen, für den wenig bekannten Cyprinus Buggenhagii,
Bloch tab. 95, zu erklären, welcher ihm allerdings wegen seiner kurzen Analflosse etwas ähn-
lich sieht; ein Exemplar unsers Museums, das ich mit der Blochischen Beschreibung und Ab-
bildung 1. c. vollkommend übereinstimmend fand, unterscheidet sich von unserem Fische auf
eine sehr bestimmte Weise durch den kürzeren, stumpfen, ober den Augen gewölbten Kopf, die
12 Strahlen in der Rückenflosse (nämlich drei ungetheilte, acht getheilte) und die 19 in der
Analflosse (drei ungetheilte, 16 getheilte), vorzüglich aber durch nur acht, daher breiteren
Schuppenreihen ober der Seitenlinie; die fünf Schuppenreihen unter derselben sind mit unserem
Abramis der Anzahl nach’ übereinstimmend.
AsrAaMıs Veruna Heckel.
Tab. XX. Fig. 6.
Capite magno, corpore crassiore; dorso antice maxime elevato; pin-
nis solito longioribus, squammarum seriebus tredecim supra, septem
infra lineam lateralem.
Am meisten dem Abramis Brama ähnlich; ist aber durch seinen schmäleren, weni-
ger hohen und gestreckteren Körper, dessen schneidende Rückenfirste über den Brustflossen
schon ihre ganze Höhe erreicht hat, und von da nach der Rückenflosse in gerader Linie abwärts läuft,
so wie durch seinen dicken grossen Kopf, mit stark abwärts gebogener Nase, leicht zu erkennen.
Die ‚grösste Höhe des Körpers ist /4'/,mal in seiner ganzen Länge, und die Bl Breite
oder Dicke des Leibes 3'/gmal in dessen Höhe enthalten; die Länge des Kopfes ist der fünfte
Theil der ganzen Körperlänge, ‚ und seine Dicke übertrifft um '/, jene des Leibes, die Nase ist
dick und stumpf, sie bildet einen längeren Bogen bis zur Mundöffnung , als bei Abr. Brama,
daher liegt der Mund tiefer unten, dieser ist klein, beinahe horizontal gespalten, sein Ober-
kiefer ragt nur wenig über den Unterkiefer hervor; Li Auge ist ziemlich gross, sein Durch-
messer gleichet '/, der Kopflänge und ‚sein hinterer Rand liegt: in dessen Hälfte; eine gerade
Linie , von der äussersten Mundspalte durch die Mitte des Sue ‚„ würde den
HECKEL, ÜBER EUROPÄISCHE CYPRINEN; 231
unteren Augenrand. berühren ‚ ‚dann, den Anfang. der dritten Schuppenreihe unter der Sei-
tenlinie, und ober den Bauchflossen die ‚Seitenlinie selbst‘ durchschneiden,, ‘ferner die erste
Schuppenreihe über dieser Linie durchziehen und.sieh. ober dem Ende der Analflosse mit der
Seitenlinie wieder vereinen *). DerRücken erreichet bald nach dem Hinterhaupte, mit welchem
er einen fortlaufenden Bogen bildet, seine‘ grösste Höhe, und geht sodann in gerader Linie
bis zur Rückenflosse fort, welche, wenn der Fisch nach obiger Durchschnittslinie' in eine hori-
zontale Stellung’ gebracht wird, vielitiefer liegt, als die höchste Stelle des Rückens; die Rü-
ckenfirste ist sehr‘ schmal,’ beinahe schneidend, nach: der Flosse aber etwas runder; die Höhe
des Schwanzes vor ‘dessen Flosse beträgt 1'/, Augen-Diameter; das untere Profil des Kopfes,
Brust und Bauch bilden eine ‘gerade Linie; 51-52 Schuppen decken die Seitenlinie, alle
Schuppen sind ziemlich klein, die grössten erreichen */, Augen -Diameter, ihr Fächer hat un-
gefähr 15 Strahlen , welche bei jenen dem Rücken näher liegenden weniger ausgebildet sind.
Alle Flossen sind mehr zugespitzt und länger, als an andern Abramis- Arten; der kürzeste
Strahl in der Rückenflosse ist '/, so lang; als ihr längster, welcher mit den oberen Sirahlen der
Schwanzflösse und mit der Basis der Analflosse von einerlei Länge ist; die Brustflossen sind so
lange als der Kopf, reichen zurückgelegt über dem Anfange der Bauchflossen und diese wieder
eben so über den Anfang der Analflosse; der dritte und vierte der Analflosse ist fünfmal länger
als der letzte, und reichet zurückgelegt beinahe an das Ende seiner Flosse, deren Rand
stark ausgeschweift ist; die unteren Strahlen der Schwanzflosse sind etwas länger als die
oberen, und übertreffen beinahe an Länge den grössten Höhe -Durchmesser des Körpers.
\ i 5
er rr 7. V. 278.°8. 3/25, D..8/9. 0. 17.
32 98 . 6
Die Farbe dieses Fisches ist auf dem Rücken grünlich grau, auf dem Kopfe röthlich,
Seiten und Bauch’ wie glänzendes Blei, Rücken-, Brust und Bauchflossen sind an ihrer Ba-
sis röthlich, Anal-und Schwanzflossen milchweiss, alle Flossen an ihrem Rande schwärzlich
gesäumt,, besonders aber sind die Rücken- und Analflossen an ihrer Spitze schwarz.
Man findet unsern Abramis, welcher wegen seinen am dicken Kopfe mehr als gewöhn-
lich hervorstehenden Knochen ein alterndes Aussehen hat, im Neusiedler - See, wo er nicht
sehr häufig vorkommt, und ‚daselbst, so wie auch Abramis Ballerus,: Pleinzen ge-
nannt wird. |
PHOXINUS. Agassiz.
© oLeueiscus.;Cuvier.
Die Schuppen sehr klein und zart, kaum bis zum Centralpunkte ihres Fächers sich überde-
ckend; der Oberkiefer vorragend; die Rückenflosse senkrecht nach den Bauchflossen anfan-
gend, kurz, mit der Analflosse von gleicher Strahlen -Anzahl ; die Zähne an der Basis sub-cy-
lindrisch, ‘mit 'comprimirter ‘ schiefer Krone und einwärts gebogener Hakenspitze, in zwei
parallelen Reihen gestellt, fünf Zähne auf der äusseren, drei auf der inneren Reihe.
ar 1
ı*) Bei Abramis Brama und namentlich bei Exemplaren aus demselben Gewässer, in welchem unsere V e-
‚ tula vorkömmt, durchschneidet diese Linie den unteren Rand der Pupille, den Anfang der ersten
_ "Sehuppenreihe unter der Seitenlinie, nach den Brustflossen die Seitenlinie selbst, ober dem Bauche die
‘zweite ‚Schuppenreihe über ihr, und vereinigt sich erst wieder mit der Seitenlinie an ihrem Ende.
36
932 HECHKEL , ÜBER EUROPÄISCHE CYPRINEN.
Es sind kleine, beinahe walzenförmige Fischehen, ‘deren Bauch keinen Kiel hat, ‚und' die
sich im klaren über Steine fliessenden Gebirgswasser aufhalten: Ich kenne bis jetzt; davon zwei
gut unterschiedene Arten, beide’als Cyprinüs Phoxinus Linn. bekannt,» >
Puoxınus LAEVIS. Belon. Agassiz.
Phoxinus Belonii Aldrovandes pag. 582.
Linea laterali interrupta, supra pinnam analeim evänescente, sqwam-
marum seriebus septemdecim supra, quatuordecim infrahanc.lineam,,,
' Die grösste Höhe des Körpers ist fünfmal in dessen ganzer Länge: enthalten, seine ;grösste
Breite oder Dicke beträgt °/, der Höhe; der Kopf, "/, der Körperlänge, ist dem Höhe-, Durch-
messer des Körpers gleich. Die Schuppen sind ziemlich compact, ihr Fächer wird von,18_—-20
Strahlen gebildet, die erst, nachdem sie etwas vertrocknet sind, so deutlich hervortreten, dass
sie mit Hülfe der Loupe bemerkbar ‘sind. Die Seitenlinie besteht aus 50-55 Schuppen, ist
oft unterbrochen und erlischt ober dem Ende der Analflosse gänzlich, es folgen nach ihr bis
zur Schwanzflosse noch 27__30 Schuppen, welche nicht die mindeste Spur. dieser Linie an
sich tragen, es sind daher in Allem vom Kopfe bis zur Schwanzflosse 80-_82 Schuppen.
6 |
pP. 1/14. V. 2/8. A. 3/7. D. 3/1. 0. 97
7
Unser Museum verdanket viele Exemplare dieser Species der Güte des Herrn Professor
Agassiz, welcher sie in Baiern fand, und unter dem Namen Phötirlis laevis der k. k.
Sammlung überschickte. Wie weit sich diese Art in der Färbung unserem hiesigen Phoxinus
Marsilii nähert, von dem sie sich durch grössere Schuppen und die vor dem Schwanze erlö-
schende Seitenlinie leicht unterscheidet, wage ich nach Exemplaren in Spiritus nicht’ zu bestim-
men; indessen ist der schwarze Fleck an der Schwanzflosse deutlich daran sichtbar, ‚der Rü-
cken erscheint hellbraun mit dunkleren Flecken, die Seiten der Länge nach schwarz gefleckt und
der Bauch silbern ; an Grösse übertreffen sie wenigstens um '/, den folgenden.
Puoxınus Marsının. Heckel.
Cobitis, Pfriln; Marsilius. Danub. Panon.: Mysicus tab. g. fg. 1.
Cyprinus Phoxinus; Meidinger Icones pisc. Austr. indig. Decuria IV.
Cyprinus Aphya; Meidinger 2. c. Dee. II.
Phoxinus laevis. Fitzinger Prodrom,
Linea laterali integra, caudam attingente, squammarum'seriebusvi-.
ginti supra, septemdecim infra hanc linea m. |
Die Verhältnisse des Körpers sind ganz dieselben wie bei: der vorhergehenden Species... Die
Schuppen sind sehr zart und weich; so ‚dass ‚etwas vertrocknet, ‚ihre divergirenden., Strahlen
oder Falten: dermassen' hervortreten, dass.jede einzelne Schuppe unter dein Vergrösserungs-Glase
als ein erhabener Stern ‚mit cirea.20. Strahlen bei jenen: unter , \und mit 15 bei jenen ober! „der
Seitenlinie erscheint; dieses eigene sternförmige Hervortreten der divergirenden Strahlen, welche
bei anderen Fischen, so lange die Schuppen in ihrer natürlichen Lage sich decken, nur als ein
nach rückwärts gerichteter Fächer auf ihrer unbedeckten Fläche erscheinen , rühret aus der Ur-
sache her „weil hier .die Schuppen. nicht. bis auf, den Vereinigungspunet ihrer Strahlen sich de-
cken, dann’ aus der'grossen’ Zartheit dieser‘Schuppen; ' deren:häutig ‘dünner: Rand die an der
HECKEL, ÜBER EUROPÄISCHE CYPRINEN. 283
Basis stärkeren Strahlen der folgenden darunter liegenden Schuppe deutlich hervortreten lässt. Die
Seitenlinie wird durch 85__90 Schuppen gebildet , sie läuft ununterbrochen vom Kopfe bis zur
Schwanzflosse fort.
8
P. 1/17. V. 2/8. A. 3/7. D. 3/7. C. 37.
8
Zur Laichzeit im Mai und Juni ist dieses Fischchen, welches höchstens 3'/, Zoll lang wird,
mit den herrlichsten Farben geschmückt , der Rücken ist dunkelgrün, die Seiten goldgelb, der
Bauch hochroth und die Kehle schwarz, Brust- und Bauchflossen sind, so lange das Fischchen
im Wasser schwimmt , an ihrer Basis blendend weiss; ausser dieser Zeit ist der Rücken hell-
braun, die Seiten silberweiss, der Länge nach schwarz gefleckt, der Bauch weiss, die Kehle
schwarzgrau oder weiss. Man findet unser Fischchen sehr häufig und in grossen Gesellschaften
in allen klaren Bächen der Wiener-Gegend und weiter; es wird zu allen Jahreszeiten in Menge
zu Markte gebracht, und unter dem Namen Pfriln oder Haberfischel verkauft.
Darstellung der Gruppe europäischer Cyprinen, mit in Zahlen ausge-
drückten Diagnosen jener Arten, welche ich selbst zu untersuchen
Gelegenheit hatte.
Tab. XX1.
Bei der Zusammenstellung der hier angeführten Genera habe ich mich nach keinem der
bisherigen Systeme streng halten können, sondern bin allein von dem Gesichtspunkte ausgegan-
gen, dass eine auf natürliche Verwandtschaft gegründete scharf begränzte Eintheilung der Fa-
milien oder Gruppen, am zweckmässigsten sei, um ohne grosse Mühe und mit Bestimmtheit
eine Art auffinden zu können, deren Gruppe man früher erkannt hat; ich habe hierzu eine kreis-
formige Zusammenstellung am natürlichsten und dienlichsten gefunden. Die um den Discus
gezogenen concentrischen Linien zeigen nebst denen sie durchschneidenden Radien das dicho-
tome Zerästeln der Gruppe in Genera; der grosse diese umgebende Ring, aus Streifen ver-
schiedener Farben zusammengefügt, zeiget die Verwandtschaft oder natürliche Fügung der Ge-
nera aneinander; die Radien ausser dem Farben-Ringe enthalten die Species, denen ich als
kürzeste Diagnose eine Zahlenformel beigesetzt habe, welche ich nach Untersuchung sehr vieler
Exemplare aus jeder Gattung aufgestellt habe.
Die Formel bezeichnet:
1 ungetheilte, 8 getheilte Strahlen in der Rückenflosse.
» —
X . .. . . 13 Schuppenreihen über der Seitenlinie.
X . 2... 10 Schuppenreihen unter der Seitenlinie.
3/5 -» » - . 3 ungetheilte, 5 getheilte Strahlen in der Analflosse.
36 *
Erklärung der Tafeln.
' Tafel XIX.
Fig. 1. Cyprinus hungaricus.
a) Durchschnitt vor der Rückenflosse.
"b) Schuppe ober der Seitenlinie,, vergrössert.
ec) Schlündknochen mit den Zähnen.
Fig. 2. Cyprinus Kollarii.
a) Durchschnitt vor der Rückenflosse.
b) Schuppe ober der Seitenlinie , vergrössert.
c) Schlundknochen mit den Zähnen.
Fig. d. Aspius Mento.
a) Durchschnitt vor der Rückenflosse.
b) ‚Schuppe.ober der Seitenlinie, vergrössert.
c) ‚Schlundknochen mit den Zähnen.
Tafel XX.
Fig. 4 Abramis Schreibersii.
a) Durchschnitt vor der Rückenflosse.
b) Schuppe ober der Seitenlinie , vergrössert.
c) Schlundknochen mit den Zähnen.
Fig. 5. Abramis Leuckartii.
a) Durchschnitt vor der Rückenflosse.
b) Schuppe ober der Seitenlinie , vergrössert.
c) Schlundknochen mit. den Zähnen.
Fig. 6. Abramis Vetula.
a) Durchschnitt vor der Rückenflosse.
b) Schuppe ober der Seitenlinie, vergrössert.
ec) Schlundknochen. mit den Zähnen.
Tafel XXI.
Darstellung der Gruppe europäischer Cyprinen. .
MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN
AMPHISTOMA un» DIPLODISCUS
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Dr. CARL MORIZ DIESING.
Mit zwei Kupfer- und einer Steindruck-Tafel.
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Einleitung.
Die von Rudolphi begründete Gattung Amphistoma') (Zapfenwurm Zed.) zerfällt
nach ihm in zwei Abtheilungen. Die erste Abtheilung begreift jene Arten, bei denen das Kopf-
ende vom Rumpfe geschieden ist (Capite discreto) , bei denen der zweiten Abtheilung sind
Rumpf und Kopf noch zu einem Ganzen verwachsen (capite contınuo).
Die erste dieser Abtheilungen wurde später von Nitzsch zu einer eigenen Gattung er-
höben, die er mit dem Namen Holostomum bezeichnete ?”). Diese Trennung beibehal..
tend, beschränken wir uns auf die Bearbeitung der zweiten Abtheilung- der eigentlichen A m-
phistomen, aus welchen aber noch zwei Arten als nicht hierher gehörig ausgeschieden werden
mussten, nämlich Amphistoma subclavatum und Amphistoma unguiculatum;
die eine für sich bestehende Gattung bilden, die wir als Diplodiscus beschreiben werden.
Die Gattung Holostomum, von der wir mehrere neue höchst ausgezeichnete Arten be-
sitzen, behalten wir einer späteren Arbeit vor.
Ueber das Vorkommen der Gattungen Amphistoma und Diplodiscus.
Nur bei Wirbelthieren ist bisher die Gattung Amphistoma gefunden worden. Unter
den Säugethieren scheinen Amphistomen sowohl in der alten als neuen Welt vorzugs-
weise den Wiederkäuern anzugehören, worin sie in drei Gattungen und vier Arten (meist
Hirschen) aufgefunden wurden. Unter den Vielhufern fand Natterer eine neue Art im
Blinddarme des Pekari (Dicotyles torquatus Cw.) und des weissrüsseligen Bi-
samschweines (Dicotyl. albirostris Ulig.). Unter den Nagern beherbergt der gemeine
Biber eine, und unter den Flossenthieren wurde eine andere Art von Otto und
Rudolphi im Magen und in.der Leber des Seekalbes (Phoca vitulina L.) gefunden.
Bei Vögeln gehört das Vorkommen. dieser Gattung zu den seltneren Erscheinungen.
Eine noch zweifelhafte Art wurde am kais. Naturalienkabinete im Goldammer (Zmberiza
citrinella L.) gefunden ; die wenigen übrigen aus drei, Gattungen und vier Arten (meist Was-
servögeln) gehören dem tropischen Amerika an.
In vier Gattungen, und. sieben Arten von. Fis chen (meist Flussfischen) wurde die Gat-
tung Amphistoma, ebenfalls. ‚zuerst von Natterer in Brasilien entdeckt,
Das Vorkommen dieser Gattung in europäischen 'Thieren zu denen ‚von Süd- Amerika
verhält. sich Re wie 2:5.
t) Rudolphi hist. entozoorumi Vol. II. P. I.ıpag. 21: et 340.
2)-Nitzsch Nachricht an:die Mitarbeiter der allgemeinen Encyclopädie der Wissenschaften, von Ersch und
Gruber, und in der Mean. Encyelop. d. Wissenschaft. von Ts und Gruber. :3 Thl, Bette 397. Art. Am-
phistomum.
238 DIESING, MONOGRAFHIR BER GATTUNGEN AMPEESTOMA RR BIBLODISCHR,
—— m
Man findet diese Würmer, und zwar namentlich Am p ‚hi stoma conicum, bei wi ieder-
käuern meist im Pansen und im Netzmagen ; ausser diesem scheinen sie nur zufällig und regel-
widrig vorzukommen; eine neue Art (Amphist. lunatum) wurde im Blinddarme
des grossen brasilianischen Hirschen (Cervus dichotomus Nllig.) gefunden, und sie
stimmt sonderbarer Weise sowohl in den äusseren als inneren Kennzeichen mit der Art aus
den Blinddärmen der Wasservögel vollkommen überein. In der Ordnung der Vielhufer beher-
bergt der Blinddarm Amphistoma giganteum, und bei Flossenthieren, wie schon
oben bemerkt wurde, der Magen und die Leber A mphistoma truncatum. Bei Nagern
lebt Am Nm IR: stoma subriquetrum im Münn und Blind-, ‚wie, auch ‚im GR - Darme: |
Blinddarme, noch eine andere Art, (Am a a wa im Darmkanale da ge
färbten Tropials (Oriolus -cristatus L.). vor ;, eine dritte ‚Art fand y. Olfers in dem
Beutel des Fabrieius (bursa Fabricü) der siebenfärbigen Tangara (ZunagraTataoL.).
Bei Fischen wurde Amphistoma oxycephalum, attenuatum, Ferrum equi-
num und megacotyle in verschiedenen Stellen des Darmkanales gefunden. abe
Die Gattung Diplodiscus ist auf die Ordnung der Betrachier beschränkt ; man
fand Diplodiscus subclavatus häufig im Dickdarme und ein Mal in der Urinblase der
Frösche, und Diplodiscus unguiculatus im Darmkanale des Molchs.. .,
wert
Anatomie der Gattung Amphistoma.
Die Gattung Amphistoma, und zwar Amphistoma conicum, wurde zuerst von
Zeder, dem Begründer einer systematischen Helminthologie, anatomisch guntersuchf, Pr und fand
durch Bojanus *) und Laurer °) eine musterhafte Vollendung. e
Nach solchen Vorgängern würden, wir es nicht gewagt‘ haben, nochmals; ‚eine ‚anatomische
Darstellung dieser Gattung zu versuchen, wenn uns: nicht 'die. Grösse ‚einer :neuen Art, die
wir, aus diesem Grunde Amphistoma giganteum nennen, angeeifert, hätte, zur, eigenen
Belehrung den inneren Bau ‚dieser merkwürdigen 'Thiere noch anschaulicher, zu, machen., Un-
sere Untersuchung hat das früher Beobachtete im. Allgemeinen ie und es bleiben, nur
wenige bei dieser Art vorkommende Abweichungen zu bemerken übrig-(\) union lnomne
Ueber die Aussentheile und die Gebilde der Iurebeeged Bedeckung.
Zu den äusseren Organen unseres Thieres gehören die Aussenfläche der allgemeinen Be-
deckung (integumentum commune) ; der fast kreisrunde ‘Mund (05) ; die Auf’ der Bauchseite
liegende gemeinschaftliche, sowohl männliche als weibliche, meist in die ‚Quere gezogene ‘Ge.
schlechtsöffnung ( ‚foramen genitale) ; ‚ der am dickeren Ende ebenfalls auf der Bauchseite lie-
gende Saugnapf (acetabulum suctorium), und 'endlich die am Rücken ERnUn bald ‚wäar-
zenförmig , bald napfförmig erscheinende, oft bis zum Verschwinden kleine’ ‚Hervorragung,
= den neueren Helminthologen unter dem Namen des Foramen caudale bekannt ist.
Der Saugnapf ist fast kreisrund, undurchbohrt, und mit einem dünnen Rande unigeben;
Bündel von Längsfasern entspringen an seinem äusseren Rande, laufen nach rückwärts und
!) Zeder in den Schriften d, Berl. Gesellschft. naturforsch, Freunde, X. Bd. 1. Stek.:p.65 ar Tab, 2. fig. on.
2) Bojanus in Mem, de la soc. imp..d, natural. d. Moscou, 1817: V. p: 270. Tab, Eu in. a Isis. 1821, BF Heft.
p. 16%. Tab. 2, fig. 5.12.
®) Laurer de Amphistomo eonico, Gryph, 1830.
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS, 239
bilden einen muskulösen Ring, der sich nach Willkür auszudehnen oder zusammenzuziehen
vermag. (Tab. XXI]. Fig.2. 3.) Die von Laurer bei Amphistoma conicum bemerkten
ringformigen Muskelfasern konnten wir eben so wenig gewahr werden, als die etwas unter-
halb der gewölbten Fläche zu beiden Seiten entspringenden, und dann an jedem Ende des
Darmkanales verlaufenden Muskelbündel.
Die Aussenfläche der allgemeinen Bedeckung des Amphistoma giganteum ist weiss
und glatt, nur gegen das schmälere Kopfende umgeben Falten ringförmig den Leib.
Die erste Lage der allgemeinen Bedeckung bildet die gleichförmige, ganz durchsichtige
Oberhaut. (Tab. XXI. Fig. 1. a.) Unterhalb der Oberhaut liegt ein körniges, wie es
scheint aus Bläschen bestehendes, meist licht-gelb gefärbtes Gebilde, welches wir bei Pen-
tastoma (oben p. 7) mit dem malpighischen Schleimnetze verglichen haben.
(Tab. XXI Fig. 1. b.) Die darauffolgende Lage besteht aus Quer- und Längsfasern, die sich
in einem rechten Winkel kreuzen; die Längsfasern sind stellenweise unterbrochen, und bilden
daher mehr für sich bestehende Bündel. (Z’ab. XXII. Fig. 1. c.) Die folgende Unterlage ist eben-
falls ein Gewebe von Quer- und Längsfasern, die sich aber nicht wie die vorhergehenden
in einem rechten Winkel, sondern schief durchkreuzen. (Z’ab. XXII. Fig.1.d.) Auf der inner-
sten Hautmuskelfläche erblickt man eine aus zelligem Gebilde netzförmige Ausbreitung , und
innerhalb ihrer Räume ein sich im feine Aeste verzweigendes Gefässnetz. (Z’ab. XXIT. Fig.1.e.)
Die einzelnen Lagen lassen eine wechselseitige Trennung zum Theile zu, die letzte Lage
aber steht mit den darunter liegenden Organen im innigsten Zusammenhange, und kann nur
mit einiger Gewalt von denselben getrennt werden.
Bei Amphistoma conicum wurde von Laurer das aus kleinen Bläschen bestehende
Gebilde nicht angegeben, wiewohl seine Abbildung (c. l. Fig. 15. a.) von dem Organe,
welches er Epidermis nennt, mit der von uns gegebenen vollkommen übereinstimmt.
Unter der allgemeinen Bedeckung, und zwar in innigem Zusammenhange mit ihrer inne-
ren Fläche, erscheinen nach ihrer Wegnahme die zur Ernährung und Fortpflanzung bestimm-
ten Organe von einem parenchymatoesen Gebilde umgeben, und ihren freien Raum bilden
unregelmässige, grössere oder kleinere Lücken, durch welche diese Organe durchziehen.
(Tab. XXII. Fig. 4-8.)
Verdauungsorgane und @efässsystem.
Gleich anderen Gattungen der Trematoden zerfallen hier die Organe der ersten Ver-
dauung in den Magen, und in den sparrig getheilten, blind endenden Darmkanal.
Die am schmäleren Ende des Wurmes liegende kreisrunde Mundöffnung erweitert sich
nach rückwärts in einen eiförmigen Sack, den Magen, von Anderen Schlundkopf (pha-
ryn&) genannt. Er besteht aus zwei verschiedenen Lagen, von denen die innere aus kreis-
föormigen und aus in die Länge gestreckten Fasern besteht, während die äussere Fläche von
einem mehr gleichartigen Gewebe gebildet wird. Etwas oberhalb dem Grunde des Magens,
und zwar auf seiner Kehrseite, entspringt der Anfangs eine kurze und gerade Röhre bildende,
endlich sich gabelförmig theilende Darmkanal, der zu beiden Seiten in gerader Richtung
herabläuft und etwas über dem oberen Rande des Saugnapfes stumpf endiget. (Tab. XXL.
Fig. 9__11.) Seine innere Fläche umkleidet ein Gebilde von, wie es scheint, zelliger Struc-
tur, und in gewisser Beziehung einem Pflanzengewebe nicht unähnlich, nur dass die Zellen
37
240 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS,
gestreckt erscheinen, und daher gewissermassen den Prosenchym - Zellen. gleichen.
(Tab. XXII. Fig. 12.) Die Aussenfläche hingegen besteht aus einem Gewebe von mad} der,
Länge und der Quere laufenden Fasern., (Z’ab. XXL. Fig. 13.) hg
Auf der Oberfläche sowohl des Magens als des Darmkanals entspringen zahlreiche, un-
regelmässig vertheilte Kanäle (vasa nutrititia), und diese Kanäle bilden endlich Bündel, die,
von Parenchym umgeben, durch die oben erwähnten Lücken durchziehen, sich ‚vereinigen,
und dann in einen Hauptstamm zusammenfliessen, der fast vom ' Kopfende- bis ‚gegen den
oberen Rand des Saugnapfes sich mehrfach schlängelnd verlauft, und endlich am Rücken des
Thieres etwas über dem Saugnapfe mit einer kleinen, warzenförmigen, oft aber: verschwin-
denden Erhöhung endiget. (Z’ab. XXL. Fig. 4__5.) ri
Durch diese seine Verzweigungen, und durch die Bildung von Hauptstämmen heuer das
Gefässsystem des Amphistoma giganteum von dem von Laurer am Amphistoma
conicum beschriebenen in einigen Punkten ab. Nach Laurer liegt an jeder inneren Fläche
des Darmkanals ein Hauptstamm, der gegen das Ende des Darmkanals zu beiden Seiten in zwei
kleinere Stämme sich theilt, und gleich dem gegen das Kopfende laufenden Stanme sich
mehrfach traubenförmig verästelt, und an der Spitze in Form kleiner runder Bläschen endiget,
während bei Amphistoma giganteum sich die feinen Aeste in die innerste Hautschichte
verlieren. Die beiden Hauptstämme des Amphistoma conicum verbinden sich seitlich mit-
telst eines ungefähr eine Linie langen, fast eiförmigen Schlauches (cisterna chyli) ‚der am
Grunde, unterhalb den beiden Blinddärmen und auf ihrer Rückseite liegt, und dadurch einen
Theil der Gebärmutter und des Eierschlauches deckt. Der breitere Grund ist etwas nach ab-
wärts gebogen, erreicht fast die Wölbung des Saugnapfs; die schmälere Spitze hingegen
lauft nach abwärts, und endet in die am Rücken liegende kleine Erhöhung, oder. den lichten
Fleck, das sogenannte foramen caudale. Bei mit heissem Wasser getödteten Individuen
sah Laurer den Chylus-Schlauch (cisterna chyli) von einer Menge kleiner Gefässe, durch-
webt.
Die Gegenwart eines solchen Gefässsystems ist bereits bei mehreren Gattungen von Tre-
matoden durch Mehlis, v. Baer, Creplin, v. Nordmann und y. Siebold nach-
gewiesen worden, und es hat bei verschiedenen Gattungen und Arten auch eine verschiedene
Gestalt. So fand es v. Siebold bei Distoma cirrigerum und duplicatum Baer, in
Form eines einfachen blinden Kanals gestaltet, der sich zuweilen in zwei blinde hohle An-
hänge theilt, (wie bei Distoma Lima und D. chilostomum Mehlis, und nach Crep-
lin bei Diplodiscus subclavatus (Amphistoma subclavatum R.) und Distoma‘vele-
gans), und so die Form der Blinddärme mehrerer kleiner Distomen nachahmt.
Nach Mehlis verästelt sich dieser Kanal bei Distoma hepaticum und Folosto-
mum Spatula, und stellt ein förmliches Gefässnetz dar, so zwar, dass es oft den ganzen
Leib des 'Thieres umgibt, wie beiMonostoma foliaceum, Amphistoma oxycepha-
lum, Amphistoma lunatum, Distoma militare, D.echinatum und mehreren anderen
stachelköpfigen Doppellöchern. ‚
Eine aus runden, selten ovalen Bläschen zusammengesetzte ungefärbte Masse bildet
den Inhalt dieser Gefässe, welche von jener des Darmkanals durch eine ungleich körnige,
krummliche und gefärbte Masse sich unterscheidet. Die meisten Trematoden, bei
welchen man dieses Gefässnetz beobachtet hat, und es ist nicht wahrscheinlich ; dass es je
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DIESING , MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPIHSTOMA UND DIPLODISCUS. 211
fehlt, geben, wenn man sie hend ins Wasser legt, nach Siebold, von Baer, und meh-
rern anderen Beobachtern, durch das sogenannte foramen caudale den Inhalt desselben mit
einer gewissen Gewalt von sich; ist es leer, so wird es leicht übersehen. Dieses foramen cau-
dale befindet sich bei Diplostomen und Distomen immer an der Schwanzspitze, wo
© es entweder in einer Grube oder in einer warzenförmigen Hervorragung verborgen liegt. Auf
dem Rücken des Wurms befindet es sich nur bei den eigentlichen Amphistomen, und zwar
in der Nähe des Saugnapfes. Bei Holostomum urnigerum sah Siebold diese Öffnung
in einer am Schwanzende seitlich stehenden cylinderförmigen Heıvorragung eingebracht, die
aus- und eingezogen werden konnte.
Dieses Organ wird von Siebold '), nach dem Vorgange von Mehlis, Baer,
u. m. A. für nichts anderes , als für ein Excretionsorgan gehalten, für welche Meinung
er folgende Gründe anführt:
1. Ist die Mündung; desselben immer an dem der Mundöffnung entgegengesetzten Ende
gelegen.
2. Bei keinem derjenigen Trematoden , welche diesen Apparat besitzen, kann man in der
Nähe seiner Mündung eine Einrichtung erkennen, mittelst welcher das Contentum desselben
von Aussen aufgenommen werden könnte.
3. Immer hat dieses Contentum bei allen Trematoden dieselbe Beschaffenheit : während
der Inhalt des Darmcanals nach Verschiedenheit der Nahrung an Farbe und Gestaltung ver-
schieden ist.
4%. Sieht man endlich diese Trematoden das Contentum jenes Organs immer willkürlich
entleeren, und sie wissen dabei, selbst wenn sie nur wenige Bläschen enthalten, die kleinste
Quantität derselben auf das Geschickteste herauszuschaffen.
Es entsteht nunmehr die Frage, ob diese vermeintliche Öffnung (foramen caudale), in
Bezug zu dem damit in Verbindung stehenden Gefässnetze und den ausgeleerten Stoff, After
genannt werden könne, wie Nardo und von Baer °) anzunehmen geneigt sind; oder ob
es mit einem andern Organe verglichen werden könne ?
Bevor wir zur Beantwortung dieser Frage übergehen, erachten wir es für nöthig, den von
Siebold für seine Meinung aufgestellten Gründen folgende entgegenzustellen ;
1. Ist nicht bei allen jenen Amphistomen, bei welchen das foramen caudale
beobachtet wurde, dasselbe an dem der Mundöffnung entgegengesetzten Ende, sondern bei
einigen am Rücken, oberhalb der Endigung des Darmcanals gelegen, daher man es hier bes-
ser mit der, Benennung foramen dorsale bezeichnen könnte.
2. Der zweite Punkt enthält einen negativen Beweis, der dahin entscheiden soll, dass es
kein zur Aufnahme von Aussen bestimmtes Organ sei, und zwar aus dem Grunde, weil in der
Nähe seiner Mündung man keine Einrichtung erkennt, mittelst welcher das Contentum desselben
von Aussen aufgenommen werden könnte.
3. Die Richtigkeit des dritten Satzes lässt sich nicht läugnen; berücksichtigen wir aber den
innigen Zusammenhang dieses Gefässneizes mit dem eigentlichen Darmcanal, und betrachten
wir den flüssigen Inhalt in den Gefässen als Product einer höheren Entwickelung einer mehr
4) Wiegmann’s Archiv der Naturgeschichte 1835. I. Bd. 1. Heft, pag, 57,
?) Nova acta physico-medica academ. caes. Leopold Carolinae. Vol. XIII. sect, II. und Heusinger’s Zeitschrift
f. d. organische Physik. I. Stck. 1. Heft, p. 68. II, Stck. 2. Heft, p. 197.
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242 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS.
homogen gewordenen Masse, ähnlich der Lymphe oder dem Blute, so wird diese Verschie-
denheit eben so wenig auffallen, wie die jener Stoffe, die man im Darmcanal und in Lymph-
oder Blutgefässen höherer 'Thiere findet.
4. Sieht man diese Trematoden das Contentum jenes Organs immer willkürlich ent-
leeren. Diesem Factum kann ich nur die Vermuthung entgegen stellen, dass ich glaube, diese 7
Entleerung geschehe nicht willkürlich, sondern in Folge einer Zerreissung des feinen Häut-
chens, mit welcher diese Stelle umkleidet,ist, und sich wenigstens bei Amphistomen mehr
durch einen lichten Fleck oder kleine Erhöhung auszeichnet, denn ein Loch, oder überhaupt _
eine eigentliche Öffnung konnte ich durchaus nickt bemerken. Diese Entleerungen wurden nur
bei solchen Thieren bemerkt, die man in Wasser gebracht; dadurch schwellen sie bedeutend
an und die dünne Bedeckung leistet keinen Widerstand und berstet, und der Inhalt der
Gefässe wird ausgeleert; auch wenn man den Wurm leise drückt, wird die früher trocken ge-
machte Oberfläche nass. Diese Erscheinung findet aber an jeder gedrückten Stelle des Wurmes
Statt, und spricht vielmehr für eine Porosität der ganzen Haut, und wird noch übrigens durch
den Umstand bestätigt, dass selbst schon todte etwas eingetrocknete und zusammengefallene In-
dividuen, in Weingeist oder Wasser gebracht, wieder ihre ursprüngliche Form annehmen.
Demnach sind wir mehr. geneigt, mit Laurer das Gefässnetz der Trematoden, und
jenes der Pentastomen, die wir zu einer neuen Ordnung erhoben haben (oben p. 15), dem
Lymphsystem analog zu halten; welches, aus dem Darmcanal entspringend, der Idee nach ver-
schieden, seinem organischen Zrsammenhange nach eigentlich nichts anderes ist, als ein in
seine feinsten Verästlungen zerfallener Darmcanal, wie das bei Tristoma ') recht anschaulich
ist. Übrigens bilden diese Verzweigungen oft grössere Stämme, und erscheinen durch ihren ver-
edelten Inhalt als ein neues Gebilde.
In der Voraussetzung der Richtigkeit der Annahme, dieses Gefäss für Lymphe führend zu
halten, müssten wir das foramen caudale als ein Sicherheitsventil gegen Vollsäftigkeit
betrachten, um die überflüssigen Säfte zu entleeren; wie aber der willkürliche Verlust einer
zur Ernährung bestimmten Flüssigkeit zum Normalzustande gehören könne, ist nicht leicht
begreiflich, und eine solche Annahme stünde gegen die Gefässverrichtung in der ganzen
übrigen 'Thierwelt als unerhört da. Dass die Entleerung der grösseren nicht aufnehmbaren
Stoffe bei den Trematoden, welchen demnach ein eigentlicher After fehlt, durch die
Mundöffnug bewirkt wird, ist eine auf vielfältige Beobachtungen begründete, und unter den
Helminthologen ausgemachte Sache. __ Gegen die Annahme eines Afters bei Trematoden,
sind übrigens die von Creplin °) und Laurer °) vorgebrachten Gründe entscheidend;
und wir halten die am Rücken oder am Schwanzende befindliche, bald warzenförmige , bald
porusähnliche Stelle, mit jenen den Leib der Pentastomen umgebenden Erhöhungen für
gleichbedeutend, die von Nordmann und mir für Athemlöcher (stigmata) gehalten VER
Die Geschlechtstheile.
Mit einem verzweigten und geschlossenen Darmcanal scheint die Vereinigung beider Ge-
schlechtsapparate in einem Individuum zum Normalzustande und zur Gesetzmässigkeit zu gehö-
1) Monographie.der Gattung Tristoma. Act, acad, caes. Leop. Carol. nat. cur. vol. XVIIL, P. 1. Tab, 1. Fig. 1.
?) Creplin observ. de entozois, pag. 62__64.
3) Laurer. ], c. pag, 11__12,
”
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND. DIPLOD. ISCUS. 213
ren) "wenigstens bietet die Ordnung der Trematoden kein Beispiel als Ausnahme von
dieser Regel.
#4. Die männlichen Geschlechtstheile.
'" Bevor wir die innern Organe der Fortpflanzung genauer betrachten, müssen wir noch einen
Blick auf die äusseren werfen. Die Stelle, an welcher die beiden Geschlechtsapparate aus-
münden, befindet sich bei allen Amphistomen auf der Bauchseite, etwas unterhalb der
Mundöffnung; gewöhnlich macht sich hier eine kleine Papille bemerkbar, die aber, zuweilen
zurückgezogen, dieser Stelle mehr das scheinbare Ansehen einer kleinen Öffnung gibt, und
auch wirklich von dem gewandten Zeder anfangs für eine Mundöffnung gehalten, und als
solche beschrieben wurde. BiAmphistoma conicumbildetLaurerauch eine papillenförmige
Hervorragung‘, mit einem durch einen Schliessmuskel bedingten etwas aufgeworfenen Rande
ab, und so erscheint sie auch bei Amphistoma giganteum, und den meisten übrigen Ar-
ten. Beider Vergleichung des Amphistoma conicum aus dem Magen des grossen brasilia-
nischen Hirschen (Cervus dichotomus) fanden wir aber ganz kleine Individuen, die uns die
eigentliche Form des Penis recht deutlich machten, und uns überzeugten, dass die gewöhn-
lich dafür gehaltene Hervorragung noch nicht der eigentliche männliche Geschlechtstheil sei,
den erst aus dieser Papille tritt eine fadenförmige, gewöhnlich nach aufwärts gerichtete Ruthe,
umgeben von einer wulstigen Vorhaut, die am Grunde mit einem von der allgemeinen Be-
deckung gebildeten und aufgeworfenen Rande umgeben ist, hervor (Tab. XXIII. Fig. 1).
Über die Bedeutung der verschiedenen Theile des männlichen Geschlechtsapparates sind
die Zootomen dieser Gattung nicht übereinstimmend, denn was Bojanus Samenblase
nennt, hält Laurer für Hoden u.a. m. Wir bleiben hier, um neuen Verwechslungen vor-
zubeugen, bei Laurers Bestimmung dereinzelnen Theile, nach welchem dieser Geschlechts-
apparat aus zwei Hoden (testiculis), den ausführenden Samengefässen (pasa deffe-
rentia) , der Samenblase (vesicula seminalis) und der Vorstehdrüse (prostata)
besteht.
Innerhalb des sparrig getheilten Darmcanals erscheint der männliche Geschlechtsapparat,
den mittleren Theil dieses Raumes ausfüllend. Etwas über dem unteren Ende des Blinddar-
mes liegt ein Hoden (testiculus ; vesiculae dichotomae Boj.) von unregelmässiger Form eines
Büscheikörpers, der aus 8__10 zwei bis dreitheiligen Anhängseln besteht, die blind enden (7ab.
AXIT. Fig.9 und 14__18). Aus seinem obern Rande entspringt ein kurzer gerader Canal, das
ausführende Samengefäss (vas deferens, Tab. XXII. Fig. 14__15.), welches in einen
unregelmässigen, doch der Lanzetform sich nähernden, und wie es scheint, von beiden Seiten
etwas flach gedrückten Körper mündet, den wir für die Samenblase (vesicula seminalis)
halten. (Tab. XXII. Fig. 17-18.) An dem oberen breiteren Ende der Samenblase liegt ein aus
mehreren Windungen bestehendes Organ, das wir nach der Analogie von Amphistoma co-
nicum mit der Vorstehdrüse (prostata) zu vergleichen geneigt sind (Z’ab. XXII. Fig.
16__19.), und die mit der eigentlichen Ruthe (penis, cirrus) in innigem Zusammenhange steht.
Die männliche fadenförmige Ruthe verläuft endlich in eine fast trichterförmige, von der all-
gemeinen Bedeckung gebildeten Höhle, und mündet dann, von einer Vorhaut umgeben, nach
Aussen, wie schon oben bemerkt wurde. (Tab. XXII. Fig. 16__19.) Der zweite Ho den, der
über dem ersten liegt, mündet mit seinem Samengefässe am vorderen Rande des breitesten
=
ai DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS.
Durchmessers der Samenblase. (Z’ab. XXL]. Fig. 1718.) Die Substanz der Hoden ist kör-
nig, und sie enthalten nach Bo Janus eine helle Flüssigkeit. 1
In ihrer Form weichen die einzelnen Theile des männlichen Geschlechtsapparates bei
den bisher näher untersuchten drei verschiedenen Arten dieser Gattung in manchen Punk-
ten ab. So besteht der Hoden des Amphistoma subtriquetrum aus vier Paaren zwei-
theiliger Anhängsel, die zusammen 16 blinde Ende haben), während er bei Amphistoma co-
nicum in 4#__5 stumpfe Lappen getheilt ist, die unter sich zu einem kugelförmigen Körper ver-
bunden sind ?). Die Hoden des Amphistoma subtriquetrum stehen mit der Samenblase
durch zwei lange, nach oben zu sich verdickende und ähnlich sich verbindende Samengefässe in
Verbindung ?); diebeiAmphistoma conicum ebenfalls langgezogen, aber von gleichem Durch-
messer sind *); bei Amphistoma giganteum hingegen sind diese Samengefässe ganz kurz,
und von gleichem Durchmesser; der untere Hoden mündet in die untere Spitze der Samen-
blase, während jenes des höher liegenden Hodens, seitlich in die Samenblase mündet. (Tab.
XXII. Fig. 9.1718.) DieSamenblase von Amphistoma subtriquetrum bildeteinen
nach oben zu verdickten Schlauch, der nur wenige Windungen macht °), die des Am phist.
conicum besteht aus einem vielseitig gewundenen, und sich endlich am Ausgange verschmä-
lernden Schlauch °); undbeiAmphistomagiganteum erscheint sie als ein etwas zusammen-
gedrückter fast lanzetförmiger Körper. (Z’ab. XXL. Fig. 17__18.) Die Vorstehdrüse end-
lich bildet bei Amphist. subtriquetrum ’) und Amphistoma conicum°) ein in die
Länge gezogenes Bläschen, während sie bei Amphist. giganteum als mehrfach gewun-
dener und in sich verschlungener Schlauch erscheint. (Z’ab. XXL. Fig. 17_—_18.)
Die weiblichen Geschlechtstheile und die Eier.
Der weibliche Geschlechtisapparat zerfällt in den Eierstock (ovarıum), die Gebärmut-
ter (uterus), den Bierschlauch (oviducius) , der an seiner Spitze nach aussen als weib-
liche Scheide (vagina) endiget.
An den beiden äusseren Rändern des Darmcanals liegt der traubenförmig gestaltete Eier-
stock, der fast den ganzen Raum zwischen dem äusseren Rand des getheilten Darmcanals und
dem äusseren Rand des Wurms einnimmt, und gleich den männlichen Organen von Parenchym
umgeben ist. Die Zweige des Eierstockes, an deren Enden eine Unzahl kleiner Bläschen kopf-
förmig zusammengedrängt liegt, bilden in der Mitte einen Hauptstamm, wovon der obere und
untere rechte, wie auch der obere und untere linke sich endlich verbinden, und zu beiden
Seiten etwas über den blinden Enden des Darmcanals als einfache Canäle,, ähnlich den Falo-
pischen Röhren (Zubae falopianae), in die untere Hervorragung der Gebärmutter endigen.
(Tab. XXII. Fig. 9. 19—-20.) Die Gebärmutter (uterus) gleicht einem stumpf ungleich
dreilappigen Körper, in dessen weniger abgerundeten Lappen, wie schon oben bemerkt, die Schläuche
1) Bojanus. 1. c. p. 167. Tab. II, Fig, 16__17.
2) Laurer. 1. c. Fig 24. a. b. Fig. 25. a. b, Fig. 21. c.
3) Bojanus, l.c. Tab. I, Fig. 16. PLOR
*) Laurer, ]. c. Fig. 21. Fig. 23. a.
5) Bojanus.l.c. Tab. I, Fig. 14. Fig. 16,
6) Laurer. 1, c. Fig. 21. g. Fig. 23. b.
7) Bojanus. ]. c. Tab. II. Fig. 1%
8) Laurer, 1. c. Fig. 21. g: Fig. 23. c.
DIESING , MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS, 245
des Eierstockes einmünden. (Tab. AXL. Fig. 9—19.) Sie liegt schief, mit ihrer breiteren Seite
gegen die Bauchfläche, mit dem verschmälerten Ende hingegen der Rückenseite zugewendet. In-
nerhalb der gegen die Bauchseite liegenden Ausrandung der Gebärmutter entspringt der Eier-
schlauch (oviductus), der, in seinem Verlaufe immer schmächtiger werdend, endlich nach ge-
machten vielfältigen Windungen unterhalb der männlichen Ruthe nach aussen endiget. (Z’ab. XXI].
#0849-,17.18-.21.)
Gleich den männlichen Zeugungsorganen weichen auch die weiblichen Organe in ihrer
Form bei den verschiedenen Arten dieser Gattung ab. Von der Verbindung des Eiersto-
ckes mit der Gebärmutter hat Bojanus keine bildliche Darstellung gegeben, sondern der
Analogie nach mit ähnlichen Gattungen einen solchen Zusammenhang vermuthet. Mit wenigen
Abweichungen in der Verästelung stimmen die Eierstöcke des Amphistoma giganteum mit
JenenvonAmphistomaconicum vollkommen überein. Abweichender hingegen ist die Form
der&ebärmutter, dienachBojanus bei Amphistoma subtriquetrum als ein weisser
markig. scheinender Knoten erscheint, seine Abbildung aber ') stellt einen nach rechts aufstei-
genden Schlauch dar , der, gegen die linke Seite sich erhebend, verschmälert in den Eiergang
übergeht.
Sehrabweichend davon ist der Uterus desAmphistoma conicum, der einehohle Kugel
bildet, die mittelst eines kurzen Canals mit einer viel kleineren am Grunde der eigentlichen Ge-
bärmutter liegenden Blase (zodulus Laur.) in Verbindung steht, und aus welcher seitlich der
Eierschlauch entspringt ”). Der Eierschlauch endlich ist bei Amphistoma subtriquetrum
sackförmig, oben und unten verschmälert, und spiralförmig gewunden °). Eben so erscheint er bei
Amphistoma conicum, nurist ernicht spiralförmig, sondern hin und her gebogen *) ; wäh-
rend er bei Amphistomagiganteum gleich weit ist, in seinem Verlaufe oftmals schlängelt,
und erst gegen den Ausgang allmälig verschmälert, unterhalb der nämlichen Ruthe endiget.
(Tab. XXI. Fig. 9_21.)
Das Ei, oder eigentlicher der Biersack ist bei unserer Art länglich rund, die ihn um-
gebende Hülle scheint einfach zu sein, oder was wahrscheinlicher ist, der Zwichenraum zwi-
schen Amnion und Chorion ist unbedeutend, und bringt diese scheinbare Einfachheit her-
vor. (Tab.XXI. Fig. 23—24.) Den Inhalt des Eiersackes bilden viele kleine an einander ge-
drängte lichtbraune Körperchen, die wir mit Laurer für Dotter oder eben so viele Keime zu
halten geneigt sind. (Tab. XXIJ. Fig. 25.) Die Eiersäcke aus dem der Gebärmutter näher
liegenden Eierschlauche sind nicht vollkommen mit Dottern ausgefüllt, mehr nach der Mitte zu-
sammengedrängt, und der Eiersack erscheint dadurch an seinem Rande licht und durchsichtig,
die Eiersäcke hingegen aus den dem Ausgange näher liegenden Eierschlauche sind vollkommen
mit Dotter ausgefüllt, und der Umfang jedes Dotters hat hier fast um’s Doppelte zugenommen.
Die Eiersäcke des Amphistoma conicum sind an dem einen Ende mehr sngeopitzt, und
50__60 Dotter erfüllen ihren Raum °).
1) Bojanus. ]. c. Tab, II. Fig. 16. g.
2) Laurer. 1. c. Fig. 28. i.k. m.
®) Bojanus. 1. c. Tab. II. Fig. 16
*) Laurer ]. c. Fig. 23. n.
5) Lanrer l. ce. Fig. 29,
216 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS.
Über das Nervensystem. 9
Die erste Entdeckung eines Nervensystems, oder Cerebral- Ganglions, bei der Gattung Am-
phistoma, verdanken wir dem berühmten Zootomen Bojanus, der ein solches am Am-
phistomasubtriquetrum mit der grössten Bestimmtheit nachwies ; später wurde seine Ge-
genwart auch an dem bei weitem kleineren Amphistoma conicum von Laurer bestätiget,
und eben so wenig fehlt ein solches unserer riesenhaften Art. Es entspringen nämlich auch hier
unterhalb des Magens Nervenzweige, wovon einer ihn ringförmig umgibt. Zu beiden Seiten die-
ses Nervenringes, an seinem äussern Rande, entspringen zwei Nervenfäden, die nach vorne
verlaufen, und endlich steigt nach abwärts an beiden Seiten des äusseren Randes des Darm-
canals, und in seiner Nähe ein Hauptstamın herab, der in seinem Verlaufe mehrere Fäden an
die benachbarten Organe spendet; an seinem Ende, fast da, wo der Darmcanal aufhört, theilt
er sich nochmals in mehrere Zweige, die endlich in den zunächst liegenden Organen verschwin-
den. (Tab. XXII. Fig.9.) Auf ähnliche Weise verzweigt sich das Cerebral-Ganglion des
Amphistoma subtriquetrumund conicum, und wurde davon Bojanus') und Lau-
rer”) in diesen seinen Verzweigungen noch umständlicher beschrieben.
Was die Art der Verrichtung aller hier beschriebenen Organe anbelangt, bedarf es weiter
keiner physiologischen Erklärung, und wir gehen demnach zur Feststellung der Gattung und |
zur Beschreibung der einzelnen Arten über.
AmruıstomA *) Rud. Nitzsch. Nob.
Distomatisspec. Boj. Fasciolae spec. Schrank. Müller. Festucaria Zed. Mo-
nostomatis spec. Jtud. Amphistomum Nitzsch.
Corpus molle compressum vel teretiusculum. Os terminale aut laterale. Acetabulum sucto-
rium imperforatum , in postica corporis parte situm , terminale vel laterale. Genitale masculum
simplex filiforme aut papilliforme. "
1. Amphistoma conicum A. Tab. XXI. Fig. 1—4.
A. corpore tereti subincurvo, postice incrassato, ore terminali orbiculari exiguo nudo in
statu jJuvenili ciliato; acetabulo suctorio orbiculari subinfero.
Daubenton in der Allgem, Histor. der Natur I. Bd 2. Hamburg und Leipzig. 1754. 5.250. tab. 16.
Fig. 3.
Falk, Untersuchung der sogenannten Viehseuche, oder Beweisyründe, dass diese Viehkrankheit
nicht pestilenzial oder ansteck. Art ist ete. Hamburg 1782. Tab. 2. Fig. 6_—_7. ü
Fasciola hepatica. ©. F. Müller im Naturforscher 18. pag. 34. Tab. 3. Fig. 11..ad sinist.
Festucaria Cervi Zed. in den Schriften der Berlinischen Gesellschaft naturforschend. Freunde.
X. Seite 65_74. Tab. 3. Fig. 8s_11.
1) Bojanus. l. c. Tab, II. Fig. 19.
2) Laurer, ], c. Fig. 26, B.
3) Von «nyi utrinque, aröpe, 05, eineBenennung, die unrichtig ist, da nur an einem Ende eine wahre Mundöff-
nung vorkömmt, das andere eropa aber kein Mund, sondern ein undurchbohrter Saugnapf (acetabulum
suctorium) ist.
h,
.
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS. 247
Fasciola Cervi Schrank in: Vetensk. Akadem. Nya Handl. 1790. pag. 123. Nro. 23.
Fasciola Elaphi Gmelin. System. natur. Tom. I. Pars. VI. pag. 3054. Nro.7.
Monostoma conicum Zeder Anleitung zur Naturgeschichte der Eingeweidewürmer. Bamberg
1803. Seite 188. Nro. 1.
Amphistoma conicum R. Entozxoor.hist. nat. Vol.\II. pay. 349. Entozoor, synopsis pag. 91. et
mantiss. pag. 360. Lamark. Anim. sans verteb. T. III. pag. 189. Westrumb in d. Isis. 1824. 4. Heft. Seite 397.
Deslongchamps Encyclopedie meth. Tom. II. (1824) pag. 56. Gurlt path. Anat. der Haussäugethiere. 1.
Th, im Anhange, Seite 369. Tab. VIII. Fig. 2528.
Amphistomum conicum Nitzsch in der Allgemeinen Encyclop. der Wissenschaften und
Künste ete. von Ersch und Gruber. Halle. 1819. 3. Th. Seite 398. Laurer de Amphistomo conico. pag. 3_4.
Fig. 1—_14.
Diese Art wurde bisher nur in den Mägen der Wiederkäuer gefunden, wo sie sich mit ihrem
Saugnapfe an einzelnen Warzen desselben festhält; zuerst fand sie Daubenton im Jahre 1755 in Bos
Taurus dom., dann Treutler im Pansen (ingluvies) von Ovis Aries im August, Zeder und Wrede
im Cervus Elaphus, Nitzsch im Cervus Capreolus; und im Cervus Dama wurde dieser Wurm am
kaiserl. Hof-Naturalien-Cabinette unter neun Individuen zwei Mal in den Herbstmonaten aufgefunden. End-
lich fand ihn Natterer in nachstehenden brasilianischen Hirschen:
Cervus campestris Cuv. Nro. 69 im Pansen eines Männchens zu Rio Araguay im October 1823.
Cervus dichotomus Nlig. Nro. 86 im Faltenmagen eines Weibchens zu Rio Araguay im Octo-
ber 1823.
Cervus Namby Natt. im Faltenmagen eines Männchens zu Villa Maria im September 1825.
Cervus rufus IMllig. Nro. 36 im Pansen eines Männchens zu Cuyaba im Februar 1821 und im Falten-
magen eines Männchens zu Caigara im Jänner 1826.
Cervus simplieicornis NMlig. Nro. 13 im Faltenmagen eines Weibchens zu Irisanga im December
1822, und im Faltenmagen zweier Mänuchen zu Caigara im Jänner 1826.
Beschreibung. "Die kleinsten Individuen sind 2_3, die grösseren 4__6 Linien lang,
nach vorne etwa '/,, am hintern Ende aber 1__1'/, Linie breit. Im Leben ist der Leib röth-
lichweiss, und wird im Weingeiste blendend weiss. Der schmälere Vorderleib ist gerunzelt, bei
den im Weingeist aufbewahrten Exemplaren verschwinden aber die Runzeln oft gänzlich. Der
Körper ist drehrund, ein wenig eingebogen, nach hinten dicker, und an beiden Enden abge-
stumpft. An der Spitze des schmäleren Endes liegt der kreisrunde Mund, der zuweilen einge-
zogen eine Querfurche bildet, und als zweilippig erscheint. Bei jungen Individuen aus Cer-
vus dichotomus fanden wir den Mundrand mit 12__15 Wimpern besetzt (Z’ab. XXIII. Fig.
1.) Der Saugnapf liegt an der. Spitze des Schwanzendes, erscheint aber durch die Krümmung
des Körpers etwas nach der Seite stehend, er ist ebenfalls kreisrund, tief napfiörmig und am
Rande wulstig. Auf der Bauchseite unterhalb dem Munde liegt die Geschlechtsöffnung in
Form eines kleinen Grübchens, in welches Eierschlauch und Ruthe münden, letztere tritt zuwei-
len in Form einer kleinen Papille hervor, die dann wieder von der allgemeinen Bedeckung mit
einer Wulst umgeben ist; nur in den ganz kleinen Individuen tritt erst aus der Spitze der Pa-
pille die eigentliche fadenförmige, etwas nach aufwärts gebogene Ruthe heraus, und die kleine
Papille umgibt sie dann in Form einer Vorhaut. Auf der Rückseite ungefähr ein Linie, und etwas
über dem Saugnapfe, bemerkt man noch eine kleine Erhabenheit, oder auch einen lichten
Fleck; über die Bedeutung dieser Stellen haben wir uns bei der Anatomie dieser Gattung aus-
gesprochen.
33
248 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS,
Auf den Hautrunzeln wurden von Laurer bei einer starken Vergrösserung, und bei Be-
handlung der Haut mit Salpetersäure sternförmige Erhöhungen, vorzüglich um die Geschlechts-
öffnung beobachtet, die aber mit den Runzeln verschwinden. .
Es ist wahrscheinlich, dass die Periode der Fortpflanzung in die Zeit fällt, wo die Indivi-
duen noch nicht die Grösse von #__6 Linien erreicht haben, denn nur bei kleinen Individuen
fanden wir den männlichen Geschlechtsfaden herausgestreckt; in den grösseren hingegen sind die
Geschlechtsorgane nach innen gezogen, und diese Stelle gewinnt scheinbar das Ansehen einer
Grube (porus), und wurde auch wirklich von dem erfahrnen Zederals solche beschrieben.
Bei kleinen Individuen ist die Haut fast durchsichtig, und lässt die darunter liegenden Organe
durchscheinen.
Die bei Amphistoma zuerst von uns beobachteten Wimpern um die Mundöffnung wurden
übrigens schon früher an einigen andern Trematoden beobachtet. So,fand sie Mehlis')
an den Jungen des Distoma hians, von Nordmann ?) an den Jungen von Distoma nodu-
losum, und kürzlich von Siebold °) an den Jungen von Monostoma mutabile.
Von den frühern Beobachtern wurde das Schwanzende mit dem Kopfende verwechselt,
welche Unrichtigkeit selbst von Rudolphi erst in seiner Synopsis berichtiget wurde.
2. Amphistoma giganteum. Tab. XXI. Fig. 5_6.
A. corpore oblongo-ovato compressiusculo transversim plicato, postice incrassato, ore orbi-
culari terminali ; acetabulo suctorio infero subovali.
Diese Art fand zuerst Natterer im Blinddarme von zwei Weibchen des Dicotyles albirostris Mlig.
Nro. 14, zu Nas Frechas im Juli 1825, und zu Caigarain einem Weibchen, im Februar 1826, wie
auch in einem Männchen des Dicotiyles torqualus Cuv. Nro. 59 zu Matogrossoim August 1827.
Beschreibung. Der Körper ist 9-10 Linien lang, am vorderen Ende eine Linie, nach
hinten gegen drei Linien breit, länglich eiförmig, von beiden Seiten etwas zusammengedrückt,
der Quere nach mit schwachen Falten umgeben, gelblichweiss und meist durchscheinend. Die an
der Spitze liegende Mundöffnung ist kreisrund; etwa drei Linien unterhalb derselben liegen die
äusseren Geschlechtstheile. Die Ruthe ist bei allen Individuen eingezogen, wodurch an dieser
Stelle eine in die Quer gezogene Vertiefung entsteht. Eine Linie über dem hinteren Rande liegt
auf der Bauchseite der fast eiförmige tiefe Saugnapf, von einer schmalen Wulst umgeben, seine
Aushöhlung bildet eine hohle Halbkugel.
Diese Art bildet sowohl im innern als äussern Bau ein Mittelglied zwischen A. conicum
und den zunächst folgenden A. subtriquetrum.
3. Amphistoma subtriquetrum R. Tab. AXIN. Fig. 719.
A. corpore subclavato compressiusculo subtriquetro postice incrassato ıoimndato. ore orbi-
ceulari terminali; acetabulo suctorio infero erbiculari.
Distoma amphistomoides Bojanus in Mem. de la sac. imp. d nalural. dä Moscau. 1817. V.
p. 270. Tab. IX. Fig. 1__8.
!) Mehlis in d. Isis 1831. 2. Heft Seite 174 und 190.
?) v. Nordmann, mikrographische Beiträge, Heft 2, Seite 139.
3) v, Siebold, in Wiegmanns Archiv. 1, Bd. 1. Heft. Seite 73, ri.
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS. 249
Amphistoma subtriquetrum R. Syn. entoz. pag. 91. Mantissa 360. Bojanus in d. Isis 1821.
2. Heft. Seite 164. Tab. 2. Fig. 5_12. Westrumb in d. Isis 1823. 4. Heft. Seite 397. Bremser Icones
helminth. pag. 7. Tab. VII. Fig. 32__33. Deslongchamps Eneyecl. meth. pag. 57.
Bojanus, Bremser, Rudolphi und Walter fanden diese Art im Blind- und Grimmdarme, wie
auch im Dünndarme des Bibers (Casfor Fiber). Unter 56 Individuen wurde dieser Wurm am kais. Hof-
Naturalien-Cabinette zwei Mal im Frühjahre, ein Mal im Sommer, acht Mal im Herbst, und neunzehn
Mal in den Wintermonaten gefunden.
Beschreibung. Die Individuen sind 3—_7 Linien lang, nach vorne verschmälert,
endlich abgestutzt, etwa ein Linie breit, am hinteren Ende 2__3 Linien dick, und kolbenförmig
abgerundet, an der Bauchseite etwas platt gedrückt, am Rücken gewölbt, und zuweilen gekielt,
wodurch der Körper fast stumpf dreikantig wird. Der Mund liegt am schmäleren Ende und ist
kreisrund. Der Saugnapf liegt etwa "/, Linieüber dem Schwanzende auf der Bauchseite, und ist
ebenfalls kreisrund, gross und tief, mit einem wulstigen Rande umgeben. Der Grund des Saug-
napfes wird bisweilen in Form einer Kugel herausgetrieben. Unterhalb der Mundöffnung liegt
der äussere Geschlechtsapparatin Gestalt eines kleinen Knötchens, meist aber eingezogen, und bil-
det dann eine kleine Vertiefung, Bojanus brachte daher diesen Wurm zuerst in die Gattung Distoma.
Der Wurm ist im Leben graulichweiss, oft graugelb, und wird im Weingeist braungelb.
Unter der Haut erscheint schon bei mässiger Vergrösserung ein zierliches Gefässnetz, das die
ganze Oberfläche des Leibes umgibt. (Tab. XXILL Fig. 9.)
4. Amphistoma Hirudo. Tab. XXI. Fig. 1012.
A. corpore ovato -lanceolato planiusculo, antice attenuato transversim plicato, margine cre-
nato; ore orbiculari subterminali; acetabulo suctorio infero , orbiculari.
Diese ausgezeichnete Art fand Natterer im Blinddarme eines Männchens des Kamichi (Palamedeu
cornuta L. Gm. Nro. 225.) zuEngenho do Cap Gama im August 1826.
Beschreibung. Die wenigen Individuen unserer Sammlung erreichen eine Länge von 1'/,
Linie, und sind am vorderen Ende kaum '/,, am hinteren Endean eine Linie breit. Der Körper ist lanzet
eiförmig, platt gedrückt, mit schmalen Querfalten umgeben, am Rande schwach gekerbt, gelblich-
weiss. Das Schwanzende ist gegen die Bauchfläche gebogen, und diese dadurch wie ausgehöhlt.
Die etwas unterhalb dem schmäleren Ende liegende Mundöffnung ist kreisrund. Der etwas über
‚dem unteren Rande des Schwanzendes liegende Saugnapf ist ebenfalls kreisrund, tief, und mit
einem sehr aufgeworfenen Rande umgeben , so dass dieser fast die Form einer hohlen Halbku-
gel erhält.
5. Amphistoma cylindricum. Zab. XXI. Fig. 1315.
A. corpore cylindrico , utrinque obtuso, transversim rugoso, ore terminali orbiculari pro-
minulo; acetabuli suctorii orbicularis lateralis limbo elevato.
Natterer fand diesen Wurm im Darmcanal des Calaphractus Murica Natt. Nro.33, zu Villa Maria
im August 1825.
Beschreibung. Die Individuen der kais. Sammlung sind vier Linien lang und zwei
Linien breit, von weisser Farbe. Der Körper ist vollkommen walzenförmig, der Quere nach ge-
runzelt, an beiden Enden abgerundet. Die in der Mitte des einen Endes liegende Mundöffnung
kreisrtund, mit einem etwas aufgeworfenen Rande umgeben. Der kreisrunde Saugnapf liegt
gleich oberhalb des Schwanzendes und eine breite Wulst bildet seinen Rand.
38 *
250 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS,
m
6. Amphistoma Ferrum equinum. Tab. XXIIL. Fig. 16__18.
A. corpore cylindrico compressiusculo rugoso, utrinque obtuso, ore terminali subrotundo ;
acetabuli suctorii lateralis orbicularis limbo lato postice emarginato.
Natterer fand diese Art zuerst im Darmcanal eines Männchens des Cataphraetus Murica Natt. Nro.
33 zu Cuyaba im Jänner 1824, und in drei Weibchen des Cataphractus Corome Natt. Nro.39 zu Cu-
yaba im Februar 1824, zu Villa Maria im August 1825, und endlich zu Matogrosso im Novem-
ber 1826.
Beschreibung. Die Würmer sind über sechs Linien lang und drei Linien breit, wal-
zenförmig, etwas zusammengedrückt, an beiden Enden abgerundet, von braunlicher Farbe.
Die an dem einen Ende liegende Mundöffnung fast kreisrund. Der über dem unteren Rande des
Schwanzendes liegende Saugnapf kreisrund, mit einer breiten nach hinten ausgerandeten Wulst
umgeben, und daher fast hufeisenförmig. Der Körper ist der Quere nach gerunzelt, und nach-
dem die ihm anhängende Flüssigkeit verdunstet ist, bemerkt man schon bei einer mässigen Ver-
grösserung zwischen diesen Runzeln viele kleine Grübchen auf der Oberfläche. (Z’ab. XXIII.
Fig. 18.)
7. Amphistoma megacotyle. Tab. XXIII. Fig. 19 —_20.
A. corpore subcylindrico antice incurvato attenuato, postice obtuso; ore terminali orbicu-
lari exiguo; acetabulo suctorio amplissimo infero , suborbiculari , postice extrorsum sinuato.
Natterer fand diese Art im Darmcanal eines Männchens des Süurus Palmito Natt. Nro. 34 zu
Matogrosso im August 1827.
Beschreibung. Die nur sparsam aufgefundenen Individuen dieser Art sind etwas über
drei Linien lang, vorne '/,, hinten eine Linie breit, am Vorderende hakenförmig eingebo-
gen, von weisser Farbe, der Saugnapf aber ist gelblichbraun. Der Körper ist fast walzenförmig,
verschmälert höher gegen das Kopfende; das Schwanzende ist abgerundet. Der an der Spitze
des Vorderendes liegende kreisrunde kleine Mund ist unterhalb mit 3—4 Querfalten umgeben.
Etwa eine Linie unter dem Munde liegt eine kleine Erhöhung, wahrscheinlich Geschlechtsöft-
nung. Der tiefe sehr grosse Saugnapf liegt gleich über dem unteren Rande des hinteren Endes
auf der Bauchseite, nimmt beinahe ihre ganze Breite ein, ist fast kreisrund, nach hinten und
auswärts aber gebuchtet und mit einem schwachen Saume umgeben.
8. Amphistoma lunatum. Zab. XXIII. Fig. 21__22.
A. corpore subelliptico compresso , supra convexiusculo subtus plano; ore subinfero orbi-
culari ; acetabuli suctorii inferi limbo suborbiculari, basi coarctato, callo lunaeformi aucto.
Diese merkwürdige Art, die durch die auffallende Bildung des Saugnapfes eine besondere Abthei-
lung in der Gattung ausmacht, fand Natterer zuerst im Blinddarme eines Männchens des Cervus di-
chotomus NWlig. Nro. 86 zu Caigara im December 1825, und höchst sonderbarer Weise ebenfalls im
Blinddarme eines Männchens der Anas melanotus Lath. Nro. 198 zu Caigara im Mai 1826, im Blind-
darme eines Männchens der Anas Ipecutirö Vieill Nro. 197 zu Caigara im April 1826, und endlich im
Blinddarme eines Männchens und eines Weibchens des Himantopus Wüsonii Tem. Nro. 212 ebenfalls zu
Caigara im April 1826. | |
Beschreibung. Die Individuen sind fast alle von gleicher Grösse, nämlich drei Linien
lang, und im breitesten Durchmesser 1__1'/, Linie breit. Der Körper ist fast elliptisch, flach-
gedrückt, der Rücken etwas gewölbt, die Bauchseite platt, er ist durchscheinend , von gelbli-
cher Farbe, und schon bei mässiger Vergrösserung erscheint das ihn auf der ganzen Oberfläche
®
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS. 251
umgebende Netz. Der kreisrunde Mund liegt etwas unterhalb des oberen Endes. Der sehr ge-
räumige, fast kreisrunde, aber etwas in die Quere gezogene Saugnapf liegt etwas oberhalb des
Schwanzendes, und verläuft mit seinem verschmälerten Grunde nach vorne, und erscheint da-
her fast in Form eines abgestutzten Kegels. An seinem unteren Rande erhebt sich eine Wulst,
ähnlich dem Segmente eines Kreises, dessen beide Spitzen verschmälert auswärts gebogen sind.
Unerachtet der genauesten Vergleichung der Individuen aus dem Cervus dichotomus,
mitjenender Anas melanotus, Ipecutiri, und des Himantopus Wilsonii konnte ich
keine Verschiedenheit bemerken, und dieses Beispiel des Vorkommens einer und derselben Art
in Säugethieren und Vögeln stelıt meines Wissens als das Erste da.
9. Amphistoma oxycephalum. Tab. XXIV. Fig. 19.
&. corpore polymorpho, planiusculo, compresso aut tereti, oblongo ovato, aut ovato
lanceolato, ore terminali orbiculari; acetabuli suctorii lateralis orbicularis hinc postice sinuati
limbo prominulo.
Natterer fand diese Species im Darmceanal folgender Fische:
Salmo auratus Natt. Nro. 9, drei Männchen zu Cuyaba in October und November 1824.
Salmo Pacu Natt. Nro. 43, ein Männchen, fünf Weibchen zu Cuyaba im März, Mai und Octo-
ber 1824.
Salmo Pacupeba Natt. Nro. 26, zwei Männchen, ein Weibchen zu Rio Paranaim April und Juni
1823, und in einem Männchen zu Rio Araguay im October 1823.
Silurus megacephalus Natt. Nro. 30, ein Männchen zu Cuyaba im October 1824.
Beschreibung. Die Individuen sind sowohl der Form als Grösse nach sehr verschie-
den, doch lassen sich ungeachtet dieser Verschiedenheit keine festen Charaktere zu ihrer Unter-
scheidung aufstellen, denn eine Form geht alimälig in dieandere über. Ihre Länge schwankt zwi-
schen 2__6 Linien, die Breite von 1__3 Linien. Der Körper ist entweder flach, oder zu-
sammengedrückt oder gar drehrund,, länglich eiförmig, oder eiförmig lanzetförmig, schmutzig
braun oder weisslich.
Die Individuen von länglich -eiförmiger und mehr oder weniger drehrunder Gestalt, sind
ganz undurchsichtig, und der Körper gegen das Kopfende mit Querfalten umgeben. Bei
den mehr zusammengedrückten oder ganz flachen ist der Körper durchscheinend , oder so
durchsichtig, das man die inneren Organe deutlich unterscheiden kann. Ein Gefässnetz umgibt
den Leib. Sie sind dann gegen das schmälere Ende sehr zugespitzt, und die bei allen an der
Spitze liegende kreisrunde Mundöffnung ist bei einigen mit einem aufgeworfenen Rande um-
geben; wahrscheinlich ist hier der Mund ganz ausgestreckt, bei den mehr oder weniger
drehrunden Formen scheint der Mund sehr eingezogen zu sein, und daher die am vorderen Ende
mehr abgerundete Form zu entstehen. Der Saugnapf liegt bei allen am Rande des Schwanzen-
des, doch so, dass sein wulstiger Rand zuweilen ausserhalb dem Rande des Schwanzendes zu
liegen kömmt; er ist kreisrund, aber zuweilen nach hinten etwas ausgebuchtet, mit einem wul-
stigen Rande umgeben. Unterhalb dem Munde liegen die äusseren Geschlechtstheile meist in
Form eines kleinen Wärzchens.
Grössenverhältnisse haben auf Form keinen Einfluss; vielleicht hängt die Verschie-
denheit von einem mehr oder weniger vorgerückten Zustande der Befruchtung ab, denn bei den
flachen Formen stehen die Geschlechtstheile mehr hervor, während sie bei den mehr oder we-
niger walzenförmigen nur als kleiner erhabner Punkt erscheinen.
i. u
252 DIESING , MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS,
10. Amphistoma attenuatum. Tab. XXIV. Fig. 9__12.
A. corpore subelliptico compresso aut tereti, postice attenuato ore subinfero orbiculari;
acetabulo suctorio laterali ovato-oblongo, postice sinuato.
Natterer fand diese Art im Darmcanal eines ; Männchens des Salmo Paccu Natt. Nro. 43, zuCai-
caraim Mai 1826.
Beschreibung. Die Würmer sind 1'/, bis an zwei Linien teil am Mundende an eine, am
Schwanzende '/, Linie breit, von weisser Farbe, undurchsichtig. Der Leib ist fast elliptisch,
nach hiuten etwas verschmälert, zusammengedrückt oder drehrund, in die Quere gerunzelt. Etwas
unterhalb des obern Randes liegt die kleine kreisrunde Mundöffnung , und unterhalb derselben
bemerkt man bei den drehrunden und dann immer grösseren Individuen die äusseren Ge-
schlechistheile in Form einer kleinen Papille. Der auf der Bauchseite liegende Saugnapf be-
ginnt gleich oberhalb dem Schwanzende, ist länglich- eiförmig, nach hinten ausgebuchtet, und
mit einem schmalen aufgeworfenen Rande umgeben. An den mehr platten Formen ist der Saug-
napf gar nicht bemerkbar, und nur sein oberer Rand ist sichtbar, denn die Schwanzspitze ist
hier immer eingezogen, und das Schwanzende dadurch wie abgeschnitten; eben so wenig be-
merkt man da die äusseren Geschlechtstheile.
11. Amphistoma truncatum R. Tab. XXIV. Fig. 13—15.
A. corpore ovato lanceolato compressiusculo , aut tereti, antrorsum attenuato postice trun-
cato; ore orbiculari subinfero; acetabulo suctorio terminali antice emarginato.
Amphistoma truncatum Rud. Syn. entoz. pag. 91. Mantissa pag.359. Westrumb Isis 1823, 4.
Heft, Seite 597. Deslongchamps Eneyel, meth. Tom. II. pag. 56.
Professor Otto fand diesen Wurm zuerst zu Breslau in derLeber des Seekalbes (Phocavitulina L.)
und RudolphiimJuni zu Berlin, im Magen wie auch im Darmcanal desselben Thieres in grosser Menge.
Beschreibung. Die Individuen der kais. Sammlung sind an 1'/, bis zwei Linien lang,
am Kopfende '/, Linie, an dem endlich wieder schmäler werdenden Schwanzende eine Linie breit,
und mit Ausnahme der in der Mitte liegenden und durchscheinenden, theils gelb theils braunge-
färbten Organe, von weisser Farbe. Der Körper lanzet-eiförmig, etwas flach gedrückt, bei
den im Weingeist aufbewahrten Exemplare ist der Leib fast durchgehends drehrund, am vor- .
deren Ende abgerundet, am hinteren dickeren Ende aber wie abgeschnitten. Die etwas unterhalb
des schmälern Endes liegende Mundöffnung ist kreisrund. Der an der Schwanzspitze liegende
Saugnapf ist gross, mit einem wulstigen Rande umgeben, der gegen die Bauchseite etwas aus-
gerandet ist.
12. Amphistoma unciformeR. Tab. XXIF. Fig. 16_—18.
A corpore clavato, subtereti, antice attenuato uncinatim incurvato, .postice incrassato
truncato; ore inconspicuo; acetabuli suctorii terminalis limbo orbiculari prominente.
Amphistoma unciforme Rud. Synops. entoz. in en, pag. 674. Westrumb in d. Isis 1823
4, Heft. Seite 397.
Diese Art fand, Natterer im Darmcanal des gehäubten Trupials (Oriolus cristatus L.)
Beschreibung. Die nur wenigen, fast aschgrauen Exemplare der kais. Sammlung sind
meist über eine Linie lang, der Körper ist keulenförmig, vorne verschmälert und hakenförmig
eingebogen, hinten verdickt, und am Schwanzende wie abgeschnitten. Die Mundöflnung ist bei
>
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS. 253
allen eingezogen, und daher nicht sichtbar. Der an der Schwanzspitze liegende kreisrunde Saug-
napf mit einem breiten Rande umgeben.
Rudolphi hat in seiner Beschreibung, das Kopfende mit dem Schwanzende ver-
weclhselt.
Zweifelhafte Arten
DievonRudolphi in seiner Synopsis entozoorum als zweifelhaft angeführten Arten gehören
iheils anderen Gattungen an, oder lassen sich wegen Unvollständigkeit der Exemplare nicht ge-
nau besiimmen; wir versuchen demnach, diese zweifelhaften Arten dahin zu berichtigen.
Amphistoma Tanagrae. R synops. entoz. Mantissa pag. 674, bleibt zweifelhaft.
Amphistoma Falconis peregriniR. synops. entoz. pag. 92 ist ein Holostomum.
Amphistoma Lari glaueci R. synops. entoz. p. 92 ist ein Holostomum.
Amphistoma Anatis Querquedulae R. synops. entozx. p. 92 ist ein Distoma.
Amphistoma Sylviae R. synops. entoz. Mant. pag. 675 vielleicht auch ein Distoma; die
Exemplare sind zu schlecht und verdorben, um darüber mit Bestimmtheit urtheilen zn können.
Amphistoma Emberizae citrinellae M.C. Die kais. Sammlung besitzt in ihrer kostbaren
Sammlung von Originalzeichnungen eine Abbildung dieses Thieres, den Wurm aber selbst konnte ich nicht
wiederfinden, und ich ziehe es vor, darüber zu schweigen, als etwas Unhaltbares zu sagen, da ich mich auf
die Richtigkeit dieser Abbildung, die in der frühesten Zeit der Sammlung gemacht wurde, nicht verlassen darf.
DiırLzopısceus*).
Planariae sp. Goeze. Fasciolae sp. Schrank. Frölich. Distomatis sp. Zed. Hirudinis sp.
Braun. Amphistomatis sp. R. Nitzsch. |
Corpus molle teretiusculum vel compressum. Os terminale. Acetabulum suctorium_ ter-
minale aut laterale, vaginans aperturam genitalem disciformem, protractilem.
1. Diplodiscus subclavatus. Tab. XXIV. Fig. 19_—_24.
D. corpore conico polymorpho postice truncato ; ore orbiculari; acetabuli suctorii termina-
lis limbo membranaceo.
Planaria subclavata Goeze Naturg. pay. 93 et 178. Tab. 15. Fig. 2__3.
Fasciola subelavata Schrank Verzeichniss pag. 19. Nro. 56.
Fasciola Ranae Gmel. Syst. nat. pag. 3055. Nro. 18. Frölich öm Naturforscher. 25. Bd. pag. 69.
Tab. 3. Fig. 17_8.
Distoma subelavatum, Zed. Nachtray pag. 185.
Hirudo Tuba Braun. Hist. Hirud, pag. 49. Tab. 5. Fig. 5__9.
Amphistoma subcelavatum R.in Wied. Archiv III. pag. 92. Zeder Naturg. pag. 198. Nro,1. Tab.
3. Fig. 3. Rud. hist. entoz. Vol. II. P. I. pag. 348. Synops. entoz. pag. 90. et Mant. p. 358. Lam, Anim.
sans verteb. Tab. III. pag. 189. Westrumb Isis 1823. 4. Heft pag. 369. Bremser öcon. helm, Tab, VII.
. &ig. 30-31. Deslongchamp. Eneyel. meth. pag. 56.
Amphistomum subclavatum Nitzsch Eneycl. der Wissenschaften u. Künste. III. Th. pag. 398.
Diese Art wurde zuerst von Goeze im August 1782 im Laubfrosche (Hyla arborea) entdeckt, und
später von Zeder, Rudolphi, Bremser u. m. A. im Mastdarme der Rana temporaria, esculenta, und
des Bufo cinereus gefunden. Rudolphi fand diesen Wurm ein Mal iin der Urinblase, es lässt sich aber
a z—
*) Von dinlos, duplex und dirzog, discus.
254 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS.
nicht bestimmt angeben, ob in der des Bombinator igneus (Bufo igneus) oder in der des Bufo cine-
reus, weil die Angabe in der Synopsis mit jener in der Mantissa nicht übereinstimmt. Natterer fand
diese Art in vier Männchen und vier Weibehen des Leptodactylus Sibilatrie Fitz. zu Caigara im Novem-
ber und December 1825.
Unter 125 Individuen des Bufo einereus wurde diese Art am kaiserl. Hof- Naturaliencabinette eilf
Mal in den Sommermonaten, und in 427 Exemplaren der Rana temporaria acht Mal im Frühjahre und
eilf Mal im Sommer, endlich in 1315 Individuen der Rana esculenta drei Mal im Frühjahre, sechzehn
Mal im Sommer, zwölf Mal im Herbst, und siebzehn Mal im Winter gefunden.
Beschreibung. Die Würmer sind Y, 1°”, Linien lang, am schmäleren Ende '/;—°/,,
am dickeren hinteren Ende aber über eine Linie breit, zuweilen durchscheinend, von gelbli-
cher Farbe.
Die Körpeiıform ist im Leben sehr veränderlich, und die mannigfaltigen Fofımy era n GENE
die das Thier annimmt, hat Zeder umständlich beschrieben.
Im Zustande der Ruhe ist die Hauptform die eines abgestutzten Kegels.
Am schmälern Ende liegt die kreisrunde Mundöffnung von einem wulstigen Rande umge-
ben. Die ganze hintere, dem Munde gerade entgegengesetzte Fläche des Schwanzendes erscheint
hier als Saugnapf, eine dünne Membran bildetseinen Rand; er ist scheibenförmig, nach Goeze’s
und Zeders Beobachtung strahlig, verändert aber bei den mannigfaltigen Formveränderungen
des Körpers auch seine Gestalt. In seinem Mittelpunkte liegt die bald kopfförmige, bald zu einer
kleinen Scheibe sich ausdehnende, aus- und einziehbare Geschlechtsöffnung, die nach Goeze
ebenfalls strahlig sein soll, und aus welcher zuerst Zeder am 15. August 1797 lebendige
Junge herauskommen sah. Höchst wahrscheinlich sind diese ihrer Mutter nicht vollkommen
gleich, denn Zeder glaubt schon gesehen zu haben, dass die Haut mit Häkchen bewaffnet
sei, was man an den Alten nicht bemerkt. Ich habe diesen Herbst nach diesen Wurm gesucht,
aber leider keinen gefunden. Untersuchungen der eben gebornen Jungen bei starker Vergrösse-
rung lassen hier noch manches Neue erwarten.
Bemerkungen. Goeze und Zeder haben das Vorderende mit dem Hinterende nicht verwechselt,
wie es Rudolphi in seiner Aiststoria entoz. gethan, in seiner synops. entoz. aber wurde diese Verwechselung be-
richtiget. Die Abbildung von Goeze Tab. 15 Fig 2 ist mittelmässig. Fig. 3 aber durch den Pressschieber
sehr entstellt. Zeders Darstellung Tab. 3 Fig. 3 ist die beste.
Westrumb erwähnt (Z c.), in der Sammlung des kaiserlichen Hof- Naturaliencabinettes diesen
Wurm in der Begattung gesehen zu haben, das ist aber offenbar eine Täuschung, ich habe dasselbe Paar,
von welchem Westrumb spricht, Tad. XXIV. Fig.24 abbilden lassen, und man ersieht daraus, dass sich ein
Individuum mit seinem grossen Saugnapfe an dem etwas gebogenen Rücken eines andern festgemacht hat,
wie diess bei Amphistoma conicum schon häufiger beobachtet wurde.
2. Diplodiscus unguiculatus. Tab. XXIV. Fig. 25 —27.
D. corpore oblongo compresso, ore terminali orbiculari; acetabuli lateralis limbo membra-
naceo.
Amphistoma unguiculatum R. Synops. entoz. pay. 91. Mant. pag. 360. Deslongch. Eneyel.
melh. pag. 56. Westrumb. Isis 1823. 4. Heft. pag. 397.
Rudolphi fand diese Art zuerst im Mai zu Berlin im Darmcanal des Triton taeniatus (Sala-
mandra palusiris). Am kais. Hof-Naturaliencabinette wurde sie unter 186 Individuen ein Mal im Frühjahre,
und neun Mal im Sommer angetroffen,
Beschreibung. Die Länge der Würmer beträgt fast eine Linie, die Breite '/, Linie, sie
sind meist durchscheinend, und von gelblichweisser Farbe. u
.
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPIHSTOMA UND DIPLODISCUS. 255
Die Individuen der kais. Sammlung sind fast eiförmig, am Rücken gewölbt, am Bauche
flach. Der kreisrunde Mund liegt am schmäleren Ende, von einer schwachen Wulst umgeben.
Am hinteren Ende liegt auf der Bauchfläche der fast den dritten Theil der ganzen Länge des
Thieres einnehmende scheibenförmige Saugenapf (seinen aufgeworfenen Rand bildet ebenfalls
‘eine fast durchscheinende Haut), in dessen Mittelpunct die kreisrunde Geschlechtsöffnung liegt.
Auch diese Art ist höchst wahrscheinlich lebendig gebärend.
Systematische Übersicht der Thiere, in welchen Amphistomen und
Diplodisci gefunden wurden.
AMPHISTOMA.
Mammalia. OvisAriesZ.
Amphistoma conicum. R. v.
Glires. Bos Taurus domest. L.
ee iberZ Amphistoma conicum. AR. v.
Amphistoma subtriquetrum. R. £. er. Palmipedes.
Multungula. Phoca vitulina Z.
Dicotyles albirostris Iig. Nro. 14. Amphistoma truncatum. R. hep. v, i.
Amphistoma giganteum. coee.
Dicotyles torquatus Cuv. Nro, 50. Aves.
Amphistoma giganteum. coec.
j Omnivorae.
Bisulca.
Jeterus cristatus Tem. Nro. 47.
Cervus campestris Cuwv. Nro. 69. Amphistoma wneiforme. R.
Amphistoma conicum. R. vd.
Cervus Capreolus.L. Granivorae.
Amphistoma conicum. R. v.
CervusDamaL.
_ Amphistoma conicum. R. v.
Cervus dichotomus Läg. Nro. 86. Tanagra Tatao L.
Amphistoma conicum. R. v., Amphistoma Tanagrae. R. ö.
Amphistoma lunatum. eoec.
Cervus ElaphusL.
Amphistema conicum. R. v.
| Cervus Nambi Natt.
Amphistoma conicum. R. v.
| Cervus rufus Iäg. Nro. 36.
| Amphistoma conicum. R. ®,
| Cervus simplieicornis Zlig. Nro. 13. Himantopus Wilsonii Tem. Nro. 212.
Amphistoma conicum. R, v. Amphistoma lunatum. coec,
EmberizacitrinellaZ.
Amphistoma sp. dub. ö.
Alectroides.
PalamedeacornutaLl. Gm. Nro. 225.
Amphistoma Hirudo. coec.
Grallatores.
Anmerkung. Die hier angeführten Nro. beziehen sich auf die von H, Natterer eingesendeten Original - Ver-
zeichnisse,
39
256 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS.
Natatores. Silurus Palmito Nai£. Nro. 34.
Amphistoma megacotyle. 2.
Cataphractus Corome Natt. Nro.39.
Amphistoma Ferrum equinum. 2.
Cataphractus Murica Naft. Nro. 33.
Amphistoma cylindricum, ö.
Amphistoma Ferrum equinum. 2,
, Salmo auratus Nai£. Nro. 9.
Pisces. Amphistoma oxycephalum. ©.
Salmo Pacu Natt. Nro. 43.
(Pennipedes).
Anas Ipecutiri Vöcill. Nro. 197.
Amphistoma lunatum. coec.
Anas melanotus Lat£. Nro. 198.
Amphistoma lunatum. coee.
Malacopterygii.
a, ” Amphistoma attenuatum. 2.
(Abdomiänales.) Amphistoma oxycephalum. 2.
Silurusmegacephalus Nati. Nro. 30. Salmo Pacupeba Nat. Nro. 26.
Amphistoma oxycephalum. £. Amphistoma oxycephalum. 2.
Dırtopdiscvs.
Amphibia. Rana esculentaL.
N Diplodiseus subelavatus. er.
Dipnoa.
Ranatemporaria L.
Leptodactylus Sibilatrix Fix. Nro. 99.
? u RT ER Diplodiscus subclavatus. er.
Diplodiscus subeclavatus. er.
Bombinator igneus Merrem. "Hyla.arborea Laur.
Diplodiscus subclavatus. er. Diplodiscus subclavatus. er.
Bufo cinereus Schneider. Triton taeniatus Schneider.
Diplodiscus subelavatus. er, ur. Diplodiseus unguiculatus. ö.
Erklärung der Abbildungen.
Tab. XXI.
Anatomie des Amphistoma giganteum.
Fig. 1. Ein Stück der allgemeinen Bedeckung mit den verschiedenen Lagen der sie bildenden Organe.
a, Die Oberhaut (epidermis).
b. Das malpighische Schleimnetz (reticulum cutaneum) , ein aus kleinen Bläschen bestehendes Gewebe.
c. Die aus Länge- und Querfasern gebildete Muskelhaut (stratum musculare).
d. Die aus schief sich durchkreuzenden Fasern gebildete Muskelhaut.
e. Die innerste Fläche der allgemeinen Bedeckung, als Gefässhaut (membdrana vasculosa) und mit einem
Theil der ihr noch fest anliegenden Parenchymzellen.
Fig. 2. Ein Längendurchschnitt des aus Muskelfasern bestehenden Saugnapfes.
Fig. 3. Einige Bündeln dieser Muskelfasern noch mehr vergrössert.
Fig. 4. Das ganze Thier an 4 Mal vergrössert; die allgemeine Bedeckung ist hier weggenommen,
und man sieht in der Mitte den geschlängelten Hauptstamm des Gefässnetzes von Parenchym umgeben, durch
dessen Lücken der Eierstock sichtbar wird.
Fig. 5. Das hintere Ende noch mehr vergrössert, mit der Anheftung des Gefässstammes an die innere
Fläche des Rückens des Wurms, und etwas tiefer die den Saugnapf bildenden, und hier in einem Halb-
kreise vertheilten Muskelfasern.
Fig. 6. Ein Längen-Durchschnitt aus der Mitte. An der oberen Spitze die halbgeöffnete Magenhöhle,
tiefer unten der zum "Theil durchschnittene Eierschlauch , mit der am Grunde liegenden noch ganz erhalte-
nen Gebärmutter; am innern Rande des Eierschlauches die übereinander liegenden handförmigen Hoden,
und endlich am Schwanzende die halbkreisförmig gestellten Muskelfasern des Saugnapfes.
Fig. 7. Ein Theil des Gefässnetzes noch in Verbindung mit einem Stück des Darmcanals; sehr ver-
grössert. Die vomDarmcanal auslaufenden Gefässbündel sind vom Parenchym locker umgeben, und ein Theil
des Eierstockes geht durch die grossen Lücken durch. Zur linken Seite der Verlauf dieser Gefässbündeln in
die Gebilde der allgemeinen Bedeckung.
Fig. 8. Ein Querdurchschnitt aus der Mitte. Der aus mehreren Gefässbündeln bestehende Hauptstamm
liegt oben, unterhalb desselben zu beiden Seiten der Darmcanal , an seinem äusseren Rande liegt der Eier-
stock, und an seinem inneren Rande die durchschnittenen männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane.
Fig. 9. Idealer Längen - Durchschnitt, die Rückenseite des Wurmes darstellend. Am oberen Ende ‚der
Magen, mit dem sparrig getheilten und blind endenden Darmcanal durch einen einfachen kurzen Canal in
Verbindung, an dessen äusserem Rande der traubenförmige Eierstock, dessen Hauptstammnach unten verlauft,
und in dic hier fast stumpf dreilappig erscheinende Gebärmutter, ähnlich Fallopischen Röhren, mündet; inner-
halb der beiden oberen Lappen entspringt der Eierschlauch, der nach oben verläuft, und an der Bauch-
fläche ausmündet. Am inneren Rande des Eierschlauches liegen die übereinander gestellten männlichen Ge-
schlechtsorgane. Am Schwanzende die gewölbte hintere Fläche des Saugnapfes, hier nur in Umrisse darge-
stellt. Unterhalb des Magens das ihn ringförmig umgebende Cerebral - Ganglion mit seinen Hauptverzwei-
gungen.
39”
258 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS,
Fig. 10. Der Magen und Darmecanal mit den an seiner Oberfläche entspringenden Gefässen, für sich
dargestellt. Alles ist noch zum Theil mit Parenchym umgeben.
Fig. 11. Derselbe Gegenstand von der Seite gesehen, aber ohne Gefässe und Parenchym.
Fig. 12. Ein Stück der innern Fläche des Darmcanals, sehr vergrössert.
Fig. 13. Ein Stück der Muskelhaut, dieden Darmcanal von aussen umgibt; ebenfalls stark vergrössert.
Fig. 14. Der obere Hoden mit seiner inneren Fläche. An seinem oberen Rande entspringt ein kur-
zer Canal, das ausführende Samengefäss (vas deferens).
Fig. 15. Der untere Hoden von der Rückseite gesehen,
Fig. 16. Männlicher und weiblicher Geschlechtsapparat, mit Weglassung der Eierstöcke ; beide sind
hier zum Theil noch vom Parenchym umgeben, wie El die Ausmündung beider Geschlechtsorgane in
die trichterförmige Höhle.
Fig. 17. Derselbe Gegenstand, aber ohne Umgebung von Parenchym, die Verbindung des unteren
Hodens wird hier anschaulicher.
Fig. 18. Die Samenblase mit einem Theil des Eierschlauches noch mehr vergrössert, und selbst-
ständig dargestellt; über der Samenblase liegt die in einen Knoten verschlungene Vorstehdrüse(pros lata).
Fig. 19. Die Gebärmutterhöhle der Länge nach durchschnitten, mit einem Stücke der Fallopischen
Röhren, und einem Theile des Eierschlauches.
Fig. 20. Die Gebärmutter in aufrechter Stellung, von oben gesehen; an ihrer Spitze die Einmün-
dung der gabelförmig getheilten Fallopischen Röhren, und unterhalb der aus ihr entspringende Eierschlauch.
Fig. 21. Der weibliche Geschlechtsapparat, für sich dargestellt, aber mit Weglassung des Kiersto-
ckes und des ihn umgebenden Parenchyms.
Fig. 22. Ein Stück des Eierstockes sehr vergrössert.
Fig. 23. Ein Ei, oder eigentlicher Eiersack, aus der unteren Windung des Eierschlauches.
Fig. 24. Ein Eiersack aus dem oberen Theile des Eierschlauches.
Fig. 25. Dotter aus dem Eiersacke.
Tab. XXI.
Kig. 1__4. Amphistoma conieum R.
Aus dem Pansen des Cervus dichotomus Wlig. Nro. 225.
Fig. 1. Im jugendlichen Zustande, mit Wänpern]: um die Mundöffnung; natürliche Grösse.
Fig. 2. An 17 Mal vergrössert.
Fig. 3-4. Aus dem Pansen des Bos Taurus domest. L.
Fig. 3. Ausgewachsene Individuen in natürlicher Grösse.
Fig. 4. Etwas über 3 Mal vergrössert.
Fig. 5-6. Amphistoma giganteum. Aus dem Blinddarm des Dicotyles albirostris Nlig. Nro. 14.
Fig. 5. Natürliche Grösse.
Fig. 6. An 3 Mal vergrössert.
Fig. 7__9. Amphistoma subtriquetrumR. Aus dem Blinddarm des’Castor Fiber L.
Fig. 7. Natürliche Grösse.
Fig. 8. Über 4 Mal vergrössert.
Fig. 9. Ein Stück des Netzes stark vergrössert.
Fig. 10._12. Amphistoma Hirudo. Aus dem Blinddarm der Palamedea cornuta L. Gm. Nro. 225.
Fig. 10, Natürliche Grösse.
Fig. 11. Gegen 9 Mal vergrössert, in natürlicher Stellung.
Fig. 12. An 14 Mal vergrössert,, und. ausgestreckt, um den Saugnapf deutlicher darstellen zu
können.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
v
DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS. 259
13__15. Amphistoma eylindricum. Aus dem Darmcanal des Cataphractus Murica Natt. Nro.33.
Fig. 13. Natürliche Grösse.
Fig. 14. An 6 Mal vergrössert.
Fig. 15. Eine Seitenansicht.
16_18.AmphistomaFerrum equin um. Ausdem Darmcanal des Cataphractus Corome Natt, Nr. 39.
Fig. 16. Natürliche Grösse.
Fig. 17. Über 5 Mal vergrössert.
Fig. 18. Ein Stück der allgemeinen Bedeckung, mit den Runzeln und Grübchen auf der Oberfläche;
stark vergrössert.
. 19_20. Amphistoma megacotyle. Aus dem Darmcanal des Silurus Palmito Natt. Nro. 34.
Fig. 19. Natürliche Grösse.
Fig. 20. Über 20 Mal vergrössert.
. 2122. Amphistoma lunatum. Aus dem Blinddarm der Anas Ipeeutiri Vieill. Nro. 197.
Fig. 21. Natürliche Grösse.
Fig. 22. An 13 Mal vergrössert.
Tab XXIV.
19. Amphistoma oxycephalum.
1__4. Aus dem Darmeanal des Salmo Pacupeba Natt. Nro. 26.
Fig. 1. Natürliche Grösse.
Fig. 2. An 9 Mal vergrössert, der Leib ist fast platt gedrückt, die inneren Organe sind deutlich
zu erkennen.
Fig. 3. Natürliche Grösse.
Fig. 4. An 13 Mal vergrössert, der Leib nur an der Bauch- und Rückenseite wenig zusammenge-
drückt, die innern Organe scheinen noch durch.
56. Aus dem Darmcanal des Salmo Pacu Natt. Nro, 43.
Fig. 5. Natürliche Grösse.
Fig. 6. Über 20 Mal vergrössert, der Körper noch etwas zusammengedrückt, weniger durchscheinend.
7_8. Aus dem Darmceanal des Salmo Pacupeba Natt. Nro. 26.
Fig. 7. Natürliche Grösse.
Fig. 8. An 6 Mal vergrössert; der Leib drehrund, oben gerunzelt, die innern Organe scheinen
nicht mehr durch,
9_12. Amphistoma attenuatum. Aus dem Darmcanal des Salmo Pacu Natt. Nro. 43.
Fig. 9. Natürliche Grösse.
Fig. 10. Über 13 Mal vergrössert, Leib drehrund.
Fig. 11. Natürliche Grösse.
Fig. 12. An 20 Mal vergrössert; Leib sehr zusammengedrückt.
13—15. Amphistoma truncatum R. Aus dem Magen der Phoca vitulina L.
Fig. 1314. Natürliche Grösse.
Fig. 15. An 16 Mal vergrössert.
1615. Amphistoma unciformeR. Aus dem Darmcanal des Oriolus eristatus L.
Fig. 16__17. Natürliche Grösse,
Fig. 18. Über 25 Mal vergrössert.
1924. Diplodiscus subcelavatus. Aus dem Dickdarm der Rana temporaria L.
Fig. 19. Natürliche Grösse.
260 DIESING, MONOGRAPHIE DER GATTUNGEN AMPHISTOMA UND DIPLODISCUS.
Fig. 2023. An17 Mal vergrössert, und stellen den Saugnapf in verschiedenen Formen dar; bei einem
Individuum scheinen die innern Organe noch zum 'Theil durch, die übrigen sind undurchsichtig.
Fig. 24. Ein auf dem Rücken eines anderen Individuums aufsitzender Wurm.
Fig. 25_27. Diplodiscus unguiculatus. Aus dem Darmcanal des Triton taeniatus Laur.
Fig. 25. Natürliche Grösse. | i
Fig. 26. Über 30 Mal vergrössert.
Fig. 27. Durchschnitt des Saugnapfes von der Seite gesehen.
MONOGRAPHISCHE DARSTELLUNG
GATTUNG ACIPENSER
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L. J. FITZINGER vn J. HECKEL.
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Unstreitig gehört die Gattung Stör (Acipenser) in die geringe Zahl derjenigen Fischgattun-
gen, deren Arten bisher von den Naturforschern vielfach mit einander verwechselt wurden, und
bis zur Stunde noch am wenigsten gesichtet sind.
Die Hauptursache liegt wohl in dem Mangel an Autopsie; denn nur Wenige hatten Gelegen-
heit, ausser der gemeinsten Art des mittelländischen und atlantischen Meeres, anderer Arten
ansichtig zu werden, deren Aufenthalt sich grösstentheils auf das schwarze Meer, den caspi-
‘schen und seine Nachbar - Seen im westlichen Asien beschränkt, von wo sie in die Flüsse des
östlichen Europa aufsteigen, das lange, und zum Theile auch jetzt noch den Naturforschern eine
wahre Terra incognita ist.
Die wenigen, jedoch keineswegs genügenden Beschreibungen, und die höchst mittelmäs-
sigen, ja man darf es ungescheut sagen, schlechten Abbildungen, welche bis zur neuesten
Zeit von den osteuropäischen und westasiatischen Störarten bekannt wurden, reichten durchaus
nicht hin, über die Selbstständigkeit und Zahl der Arten ins Reine zu kommen; und so geschah
es denn, dass vielfältige Verwechslungen derselben Statt fanden; zumal die Mehrzahl grosse
Verwandtschaft mit einander hat und die Charaktere zu allgemein, und daher der früheren Zeit
angemessen, grösstentheils auch zu unbestimmt angegeben waren.
Diejenigen Autoren, welche das Meiste noch zur näheren Kenntniss derselben beitrugen,
waren der Graf Marsigli, Güldenstädt und Pallas; vorzüglich aber letzter, dessen
trefflliche monographische Ausarbeitung in seiner Zoograplua Rosso- Asiatica *) leider noch
immer nicht öffentlich bekannt wurde.
Da wir während der Zeit unserer Beschäftigung mit Ichthyologie diesen grossen Mangel
fühlten, und vermöge der Verhältnisse unseres Aufenthaltes und unserer Stellung in der Lage
waren, die meisten dieser osteuropäischen und westasiatischen Störarten im frischen Zustande
selbst sehen und untersuchen zu können, indem sie beinahe durchgehends in der Donau bis
nach Österreich aufsteigen, und sämmtlich zu Markt gebracht werden, so wollten wir es ver-
suchen, durch genaue Untersuchungen die bestehenden Verwirrungen zu lösen.
Wir haben zu diesem Behufe durch mehrere Jahre hindurch regelmässig den Fischmarkt
besucht und eine höchst bedeutende Anzahl von Individuen genau untersucht; auch keine
Gelegenheit unbenützt gelassen, um uns Störe auch aus anderen Theilen Europas, so wie
aus der neuen Welt zu verschaffen; und hierdurch glaubten wir uns in die Lage gesetzt, den
Naturforschern über die bisher so wenig gekannten und unterschiedenen Arten der Störe
Aufschluss geben zu können.
Wir hatten unsere Abhandlung bereits grossentheils vollendet, als wir in Erfahrung brach-
ten, dass die Herren Doctoren Brandt und Ratzeburg denselben Zweig für ihre »Ge-
t) Dieses classische Werk, welches im Jahre 1811 zu St, Petersburg gedruckt wurde, und einen Schatz von
Beol achtungen enthält, ist wegen Unterbrechung des Stiches der Kupfertafeln, von der Akademie der Wis-
senschaften, deren Eigenthum es ist, zurückbehalten undnur an sehr wenige Institute und Gelehrte ausgege-
ben worden,
40
264 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER.
treue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneimittellehre in Betracht kommenden
Tiere,” (Band 11.), welche späterhin den Titel: »Medicinische Zoologie” erhielt, bearbeiten
wollten; und diess war die Ursache, dass wir mit der Bekanntmachung zögerten ; wiewohl uns
dieselben schriftlich aufforderten, unser Vorhaben in Ausführung zu bringen.
Wenn gleich diese beiden Gelehrten den grössten Mängeln in der genauen Kenntniss
der Störarten, durch ihre vortreffliche Arbeit bereits abgeholfen haben und dieselbe mit vor-
züglichen Abbildungen begleiteten, so scheint es uns doch nicht überflüssig, nun auch un-
sere Arbeit, welche das Resultat gemeinschaftlicher Untersuchungen ist, zur öffentlichen
Kenntniss zu bringen; indem wir durch eine so grosse Anzahl von Exemplaren, die wir zu
untersuchen Gelegenheit hatten , nicht nur allein in der Lage sind, so manche Zusätze und
Berichtigungen zu den bereits beschriebenen Arten anzubringen, sondern auch mehrere neue,
oder noch sehr wenig gekannte Arten zur näheren Kenntniss bringen zu können.
Bei dieser Gelegenheit halten wir es für Pflicht, dem Herrn Hofrathe und Director des
k. k. naturhistorischen Museums, Ritter von Schreibers, unseren Dank für die Liberali-
tät auszudrücken, mit welcher er unser Unternehmen durch den Ankauf einer grossen An-
zahl von Exemplaren aller hier vorkommenden Arten unterstützte.
Auch fühlen wir uns gegen den Herrn Geheimen Medicinalrath und Professor Dr. Li ch-
tenstein zu Berlin, für die Mittheilung einer Abschrift der Pallas’schen Monographie, aus
seiner Zoographia Rosso-Asiatica, so wie gegen die Herren Doctoren Brandt und Ratze-
burg, zu dem lebhaftesten Danke verpflichtet, welche uns mit seltener Uneigennützigkeit,
die für ihr damals noch ungedrucktes Werk bestimmten Hauptresultate ihrer Untersuchungen
über die Störe mittheilten.
Die Gattung Stör (Acipenser) gehört i in die Ordnung der Knorpelfische (Pisces
cartilaginei) und bildet mit der verwandten Gattung Schaufelnase (Scaphiorhynchus.
Heckel) aus Nord-Amerika, eine eigene natürliche Familie in der Zunft der Freykie-
mer (Eleutherobranchi), welche sich durch die Anwesenheit von Kiemendeckeln und der
dieselben umgebenden strahlenlosen Kiemenhaut, so wie durch einen mit fünf Längsreihen
von Knochenschildern besetzten Körper charakterisirt, und welche wir mit dem Namen Stö:-
artige Fische (4cipenseres) bezeichnen wollen.
AcırEnser !) Linne.
Character essentialis: Rostrum elongatum, acuminatum. Siphones di-
stincti. Cauda rotundata, apice lobo pinnae superiori dupliciter mar-
ginata.
Gattungsbeschreibung: Die Gesammtbildung ist im Allgemeinen der der Haye
ähnlich. Das Skelet ist knorpelig, in einzelnen Theilen aber knochenartig; und der knor-
pelige Schädel besteht nur aus einem einzigen Stücke, ohne durch Näthe getrennt zu seyn.
Dagegen ist die Wirbelsäule deutlich in Wirbel getheilet, welche mit Fortsätzen
versehen sind. Der Kopf ist vierseitig, nach vorne zu abgeflacht und in eine gegen das
Ende zugespitzte, von keinem häufigen Saume umgebene Schnauze verlängert. DerSchei-
“
1) "Aumsurng
FITZINGER UND HECHEL, GATTUNG ACIPENSER, 265
tel ist mit starken, dicht auf dem Schädel aufliegenden Knochenplatten gepanzert, welche
durch ihre Abgränzung die einzelnen Knochenstücke des Fischschädels andeuten. Die Schä-
delstücke, welche bei dem Störkopfe durch diese Knochenplatten vertreten werden , sind:
die vorderen Stirnbeine (Ossa frontalia anteriora), die eigentlichenStirnbeine
(Ossa frontalia principalia), die hinteren Stirnbeine (Ossa f[rontalia posteriora) ,
das Siebbein (Os ethmoideum), die Scheitelbeine (Ossa parietalia), die Zitzen-
beine (Ossa mastoidea), das obere Hinterhauptsbein (Os occipitale superius),
die unteren Augenrandknochen (Ossa suborbitalia) *), die oberen Stücke des
Gürtels (Ossa scapularia et suprascapularia) , und die Kiemendeckel (Opercula).
Die Schnauze ist ebenfalls knorpelig und wird durch das Zusammenschmelzen der Na-
senknochen und des Siebbeines gebildet unddurch die Pflugschaar gestützt, welche
auf der Unterseite eine vorspringende Knochenleiste bildet und die Schnauze der Länge nach
in zwei Hälften theilet. Ausserdem befindet sich noch auf ihrer Unterseite, vor dem Munde,
ein eigener knöcherner Fortsatz, welcher demselben bald mehr, bald weniger genä-
hert steht, und vier Bartfäden trägt, die entweder mit fransenähnlichen Anhängen oder
einer Fahne versehen, oder einfach sind, und dem Thiere als Tastorgan dienen. Ihre Sei-
ten sind zuweilen mit beweglichen knöchernen Schuppen bedeckt, welche wahre Schuppen
sind und den allmäligen Übergang des äusseren oder Hautskeletes in das innere oder Kno’
chenskelet deutlich erweisen; da ihre Bildung ganz ähnlich der, der Knochenschilder des
Scheitels ist. Zahlreiche Schleimdrüsen überziehen die Unterseite der Schnauze und sind
auch über die Oberseite des Kopfes, je nach der Art in verschiedener Richtung verbreitet.
Der Mund liegt auf der unteren Seite der Schnauze, in einer eigenen Vertiefung , meist
hinter den Augen, bisweilen aber auch unter denselben. Er ist vollkommen zahnlos, der Que-
re nach gestellt, eiförmig und bei den meisten Arten gross. Er wird von einem Knor-
pelvorsprunge, der aus drei Gelenken besteht, getragen, und erhält dadurch die Eigen-
schaft, dass er sehr stark vorschiebbar ist. Die Oberkinnlade wird durch die Gaumenkno-
chen (Ossa palatina) und die mit denselben verbundenen Rudimente der Kinnladenkno-
chen (Ossa maxillaria) gebildet. Der aus zwei Stücken bestehende Zwischenkiefer-
knochen (Os intermaxillare) ist nur als Rudiment vorhanden, steckt im Knorpel der
Oberlippe und lehnt sich an die plattenformigen, knorpeligen Anhänge der Gaumenbeine. Die
Unterkinnlade ist vollkommen und wird durch die Unterkinnladenknochen (Ossa
mandibularia) gebildet. Den Mundrand umziehen bald mehr, bald minder fleischige Lip-
pen, von denen jene der Unterkinnlade meist nur als Rudimente in den Mundwinkeln erschei-
nen. Die Augen befinden sich an den Seiten des Kopfes. Sie stehen meist vor, seltener über
dem Munde und sind bei einigen Arten, selbst bei einem und demselben Individuum, von un-
gleichem Durchmesser. In geringer Entfernung vor den Augen, und zwar ebenfalls seitlich,
befinden sich die durch eine Knochenleiste getrennten doppelten Nasen löcher, von denen das
dem Auge näher gelegene tiefer steht und länglich ist, das entferntere aber höher liegt und
rundlich ist. Von einem äusseren Gehörgange ist keine Spur zu sehen und das Laby-
rinth ist tief in dem Schädelknorpel verborgen. Die Kiemen stehen wie bei den Knochen-
I) Die oberen, den hinteren Augenrand begränzenden Schildchen, werden von Brandt (Med. Zool, II. p.2.)
als den Jochbeinen (Ossis zygomaticis) analog erkläret.
40 *
-
o
266 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER,
fischen auf fünf beweglichen Kiemenbogen, sind kammförmig und an ihrem äusseren Rande
frei; ausserdem befindet sich noch eine bogenförmig gestellte Reihe derselben, in der Mitte
der Innenseite des Kiemendeckels. Die Kiemenöffnungen, deren sich auf jeder Seite nur
eine befindet, sind sehr stark gespalten, und daher von ansehnlicher Grösse. Sie sind mit gros-
sen, häutigen, rund gerandeten, unbewaflneten Kiemendeckeln überdeckt, welche die Kiemen-
öffnung nicht vollkommen verschliessen und in ihrem Mittelpunkte die eigentlichen knöcher-
nen Kiemendeckel (Opercula) tragen. Die Kiemenhaut, welche die Kiemendeckel
halbmondförmig umsäumet, ist von keinen Knochenstrahlen unterstützet. Ein kleines Spritz-
loch, das sich hinter den Schläfen am oberen Rande des Kiemendeckels, fast in der Mitte
zwischen den Augen und dem hinteren Anheftungspunkte desselben befindet, steht mit den Kie-
menöffnungen in Verbindung ; und wurde von Klein '') und Pallas ?) fälschlich für eine Aus-
mündung des Gehörorgans betrachtet. Der Leib ist langgestreckt und mit fünf Längsreihen
von Knochenschildern besetzt, deren eine sich unmittelbar an die Scheitelschilder lehnt
und über die Firste des Rückens bis zur Rückenflosse ausdehnet; die beiden anderen an den
Seiten, auf oder über dem Schulterblatte beginnen und sich längs der mittleren Seitenlinie hin-
ziehen, und von denen zwei sich an die Schlüsselbeine reihen und längs der Seiten des Bau-
ches bis zu den Bauchflossen erstrecken. Der Rücken, die Seitenlinie und die beiden Seiten
des Bauches sind daher gekielt, der Bauch flach, und dadurch erscheint der Durchschnitt bis
zu den Bauchflossen fünfeckig. Diese Knochenschilder sind wahre Schuppen und stecken
in der Haut. Jene des Rückens sind die grössten, die der Seitenlinie die kleinsten. Die Schil-
der an den Seiten nehmen von vorne nach rückwärts an Grösse erst zu, dann allmälig ab und
sind in der Richtung der Seitenlinie gekielt. Die Haut ist in den Zwischenräumen dieser Kno-
chenschilder nackt und mit bald grösseren, bald kleineren, mehr oder weniger dicht stehenden
Knochen-Schüppchen und einzelnen Knochenschildchen von verschiedener Gestalt und Grösse
übersäet. Das Schwanzende ist mit eigenthümlichen, bald viereckigen, bald trapezoida-
len und länglichen, flachen, dicht aneinander schliessenden Schuppen bedeckt. Zwei grosse Kno-
chenschilder, welche sich mitten auf der Brust, dicht hinter den Kiemenspalten befinden, de-
cken die Schlüsselbeine (Claviculae). Brust-, Bauch-, Rücken-, After- und
Schwanzflosse sind vorhanden. Die Flossen sind dick und die Strahlen dicht aneinan-
der gereihet. Nur der erste Strahl in den Brusiflossen ist ein dicker Knochenstrahl; alle übri-
gen Strahlen sind gegliedert. Die vordersten Stützen in der Rücken-, After-, Schwanz- und
Bauchflosse, deren Zahl beträchtlich ist, sind kurz und unzerästet. Auch in den Brustflossen
befinden sich hinter dem ersten, dicken Knochenstrahle, ein oder mehrere unzerästete Glieder-
strahlen. Die Brustflossen sind von mittelmässiger Grösse und in der Mitte der Seite der
Brust eingefügt. Die Bauchflossen sind klein, stehen weit hinter den Brustflossen, aber
noch vor der Rückenflosse. Die Rückenflosse liegt weit zurück , beginnt hinter den Bauch-
flossen und steht der Afterflosse mit ihrem mittleren und hinteren Theile gegenüber. Die After-
flosse steht in der Mitte zwischen dem After und der Schwanzflosse. DieSchwanzflosse,
welche in der Gestalt grosse Aehnlichkeit mit der der Haye hat, ist halbmondförmig. Bır un-
terer Lappen ist breiter als der obere, und dieser, welcher die Wirbelsäule am Schwanzende
1, Mist. Pisc. Miss. I. p- 19.
?) Zoograph. r0550 - asiat, T. III, pag. 88, 94, 100, 105, 108.
FITZINGER UND HECKEL GATTUNG ACIPENSER, 267
doppelt umsäumet, reicht weit über den unteren hervor. Der After ist rund und liegt etwas
hinter den Bauchflossen; doch ziemlich weit vor der Afterflosse. Die Schwimmblase ist
von bedeutender Grösse, hat nur eine einfache Höhle und steht mittelst eines eigenen Kanals
mit dem Magen in Verbindung. Die Bauchspeicheldrüse besteht aus einer einfachen
Masse, und im Inneren des Darmkanals befindet sich am unteren Ende, durch den ganzen
Dickdarm hindurch, eben so wie bei den Hayen, eine Spiralklappe.
Die jungen Thiere unterscheiden sich von den alten auffallend, durch die verhält-
nissmässig längere, spitzere und etwas nach aufwärts gekrümmte Schnauze; durch die stärkere
Knochenleiste auf der Unterseite derselben; durch die gedrängtere Stellung der Knochenschup-
pen auf dem Rücken, der Seitenlinie und dem Bauche, welche auch im Verhältnisse grösser
sind, als bei alten; so wie durch die stärkeren, schärferen und spitzeren Leisten und Haken
dieser Schilder sowohl, als auch der Kopfschilder; und in ihrer ersten Jugend auch durch
eine Art von Fontanell, welches sich zwischen den Scheitelschildern und dem mitteren Stirn-
schilde, durch welches das Siebbein angedeutet wird, befindet.
Die Weibchen sind von den Männchen durch einen dickeren Körper unterschieden.
Die Störe gehören sowohl der alten als der neuen Welt an; doch ist die Zahl ihrer Arten
in der alten Welt weit überwiegend. Ihr vorzüglichster Aufenthalt sind das Meer und die gros-
sen Ländseen; sie steigen aber auch schaarenweise zu Zeiten in die Flüsse auf, welche sich in
jene Meere und Seen einmünden , und verweilen Monate lang in denselben.
Am zahlreichsten sind sie im schwarzen und azow’schen Meere, im caspi-
schen See, und den grossen Landseen der Tartarei, welche einst mit dem caspi-
schen und mäotischen in Verbindung standen; namentlich im Aral, Balchasch und
Alak-Tughul, so wie in den Flüssen, welche sich dahin ergiessen. Aus demschwarzen
Meere steigen siein den Dniester, Dnieper, und durch die Donau bis in die Waag,
die Theiss, Marosch und Samosch, in die Save unddieDrau; ausdem azow’schen
Meere in den Don; aus dem caspischen See in die Wolga, bis in die Kama und
Oka; in den Ural, die Emba, den Sifidrud, Kur, Terek und die Kuma; in die
Swidura, den Koisuund den Samur. Ihre Verbreitung reicht weit nach dem Osten hin;
so finden sich Störe in dem Irtisch und dem Tom, wohin sie aus dem arktischen
Meere, durch den obischen Meerbusenund den Ob gelangen; ja noch weit östlicher,
im Jenisey, in welchen sie gleichfalls aus dem arktischen Meere aufsteigen; ferners im Bai-
kal-See, von welchem sie in die obere Angara, die Selenga und den Bargusin zie-
hen; endlich im weitesten Osten von Asien, im ochotskischen Meere, aus welchem sie
in den Amur und durch diesen bis in die nertschinskischen Flüsse, die Schilka.
den Onon und den Argun wandern.
Aber auch im adriatischen, mittelländischen, atlantischen und balti-
schen Meere, sowohl der Nord- als Ost-See, so wie in den dahin sich ergiessenden
Flüssen, werden einige, doch ungleich weniger Arten von Stören getroffen. Pallas') irrte
sehr, da er glaubte, sie gehören eben den Arten an, welche dem schwarzen Meere und den
asiatischen Seen eigen sind, und seien nur Flüchtlinge aus denselben. Aus dem adriati-
schen Meere steigensiein den Po, die Etsch, Brenta, Piave undden Tagliamento;
1) Zoograph, r05so-asiat. T. III, p. 83.
268 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER,
ausdem mittelländischen in die Tiber, dieRhone undSaone; vom atlantischen
Meere ziehen sie in den Adour, die Garonne, Loire und die Seine; durch die
Nordsee in den Rhein und die Elbe bis in die Havel und die Spree; und aus der
Ostsee in dieEyder, die Oder, Weichsel, das frische und kurische Haff, die
Düna u. s. w.
Die Störe der neuen Welt kommen theils aus dem atlantischen Ocean in die
mit demselben in Verbindung stehenden Flüsse, wie in den Delaware und den Hudsons-
Fluss, theilswohl auch durch den mexicanischen Meerbusen und den Mississippi,
in den Ohio. Ihre vorzüglichste Heimat sind aber auch hier die grossen Landseen; wie der
Ontario-, Erio- und Huronen-See, und der Michigan. So wie sie in Amerika vor-
zugsweise den östlichen Theil bewohnen, schliessen sie sich aber auch wieder durch ihr Er-
scheinen im Westen der grossen Halbinsel, und namentlich in der Nordsee, an den Küsten der
aleutischen Inseln, an den Aufenthalt der Störe der alten Welt an. e
Schon Pallas') ahnte ihre Verschiedenheit von den Stören der alten Welt, hielt aber
die Spatularia irrigerweise für einen Stör.
Es ergibt sich sonach für die Gattung eine ungeheure geographische Verbreitung, da sie
rings über die ganze nördliche Hälfte der Erde vertheilet ist. Doch scheint es, nach Allem, was
wir hierüber bisher mit Bestimmtheit wissen, dass sie nicht unter den 35. und nicht über den
70. Grad nördlicher Breite in der Regel hinaussteigt ; wiewohl ihre häufigste Verbreitung in der
alten Welt zwischen dem 35. und 55, und in der neuen Welt zwischen dem 37. und 47. Grade
zu seyn scheint.
Die Störe sind Wanderfische. Im Frühjahre ziehen sie schaarenweise in die Meeresbuchten
und gegen die Mündungen der Flüsse, in welche sie oft in ungeheurer Anzahl aufsteigen, um
zu laichen. Sie bleiben oft durch längere Zeit in denselben, kehren aber dann wieder in das
Meer zurück und suchen erst gegen den Winter zu die tieferen Stellen der Flüsse, so wie die
Buchten des Meeres, in der Nähe ihrer Ausmündungen auf, um denselben, zu ganzen Schaa-
ren vereiniget, in Ruhe und einer Art von Erstarrung zuzubringen. Die Mehrzahl der Störar-
ten erreicht eine ansehnliche Grösse. Sie sind höchst gefrässige Thiere und ihre Nahrung be-
steht in Würmern, Weichthieren, Fischeiern nnd Fischen, bei grösseren Arten auch in Seevö-
geln und kleinen Seehunden, welche sie ganz verschlucken. Die Störe sind eierlegend und ihre
Vermehrung ist ausserordentlich gross; ihre Zahl daher höchst bedeutend. Pallas *) machte
die Berechnung, dass die Eierstöcke eines Hausen (4cipenser Huso), bei einem Gewichte
von zwei Centnern, wenn man den Drittheil des Gewichtes auf Fibern und Häute derselben
abrechnet und nur vier Eier auf einen Gran anschlägt, über 300,000 Eier enthalten müssen;
so wie jene des Sternstörs (Acipenser stellatus), bei einem Gewichte von 11-12 Pfunden,
über 31,000 Eier. Es soll auch Zwitter unter ihnen geben °).
Schon Rafinesque *) versuchte es, die Gattung Acipenser, von welcher er 20 ver-
schiedene Arten zu kennen vorgab, in Unterabtheilungen zu bringen, war aber sehr unglücklich
in der Aufstellung derselben; da er ein Kennzeichen zum Grunde legte, das lediglich nur auf
1) Zoograph. rosso-asiat, T. III. p. 85.
2) Zoograph. rosso-asiat. T. IH, p. 85.
3) Pallas Reise. B. II. $. 341.
%) Rafınesque Ichthyologia Ohiensis.
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER. 269
Altersverschiedenheit gegründet ist und den verschiedensten Arten zukommt; nämlich das
Schwinden der Bauchschilder. Hiernach bildete er zwei Untergattungen:
I. Sturio. !) Mit fünf Längsreihen von Knochenschildern.
I. Sterletus. *) Mit drei Längsreihen von Knochenschildern.
Glücklicher war Brandt), welcher zweierlei Vorschläge zur Abtheilung der Gattung A c i-
penser in Antrag brachte, und zwar die erste mit vier Abtheilungen *).
I. Husones. Hausenähnliche. Rüssel spitzig oder stumpflich, kurz, mit vor-
waltender Knorpelbildung, und daher mehr oder weniger durchschei_
nend. Die Leiste desselben schwindend. Schildchen entfernt von ein-
ander. (4. Huso. _ 4. dauricus. _ 4A. brevirostris. _ d. rubi-
cundus.)
U. Sturiones. Störähnliche. Rüsselstumpf oder pfriemförmig, von starken Kno-
"= chenschildchen bedeckt, und daher nicht durchscheinend. Leiste deut-
| lich, aber meist ohne Fortsätze. Schildchen entfernt voneinander.
(4. Güldenstaedtü. _ 4. Sturio. — 4. Lichtensteinü.__ 4. Schy-
pa. (A. Schypa. Nob.) _ 4. Heckeli.)
III. Sterletae. Sterletähnliche. Rüssel pfriemförmig, von starken Knochen-
schildchen bedeckt, nicht durckscheinend. Leiste nach hinten mit
deutlichen , vorragenden Fortsätzen. Schildchen ziegeldachartig. (4.
Ruthenus. _ 4. species. (4. Aleutensis. ob.)
IV. Helopes. Helopsähnliche. Rüssel sehr lang ("/;—'/, der; Körperlänge),
von starken Knochenschildchen bedeckt. Leiste desselben ansehnlich,
ohne Fortsätze. Schildchen entfernt. (4. stellatus. _ A. oxyrhyn-
chus. _ 4A. maculosus.)
Später reducirte Brandt dieselben auf drei ”) mit folgenden Kennzeichen.
I. Husones. Barteln einfach, gesäumt, bis an die Oberlippe reichend oder diese
überragend. (4. Huso. _ A. Schypa. (4. dauricus. Nob.)
U. Sturiones. (Eine Vereinignng seiner früheren Sturiones und Helopes). Bar-
teln einfach, rundlich (kaum etwas gesäumt). (4. Sturio. __ 4A. Gül-
denstaedtü. _ 4. stellatus.)
II. Sterletae. Barteln rundlich, mit kleinen warzenförmigen Anhängen. (4. Ru-
thenus.)
Wir glauben die Gattung Acipenser nach dem nachstehenden Schema in sechs Unterab-
theilungen bringen zu sollen.
A. Rückenschilder nur nach vorne zu abgedacht, hinten am höchsten,
in einen Haken endigend und bis zum Haken hinauf offen.
a) Die Haut nur mit kleinen, kammförmigen Knochenschüppchen bedeckt. Die Bartfäden gefranset.
4. Die Unterlippe vollkommen zusammenhängend. Lionisci. (4. glaber.)
2. Die Unterlippe getrennt, nur als Rudiment zu beiden Seiten der Mundwinkel vorhanden, A cipenseres
s, str. (4. sinensis. _ A. Gmelini, _ 4A. Ruthenus. _ 4A. 4Aleutensis. _ A, maculosus. _ A. oxyrhynchus,)
1) Rafinesque Ichthyol. Ohiens. p. 79.
2) Rafinesque /. c.p. 79.
%) Brandt und Ratzeburg. Med. Zool.
*%) Brandt und Ratzeburg /,. c. p. 3,
°) Brandt und Ratzeburg [. c. p. 349.
270 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER,
b) Die Haut mit grösseren und kleineren kammförmigen Knochenschüppchen, und grösseren sternförmi-
gen Knochenschildchen bedeckt. Die Bartfäden einfach. Die Unterlippe getrennt, nur als Rudiment zu bei-
den Seiten der Mundwinkel vorhanden. Helopes. (A. stellatus.)
B. Rückenschilder nach beiden Seiten zu abgedacht, in der Mitte am
höchsten, in einen Haken endigend.
a) Die Haut mit kleineren und grösseren sternförmigen Knochenschildchen bedeckt. Die Bartfäden ein-
fach. Die Unterlippe getrennt, nur als Rudiment zu beiden Seiten der Mundwinkel vorhanden, Antacei.
(A. Schypa. _. A. Güldenstaedtü).
b) Die Haut chagrinartig, mit stumpfeckigen Knochenschüppchen gekörnt. Die Bartfäden einfach. Die
Unterlippe getrennt, nur als Rudiment zu beiden Seiten der Mundwinkel vorhanden. Sturiones. (A. He-
ckelii, __ A. Sturio.)
c) Die Haut durch spitze Knochenschüppchen rauh punktirt. Die Bartfäden plattgedrückt, bandformig,
mit einer Fahne versehen. Die Unterlippe getrennt, nur als Rudiment zu beiden Seiten der Mundwinkel
vorhanden. Husones. (A. drevirostris. _ A. rubicundus. _ A. macrosiomus. _ A, dauricus. _ A,
Huso.) dh:
Es sind bis jetzt 17 verschiedene Störarten bekannt, von denen 11 der alten, und 6 der
neuen Welt angehören ; und zwar aus der Abtheilung der Lionisci,1Art, aus der alten Welt, __
aus der Abtheilung der Acipenseres s. str. 6 Arten, wovon 3 der alten, und 3 der neuen
Welt angehören, _ aus der Abtheilung der Helopes, 1 Art, aus deralten Welt, _ aus der Ab-
theilung der Antacei, 2 Arten, beidein der alten Welt, __ aus der Abtheilung der Sturiones,2
Arten, ebenfalls beide aus der alten Welt, _ und aus der Abtheilung der Hus ones, 5 Ar-
ten, wovon 2 der alten und 3 der neuen Welt eigenthümlich sind.
IL. Abtheilung: Lionisci.
Scuta dorsalia antice declivia, postice altissima, inacumen desinen-
tia, ad basin acuminis usque aperta. Cutis squamulis osseis parvis, pec-
tinatis obtecta. Cirri fimbriati. Labium inferius continuum.
Acipenser glaber. Heckel.
Tab. XXV. Fig. 3. Tab. XXVII. Fig. 5—6.
Centra scutorum temporalium a rostri apice magis remota, quam centra scutorum parieta-
lium. Porca rostri ossea processubus duobus uncinatis. Cirri reclinati oris. marginem attingentes.
Labium superius sinuatum, profunde incisum. Oculi magnitudine aequales. Centra scutorum cla-
viculas tegentium magis remota, quam centra scutorum frontalium anteriorum.
(Stirne gewölbt, sehr stark ansteigend. Mund gross. Erstes Rückenschild mit demHinterhauptsschilde
fest verbunden.)
Altes Thier: Schnauze kurz, kegelförmig, breit, stumpf. Bartfäden nur wenig der Schnauzen-
spitze näher stehend. Schilder ziemlich entfernt. Bauchschilder sehr schwach , schwindend.
Junges Thier. Schnauze verlängert, zugespitzt. Bartfäden dem Munde um Vieles näher stehend.
Schilder aneinander liegend. Bauchschilder stark.
HusoIl, seu Antaceus glaber. Marsigli Danubius Pannonico -Mysicus. Tom, IV. tab. 10, (auf der Tafel
fälschlich auch mit dem Namen Jesestra und Jesetra bezeichnet.)
Acipenser turritus. Mus. Vindob,
Acipenser Schypa. Mus. Vindob.
Acipenser glaber. Heckel. Mscpt,_ Fitzinger, Prodr. e, Faun, v,Oesterr. Beitr. zur Landeskunde Oesterr.
B.I,. 5. 340,
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER, 271
Acipenser nudiventris. Schypa-Beluga. Lovetzky. Novoi Magazin Jestvennoiistorü. T.II,n.1.2.3.
0 Aeipenser Marsiglii. Brandt und Ratzeburg. Medic. Zool. B. II. $, 352. Note.
Acipenser Schipa. Lovetzky. Diagn. Pisc, ad gen. acipenser in. pert. Nouv. Mem. de la Societ, d. Natu-
ralist. de Moscou. T. III, p. 260. tab. 17. Fig. 3, 4. (Jünger.)
Acipenser Schipa, nudiventris. Lovetzky. 76, tab. 19. Pie, 2,a.b. (Alt)
Schip -Belugie. Russ. (Lovetzky) _ Serrewensertsi. Ras cian, (Marsigli) _ Tok. Hung. (Marsigli) _ Glatt-
Tüek oder Glatt-Dick, Oesterreich,
Beschreibung. DerKopf, welcher der Gestalt nach dem von A. Schypa ähnlich ist, ist nicht sehr
breit, mit dem Leibe von gleichem Durchmesser und 5,Mal in der ganzen Länge des Körpers enthalten.
Er ist mit einer schon von der Schnauzenspitze an gewölbten, gegen den Rücken zu schr stark ansteigen-
den Stirne, und mit einer kurzen , geraden, dieken, breiten und vorne abgestumpften, kegelförmigen
Schnauze versehen, deren Länge 1Y, Mal den Querdurchmesser des Mundes in sich fasst. Den Scheitel
decken sieben grosse, feingestrahlte , in ihrer Mitte nur wenig erhabene, aber genarbte, lange und schmale
Knochenschilder, und ein kleines, oft getheiltes Zwischenschild, welche sehr dicht aneinander schliessen
und nur hie und da einige wenige, mit Schleimdrüsen ausgefüllte Zwischenräume zeigen; die Oberseite der
Schnauze, mehrere kleinere, längliche, in ihrer Mitte genarbte, am Rande aber unmerklich gestrahlte
Knochenschildchen, welche gleichfalls sehr dicht aneinanderschliessen und bis zu ihrer Spitze reichen. Die
beiden grössten, in der Mitte des Kopfes liegenden Scheitelschilder (Ossa parietalia) , welche sich seitlich
an die Schläfenschilder (Ossa mastoidea) anreihen, und länger sind als bei irgend einer anderen Störart,
da sie die Hälfte des Kopfes an Länge übertreffen, sind die längsten und schmalsten. Ihre hinteren abge-
rundeten Enden umfassen das kleine pfriemenförmige , bis auf die Hälfte vor ihrer Mitte eingeschobene, und
mit dem’ersten Rückenschilde fest zusammenhängende Hinterhauptsschild (Os oceipitale superius), reichen
bis zu dessen Mittelpunkt hinauf, und lehnen sich an das obere Schulterschild (Os suprascapulare) ; mit
ihren vorderen, nur wenig spitzeren Enden, umfangen sie das kleine mittere Stirnschild (Os ethmoideum)
und dringen zwischen die eigentlichen Stirnschilder (Ossa frontalia prineipalia) bis zu ihren Mittelpunkten
vor. Die Mittelpunkte der Scheitelschilder stehen sehr genähert und ihre Entfernung voneinander ist 2
Mal in jener vom äusseren Rande der Schläfenschilder enthalten. Den Scheitelschildern zur Seite liegen
die kürzeren, den Kiemendeckel begränzenden Schläfenschilder, welche sich mit ihren hinteren, schief
abgeschnittenen Enden an das obere Schulterschild lehnen und von diesem durch einige Schleimdrüsen ge-
trennt werden; mit ihren vorderen, an die hinteren und eigentlichen Stirnschilder (Ossa frontalia po-
steriora et principalia) stossen. Ihre vorderen Enden sind ausgeschnitten und umfangen mit diesen
Ausschnitten die gleichfalls gestrahlten hinteren Stirnschilder. Ihre sehr schwach erhabenen ‚„ halb
mit Schleimdrüsen umgebenen Mittelpunkte stelien weiter nach rückwärts als jene der Scheitelschilder,
und ihre Entfernung von diesen ist 1Y, Mal so gross, als die Entfernung der beiden Mittelpunkte der
Scheitelschilder voneinander. Die langen, schmalen, eigentlichen Stirnschilder, welche durch die vorderen
Enden der Scheitelschilder und den mitteren, oft getheilten Stirnschild weit voneinander getrennt sind,
schieben ihre hinteren Enden zwischen die Scheitel- und Schläfenschilder ein, von denen sie durch we-
nige Schleimdrüsen geschieden sind, und reihen sich seitlich an die vorderen und hinteren Stirnschilder
(Ossa frontalia anteriora et posteriora), welche sich dicht miteinander verbinden , durch eine stark besetzte
Reihe von Schleimdrüsen von den eigentlichen Stirnschildern geschieden werden, und von denen die hinteren
mit ihrem spitzeren hinteren Ende in den Ausschnitt der Schläfenschilder passen. Die schwach erhabenen
Mittelpunkte ‘der eigentlichen Stirnschilder sind viel weiter auseinander gestellt, als jene der Scheitelschil-
der, und bilden mit diesen, in der Mitte des Scheitels, eine schmale, sehr seichte, rinnenförmige Ver-
tiefung. Das obere Schulterschild, in seiner Bildung den übrigen Kopfschildern ähnlich , sendet seine läng-
sten Strahlen in eine Bucht des ersten Rückenschildes, schliesst sich dicht an dasselbe an, ohne wie bei A.
Schypa undG@üldenstaedtii, dieses bis zuseinem Mittelpunkte einzuschliessen ; verbindet sich durch ein
‚kleines Zwischenschild mit dem Hinterhauptschilde, und mit seinem vorderen, kürzeren Ende, eben so dicht
mit den Scheitel- und Schläfenschildern , und nur wenige Schleimdrüsen sind in seiner Anfügung mit den
Schläfenschildern gelagert. Das eigentliche Schulterschild (Os scapulare) , von der Gestalt eines lang ge-
Mi mit nach abwärts gekehrter Spitze, ist drei Mal so gross als die grössten Schilder der
Seitenlinie, und schliesst mit seinem halbmondförmigen oberen Ausschnitte ziemlich dicht an das obere
41
272 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER,
Schulterschild. Es ist strahlenartig, grob gefurcht. Das Kiemendeckelschild (Operculum) sitzt am oberen
Rande des Kiemendeckels, dem eigentlichen Schulterschilde gegenüber. Es bildet eine unvollständige Scheibe,
von deren beiden nach vorwärts gekehrten Drittheilen der untere gänzlich mangelt, und der obere nur
zur Hälfte vorhanden ist. Es ist mehr genarbt, als strahlenförmig gefurcht. Die Seiten der Schnauze sind
mit! kleinen, beweglichen Schildchen netzförmig besetzt, und durch eine von den Nasenlöchern bis zur
Schnauzenspitze reichende breite Reihe von röthlichen, mit einem weissen Fadennetze überstrickten Schleim-
drüsen, von dem dichten Panzer, welcher die Schnauze von oben bedeckt, gänzlich getrennt. Mit solchen
Schleimdrüsen ist die Gegend hinter den Augen in der Form eines Halbkreises , und die Unterseite der
Schnauze besetzt, von welcher sie sich bis an den unteren Augenrandknorpel hinziehen. Vor den Bartfäden
sind sie am grössten und häufigsten, hinter denselben minder deutlich. Die feste, knorpelige Knochenleiste
auf der Unterseite der Schnauze, welche von der Schnauzenspitze bis an den Mund reicht, ist gegen das
Ende der Schnauze mit einer rauhen Haut bedeckt und beinahe eben. Erst kurz vor den Bartfäden, und
dann wieder nach denselben, und zwar da noch weit stärker, _ zeigt sie sich als eine vorspringende Leiste,
die bei getrockneten Exemplaren einem vorstehenden Haken ähnlich ist. Die Bartfäden stehen der Schnau-
zenspitze nur wenig näher als dem Munde. Sie sind ziemlich lang, in gleicher Richtung gestellt und rei-
chen zurückgelegt fast bis an den Mund. Sie sind von gleicher Länge, glatt, an ihrer Basis rund, gegen
die Mitte zusammengedrückt, und von da bis an ihre Spitze mit kurzen, flachen, bandförmigen, anfangs
paarweise, dann einzeln stehenden, fransenähnlichen Anhängen besetzt. Die mitteren stehen voneinander
doppelt sv weit entfernt, als die äusseren von den mitteren. Der Mund ist gross, regelmässig gestellt und
mit einer fleischigen, stark erhabenen, breiten Lippe umgeben, welche an beiden Kiefern zusammenhän-
gend, in der Mitte eingebuchtet und tief eingeschnitten, keineswegs aber getrennt ist. Die Augen sind
klein, eiförmig und von gleicher Grösse. Ihr Durchmesser ist 6Y, Mal in der Entfernung beider Augen
voneinander enthalten. Sie stehen um etwas mehr als die Hälfte ihres Durchmessers vor der senkrech-
ten Linie des vorderen Mundrandes, und sind durch den stark vorspringenden Augenrandknorpel ge
schützt. Die Iris ist gelb. Die Nasenlöcher sind klein, eiförmig, die unteren grösser als die oberen, und
durch eine knorpelige Leiste miteinander verbunden,
Der Leib ist gestreckt, um etwas höher, als er in der Breite fasst, und sein grösster Durchmesser ist 8,
Mal in der ganzen Körperlänge enthalten. Er ist mit fünf Längsreihen von ziemlich entfernt stehenden Kno-
chenschildern besetzt, deren obere allein nur stark, die übrigen aber sehr schwach und auf dem Bauche
fast schwindend sind. Die Haut in den Zwischenräumen ist mit sehr kleinen, "nach rückwärts kammförmig
gezähnten Knochenschüppchen dicht übersäet, welche gegen den Bauch zu immer kleiner werden und ihre
Zähnung verlieren. Selten steht zwischen den Rücken- und Seitenschildern eine Reihe sehr kleiner Stern-
schuppen. Die Zahl der Rückenschilder ändert zwischen 12 und 14, nach Brandt !) bis 15. Das am Kopfe
ganz festsitzende erste Schild, welches zugleich das grösste, höchste und stärkste ist, zeichnet diese
Art durch seine besondere Höhe vor allen übrigen aus. Diesem folgen bis zu einer ansehnlichen Entfernung
von der Rückenflosse, noch 11__13 ähnliche, aber bei Weitem kleinere Schilder. Alle, mit Ausnahme des
letzten Schildes, welches rautenförmig ist, haben eine herzförmige Basis, mit hinten in die Höhe gezoge-
nem Lappen, sind nur schwach strahlenförmig gerippt und mit einer erhabenen, stumpfen Schneide verse-
hen, welche kaum Spuren eines Hakens trägt. Die Seitenlinie trägt 60 kleine und schmale, ziemlich weit
auseinander stehende, rautenförmige Knochenschilder, welche gegen den Kopf zu am grössten sind, und
in ihrer Mitte eine wenig erhabene stumpfe Schneide haben. Zwischen denselben zeigt sich die Seitenlinie
als eine stark hervortretende,, wellenförmige Reihe kleiner, runder, dachziegelförmig übereinander liegen-
der Knochenschüppchen. Zu beiden Seiten des Bauches befinden sich 12 sehr schwache , voneinander noch
entfernter stehende, kleine Schilder-Rudimente, welche gegen die Brustflosse zu noch am deutlichsten,
sonst aber beinahe schwindend sind. Der Raum zwischen dem After und der Afterflosse, so wie zwischen
der Rücken- und Schwanzflosse, ist ohne Schild. Die schön und feingestrahlten Deckschilder der Schlüssel-
beine zeichnen sich durch einen besonders hohen und scharfen Kiel aus. Ihre Mittelpunkte stehen weiter
Ey
’) Brandt und Ratzeburg Med, Zool. B. II. p. 352. m
>
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER, 973
auseinander als jene der vorderen Stirnschilder, deren Entfernung nicht ganz die Hälfte des grössten Leibes-
durchmessers beträgt.
Brust-, Bauch- und Afterflosse sind länger als breit. Die Länge der ersteren ist dem grössten Durch-
messer des Leibes gleich und ihr sehr starker Knochenstrahl endiget im vierten Fünftel ihrer Länge. Jene
der Bauchflossen ist gleich der Entfernung der Schnauzenspitze vom vorderen Augenrande, und jene der
‚Afterflosse um Ys, länger als die Entfernung der Schnauzenspitze vom vorderen Mundrande. Sie sind daher
verhältnissmässig lang und schmal. Die Entfernung der Afterflosse von der Schwanzflosse verhält sich zur
Länge ihrer Basis wie 1 zu 1Y,, und ihr vorderer Rand steht vor der senkrechten Linie der Mitte der
Rückenflosse. Die Rückenflosse ist abhängig, sehr wenig ausgeschweift, und ihre Länge, welche um %, gerin-
ger ist als jene ihrer eigenen Basis, ist beinahe um 4 kürzer als die Afterflosse. Die Schwanzflosse ist
stark ausgeschweift, der obere Lappen derselben lang, ziemlich breit und sichelförmig zugespitzt, der un-
tere um die Hälfte kürzer, breit und stumpf. Vor der After- und Rückenflosse, so wie vor dem unteren
Lappen der Schwanzflosse befindet sich ein schützendes Knochenschild. Die Brustflossen enthalten 1
starken Knochenstrahl , keinen ungetheilten und 30 getheilte Gliederstrahlen; die Bauchflossen 12 Vorder-
stützen und 15 getheilte Strahlen; die Afterflosse 14 Vorderstützen und 15 getheilte Strahlen; die Rücken-
flosse 13 Vorderstützen und 30 getheilte Strahlen, und die Schwanzflosse am oberen Lappen 39, am unte-
ren 16 Vorderstützen und 65 getheilte Strahlen,
Die Färbung des Obertheiles ist röthlich grau, jene der Seiten bleicher und die des Bauches schmutzig
weiss. Die Knochenschilder und die Haut zwischen den einzelnen Schildern der Rücken- und Seitenreihe,
sind von schmutzig weisser Farbe. Die Bartfäden sind weiss, nach vorne lichtbraun.
Unterschiede der jüngeren Thiere.
Ein Exemplar von zwei Fuss fünf Zoll.
Der Kopf ist mehr gestreckt und seine Länge beträgt etwas mehr als den fünften Theil der ganzen Kör-
perlänge. Die gewölbte Stirne ist an ihrer. Basis oberhalb der Nasenlöcher etwas ausgeschweift. Die längere,
minder stumpfe,, doch gerade Schnauze , welche 2'/; Mal länger ist ‚als der Querdurchmesser des Mundes,
gleicht in ihrem Umrisse einem Dreiecke mit stärk nach auswärts gebogenen Seiten. Die grossen Schilder
des Scheitels sind in ihrer Mitte erhabener, und regelmässiger gestrahlt. Der Raum für die Schleimdrüsen,
zwischen: den Scheitel- und Schläfenschildern, dann dem Hinterhauptsschilde und den oberen Schulterschil-
dern ist grösser; doch sind die Schläfenschilder nicht so wie bei den Alten, von denselben durchbohrt. Die
kleinen , ‘dicht aneinander schliessenden Schilder, ‘welche die Oberseite der Schnauze bedecken, sind nur
rauh, ohne Spur einer Strahlung. Die Seiten der Schnauze bekleiden viele, zum Theile ineinander ver-
schfnolzene und mit der Decke der oberen Schildchen zusammenhängende gröbere Knochenschildchen, welche
sich an den unteren Augenrandknochen stützen und durch viele Schleimdrüsen durchbrochen sind, die ins-
besondere zwischen den Nasenlöchern und der Schnauzenspitze in einer dichteren Reihe folgen. Die Bart-
fäden stehen dem Munde viel näher als der Schnauzenspitze, sind vom Munde um %ı der Schnauzenlänge
entfernt und reichen zurückgelegt bis an seinen Rand. Die Schilder-Reihen des Leibes sind stärker als bei
alten. Die 42 Schilder des Rückens sind ausgezeichnet strahlenförmig gestreift, an ihrer Basis durch die
breiten hervortretenden Strahlen , welche sich noch unter die Haut fortschieben , dornartig ausgezähnt, und
nach hinten offen , so dass die folgenden Schilder unter die vorangehenden eingeschoben sind. Nur das letzte
Rückenschild steht getrennt. Sie sind alle mit einem schneidigen, nach rückwärts gerichteten Kiele verse-
hen, und ihre spitzen, nach rückwärts gebogenen Dornen haben eine scharfe Schneide, welche besonders
bei dem ersten Schilde schr ausgezeichnet in die Höhe steigt, vorne etwas eingebuchtet ist und eine nur
wenig gekrümmte Spitze trägt, die über alle anderen ebenfalls starken Dornen weit hervorraget. Die Seiten-
linie trägt 56 ziemlich nahe aneinander gereihte, gegen den Schwanz zu aber ganz dicht stehende Schilder,
von der Gestalt einer langgezogenen Raute, mit scharfem, in eine Spitze endenden Kiele. Die mitteren die-
ser Schilder sind am längsten und zwischen denselben ist die wellenförmige Seitenlinie nur gegen den Kopf
zu sichtbar. Die 13 starken Bauchschilder sind halb so gross als dieRückenschilder und gleichen ihnen auch
an Gestalt, Sie stehen etwas weiter voneinander, und haben eine scharfe, schief aufsteigende Schneide,
41°
PD FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER.
aber keine Haken. Die Schwanzflosse ist nur wenig ausgeschweift und ihr unterer Lappen nicht Y; so ung
als ihr oberer, zugespitzter.
Gase
Ein Exemplar von einem Fuss.
Der Kopf ist schmäler und noch mehr gestreckt. Er ist 4 Mal in der Körperlänge Prien. Die
etwas längere und spitzere Schnauze ist 3 Mal länger als der Querdurchmesser des Mundes. Ihre kno-
chige Kante ist mit den unteren Augenrandknochen verbunden. Zwischen dieser und den beinahe ganz in-
einander verschmolzenen Knochenschildchen, welche die Oberseite der Schnauze decken, befindet sich
eine Reihe von Schleimdrüsen, welche von den Nasenlöchern bis zur Schnauzenspitze reicht, Die Bartfäden
stehen beinahe um %, der Schnauzenlänge von ihrer Spitze entfernt, und reichen zurückgelegt bis zum
Mundrande. Die Knochenleiste auf der Unterseite der Schnauze bildet vor und hinter den Bartfäden einen
scharfen, hervorspringenden Haken. Die Haut in den Zwischenräumen der Schilder-Reihen, welche bei
etwas älteren Individuen schon mit den kammförmigen Schüppchen besäet ist, bekleiden hier nur kleine,
ungezähnte, spitze, stachelähnliche Schüppchen. Die 16 Schilder der Rückenfirste sind alle dicht in-
einander geschoben und decken sich gegenseitig. Ihre Schneiden und Dornen sind viel schärfer, erhabener
und durchscheinend. 35 gleichfalls mit durchscheinenden scharfen Schneiden und Haken versehene Kno-
henschilder decken die Seitenlinie vollkommen zu und schliessen dicht aneinander. 1314 Bauchschilder,
mit ähnlich gebildeten Schneiden und Haken stehen nicht ganz so dicht gereihet. Die Kiele der Schlüssel-
bein - Deckschilder, sind überaus stark und schneidend. Die Brustflossen sind überwiegend ausgebildet, bei-
nahe noch einmal so lang als der grösste Durchmesser des Körpers, und kaum kürzer als der Kopf D). Die
Schwanzflosse ist noch weniger ausgeschweift; ihr unterer Lappen kaum hervortretend. An allen Flossen
sind nur die hinteren Strahlen, und zwar an ihren Enden, durch die Louppe kaum bemerkbar getheilt.
Ausmass der einzelnen Theile.
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Länge des Kopfes bis zum unteren Winkel des Schulterschildes - - - = er ec ren...’ 97 9"
Breite des Kopfes am obersten Rande der Kiemenspalte » »» «e: er rennen ren 8° 5’
Breite des Kopfes zwischen den Augen ee. a ea 1 Te FE ae EEE
Höhe des Kopfes über den Augen » » «vo. 202 rennen N as...
Länge der Schnauze bis zum hinteren Augenrande » ©. : ce. ec. een. cennen ei Tu.
Länge der Schnauze bis zum vorderen Mundrande : » 2: ver ernennen nen er in u.
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Grösster Durchmesser des Leibes - » » » +. oe... ... 27 N EEE ER ERBE SEN: 16 TAGE HERE
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Länge der Brustflossen » » « -.. +. te A he ar. 05 Al write en Ltr
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1) Diese Eigenheit der schon in der Jugend so stark ausgebildeten Brustflossen ist dieser Art allein zukom-
mend, und dadurch wird es erklärlich, warum nur von dieser Art die Jungen viel weniger Peer als von
allen übrigen, so weit stromaufwärts gehen. i Ir" - ur
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER. 275
‘Der Aufenthalt des Glatt - Störs ist sicher nur auf einen sehr kleinen Theil der alten Welt
beschränket ; denn man kann nur das schwarze und azow’sche Meer, von welchem er in
die Donau bis in die Save und Drau, die Theiss und Waag, und wohl auch in den
Dnieper, Dniester und den Don aufsteigt, mit Bestimmtheit als seinen Wohnort bezeich-
nen. Nach Lovetzky ‘) soll er sich auch im Aral-S ee finden.
Im ersteren Falle ist sein Vorkommen durch den 33. bis 60. Grad östlicher Länge und den
40.bis50. Grad nördlicher Breite, im letzteren durch den 33.bis 80. Grad östlicher Länge und
den 40.bis 50. Grad nördlicher Breite begränzet.
Er wandert eben so wie die andern Störarten in die Flüsse, und scheint daselbst zum Theile
auch zu überwintern. Er gehört zu den wenigen Arten dieser Gattung, welche auch im jugend-
lichen Zustande in den Flüssen getroffen werden. Von seiner Lebensart ist übrigens nichts Nä-
heres bekannt und er scheint selbst in seinem Hauptwohnsitze selten zu sein; da er, obwohl er
eine so höchst ausgezeichnete, und mit keiner anderen zu verwechselnde Art ist, selbst von
denjenigen Naturforschern übersehen wurde, welche Gelegenheit hatten, an Ort und Stelle ihre
Untersuchungen über die Störe vorzunehmen, wie Güldenstaedt, Lepechin, Pallas
und Gmelin.
Er erreicht eine Grösse von 6__7 Fuss und ein Gewicht von 60 Pfunden. Ein Glatt-Stör
von 4'/, Fuss wiegt ungefähr 23 Pfunde.
In der Donau steigt er höchst selten über Comorn und äusserst selten bis nach Öster-
reich auf; wiewohl er sich einzeln selbst auch noch weiter aufwärts verirren kann ; denn höchst
wahrscheinlich war es ein Glatt-Stör, von welchem Hochberg *) berichtet, dass ein 12
Pfund schweres Exemplar einst bei Regensburg gefangen wurde. In Ungarn wird er nur
selten gefangen und zwar nie über 60 und sehr selten unter 30 Pfunden. Er kommt daher auch
nicht häufig nach Wien zu Markte. Seine gewöhnliche Grösse beträgt 3—4 Fuss. Jung wird
er nur sehr selten in der Donau gefangen.
Das kaiserlich zoologische Museum zu Wien ist im Besitze von Exemplaren von 1’bis 47 4
Länge.
II. Abtheilung: Acipenseres s. str.
Scuta dorsalia antice declivia, postice altissima, in acumen desinen-
tia, ad basin acuminis usque aperta. Cutis squamulis osseis parvis, pec-
tinatis obtecta. Cirri fimbriati. Labium inferius incontinuum, seu Jabii
solaque rudimenta in utroque oris angulo.
Acipenser sinensis. Gray.
Frons convexa. Rostrum conicum, acuminatum , antice rotundatum.
Acipenser sinensis. Gray. Proceedings of the Zoological Society of London. Part. II. 1834. p. 122,
Beschreibung. (Nach Gray.) Der Kopf ist mit einer gewölbten Stirne und einer kegelförmigen
dünnen, zugespitzten und vorne abgerundeten Schnauze versehen.
Der Leib ist mit fünf Längsreihen von Knochenschildern besetzt. Die Haut in den Zwischenräumen ist
glatt (?) und silberartig. En Rückenfirste decken 15__16 strahlenförmig gefurchte, mit einem scharfen,
1) Lovetz ky loe. cit. T. III. p. 261.
2) Hohbergius Georgia Curiosa. T. II, L, XI, c.88. p. 522. _ Grossinger Hist. phys, regn. Hung. P. III, p. 87.
276 FITZINGER UND HECKEL , GATTUNG ACIPENSER.
nach rückwärts in eine Spitze auslaufenden Kiele versehene Knochenschilder, welche von vorne nach rück-
wärts allmälig an Grösse zunehmen und von denen die beiden letzten ungekielt sind. Die Seitenlinie ist
mit 40__41 kürzeren Knochenschildern besetzt, welche ebenfalls gekielt sind, deren Kiele aber nach rück-
wärts in eine doppelte Spitze auslaufen. Die Zahl der Bauchschilder wechselt zwischen 13 und 14.
Der Obertheil ist braun.
Der chinesische Stör gehört der alten Welt an. Über sein Vorkommen ist nichts Näheres bekannt. Man
weiss nur, dass ihn John Russell Reeves aus China sandte. Vielleicht ist er gar nur das junge
[hier von Acipenser dauricus und daher nicht zu dieser Abtheilung, zu welcher wir ihn nur
muthmasslich brachten, sondern zu jener der Hausen gehörig.
Acipenser Gmelini. Füsz.
Tab. XXV. Fig. 2. Tab. XXX. Fig. 1718. de
Centra scutorum temporalium a rostri apice minus remota, quam centra scutorum parieta-
lium. Porca rostri ossea processubus quatuor verucaeformibus. Cirri reclinati oris wi 5
attingentes.. Labium superius leviter sinuatum; incisura nulla. Oculi magnitudine aequales, dex-
ter paulo major. Centra scutorum claviculas tegentium cum centris scutorum frontalium anterio-
rum in distantia aequali.
(Stirne schwach gewölbt, stark ansteigend. Schnauze kurz, dreieckig, breit, spitz. Bartfäden von
der Schnauzenspitze viel entfernter stehend als vom Munde. Mund mässig. Schilder sehr genähert. Erstes
Rückenschild mit dem Hinterhauptsschilde fest verbunden.)
Altes Thier: Bauchschilder schwach.
Kostera, Gmelin. Reis. d. Russl. B. 1II. S. 239. (Alt.)
Koster. Gmelin. Reis. d. Russl. B. III, S. 238. (Jung.)
Acipenser stellatus. ߣ. Gmelin. Linne. Syst. nat. ed. XIII. T, I. P. III, p. 1486 u. 5 £. (Alt,)
Acipenser dubius., Heckel. Mscpt.
Kostera. (Alt.) _ Koster. (Jung) Russ. (Gmel.)
Beschreibung. Der Kopf ist ziemlich schmal, mit dem Leibe von einerlei Durchmesser,
und 5 Mal in der Totallänge des Körpers enthalten. Er ist mit einer schwach gewölbten, gegen den
Rücken zu stark ansteigenden Stirne, und einer viel kürzeren, dickeren und breiteren Schnauze versehen,
als A. Ruthenus; welche beinahe dreieckig, abgeflacht, gerade, zugespitzt, vorne abgestumpft,
und 2%, Mal so lang ist, als der Querdurchmesser des Mundes. Den Scheitel decken sieben grosse, rauh,
aber deutlich gestrahlte, in ihrer Mitte nur wenig erhabene, harte Knochenschilder, und ein kleines
Zwischenschild, welches vollkommen flach ist. Diese Schilder schliessen sehr dicht aneinander, lassen
aber dennoch hie und da einige ziemlich grosse, mit Schleimdrüsen ausgefüllte Zwischenräume zwi-
schen sich. Die Oberseite der Schnauze ist mit mehreren kleineren, ähnlich gebildeten, langen und schma-
len, schr dicht aneinander schliessenden Knochenschildchen bedeckt, welche bis an die Schnauzenspitze
reichen , gegen dieselbe ineinander verschmelzen und die strahlige ieh gänzlich verlieren , so dass die
ganze Schnauze, wie aus einem einzigen rauhen, der Länge nach gefurchten Knochen gebildet zu seyn
scheint. Die beiden grössten, in der Mitte .des Kopfes liegenden Scheitelschilder (Ossa parietalia), welche
sich seitlich an die Schläfenschilder (Ossa mastoidea) anreihen, sind die längsten und schmalsten. Ihre
hinteren, zugespitzten Enden umfassen das kleinere, bis auf die Hälfte vor ihrer Mitte eingeschobene,
keilförmige Hinterhauptsschild (Os oceipitale superius) und reichen bis über dessen‘ kaum zu erkennen-
den Mittelpunkt, indem sie sich an das obere Schulterschild (Os suprascapulare) lehnen; mit ihren
vorderen, gleichfalls zugespitzten, aber dicht aneinander liegenden Enden dringen sie zwischen die ei-
‚gentlichen Stirnschilder (Ossa frontalia prineipalia) bis zu ihren Mittelpunkten vor, ohne das mittere
Stirnschild (Os ethmoideum) zu umfangen. Die Mittelpunkte der Scheitelschilder stehen sehr genähert, und
ihre Entfernung von einander ist 2 Mal in jener vom äusseren Rande der Schläfenschilder enthalten.
Den Scheitelschildern zur Seite liegen die kürzeren, der Kiemendeckel begränzenden Schläfenschilder,
welche sich mit ihren hinteren Enden an das obere Schulterschild, mit ihren vorderen, an die hinteren
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER. 277
und eigentlichen Stirnschilder (Ossa frontalia posteriora et principalia) reihen, und von diesen durch
eine Reihe von 7__8 in ihrem Grunde schwarz punktirten Schleimdrüsen geschieden werden. Ihre vor-
deren Enden sind nur wenig eingebuchtet, die hinteren abgerundet. Ihre Mittelpunkte stehen viel wei-
ter nach vorwärts, als jene der Scheitelschilder undzwar noch mehr, als bei A.Ruthenus. Ihre Entfer-
nung von diesen ist beinahe doppelt so gross, als die Entfernung der beiden Mittelpunkte der Scheitel-
schilder voneinander. Die langen, schmalen, eigentlichen Stirnschilder, welche durch die vorderen Enden
der Scheitelschilder, und durch den mitteren Stirnschild gänzlich getrennt sind, schieben ihre hinteren
Enden zwischen die Scheitel- und Schläfenschilder ein, und reihen sich seitwärts an die vorderen und
hinteren Stirnschilder (Ossa frontalia anteriora et posteriora). Einige wenige Schleimdrüsen scheiden sie in
ihrer Mitte, so wie deren vordere Enden so dicht mit den Schnauzenschildchen verwachsen sind, dass
sie bis zur Schnauzenspitze zu reichen scheinen, Überhaupt sind alle Kopfschilder so dicht aneinander ge-
fügt, und ihre Näthe so unmerklich, dass die Strahlen aus ihren sechs grössten Mittelpunkten ununterbro-
chen i in einander überzugehen scheinen. Die schwach erhabenen Mittelpunkte der eigentlichen Stirnschilder
ı viel weiter voneinander entfernt, als jene der Scheitelschilder, und bilden mit diesen, in der Mitte
jeitels, eine ziemlich schmale, aber sehr seichte rinnenförmige Vertiefung, welche zwischen den
it schildern etwas deutlicher, zwischen den Stirnschildern aber kaum bemerkbar ist. Das obere Schul-
terschild, welches mit den übrigen Kopfschildern ähnliche Bildung hat, ist von länglicher Form, in seiner
Mitte durch einige Schleimdrüsen getrennt und schliesst mit seinem vorderen Ende dicht an die Scheitel-
und Schläfenschilder, ohne das Hinterhauptsschild zu berühren, und eben so dicht an den vorderen Theil
des ersten Rückenschildes. Der Zwischenraum zwischen der Anfügung des oberen Schulterschildes an die
Scheitelschilder und das erste Rückenschild, ist mit einigen Schleimdrüsen ausgefüllt.
Das eigentliche
Schulterschild (Os scapulare) gleicht einem regelmässigen Dreiecke mit nach abwärts gekehrter Spitze, ist
noch einmal so gross, als die grössten Schilder der Seitenlinie und reiht sich mit seinem beinahe geraden
oberen Rande nicht dicht an das obere Schulterschild. Es ist rauh und unregelmässig gefurcht. Das Kie-
mendeckelschild (Operculum) hat dieselbeLage und Gestalt, wie bei A. Ruthenus. Es ist verhältnissmäs-
sig klein, rauh und sehr grob gestrahlet und mit Schleimdrüsen durchbrochen. Die Seitenschilder der
Schnauze sind dicht ineinander verschmolzen, und werden durch eine oft unterbrochene Reihe von Schleim-
drüsen von den Knochenschildchen der Oberseite der Schnauze getrennt. Die ganze Unterseite der Schnauze,
mit Ausnahme der Knochenleiste, ist sehr dicht mit Schleimdrüsen besetzt, und eine zusammenhängende
Reihe solcher grauer Schleimdrüsen trennt die Schläfen- von den Scheitelschildern. Auch die Gegend um
die Augen, und ein der Grösse der beiden Nasenlöcher zusammengenommen entsprechender Raum zwischen
dem oberen Schulterschilde und dem ersten Rückenschilde ist mit Schleimdrüsen bedeckt. Besonders ausge-
zeichnet ist die Knochenleiste auf der Unterseite der Schnauze, welche sich von der Spitze derselben gegen
die Bartfäden zu allmälig verschmälert und hier vier Mal gänzlich unterbrochen wird, so dass sie nurin der Ge-
stalt von vier knorpeligen Warzen erscheinet, von denen sich drei vor den Bartfäden, und eine hinter den-
selben befinden, und von welchen die beiden den Bartfäden zunächst stehenden wie Knochenzähne hervor-
treten. Die Bartfäden stehen dem Munde näher als der Spitze der Schnauze, und ihre Entfernung von die-
sem beträgt nicht ganz %, der ganzen Schnauzenlänge. Sie sind ziemlich lang, etwas zusammengedrückt,
und ihre nach vorwärts gerichtete dickere Kante ist stark der Quere nach gerunzelt, ihre nach rückwärts
gekehrte Schneide aber gegen die Spitze zu mit fransenähnlichen Anhängen versehen. Die äusseren sind
etwas länger als die inneren, und reichen zurückgelegt nicht völlig bis zum Munde. Die mitteren stehen dem
Mundrande etwas mehr genähert, und ihre Entfernung von einander ist noch einmal so gross, als die Ent-
fernung der äusseren von den mitteren. Der Mund ist von mässiger Grösse und etwas schief gestellt, so
dass der rechte Mundwinkel von der Schnauzenspitze etwas entfernter steht, als der linke. Den knorpeligen
Mundrand umzieht ein etwas fleischiger, schwacherhabener, faltiger Lippenwulst, welcher am Oberkiefer
schmal und sanft eingebuchtet, aber weder eingeschnitten noch getrennt, am Unterkiefer hingegen breit
und durch einen tiefen Einschnitt in der Mitte vollkommen getrennt ist; dessen Hälften aber dicht aneinan-
‚der stossen '). Die Augen sind ziemlich gross, beinahe rund und von ungleichem Durchmesser. Das rechte
——
1) Bei trockenen Exemplaren sowohl, als solchen, welche im Weingeiste aufbewahret werden, stehen die beiden
Lippen- Hälften des Unterkiefers, durch die Zusammenziehung, welche sie erleiden, weit voneinander entfernt
278 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG AGIPENSER,
ist etwas grösser !als das linke, und der Durchmesser dieses ist 3 Mal in der Entfernung beider Augen
voneinander enthalten. Ihr hinterer Rand steht in senkrechter Linie mit dem vorderen Mundrande, Die Iris
ist gelb. Die Nasenlöcher sind klein und eiförmig; die unteren, deren Grösse nicht- ganz % des Durchmes-
sers des rechten Auges beträgt, sind flach; die oberen, nur wenig kleineren, von einem schwachen Wulste
umgeben.
Der Leib ist nicht besonders gestreckt, nur wenig höher, ‘als seine Breite beträgt, und sein
grösster Durchmesser ist 8'/; Mal in der ganzen Körperlänge enthalten. Es besetzen ihn fünf Längsreihen
schwacher, doch sehr nahe aneinander gereihter Knochenschilder. Die Haut in den Zwischenräumen ist mit
kleinen, beinahe gleichgrossen, nach rückwärts kammförmig gezähnten Knochenschuppen besäet, welche,
grösser sindalsbei A. Ruthenus, auf dem Bauche etwas kleiner werden, und auch viel dichter stehen, als
bei diesem. Auch die bei den übrigen Arten dieser Gattung gewöhnlich glatten Stellen sind hier mit rau-
hen Knochenpunkten überzogen. Die Zahl der Rückenschilder beträgt 14. Ihre Basis ist schr breit, bald
herzförmig, bald dreieckig, und nur das letzte Schild gegen die Rückenflosse zu ist länglich. Sie sind strah-
lenförmig gerippt und mit einer stark erhabenen, scharfen, glatten, der ganzen Länge des Schildes nach
schief aufsteigenden Schneide versehen, welche vor ihrem sie endigenden, nur wenig nach rückwät
krümmten, spitzen, kurzen Haken, sehr schwach ausgehöhlet ist. Das erste Schild ist das grösstı
höchste; noch einmal so gross als die übrigen, und schliesst vollkommen dicht an das Hinterhauptsschild
an, mit welchem es eine fortlaufende Schneide bildet. Das dritte und vierte sind kleiner als die darauf fol-
genden, welche aber gegen die Rückenflosse zu allmälig an Grösse wieder abnehmen. Übrigens sind alle
Rückenschilder sehr dicht an einander gereihet. Die Seitenlinie decken 62, anfangs weniger, gegen ihr
Ende aber sehr dicht aneinander gereihte, strahlenförmig gestreifte, nach rückwärts aber kammförmig ge-
zähnte Knochenschilder, welche die Gestalt einer schiefen, langgezogenen Raute haben, und mit einem
schwachen Kiele versehen sind, der in eine nach rückwärts gerichtete Spitze ausläuft. Die Bauchschilder,
43 __15, nach Gmelin ') 10 an der Zahl, sind etwas weiter auseinander gestellt, sehr klein, mehr oder we-
niger herzförmig gestrahlt, und mit einer nach rückwärts in eine kleine Spitze ausgehenden Schneide
versehen. Zwischen dem After und der Afterflosse liegen 2__3 runde, sternförmige , unbewaffnete, flache
Schildchen. Der Raum zwischen der Rücken- und Schwanzflosse ist ohne Schildchen. Die Schilder , welche
die Schlüsselbeine decken, zeichnen sich durch einen besonders starken Kiel aus. Sie'sind ‘sehr scharf ge-
strahlet und ihre Mittelpunkte eben so weit voneinander entfernt, als die vorderen Stirnschilder , deren Ent-
fernung die Hälfte des grössten Leibesdurchmessers beträgt.
| Brust-, Bauch- und Afterflosse sind länger als breit. Die Länge der ersteren übertrifft den grössten
Durchmesser des Leibes um die Hälfte, und ihr sehr starker Knochenstrahl verliert sich kurz vor ihrem
Ende. Jene der Bauchflosse ist 1Y/;, Mal in der Entfernung der Schnauzenspitze vom vorderen Augenrande
enthalten, und jene der Afterflosse ist nur wenig geringer, als die Entfernung der Schnauzenspitze vom vor-
deren Mundrande. Sie sind daher verhältnissmässig kurz und schmal. Die Entfernung der Afterflosse von
der Schwanzflosse ist der Länge ihrer eigenen Basis gleich und ihr vorderer Rand ist der Mitte der Rücken-
flosse beinahe senkrecht gegenüber gestellt. Die Rückenflosse ist abhängig, stark ausgeschweift, und ihre
Länge, welche 1% Mal in der Breite ihrer eigenen Basis enthalten ist, ist um 2/, kürzer als die Afterflosse.
Die Schwanzflosse ist stark ausgeschweift, der obere Lappen derselben lang, schmal und sichelförmig zu-
gespitzt, der untere beinahe um die Hälfte kürzer, breit und spitz. Die hinteren Flossen haben jede zu
Anfang ihrer Strahlen einen schmalen, schützenden Schild. Die Brustflossen enthalten 1 starken Knochen-
strahl, 2 ungetheilte und 34 getheilte Gliederstrahlen; die Bauchflossen 11 Vorderstützen? und 13 ge-
theilte Strahlen; die Afterflosse 17 Vorderstützen und 15 getheilte Strahlen; die Rückenflosse 15 Vorder-
stützen und 36 getheilte Strahlen; und die Schwanzflosse am oberen Lappen 45, am unteren 19 Vorderstü-
tzen und 69 getheilte Strahlen.
Die Oberseite ist bräunlich, die Unterseite so wie die Knochenschilder sind gelblich weiss.
Ga
!) Gmelin Reise d, Russl. B, III. p. 240.
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER. 279
Ausmass der einzelnen Theile.
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Länge des Kopfes bis zum unteren Winkel des Schulterschildes « - » » vr ce re. —_
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Breite des Kopfes am obersten Rande derKiemenspalte- » + rn or ernennen 1’ 5"
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Entfernung der mitteren Bartfäden vom vorderen Mundrande » «0 er eeen en t _t Bt
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Breite der Bauchflossen »- »- « » ee... SINE SE, nr. EL oh- hr, a a ar te FE AuWeR
Länge der Afterflosse - » + rer nnen a Bee en are a än a
Breite der Afterflosse » » » »- ste... 00. Fee ee u le
Länge der Rückenflosse » » « «see. a0. rennen. kleine nulsfhegerfss.e DE ELTERN
Bes der Rückenflossei \. sun mu Sees... BR ETF ER ee a at ar pr
Länge des oberen Lappens der Schwanzflosse * = 2»... le ne... er ee
Länge des unteren Lappens der Schwanzflosse » » « » vor. ren rennen _t arzt
Der Gmelin’sche Stör ist ein Bewohner der alten Welt und in derselben nur auf einen kleinen Theil
beschränkt. Mit Sicherheit kann man nur das schwarze und azow’sche Meer und den caspi-
schen See als seinen Wohnort bezeichnen. Wahrscheinlich steigt er aber auch in die dahin sich er-
giessenden Flüsse auf, wiewohl er nicht weit in denselben aufwärts zu ziehen scheint und sich dadurch
in seiner Lebensart wesentlich von dem ihm zunächst verwandten Sterlet unterscheidet.
Er dürfte demnach in seinem Vorkommen zwischen dem 45. und 75. Grade östlicher Länge und
dem 35. und 50. Grade nördlicher Breite beschränket seyn.
Von seiner Lebensart ist nichts weiter bekannt, als dass er im Frühjahre laichet. Übrigens scheint
er selbst in seinem Hauptwohnsitze seltener zu seyn als der Sterlet. Eben so wenig weiss man etwas
“ Bestimmtes über die Grösse und das Gewicht, das er erreichet. Wahrscheinlich kommt er hierin mit dem
Sterlet überein. Seine gewöhnliche Grösse beträgt 1 bis1Yz Fuss. In der Donau ist er bisher noch nicht
gefangen worden.
Das kaiserl. zoologische Museum zu Wien besitzt ein einziges Exemplar von 1‘ 86! Länge.
Acipenser Ruthenus. Lüänne.
Tab. XXVI. Fig. 5. Tab. XXX. Fig. 15__16.
Centra scutorum temporalium a rostri apice minus remota , quam centra scutorum parieta-
lium. Porca rostri ossea processubus tribus verucaeformibus. Cirri reclinati oris marginem attin-
gentes. Labium superius leviter sinuatum; incisura nulla. Oculi magnitudine aequales. Centra
scutorum claviculas tegentium vix magis remota, quam centra scutorum frontalium anteriorum.
(Stirne gewölbt, ziemlich stark ansteigend. Schnauze lang, pfriemenförmig, schmal spitz. Bartfäden
von der Schnauzenspitze viel entfernter stehend als vom Munde. Mund mässig. Schilder sehr genähert. Er-
stes Rückenschild mit dem Hinterhauptsschilde fest verbunden.)
Altes Thier: Bauchschilder schwach.
Junges Thier: Bauchschilder stark.
980 FITZINGER UND HECHEL, GATTUNG ACIPENSER.
'Avsıac. Dorion bei Athenaeus. Lib. VIII,
’Ogufpuygsr. Aelian. Zib. XVII, c. 32.
Acipenser. Plinius, Hist. nat. Lib. IX. c.17. Lib. XXXILI, c,5%. _ Macrobius, Saturn, Lib. II, c. 12. —_ Pioamen
Fragm. de fato bei Macrobius.‘ _ Martial. Lib. XIIL epigr. 9. _ Ovid. Haleiut.
HusoJV. Sturio II. Marsigli. Danubius Pannonico- Mysicus. T. IV. p. 35. tab, 11. Fig. 2, (Alt,)
Huso III. Sturico L’Marsigli. op. eit. T. IV. p. 35. tab, 14. Fig.‘1. (Jung.)
Acipenser e cinereo flavo etrosaceo varius, Rlein, Hist, Pisc. Miss. T. IV, p. 13. u. %. tab. 1.
Acipenser quinque’ordinibus ossium in acumen retro spectans assurgentium, qui
ceorpuslongitudimaliter percurrunt etfere pentagonum reddunt; rostro lJongo'
gracili, exterius osse tanqguam vagina obducto, Klein. op. ei. T. IV. p. 18. Nr. 3. u
Acipenser ordinibus 5. squamarum ossearum: intermedio ossieulis 15. Linne, Fauua
suecica. ed 1. p. 272,
Sterleta: Acipenser rostro subulato, recto, diametro oris quadruplo longiore;
cirris vixori propioribus; labiisintegris, Güldenstaedt. Nov. Comm. Petrop. T.XVI. PERS:
Sterlet. de Bruyn, Reizen over Moscovie door Persie en Indie. p. 93, tab, 33.
Acipenser ruthenicus, Linne, Mus. Adolph. Frid. TI. p. 5%. tab. 27. Fig. 2. tıb,28. Fig.1.__ Fauna
suecica. ed. 2. p. 800.
Acipenser ruthenus. Linne. Syst, nat. ed. XILT. I. p. 403, Nr. 2. _ Der-Sterlett. Gmelin, Reis. d,
Russl. B. I. S. 142, B. III. S. 234. _ Wulff. Ichthyol, bor. p. 17 Nr 23. _ Gmelin, Linne. Syst. nat, ed,
XIII.T. I. P. III, p. 1485. Nr.2. _ (Der Sterlet oder Stierl). Brandt und Ratzeburg, Medic. Zool,B, II,
S, 21. Taf. II. F.2. D.E.F.G.H. I K.L. MN. S. 353.
Acipenser ruthenus minor, rostro elongato acuminato recto,Forster. Philos, Transact. Vol.
LVII. p. 353,
Acipenser Ruthenus (Der Sterljäd.) Lepechin, Tageb. e. Reis, d, versch. Fa d. russ. Reich. B. I. S.
154. Taf. 9. Fig.1.2. _ (Der Sterlet.) Bloch,|Oekon. Naturgesch, der Fische Deutschl, ed, 8. B. IILS,
125. Tafel 89. _ ed. 4. B. III. S. 98, Taf. 89. — Schneider Bloch. Syst. ichthyol, p. 347. Nr. 2. Mül-
ler. Linne’s Natursyst. B. III S. 290. _ (Sterlet.) Shaw. General Zoology. Vol. V. P. II. p. 376, tab.
160. (Copie nach Bloch.) _. (Le petit Esturgeon ou Sterlet.) Cuv, Regne anim. ed.4. T. II. p. 142. ed.
2. T. II. p. 379. (mit Ausnahme des Synonynıs Elops veterum.) — (Söreg.) Reisinger, Pisc. aquar.
dule. Hung. p. 90. _ Fitzinger. Prodr, e., Faun. v. Oesterr,. Beytr. zur Landesk. Oesterr. B. I. S.
339. _ Lovetzky. Nouv, Mem. de la Societ. d. Naturalist. de Moscou. T, III. p.261.tab.18. F.2, (Jung.)
Acipenserpygmaeus, Pallas. Zoograph, rosso - asiat, T. III. p. 102, tab. 16,
SturioHungarorum Retsege. Grossinger. Hist. phys. regn. Hung. T. III. p. 3.
Acipenser Sturio, Schrank. Fauna boica. T. I. P. II. p. 305: (mit Ausnahme der Synonyme.)
Acipenserstrelet. D’Aubenton, Encycl, meth,
L’AcipensereStrelet. Lacepede. Hist. nat. des Poiss. T. I. p. #35.
Lestrelet. Diction, class. T, VI. p. 318.
Acipenser? Brandt und Ratzeburg. Medie, Zool. B, II. S. 29. Note, (Alt.)
Acipenser Kamensis. (Auf der Tafel Acipenser camensis.) Lovetzky. Diagn. Pisc. ad gen, acipenserin
pertin, Nouv. Mem, de la Societ. des Naturalist, de Moscou T.III, p. 262. tab. 16, Fig. 2. a. b. (Alt.)
Schugurluk, Kalm, Gmel. _ Sugürlik. Kalm. Pall. _ Jos-dsheri. Permec. Pall. _ Hoölä. Assan und
Colow. Pall, _ Wadsik und Koja. Jurac, Pall. _ Karei, Votjac, Pall._ Chyrri. Samojed. Pall. _ Kyrri,
Kirre, Korri und Nodok. Ostjac. Pall. _ Schodoki und Köldechtschon. Tungus. Pali, _ Ok oder Ot, Arinz
Pall. _ Oswei, Tschugae oder Tschuge, Tat. Pall.Gmel.__Tschüka. Armen und Georg. Pall._Süga, Tsche-
remiss, Pall,_ Tschetschschüga und Sterled. Russ. Pall.__ Kesteheke. Rascian, Marsigl. _ Ketschegi. Ras-
cian, Pall.._ Kecsiga. Rascian. Fitz. _ Kesteke. Hung.’ Pall.__ Ketschegi. Hung. Marsigl, _ Ketsege, Hung,
Grossing. _ Stjr.Slav.Grossing. _ Sterlet. Deutsch Grossing. __Sterlet, Stör oder Störl, auch Süierl. Oesterr.
Literatur der Anatomie.
Kölreuter, Nov. Comm. Petrop. T. XVI, p. 511. (Magen, Pancreas, Leber, Milz, Herz) tab. 14. 8.15,
(Herz.) T. XVII, p. 521. tab. 10. Fig. 1_11. (Gehörorgan,)
Brandt und Ratzeburg, Medic. Zoolog. B. II. S. 24. 353. 355. Tafel 4, Fig. 1.2.4. (Skelet) 5. 6.7. 8.9.
(Eingeweide, Schwimmblase, Eier.) |
Beschreibung. Der Kopf ist ziemlich schmal, mit dem Leibe von gleichem Durchmesser und
4%, Mal in der ganzen Länge des Körpers enthalten. Er ist mit einer gewölbten, gegen den Rücken zu
ziemlich stark ansteigenden Stirne, und einer langen, dünnen und schmalen, zugespitzten, abgeflachten
pfriemenförmigen Schnauze versehen, welche fast gerade, an ihrer Spitze etwas abgestumpft, und 3”
Mal so lang ist, als der Querdurchmesser des Mundes. Den Scheitel decken sieben grosse, rauh und
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER, 281
sehr undeutlich gestrahlte, in ihrer Mitte erhabene, harte Knochenschilder und ein kleines, oft getheil-
thes, flaches Zwischenschild, welche sehr dicht aneinander schliessen und nur wenige, mit Schleimdrü-
sen ausgefüllte Zwischenräume zeigen; die Oberseite der Schnauze, mehrere kleinere, ähnlich gebildete,
lange und schmale, sehr dicht an einander schliessende Knochenschildchen, welche bis an die Schnau-
zenspitze reichen, gegen dieselbe in einander verschmelzen und die strahlige Textur ganz verlieren; so
dass die ganze Schnauze, wie aus einem einzigen rauhen, der Länge nach gefurchten Knochen, gebildet
zu seyn scheint. Die beiden grössten, in der Mitte desKopfes liegenden Scheitelschilder (Ossa parietalia),
welche sich seitwärts an die Schläfenschilder (Ossa mastoidea) lehnen, sind die längsten und schmal-
sten. Ihre hinteren, zugespitzten Enden umfassen das kleinere, keilformige, bis gegen die Hälfte vor
ihrer Mitte eingeschobene Hinterhauptsschild (Os occipitale superius) und reichen bis über dessen Mit-
telpunkt, indem sie sich an das obere Schulterschild (Os suprascapulare) lehnen; mit ihren vorderen,
gleichfalls zugespitzten Enden, umfassen sie das kleinere, längliche mittere Stirnschild (Os ethmoideum)
und dringen zwischen die eigentlichen Stirnschilder (Ossa frontalia prineipalia) , aber nicht bis zu
ihren Mittelpunkten vor. Die Mittelpunkte der Scheitelschilder stehen sehr genähert, und ihre Entier-
nung von einander ist 2 Mal in jener vom äusseren Rande der Schläfenschilder enthalten. Zu beiden
Seiten der Scheitelschilder liegen die kürzeren, den Kiemendeckel begränzenden Schläfenschilder, welche
sich mit ihren hinteren Enden an das obere Schulterschild, mit ihren vorderen an die hinteren und
eigentlichen Stirnschilder (Ossa frontalia posteriora et prineipalia) reihen. Ihre Enden sind tief, beinahe
gabelförmig eingeschnitten, und einige wenige, mit grauen Schleimdrüsen ausgefüllte Zwischenräume, sind
an ihrer inneren Seite, zunächst der Scheitelschilder gelagert. Ihre Mittelpunkte stehen viel weiter nach
vorwärts, als jene der Scheitelschilder, und ihre Entfernung von diesen, ist um die Hälfte grösser, als die
Entfernung der beiden Mittelpunkte der Scheitelschilder voneinander. Die langen, schmalen, eigentlichen
Stirnschilder, welche durch die vorderen Enden der Scheitelschilder, und durch den mitteren, oft getheil-
ten Stirnschild gänzlich getrennt sind, schieben ihre hinteren Enden zwischen die Scheitel- und Schläfen-
schilder ein, und reihen sich seitlich an die vorderen und hinteren Stirnschilder (Ossa frontalia anteriora
et posteriora), von denen die hinteren, mit ihrem spitzen hinteren Ende in den Ausschnitt der Schläfen-
schilder passen. Die stark erhabenen Mittelpunkte der eigentlichen Stirnschilder sind viel weiter auseinan-
der gestellt, als jene der Scheitelschilder , und bilden mit diesen, in der Mitte des Scheitels, eine ziemlich
schmale, starke rinnenförmige Vertiefung, welche zwischen den Scheitelschildern mehr hervortritt. Das
obere Schulterschild, welches den übrigen Kopfschildern ähnlich gebildet ist, ist von länglicher Gestalt,
schliesst mit seinem vorderen spitzen Ende, dicht in den hinteren Ausschnitt der Schläfenschilder, mit sei-
nem hinteren, meist mit einer eingreifenden Spitze an die Seiten des ersten Rückenschildes, und lehnt sich
eben so dicht an den Hinterhauptsschild und die Scheitelschilder an. Das eigentliche Schulterschild (Os sca-
pulare) gleicht einem ziemlich regelmässigen Dreiecke mit nach abwärts gerichteter Spitze, ist doppelt so
gross, als die grössten Schilder der Seitenlinie und legt sich mit seinem geraden oberen Rande, nicht dicht
an das obere Schulterschild an. Es ist rauh, und mehr unregelmässig gefurchet, als gestrahlet. Das Kie-
mendeckelschild (Operculum) liegt am oberen Rande des Kiemendeckels, dem eigentlichen Schulterschilde
gegenüber. Es bildet eine unvollständige Scheibe, von deren beiden nach vorwärts gekehrten Drittheilen der
untere gänzlich mangelt, und der obere nur zur Hälfte vorhanden ist; ist rauh, und nur gegen die Brust-
flosse zu deutlicher gestrahlet. Die Seitenschilder der Schnauze sind ziemlich dicht ineinander verschmolzen
und haben nur sehr wenige Schleimdrüsen zwischen sich und den Schildchen, welche die Oberseite der
Schnauze decken. Die ganze Unterseite der Schnauze, mit Ausnahme der Knochenleiste, ist sehr dicht mit
selehen Schleimdrüsen übersäet. Auch um die Augen sind einige derselben, so wie zwischen den eigentli-
chen und den vorderen und hinteren Stirnschildern gelagert. Höchst ausgezeichnet ist bei dieser Art die Kno-
chenleiste auf der Unterseite der Schnauze, welche sich von der Spitze derselben gegen die Bartfäden zu
allmälig verschmälert und hier dreimal gänzlich unterbrochen wird; so dass sie nur in Gestalt von drei
knorpeligen Warzen erscheinet, von denen sich zwei vor den Bartfäden, und eine hinter denselben befindet.
Bei getrockneten Exemplaren treten aber nur zwei dieser Warzen in der Gestalt von Knochenzähnen hervor;
indem die erste, nur durch eine seichte Vertiefung getrennte, in die Knochenleiste verschmilzt. Die Barttü-
den sind dem Munde näher gestellt als der Schnauzenspitze, und ihre Entfernung von diesem beträgt nicht
12”
282 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER,
ganz den dritten Theil der ganzen Schnauzenlänge. Sie sind ziemlich lang, an der inneren Seite, gegen die
Spitze zu, mit sehr kleinen, fransenähnlichen Anhängen versehen, etwas zusammengedrückt und glatt. Die
äusseren sind länger als die inneren, und reichen zurückgelegt bis zum Munde. Die mitteren stehen dem
Munde etwas näher, nnd ihre Entfernung von den äusseren verhält sich zu ihrer eigenen Entfernung von-
einander, wie 1 zu 1%. Der Mund ist nur von mässiger Grösse und etwas schief gestellt; so dass der
rechte Mundwinkel von der Schnauzenspitze entfernter steht, als der linke. Den knorpeligen Mundrand
umzieht ein etwas fleischiger, schwach erhabener, faltiger Lippenwulst, welcher am Oberkiefer schmal,
nur sanft eingebuchtet, aber keineswegs eingeschnitten oder getrennt, am Unterkiefer hingegen breit, und
durch einen tiefen Einschnitt in der Mitte vollkommen getrennt ist; dessen Hälften aber dicht aneinander
stossen ?). Die Augen sind klein, beinahe rnnd und von gleichem Durchmesser, und dieser ist 3Y, Mal in
der Entfernung beider Augen voneinander enthalten. Sie sind so gestellt, dass der hintere Augenrand bei-
nahe um die Hälfte des Durchmessers des Auges, vor der senkrechten Linie des vorderen Mundrandes zu
stehen kommt. Die Iris ist gelb, bisweilen gelblich - silbern, oberhalb bräunlich. Die Nasenlöcher sind klein
und eiförmig; die unteren, deren Grösse %/, des Augendurchmessers beträgt, sind flach; die oberen, wenig
kleineren, von einem schwachen Wulste begränzet.
Der Leib ist nicht besonders gestreckt , nur wenig höher als breit, und sein grösster Diedliliaeiuee
ist 10, Mal in der ganzen Länge des Thieres enthalten. Er ist mit fünfLängsreihen schwacher, doch sehr
nahe aneinander stehender Knochenschilder besetzt. Die Haut in den Zwischenräumen ist mit sehr kleinen,
beinahe gleichgrossen, nach rückwärts kammförmig gezähnten Knochenschüppchen, welche auf dem Bauche
zu kleinen rauhen Punkten werden, dicht übersäet. Auch sind die bei anderen Arten gewöhnlich glatten
Stellen hiervon nicht ganz befreit. Die Zahl der Rückenschilder wechselt zwischen 11 und 14, nach Pal-
las ?) und Gmelin ®) bis 15, nach Lepechin selbst *) bis 17. Ihre Basis ist sehr breit, bald herzför-
mig, bald dreieckig, und nur das letzte Schild gegen die Rückenflosse zu ist rautenförmig. Sie sind strah-
lenförmig gerippt und mit einer stark erhabenen, scharfen, glatten, schief aufsteigenden Schneide versehen,
welche vor ihrem sie endigenden, nach rückwärts gekrümmten, spitzen, langen Haken, etwas ausgehöh-
let ist. Das erste Schild ist das grösste und schliesst dicht an das Hinterhauptsschild an, mit welchem es
eine fortlaufende Schneide bildet. Das fünfte, sechste und siebente, sind am höchsten gestellt. Übrigens sind
alle Rückenschilder sehr dicht an einander gereihet, und je näher sie der Rückenflosse stehen, desto kleiner
und schmäler werden sie. Bei ganz alten Thieren sind auch das zweite, dritte und vierte Schild kleiner als die
drei folgenden. Zuweilen finden sich noch zwischen dem letzten Rückenschilde und der Rückenflosse einige
flache, unregelmässige Knochenschilder. Die Seitenlinie trägt 6066, nach Pallas °) bis 67, nach Lepe-
chin ©) bis 70, sehr dicht aneinander gereihte, strahlenförmig gestreifte Knochenschilder , welche die
Gestalt einer schiefen, langgezogenen Raute haben, und mit einem scharfen Kiele versehen sind, der in
eine nach rückwärts gerichtete Spitze ausgeht. Die Bauchschilder, 11__14, nach Gmelin 7) von 10 nach
Brandt selbst ®), bis 18 an der Zahl, sind etwas weiter auseinander gestellt, sehr klein, mehr oder we-
niger herzförmig, gestrahlt, und mit einer nach rückwärts in eine kleine Spitze auslaufenden Schneide
versehen. Zwischen dem After und der Afterflosse liegen 3__4 sehr lange und schmale, eiförmige, unbe-
waffnete Schildchen. Der Raum zwischen der Rücken- und Schwanzflosse ist ohne Schildchen. Die Deck-
schilder der Schlüsselbeine sind durch den starken Kiel höchst ausgezeichnet, und bei sehr alten Thieren
kaum gestrahlet. Ihre Mittelpunkte stehen kaum entfernter , als die vorderen Stirnschilder , deren Entfer-
nung nicht ganz %, des grössten Leibesdurchmessers beträgt.
1) Bei troekenen und Weingeist- Exemplaren stehen die beiden Lippenhälften des Unterkiefers durch die Zusam-
menziehung weit auseinander.
?) Zoographia rosso - asiat. T. III. p. 105.
®) Reised, Russl. B. III. p. 234.
*) Lepechin, Tageb. e, Reise d, versch. Provinz, d, russ. Reich, B. I. S. 154.
5) Pallas Z, cit. p. 105,
6) Lepechin I, c. p. 154,
7) Gmelin I. c.p. 234,
®) Brandt und Ratzeburg. Medic. Zool. B, II. p. 28. . . pi
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER, 283
Brust-, Bauch- und Afterflosse sind länger als breit. Die Länge der ersteren übertrifft bei weitem
den grössten Durchmesser des Leibes und ihr starker Knochenstrahl verliert sich nur kurz vor ihrem Ende.
Jene der Bauchflosse ist beinahe 2 Mal in der Entfernung der Schnauzenspitze vom vorderen Augenrande
enthalten, eben so wie jene der Afterflosse in der Entfernung der Schnauzenspitze vom vorderen Mundrande.
Sie sind daher verhältnissmässig lang und schmal. Die Entfernung der Afterflosse von der Schwanzflosse
kommt der Länge ihrer eigenen Basis gleich und ihr vorderer Rand steht der Mitte der Rückenflosse beinahe
senkrecht gegenüber. Die Rückenflosse ist abhängig, stark ausgeschweift, und ihre Länge, welche die
Breite ihrer eigenen Basis etwas mehr als zur Hälfte enthält, ist nur wenig kürzer als die Afterflosse. Die
Schwanzflosse ist stark ausgeschweift, der obere Lappen derselben lang, schmal und sichelförmig zuge-
spitzt, der untere beinahe um die Hälfte kürzer, breit und spitz. Die hinteren Flossen haben jede zu
Anfang ausser den gezähnelten Stützen ein sie deckendes schmales Schild. Die Brustflossen enthalten 1 star-
ken Knochenstrahl, keinen ungetheilten und 24 getheilte Gliederstrahlen; die Bauchfiossen 9 Vorderstü-
tzen und 13 getheilte Strahlen; die Afterflosse 9 Vorderstützen und 14 getheilte Strahlen; die Rücken-
flosse 13 Vorderstützen und 28 getheilte Strahlen; und die Schwanzflosse am oberen Lappen 33, am unte-
ren 1 rderstützen und 67 getheilte Strahlen.
Der Obertheil des 'Thieres ist bräunlich, der Untertheil und die Knochenschilder sind von gelblichweis
ser Farbe.
Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen durch eine etwas niederere Stirne und eine verhält-
nissmässig längere, auch an der Spitze dünnere und mehr nach aufwärts gebogene Schnauze *).
Unierschiede der jüngeren Thiere.
Ein Exemplar von einem Fuss.
Die Schnauze ist etwas länger zugespitzt und sehr wenig nach aufwärts gebogen. Die Schilder des Ko-
pfes sind noch nicht durch eine besondere Abgränzung gesondert, und ihre Strahlenfurchen ineinander flies-
send; so dass jene von der Stirne kommenden bis zur Schnauzenspitze reichen, und ihre Vertiefungen sind
mit einer schleimigen Haut überkleidet, welche unter der Luppe schwarz punktirt erscheinet. Die vier er-
habenen Mittelpunkte in der Mitte des Scheitels stehen ziemlich in gleicher Entfernung voneinander. Der
grösste Durchmesser des Leibes ist 10 Mal in der ganzen Körperlänge enthalten. Die 12 Rückenschilder
stehen sehr gedrängt und von ihren scharfen sie endigenden Dornen, ragt der erste mehr gerade stehende,
über die anderen hervor. 59 kleine, aber scharf bedornte und gegen den Schwanz zu gefranste Seitenschil-
der stehen so dicht aneinander, dass sie sich zu decken scheinen. Eben so dicht stehen die gleichfalls scharf
bedornten Bauchschilder. Die Brustflosse ist fast noch ein Mal so lang als der grösste Durchmesser des Lei-
bes. Sie enthält nebst dem starken Knochenstrahle, 3 ungetheilte Strahlen. Die Schwanzflosse ist wie bei den
Alten ausgeschweift.
Ausmass der einzelnen Theile.
Totallänge 25 Tr. A Mt ac, u RS TEEN 3 ET Du, BR ie ar „gr. gm
Länge des Kopfes bis zum unteren Winkel des Schulterschildes ar sau gie Pate, Bear "a 15 Yuikla teile A iie ur. 3 ZIQlER
Breite des Kopfes am obersten Rande der Kiemenspalte » » » +... - a ee ee li iv...
Breite des Kopfes zwischen den Augen . ..... ee ee TE a re He li
Hoberdes Hoptesuber den Augen » I. 2! . N IN lern BE ZU SE.
Länge der Schnauze bis zum hinteren Augenrande » +» : : 2: 2er... a u EIER a iur AL
Länge der Schnauze bis zum vorderen Mundrande -» » - : 2 see ernennen u
Breite der Schnauze uber den Bartfadn I. N. 2200er a
Höhe der Schnauze über den Bartfäden » « » x» 2... FE LTE EEE. ACC, Y we
Länge der äusseren Bartfäden » « » .. 0.2 0 .Ww in .. BREI A A Beh 9"
Entfernung der mitteren Bartfäden von der Sehnauzenspitze »- - - + rer... La 2 Sr SER Br OaBE 67
Entfernung der mitteren Bartfäden vom vorderen Mundrande : - » - rer e en ennnen a
4) Brandt und Ratzeburg, Medice. Zool. B. II, 8. 28,
234 FITZINGER UND HECHEL, GATTUNG ACIPENSER,
Querdurchmesser des Mundes » « » » » nie ri ee le ans Dorn ee 7
Grösster Durchmesser des Lelbes. = :- + | ireiamaslesimm m. wuslıuchn, Melh, Gar nut. de a ee "Ir un
Geringster Durchmesser.des Leibes.. 0. dans niet ee vn ae Bor); 3 ARABIEN Kl Ar
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Breite der Brustllossen 0 m 2
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Länge der Rückenflosse -.»:» ::». en a Ya tan a a ea duale. Zus ae DL
Breite der Buokanflosse, » ausuzur sieh Mase Ye sup a 0, ale aan 70 A ernst EEE
Länge des oberen Lappens der Schwanzflosse - « *» « «.v... We... 00 00 00 0 0 o.. „ 5» Laune
Länge des unteren Lappens der Schwanzflosse » » + + + + - Ka ee Er Er Er Er er ei iu
Der Sterlet ist in der alten Welt zu Hause; aber eine der verbreitetsten Arten in derselben. Sein
Hauptwohnsitz sind das schwarze und azow'sche Meer und der ca spische See, von wo aus er
ih die sich dahin ergiessenden Flüsse aufsteigt. Aus dem schwarzen Meere zicht er in die Donau
und von dieser in die SaveundDrau, und durch die Theiss bis in die Samosch und N Y
eben so in die Waag; ferners in den Dnieper und Dniester. Aus dem azow’schen Meere gelangt
erin den Don, und aus dem caspischen See durch die Wolga bis in die Kama und Oka; ferners
in den Ural, die Emba, den Sifidrud, dieKuma, Swidura, den Koisu und Samur, und wahr-
scheinlich auch in den Terek und den Kur, wiewohl Güldenstädt !) sein Vorkommen in diesen bei-
den letzteren Flüssen läugnet. Nicht minder ist der Sterlet im arktischen Oceane heimisch; von
welchem er in den Ienisey und durch den Ob in den Irtisch und den Tom hinaufzieht. Auch soll er
im Baikal-See sich finden und den Flüssen, welche sich dahin ergiessen, als der oberen Angara, der
Selenga und dem Bar gusin. Sehr zweifelhaft ist sein Vorkommen in der Ost-See ?), welche Angabe
sehr wahrscheinlich auf einer Verwechslung mit A. Sturio im jugendlichen Zustande beruhet. In den La-
doga-See und die Newa wurdeer erst in neuerer Zeit durch Fischer gebracht, welche daselbst Schiffbruch
litten. Friedrich der Grosse liess ihn in den Madui-Seein Pommern, so wie in den Küstri-
ner Stadtgraben, und Friedrich der Erste, König von Schweden, in den Mälar-See, oder wie
Pallas gegen Linne& behauptet, in den Hamarby-See verpflanzen.
Die Verbreitung des Sterlets reicht daher vom 32. bis zum 130. Grade östlicher Länge, und vom
35. bis zum 70. Grade nördlicher Breite.
Er macht eben so wie die anderen Stör - Arten seine Wanderungen in die Flüsse und erscheint daselbst
ungefähr gleichzeitig mit dem Güldenstädt’schen Stör; also später als der Hausen und früher als
der Sternstör. Vorzüglich liebt der Sterlet weichen Grund und sollnach Marsigli im Frühjahre ins
Meere wandern und im April laichen. Er ist eine der schr wenigen Arten dieser Gattung, welche auch im
ganz jugendlichen Zustande in Flüssen getroffen werden.
Er wird selten über zwei Fuss, nach Güldenstädt °) bis drei Fuss lang. Ein Sterlet von 2; Fuss
wiegt ungefähr sechs Pfunde. Er kann daher höchstens ein Gewicht von acht Pfunden erreichen; und es ist
unbegreiflich, wie Pallas *) von einem Gewichte von 15__20 Pfunden sprechen kann’, das er dem Ster-
let zuschreibt. Dass seine Angabe °) von vier Fuss langen und 229 Pfund ! schweren Sterleten, welche als
Seltenheit im Tom vorkommen sollen, eine andere Art, wahrscheinlich A. Güldenstädtii betreffe, ist
ausser allem Zweifel; doch auch hier beruhet die Angabe des Gewichtes offenbar auf einem Irrthume.
In der Donau findet er sich regelmässig nur bis Wien, steigt aber auch nicht selten bis über Pas-
sau auf. Im Jahre 1673 wurde ein Exemplar selbst bei Stepperg in Baiern gefangen ©). Der Sterlet
1) Güldenstädt Reis. B. I. p. 173. u. Nov. Comment, Petrop. T. XV. p. 518.
?) Bloch Naturg. d. Fisch. Deutschl, B. III. p. 126. _ Wulff, Ichth. p. 17.
3) Güldenstädt Nov. Comment. Petrop. T. XVII, p. 518, Zr de
#) Pallas Zoogr. rosso -asiat. T. III, p. 10%.
5) Pallas/.c. p. 10%,
6) Schrank, Fauna boica. T, I, P. II p. 306.
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG AGIPENSER, 285
wird häufig in Ungarn und Oesterreich gefangen und nach Wien zu Markte gebracht; nie aber über
7 und meist nur unter 3 Pfunden. Seine er Grösse ist 14__16 Zoll. Ganz junge gehören zu den
grössten Seltenheiten.
Das kaiserl. zoologische Museum zu Wien besitzt eine Reihe von Exemplaren von 4 bis 2’ 4 Länge.
Acipenser Aleutensis. Filz.
Corporis latera grisea, areis nigris transversim liturata, alboque maculata. Abdomen al-
bum. Cauda flava. Cirri anteriores crocei, posteriores albi.
Acipe nserrutheno affinis, Pallas. Zoograph. rosso-asiat. T, IIL p. 107, (Nach dem Manuscripte
von Merk.)
Acipenser? (dem Sterlet ähnlich.) Brandt und Ratzeburg, Medic. Zool. B. II. S. 25. Note.
- »Koshadang- witsch. Aleut. Pall.
- Beschreibung. (Nach Merk bei Pallas.) Die Iris ist gelblich-silbern, mit einem braunen Strei-
fen zu beiden Seiten , vor und hinter der Pupille.
eib ist mit fünf Längsreihen von Knochenschildern besetzt. Die Zahl der Rückenschilder beträgt
13__15, jene der Seitenschilder 60__62, und die derBauchschilder 14__16. Zwischen dem After und der Af-
terflosse befinden sich 1__3, ja selbst 10 Schildchen,
Der Körper ist an den Seiten grau, der Quere nach mit schwarzen Ringen und weissen Flecken be-
setzt. Der Untertheil ist weiss, der Schwanz gelb. Die vorderen Bartfäden sind saffrangelb, die hinteren
weiss.
Der aleutische Stör gehört wahrscheinlich nur der neuen Welt an, wo ersich in der Nordsee an
den Küsten der aleutischen Inseln im Westen von Amerika findet.
Die Exemplare, nach welchen Merk seine Beschreibung entwarf, wurden in einer Bucht der Insel
Canaga gefangen.
Seine Verbreitung mag sich daher auf den 190. — 220. Grad östlicher Länge und den 50. bis 60. Grad
nördlicher Breite beschränken.
Acipenser maculosus. Le Sueur.
Rostrum valde longum, antice rotundatum. Cirri ori BEOIOIEB> quam apici rostri. Os
magnum. Scuta dense adposita.
Junges Thier: Bauchschilder stark.
Acipenser maculosus, Le Sueur. Transactions of the american philosoph. Society helt at Philadelphia
New - Series. Vol.I. p. 393. _ Cuvier. Regne anim, ed. 2, T. II. p. 380. Note, _ (Gefleckter Stör.)
Brandt und Ratzeburg. Medic. Zool, B. II, S. 28. Note. — Lovetzky. Diagn. Pisc.ad gen. acipenserin, per-
tin. Nouv, Mem. de la Societ. des Naturalist, de Moscou. T. III. p. 257.
Accipenser maculosus, (Spotted Sturgeon.) Rafınesque. Ichthyolog. Ohiens. p. 79.
Beschreibung. (Nach Le Sueur und Rafinesque.) Der Kopf ist 4 Mal in der ganzen Länge
des Körpers enthalten, zwischen den Augen breit und vertieft, und mit einer sehr langen, vorne abgerun-
deten Schnauze versehen. Die Knochenleiste auf der Unterseite der Schnauze ist schwach. Die Bartfäden
stehen dem Munde näher als der Spitze der Schnauze und sind gleichweit von einander entfernt. Der Mund
ist gross, Die Augen sind gross und länglich. Die Iris ist gelb. Das obere Nasenloch ist klein und länglich,
das untere grösser und länger.
Der Leib ist mit fünf Längsreihen von Knochenschildern besetzt, welche sehr nahe aneinander gerei-
het sind. Die Haut in den Zwischenräumen ist mit kleinen, nach hinten zu spitzen, einzeln oder gruppen-
weise stehenden Rauhigkeiten bedeckt. Die Rückenschilder, 13 an der Zahl, sind beinahe dachziegelartig
übereinander liegend, rauh und gestrahlt, und mit scharfen, nach rückwärts in eine Spitze ausgehenden
Kielen versehen. Die Seitenlinie besetzen 33 _35 ähnliche Knochenschilder; den Bauch 10, von ansehnli-
cher Grösse und derselben Bildung, welche jedoch sehr genähert stehen und von denen die beiden ersten
in eines verbunden sind.
Die Brustflossen sind gross und breit. An der Basis der Bauch-, After-, Rücken- und Schwanzflosse
286 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER.
befindet sich ein einfacher Schild. Die Brustflossen enthalten 45__48, die Bauchflossen 30__35, die Afterflosse
25, und die Rückenflosse 45 Strahlen.
Das Thier ist röthlich- olivenfarben mit schwarzen Flecken. Die Knochenschilder sind von derselben
Färbung.
Der gefleckte Stör gehört ausschliesslich der neuen Welt an, wo er aus Fe atlantischen
Oceane durch den mexicanischen Meerbusen in den Ohio steigt.
Seine Verbreitung scheint sich nur auf den 280. bis 300. Grad östlicher Länge und den 24. bis40. Grad
nördlicher Breite zu beschränken.
Seine Lebensweise ist unbekannt; man weiss nur, dass er so wie die N Störarten, und zwar
auch selbst im jugendlichen Zustande in die Flüsse zieht.
Er soll nicht über 2 Fuss lang werden, und ist überhaupt selten.
Das Museum der Akademie der Naturwissenschaften zu Philadelphia besitzt 2 Exemplare, von7‘
6. und 14“ 6“ Länge,
Acipenser oxyrhynchus. Mitchill. Ale:
Rostrum longum, acutum. Os parvum. Scuta fere dense adposita.
Altes Thier: Bauchschilder stark.
Acipenser oxyrinchus, (Sharp-nosed Sturgeon.) Mitchill, Transactions of theliterary and philosoph.
Society of New- York. Vol.I. p. 462. — Le Sueur. Transactions of the american philosoph. Society
helt at Philadelphia. New - Series, Vol, I.p. 394.
Accipenser oxyrinchus. Rafınesgqne. Ichthiyolog Ohiensis.p. 79,
Acipenser oxyrhynchus. Cuvier. Regne anim. ed.2. T. II, p. 380. Note. _ Lovetzky. Diagn. Pisc, ad
gen, acipenserin, pertin. Nouv, Mem. de la Societ, des Naturalist. de Moscou. T, III. p. 257.
Acipenser oxyrrhynchus, (Der spitzschnauzige Stör) Brandt u. Ratzeburg. Medic.Zool, B. Il. 8.28 Note
Beschreibung. (Nach Mitschill und Le Sueur.) Der Kopf ist ungefähr 4 Mal in der ganzen
Länge enthalten, doch verhältnissmässig etwas kürzer alsbei A.maceulosus, undmiteiner spitzen Schnauze
verschen. Den Scheitel decken grössere Knochenschilder, die Oberseite der Schnauze kleine Knochenschild-
chen. Die Knochenleiste auf der Unterseite der Schnauze ist stark. Der Mund ist eng. Die Augen sind kleiner
alsbei A.maculosus. Die Iris ist golden.
Der Leib ist mit fünf Längsreihen von Knochenschildern besetzt, welche ziemlich nahe aneinander
gereihet sind. Die Haut in den Zwischenräumen ist rauh, durch kleine kristallähnliche Knochenspitzen,
welche nach rückwärts gerichtet sind. Die Zahl der Rückenschilder ist 10. Sie sind strahlenförmig gerippt,
gekielt, und enden nach rückwärts in eine Spitze. Die vorderen und hinteren nehmen allmälig gegen die
Mitte des Rückens an Grösse zu; die drei mittelsten sind am grössten. Die Seitenlinie trägt 25 Schilder,
welche eben so wie die Rückenschilder gestrahlt, und mit einem nach rückwärts in eine Spitze endenden
Kiele versehen sind. Die Bauchschilder, 9 an der Zahl, sind den Rückenschildern ganz ähnlich gebildet.
Die Brustflossen sind klein. An der Basis der Bauch-, Rücken- und Schwanzflosse befindet sich ein
doppelter Schild. Die Brustflossen enthalten 36__38, dieBauchflossen 28__30, die Afterflosse 23__25, und die
Rückenflosse 38 Strahlen. &
Die Farbe des Rückens ist gelblich - olivengrün, jene des Bauches weiss. Unter jedem Schildchen der
Rücken- und Seitenreihe befindet sich ein schwarzer Fleck.
Der spitzschnauzige Stör ist ein Bewohner der neuen Welt. Er gehört dem atlantischen
Oceane an, und steigt aus demselben in den Delaware und Hudsonsfluss.
Er scheint nur zwischen dem 300. und 310. Grade östlicher Länge, und dem 35. und 45. Grade A d-
lich er Breite vorzukommen.
Von seiner Lebensart ist nichts weiter bekannt, als dass er in die Flüsse zieht. ’
Er soll eine Grösse von 5 Fuss erreichen. Seine gewöhnliche Grösse beträgt 3_—_4 Fuss.
Er scheint sehr häufig zu seyn, denn er wird jährlich in Menge nach Albany zu Markte gebracht.
»
A
5 Fr 2 2% b
_ FITZINGER UND HECKEL , GATTUNG ACIPENSER. 287
. » IH. sAbtheilung: Helopes.
Scuta dorsalia antice declivia, postice altissima, in acumen desinen-
tia, ad basin acuminis usque aperta. Cutis squamulis osseis parvis et
majusculis, pectinatis, et scutulis majoribus stellulatis obtecta. Cirri
plices. Labium inferius incontinuum, seu labii solaque rudimenta
in utroque oris angulo.
14
Acipenser stellatus. Pallas.
Tab. XXVI. Fig. 6. Tab. XXX. Fig. 13__14.
Centra scutorum temporalium a rostri apice magis remota, quam centra Scutorum parieta-
lium. Cirri reclinati oris marginem minime attingentes. Labium superius sinuatum, incisura nulla.
Oculi magnitudine inaequales, sinister multo minor. Centra scutorum claviculas tegentium minus
remota, quam centra scutorum frontalium anteriorum.
(Stirne gewölbt, mässig ansteigend. Schnauze sehr lang, schwertförmig, schmal, spitz. Bartfäden
von der Schnauzenspitze viel entfernter stehend als vom Munde. Mund mässig. Erstes Rückenschild von
dem Hinterhauptsschilde entfernt. Bauchschilder stark.)
Altes Thier: Schilder weit voneinander entfernt.
Junges Thier: Schilder dicht aneinander stehend.
’EAAop, Aristoteles. Hist. animal, L. II. c. 43. _ Dorion, bei Athenaeus. L. VII.
Elops. Ovid. Halieut. v. 132. _ Columella, Zib. VIII, c. 16.— Aelian, Zib. VIII. ce. 28. — Plinius. Hist. nat,
Lib. XXXIL, c. 54,
Elops Rhodius. Varro, Lib. II. c. 6. _ Gellius. Lib. VII. c. 16.
HusoVI. Antaceusrostratus, Marsigli. Dazubius Pannonico - Mysicus. T. IV. p. 37. tab. 12. Fig. 2.
‚Acipenser, rostro graciliori et longiori, ad sextam partem suae extensionis; dorso ossium ordine serrato ;
in ventre ossibus carens, ad similitudinem praecedentis (scil, A. Güldenstaedtii) stellatus. Klein, Hist,
Pisc. Miss. T. IV. p. it. Nr. 7.
Seurug’a: Acipenser restro spatulato subrecurvo, diametro oris transverso sextuplo longiore, cirris ori
propioribus,, labiis integris. Güldenstaedt, Nov. Comm, Petrop. T. XVI. p. 533.
Die Sewrjuga, Lepechin, Tageb. e. Reis. d. versch. Prov. d, russ. Reich. B, I. S, 156, Taf. 10. Fig. 1. 2.
Acipenser stellatus. Pallas, Reise. B. I, S.131 und Anhang S. 460. Nr.20. _ Gmelin, Linne. Syst.
nat. ed. XII. T. I. P. III, p. 1486, Nr.5. (Mit Ausnahme der Varietät £.). _— Schneider. Bloch. Syst.
Ichthyol, p.348 Nr.5. _ (Stellated Sturgeon,) Shaw. General Zoology. Vol, V, P, II. p. 378. (mit Aus-
nahme des Synonyms: Acipenser Koster.) _ (Sireg — tsillagos.) Reisinger. Pisc. ag. dulc, Hungar. p.
92. _ Fitzinger. Prodr. e. Faun. v.Oesterr. Beiträge z. Landeskunde Oesterr. B. I. S. 340. _ (Gesternter
Stör. Langrüssliger Stör. Scherg.) Brandt und Ratzeburg. Medic, Zool. B. II. 8.25. Tafel 3. Fig. 3. G.
OWH.IK.L. $.351, 352%. _ Lovetzky. Diagn. Pise. ad gen. acipenserin. pertin. Nouv. Mem.de la Societ, des
00 Naturalist. de Moscou. T. IH. p- 262. Tab. 13. Fig. 4, und1. « (Jünger.)
Acipenser stellatus donensis. (Aufder Tafel Acipenser donensis,) Lovetzky, Diagn. Pisc, ad gen.
‚acipenserin, pertin. Nouv, Mem, de la Societ, des Naturalist. de Moscou, T. ILL. p. 263. Tab, 19, Fig. 1.
(Sehr alt.)
TE ZEN
| Acip ense r Helops. Pallas. Zoograph. rosso-asiat. T. III. p. 97.
| Acipenser helops. (Le Scherg des Allemands, Sevreja des Russes.) Cuvier. Adgne anin, ed, 2.
| IS PIL. p. 380. vie
| Acipenser rostro acuto corpore tuberculis spinosis aspero. Kramer. Elenchus Plant. et Animal, Austr. p.
| 383. Nr. 3, (Mit Ausnahme der Synonyme von Gesner, Aldrovand, Willouglby, Rajus und Linnc.)
|
Acipenser Sturio, Meidinger. Icon. Pisc. dustr. Dec.V. (Mit Ausschluss aller Syıonyme bis auf jenes von
I, Kramer.)
. .bausa Georgianis, Kilischebalyk Turcarum. La Mottraye. itin. T. Il. p. 83, .
_ Acipenser Hungarorum Sörcg. Grossinger. Hist. pııys. regn. Hung. T. III. p. 88-
LAcipe nsereetoile. Lacepede. Hist. nat. des Poiss. T. I. p. 439. _ Diction, class, d’hist, nat. T, VI. p. 318.
| LAcipensere Seuruga. Diction. class. d’hist, nat. T. VL. p. 318.
| Acipenser rostratus Heckel. Msept.
43
2 |
238 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER,
ar
u“ Monstrosität mit besonders stark entwickelten Haken.
Varietas Acipenseris stellati oppido rara descripta. Lepechin, Nova Acta Academ. Petropol, T. IX. Hist. p.35.
Tab. A.
Acipenser Ratzeburgii. (Der Ratzeburg’sche Stör.) Brandt und Ratzeburg. Medic. Zool. B.II. 5.351. Tafel I. a.
Fig. 3. 5.352.
Zoochul. Kalm. Gmel. _ Tshuochul, Zoochur und Zachur, Kalm, Pall. _ Dsümchi oder Dshügi. Ar-
men. und Georg, Pall.__ Lausa. Georg. Pall. _ Kilische balyk, Türk. Pall._ Siurink. Tatar, Gmel, _
ryk. Tat. Pall, _ Sewrjugha und Pestrugha. Russ. Pall.__ Pasterma. Rascian, Fitz. _ Schereghi. Rascian.
Pall. _ Schereck. Hung. Pall. _ Söreg oder Sörege. Hung. Grossing. _ Scherk oder Scherg, Schirk oder
Schirnkl. Oesterr, Fitz. _ Schörgel, Sternhausen, Schitznasen und Lachsstöhr, Deutsch. Grossinger.
Literatur der Anatomie.
Marsigli Danubius Pannonico- Mysicus. T. VI. tab. 21. Fig. 3. 4. (Magen.) Fig. 6. (Herz.)
Pallas Zoographia rosso-asiat. T. III. p. 102.
Brandt und Ratzeburg. Medic. Zool, B. II. $. 27. 353, 354. Tafel.1. Fig. A. (Schädel.)
Beschreibung. Der Kopf ist ziemlich schmal, mit dem Leibe von einerlei Durchmesser und 4%
Mal in der Totallänge des Körpers enthalten. Er ist mit einer gewölbten,, gegen den Rücken zu mässig an-
steigenden Stirne und einer sehr langen, dünnen und schmalen, zugespitzten, abgeflachten, schwertförmigen
Schnauze versehen, welche schon von ihrer Basis an etwas nach aufwärts gebogen, an ihrer Spitze abge-
stumpft und 5 Mal so lang ist, als der Querdurchmesser des Mundes. Den Scheitel decken sieben grosse,
rauh und regelmässig gestrahlte, in ihrer Mitte stark erhabene, harte Knochenschilder und ein kleines, oft
getheiltes, flaches Zwischenschild, welche sehr dicht aneinander schliessen und fast gar keine Zwischen-
räume zeigen; die Oberseite der Schnauze , mehrere kleinere ähnlich gebildete längere und schmälere, sehr
dicht aneinander schliessende Knochenschildchen, welche bis an die weiche Schnauzenspitze reichen, gegen
dieselbe an Grösse abnehmen, aus ihren Mittelpunkten zartere Knochenstrahlen senden und nur gegen den
Schnauzenrand einige Schleimöffnungen zwischen sich haben. Die beiden grössten, in der Mitte des Kopfes
liegenden Scheitelschilder (Ossa parietalia), welche sich seitlich an die Schläfenschilder (Ossa mastoidea)
reihen, sind die längsten und schmalsten. Ihre hinteren abgerundeten Enden, welche sich an das obere Schul-
terschild (Os suprascapulare) lehnen, umfassen das kleinere, keulenförmige, bis über die Hälfte vor ihrer
Mitte eingeschobene Hinterhauptsschild (Os oceipitale superius) und reichen so weit als dasselbe; mitihren
vorderen, schief zugespitzten, längeren Enden, umfassen sie das kleinere, längliche mittere Stirnschild
(Os ethmoideum) und dringen zwischen die eigentlichen Stirnschilder (Ossa frontalia prineipalia) bis auf
die Hälfte ihrer Länge und zu ihren Mittelpunkten vor. Die Mittelpunkte der Scheitelschilder stehen genä-
hert, und ihre Entfernung voneinander ist 1%, Mal in jener vom äusseren Rande der Schläfenschilder ent-
halten. Zu beiden Seiten der Scheitelschilder liegen die kürzeren, an den Kiemendeckel gränzenden Schlä-
fenschilder, welche sich mit ihren hinteren Enden an das obere Schulterschild, mit ihren vorderen an die
hinteren und eigentlichen Stirnschilder (Ossa frontalia posteriora et principalia) reihen. Ihre Enden sind
tief eingeschnitten und ihre Mittelpunkte stehen etwas weiter zurück, als jene der Scheitelschilder. Die Ent-
fernung dieser, beinahe am äusseren Rande der Schläfenschilder liegenden Mittelpunkte, von jenen, be-
trägt mehr als 1") der Entfernung der Mittelpunkte der Scheitelschilder. Die langen, schmalen eigentlichen
Stirnschilder, welche durch die vorderen Enden der Scheitelschilder und durch den mitteren, getheilten
Stirnschild gänzlich getrennt sind, schieben ihre hinteren Enden zwischen die Scheitel- und Schläfenschil-
der ein, und reihen sich seitlich an die vorderen und hinteren Stirnschilder (Ossa frontalia anteriora et po-
steriora), von denen die hinteren, besonders grossen, welche durch einige mit Schleimdrüsen ausgefüllte
Zwischenräume von ihnen getrennt sind, mit ihrem hinteren Ende in den Ausschnitt der Schläfenschilder
passen. Die stark erhabenen Mittelpunkte der eigentlichen Stirnschilder sind weiter auseinander gestellt,
als jene der Scheitelschilder, und bilden mit diesen, in der Mitte des Scheitels, eine ziemlich breite, starke,
rinnenförmige Vertiefung, welche zwischen den Scheitelschildern mehr hervortritt. Das obere Schulterschild,
welches den Kopfschildern ähnlich gebildet ist, ist von länglicher Gestalt und sendet aus seinem, ganz am
äusseren Rande gelegenen Mittelpunkte, einen sich ausbreitenden Lappen gegen das erste Rückenschild hin-
auf. Es ist von diesem, wie vom Hinterhau ptsschilde und den Scheitelschildern, durch einen breiten, mit
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER, 239
“
unregelmässigen kleinen Knochenpunkten und Schleimdrüsen ausgefüllten Zwischenraum getrennt, schliesst
aber mit seinem vorderen, schmalen Ende, dicht in den hinteren Ausschnitt der Schläfenschilder. Das
eigentliche Schulterschild (Os scapulare) gleicht einem langgezogenen Dreiecke, mit abwärts gerichteter
Spitze, dessen gegen die Brustflosse gerichteter Winkel weiter als bei anderen Arten ragt. Es übertrifft die
grössten Schilder der Seitenlinie 1%, Mal an Umfang, legt sich mit seinem geraden oberen Rande nicht
dicht an das obere Schulterschild an, und zeigt nur wenige, grobe Strahlen. Das Kiemendeckelschild (Oper-
culum) liegt am oberen Rande des Kiemendeckels, dem eigentlichen Schulterschilde gegenüber. Es bildet
eine unvollständige Scheibe, von deren beiden nach vorwärts gekehrten Drittheilen der untere gänzlich
mangelt, und der obere nur zur Hälfte vorhanden ist; ist aber im Allgemeinen mehr ausgebildet, als bei
anderen Arten. Aus dem Mittelpunkte dieser Scheibe, welche, wie die übrigen Kopfschilder, sehr regelmäs-
sig und bis in ihre Mitte gestrahlet ist, ziehen sich einige grössere und stärkere Strahlen nach auswärts
gegen den Augenwinkel zu. Die Seitenschilder der Schnauze schliessen dicht aneinander und werden nur
durch wenige Schleimdrüsen von den Knochenschildchen, welche die Oberseite der Schnauze decken, ge-
trennt. Zahlreiche, sehr dicht gereihte graue Schleimdrüsen bedecken beinahe die ganze Unterseite der
Schnauze, Sie beginnen ungefähr einen Zoll weit von der Spitze derselben und reichen bis zu einem kleinen
. Halbkreise vor der Oeffnung des Mundes. Nur die Gegend um die Bartfäden und die Knochenleiste auf der
Unterseite der Schnauze sind von denselben frei. Auch am innern Saume der unteren Augenrandknochen
sitzen einige wenige kleine Schleimdrüsen. Die glatte, weit vorstehende keulenförmige Knochenleiste der
Unterseite der Schnauze entspringt vor denBartfäden, und wird gegen die Spitze der Schnauze immer dicker
und breiter; so dass sie beinahe die ganze Breite der Schnauze einnimmt und sich sodann mit der weichen
Xnorpelspitze derselben vereiniget. Die Bartfäden stehen dem Munde viel näher als der Schnauzenspitze und
ihre Entfernung von dieser beträgt etwas mehr als das Doppelte ihrer Entfernung vom Munde. Sie sind kurz,
einfach, ohne Anhänge, rundlich und glatt, und zeigen einen eiförmigen Durchschnitt. Die äusseren sind
etwas länger als die inneren und reichen zurückgelegt nur bis zur Hälfte ihrer Entfernung vom Munde. Die
mitteren stehen der Mundöffnung etwas näher und ihre Entfernung voneinander ist noch ein Mal so gross,
als die Entfernung der äusseren von den mitteren. Der Mund ist nicht sehr gross und etwas schief gestellt;
so dass der linke Mundwinkel der Schnauzenspitze näher steht. Er wird durch einen schmalen, flachen,
aber festen, knorpeligen Lippen - Wulst begränzet, der am Oberkiefer sanft eingebuchtet, aber nicht ge-
trennt, noch eingeschnitten, am Unterkiefer hingegen vollkommen getrennt ist; so dass nur zu beiden Sei-
ten desselben nächst der Mundwinkel, Rudimente dieses Wulstes sichtbar sind. Die Augen sind klein, eifor-
mig und von ungleichem Durchmesser. Das rechte Auge ist stets um Y, grösser als daslinke, und der Durch-
messer dieses ist 5, Malin der Entfernung beider Augen voneinander enthalten. Ihr hinterer Rand steht
um den halben Durchmesser des Auges vor der senkrechten Linie des vorderen Mundrandes. Die Iris ist
gelb; nach Pallas !) und Brandt ?) silbern. Die unteren Nasenlöcher sind länglich und von der Grösse
des linken Auges; die oberen, bei weitem kleineren sind rund und mit einem fleischigen, hervorstehenden
Wulste versehen.
Der Leib ist schr gestreckt, eben so hoch als breit, und sein grösster Durchmesser ist 12 Mal in der
ganzen Körperlänge enthalten. Er ist mit fünf Längsreihen ziemlich starker, weit voneinander entfernt ste-
hiender Knochenschilder besetzt. Die Haut in den Zwischenräumen ist mit schr kleinen, wenig erhabenen,
kammförmigen Knochenschuppen unregelmässig besäet, welche gegen die Brustflossen zu grösser werden
und zwischen der Rücken- und Seitenschilder - Reihe in grössere, zerstreut stehende, sternförmige Kno-
chenschuppen übergehen, welche eine verworrene Reihe bilden. Hinter den Brustflossen stehen diese Stern-
schuppen meist am dichtesten und erreichen bisweilen selbst die Grösse der vorderen Bauchschilder. Auf
dem Bauche sind diese kleinen Knochenschüppchen weit regelmässiger gebildet und vertheilet, und es zieht
sich häufig in der Mitte desselben, von der Brust an bis zur Aftergegend, eine scharfbegränzte Reihe der-
selben, welche jedoch beim Weibchen minder ausgezeichnet ist. Zuweilen findet sich auch zu beiden Seiten
der Bauchschilder eine zweite Reihe, diesen sehr ähnlicher, und ihnen an Grösse fast gleich kommender
en
1) Pallas Zoograph. rosso-asiat, Tom. III. p. 9.
?) Brandt und Ratzeburg. Medic. Zool. B, II, pP 26.
43 *
290 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER,
Sternschuppen. Die Unterseite der Schnauze , so wie die Gegend um die Augen und Nasenlöchor ist glatt.
Die keineswegs gedrängt stehenden Rückenschilder ändern an der‘ Zahl zwischen 12 und 15, nach Lepe-
chin bis 16 *). Ihre Basis ist meist herz- oder rautenförmig. Sie sind strahlenformig gerippt und mit einer
stark erhabenen, etwas concaven Schneide versehen, welche nach rückwärts, gegen das Ende des Schildes,
in einen grossen starken Haken endiget, der bisweilen etwas abgerundet ist. Das sechste, siebente und
achte Schild sind am höchsten, das zweite und dritte am niedersten gestellt. Das erste, welches dem sech-
sten, siebenten und achten an’ Grösse nachstehet, schliesset nicht dicht an’ das Hinterhauptsschild an. Die
Zahl der Schilder der Seitenlinie ändert zwischen 30 und 35, nach Pallas ?) selbst bis 40, Sie sind von
rautenförmiger Gestalt, mit sternförmigen Rändern. Im Übrigen gleichen sie.den Rückenschildern; nur sind
sie kleiner als diese und stehen oft um den Durchmesser ihrer eigenen Basis weiter voneinander‘ entfernt.
Die Bauchschilder, 10__11, nach Pallas ®) und Lepechin bis 12 an der Zahl,’ sind gleichfalls rauten-
förmig, sternförmig gerandet und den Rückenschildern ähnlich gebildet. An Grösse stehen sie denselben
nach ; übertreffen aber jene der Seitenlinie. Auch hier enthalten oft nicht beide Reihen eine gleiche Zahl
der Schilder. Zwischen dem After und der Afterflosse befinden sich ein bis drei,-den Bauchschildern ähn-
lich gebildete Knochenschilder. Der Raum zwischen der Rücken- und Schwanzflosse ist ohne Schildchen.
Zwei grosse ziemlich flach gekielte und grob gestrahlte, halbrautenförmige Knochenschilder decken die Schlüs- _
selbeine, und ihre Mittelpunkte stehen um den Vierttheil ihrer Entfernung voneinander näher beisammen,
als die vorderen Stirnschilder, welche beinahe um die Hälfte des grössten Leibesdurchmessers voneinander
entfernt sind. \
Brust-, Bauch- und Afterflosse sind länger als breit. Die Länge der ersteren übertrifft den grössten
Leibesdurchmesser um Y;, und ihr ziemlich starker Knochenstrahl verliert sich am vierten Theile ihrer Länge
in den weichen Theil der Flosse. Jene der Bauchflosse ist 3Y, Mal in der Entiernung der Schnauzenspitze
vom vorderen Augenrande enthalten, und jene der Afterflosse 2%, Mal in jener der Schnauzenspitze vom
vorderen Mundrande. Sie sind daher verhältnissmässig kurz und breit. Die Entfernung der Afterflosse von
der Schwanzflosse, von welcher übrigens eine knöcherne Stütze beinahe bis zu ihr reicht, ist der Länge
ihrer eigenen Basis gleich und ihr vorderer Rand ist der Mitte der Rückenflosse senkrecht gegenüber ge-
stellt. Die Rückenflosse ist abhängig, sehr stark ausgeschweift, und ihre Länge, welche 1% Mal in der
Breite ihrer Basis enthalten ist, kommt jener der Afterflosse gleich. Die Schwanzflosse ist sehr stark ausge-
schweift, der obere Lappen derselben sehr lang, schmal und sichelförmig zugespitzt, der untere um ?/3
kürzer, breit und spitz. Die Brustflossen enthalten 1 starken Knochenstrahl, 3 ungetheilte und 28 getheilte
Gliederstrahlen; die Bauchflossen 10 Vorderstützen, und 20 getheilte Strahlen; die Afterflosse 11 Vorder-
stützen und 17 getheilte Strahlen; die Rückenflosse 11 Vorderstützen und 40 getheilte Strahlen; und die
Schwanzflosse am oberen Lappen 35, am unteren 16 Vorderstützen, und 90 getheilte Strahlen.
Die Farbe des Rückens ist ein helles Röthlichbraun, das sich häufig bis ins Blauschwarze hinüberzieht,
jene der Seiten und des Bauches weiss. Die Knochenschilder sind schmutzigweiss, die Unterseite der Schnauze
ist fleischfarben.
Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen durch eine etwas kürzere Schnauze und kürzere Brust-
flossen, deren Knochenstrahl auch schwächer ist; so wie durch die weiter auseinander gestellten Schlüssel-
bein -Deckschilder, deren Entfernung jener der vorderen Strinschilder beinahe gleich kommt; endlich durch
kleinere Seitenschilder und etwas schmälere Rückenschilder, deren Haken länger und nicht abgerieben sind.
»
Unterschiede der jüngeren Thiere.
Ein Exemplar von zwei Fuss zwei Zoll.
Der Kopf ist 4 Mal in der ganzen Körperlänge enthalten. Die Schnauze ist etwas mehr aufwärts ge-
bogen und 4 Mal länger als der Querdurchmesser des Mundes. Zwischen den mitteren und äusseren Schildern
!) Lepechin Tageb, d. Reis. d, v. Prov. d, russ, Reich. B. I. p. 157.
°) Pallas Zoograph, rosso - asiat, Tom. III, p. 100.
3) Palias !. c. p. 100. Br lee. v: Feaca
+, Jepechin /, c. p. 157. ER u -
. FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER. 291
des Scheitels sindimehrere Schleimdrüsen gelagert. Alle Mittelpunkte der grossen Scheitelschilder und sogar
jene der vorderen und hinteren Stirnschilder, so wie des oberen Schulterschildes sind mit nach rückwärts
gekrümmten, scharfen Haken versehen (von welchen man selbst bei Exemplaren von 4 Fuss Länge, beson-
ders aber bei weiblichen Thieren, nicht nur sehr deutliche Spuren, sondern auf den Scheitelschildern selbst
vollständige Reste findet), wodurch zwischen den Scheitel- und Schläfenschildern, so wie zwischen den
eigentlichen und den vorderen und hinteren Stirnschildern gleichfalls eine ziemlich breite, starke , rinnen-
förmige Vertiefung gebildet wird. Die langen, schmalen Schnauzenschilder, deren Strahlen nur sehr schwach
ausgebildet sind, tragen in ihren Mittelpunkten ebenfalls kleine Haken. Der grösste Durchmesser des Lei-
bes ist etwas- über 11 Mal in Hei Ab af enthalten. Die 14 Schilder der Rückenfirste sind mit einem
sehr hohen, seharfen Kiele und spitzen Haken versehen und stehen fast dicht aneinander. Auch die 36
gleichfalls scharf bewaffneten Seitenschilder, so wie die 11 Bauchschilder, folgen ziemlich dicht aufeinander.
Ein Exemplar von ein Fuss acht Zoll.
Der Kopf ist 3%, Mal in der Totallänge enthalten. Die Schnauze ist noch mehr aufwärts gebogen, wei-
cher und enthält etwas über 4 Mal den Querdurchmesser des Mundes. Die Strahlenbildung der grossen Schei-
telschilder ist wenig entwickelt. Das Kiemendeckelschild ist mehr ausgebildet, als bei erwachsenen Exem-
plaren. Die 13 Rückenschilder decken sich; indem zwischen die hinteren, in die Höhe gezogenen, herzför-
migen Lappen, die mit einer schiefen Schneide beginnende Basis der folgenden Schilder eingeschoben ist.
45, im Verhältnisse zu alten Exemplaren grosse, langgezogene, fast jenen des A. Sturio ähnliche Sei-
tenschilder, deren mittere das gleichfalls mit einer Hakenschneide versehene eigentliche Schulterschild
an Grösse übertreffen, folgen dicht aufeinander; eben so die 11 gleichfalls stark bedornten Bauchschilder.
Die Brustflosse übertrifft um 1/; den grössten Durchmesser des Leibes, und die Schulter, mit welcher sie
verbunden ist, trägt ebenfalls einen Hakenansatz. Der untere Lappen der Schwanzflosse ist sehr unbedeu-
tend, 4%, Mal in der Länge des oberen enthalten.
Monstrosität mit besonders stark entwickelten Haken, von vier Fuss vier Zoll).
Die Seitenschilder der Schnauze sind mit Haken versehen, welche breit, nach rückwärts gebogen sind,
1‘ 6°“ in der Länge und einige Linien in der Dicke haben, und von denen einige noch bes@allörs mit einzel-
nen Zähnchen und Furchen versehen sind. Achnliche, kleinere Haken tragen die mitteren Schildchen der
Oberseite der Schnauze, so wie die sämmtlichen, den Scheitel deckenden Schilder und die Schulterschil-
der, deren Strahlen sehr stark gezähnelt sind. Die Knochenleiste auf der Unterseite der Schnauze endet
gleichfalls in einen starken, spitzen Haken. Die 12 Rücken-, 33 Seiten- und 12 Bauchschilder sind mit
einem sehr scharfen Kiele versehen, der in einen sichelförmigen, trapezoidalen, oder konisch - sichelförmi-
gen, 1__2' dicken, 3__6'“ langen und 2__9' breiten, hakenförmigen, am vorderen Rande und an der
dreieckigen Spitze zusammengedrückten Fortsatz ausläuft, welcher unter der Spitze, am hinteren Rande
bisweilen noch besonders gezähnt , und auf einer seiner breiten Flächen gefurchet ist. Die Haken der Sei-
tenschilder sind-auf dem Schwanze am kleinsten, gegen den Kopf zu und insbesondere in der Mitte des Kör-
pers am meisten entwickelt. Von der zwischen den Rücken und Seitenschildern gelagerten Reihe grösserer
Knochenschuppen, so wie von der Doppelreihe dieser Schuppen, welche sich zwischen den vorderen Bauch-
schildern befindet, tragen mehrere derselben eine ansehnliche Hakenspitze.
Diese merkwürdige Monstrosität, welche zuerst von Lepechin in den Nov. Act. Acad. Petrop. T. IX.
1795 beschrieben wurde, befindet sich im kais. zoologischen Museum zu St. Petersburg.
Ausmass der einzelnen Theile
Totallänge ee 5 ee De ee. av ah heine,» SP. e., sutsunadlge fe Er __ 1
Länge des Kopfes bis'zum unteren Winkel des Schulterschildes - »- + «+...» ae) Dar m
Breite des Kopfes am obersten Rande der Kiomengpalia ate BE... Se ehe arte ie ee ie Ann a
Breite des Kopfes zwisehen den Augen » » - Er... un ne nee n BL ‚277 9"
”
*) Die Schnauzenspitze ist abgebrochen,
292 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER. |
Höhe des Kopfes über den Augen - - «re... ER UF ET N SR 2, He ‚ RN u gu
Länge der Schnauze bis zum hinteren Augenrande » seen
Länge der Schnauze bis zum vorderen Mundrande » «ser eer er rrn nme ren Tre gu gm
"Breite der Schnauze über den Bartfäden » » «ser rennen ernennen gu gu
Höhe der Schnauze über den Bartfäden- - «ve + rer ernn rennen
Länge demüggseren Bärtladen = == > * 0 0,0 «.# = sn 7 = 29 ee one An ee ze FUBETUN
Entfernung der mitteren Bartfäden von der Schnauzensgpitze » «ee. rennen en a gg
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Querdurchmesser des Mundes ail oa oh lb vatkni SB Ua SCH AAE EEE e
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© Der Stern-Stör scheint nur über einen kleinen Theil der alten Welt verbreitet zu seyn; denn
sein Aufenthalt beschränket sich auf das schwarze und azow’sche Meer, aus welchem er in den
Dnieper, Dniesterund den Don, und durch die Donau seltener bis in die Theiss aufsteigt; und
auf den uch en See, von dem erin die Wolga, den Ural, Kur, Terek, und wahrscheinlich
auch in den Sifidund, Koisu, Samur, die Swidura, Emba und die Kuma zieht. Auch soll
er im Aral-See getroffen werden.
Seine geographische Verbreitung ist daher durch den 35. und 80. Grad östlicher Länge und den 35.
und 50. Grad nördlicher Breite begränzet.
In der Mitte des Aprils, ja selbst schon im März ziehen die Sternstöre in grossen Schaaren dem
süssen Wasser in den Meeresbuchten und den Flüssen zu; also später, alsdie Güldenstädt’schen Störe,
Sterlete und die Hausen. Diese Wanderung währet durch mehrere Wochen, worauf sie von der Mitte
Mai’s bis gegen Anfang Junius laichen und sodann wieder in’s Meer zurückkehren. Einige bringen aber
auch den Winter in den Flüssen zu. Merkwürdig ist es, dass in den Flüssen niemals eine junge Brut ge-
troffen wird.
Er erreicht eine Grösse von 5, nach Lepechin !) selbst bis 6 Fuss, und ein Gewicht von 40 ?),
nach Grossinger ®?) von 50 Pfunden. Ein Sternstör von 4%; Fuss wiegt beiläufig 19 Pfunde.
Er steigt nur selten über Comorn und äusserst selten bis nach Oesterreich in der Donau
auf, und wird überhaupt nur selten in Ungarn gefangen und auch selten nach Wien zu Markte ge-
bracht; und zwar nie über30 oder unter 8Pfunden. Seine gewöhnliche Grösse beträgt 4%, bis5 Fuss. Jung
ist er noch nie in der Donau gefangen worden,
Das kaiserl, zoologische Museum zu Wien hat eine Reihe von Exemplaren von 4’ gu bie 82.84
Länge.
VI Abtheilung: Antacei.
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Scuta dorsalia antice et postice declivia, in medio altissima, inacu-
men desinentia. Cutis scutulis osseis majoribus atque minoribus stellu-
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1) Lepechin Tageb. d. Reis. d. v. Prov. d. russ. Reich, B. I, p. 156.
2) Pallas Zoograph. rosso-asiat. T. HI. p. 98, ke
3) Grossinger Hist. vhys. regn, Hung, T, ILL, p. 9.
»
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER, 293
latis obtecta. Cirri simplices. Labium inferius incontinuum seu labii so-
laque rudimenta in utroque oris angulo.
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un Acipenser Schypa. Güldenstaedt.
Tab. XXV. Fig. 1. Tab. XXIX. Fig. 9_10.
Centra scutorum temporalium a rostri apice magis remota, quam centra scutorum parieta-
lium. Cirri reclinati oris marginem attingentes. Labium superius strietum, incisura nulla. Oculi
magnitudine aequales. Scuta dorsalia regulariter radiata. Centra scutorum claviculas tegentium
cum. centris scutorum frontalium anteriorum in distantia aequali.
(Mund gross. Bauchschilder stark.)
Altes Thier: Stirne flach, schwach ansteigend. Schnauze kurz, kegelförmig, breit, stumpf. Bart-
fäden der Schnauzenspitze viel näher als dem Munde. Schilder ziemlich weit voneinander entfernt. Erstes
Rückenschild von dem Hinterhauptsschilde entfernt stehend.
Junges Thier. Stirne schwach gewölbt, stark ansteigend. Schnauze verlängert, zugespitzt, aufge-
bogen. Bartfäden der Schnauzenspitze nur wenig näher als dem Munde. Schilder dicht aneinander gerei-
het. Erstes Rückenschild mit dem Hinterhauptsschilde verbunden.
Schypa, Acipenser rostro obtuso, oris diametro quo adunam tertiam partemJon-
giore; cirrhis rostriapici propioribus; labiis bifidis. Güldenstaedt. Nov. Comm, Pe-
trop. T. XVI. p. 533.
Schip__Kostera. Lepechin, Tageb. e, Reis. d. versch, Prov. d. russ. Reich. B. I, p. 161.
Der Schip. Gmelin, Reise d. Russl. B. III. p. 503.
Der Sewruga oder Sewruge. Gmelin. Reise d. Russl. B. I. S. 142.
Acipenser Sturio. Var. ß et y Pallas. Zoograph. rosso-asiat. T. IIL p. 91. (Jung.) _ Var, ß nondum
adulta Kosterä Rossorum, Pallas. Zoograph. rosso-asiat, T, III. p. 96. (Jung.)
Acipenser Schypa. Gmelin, Linne, Syst. nat. ed, XIII. T. I. P. III. p. 1484. Nr.4. (Mit Ausnahme des
Synonymes von S. G, Gmelin.) _ Schneider. Bloch. Syst. ichthyol. p. 348. Nr. 6. _ (Smaller Sturgeon.)
Shaw. General Zoology.Vol, V. P. II. p. 374. _ Fitzinger. Prodr. e. Faun, v. Oesterr. Beitr, zur Lan-
deskunde Oesterr. B. I. S. 340. (Mit Ausnahme des Synonyms von Kramer.) _ (A.Schipa. Der Schyp-
Stör) Brandtund Ratzeburg. Medicin. Zool. B. II. S.20. Taf. I. Fig. 3. 4. B, C. E, S. 350. (Mit Aus-
nahme des irrig als altes Thier hierher citirten Acipenser dauricus.) (Jung.)
Acipenser Güldenstädtii. (Der Güldenstädt’sche Stör, die glattere Varietät.) Brandt und Ratzeburg,
Medic. Zoolog. B. I. S. 851.
Le Schype. Dietion, class. d’hist. nat. T. VI. p. 317.
Acipenser medius, Heckel. Mscpt.
Acipenser Tücka. Mus. Vindob,
_ Killeba. Kalm, Pall. _ Sewrugaoder Sewruge. Russ. Gmel.__Kosterä. Russ. Pall, (Jung) _ Wiis, Schyp oder
Schihp. Ru ss. Pall._Schip.Russ, Lepech. u. Gmelin. _ T ok. Hungar. Fitz._ Tück o. Dick, auch Stathel-Tück.Oest,
Beschreibung. Der Kopf ist breit, doch minder als bei A. Güldenstädtii, mit dem Leibe
von gleichem Durchmesser, und 6 Mal in der ganzen Körperlänge enthalten. Er ist mit einer flachen,
gegen den Rücken zu nur schwach ansteigenden Stirne, und einer etwas längeren, dünneren, minder
breiten und stumpfen, abgeflachten, kegelförmigen Schnauze versehen, welche gerade, und um Y, län-
ger ist, als der Querdurchmesser des Mundes. Der Scheitel ist mit 7 grossen, zart und regelmässig ge-
strahlten, in ihrer Mitte erhabenen, doch nicht sehr harten Knochenschildern, und einem kleinen, oft
getheilten, flachen Zwischenschilde bedeckt, welche dicht aneinander schliessen, und nur am äusseren
Rande der Scheitelschilder, sehr wenige, mit Schleimdrüsen ausgefüllte Zwischenräume zeigen; die
Oberseite der Schnauze, mit mehreren kleineren, ähnlich gebildeten, unregelmässigen Knochenschildchen,
welche gegen die Schnauzenspitze zu weniger dicht gereihet sind. Die beiden Scheitelschilder (Ossa
parietalia), welche sich in der Mitte des Kopfes befinden, und seitlich an die Schläfenschilder (Ossa
mastoidea) gränzen, sind die grössten, längsten und schmalsten. Mit ihren hinteren, abgerundeten Enden,
welche sich an das obere Schulterschild (Os suprascapalare) anreihen, umfassen sie das keulenförmige,
bisweilen getheilte, bis auf die Hälfte ihrer Länge eingeschobene Hinterhauptsschild (Os oceipitale su-
perius), und reichen beinahe bis zu dessen Mittelpunkte; mit ihren vorderen, spitzen, umfangen sie das
”
29% FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER.
kleine, längliche, mittere Stirnschild (Os ethmoideum) und dringen zwischen die eigentlichen Stirnschil-
der (Ossa frontalia principalia) bis über die Hälfte ihrer Länge und ‚über ihre Mittelpunkte vor. Die
Mittelpunkte der Scheitelschilder stehen viel weiter voneinander entfernt, als bei A. Güldenstädtij,
und ihre Entfernung voneinander ist gleich jener, vom äusseren Rande der Schläfenschilder. Den Schei-
telschildern zur Seite liegen die beiden kürzeren, den Kiemendeckel begränzenden Schläfenschilder, wel-
che sich mit ihren hinteren Enden an das obere Schulterschild, mit ihren vorderen an die hinteren
und eigentlichen Stirnschilder (Ossa frontalia posteriora et prineipalia) lehnen. Ihre Mittelpunkte stehen
viel weiter zurück, als jene der Scheitelschilder, und ihre Entfernung von diesen ist geringer, als die
Entfernung der beiden Mittelpunkte der Scheitelschilder voneinander. Die langen, doch minder schmalen
eigentlichen Stirnschilder, welche durch die vorderen Enden der Scheitelschilder und durch den mitte-
ren, oft getheilten Stirnschild gänzlich getrennt sind, schieben ihre hinteren Enden zwischen die Schei-
tel- und Schläfenschilder ein, und reihen sich seitlich an die vorderen und hinteren Stirnschilder (Ossa
frontalia anteriora et posteriora). Nur an der hinteren Spitze derselben, gerade zwischen den Schläfen-
und Scheitelschildern, befinden sich kleine Zwischenräume, deren Grund ungefähr mit vier Schleimdrü-
sen ausgefüllet ist. Ihre sehr schwach erhabenen, beinahe flachen Mittelpunkte, sind weiter auseinander
gestellt, als jene der Scheitelschilder, und bilden mit diesen, in der Mitte des Scheitels, eine breite,
flache, rinnenförmige Vertiefung, welche zwischen den Scheitelschildern deutlicher, zwischen den Stirn-
schildern aber kaum bemerkbar ist. Das obere Schulterschild, das eigentliche Schulterschild (Os scapu-
lare) und das Kiemendeckelschild (Operculum), sind eben so gebildet, wie bei A. Güldenstädtii. Die
Seitenschilder der Schnauze schliessen dicht aneinander, und werden nur gegen die Spitze zu durch
Schleimdrüsen unterbrochen und dadurch netzförmig gestellt. Diese Schleimdrüsen, welche die ganze Un-
terseite der Schnauze spärlich bedecken und auch den inneren Saum der unteren Augenrandknochen über-
ziehen, sind ausserdem nur unter den Augen und zwischen dem Munde und den Bartfäden etwas netzförmig
vertheilet. Sie sind aber sehr ausgezeichnet und vie! kleiner, als bei A. Güldenstädtii. Ihre Grundfarbe
ist grau. Die Knochenleiste der Unterseite der Schnauze ist äusserlich nur von der Spitze der Schnauze
bis zu den Bartfäden sichtbar, wo sie in Gestalt einer harten Warze hervortritt, und von einer dicken, glat-
ten Haut bedeckt wird. Die Bartfäden sind der Schnauzenspitze mehr genähert als dem Munde, und ihre
Entfernung von derselben beträgt nicht ganz den dritten Theil der Schnauzenlänge. Sie sind ziemlich lang,
einfach, ohne Anhänge, beinahe vollkommen rund und glatt. Die beiden äusseren sind länger als die inne-
ren und reichen zurückgelegt bis zum vorderen Mundrande. Die mitteren stehen der Schnauzenspitze kaum
merklich näher, als die äusseren, und sind voneinander 1'/, Mal so weit entfernt, als die äusseren von den
mitteren. Der Mund ist gross, kaum etwas schief gestellt und von einem nur wenig fleischigen, flachen,
schmalen , wellenformig gerandeten Lippen - Wulste umgeben, der am Oberkiefer gerade, weder getrennt
noch eingeschnitten, am Unterkiefer aber vollkommen getrennt ist; so dass sich an den Seiten desselben
in den Mundwinkeln,, die Unterlippe nur als Rudiment zeigt. Die Augen, deren Durchmesser 6 Mal in der
Entfernung beider Augen voneinander enthalten ist, sind mässig gross, kleiner als bei A. Güldenstäd-
tii, eiförmig und von gleicher Grösse. Ihre Stellung ist so, dass der hintere Augenrand um etwas mehr
als der Durchmesser des Auges beträgt, vor der senkrechten Linie des vorderen Mundrandes zu stehen
kommt. Die Iris ist gelb, bisweilen glänzendweiss !). Die Nasenlöcher sind ziemlich gross und few;
die unteren grösser, als die oberen, aber von geringerem Durchmesser, als die Augen.
Der Leib ist gestreckt, gegen den Schwanz zu stark verdünnt, von gleicher Höhe und Breite Air sein
grösster Durchmesser ist 9 Mal in der ganzen Körperlänge enthalten. Er ist mit fünf Längsreihen starker,
ziemlich weit voneinander entfernt stehender Knochenschilder besetzt. In den Zwischenräumen derselben
ist die Haut glatt und glänzend, und mit kleineren und grösseren, flachen, sternförmigen Knochenschuppen
dicht besäet, und zwar weit dichter, als bei A. Güldenstädtii. Von diesen Knochenschuppen bilden
einige grössere, welche bisweilen mit einem nach rückwärts gerichteten Dorne versehen sind, zwischen den
Rücken- und Seitenschildern eine schwach bezeichnete Reihe. Sehr häufig sind auch einige grössere stern-
1) Gmelin. keis. d. Russl, B. 1. p. 143.
._
| FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER, 295
förmige Knochenschuppen, welche abernie wie beiA.Güldenstädtii die Grössejener der Seitenlinie errei-
chen, in einem gegen den Bauch zu gekehrten Halbzirkel vertheilet, der bei der Einlenkung der Brustflos-
sen beginnt, sich bis gegen die Bauchflossen hinabzieht, und je näher er denselben kommt, immer mehr an
Grösse der Schuppen abnimmt. Die Unterseite der Schnauze bis gegen den Mundrand, die Stelle vor den
Augen und um die beiden Nasenlöcher, der Raum zwischen dem Spritzloche und der Kiemenöflnung, zwi-
schen dem Scheitel und dem Kiemendeckel, ferners zwischen den Knochenschildern der Seiten- und Bauch-
reihe, und zuweilen auch zwischen den Knochenschildern des Rückens, ist vollkommen glatt und ohne irgend
einer rauhen Erhabenheit. Eben so ist auch eine halbzirkelfürmige Stelle um die Brust, die Gegend an der
äusseren Seite der Bauchflossen und zu beiden Seiten der Afterflosse, vollkommen glatt. Die Zahl der Rü-
ckenschilder ändert zwischen 10 und 11, nach Gmelin !) und Lepechin ?) bis 14. Sie haben eine bald
runde, bald herzförmige Basis und sind mit einer langen, geraden, sehr erhabenen, glatten Schneide ver-
sehen, welche im Mittel des Schildes in einen nach rückwärts gekrümmten, starken Haken ausläuft. Das
dritte Schild ist am höchsten gestellt und überraget das erste, grösste, nicht dicht an das Hinterhaupts
schild anschliessende. Die nächstfolgenden sind breiter, als sie lang sind; und je näher sie der Rückenflosse
stehen, desto kleiner und stets auch schmäler werden sie. Alle sind mit zarten, rauhen, dicht gereihten.
regelmässigen, strahlenförmigen Rippen versehen, welche gegen ihren Mittelpunkt zu nie verworren sind;
und sich dadurch auffallend von jenen des A. Güldenstädtii unterscheiden.
Die Seitenschilder wechseln in der Zahl zwischen 30 und 32, nach Gmelin ?) bis 37, nach Lepechin *)
bis 40. Sie sind rautenförmig, ebenfalls fein gestrahlt, undmit einer breiten, geraden, erhabenen Schneide
versehen, welche allmälig, je näher sie dem Schwanze stehen, in einen nach rückwärts gekrümmten Haken
ausläuft. Die über und unter diesen Seitenschildern gelagerten kleinen Knochenschüppchen sind strahlen-
förmig aneinander gereihet und so gestellt, dass sie gleichsam Ausläufer der Strahlen der Seitenschilder
bilden. Die Bauchschilder,7 bis 9, nach Gmelin °) bis 10, nach Lepechin 9) bis 12 an der Zahl, sind mehr
ei- als rautenförmig und gleichfalls mit einer geradlinigen Schneide versehen , die sich gegen die Afterflosse
zu allmälig in einen Haken endiget. Zwischen dem After und der Afterflosse befinden sich 1 bis 2 solcher
mit Haken versehenen Knochenschilder, und zwischen der Rückenflosse und dem Schwanze, zu beiden Sei-
ten, zuweilen einige, doch viel kleinere Knochenschuppen. Auch zwischen die After- und Schwanzflosse ist
bisweilen eine solche Knochenschuppe gestellt. Auf der Brust befinden sich als Bedeckung der Schlüssel-
beine, zwei grosse, stark erhabene, strahlenförmig gerippte Koochenschilder, von der Gestalt einer getheil
ten Raute, welche viel stärker gekielt und regelmässiger gefurcht sind, alsbei A. Güldenstädtii. Die Ent-
fernung ihrer Mittelpunkte, welche der Hälfte des grössten Leibesdurchmessers gleich kommt, ist genau
dieselbe, wie jene der vorderen Stirnschilder; ein Merkmal, welches diese Art auffallend von A. Gülden-
städtii unterscheidet.
Brust-, Bauch- und Afterflosse sind mehr lang als breit. Die Länge der ersteren übertrifft den gröss-
ten Durchmesser des Leibes und ihr sehr starker Knochenstrahl schützt ”/; ihrer Länge. Jene der Bauch-
flossen übertrifft um %, die Entfernung der Schnauzenspitze vom vorderen Augenrande, und die der After-
flosse um eben so viel jene der Schnauzenspitze vom vorderen Mundrande. Sie sind daher länger als bei
A. Güldenstädtii. Die Entfernung der Afterflosse von der Schwanzflosse, ist der Länge ihrer eigenen Basis
gleich und ihr vorderer Rand steht unter der senkrechten Linie der Mitte der Rückenflosse. Die Rücken-
flosse ist abhängig, etwas stärker ausgeschweitt als bei A. Güldenstädtii, und ihre Länge beträgt %/, der
Breite ihrer Basis. Die Schwanzflosse ist sehr stark ausgeschweift, der obere Lappen derselben lang.
schmal und sichelformig zugespitzt, doch etwas kürzer als bei A. Güldenstädtii; der untere vollkommen
um /s kürzer, breit und spitz und verhältnissmässig breiter als bei A. Güldenstädtii. Die Brustflossen ent-
1) Gmelin. Reis. d. Russ! B.1. p. 144.
2) Lepechin. Tageb. d. Reis. d. v.Prov d. russ. Reich. B. L p. 162.
3) Gmelin. Reis. d Russl B, I. p. 144.
*) Lepechin. Tageb. d Reis. d, v.Prov. d, russ. Reich. B.1. p. 162.
°) Gmelin, Reis. d. Russl. B, I. p. 144,
°) Lepechin. Tageb. d. Reis. d. v, Prov. d. russ. Keich, B. I, p. 162,
296 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG AGIPRNGER.
halten 1 starken Knochenstrahl, 1 langen ungetheilten, und 32 ER. Gliederstrahlen; die Bauchflossen
41 Vorderstützen, und 14 getheilte Strahlen; die Afterflosse 14 Vorderstützen, und 15 getheilte Strahlen ;
die Rückenflosse 10 Vorderstützen, und 28 getheilte Strahlen; und die Schwanzflosse am oberen Lappen 20,
und am unteren 15 Vorderstützen, und 60 getheilte Strahlen.
Die Farbe dieses Fisches ist oben schwärzlich grau, unten gelblich weiss. Die Knschenschilder sind von
schmutzigweisser Farbe.
Unterschiede der jüngeren Thiere.
(Nach Pallas und Brandt.)
Exemplare von zehn Zoll vier Linien bis eilf Zollsechs Linien.
Der Kopf gleicht in seiner FormdemvonAcipenser Ruthenus, und istungefähr 4 Mal in der ganzen
Körperlänge enthalten. Die Stirne ist schwach gewölbt, gegen den Rücken zu stark ansteigend. Die Schnauze
ist dünner, länger, zugespitzt, vorne stumpfspitzig und etwas aufwärts’gebogen, beinahe noch ein Mal so
lang als der Querdurchmesser des Mundes und in ihrem Umrisse einem Dreiecke ähnlich. In der Mitte
des Scheitels befindet sich eine schwache Längsfurche. Die Schilder desselben sind durch sehr feine Zahn-
spitzchen rauh. Der mittere Stirnschild fehlt. Die unteren Augenrandknochen bilden nach abwärts eine stark
hervortretende, rauhe zweizähnige Schneide. Das eigentliche Schulterschild trägt eine Hakenspitze. Die Kno-
chenleiste ist bis über die Mitte der Schnauze vortretend, scharf, und nach hinten mit zwei spitzen, fast
schneidenden Fortsätzen versehen. Die Bartfäden stehen der Schnauzenspitze nur wenig näher als dem Munde,
beinahe in der Mitte zwischen der Schnauzenspitze und der Mundöffnung, zur Seite des hinteren Fortsatzes
der Knochenleiste. Die Oberlippe ist mehr eingebuchtet. Die Haut in den Zwischenräumen.der Schilderrei-
hen ist mit rundlichen, zuweilen länglichen, meist in der Mitte mit einer scharfen Spitze, seltener mit
mehreren versehenen, gesondert stehenden, kaum sichtbaren Knochenschüppchen bedeckt, Die Rückenschil-
der, 1114, nach Pallas selbst bis 17 an der Zahl, sind dicht aneinanderstehend, an den Seiten schwach
gestrahlt, mit einem scharfen, sehr ansehnlichen, schneidenden Kiele versehen, ‘der nach hinten in eine
leicht gebogene, dreieckige Spitze ausläuft. Das vordere ist siebeneckig, schliesst dicht an dasHinterhaupts-
schild an, das hinterste ist länglich; die übrigen sind fast breitgezogen — herzförmig — sattelförmig. ‚Die
38_45 dicht gereihten Seitenschilder sind verschoben rautenförmig, mit sehr starkem, dreieckigem Kiele
und am hinteren Rande gezähnelt. Die 9_11 Bauchschilder stehen minder dicht. Sie sind theils verschoben
viereckig, theils fast herzförmig und mit starken, dreieckigen Hakenspitzen versehen. Die Schlüsselbein-
Deckschilder sind scharf gekielt. Der untere Lappen der Schwanzflosse ist kürzer als bei Alten und stumpf.
Ausmass der einzelnen Theile.
morallängen..'. ci und wir human. ar EI FT asus ah dunfdhene rd a
Länge des Kopfes bis zum unteren Winkel des Schulterschildes » » »- wen nen nee nen Eh"
Breite des Kopfes.am obersten Rande der Kiemenspalte » +» «+. ne.» WE. 0% EEE u
Breite des Kopfes zwischen den Augen .. . .... EEE en VE
Höhe des Kopfes über den Augen » » .. . RE ENG: RT . ... 0 0 106 ee
Länge der Schnauze bis zum hinteren Augenrande - » - » » - er en ee en ar
Länge der Schnauze bis zum vorderen Mundrande : » -» 2... BO. RNRESZUN ALTO dl un
Breite der Schnauze über den Bartfäden - » x» : v . rn aeplastihiye.hunsiige busdiane rl
Höhe der Schnauze über den Bartfäden » » » « «ve... e. 0. SUSE erahhn ee ET
Länge der äusseren Bartfäden - » » » . - RE 9 2 Sana er?
Entfernung der mitteren Bartfäden von der Schnauzenspitze » + « « äbe.w. U o benıeiie de nei u >81"
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Länge des oberen;Lappens der Schwanzflosse - » - - «nennen na
Länge des unteren Lappens der Schwanzflosse »- » » » een Lu 00
Der Schyp-Stör ist in seinem ernaen höchst wahrscheinlich nur auf einen kleinen
Theil der alten Welt beschränket. Mit Bestimmtheit kann man nur das schwarze und
azow’sche Me er als seinen Aufenthalt bezeichnen, aus welchem er in die Donau, den
Dnieper, Dniester und den Don zielt. Bewähret sich unsere Vermuthung , dass die
von Brandt und Ratzeburg im II. Theile ihrer Medicinischen Zoologie Seite 20 beschrie-
benen jungen Störe, welche unläugbar mit der von Pallas in der Zoographia r0sso - asia-
tica, T. III. p. 96, als Varietas ß- Kostera Rossorum aufgeführten Art identisch sind,
wirklich die jungen Thiere des Güldenstädt’schen Schyp-Störs, und mithin auch
unseres seien, so findet er sich auch im arktischen Oceane und steigt aus diesem auch
inden Ob und Irtisch auf; sowieim caspischen See, aus welchem er in dieWolga und
wahrscheinlich auch in die übrigen Flüsse zieht, welche sich dahin ergiessen.
Im ersteren Falle beschränket sich sein Vorkommen auf den 35. bis 60. Grad östlicher
Länge und auf den 40. bis 50. Grad nördlicher Breite; in letzterem Falle auf den 35. bis 100.
Grad östlicher Länge und auf den 35. bis 70. Grad nördlicher Breite.
Ueber seine Lebensart, in der er höchst wahrscheinlich mitdemG üldenstädt’schen Stör
übereinkommt , ist nichts Näheres bekannt. Er soll eine Grösse von 8 Fuss und ein Gewicht
von 60 Pfunden erreichen. Ein Schyp-Stör von 4'/, Fuss wiegt ungefähr 2/4 Pfunde. In der
Donau kommter nurselten ober Comorn vor und verliert sich nur äusserst selten bis nach
Oesterreich. Erwird daher selbst in Ungarn nur selten gefangen und kommt nur als grosse
Seltenheit auf dem Wiener Fischmarkte vor; und zwar nie über 40 und selten unter 24 Pfun-
den. Seine gewöhnliche Grösse schwankt zwischen 4 und #'/, Fuss. Ganz jung ist er bisher
noch gar nicht in der Donau gefangen worden.
Das kaiserlich zoologische Museum zu Wien besitzt ein einziges Exemplar von 45 Länge.
Acipenser Güldenstädtii. Brandı.
Tab. XXVII. Fig. 9. Tab. XXIX. Fig. 78.
Centra scutorum temporalium a rostri apice aequaliter distant cum centris scutorum parieta-
‚lium. Cirri reclinati oris marginem minime attingentes. Labium superius sinuatum, per ineisu-
ram divisum. Oculi magnitudine inaequales, sinister paulo minor. Scuta dorsalia irregulariter
vadiata. Centra scutorum claviculas tegentium magis remota, quam centra scutorum frontalium
anteriorum.
(Mund gross. Bauchschilder stark.)
Altes Thier: Stirne flach, schwach ansteigend. Schnauze kurz, kegelförmig, breit, stumpf. Bart-
fäden der Schnauzenspitze viel näher stehend als dem Munde. Schilder ziemlich weit voneinander entfernt,
Erstes Rückenschild an das Hinterhauptsschild nicht anschliessend.
Junges Thier. Stirne schwach gewölbt, ziemlich stark ansteigend, Schnauze verlängert, zuge-
44 *
298 'FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER,
spitzt, aufgebogen. Bartfäden der Schnauzenspitze nur wenig näher als dem Munde. Schilder dicht anein-
ander liegend. Erstes Rückenschild an das Hinterhauptsschild stossend. a
’Avraxaroc. Herodot. Zib. IV, ec. 53. _ Pomp. Mela, Zib. II. ce. 16% _ Aelian. Zib. XIV, c. 3. %.. 2. Bofätef
bei Athenaeus. Lib. IIL p. 1419, _ Strabo. Lib. VII. ed Casaub, p. 307. C.
Antaceus stellaris. Gesner, Paralip. A. ed Tigur. p. 1262. (Mit Abbildung.) _ Tonstbhl Pisc,tab.28.
Fig. 2. (Copie nach Gesner.) _ A. stellaris u. stellatus. Aldrovand,Pisc. ed. Bonon. p. 564. (Copie nach Gesner. )
Antceus stellatus. Willoughby. Pisc. tab. P. 7. fig. %. (Copie nach Gesner.)
HusoV, Antaceus’s’ellatus. Marsigli, Danubius Pannonico- Mysicus. T. IV. p. 37. tab. 12.
Acipenser quinque ordinibus ossium aculeatorum, qui in dorso est, elevato,
cute scabra, furve eineritia, in alvo pallide ex luteo rubra, stellatis maculis
propriicolorisobsceurioris rostro obtuso. Rlein, Hist. Pise. Miss. T. IV. p. 1%.
Sturio, Acipenser rostro obtuso, oris diametro transverso longitudine aequali;
cirris rostri apici propioribus; labiis bifidis. Güldenstädt, Nov. u: Petrop. T, XV1,
p:532. _ Forster Philosoph. Transact. Vol. LVII. p. 352.
AcipenserSturio, Pallas, Zoograph. rosso-asiat. T. III. p. 91. (Mit Ausnahme der Synonyme von Pli-
nius, Gesner, Rondelet, Salvian, Bellon, Zool. brit. und der Varietäten ß. und y. und ß. nondum
adulta Hodterä Rossorum.) £. 4. _ (Közönseges Tok.) Reisinger. Pisc. aquar. dulec. N p- 88. (Mit
Ausnahme der Synonyme von Bloch und Aecipenser Schypa.)
Der Stör. Ossetr. Gmelin, Reis. d. Russl. B. I. S. 139.
Acipenserrostro obtusiusculo ordinibus quinque squamarum ossearum, interme,
dio ossiculis decem. Kramer. Elench. Plant. et Animal. p. 383. Nr. 2
Acipenser Huso, y. Gmelin. Zinne. Syst. nat. ed. XIII. T. I. P. III. p. 1437. Nr. 3.7
Antacaeus Hungarorum Tok, Grossinger. Hist. phys. regn. Hung. T. LII, p. 81,
Acipenser brevirostris. Heckel. Mscpt. (Vormals.)
Acipenser macrophthalmus. Heckel. Mscpt.
Acipenser Kostera. Mus. Vindob. (Vormals.) _ Fitzinger. Prod. e Faun. von Oesterr.Beiträgez. Lan-
deskunde Oesterr. B. I, S. 340. (Mit Ausnahme des Synonyms von Lepechin,)
Acipenserpygmaeus. (Torpe Tok.) Reisinger, Pisc, aquar. dule. Hungar. p. 93. (Jung.)
Acipenser rostratus. Fischer. In einem Programm. (Jung.) |
Acipenseraculeatus. Fischer, Mscpt, (Jung.) _Lovetzky. Diagn. Pisc. ad gen. acipenserin. pertin, Nouv,
Mem. de la Sociei. des Naturalist, de Moscou, T. II, p. 262. tab. 49. Fig 2. (Jung.)
AcipenserGüldenstädtii. (Güldenstädtischer Stör.) Brandt und Ratzeburg. Medie. Zool. B. II. $. 13.
Tuf. III. Fig. 2. 4.B. C.D. E F.S. 351. (mit Ausnahme des Synonyms von Lepechin und der glatte-
ren Varietät. $. 351.) _ Tovetzky. (Auf der Tafel Acipenser Sturio.) Diagn, Pise. ad gen, acipenserin
pertin, Nouv. Mem.de la Societ. des Naturalist. de Moscou. T. III. p. 259. tab. 17. Fig. 1. 2
Kilime oder Koelme. Burät. Pall. _ Kilaema. Mongol. Pall. _ Maegi-mursin. Pers. und Bu char:
Pall. _ Fan-balyk. Teleut. Pall. _ Chattys Jacut. Pall. _ Zughun. Armen. Pall. _ Pätscha-tyg. Assan.
Pall, _ Thit. Cotow. Pall._Schubby.Vogul. Pall. _ Pulla, Mordua n.Pall,__ Tuur-Kalla, Esth on, Pall. _
_ Stoor. Letton. Pall. __ Itscha. Tucag. Pall. _ Tanna, Tungus. Pall, _ Jena und Jagana. Samojed,
Pall. _ Behannae. Jurac. Pall. _ Siggewulla. Coibal. Pall. _ Buäkonnu oder Bachkonnu. Tayginz. Pall._
Kuögor. Narym. Pull. _ Kyogon, Sooch und Oes. Ostjac. Pall. _ Es und Hek. Arinz. Pall. _ Pekra-Kol.
Tscheremiss. Pull. _ Bikrae, Votjac. Pall. _ Bekerae. Kalm, Pall. _ Bekre. Kalm und Tatar. Gmel.
_— Bekra, Saribalyk, (gelber Fisch) und Tögho. Tatar. Pall. _ Zalbysch, Turpak Russ, Pall.__ Ossetr.Russ,
Gmel. _ Osetr, Russ. Lepechin. _ Kostera. Russ. Lepechin und Gmelin. __ Jesestra oder Jesctra. Rascian.
Marsigli. _Tok. Hung. Grossing, _ Wax-Tück oder Wax-Dick, Oester. Fitz. _ Esther. Deutsch. Marsigli.
‚daR
Literatur der Anatomie.
Marsigli Danubius Pannonico- Mysicus. T. VI. tab. 49. Fig. 1. 2. (Magen.) Fig. 5. a
Brandt und Ratzeburg. Med’c. Zool. B. II. $. 16. 253. 254.
Beschreibung. Der Kopf ist breit, dem Leibe am Durchmesser gleich und 5% Mal in der ganzen
Länge des Körpers enthalten. Er ist mit einer flachen , gegen den Rücken zu schwach ansteigenden Stirne
und einer kurzen, dicken, abgeflachten, kegelförmigen Schnauze versehen , welche gerade, breit und an
ihrem vorderen Ende sehr stumpf ist. Die Schnauze ist ungefähr um 1/, länger als der Querdurchmesser des
Mundes und der Afterflosse an Länge gleich. Den Scheitel decken sieben grosse, grob und meist, schr unregel-
mässig gestrahlte, in ihrer Mitte erhabene, harte Knochenschilder, und ein kleines, oft ‚getheiltes , flaches
Zwischenschild, welche schr scharf voneinander getrennt sind, bisweilen gar nicht aneinander schliessen und
«
7
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER. 299
deren Zwischenräume sparsam mit Schleimdrüsen ausgefüllet sind; die Oberseite der Schnauze, mehrere
kleinere , unregelmässige, ähnlich gebildete Knochenschildchen , welche gegen das Ende derselben weiter
anseinander stehen. Die beiden grössten, in der Mitte des Kopfes liegenden Scheitelschilder (Ossa parieta-
lia), welche sich seitlich an die Schläfenschilder (Ossa mastoidea) reihen, sind die längsten und schmal-
sten. Ihre hinteren, abgerundeten Enden, welche sich an das obere Schulterschild (Os suprascapulare)
lehnen, umfassen das keulenförmige, bis auf Yz ihrer Länge eingeschobene Hinterhauptsschild (Os oeeipitale
superius) und reichen beinahe bis zu dessen Mittelpunkte. Ihre vorderen, spitzen Enden umschliessen das
kleine, rundliche mittere Stirnschild (Osethmoideum), und dringen zwischen die eigentlichen Stirnschilder
(Ossa frontalia prineipalia) bis auf die Hälfte ihrer Länge, ohne jedoch ihre Mittelpunkte zu erreichen,
vor. Die Mittelpunkte der Scheitelschilder stehen genähert und ihre Entfernung voneinander ist weit geringer,
als vom äusseren Rande der Schläfenschilder. Zu beiden Seiten der Scheitelschilder liegen die kürzeren
und vorne minder spitzen, den Kiemendeckel begränzenden Schläfenschilder, welche mit ihren hinteren En-
den an das obere Schulterschild, und mit ihren vorderen an die hinteren und eigentlichen Stirnschilder
(Ossa frontalia posteriora et prineipalia) stossen. Ihre Mittelpunkte stehen mit jenen der Scheitelschilder
in gleicher Richtung, und sind von diesen ebenso weit entfernt, als die beiden Mittelpunkte der Scheitel-
schilder voneinander; so dass alle vier Mittelpunkte gleich weit voneinander entfernt sind. Die durch die
vorderen Enden der Scheitelschilder und durch den mitteren,, oft getheilten Stirnschild gänzlich getrennten
eigentlichen Stirnschilder, sind gleichfalls lang und schmal; schieben ihre hinteren Enden zwischen die
Scheitel- und Schläfenschilder ein, und lehnen sich seitlich an die vorderen und hinteren Stirnsehilder (Ossa
frontalia anteriora et posteriora). Ihre schwach erhabenen, beinahe flachen Mittelpunkte stehen weiter aus-
‘einander, als jene der Scheitelschilder und bilden mit diesen, in der Mitte des Scheitels, eine breite, flache,
rinnenförmige Vertiefung, welche zwischen den Scheitelschildern stärker, zwischen den Stirnschildern aber
kaum bemerkbar ist. Das obere Schulterschild ist von rundlicher Gestalt und gleieht in seiner Bildung den
übrigen Schildern des Kopfes. Es reicht bis zur Hälfte des ersten Rückenschildes, schliesst aber weder an
dieses und das Hinterhauptsschild, noch an die angränzenden Schläfen- und Scheitelschilder dicht an. Das
eigentliche Schulterschild (Os scapulare) gleicht einem langgezogenen Dreiecke, dessen Spitze nach ab-
wärts gerichtet ist. Es ist doppelt so gross, als die grössten Schilder der Seitenlinie, legt sich mit seinem
fast geraden oberen Rande nicht dicht an das obere Schulterschild an und ist gegen den Kiemendeckel zu
minder deutlich gestrahlt. Das Kiemendeckelschild (Opereulum) sitzt am oberen Rande des Kiemendeckels.
dem eigentlichen Schulterschilde gegenüber. Es bildet eine unvollständige Scheibe, von deren beiden nach
vorwärts gekehrten Drittheilen, der untere gänzlich mangelt und der obere nur zur Hälfte vorhanden ist.
Aus dem Mittelpunkte dieser Scheibe, welche wie die übrigen Kopfschilder rauh und grob gestrahlet
ist, ziehen sich häufig einige grössere und stärkere Strahlen nach auswärts, gegen den Winkel des Au-
ges zu. Die zu beiden Seiten der Schnauze liegenden kleinen Schilder stehen zerstreut, in ziemlicher
Entfernung voneinander ab, und die Zwischenräume sind glatt und ohne Schleimdrüsen. Dagegen befin-
det sich an der Spitze der Schnauze, zu beiden Seiten eine Reihe von ungefähr 8 netzförmigen, in
ihrem Grunde schwarzen Schleimdrüsen, welche dem Thiere das Ansehen geben, als wäre es mit einem
Schnurbarte versehen. Mit solchen Schleimdrüsen ist die ganze Unterseite der Schnauze, bis gegen den
Mund, dicht übersäet. Auch befinden sich einige derselben, drei bis fünf an der Zahl, am inneren
Saume des unteren Augenrandknochens. Sie sind meist netzförmig gestaltet, in ihrem Grunde grau und
zwischen dem Munde und den Bartfäden am grössten. Die Knochenleiste der Unterseite der Schmauze
ist äusserlich kaum sichtbar und nur von der Schnauzenspitze bis zu den Bartfäden etwas deutlicher,
wo sie durch eine glatte Haut bedeckt wird; bald aber gegen den Mund zu äusserlich verschwindet und
nur mehr ihrer Stellung nach, durch eine Längsfurche bezeichnet wird. DieBartfäden stehen der Schnau-
zenspitze näher als dem Munde und sind von diesem doppelt so weit entfernt, als von der Spitze der
Schnauze. Sie sind kurz, fast in gleicher Richtung gestellt, einfach, ohne Anhänge und an ihrer Anhef-
tung rund, gegen das Ende zu aber zusammengedrückt, beinahe zweischneidig und mit vielen Querfal-
ten verschen. Die beiden äusseren sind länger als die inneren und reichen zurückgelegt bei Weitem nicht
bis zum Mundrande. Die inneren stehen voneinander doppelt so weit entlernt, als die äusseren von
ihnen. Der Mund ist gross und etwas schief gestellt; so dass der rechte Mundwinkel der Schnauzen-
300 FITZINGER UND HECHKEL , GATTUNG ACIPENSER.
spitze näher steht, als der linke. Den knorpeligen Mundrand umzieht grossentheils ein nur wenig fleischi-
ger, schmaler und flacher, wellenförmig gerandeter, faltiger Lippenwulst. Die Oberlippe ist eingebuchtet,
und in der Mitte durch einen tiefen Einschnitt in zwei Hälften getheilet. Diese beiden Hälften stossen aber
so dicht aneinander , dass ihre Trennung kaum sichtbar ist. Die Unterlippe ist vollkommen getrennt und
erscheinet nur zu beiden Seiten der Mundwinkel als Rudiment. Die Augen sind gross und beinahe rund;
aber von ungleichem Durchmesser; so dass das linke Auge stets um den 11. Theil kleiner ist, als dasrechte,
dessen Durchmesser 4 Mal in der Entfernung beider Augen voneinander enthalten ist. Sie sind so ge-
stellt, dass der hintere Augenrand mit dem vorderen Mundrande in senkrechter Richtung steht. Die Iris
ist gelb, bisweilen silberfarben !). Die Nasenlöcher sind gross und eiförmig. Die unteren haben mit dem
rechten Auge gleiche Grösse; die oberen sind kleiner.
Der Leib ist gestreckt, eben so hoch als breit, und sein grösster Durchmesser ist 8Y, Mal in der ganzen
Länge des Körpers enthalten. Er ist mit fünf starken Knochenschilderreihen der Länge nach besetzt, deren
Schilder ziemlich weit voneinander entfernt stehen. Die Haut in den Zwischenräumen ist glatt und glänzend,
und mit grösseren und kleineren, stark erhabenen, strahlenförmigen Knochenschuppen und gezähnelten,
rauhen Knochenpunkten, bald mehr, bald weniger dicht besäet. Einige grössere dieser Knochenschuppen,
welche in der Gestalt bedeutend abändern, und meist mit einem kleinen, stumpfen, nach rückwärts ge-
krümmten Haken verschen sind, bilden zwischen der Rücken- und Seitenreihe der Knochenschilder, eine
schwach bezeichnete, bald einfache, bald doppelte Reihe. Eine ähnliche Reihe solcher, jedoch viel grösserer Kno-
chenschuppen, meist 8 an der Zahl, läuft von der Gegend, wo die Brustflossen eingelenkt sind, in schiefer
Richtung gegen den Bauch, bis zu den Bauchfiossen, verliert sich aber auch bisweilen schon früher. Diese
Knochenschuppen erreichen manchmal eine ansehnliche Grösse und übertreffen oft die Knochenschilder der
Seitenlinie an Umfang. Je näher sie aber dem Bauche stehen, desto kleiner werden sie. Die untere Fläche
der Schnauze bis gegen den Mundrand, die Gegend vor den Augen und um die beiden Nasenlöcher, der
Raum zwischen dem Spritzloche und der Kiemenöffnung, dann dem Scheitel und dem Kiemendeckel, fer-
ners zwischen den Knochenschildern der Seiten- und Bauchreihe und zuweilen auch zwischen jenen des
Rückens, ist völlig glatt und nur höchst selten mit einigen rauhen Erhabenheiten besetzt. Eben so ist auch
eine halbkreisförmige Stelle um die Brustflossen, und die Gegend an beiden Seiten der Bauch- und After-
flosse vollkommen glatt. Die Zahl der Rückenschilder wechselt zwischen 12 und 13, nach Gmelin selbst
von 11 ?). Sie haben eine mehr oder weniger runde oder herzförmige Basis und sind mit einer stark erha-
benen, aufwärts gebogenen, etwas ausgehöhlten,, glatten Schneide versehen, welche sich sehr häufig in der
Mitte des Schildes in eine aufrecht stehende nach hinten gerichtete Spitze, meist aber in einen nach
rückwärts gekrümmten Haken endiget. Diese Spitze mangelt aber auch, vorzüglich bei sehr alten 'Thie-
ren, nicht selten ganz und ist dann wahrscheinlich abgerieben. Das erste Schild ist am höchsten ge-
stellt. Es ist das grösste und schliesst nicht dicht an das Hinterhauptsschild an. Die folgenden sind
eben so breit als lang, meist aber etwas breiter; und je näher sie der Rückenflosse stehen, desto klei-
ner, und oft auch schmäler werden sie. Alle sind mit starken, rauhen, unregelmässigen Rippen verse-
hen, welche gegen den Mittelpunkt zu verworren sind. Die Seitenlinie trägt 24 bis 36 ähnlich gebildete,
aber flachere , rautenförmige Knochenschilder °), welche gegen die Mitte des Leibes zu am grössten sind;
und ist bei alten Individuen, in den Zwischenräumen dieser Schilder, sehr deutlich sichtbar. Auf dem
Bauche befinden sich zu beiden Seiten, bis zu den Bauchflossen, 9 bis 10, nach Gmelin *%) bis 12 solcher
Knochensshilder , von runder Gestalt, und zwischen dem After und der Afterflosse in der Mitte, ein ähn-
lich gebildetes grosses Schild. Auch zwischen der After- und Schwanzflosse liegt oft zu beiden Seiten ein
kleines Knochenschild, Der Raum zwischen der Rücken- und Schwanzflosse ist ohne Schildehen. Zwei
grosse, stark erhabene, strahlenförmig gerippte Knochenschilder, welche die Gestalt einer getheilten Raute
1) Pallas Zoograph. rosso -asiat. Tom. III. p. 94.
?) Gmelin. Keis. d. Russl, B. 1. d, 139,
2) Die Zahl dieser Schilder ist oft bei einem und demselben Individuum, nicht auf beiden Seiten gleich; wie
bei allen anderen Störarten,
*) Gmelin L. c.p. 139
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER. 301
haben, befinden sich auf der Brust und decken die Schlüsselbeine. Sie sind mit einem Kiele versehen und
die Rippen schr verworren. Die Entfernung ihrer Mittelpunkte, welche der Hälfte des grössten Durchmes-
sers des Leibes gleich kommt, ist grösser als jene der vorderen Stirnschilder.
Brust-, Bauch- und Afterflosse sind länger als breit. Die Länge der ersteren kommt beinahe dem
grössten Leibesdurchmesser gleich, und ihr sehr starker Knochenstrahl schützt %% ihrer Länge, Jene der
Bauchflossen ist gleich der Entfernung der Schnauzenspitze vom vorderen Augenrande; und die der After-
flosse, jener der Schnauzenspitze vom vorderen Mundrande. Sie ist von der Schwanzflosse gerade um die
Breite ihrer Basis entfernt, und ihr vorderer Rand steht vor der senkrechten Linie der Mitte der Rücken-
flosse. Die Rückenflosse ist abhängig, stark ausgeschweift, wenig kürzer als die Afterflosse, und ihre Länge
ist um %, geringer, als die Breite ihrer Basis beträgt. Die Schwanzflosse ist schr stark ausgeschweift, der
obere Lappen derselben lang, schmal und sichelförmig zugespitzt, der untere beinahe um die Hälfte kür-
zer, breit und spitz. Die Brustflossen enthalten 1 starkenKnochenstrahl, 1 langen ungetheilten, und 30 ge-
theilte Gliederstrahlen ; die Bauchflossen 12 Vorderstützen, und 14 getheilte Strahlen; die Afterflosse 12 Vor-
derstützen, und 12 getheilte Strahlen; die Rückenflosse ebenfalls 12 Vorderstützen, und 23 getheilte Strahlen ;
und die Schwanzflosse am oberen Lappen 29, und am unteren 14 Vorderstützen, und 63 getheilte Strahlen.
Der Obertheil des 'Thieres ist bläulich grau, bisweilen eisengrau, der Untertheil weisslich. Die Kno-
chenschilder sind schmutzigweiss, die Bartfäden weiss, gegen die Spitze schwärzlich.
Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen durch eine etwas längere und minder flache Schnau-
ze '). Die Farbe des Rückens soll sich beim Männchen mehr ins Olivenfarbene ziehen ?).
Unterschiede der jüngeren Thiere.
Ein Exemplar von ein Fuss acht Zoll.
Die Schnauze ist um die Hälfte länger als der Querdurchmesser des Mundes. Sie ist minder dick als
bei alten Exemplaren und etwas aufwärts gebogen. Die Scheitelschilder sind wie bei den Alten gebildet, nur
umfangen die vorderen Enden der Scheitelschilder keineswegs den hier noch unvollständig ausgebildeten mit-
teren Stirnschild, dessen vorderer, verhältnissmässig sehr grosser Theil, zwischen den vorderen Enden der
eigentlichen Stirnschilder eingeschlossen und dessen hinterer Theil durch eine Art von Fontanell ersetzt
wird, welches sich bei alten Thieren zu einem zweiten Schildchen ausbildet. Die am unteren Rande der
Schnauze liegenden kleinen Schildchen stehen sehr gedrängt, ohne in einen Knochen verschmolzen zu seyn.
Die Knochenleiste auf der Unterseite der Schnauze, ist wie bei allen jungen Stör-Arten, ihrer ganzen Länge
nach sehr sichtbar. Die Bartfäden sitzen nicht ganz im zweiten Fünftel der Schnauzenlänge von ihrer Spitze
entfernt. Der grösste Durchmesser des Leibes ist fast 9 Mal in der Körperlänge enthalten. Die Zwischenrei-
hen der Knochenschuppen sind wie bei den alten Thieren. Die Rückenschilder, 12 an der Zahl, mit schar-
fer Schneide und spitzen Haken, stossen beinahe aneinander. Die gleichfalls scharfschneidigen 31 Seiten-
schilder mit hakiger Spitze, stehen gegen den Schwanz zu sehr dicht beisammen. Die 9 Bauchschilder sind
am grössten und ebenfalls dicht gereihet. Zwischen der Rücken- und Schwanzflosse sind 6 kleine Schild-
chen, zu 3 und 3 aneinander gelagert. Die Decekschilder der Schlüsselbeine sind besonders stark und schnei-
dig gekielt. Der starke Knochenstrahl der Brustflosse schützt dieselbe in gleichem Verhältnisse, wie bei
Alten.
Ein Exemplar von sieben Zoll sechs Linien.
Die Schnauze ist noch ein Mal so lang als der Querdurchmesser des Mundes, schr flach, dünn und
zugespitzt und noch mehr aufgebogen. Die Scheitelschilder sind gestreckter, mit einer hohen, nach rück
wärts gezähnten Schneide versehen. Die Oberseite der Schnauze ist in ihrer Mitte mit vielen, langen, schr
schmalen, rauhschneidigen Knochenschuppen bedeckt, welche nach Art der Scheitelschilder ineinander
greifen, an den Seiten fast unbedeckt und nur an den Kanten mit schr kleinen , hakigen Schildchen besetzt.
!) Pallas Zoograph. rosso-asiat. T, Hl. p. 98.
2) Pallas L, cit. p. 97.
502 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER,
Alle Vertiefungen dieser Knochenschuppen und ihre Zwischenräume, sind mit einer dünnen, unter der
Luppe schwarz punktirten Haut überzogen. Die unteren Augenrandknochen bilden nach abwärts eine stark
hervortretende, gezähnte Schneide. Auch auf derKnochenleiste der Unterseite der Schnauze sitzt zwischen den
Bartfäden ein starker, schneidiger Haken. Die Bartfäden stehen nicht ganz um die Hälfte der Schnauzen-
länge von ihrer Spitze entfernt. Der grösste Durchmesser des Leibes ist 9'/, Mal in der Totallänge enthal-
ten. Die Haut in den Zwischenräumen der Schilderreihen ist wie bei den Alten; doch befindet sich zwischen
den Rücken- und Seitenschildern nur eine Reihe, in ihrer Mitte mit einem spitzen Haken versehener, im
Verhältnisse, viel grösserer, runder Schuppen, welche beinahe den ganzen Zwischehraum ausfüllt. Nur 10
sehr hochschneidige, aneinander schliessende Knochenschilder, mit scharfen, nach rückwärts gekrümmten
Haken, decken die Rückenfirste ; 29 eben so hochschneidige Seitenschilder, mit sehr scharfen Haken, welche
oft an ihrer nach rückwärts stehenden ausgehöhlten Schneide, noch eine scharfe Zähnung haben, folgen
ziemlich dicht aufeinander; so wie die 8 gleichfalls scharfschneidigen Bauchschilder. Zwischen der Rücken-
und Schwanzflosse stehen 4 kleine Schildchen paarweise beisammen, Die grossen Deckschilder der Schlüs-
selbeine sind nicht sehr ausgebildet, aber sehr schneidig gekielt. Der starke Knochenstrahl der Brustflosse
ist etwas kürzer als bei älteren Individuen !). Die Schwanzflosse ist sichelförmig, und der untere Lappen
fehlt ganz.
Alle Flossen, besonders aber Brust-, Rücken- und Schwanzflosse, sind an ihrer Basis beinahe schwarz,
am Rande aber gelblichweiss.
Ausmass der einzelnen Theile.
Totallänge . 5 ao Weir. La, 5 ini ae Zu . .. 0 “ gt zieren
Länge des Kopfes bis zum unteren Winkel des Schulterschildes BE nn
Breite des Kopfes am obersten Rande der Kiemenspalte -
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Breite des Kopfes zwischen den Augen» » » » » » a ran ARE le for ser
Höhe des Kopfes über den Augen . » + + - ni: rn ee en A a & it at A dt
Länge der Schnauze bis zum hinteren Augenrande » «+ cv ur rer rer ee
Länge der Schnauze bis zum vorderen NMondrande. «de 2:0 BE a0. rn Er N 5
Breite der Schnauze über den Bartfäden » »- »- » e + ee... 0.0. hehe e neu if m
Höhe der Schnauze über den Bartfäden . - » » » SEIFE EHER, TEFTIHER een
Länge der äusseren Bartiaden A MID IE SE RHEIN 9 ER Ina To: VD gBUINngem
Entfernung der mitteren Bartfäden von der Schnauzenspitze :» ..... u nie weh
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Länge der Afterflosse » » + - +.» PEUWER TE I 0 snallizatii re Eat 2 EEE
Breite der Afterllosse = - + ’e . 0 2ranene arten ae ee te en 2 : u ._r gr gm
Länge der Rückenflosse - - » «ve.» Er SET ER RER GE. > DE _t gr gm
Breite der Rückenflosse - aiai.d ad >3n IJBE -sadsia unri ae - BE vr. WeTze
Länge des oberen Lappens der Schwanzflosse_ - » po = > > = ne = 0 „en Zu ee ne 4 __ 7 25
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Länge des unteren Lappens der Schwanzflosse » » » «ee...»
2) Alle übrigen Sirahlen der Brasiflönsg sind ungetheilt. Es scheint, dass bei, erh Stör a die Anzaill der
Flossenstrahlen mit dem Alter abnehme, und dass alle getheilten Strahlen i in der ersten. Jugend völlig unge-
theilet sind und sich mit zunchinendem Alter allmälig von rückwärts nach vorne zu theilen; so zwar, dass
zuletzt bei ganz alten Thieren, sogar der starke Knochenstrahl der Brustflossen sich gegen seine Spitze zwei-
bis vierfach theilet und gegliedert wird. Durch diese Strahlentheilung kann, die Schwanzflosse ausgenom-
men, bei welcher wohl noch eine grössere Abweichung Statt finden mag, eine Differenz von 8 SStfählen be-
wirkt werden.
FITZINGER UND HECKEL , GATTUNG ACIPENSER, 308
- Der Güldenstädt’sche Stör gehört der alten Welt an, und ist wohl unter allen Stör- Arten
die am weitesten verbreitete; denn er findet sich sowohl im schwarzen undazow’schen
Meere, von welchem er in dieDonau, und durch diese in die Save und Drau, bis in die
Theiss, Marosch und Samosch und die Waag aufsteigt, so wie in den Dniester,
DuoieperunddenDon,alsauchim caspischenSee, aus welchem er in die Wolga bis in die
Kama und Oka, in den Ural, die Emba, den Sifidrud, Kur, Terek und die Ku-
ma, in die Swidura, den Koisu und den Samur zieht; und ist eben so, wenn gleich
minder häufig, im arktischen Meere heimisch; von wo auser dn Ob, denIrtisch
und den Tom, ja sogar den Jenisey hinaufsteigt; wieim Baikal-See und den dahin sich
ergiessenden Flüssen, deroberen Angara, derSelenga unddem Bargusin. Auch soller
nach Georgi ') sich selbst im Ochotskischen Meere und den dahin strömenden Nert-
schinskischen Flüssen, der Schilka, dem Onon, Argun und Amur finden.
Seine Verbreitung erstreckt sich daher vom 35. bis zum 170. Grade östlicher Länge, und
vom 35. bis zum 70. Grade nördlicher Breite.
Vom Frühjahre bis zum halben Sommer zieht er in die Flüsse, um zu laichen, und findet
sich auch im Winter wieder in denselben ein; wiewohl er meist denselben in den Tiefen der
Meeresbuchten zubringt. Im jugendlichen Zustande wird er nur. selten in weiter Entfernung
von der Mündung der Flüsse getroffen.
Der Güldenstädt’sche Stör erreicht eine Grösse von 10__12 Fuss und ein Gewicht von 160
Pfunden und darüber. Ein Exemplar von 4”/, Fuss wiegt ungefähr 25 Pfunde.
In der Donau zieht ernurbis Pressburg undhöchst selten nach Oesterreich herauf.
Indess wurde im J. 1679 ein 36 Pf. schweres Exemplar selbst bei Regensburg gefangen *). In
Ungarn wird er. häufig gefangen und nach Wien zu Markte gebracht; nie aber über 80 und sel-
ten unter 30 Pfunden. Seine gewöhnliche Grösse beträgt 4'/,—6 Fuss. Ganz junge Exemplare
gehören zu den seltensten Erscheinungen.
Das kaiserlich zoologische Museum zu Wien bewahrt eine schöne Reihe von Exemplaren,
von 7'/,° bis 8/ 7” Länge.
V. Abtheilung: Sturiones.
Scuta dorsalia antice et postice declivia, in medio altissima, in acu-
men desinentia. Cutis scabrosa, squamulis osseis obtusis angulatis gra-
nulata. Cirri simplices. Labium inferius incontinuum, seu labii solaque
rudimenta in utroque oris angulo.
Acipenser Heckelii. Fitz.
Tab. XXV1. Fig. 4. Tab. XXIX. Fig. 1112.
Centra scutorum temporalium a rostri apice vix magis remota, quam centra scutorum pa-
rietalium. Cirri reclinati oris marginem superantes. Labium superius sinuatum, per ineisuram
divisum. Scutum dorsale primum, a scuto oceipitali remotum. Centra scutorum elaviculas te-
gentium minus remota, quam centra scutorum frontalium anteriorum.
(Stirne sehr flach, äusserst schwach ansteigend. Der Mund gross. Die Augen von gleicher Grösse. Di
| Bauchschilder stark.)
U) Georgi Bem. e. Reise, p. 352.
2) Hohbergius Georgia Curiosa. T. IL. L, XI. c, 8& p. 522. _ Grossinger Hist, phys regn. Hung. P. TIL, p.
t5
304 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER,
Altes Thier. Schnauze kurz, pyramidenförmig, breit, stumpf. Bartfäden der Schnauzenspitze viel
näher stehend als dem Munde. Schilder ziemlich weit voneinander entfernt. u
Junges Thier. Schnauze dreieckig, stumpfspitzig, etwas aufwärts gebogen. Bartfäden von der
Schnauzenspitze nur wenig entfernter als vom Munde. Schilder ziemlich genähert.
Trareog Podıor, Archestratus bei Athenaeus. Lib. VII. p 36%.
Galeus Rhodius. Rondelet de Pisc. fluv. p. 176. (Mit Abbildung.) _ Gesner, Aquat. p. 720. (Copie nach
Rondelet.) _ Aldrovand,. de Pisc. p. 532. (Copie nach Rondelet.)
Acipenser Sturio.y. Gmelin. Zinne. Syst. nat. ed. XII. T. I, P, III p. 1484. Nr, 1, x.
Acipenserplatycephalus. Heckel. Mscpt. (Jünger.)
AcipenserHeckelii. Fitz. Mscpt.
Acipenser lHuso? Nardo, Prodrom, observation et disquisition. Adriaticae Ichthyol, Ticini Regü. 1327.
4. p. 10. Nr. 36.
Accipenser lutescens., Rafiınesque. Ichthyol, Ohiens. p. 79.
Acipenser Heckelii. Brandt und Ratzeburg. Medicin. Zoolog. B. U. $, 5. 29. Note,
Acipenser Geckelii. Lovetzky. Diagn. Pisc. ad gen, acipenserin. pertin. Nouv, Mem, de la Socict, des
Natur. de Moscou. T, IH. p. 257.
Acipenser Naccari. Bonaparte, Mscpt. (Jünger.)
Acipenser Sturionellus. Nardo. Mscpt. (Jünger.)
Cops. Ital, Rondel. _ Colepesce (d. i. Fischleim.) Ital. Schneid. _ Copese. Ital. Nardo.
Beschreibung. Der Kopf ist breiter als bei A. Güldenstädtii, mit dem Leibe von gleichem
Durchmesser und 5°, Mal in der ganzen Länge des Körpers enthalten. Er ist mit einer sehr flachen, gegen
den Rücken zu äusserst schwach ansteigenden Stirne und einer überaus kurzen, dicken, abgeflachten, py-
ramidenförmigen Schnauze versehen, welche an ihrem vorderen Ende sehr breit und stumpf ist, und den
Querdurchmesser des Mundes an Länge bei Weitem nicht erreichet. Der Scheitel ist mit 7 grossen, chagri-
nirten und kaum merklich gestrahlten, in ihrer Mitte nur sehr schwach erhabenen, harten Knochenschildern
und einem kleinen, oft getheilten, flachen Zwischenschilde bedeckt, welche sehr scharf voneinander ge-
trennt sind, und am äusseren Rande der Scheitel- und eigentlichen Stirnschilder einige mit Schleimdrüsen
ausgefüllte Zwischenräume zeigen; die Oberseite der Schnauze, mit mehreren kleineren, ähnlich gebilde-
ten , unregelmässigen Knochenschildchen, welche gegen die Schnauzenspitze zu, dichter aneinander schlies-
sen. Die in der Mitte des Kopfes liegenden beiden Scheitelschilder (Ossa parietalia), welche sich seitlich
an die Schläfenschilder (Ossa mastoidea) legen, sind die grössten und längsten; übertreffen aber an Breite
jene von A. Güldenstädtii. Sie umfassen mit ihren hinteren, abgerundeten Enden, welche sich auch
an das cbere Schulterschild (Os suprascapulare) anreihen, das spiessförmige, bis auf '/ vor ihrer Mitte
eingeschobene Hinterhauptsschild (Os oceipitale superius) und reichen beinahe bis zu dessen Mittelpunkte,
mit ihren vorderen, beinahe herzförmig ausgeschnittenen, zugespitzten Enden, umfangen sie das kleine,
längliche mittere Stirnschild (Os ethmoideum) und dringen zwischen die eigentlichen Stirnschilder (Ossa
frontalia prineipalia) bis auf die Hälfte ihrer Länge, ohne jedoch ihre Mittelpunkte zu erreichen, vor. Die
Mittelpunkte der Scheitelschilder stehen viel weiter voneinander entfernt, als bei A. Güldenstädtii, und
ihre Entfernung voneinander ist jener vom äusseren Rande der Schläfenschilder gleich. An den Seiten der
Scheitelschilder liegen die kürzeren, den Kiemendeckel begränzenden Schläfenschilder, welche sich mit
ihren hinteren Enden an das obere Schulterschild, mit ihren vorderen an die hinteren und eigentlichen
Stirnschilder (Ossa frontalia posteriora et principalia) lehnen. Ihre Mittelpunkte stehen kaum weiter zu-
rück, als jene der Scheitelschilder und ihre Entfernung von diesen ist weit geringer, als die Entfernung
der beiden Mittelpunkte der Scheitelschilder voneinander. Die langen, doch nicht sehr schmalen eigentlichen
Stirnschilder, welche durch die vorderen Enden der Scheitelschilder und durch den mitteren, oft getheilten
Stirnschild gänzlich getrennt sind, schieben ihre hinteren Enden zwischen die Scheitel- und Schläfenschil-
der ein, doch so, dass sie von den Enden der letzteren kaum umfasst werden, und reihen sich seitlich an
die vorderen und hinteren Stirnschilder (Ossa frontalia anteriora et posteriora). Ihre sehr schwach erhabe-
nen, beinahe flachen Mittelpunkte, sind weiter auseinander gestellt, als jene der Scheitelschilder und bil-
den mit diesen, in der Mitte des Scheitels, eine schr breite, flache, kaum merkliche, rinnenförmige Ver-
tiefung, welche zwischen den Scheitelschildern etwas deutlicher ist. Das obere Schulterschild ist eben so
sebildet, wie bei A. Güldenstädtii. Das eigentliche Schulterschild (Os scapulare) gleicht einem lang-
r 4
A An a
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER, 305
gezogenen Dreiecke [mit abwärts gekehrter Spitze; ist doppelt so gross, als die grössten Schilder der Sei-
tenlinie, legt sich mit seinem eingebuchteten oberen Rande nicht dicht an das obere Schulterschild an und
ist chagrinirt und kaum merklich gestrahlet. Das Kiemendeckelschild (Opereulum) ist wie bei A. Gülden-
städtii gebildet; nur sind die Strahlen desselben glatt und feiner. Die sehr ausgebildeten Seitenschilder
der Schnauze schliessen dicht aneinander und werden nur wenig dureh Schleimdrüsen unterbrochen. Dage-
gen zieht sich eine 3 bis 4 Mal unterbrochene Reihe solcher Schleimdrüsen mit schwarzem Grunde, längs
der Aussenseite der Scheitel- und eigentlichen Stirnschilder , von den Spritzlöchern bis über die Nasenlö-
cher. Die Unterseite der Schnauze ist mit Ausnahme der Knochenleiste, der Bartfaden - Gegend und eines
Halbkreises vor der Mundöffnung,, dicht mit Schleimdrüsen überkleidet. Die glatte, feste Knochenleiste der
Unterseite der Schnauze, erhebt sich scharf und schmal zwischen den Bartfäden , wird schnell breiter und
flach und endiget sich in die harte knorpelige Spitze der Schnauze. Die Bartfäden stehen der Schnauzen-
spitze näher als dem Munde und ihre Entfernung von derselben beträgt den dritten Theil der Schnauzen-
länge. Sie sind lang, einfach, ohne Anhänge, etwas zusammengedrückt und raulhı. Die inneren sind unge-
fähr um den vierten Theil kürzer als die äusseren und stehen dem Munde etwas näher. Ihre Entfernung von-
einander ist beiläufig doppelt so gross, als die Entfernnng der äusseren von den mitteren. Zurückgelegt
reichen alle über den Mundrand. Der Mund ist gross und regelmässig gestellt. Den scharfen, knorpeligen
Mundrand umgibt ein etwas fleischiger, wenig erhabener, schmaler Lippen - Wulst, der am Oberkiefer ein-
gebuchtet, und in der Mitte durch einen Einschnitt in zwei Hälften getheilet, am Unterkiefer aber vollkom-
men getrennt ist; so dass die Unterlippe nur zu beiden Seiten in den Mundwinkeln als Rudiment erscheint.
Die Augen, deren Durchmesser 5 Mal in der Entfernung beider Augen voneinander enthalten ist, sind
gross, beinahe rund und von gleicher Grösse. Sie sind so gestellt, dass der hintere Augenrand um den
ganzen Durchmesser des Auges, hinter der senkrechten Linie des vorderen Mundrandes zu stehen kommt.
Die Iris ist gelb. Die unteren Nasenlöcher sind eiformig, sehr weit geöffnet, und um den vierten "Theil grös-
ser als die Augen; die oberen haben dieselbe Gestalt, sind aber kleiner als die unteren.
Der Leib ist gestreckt, eben so hoch als breit, und sein grösster Durchmesser ist 9 Mal in der ganzen
Körperlänge enthalten. Er ist mit fünf Längsreihen starker, ziemlich weit voneinander entfernt stehender
Knochenschilder besetzt. Die Zwischenräume sind glatt, glänzend und mit einer grossen Menge meist sehr
kleiner, eckiger Knochenschüppchen besüet, welche sich gegen den Kopf zu dicht aneinander schliessen
und durch ihre Vereinigung grössere Schildchen bilden, die aber weder gestrahlet, noch reihenweise gestellt
sind. Auch hinter den Brustflossen sind, wie bei den meisten Störarten, einige grössere, aber nicht stern-
förmige Knochenschuppen angehäuft,. Die Unterseite der Schnauze, die Gegend vor den Augen und um die
Nasenlöcher,, so wie die Zwischenräume und Umkreise der Knochenschilder des Rückens, der Seiten und
des Bauches, sind vollkommen glatt und ohne Rauhigkeiten. Eben so ist auch ein grosser Theil der Brust, die
Gegend an der äusseren Seite der Bauchflossen und zu beiden Seiten der Afterflosse vollkommen glatt. Die
Rückenfirste decken 12 sehr flache, nach beiden Seiten abgedachte Schilder, mit breiter, mehr oder weni-
ger runder oder herzförmiger Basis. Das erste ist das breiteste und flachste; es ist nach vorne eingebuchtet
und steht vom Hinterhauptsschilde ziemlich entfernt. Die folgenden, vom 3. bis zum 10. sind mit einer
scharfen Schneide versehen, ohne sich in eine Spitze zu endigen; und die 3 letzten, welche zugleich die
niedersten sind, werden allmälig vollkommen flach. Das vierte ist am höchsten gestellt. Alle sind chagrinar
tig und kaum merklich gestrahlt; und nur die vordersten dieser Schilder sind eben so breit als lang, je
näher sie aber der Rückenflosse stehen, desto länger und schmäler werden sie. Die Seitenlinie enthält 32__
33 rautenförmige Schilder, welche in ihrer Mitte, der Quere nach, schwach gekielet sind. In den Zwischen
räumen dieser Schilder tritt die Seitenlinie in der Gestalt schuppiger Bögen hervor, welche dieser Art eigen
thümlich , und insbesondere bei getrockneten Exemplaren deutlich zu bemerken sind. Die starken, runden
Bauchschilder, deren Zahl zwischen 8 und 9 wechselt, sind gleichfalls nur schr schwach gekielt und ohn«
Haken. Zwischen dem After und der Afterflosse liegt ein rundes, flaches, unbewaffnetes Schild, und ein
zweites kleineres deckt den Anfang der Afterflosse. Hinter der After- und Rückenflosse sind gleichfalls 4.
jedoch ungleich gestaltete, kleine Schildchen vertheilet. Die Deckschilder der Schlüsselbeine sind halbrau-
tenförmig, sehr breit, flach, und kaum sternförmig gestreift. Die Entfernung ihrer Mitte'punkte, welche
der Hälfte des grössten Leibesdurchmessers gleich kommt, ist geringer als jene der vorderen Stirnschilder.
45 *
306 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER:
Brust-, Bauch- und Afterflosse sind mehr lang als breit. Die Länge der ersteren beträgt %/s des gröss-
ten Leibesdurchmessers und ihr erster, nicht sehr starker Knochenstrahl reicht nur bis in die Hälfte ihrer
Länge. Jene der Bauchflossen ist der Entfernung der Schnauzenspitze vom vorderen Augenrande, und die
der Afterflosse, jener der Schnauzenspitze vom vorderen Mundrande ziemlich gleich. Sie sind daher verhält-
nissmässig breiter und kürzer als bei den anderen Arten. Die Entfernung der Afterflosse von der Schwanz-
flosse ist der Länge ihrer eigenen Basis gleich und ihr vorderer Rand’ steht hinter der senkrechten Linie
ler Mitte der Rückenflosse. Die Rückenflosse ist abhängig, nur wenig ausgeschweift „ der Afterflosse an
Länge gleich und nur um Y; kürzer als die Breite ihrer Basis. Die Schwanzflosse ist ziemlich stark ausge-
schweift, der obere Lappen derselben lang, schmal und sichelförmig zugespitzt; ‘der untere fast Y, Mal
kürzer, breit und spitz. Die Brustflossen enthalten 1 starken Knochenstrahl, keinen ungetheilten, und 3%
getheilte Gliederstrahlen; die Bauchflossen 10 Vorderstützen, und 14 getheilte Strahlen; die Afterflosse
10 Vorderstützen, und 13 getheilte Strahlen; die Rückenflosse 8 Vorderstützen, und 25 getheilte Strahlen;
und die Schwanzflosse am oberen Lappen 24 sehr starke und dicke, am unteren 14 IBPSPNEEE und 70
getheilte Strahlen.
Die Farbe des Obertheiles dieses Fisches ist bräunlich, jene des Untertheiles weiss. Die Knochenschil-
der sind von schmutzigweisser Farbe. !
Unterschiede der jüngeren Thiere.
-Ein Exemplar von zwei Fuss.
Die Schnauze gleicht in ihrem Umrisse einem regelmässigen Dreiecke mit:etwas nach. Aussen geboge-
nen Seiten, ist an ihrer stumpfen Spitze etwas aufwärts gebogen , und übertrifft den Querdurchmesser. des
Mundes um Y, an Länge. Die Schilder des Scheitels sind dicht aneinander geschlossen, mehr gestreckt und
das keulenförmig zugespitzte Hinterhauptsschild dringt bis über die Mitte der Scheitelschilder vor. Zwischen
den eigentlichen Stirnschildern befindet sich eine Art von Fontanell, an dessen Stelle’bei zunehmendem Al-
ter der mittere Stirnschild tritt. Viel grösser und länger als dieses Fontanell: sind aber die Knochenschup-
pen auf der Oberseite der Schnauze, zwischen den Nasenlöchern und gegen die Schnauzenspitze zu, von
wo sie sich zu beiden Seiten längs der Schnauzenkante bis unter die Augen, in der Form eines einzigen,
verschmolzenen Knochens mit netzartiger Oberfläche erstrecken, in. dessen Vertiefungen eine Menge von
Schleimdrüsen liegen, welche dem Thhiere das Ansehen geben, als wenn es mit einem Schnurbarte versehen
wäre, Erst bei zunehmendem Alter theilt sich dieser Knochen in: viele einzelne, dicht aneinander. schliessende
Schilder von ungleicher Grösse. Die Bartfäden stehen dem Munde um % der ‚Schnauzenlänge näher, als der
Schnauzenspitze. Der grösste Durchmesser des Leibes ist etwas mehr:als 9 Mal in der ganzen Körperlänge
enthalten. Die Rückenfirste decken 12 nicht sehr hohe, doch dichter stehende Schilder. Dem’ ersten, brei-
testen und flachsten, folgen drei mit etwas scharfer Schneide, ohne Spitze; das 6. und 7. aber, w.lche
am höchsten sind, tragen so wie die nachfolgenden, nebst der.scharfen Schneide , im zweiten Drittel ihrer
Länge, eine nach rückwärts aufsteigende Spitze. Eben solche Haken haben die stark gekielten, dichter
stehenden 37__39 Seitenschilder. Die Bauchschilder sind mit Ausnahme der vordersten, welche sich. bei-
nahe decken, noch stärker bewaffnet, und die Schneide ihrer Dornen beginnt schon weit vor ihren Umkrei-
sen. Der starke Knochenstrahl der Brustflosse schützt dieselbe bis auf %, ihrer Länge. Die Rückenflosse ist
etwas mehr ausgeschweift.
Ausmass der einzelnen Theile.
Totallänge PRBPRIR RE Sr RT RE ARRE D. Un e | ARER RE NR . 4! 6”
Länge des Kopfes bis zum unteren Winkel des Schulterschildes » » ». 7 rn mn ern =
Breite des Kopfes am obersten Rande der Kiemenspalte - - » - ...- IE WE DEIERE TE 2 2. {3
Breite des Kopfes zwischen den Augen » » » «eve e nenne re ee Be 9
Höhe des Kopfes über den Augen - »- » « - er rennen er me _ 6°
Länge der Schnauze bis zum hinteren Augenrande » » « . .... Mika DRM, .ARFEE „u SEE Br 2
Länge der Schnauze bis zum vorderen Mundrande - » cn om se re u. wre ar N. LM
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER. 307
Breite der Schnauze über den Bartfäden IRRE Free Nee „ar Baal ale we Er gu g’.
Höhe der Schnauze über den Bartfäden - » #4 sie me m mie nr mn nen ne 1!
Länee der äusseren Bartfäden - +1: u 0. nen en sg) daher tee nt 6
Entfernung der mitteren Bartfäden von der Schnauzenspitze » + nn nennen. ae 1‘
Entfernung der mitteren Bartfäden vom vorderen Mundrande » «en rennen. sh ee
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Länge der Brustflossen- «+: ee rennen nn ee ent he +Pn al I zu gm
Breite der Brustflossen - « » » =»: ...* oA han Sastiik = 3° &.roniede Anna) + et» Er RL SL
Länge der Bauchflossen * - + «mn set: Grein et ger ggen
Breite der Baucehflossen » ee em ee er oen r mrnen nan te le BE Fe ae u na guy
Länge der Äfterllosse -\- = -ı ve m na de nm Sue uni nranan ne n gu zu
Breite der Afterflosse » « «+... er. + dEnHEIEr> umseney und nerlsc -Srrrr> hin 4 RL LEN \2L
Länge der Rückenflose » «cr. + N ee CE na, ker ho ir Zr gu
Breite der Rückenflosse « =» = +. ee... RN, ESG. ee een) ee Er AU gut
Länge des oberen‘ Lappens der Schwanzflosse » » +. +.» er een Ay at o Aue 207 —_
Länge des unteren Lappens der Schwanzflosse » = "ner nee ernennen ne RE FIN
Der Heckel’sche Stör ist in der alten Welt zu Hause und nur über einen sehr kleinen Theil
derselben verbreitet. Sein Aufenthalt beschränket sich lediglich auf das adriatische Meer,
von welchem er in den Po, die Etsch, Brenta und wahrscheinlich auch die Piave und
den Ta gliamento aufsteigt.
Seine geographische Verbreitung beschränket sich daher auf den 29. bis 38. Grad östlicher
Länge und den 40. bis 46. Grad nördlicher Breite.
Ueber seine Lebensart und die Grösse, welche er erreicht, ist nichts Näheres bekannt.
Das kaiserlich zoologische Museum zu Wien besitzt Exemplare von 2° bis !£/ 6” Länge.
Acipenser Sturio. Linne.
Tab. XXVII. Fig. 8. Tab. XXYIII. Fig. 3 —.
Centra scutorum temporalium a rostri apice minus remota, quam centra scutorum parieta-
lium. Cirri reclinati oris marginem non attingentes. Labium superius strietum, incisura nulla.
Scutum dorsale primum , a,scuto occipitali vix remotum. Centra scutorum claviculas tegentium
minus remoia, quam centra scutorum frontalium anteriorum.
(Stirne gewölbt, mässig ansteigend. Mund von mässiger Grösse. Die Augen gleich gross. Die Bauch-
schilder sehr stark.)
Altes Thier: Schnauze verlängert, pyramidenförmig, breit, spitz. Bartfäden der Schnauzenspitze
nur sehr wenig näher als dem Munde. Schilder ziemlich weit voneinander entfernt.
Junges Thier: Schnauze lang, pfriemenförmig, aufwärts gebogen. Bartfäden der Schnauzenspitze
etwas näher als dem Munde. Schilder sehr dicht aneinander gereihet.
"Ovıoxog. Aristoteles. Hist, anim,. _ Athenaeus. L. VIII. r. 315.
Attilus. Plinius. Hist, nat. Lib. IX. c. 17. _ Belon. Ilist. nat. des estranges Poissons marins. Fol. 13. (Die
Abbildung ist eine Composition von A.SturioundHuso.,) (Jung). — Rondelet de Pisc. fluviat. p.173.
(Die Abbildung ist ebenfalls eine Composition von A, Sturio und Huso, doch von der Belon’schen
verschieden.) _ Gesner. Aquat. p. 126. (Copie nach Rondelet.)
Attilus piscis Eridano peculiaris. Bellonius de Aquatilib. L. I. p. 102, (Copie seiner früheren Ab-
bildung.) (Jung.)
Adano, Belon. La nature et diversite des Poissons. L. I. p. 9%. (Copie seiner früheren Abbildung.)
Attilus Rondeletii, Padi Willoughby, Ichth. p. 241. tab. P. 7. f. 2. (Copie nach Rondelet.)
AttilusverusexPado. Aldrovand. Pisc. L. Y, p. 563. (Die Abbildnug ist nicht minder eine Composi-
tion von A, Sturio und Huso; aber von der Belon’schen und Rondelet’schen verschieden.) — Jonston.
Pisc. tab. 28. F. 4. (Copie nach Aldrovand.)
DaAatıag oder Traistızs. Galenus de aliment. facultat L. III,
\
308
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER.
Sturio seu Silurus. Salvianus. Hist. aquat. anim. Fol, 143. tab. 112. P, 31. 5. |
Sturio, Acipenser Salvian, Willoughby. Ichth, p. 239. tab, P. 7. FE, 3. par.‘ Pe ,
Sturio, Rondelet, de Pisc. marin.p. 410. (Jung), “
Sturio primusetsecundus. Gesner, Aquat. p. 73. Busg): |
Sturionis duo genera, quorum prius Venetis Morana vocatur, Popleb. Pisc, L. IV. p.
526. (Copie nach Gesner.) (Jung).
Acipenserverusa MattinoFoxioMedico Cracov.missus. Naredani, Pisc.L. IV. p. 32. ee).
Acipenserseu Sturio,2et3. Jonston, Pisc. (Jung).
Acipenser Sturio. Jonston. Pisc. tab.23. F. 8. (Copie nach Salvian.) _ Blasius. Anatome BREI tab.
49. Fig. 12. (Copie nach Salvian.) _ Linne, Syst. nat. ed XIL T. I. p. 103. Nr. 4. _ Müller. Prod.
Zool. dan, p. 31. Nr. 322. _ (Der Stöhr.) Bloch. Oeconom. Naturg. d. Fisch. Deutschl. ed. in % T. IIL
p. 89. tab. 88. ed. in 8. T. III. p. 113, tab. 83. zum Theile (mit Ausnahme der Synonyme Galeus Rho-
dius und jenes von Kramer.) __Linne, Syst. nat. ed. XIII cur. Gmelin, T. I. P. III. p. 1483. Nr.1
zum Theile (mit Ausnahme der Synonyme v. Güldenstädt und Kramer und der Var. 7.) __ Bloch. Syst.
ichthyol. ed. Schneider. p. 347 Nr. 1._ (Common Sturgeon.) Shaw. General-Zoolog. Vol. V, P. U. p.
370. tab. 159. (Copienach Bloch.) _ (Acipenserc Esturgeon,) Risso. Ichthyol. de Nice. p. 56. _ Nardo.
Prodr, observat. et disquisition. Adriat. Ichthyol. p. 40. Nr. 35. _ Faber. Naturg. d. Fische Isiands,
p. 46. _ (Esturgeon ordinaire.) Risso. Hist. nat. de l’Europe merid. T. IL. p. 166. _ (Gemeiner Stör,)
Brandt und Ratzeburg. Medic, Zool. T. I, p. 17. Tab. III. Fig. 1. M. N. O.P. Q. R. S.p. 352, zum
Theile. (Mit Ausschluss des Synonyms von Meidinger.) _ Lovetzky. Diagn. Pisc, ad gen. acipenserin.
pentinent. Nouv. Mem, de la Societ. des Naturalist. de Moscou. T. III. p. 261.
Acipenser sturio. (L’Esturgeon ordinaire). Cuvier. Le Regneanim. ed, I. T. II. p.142. ed.2. T. II. p. 379.
Acipenser; eute asperrima, quasi tessellata; seriebus tuberculorum rigidorum,
ad latera quidem minorum etclypeiformium etc. Rlein, Hist. Pisc, Miss. IV. p.12. zum
Theile (mit Ausnahme des Synonyms Ossetr,)
Acipenser, cute et tuberculis laevioribus praecedenti, capite graciliori in acu-
tum rostrum terminante. Klein. Hist. Pisc, Miss. IV, p. 43. (Jung.)
Acipenser corpore tuberculis spinosisaspero, Artedi. Ichthyol. Gen. p.65. Nr. 1. Syn. p. 91.
Nr.1. _ Linne. Faun, suec. ed. 1. p. 27. _ Gronov. Mus. T. II. p. #2.
Acipenser cirris quatuor, corpore tubereulorum spinosorum seriebus quinquean-
gulato; rostro subacuto, Gronov. Mus, T. I.p. 60. Nr. 131. _ Gronov. Zoophyl, p. 39. Nr. 140.
Acipenser, Linne. Iter scand, p. 187.
Acipensereuropaeus. Linne, Faun. suec. ed. 2: p, 299. _ Linne. Mus. Adolph. Frid, T.I.p. 54. t.18. F.2.
Sturgeon. Rajus, Syn. Pisc. p. 112._ Pennant. Brit, Zool. T, III, p. 124. tab. 19. (Jung.)
Större oder Störje, Pontoppidan. Norv. nat. Hist. T. IL. p. 288. (Copie nach Salvian.)
Styria. Olafs, isl, Reise. $. 745.
Storjer. Leem. de Lapponib, p. 326. ”
Stohre, Tuurkalla. Fischer. Naturg, v. Liefl. p. 113.
Stoer. Sander. Naturforsch. T. XV. p. 165.
Sturio, Charleton. Onom. zoic. p. 158,
Esturgeon. Boussueti, de nat. aquat. Carmen. p. 17%. (Jung.)
L'Esturgeon. Du Hamel. Traite, T. ILL Sect. VILL. Pl. A. p. 224.
LEsturgeoncommun, Dict. class. d’hist. nat. T, VI, p. 315.
L’AcipensereEsturgeon. Lacepede, Hist. nat. d, Poiss. T. I. p. 411.
Accipenserattilus. Rafinesque. Ichth. Ohiens. p. 79.
Seba, Thesaurus. T. III. p. 101. tab. 29. F. 19.
Monstrosität mit besonders stark entwickelten Haken.
Acipenser Lichtensteinii. Bloch, Syst. ichthyol. ed. Schneider, p. 348. Nr. % t.69. _ (Lichtenstein’-
scher Stör). Brandt und Ratzeburg. Med. Zool. T. II, p.21. Note. Tab. II. F. 1. 4. B. C.p.352. — Lo-
vetzky. Diagn. Pisc. ad. gen. acipenserin, pertinent. Nowv. Mem. de la Societ. des Natural. de Moscou.
T. IU, p. 257. |
L’EsturgeondeLichtenstein. Diet. class. d’'hist, nat. T. FI. p. 319. -
Stör. Deutsch, _ Stör, Dän, und Schwed. _ Stohre und Tuurkalla. Liefl. _ de Steur. Holl. _
Styria. Isländ, _ Sturgeon. Engl. _ L’Esturgeon. Franz, _ Esturion, Span. _ Estoriao. Port, _ Sturione
und Adilo, Adello, Adella, Adalo , Adano , Adeno,, Adena und Attina, (Alt). _ Porceletta, (Jung). Ital.
“
FITZINGER UND HECKEL , GATTUNG ACIPENSER, 309
Rn Literatur der Anatomie.
Meckeis Vergleich. Anatomie. _ v. Bär, in Burdachs 2. Bericht von der anatomisch. Anstalt in Königsberg.
_ Brandt und Ratzeburg. Med. Zool. T. II. p. 49. 353. 35%, (Die ganze Anatomie.) tab. 4 F\ 3. (Schädel- Durch-
schnitt.) _ Rathke zur Naturg. d. Thiere. TIL. p. 423. tab. 1. F. 7. _ Rosenthal Ichthyot. tab. 24. — Monro. Bau
der Fische von Schneider, p. 113. tab. 8. _ Kuhl. Beitr. zur. Zool. und vergl. Analtom. p. 188, _ v. Bär. in Meckels
Archiv. 4826. p. 363. (Skelet und Schilderentwieklung,) — Gesner. Aquat. p. 6. — Richter, Ichthyol. p. 717. —
Klein, Aist. pise. Miss. I. p. 19. (Gehör- und Geruchsorgan.) — Marsigli. Danubius Pannonico-Mysicus. 2 RL
tab. 18. 19. (Huso aus dem Po.) _ Du Hamel Traite. tab. IT. (Eingeweide.) _ Bloch. Occ. Nat. d. Fisch. Deutschl.
ed. 8. T. HI.p 122. _ Blasius. Anatom. Anim. p. 259. tab. 49. F. 2. 3. _ Observationes analomicae Collegü privati
Amstelod. p. 18. tab. 3. 4. (Copie nach Blasius.) (Magen. Darmcanal. Pancreas.) _ Monro Anatomy of fish. tab. 9.
(Pancreas.) _ v. Bär. in Meckels Archiv. 1826. p. 376, (Seitencanal.)
Beschreibung. Der Kopf ist nicht sehr breit, mit dem Leibe von gleichem Durchmesser und 4Yg
-Mal in der ganzen Körperlänge enthalten. Er ist mit einer gewölbten, gegen den Rücken zu mässig anstei-
genden Stirne und einer ziemlich langen, nicht sehr dicken und breiten, zugespitzten, abgeflachten, pyra-
midenförmigen Schnauze versehen, welche fast gerade, und 2'/, Mal so lang ist, als der Querdurchmesser
des Mundes. Der Scheitel ist mit 7 grossen, chagrinirten, sehr undeutlich gestrahlten, in ihrer Mitte er-
habenen, harten Knochenschildern und einem kleinen, häufig getheilten flachen Zwischenschilde bedeckt,
welche sehr dicht aneinander schliessen und nur sehr wenige, mit Schleimdrüsen ausgefüllte Zwischenräume
zeigen; die Oberseite der Schnauze, mit kleineren, ähnlich gebildeten, aber gänzlich ungestrahlten , unre-
gelmässigen Knochenschuppen, welche bis zur Schnauzenspitze fest aneinander schliessen. Die beiden Schei-
telschilder (Ossa parietalia) , welche in der Mitte des Kopfes liegen, und seitwärts an die Schläfenschilder
(Ossa mastoidea) stossen, sind die grössten, längsten und schmalsten. Mit ihren hinteren, abgerundeten
Enden, welche sich an das obere Schulterschild (Os suprascapulare) anlehnen, umfassen sie das spiess-
förmige, bis auf die Hälfte vor ihrer Mitte eingeschobene Hinterhauptsschild (Osoceipitale superius), ohne
dessen Mittelpunkt zu erreichen; mit ihren vorderen, spitzen, umfangen sie das kleine, rundliche mittere
Stirnschild (Os ethmoideum) und dringen zwischen die eigentlichen Stirnschilder (Ossa frontalia prineipa-
lia) bis über die Hälfte ihrer Länge und über ihre Mittelpunkte vor. Die Mittelpunkte der Scheitelschilder
stehen genähert, und ihre Entfernung voneinander ist um die Hälfte geringer, als vom äusseren Rande der
Schläfenschilder. Zu beiden Seiten der Scheitelschilder liegen die kürzeren , den Kiemendeckel begränzenden
Schläfenschilder, welche sich mit ihren hinteren Enden, an das obere Schulterschild, mit ihren vorderen,
an die hinteren und eigentlichen Stirnschilder (Ossa frontalia posteriora et principalia) anreihen. Ihre Mit-
telpunkte stehen viel weiter nach vorwärts, als jene der Scheitelschilder und ihre Entfernung von diesen
ist um Y3 grösser, als die Entfernung der beiden Mittelpunkte der Scheitelschilder voneinander. Die lan-
gen, doch minder schmalen eigentlichen Stirnschilder, welche durch die vorderen Enden der Scheitelschil-
der, und durch den mitteren, gewöhnlich vielfach getheilten Stirnschild gänzlich getrennt sind, schieben
ihre hinteren Enden zwischen die Scheitel- und Schläfenschilder ein, und reihen sich seitlich an die vor-
deren und hinteren Stirnschilder (Ossa frontalia anteriora et posteriora). Ihre sehr erhabenen Mittelpunkte
stehen voneinander weiter ab, als jene der Scheitelschilder, und bilden mit diesen, in der Mitte des Schei-
tels, eine breite, ziemlich starke, rinnenförmige Vertiefung, welche zwischen den Scheitelschildern deut-
licher bemerkbar ist. Das obere Schulterschild ist von eiförmiger Gestalt, mehrfach eingebuchtet und gleicht
in seiner Bildung den übrigen Schildern des Kopfes. Es reicht bis zur Hälfte des ersten Rückenschildes,
und schliesst sowohl an dieses und das Hinterhauptsschild, als an die angränzenden Schläfen- und Schei-
telschilder dicht an. Das eigentliche Schulterschild (Os scapulare) gleicht einem langgezogenen Dreiecke mit
abwärts gerichteter Spitze; ist von der Grösse der mitteren Schilder der Seitenlinie, legt sich mit seinem
eingebuchteten oberen Rande nicht dicht an das obere Schulterschild an, und ist gegen den Kiemendeckel
zu rauher chagrinirt und kaum merklich gestrahlet. Das Kiemendeckelschild (Opereulum) sitzt am oberen
Rande des Kiemendeckels, dem eigentlichen Schulterschilde gegenüber. Es bildet eine unvollständige Scheibe.
von deren beiden nach vorwärts gekehrten Drittheilen, der untere gänzlich mangelt und der obere nur zur
Hälfte vorhanden ist. Aus dem Mittelpunkte dieser Scheibe, welche wie die übrigen Kopfschilder sehr rauh
chagrinirt und undeutlich gestrahlet ist, ziehen sich einige deutlichere Strahlen nach auswärts, gegen den
Winkel des Auges zu. Die Seitenschilder der Schnauze schliessen dicht aneinander und überdenselben zicht
“
310 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER,
sich, bis zur Spitze der Schnauze, eine Reihe sehr stark ausgebildeter Schleimdrüsen von grauer Farbe. Auf
der Unterseite der Schnauze finden sich diese Drüsen sparsamer vertheilet. Die Knochenleiste der Unter-
seite der Schnauze, welche sich von der Spitze derselben bis zur Mundöffnung erstrecket, ist an der äusser-
sten Spitze der Schnauze am breitesten und ihrer Länge nach mit 9__10 rauhen Schildchen besetzt. Die
Bartfäden stehen der Schnauzenspitze um Y; der Schnanzenlänge näher als dem Munde. Sie sind ziemlich
kurz, einfach, ohne Anhänge, etwas zusammengedrückt, rauh, und endigen in eine schr feine Spitze.
Die inneren sind den äusseren an Länge gleich und stehen dem Munde kaum näher als die äusseren. Ihre
Entfernung voneinander ist um die Hälfte kleiner, als die Entfernung der äusseren von den inneren. Zu-
rückgelegt reichen sie nicht bis zum Rande der Mundöffnung. Der Mund ist von mässiger Grösse und
regelmässig gestellt. Seinen weichen, knorpeligen Rand umgibt ein nur wenig fleischiger, flacher, schma-
ler Lippenwulst, der am Oberkiefer gerade, weder getrennt noch eingeschnitten, am Unterkiefer aber
vollkommen getrennt ist, und sich zu beiden Seiten desselben lediglich als Rudiment‘ darstellt. ‘Die Au-
gen sind gross, eiförmig und von gleicher Grösse. Ihr Durchmesser ist 3% Mal: in der: Entfernung‘ bei-
der Augen voneinander enthalten, und der hintere Augenrand steht um den halben Durchmesser des Au-
ges, hinter der senkrechten Linie des vorderen Mundrandes. Die Iris ist gelb. Die’ unteren Nasenlöcher
sind eilörmig und flach. Ihr Durchmesser verhält sich zu jenem der Augen, wie 3 zu 5. Die oberen
sind mehr gerundet und mit einem kleinen Wulste versehen; auch kleiner als die unteren.
Der Leib ist gestreckt, um Yz höher als breit, und sein grösster Durchmesser ist nicht ganz 8
Mal in der ganzen Länge des Thieres enthalten. Er ist mit fünf Längsreihen sehr starker; ziemlich weit
voneinander entfernt stehender Knochenschilder besetzt. Die Zwischenräume sind mit erhabenen, fast
gleich grossen und nur gegen den Kopf zu an Grösse etwas zunehmenden, rauhen, doch nicht gestrahl-
ten Knochenschüppchen besäet, niemals aber mit grösseren, dazwischen stehenden sternförmigen Kno-
chenschuppen, welche sich bei anderen Arten dieser Gattung finden. Die Unterseite der Schnauze, mit
Ausnahme der Knochenleiste, die vordere Augengegend und jene vor den Nasenlöchern, so wie der Raum
zwischen dem Spritzloche und der Kiemenöffnung und den Knochenschildern des Rückens, der Seitenlinie
-und des Bauches, sind glatt. Die Firste des Rückens ist mit 11, nach Brandt und Ratzeburg!)
10__13, Knochenschildern bedeekt, von denen die vorderen ziemlich flach, die mitteren aber mit einer
hohen, nach beiden Seiten gleichförmig abgedachten scharfen Schneide versehen sind, welche allmälig
niederer wird, je näher sie der Rückenflosse stehen. Die Basis der: vorderen ist rund, wird allmälig
eiförmig, dann beinahe herzförmig, nach vorne eingebogen, nach hinten sehr stumpf gespitzt. ‚Das erste
ist das breiteste; beinahe breiter als lang und steht kaum vom Hinterhauptsschilde entfernt. Die folgen-
den sind etwas länger. Das zweite ist das kleinste, das fünfte bis sechste am höchsten gestellt und von
gleicher Breite wie das erste. Alle diese Schilder sind chagrinartig, mit sehr‘ rauhen, :erhabenen ‚Pünkt-
chen besetzt und nur am Rande kaum merklich gestrahlet. Die Zahl der Schilder der' Seitenlinie ‚beträgt
31, nach Brandt und Ratzeburg ?) 27 bis 36. Sie gleichen in der Form einer ‚der. Länge nach getheil-
ten, langgezogenen Raute, sind sehr gross, gegen die Mitte zu am grössten, und an ihrer vorderen
Seite mit einem gegen den Kopf zu etwas aufwärts gerichteten, pfriemenförmigen Fortsatze versehen, der
in der Haut verborgen unter das vorhergehende Schild reicht, und. bei getrockneten Exemplaren sehr
leicht zu erkennen ist. Hierdurch stehen diese Schilder einander. so genähert, dass sie sich: zu berühren
scheinen und unterscheiden diese Art auffallend von allen übrigen. Sie sind übrigens in ihrer Mitte. mit
einer Schneide versehen, welche allmälig gegen den Schwanz zu an Höhe zunimmt. Die Bauchschilder,
deren Zahl zwischen 9 und 10, nach Brandt und Ratzeburg °?) selbst bis 13, wechselt, sind, den
Rückenschildern ähnlich gebildet, von etwas verschoben herzförmiger Gestalt. Die zwei ersten sind die klein-
sten, die folgenden um Vieles grösser. Zwischen dem After und:der Afterflosse ‘befinden sich 2, Reihen
von 46 ungleich gestalteten Schildern und ein grösseres deckt den Anfang der Flosse.. Eben so sind
zwischen. die After- und Schwanzflosse 4, und zwischen die Rücken- und. Schwanzflosse 6 ungleich
2) Brandt und Ratzeburg. Medic Zool.B, 1. p.18,
2) Brandt und Ratzeburg. Medic. Zool.B.1. p.19.
3) Brandt und Ratzeburg, Medic, Zool.B.H.p. 19.
0
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER, 311
gestaltete Schilder gereihet. Den Anfang der Rückenflosse deckt gleichfalls ein grösseres Schild. Die Deck-
schilder der Schlüsselbeine sind von halbrautenförmiger Gestalt, schwach gekielt, raulı und ohne Strahlen.
Die Entfernung ihrer Mittelpunkte, welche keineswegs der Hälfte des grössten Leibesdurchmessers gleich
kommt, ist geringer als jene der vorderen Stirnschilder , die dieser vollkommen gleich ist.
Brust-, Bauch- und Afterflosse sind mehr lang als breit. Die Länge der ersteren kommt bei Wei-
tem nicht dem grössten Durchmesser des Leibes gleich, und ihr starker Knochenstrahl verliert sich schon
im dritten Vierttheile ihrer Länge. Jene der Bauchflossen ist weit geringer als die Entfernung der Schnau-
zenspitze vom vorderen Augenrande; und jene der Afterflosse übertrifft etwas die Hälfte der Entfer-
nung der Schnauzenspitze vom vorderen Mundrande. Sie sind daher verhältnissmässig kurz und schmal.
Die Entfernung der Afterflosse von der Schwanzflosse ist der Länge ihrer eigenen Basis gleich, und ihr vor-
derer Rand steht der Mitte der Rückenflosse beinahe senkrecht gegenüber. Die Rückenflosse ist abhängig,
sehr stark ausgeschweift, und ihre Länge, welche um ?), kürzer ist, als die Breite ihrer eigenen Basis, ist
nur wenig kürzer als die Afterflosse. Die Schwanzflosse ist sehr stark ausgeschweift, der obere Lappen der-
selben lang, schmal und sichelförmig zugespitzt, der untere fast um ”/, kürzer, breit und spitz. Zu Anfang
jeder hinteren Flosse befindet sich ein schützendes, langes Knochenschild. Die Brustflossen enthalten 1 star-
ken Knochenstrahl, 3 ungetheilte, und 35 getheilte Gliederstrahlen; die Bauchflossen 11 Vorderstützen, und
14 getheilte Strahlen; die Afterflosse 11 Vorderstützen, und 14 getheilte Strahlen; die Rückenflosse 11 Vor-
derstützen, und 29 getheilte Strahlen; und die Schwanzflosse am oberen Lappen 11, am unteren ebenfalls 11
Vorderstützen, und 75 getheilte Strahlen.
Die Farbe des Obertheiles bis zu den Seitenschildern ist bräunlich, jene des Untertheiles glänzend sil-
berweiss. Die Knochenschilder sind von schmutzigweisser Farbe.
Unterschiede der jüngeren Thiere.
Ein Exemplar von ein Fuss zehn Zoll.
Der Kopf ist 4; Mal in der ganzen Länge des Körpers enthalten, die Stirne an ihrer Basis ausge-
schweift und die Schnauze länger und spitzer. Die vorderen Enden der Scheitelschilder dringen nicht bis
zum Mittelpunkte der eigentlichen Stirnschilder vor. Die Entfernung der Mittelpunkte der Scheitelschilder
ist beinahe gleich ihrer Entfernung von den Mittelpunkten der Schläfenschilder. Die Seitenschilder der
Schnauze sind von ihrer Spitze an bis zu dem unteren Augenrandknochen zu einem einzigen, hie und da
vertieften Knochen verschmelzen, der die Schnauzenkante bildet, und über welchem sich eine Reihe von
Schleimdrüsen längs der dicht aneinander schliessenden Schildchen der Oberseite der Schnauze, einem
Schnurbarte gleich, befinden. Die harte, rauhe Fläche der Knochenleiste auf der Unterseite der Schnauze,
erscheint unmittelbar vor den Bartfäden wie abgesetzt ,„ oder unterbrochen und ohne Schilder. Der grösste
Durchmesser des Leibes ist nur 7 Mal in der Totallänge enthalten. Die 13 Rückenschilder stehen schr
gedrängt, und sind anfangs nur schneidend. Mit dem 7. Schilde beginnt aber ein sehr scharfer und spitzer,
in der Mitte des Schildes stehender, nach rückwärts gekrümmter Haken. Ihre rauhen Punkte sind etwas
strahlenförmig gestellt. Die 34-36 Seitenschilder sind mit einer stark hervortretenden, nach rückwärts ge-
sägten Schneide versehen und tragen gegen den Schwanz zu kleine Hakenansätze. Die Brustflossen enthalten
nebst 1 starken Knochenstrahle, 4-6 ungetheilte Gliederstrahlen; die Afterflosse 15__18 Vorderstützen
und 11 getheilte Strahlen ').
Ein Exemplar von zehn Zoll.
Der Kopf ist 3%, Mal in der ganzen Körperlänge enthalten. Die Schnauze ist noch länger, pfriemenför-
mig, aufgebogen, weich und rauh. Das Hinterhauptsschild dringt beinahe bis über die Mittelpunkte der
!) Ein Beweis für unsere bei A, Güldenstädtii ausgesprochene; Meinung, dass die Anzahl der ungetheilten
Strahlen bei jungen Thieren grösser sei.
46
312 FITZINGER UND HECKEL , GATTUNG ACIPENSER.
Scheitelschilder ein. An der Stelle des mitteren Stirnschildes befindet sich eine Art von Fontanell. Der Kno-
chen der Schnauzenkante ist unausgebildet und es befinden sich keine sichtbaren Schleimdrüsen darüber.
Der grösste Leibesdurchmesser ist 8Yz Mal in der Totallänge enthalten. An den 9 sehr hohen und schnei-
denden Rückenschildern beginnt der spitze Haken schon mit dem zweiten Schilde , und ihre nach rückwärts
gerichtete Schneide ist gezähnt. Die 23 Seitenschilder, welche gegen die Mitte zu etwas breiter sind, enden
alle in einen gegen den Schwanz zu grösser werdenden, scharfen Haken, der nach hinten zu gezähnt ist.
Die Bauchschilder ‚deren Haken cbenfalls nach rückwärts gezähnt sind, gleichen den Rückenschildern und
die ersten derselben sind verhältnissmässig grösser als bei alten Thieren. Die Brustflossen enthalten ausser
1 starken Knochenstrahle, durchaus nur ungetheilte Gliederstrahlen. Die Schwanzflosse ist schief abgeschnit-
ten und der untere Lappen fehlt ganz.
Monstrosität mit besonders stark entwickelten Haken, von ein Fuss ein Zoll).
Die Scheitel - Schläfen , oberen und eigentlichen Schulterschilder sind in ihrer Mitte mit einem Häk-
chen versehen. Die Kiele der 11 Rückenschilder sind sehr scharf und enden in sehr starke, breite und spitze,
nach rückwärts gebogene Haken. Die Haken der 26__27 Seitenschilder sind ausserordentlich gross, breit,
dick, stark, nach hinten gekrümmt, am äusseren Rande fast geradlinig, an ihrer Basis eingeschnürt, fast
sichelförmig, und Yz so lang als die Höhe der Schilder. Die Haken der 10__12 Bauchschilder sind jenen
der Seitenschilder ähnlich; aber viel dicker, rauher und länger, und Y, Mal so lang als die Länge der
Schilder. Die hinteren Schildchen der zwischen demAfter und der Afterflosse gelagerten Knochenschilder,
so wie das mittere Paar der zwischen der Rücken- und Schwanzflosse befindlichen 3 Paare, sind mit Häk-
chen versehen.
Diese Monstrosität wurde von Lichtenstein dem Vater, an Bloch aus Hamburg eingesendet und
befindet sich gegenwärtig im königl. zoologischen Museum zu Berlin.
Ausmass der einzelnen Theile.
Wotallänge - «re ee ernennen ev äh: yerltaa Hntt- Rat 3 ad 51 EN,
Länge des Kopfes bis zum unteren Winkel des Schulterschildes ht ee fe realen
Breite des Kopfes am obersten Rande der Kiemenspalte . - » - +»... ..- sp. ehe ae se
Breite des;Hopfes zwischen: den Augen q1.@h6 Yun. anne di Ta Kanne rer aa Bi a a
Möhe, des Ropfes uber den Augen ze = .- ur 00, One) oura.ıe 0; Varza Hel ae Un ae er ee, Meg
Länge der Schnauze bis zum hinteren Augenrande . » - u wur ng heine air
Länge der Schnauze bis zum vorderen Mundrande - » - 2... RE RETTEN N AR REN
Breite der Schnauze über den Bartfäden : » 2 2 2 2 2 2 2 m en nen ren: A nn. , 013.14
Höhe der Schnauze über den Bartfäden » » 2 2 22 2 2 20. ae ee AR N BES AN \ LAN: Lg
Länge der äusseren Bartfäden » » + . . Kre POEIT EERAENE \AAER 124
Entfernung der mitteren Bartfäden von der Schnauzenspilze » «vv ee teen. u? Bet BEE
Entfernung der mitteren Bartfäden vom vorderen Mundrande - » - » rennen ee. —
Querdurchmesser des Mundes..- +... 0. u... l02l sa RE EL BEER hr A = ur.t 0 DUNDOrBENED
Grösster Durchmesser des’Leibes" . .. 1" nn went a u MUEE WPIESEEREEEFEE: TR IRB
Geringster Dürchmeässer'des TLeibes Welt Wa 8 Va HP EIER EEE ERINERE BIBI? 1.207 72
Längeıder/Brustinssht aan ä ‚oil. erliieieahalil: kt El: ee Adeı
Breite der Brustllossen . me a Me ee a realer
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Breite der Rückenflosse - » » - . @* 0: 7 MEBRORENE: 20. © Du a a DE so But zer
Länge des oberen Lappens der Schwanzflosse - » » » «+.» 2 7 z een: BZ,
Länge des unteren Lappens der Schwanzflosse : » + + + «+ a re et yrr om
1) Offenbar jung.
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER, 318
Der gemeine Stör gehört zuverlässig ausschliesslich der alten Welt an; hat aber eine sehr grosse Ver-
breitung in derselben. Sein Hauptwohnsitz ist das atlantische Meer, wo er sich vorzüglich an den
französischen und englischen Küsten aufhält, bis nach Norwegen zieht, und einzeln auch
selbst bis Island verirrt. Aus dem atlantischen Meere steigt erin den Adour, die Garonne,
Loire und Seine; durch die Nord-See in den Rhein (bis Strassburg und selbst bis Base]), in
die Elbe (bis Wittenberg), in die Havel und Spree; in der Ost-See zieht er längs der däni-
nischen und mecklenburgischen Küsten umher, gehtindie Eyder, indie Oder (bis Breslau
und selbst bis Ratibor), in die Weichsel, das frische und kurische Haff, und die Düna; und
im baltischen Meere besuchterdieschwedischen Küsten. AusdemmittelländischenMeere
zieht er in die Tiber, die Rhone und Saone und aus dem atlantischen in den Po, die Etsch,
Brenta, Piave und den Tagliamento. |
Sein Vorkommen wird daher durch den 1. bis 50. Grad östlicher Länge und den 35. bis 65. Grad nörd-
licher Breite beschränket. Er ist wie alle Störarten ein Zugfisch, erscheint aber nie in grossen Schaaren,
sondern nur truppweise oder einzeln, und laichet im April und Mai. Die Zeit seines Erscheinens in den
Flüssen ist vorzugsweise der Mai und Junius. h
Er soll eine Grösse von 18 Fuss und ein Gewicht von 200 Pfunden erreichen. Seine gewöhnliche Grösse
beträgt 5__6 Fuss.
Das kaiserlich zoologische Museum zu Wien besitzt Exemplare von 10° bis 5’ 6 Länge.
VI. Abtheilung: Husones.
Scuta dorsalia aniice et postice declivia, in medioaltissima, in acu-
mendesinentia.Cutis rudis, squamulis osseis spinosis punctata. Cirri com-
pressi, lemnisciformes, velati. Labium inferius incontinuum, seu labii
solaque rudimenta in utroque oris angulo.
Acipenser hrevirostris. Le Sueur.
Centra scutorum temporalium a rostri apice magis remota, quam centra scutorum parieta-
lium. Cirri rostri apici multo propiores, quam ori. Os mediocre. Labium superius leviter emar-
ginatum. Scuta dorsalia radiata ; primum scuto oceipitali valde adpositum.
(Oberseite der Schnauze mitKnochenschildchen bedeckt, daher undurchscheinend. Knochenleiste schwach.
Bauchschilder ziemlich stark.)
Altes Thier: Stirne sehrjflach gewölbt, äusserst schwach ansteigend. Schnauze kurz, pyramiden-
förmig, breit, stumpf. Schilder ziemlich voneinander entfernt.
Junges Thier. Stirne schwach erhaben, mässig ansteigend. Schnauze verlängert, nicht schr breit,
stumpfspitzig. Schilder aneinander liegend.
Sturio. Brickell. Nat. Hist. of Carolina. p. 236. _ Forster. Philos, Transact. Vol. LXIL. p. 150. _ For-
ster, Beiträge zur Völker- und Länderkunde.B. III. $S. 259. |
AcipenserHuso aus New-York. Museum Blochianum.
AcipenserSturio, (Round-nosed Sturgeon) Mitchill, Transactions of the literary and philosophical So-
ciety of New- York. Vol. I. p. 461.
Acipenser brevirostrum. Le Suer. Transactions of the american philosoph. Society helt at Philadel-
phia. New - Series. Pol. I. p. 390, _ First variety. Le Sueur. !. c. p. 391. _ Second variety, Le Seur
I. c. p. 391. _ Third. variety. Le Sueur. /. c. p. 391.
Accipenserbrevirostrum. Rafinesque. Ichthyolog. Ohiens. p. 79
Acipenser brevirostris. Cuvier. Regne anim. ed. 2. T. II. p. 380. Note. _ (Der kurzschnauzige Stör.)
Brandt und Ratzeburg. Medic. Zool. B. II. $.43. Note, Taf. I. Fig. 2. G.
Acceipenser marginatus. Rafinesque. Ichthyolog. Ohiens. p: ®9.
Accipenser hudsonins. Rafinesque, Ichthyolog. Ohiens. p. 79.
31% FITZINGER UND NHECKEL, GATTUNG ACIPENSER,
Accipenseratlanticus. Rafinesque, Ichthyol. Ohiens. p. 79.
Acipenser maculatus e Canada, varietasHusonis. Reisinger. Pisc, aquar. dule, Hung. p. 91. Note,
Acipenserobtusirostris. Lovetzky. Diagn. Pisc, ad gen. acipenserin. pertin. Nouv, M&m. de la Societ.
des Naturalist. de Moscou. T' III. p. 257.
Beschreibung. (NachMitchill, Le Sueur und Brandt.) Der Kopf ist kurz, 5%, Mal in der
ganzen Körperlänge enthalten, breit, und mit einer sehr flach gewölbten, äusserst schwach ansteigenden
Stirne und einer sehr kurzen, pyramidenförmigen, breiten und stumpfen Schnauze versehen , welehe um
Y/, länger ist als der Ouerbuithnichebr des Mundes. Den Scheitel decken 7 grosse, grob gestrahlte, und
dicht aneinander liegende Knochenschilder, und ein kleines, oft getheiltes Zwischenschild; die Oberseite
der Schnauze , mehrere ebenfalls dicht aneinanderschliessende , unregelmässige Knochenschuppen. Die bei-
den grössten, in der Mitte des Kopfes liegenden Scheitelschilder (Ossa parietalia), welche sich seitlich an
die Schläfenschilder (Ossa mastoidea) reihen, sind die längsten. Ihre hinteren, abgerundeten Enden, wel-
che sich an das obere Schulterschild (Os suprascapulare) lehnen, umfassen das spiessförmige, beinahe
bis zu ihren Mittelpunkten eingeschobene Hinterhauptsschild (Os oceipitale superius) ; ihre vorderen , | nur
wenig spitzeren Enden umklammern kaum das kleine, oft getheilte mittere Stirnschild (Os ethmoideum),
und dringen zwischen die eigentlichen Stirnschilder (Ossa frontalia prineipalia) bis zu ihren Mittelpunkten
vor. Die Mittelpunkte der Scheitelschilder stehen genähert und ihre Entfernung voneinander ist geringer,
als jene vom äusseren Rande der Schläfenschilder. Zu beiden Seiten der Scheitelschilder liegen die kür-
zeren, den Kiemendeckel begränzenden Schläfenschilder, welche mit ihren hinteren, schief abgestutzten En-
den an das obere Schulterschild stossen, mit ihren vorderen, eingeschnittenen, an die hinteren und eigent-
lichen Stirnschilder (Ossa frontalia posteriora et prineipalia). Ihre Mittelpunkte stehen etwas weiter zu-
rück, als jene der Scheitelschilder und sind von diesen eben so weit entfernt, als die Mittelpunkte der
Scheitelschilder voneinander. Die durch die vorderen Enden der Scheitelschilder und den oft getheil-
ten mitteren Stirnschild gänzlich getrennten eigentlichen Stirnschilder, sind gleichfalls lang und schmal;
schieben ihre hinteren Enden zwischen die Scheitel- und Schläfenschilder ein, und lehnen sich seitlich an
die vorderen und hinteren Stirnschilder (Ossa frontalia anteriora et posteriora), von denen die hinteren mit
ihren spitzen Enden in den Ausschnitt der Schläfenschilder passen. Ihre Mittelpunkte stehen viel weiter
auseinander, als jene der Schläfenschilder und bilden mit diesen eine schr breite, flache, rinnenförmige Ver-
tiefung, welche zwischen den Seheitelschildern stärker ist, und fast bis zur Schnauzenspitze reicht. Das
obere Schulterschild ist gross, von länglicher Gestalt, und gleicht in seiner Bildung den übrigen Kopfschil-
dern. Es reicht bis zur Hälfte des ersten Rückenschildes, und schliesst sowohl an dieses, als das Hinter-
hauptsschild dicht an. Das eigentliche Schulterschild (Os scapulare) gleicht einem langgezogenen Drei-
ecke, mit nach abwärts gerichteter Spitze. Es ist doppelt so gross, ‚als die grössten Schilder der Seitenli-
nie, legt sich mit seinem geraden oberen Rande dicht an das obere Schulterschild an, und ist grob ge-
strahlt. Das Kiemendeckelschild (Operculum) liegt am oberen Rande des Kiemendeckels, dem eigentlichen
Schulterschilde gegenüber. Es bildet eine unvollständige Scheibe, von deren beiden nach vorwärts gekehr-
ten Drittheilen, der untere gänzlich mangelt und der obere nur zur Hälfte vorhanden ist. Es ist sehr
gross, und grob gestrahlet. Die Knochenleiste auf der Unterseite der Schnauze ist schwach, sehr kurz
und von der Haut bedeckt. Die Bartfäden stehen der Spitze der Schnauze um Y3 der Schnauzenlänge näher
ats dem Munde. Sie sind flach, paarweise gestellt und die mitteren stehen vom Munde etwas entfernter als
die äusseren. Der Mund ist von mässiger Grösse, die Oberlippe schwach ausgerandet. Die Augen sind eiför-
mig. Die Iris ist golden. Die Nasenlöcher sind eiförmig; die unteren wenig grösser als’ die oberen.
Der Leib ist sehr lang gezogen und mit fünfLängsreihen ziemlich entfernt stehender Knochenschilder
besetzt, wodurch er beinahe fiinfeckig erscheinet. Die Haut in den Zwischenräumen ist mit einzeln stehen-
den, sehr zerstreuten,, an der Spitze gezähnelten, kaum merklichen Schüppchen besetzt. Die Zahl der Rü-
ckenschilder wechselt zwischen 8 und 9, nach Mitchill !) selbst bis 12. Das erste ist sechseckig, mit
dem vorderen viel schmäleren Ende zwischen den oberen Schulterschildern liegend und schliesst dicht an
!) Transactions of the literary and philosoph. Society of New-Fork. Yol. I. p. 462. Wahrscheinlich ist das
Schildehen an der Basis der Rückenflosse mitgezählt,
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER. 315
das Hinterhauptsschild an; die übrigen sind rautenförmig. Das zweite ist kürzer als die folgenden, das vierte
am längsten und höchsten gestellt. Sie sind alle ziemlich stark gestrahlt und mit einem Kiele versehen, der
bei den vorderen, grösseren, nur schwach und hakenlos, bei den 3__4 hinteren, kleineren aber stark ist
und in einen deutlichen Haken endiget. Die Seitenlinie ist mit 23__28, nach Mitchill !) selbst bis 30
länglichen, ungleich viereckigen, mässig gestrahlten und gekielten Knochenschildern besetzt, zwischen wel-
“chen sie gekörnt und bisweilen mit kleinen Schuppenschildchen bedeckt erscheint. Die vorderen sind am
breitesten, die hinteren länglich. Die Bauchschilder ändern in der Zahl zwischen 3 und 7. Sie sind nieder,
mässig gestrahlt und gekielt, die vorderen und hintersten fast verschoben trapezoidal, die mitteren länglich
viereckig. Zwischen dem After und der Afterflosse befinden sich 2 Schildehen. Die Deckschilder der Schlüs-
selbeine sind klein.
Die Flossen sind von mittlerer Grösse. Brust-, Bauch- und Afterflosse sind mehr lang als breit. Der
erste Strahl der Brustflosse ist schwach. Der vordere Rand der Afterflosse steht der Mitte der Rückenflosse
gegenüber. Die Rücken- und Schwanzflosse sind ziemlich stark ausgeschweift; der obere Lappen der letzte-
ren nur wenig sichelförmig zugespitzt, der untere ungefähr um /; kürzer, breiter und stumpfer. An der vor-
‚deren Basis der Rückenflosse befindet sich ein sehr regelmässiges, längliches, gestrahltes und scharf gekiel-
tes Schild. Ein ähnliches, die Flosse schützendes Schild steht vor der After- und der Schwanzflosse.
Die Oberseite bis zur Seitenlinie ist schwärzlich olivenfarben. Die Färbung der Seiten ist heller, mit
röthlichem und violettem Schimmer und schiefen, dunkleren Querbinden. Der Bauch ist weiss. Gegen die
Schrauzenspitze zu befindet sich ein schwarzer Fleck.
Unterschiede der jüngeren Thiere.
Exemplare von zwei Fuss bis zwei Fuss sechs Zoll.
Die Rücken-, Seiten- und Bauchschilder sind mehr regelmässig, stärker gekielt und in ihrer Mitte
mit einer Spitze versehen. Zwischen den Schildern der Seitenlinie und des Bauches sind Rudimente von
Schildchen vorhanden.
Ein Exemplar von ein Fuss sieben Zoll.
Die Stirne ist etwas mehr erhaben, die Schnauze etwas länger, schmäler und minder stumpf. Die
Rauhigkeiten der Haut sind zahlreicher und dichter gestellt. Die Schilder des Rückens, der Seiten und des
Bauches sind noch stärker gekielt und gestrahlt , und tragen ihre Spitze mehr nach rückwärts. Die beiden
ersten Schilder des Bauches liegen dachziegelartig übereinander.
Die Knochenschilder sind grau. Die Unterseite ist weisslich, bisweilen röthlich. Die Flossen sind häufig
röthlich gefärbt.
Ausmass der einzelnen Theile.
(Nach Brandt.)
Totallänge Er a Do ee na elTenae a Tepe aa ee ie ae te ga yr gen
Länge des Kopfes bis zum Ende der Kiemenspalte - - » oe: vn rn m nee ne _r gr m
Breite des Kopfes zwischen den Stirnschildern » - » + « - a ee Er A" Ar
rohe ges Moples über den Augen nn Terre. _r qm gm
Länge der Schnauze bis zu den Augen « - >: ee ven. nr rennen. _r gr gm
Entfernung der Bartfäden von der Schnauzenspitze : » =» » =» +: nr ne rer Zr wg
Entfernung der Bartfäden vom Munde - » 2» 2: 200m er rn BILEF De
Querdurchmesser EST a a 6 a re rg gr
be BraRtDne ne tet ee See Ze ann 0 er enage mean enue > nu rt gr ge
Der kurzschnauzige Stör bewohnet die neue Welt, und zwar den atlantischen Ocean an der
Ost-Küste von Nordamerika, von welchem er in den Delaware und den Hudsonsfluss steigt.
Y) Mitchill /, c. p. 462.
316 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER,
Sein Aufenthalt scheint sich daher nur auf den 300. bis 310. Grad östlicher Länge und den 35. bis
45. Grad nördlicher Breite zu beschränken.
Im Frühjahre steigt er in die Flüsse und wird in ungeheurer Menge nach Philadelphia zu Markt
gebracht.
Er soll gegen 3 Fuss lang werden.
Acipenser rubicundus. Le Sueur.
Cirri rostri apici propiores, quam ori. Os DREEIRR Scuta dorsalia naciheh primum scuto
occipitali valde adpositum ?
(Bauchschilder sehr schwach ,„ schwindend.)
Altes Thier. Stirne flach , mässig ansteigend. Schnauze sehr kurz, breit, stumpf. Schilder weit
voneinander entfernt.
Junges Thier. Stirne etwas gewölbt, stärker ansteigend. Schnauze länger, schmäler, spitzer.
Schilder näher aneinander stehend. &
Acipenser rubicundus.Le Sueur. Transact. ofthe american philosoph. Society helt at Prilzdalpkte,
New-Series. Vol. I. p. 388 tab 42. (Alt) _ First variety. Le Sueur. /, c. p. 389. (Jünger). _ Second
variety. Le Sueur. !. c. p. 390. (Jünger). _ Cuvier. Regne anim, ed. 2, T. II. p. 380. Note. _ Diction.
class. d’hist, nat. T, VI. p.319. — (Röthlicher Stör.) Brandt und Ratzeburg. Medic. Zool. B. II. $. 18,
Note. _ Lovetzky. Diagn. Pisc. ad gen. acipenserin. pertin. Nouv.Mem. de la societ. des Naturalist.
de Moscou. T, III. p. 257.
Accipenserrubicundus. Rafinesque. Ichthyol. Ohiens. p. 79. (Alt).
Accipenser serotimus. (Fall Sturgeon, Esturgeon tardif,) Rafinesque. Ichthyol. Ohiens. p. 80. (Alt).
Accipenser muricatus. Rafinesque. Ichthyol. Ohiens. p. 79. (Jünger.)
Accipenser ohiensis, (Ohio Sturgeon.) Rafinesque. Ichthyol, Ohiens. p. 81. (Jünger).
Beschreibung. (Nach Le Sueur undRafinesque). Der Kopf ist kurz, 8 Mal in der ganzen
Körperlänge enthalten, oben flach und in der Mitte etwas vertieft. Er ist mit einer abschüssigen Stirne und
einer sehr kurzen, rundlichen, stumpfen Schnauze versehen, deren Länge den 16. "Theil der Totallänge
beträgt. Der Scheitel ist mit rauhen, gestrahlten Knochenschildern bedeckt. Die unteren Augenrandschil-
der (Ossa suborbitalia) sind klein und ziehen sich durch eine Reihe von Schildchen längs der Seiten der
Schnauze fort; auch befinden sich einige kleine Schildchen in der Form eines Halbzirkels gestellt, unter den
Augen. Das Kiemendeckelschild (Operculum) ist gestrahlt. Die Bartfäden sind flach und stehen der Schnau-
zenspitze näher als dem Munde. Der Mund ist klein, die Lippen sind dick. Die Augen sind länglich , bei-
nahe rund. Die Nasenlöcher sind klein, das obere ist rund, das untere perpendiculär länglich. Der Leib
ist sehr gestreckt, walzenförmig, und mit fünf Längsreihen von schwachen, weit voneinander entfernt ste-
enden Knochenschildern besetzt, von denen jene des Bauches schwindend sind, und häufig ganz fehlen.
Die Haut in den Zwischenräumen ist rauh und mit kleinen Gruppen einfacher kleiner Dornen besetzt. Die
Zahl der Rückenschilder wechselt zwischen 9 und 15. Sie sind gestrahlt, schwach gekielt und nach rück-
wärts mit einer stumpfen Spitze versehen, welche auf den 2 hintersten am grössten ist. Das erste Rücken-
schild ist am höchsten gestellt, und scheint an das Hinterhauptsschild anzuschliessen. Die Seitenschilder,
30__35 an der Zahl, sind rautenformig, schwach gekielt, und minder stark als die Rückenschilder. Die
Bauchschilder sind sehr schwach, kaum als Rudimente vorhanden und häufig fehlend. Hinter der Rücken-
flosse stehen 2, und auch mehrere unregelmässige Schildchen.
Die Brustflossen sind länglich, Bauch-, After- und Rückenflosse trapezoidal. Der vordere Rand der
Afterflosse steht der Mitte der Rückenflosse gegenüber, und beide Flossen sind etwas ausgeschweift. Die
Schwanzflosse ist am oberen Lappen nicht sehr schmal, sichelförmig zugespitzt; der untere Lappen ist
ungefähr um Y, kürzer, breit und stumpf. Die Brustflossen enthalten 50, die Bauchflossen ‘28, ir After-
flosse 22, und die Rückenflosse 40 Strahlen.
Der Rücken ist gelblichroth oder gelbbraun, die Seiten sind olivenfarben, ins Rothe spielend, der Bauch
ist weiss. Die Bartfäden sind braun.
%
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER. 817
Unterschiede der jüngeren Thiere.
Exemplare von drei bis vier Fuss.
Der Kopf ist kegelförmig, etwas mehr gewölbt, 5 Mal in der Totallänge enthalten; das Hinterhaupts-
schild (Os occipitale superius) etwas erhaben. Die Schnauze ist schmäler und spitzer. Die Dornen, mit wel-
chen die Haut bedeckt ist, sind minder fest. Die Rückenschilder, 14 an der Zahl, sind länglich und gekielt.
Die Seitenlinie trägt 34 Schilder. Sie sind halbrautenförmig, mehr unregelmässig gestaltet und gestellt, und
grösser als bei Alten. Die Schwanzflosse ist minder eingeschnitten. Die Färbung ist röthlich - olivenfarben,
unten weiss.
Ein Exemplar von zwei Fuss fünf Zoll.
Der Kopf ist verhältnissmässig kürzer, oben flach. Der Leib ist mehr gerundet. Die Dornen, welche
die Haut besetzen, sind noch schwächer, Die Rückenschilder, 12 an der Zahl, sind mehr unregelmässig in
der Gestalt und Stellung. Die Seitenlinie ist mit 34 noch grösseren, starken Knochenschildern besetzt, und
tritt zwischen denselben schr deutlich, perlenschnurartig hervor.
Ausmass der einzelnen Theile.
(Nach Le Sueur.)
Totallänge Cr. De Ba « ae es ra eu Armada er har reitet zii “ 'sf I Fjrt 9 PT TR DB Vi +’ far BER.
Länge des Kopfes he Asmmhalke Ku ol 0.0 aphne,, Aeoniei, oe Ser ier,@,ror euere" je nee u ner e r a pe nt 6’' BEret
Länge der Schnauze bis zu den Augen: «neun nenne Bro
Der röthliche Stör ist ziemlich weit in der neuen Welt verbreitet; denn er findet sich nicht nur allein
in den grossen Land-Seenvon Nord-Amerika, als dem Erio-, Ontario-, Huronen-See und
dem Michigan, sondern auchim atlantischen Ocean, von welchem er durch den mexicanischen
Meerbusen und den Mississippi in den Ohio zieht.
Seine geographische Verbreitung erstrecket sich daher auf den 280. bis 302. Grad östlicher Länge und
den 24. bis 48. Grad nördlicher Breite.
Eben so wie die anderen Störarten macht er seine Wanderungen in die Flüsse. Die Alten sollen im Ju-
nius in dieselben ziehen und bis November darin verweilen, die Jungen schon im Frühjahre kommen
und mit September wieder weiter ziehen.
Der röthliche Stör soll 5__6 Fuss lang werden. Seine gewöhnliche Grösse beträgt 34 Fuss.
Acipenser macrostomus. Rafinesque.
Rostrum elongatum , acuminatum , antice obtusum. Os magnum. Scuta abdominalia parva,
obsoleta.
Aeccipenser macrostomus, (Bigmouth, Sturgeon.) Rafinesque. Ichthyol, Ohiens. p. 81.
Accipenserlagenarius. (Gourdfish Sturgeon, Esturgeon gourde,) Rafinesque. Ichthyol. Ohiens. p. 86.
Beschreibung. (Nach Rafinesque.) Der Kopf ist 4 Mal in der ganzen Körperlänge enthalten,
und mit einer verlängerten, zugespitzten, abgeflachten und vorne abgestumpften Schnauze versehen. Der Mund
ist gross. Die Augen sind rund. Der Leib ist walzenförmig und mit fünf Längsreihen von Knochenschildern
besetzt, von denen jene des Bauches schwindend sind und häufig mangeln. Die Rückenfirste decken 20 Kno-
chenschilder, die Seitenlinie 30 getheilte. Zwischen der Rücken- und Schwanzflosse, so wie zwischen der
After- und Schwanzflosse, befinden sich einzelne Schildehen. Die Flossen sind trapezoidal, und Rücken-
und Afterflosse sind ausgeschweift. Der obere Lappen der Schwanzflosse ist schr lang und schlank, der un-
tere sehr kurz.
Die Farbe dieses Fisches ist braun; bisweilen ist die Oberseite dunkelbraun, die Unterseite weiss.
Der grossmaulige Stör ist ein Bewohner der neuen Welt, und zwar des atlantischen Oceans, aus
welchem er durch den mexicanischen Meerbusen in den Ohio zieht.
*
318 FITZINGER UND HECKEL , GATTUNG ACIPENSER,
Er scheint nur zwischen dem 280. und 300. Grade östlicher Länge und dem 24. und 40. Grad nördli-
licher Breite seinen Aufenthalt zu beschränken.
Er steigt in die Flüsse und hält sich gerne in den Sümpfen derselben auf.
Er erreicht eine Grösse von 4 Fuss. Seine gewöhnliche Grösse beträgt 2__3 Fuss.
Acipenser dauricus. Georgi.
Centra scutorum temporalium a rostri apice aequaliter distant cum centris seutorum parie-
talium. Cirri reclinati oris marginem attingentes. Os mediocre. Labium superius arcuatum, leviter
sinuatum, ineisura nulla. Scuta dorsalia granulato -radiata; primum a scuto occipitali remotum.
(Stirne flach, schwach ansteigend. Schnauze verlängert, kegelförmig, nicht sehr breit, stumpfspitzig,
abwärts gebogen; Oberseite derselben mit Knochenschildchen bedeckt, daher undurchscheinend. Knochen-
leiste schwach, glatt. Bartfäden von der Schnauzenspitze viel weiter entfernt als vom Munde. Bauchschil-
der schwach.)
Altes Thier. Schilder ziemlich entfernt.
Acipenser Kaluschka. Steller. Observat. ichthyol. Msept.
Acipenser dauricus. Georgi. Bemerk. e. Reise i. russ. Reich B.I. $.352. _ (Daurischer Stör.) Brandt und
Ratzeburg Med. Zool. B. II. 8. 12, Note. _ Lovetzky. Diagn. Pisc. ad gen, acipenserin. pertin. Nouv,
Mem. de la Socict, d. Naturalist. de Moscou. T. III. p. 257.
Aeipenserorientalis. Pallas. Zoograph. rosso-asiat. T. III. p. 107.
Acipenser Schypa. Menetrics. Catalogue raisonnd des objects zool. St. Petersb. 1832. 4. p. 79. _ (Der
Schyp-Stör.) Brandt und Ratzeburg. Medic. Zool. B. II. S. 350. 352. Tafel. I. a. fig. 2. F.G. H. J. &K.
(Mit Ausnahme des fälschlich als junges Thier hierher eitirten Acipenser Schypa.)
Acipenser husoniformis. Lovetzky. Diagn. Pisc. ad gen. acipenserin. pertin. Nouv. Mem. dela Societ.
des Naturalist. de Moscou. T. III. p. 258. tab.16. fig. 1. a. b,
Kilaema. Mongol. Pall._ Kalugha. Russ. Pall. _ Kalluga. Russ. Georgi. _ Schihp und Schip. Russ,
Pall.u. Lepechin. (VonPallas, Reise. B. I. S.131.u. Lepechin, Tageb.e. Reis. d. versch. Prov.d. russ. Reich. B.I. S.161. u.
Nov, Acta Petrop.T. IX, p.38irrigerweise als eine Varietätvon AcipenserHuso betrachtet.) _ Schip bielushie.
Russ. Pall. (Von Pallas, Zvog. rosso -asiat. T. III. p. 91 fälschlich als eine Abart vonAcipenser Huso aufgeführt.)
Literatur der Anatomie,
Brandt und Ratzeburg. Medic. Zool, B. Il. S. 353. 354.
Beschreibung. (Nach Steller und Georgi bei Pallas, Brandt und Lovetzky.) DerKopf
ist breit und mit einer flachen, gegen den Rücken zu schwach ansteigenden Stirne und einer verlängerten,
nicht sehr dicken, abgeflachten, walzenartig- kegelförmigen Schnauze versehen, welche gerade, etwas brei-
ter, aber minder spitz als bei A. Huso und an ihrem vorderen Ende abwärts gebogen und abgerundet ist.
Ihre Länge übertrifft um Y; den Querdurchmesser des Mundes. Den Scheitel decken 7 grosse, mit strahlen-
förmigen,, stark vortretenden , leistenähnlichen, und meist gezähnelten Erhabenheiten bezeichnete Schilder;
die Oberseite der knorpeligen Schnauze, mehrere schwache, kleine, nicht dicht stehende Knochenschup-
pen, wodurch sie sich als undurchscheinend darstellt und von der Schnauze des A. Huso auffallend un-
terscheidet. Die beiden grössten, in der Mitte des Kopfes liegenden Scheitelschilder (Ossa parietalia), welche
sich seitlich an die Schläfenschilder (Ossa mastoidea) reihen, sind die längsten. Ihre hinteren Enden, wel-
che sich an das obere Schulterschild (Os suprascapulare) lehnen, stossen an das sehr wenig zwischen sie
eindringende Hinterhauptsschild (Os oceipitale superius); ihre vorderen umschliessen das mittere Stirn-
schild (Os ethmoideum) und dringen kaum zwischen die eigentlichen Stirnschilder (Ossa frontalia prinei-
palia) vor. Die Mittelpunkte der Scheitelschilder stehen genähert, und ihre Entfernung voneinander ist ge-
ringer, als vom äusseren Rande der Schläfenschilder. Zu beiden Seiten der Scheitelschilder liegen ‚die den
Kiemendeckel hegränzenden , nicht sehr langen Schläfenschilder, welche mit ihren hinteren Enden an das
obere Schulterschild, und mit ihren vorderen an die hinteren und eigentlichen Stirnschilder (Ossa frontalia
posteriora et principalia) stossen. Ihre Mittelpunkte stehen mit jenen der Scheitelschilder in gleicher Rich-
tung und ungefähr auch in gleicher Entfernung. Die durch den mitteren Stirnschild gänzlich getrennten
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER,. 319
eigentlichen Stirnschilder sind gleichfalls nicht sehr lang, und schieben kaum ihre hinteren Enden zwischen
die Scheitel- und Schläfenschilder ein. Seitlich lehnen sie sich an die hinteren Stirnschilder (Ossa fronta-
lia posteriora). Ihre Mittelpunkte stehen weiter auseinander als jene der Scheitelschilder, und bilden mit
diesen eine breite, flache, rinnenförmige Vertiefung. Die vorderen Stirnschilder (Ossa frontalia anteriora)
scheinen zu fehlen. Das den übrigen Kopfschildern ähnlich gebildete obere Schulterschild schliesst an das
Hinterhauptsschild an. Das eigentliche Schulterschild (Os scapulare) ist viel grösser als die grössten Schil-
der der Seitenlinie. Es ist gestrahlt und legt sich mit seinem oberen Rande an das obere Schulterschild an.
Das nicht sehr grosse Kiemendeckelschild (Opereulum) sitzt am seitlichen Rande des sehr grossen und flei-
schigen Kiemendeckels, unter dem eigentlichen Schulterschilde und ist gestrahlt. An der Spitze der Schnauze
befinden sich längs der Seiten zahlreiche Gruben und weisse Schleimdrüsen. Die Knochenleiste der Un-
terseite der Schnauze ist schwach, nicht bis zu den Bartfäden reichend und etwas ven ‚der Haut bedeckt.
Die Bartfäden stehen dem Munde um /; der Schnauzenlänge näher als ihrer. Spitze !). Siesind lang, schon
‚von ihrem Grunde an zusammengedrückt, in der Mitte am breitesten, mit einer Fahne versehen und stehen
in gleicher Richtung und Entfernung. Die beiden äusseren sind etwas länger als die inneren, und reichen
zurückgelegt bis zum Mundrande. Der Mund ist von mässiger Grösse, Seinen ’knorpeligen Rand umgibt ein
fleischiger Lippenwulst. Die Oberlippe ist bogenförmig, in der Mitte sanft eingebuchtet, aber weder ein-
geschnitten noch getrennt. Die Unterlippe ist vollkommen getrennt und die beiden Hälften derselben rei-
chen viel weiter gegen die Mitte, als bei A. Huso. Die Augen sind klein. Die Iris ist bläulich, zum Theile
blass goldig. Die Nasenlöcher sind klein und ziemlich weit auseinander gestellt. Die oberen, etwas kleine-
ren, sind eiförmig, die unteren halbmondförmig.
Der Leib ist gegen die Mitte zu am höchsten, von den Bauchflossen an plötzlich verdünnt, und mit
fünf Längsreihen schwacher, ziemlich entfernt stehender Knochenschilder besetzt, wodurch er weniger
gewinkelt als bei anderen Arten und beinahe walzenförmig erscheinet. Die Haut in den Zwischenräumen,
vorzüglich aber zwischen der Rücken- und Seitenschilderreihe, ist mit zahlreichen, ziemlich genäherten,
ein- oder mehrzähnigen Knochenschüppchen besetzt, welche dichter stehen als bei A. Huso und von de-
nen die auf dem Bauche neben der Aussenseite der Schilder gelagerten, besonders aber die hinter den
Brustflossen sitzenden grösser sind. Die Zahl der Rückenschilder beträgt. 12__16. Ihre breiten Seiten sind
mit strahlenförmigen, zahlreichen, schwach gekörnten, meist fein gezähnelten, leistenähnlichen Erhaben-
heiten besetzt. Ihr oberer Rand ist stark gekielt, und endet nach rückwärts in eine Spitze. Uebrigens
sind sie wenig vorragend und grösser als bei A. Huso. Das erste ist am grössten nnd steht vom Hin-
terhauptsschilde entfernt. Das 5., 6., 7. und 8. sind am höchsten gestellt. Die Seitenlinie decken 38__65
rautenförmige, sternförmig gestrahlte und deutlich gekielte Schilder, welche viel kleiner sind als die Rü-
ekenschilder und kleiner auch als die Bauchschilder, und gegen den Schwanz zu allmälig an Grösse ab-
nehmen. Die Bauchschilder wechseln in :der Zahl zwischen 11 und 15. Sie sind klein, doch nicht schwin-
dend, deutlich gekielt und sternförmig gestreift. Die Schlüsselbeinschilder sind klein, einer getheilten
Raute ähnlich und kaum gekielt. Ihre Mittelpunkte stehen weiter auseinander als die Stelle, welche den
vorderen Stirnschildern entspricht.
Die Flossen sind von mittlerer Grösse ; Brust-, Bauch- und Afterflosse länger als breit. Der erste Knochen-
strahl der Brustflossen ist schwach. Der vordere Rand der Afterflosse steht der Mitte der Rückenflosse ungefähr
senkrecht gegenüber. Die Rückenflosse ist abhängig, sehr schwach ausgeschweift und höchst ausgezeichnet durch
ihre lange Basis. Die Schwanzflosse ist stark ausgeschweift, der obere Lappen derselben lang, doch nicht sehr
schmal, kaum sichelförmig zugespitzt; der untere ist ungefähr um die Hälfte kürzer, breit und stumpfabgerundet.
Die Farbe des Rückens ist aschgrau, jene des Bauches weiss. Die Knochenschilder der Rücken- und
3) Brandt und Ratzeburg haben sich geirrt, den im 2, Theile ihrer Medizinischen Zoologie Seite 20, als Ac.
Schypa beschriebenen Stör für das junge Thier des später auf der Seite 350 beschriebenen zu halten; was er
um so minder seyn kann, als die Bartfäden bei diesem oflenbar jungen Thiere, beinahe der Schnauzenspitze
näher stehen, während sie beim Alten dem Munde mehr genähert sind; während doch bei dem bekannten
Umstande, dass bei den Acipenser - Arten die Schnauze bei zunehmendem Alter an Länge abnimmt, gerade
der umgekehrte Fall Statt finden müsste,
47
320 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER, :
Seitenreihe sind grau, jene der Bauchreihen weiss. Die- Mbennbihe der Schnauze ist braun, nach “anaps
hechtgrau , ihre Unterseite weiss. ’ like hen
ini Am
Ausmass der einzelnen Theile: , .._
(Nach Ballas)
Totallänge a ar A u he Pay ıe erde ER a 5 a \ er ger gr
Länge des oberen Lappeus der Schwanzflosse » « ».r.. lege Em ger
| (Nach Brandt.) |
Totälänge » Hr. Nennen nn nat ande che ats „le donhunan AH Br
Länge der Schnauze bis zum vorderen Augenwinkel «nr nr» .. jrlane mal ir aa de ae
Der daurische Stör scheint keine allzugrosse Verbreitung in der alten Welt zu haben; denn mit
Bestimmtheit kann man nur den caspischen See und das o chotskische Meer als seinen Aufent-
halt anführen. Aus dem ersteren steigt er in die Wolga, den Ural, die Emba, den Sifidrud, Kur,
Terek, dieKuma, Swidura, den Koisu und Samur; aus letzterem in den Amur, die Schilka,
den Onon und Argun. Sehr zweifelhaft ist sein Vorkommen im schwarzen Meere, das Brandt)
ebenfalls als seinen Wohnort bezeichnet.
Seine Verbreitung scheint sich demnach nur auf den 65. bis 170. Grad östlicher Länge und den 35.
bis 58. Grad nördlicher Breite zu beschränken.
Der daurische Stör bringt den Sommer und Herbst in den Flüssen zu und überwintert auch in den-
selben. Er scheint nicht so häufig zu seyn als die meisten anderen Stör - Arten.
Er erreicht eine Grösse von 8 Fuss ?) und ein Gewicht von mehr als 280 Pfunden ®). Ein Exemplar
von 8 Fuss Yz Zoll wog 281 Pfunde ®).
Nach Moskau und St. Petersburg wird er zu Markte gebracht. Seine gewöhnliche Grösse beträgt
4__5 Fuss.
Acipenser Huso. Linne.
Tab. XXVII. Fig. 7. Tab. XXVIII. Fig. 12.
Centra. scutorum temporalium a rostri apice magis remota, quam centra scutorum. parie-
talium. Cirri reclinati oris marginem valde superantes. Os permagnum. Labium superius ‚arcua-
tum, nec sinuatum, nec incisum. Scuta dorsalia radiata; primum a scuto occipitali remotum.
(Stirne sehr stark gewölbt. Schnauze kurz, kegelförmig, zugespitzt, spitz, aufwärts gebogen. Bartfä-
den von der Schnauzenspitze viel weiter entfernt als vom Munde.)
Altes Thier. Stirne mässig ansteigend. Oberseite der Schnauze ohne Knochenschildchen, daher
durchscheinend. Knochenleiste nicht sichtbar. Schilder ziemlich weit entfernt. Bauchschilder schwach.
Junges T'hier. Stirne ziemlich stark ansteigend. Oberseite der Schnauze mit schwächen, ineinan-
der verschmolzenen Knochenschildchen bedeckt, daher undurchscheinend. Leiste schwach. Schilder anein-'
ander stehend. Bauchschilder stark.
Mario. Plinius, Hist. nat. Lib. IX. c. 15. ge ER 1%
Ichthyocolla, Plinius. Hist. nat Lib. XXX. c.7, _ Bellon de Ta Lib. I, pP 104 __ Rajus. en
Pise. p. 114. wg F |
lchthyocollaseuPiscis Exos. Rondelet de Pisc. fluviat. p.177. (Die Abbildung ist eine . Composition "—
vonA. Huso und Silurus Glanis.) _ Gesner. Aguat. p.57. (Copie nach Rondelet.) _ Aldrovand Pisc.
Lib. V. p.566. (Copie nach Rondelet.) __Jonston. Pise. tab.25. fig. 4. (Copie nach Rondelet.)
IchthyocollaRondeletii et Bellonii. Willoughby. Ichth. p. 244. -
1) Brandt und Ratzeburg, Medic. Zool. B. 1. p: 350, al IP: sl nr
2) Pallas Zoograph. rosso »asiat. T'. Hi p: 108, bull 9b won su lu „andare 19.
3) Pallas /, eit. p. 108: ;b ind Zeh . shuctem!I
%) Pallas /, eit, p. 103. 2 Io
ng
FITZINGER UND HECKEL ‚ GATTUNG ACIPENSER, 321
+ Hiuso, Albert. Magn. Lib., XXIY, de Animal, _. Grossinger. Univers, hist. phys. regn, Hung. T. Il. p. 62. —
ı. „ Gharleton. Onom..zoie. p. 458.
A ntace usBorysthenis. Rondelet de Pisc. fluviat. p. 187. — Gesner. Jquat, P- 56. (Copie nach Rondelet.)
ie er _— Aldrovand. Pisc. Lib. P. p. 56%. (Copie nach Rondelct.) i
Husoseu Antaceus. Gesner. Aquat, p. 59.
" Huso Gesneri. Aldrovand. Pisc. p. 53%.
- ©Huso Germanorum, Huso Danubii, Willoughby. Ichth. p. 243, PT. fig. 1. (Copie nach Gesner.) -
\\.Jonston de Pisc.'p. 146. tab.25,,fig. 13. (Copie nach Gesner und Rondelet,) _ Rajus. Syn. Pise. p.113. Nr. #.
Husol.verus etgenuinus,;Marsigli. Danubius Pannonico - Mysicus, T. IV. p. 31. tab. 10, SE: 1.
Acipenser eapite complanato scabro, in rostrum albicans, erassum, promıinens et
acutum desinente, Rlein, Hist. Pisc. Miss. T. IV. p. 1%. Kris .
Huso Acipenser rostro obtusissimo, oris diametrolongitudine cedente; cirris ori
_ propioribus;la biisinte gris. Güldenstädt, Nov. Comment. Petrop, T. XVI. p. 532.
Beluga. Gmelin, Reise d. Russl. B. III. p. 240.
AcipenserBeluga s. Albula, Forster. Philosoph. Transact. Vol. LVII. p. 35H. -
‚ \eipenser, corporetuberculis obsito; rostroobtuso; oris diametro rostri longıtu-
dinem superante. Kramer. Elench. Plant, et: Animal. Austr. p.583. Nr.1.
‚ Acipensertubereulis carens. Artedi, Ichthyol. Gen..p. 65. Nr. 2. Syn. p. 92. Nr. 2.
Acipenser Huso. Linne, Syst, nat. ed. XI. p. 404. Nr. 3.._ (Der Hausen.) Lepechin. Tageb. d. Reis. d.
v. Prov. d. russ. Reich. B. I. p. 458. tab. 11. fig. 1.2. _ Pallas. Reise. B. I. p. 131. B. II. P- 339. — Pal-
las. Zoograph. rosso-asiat. T. III. p. 86. tab. 13. (Mit Ausschluss des Synonyms von Aelian.) _ (Der
Hausen.) Bloch. Naturgesch. d. ausländisch. Fische. ed. in 4. T. I. p. 70 tab. 129. ed. in8. T. I. p.
108. tab. 129. (Mit Ausschluss der Synonyme 'Avraxatog und Glati-Diek.) — Meidinger. Icon. Pisc. Austr.
Decur, V. (Cöpie nach Bloch.) _ Gmelin. Linne Syst. nat. ed. XI, T. I. P. IL. p- 1487. Nr. 3. nt
Ausschluss der Var. 7.) _ Bloch. Syst. ichthyol. ed. Schneider. p. 348. Nr. 3. — Schrank. Fauna boica
T. I. P. LI, p. 306. __ (Isinglass Sturgeon.) Shaw. Gen. Zoolog. Vol. V. P. Il. p. 375. tab. 159. (Copie
nach Bloch.) _ (Viza.) Reisinger. Pisc, aquar, dulc. Hung. p. 91. _ Fitzinger. Prodr. e, Faun.
“ Oesterr. Beiträge 2. Landeskunde Oesterr. B. I. S. 340. — (Hausen.) Brandt und Ratzeburg. Medie.
Zoot. B. II. 5, 3. Taf. I. fig. 1. D, F. S. 349, 352. Taf. I. a. fig. 1. 4. B. C. D. E. _ Lovetzky. Diagn.
Pisc. ad gen. acipenserin. perlin. Nouv. M&m. de la Societ. des Natural, de Moscou. T. III. p. 258. tab.
45. fig.1. a. b.
Acipenserhuso,. (Le Hausen ou grand Esturgeon.) Cuvier. Le Regne animal. ed. 1. T. II. p. 142. ed. 2.
T. IL. p. 380,
LegrandEsturgeon. Valm. deBomare, Diet. d’Hist. nat, T. IV. p.29,
Acipenser Ichthyocolle. D’Aubenton. Encycl. meth. _ Bonnaterre Encyel. meth.
L’Acipenser Huso. Lacepede. Hist, nat. des Poiss. T. I. p. 422.
Kugu-kol. Tscheremiss, Pall. _ Chorba und Chorboe. Kalm., Pall, _ Chorbio. Kalm. Gmelin, _
Kiorpa. Tatar. Gmel. _ Kyrpae und Ulu-balyk (grosser Fisch) Tatar. Pall. _ Kostera und Bjeluga, Russ.
Lepechin. _ Beluga und Chlaguscha (Grosse Exemplare). Russ. Gmelin. _ Albina, Russ. Pall. _ Moruna Ras-
eian. und Hung. Pall. _ Wysahalt. Hung. Pall, _ Viza. Hung. Grossing. _ Wyzina. Bö hm, Grossing._-
Hausen. Oesterr. Meid. __Hausen, Deutsch Grossing. _ Le Hause oder Grand Esturgeon. Franz.
ns 2
Literatur der Anatomie.
Rathke, Beiträge zur Naturg, der Thierwelt, IL. Abtheil. S. 125. _ Brandt und Ratzeburg Medic. Zool. B.
me 85.8. 353. 35%. (Die ganze Anatomie.) _ Marsigli. Danubius Pannonico - Mysicus. T. PL. p. 415.
tab. 9__17. (Eingeweide, Schädel- und Wirbeldurchschnitte, Keilbeinkörper.) —_ Koelreuter, Nov. Com-
ment, Petropol. T. XVII. p. 581. tab, 11. fig. 12_17. (Gehörorgan.) ibid. p. 535. tub, 12. fig. 18__24,
(Spritzkanal.)
Beschreibung. Der Kopf ist breit, sein Durchmesser etwas geringer als jener des Leibes und seine
Länge 4'3 Mal in der ganzen Körperlänge enthalten. Er ist mit einer sehr stark gewölbten, gegen den Rü-
cken zu mässig ansteigenden Stirne, ‘und einer kurzen, dicken, kegelförmigen, zugespitzten Schnauze
verschen, welche abgeflacht, aufwärts gebogen, und vorne spitz ist und deren Länge nur wenig den Quer-
äurchmesser des Mundes übertrifft. Den Scheitel decken 7 grosse, lange, in ihrer Mittejwenig erha-
bene und überhaupt schwach ausgebildete Knochenschilder, deren Strahlenbildung zwar grob und rauh, aber
ineinander fliessend ist, so dass die Abgränzung der einzelnen Schilder, welche bei den meisten Arten die-
ser Gattung ziemlich scharf bezeichnet ist, nur höchst undeutlich erscheinet. Die Oberseite der Schnauze
47 *
332 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER,
ist ohne alle schilderartige Bedeckung, so dass die ganze Schnauze nur'als ein weicher durchscheinender
Knorpel erscheinet. Die beiden in der Mitte des Kopfes liegenden Scheitelschilder (Ossa parietalia) , welche
seitlich an die Schläfenschilder (Ossa mastoidea) gränzen, betragen kaum Y, der Kopfeslänge und stehen
den Schläfenschildern an Grösse nach. Die rauhen, fast dornigen Strahlen ihrer hinteren Ende, stossen an
das sehr wenig zwischen sie eindringende, wie ein Dreieck mit einwärts gebogenen Seiten gestaltete Hinter-
hauptsschild (Os oceipitale superius), reichen aber nicht ganz bis.zu dessen Mittelpunkte; die tiefer ge-
furchten und stärker bezeichneten Strahlen ihrer vorderen Ende, verlieren sich in eine rauhe, mit kleinen
knöchernen Erhabenheiten besetzte Stelle der Haut, welche dem mitteren Stirnschilde (Os ethmoideum)
entspricht, und gehen in die höchst unvollkommene Strahlung der eigentlichen Stirnschilder (Ossa fronta-
lia principalia) über, in deren Vereinigung sie zwischen diesen Schildern bis gegen die Spitze der Schnauze
zu reichen; was insbesondere bei trockenen Exemplaren deutlich sichtbar ist. Die Mittelpunkte der Schei-
telschilder stehen genähert, und ihre Entfernung voneinander ist geringer als vom äusseren Rande der Schlä-
fenschilder. Zu beiden Seiten der Scheitelschilder liegen die grösseren, den Kiemendeckel begränzenden
Schläfenschilder, welche mit den Strahlen ihrer hinteren Ende in das obere Schulterschild (Os suprasca-
pulare), und mit jenen ihrer vorderen, in die eigentlichen Stirnschilder überfliessen. Ihre Mittelpunkte ste-
hen etwas weiter zurück als jene der Scheitelschilder, sind aber von diesen gleichweit entfernt. Die eigentli-
chen Stirnschilder sind gross und lang und verbinden die Strahlen ihrer hinteren Ende mit jenen der Schei-
tel- und Schläfenschilder, während jene ihrer vorderen Ende sich gegen die Schnauzenspitze zu verlieren.
Ihre Mittelpunkte stehen nur wenig entfernter voneinander als jene der Scheitelschilder, und bilden mit die-
sen eine breite, flache, rinnenförmige Vertiefung. Die vorderen Stirnschilder (Ossa frontalia anteriora)
und die unteren Augenrandknochen (Ossa suborbitalia) sind nur durch narbige Vertiefungen angedeutet. Die
hinteren Stirnschilder (Ossa frontalia posteriora) mangeln gänzlich. Das obere Schulterschild, in seiner
Bildung zwar den übrigen Kopfschildern ähnlich, aber kleiner als diese, ist mit den Schläfenschildern und
dem Hinterhauptsschilde durch seine Strahlung verschmolzen und bildet die Seiten der halbmondförmigen
Abgränzung des Knochenpanzers des Scheitels am Hinterhaupte. Das eigentliche Schulterschild (Os scapu-
lare), schwach und dünn, wie die übrigen Kopfschilder, aber grob gestrahlet und mit erhabenem Mittelpunkte,
umfängt in einer tiefen Bucht das obere Schulterschild und bildet durch seine schiefe Stellung gegen die
Brustflosse, mit seinem oberen Rande gleichsam die äussersten Flügel der halbmondförmigen Kopfgränze.
Es ist beinahe 4 Mal so gross, als die grössten Schilder der Seitenlinie. Das Kiemendeckelschild (Opereu-
lum) liegt am oberen Rande des schr grossen, fleischigen Kiemendeckels, dem eigentlichen Schulterschilde
gegenüber. Es gleicht einer unvollständigen Scheibe, deren nach vorwärts gekehrter Drittheil gänzlich man-
gelt; ist nicht sehr gross, verschiedenartig eingebuchtet gerandet, gegen die Flosse zu tief concentrisch
gefurchet, gegen den Scheitel rauh genarbt, und sendet aus seinem schwach erhabenen Mittelpunkte einige
wenige Strahlen gegen den Winkel des Auges zu. Eine breite Reihe von Schleimdrüsen besetzet die Seiten
der Schnauze, von den Augen angefangen bis zu ihrer Spitze. Auch zwischen den Scheitel- und Schläfen-
schildern, dann an der den hinteren Stirnschildern entsprechenden Stelle, so wie hinter den Augen und auf
der Unterseite der Schnauze befinden sich spärlich vertheilte, röthlichgraue Schleimdrüsen. Die Knochen-
leiste der Unterseite der Schnauze ist äusserlich nicht sichtbar. Die Bartfäden stehen von der Schnauzen-
spitze viel weiter entfernt als vom Munde, und ihre Entfernung von diesem beträgt nicht ganz den fünften
Theil der Schnauzenlänge. Sie sind lang, schon von ihrem Grunde an zusammengedrückt, in der Mitte am
breitesten, nach rückwärts mit einer Fahne versehen, zugespitzt und glatt. Die mitteren sind um Yokürzer
als die äusseren, und stehen um Y; ihrer Entfernung voneinander weiter, als von den äusseren, doch mit
denselben in gleicher Richtung. 'Zurückgelegt reichen sie alle weit über denMund. Der Mund ist von unver-
hältnissmässiger Grösse, und regelmässig gestellt. Seinen knorpeligen Rand umgibt ein fleischiger Lippen-
wulst. Die Oberlippe ist bogenförmig, in der Mitte am dicksten, kaum etwas eingebuchtet, weder getrennt
noch eingeschnitten, und beugt sich um die weit zurückstehenden Mundwinkel, um sich mit der Unterlippe
zu vereinigen, welche vollkommen getrennt ist, und einen'grösseren Zwischenraum des Unterkiefers , als
die Entfernung der mitteren Bartfäden beträgt, unbedeckt lässt. Die Augen sind klein , halb nach oben lie-
gend, und ihr Durchmesser ist 8'/, Mal in der Entfernung beider Augen voneinander enthalten, Sie sind rund,
Pe En \W
1 u
FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER. 328
von gleicher Grösse, und stehen senkrecht ober dem Munde. Die Iris ist gelb, nach Pallas ') gelblich-
allg: 1» Die Nasenlöcher sind klein, eiförmig, ziemlich weit auseinander gestellt und von gleicher
‚Der Leib ist gegen die Mitte zu am höchsten, von den Bauchflossen an plötzlich verdünnt und von
gleicher Höhe und Breite. Sein grösster Durchmesser ist etwas über 8 Mal in der ganzen Körperlänge ent-
halten. Er ist mit fünf Längsreihen ziemlich entfernt stehender , schwacher Knochenschilder besetzt, von
denen jene der Seiten am schwächsten ist; wodurch er minder gewinkelt als bei den meisten übrigen Stör-
arten erscheinet. Die Haut in den Zwischenräumen ist mit kleinen, erhabenen Knochenpunkten dicht be-
säet, welche spitze Häkchen tragen und in engen, parallelen Reihen stehen. Auf der Brust, so wie hinter
den Brust- und Bauchflossen häufen sieh diese Rauhigkeiten in kleinen unregelmässigen Gruppen, welche
jedoch nie eine sternförmige Bildung zeigen. Dagegen bilden dieselben zwischen der Rücken- und Seitenschil-
derreihe, doch mehr gegen die Firste des Rückens zu, eine kaum bemerkbare reihenweise Anhäufung klei-
ner undeutlicher Sternchen, welche sich’ gegen die Mitte des Körpers verliert. Die Rückenschilder, 12 15,
nach Brandt ?) bis 14, nach Lepechin ?) selbst bis 15 an der Zahl, sind rauh und grob gestrahlet, Die
vorderen, ziemlich nahe stehenden, haben eine runde Basis, und in ihrer Mitte eine nur schwach erhabene
stumpfe Schneide. Je näher sie der Rückenflosse stehen, desto weiter entfernen sie sich‘von einander; ihre
Basis wird immer mehr länglich und die Schneide höher, nach beiden Seiten abgedacht, und tritt bei den
hinteren Schildern am schärfsten, in Gestalt eines Hakens hervor. Das erste, von dem Hinterhauptsschilde
entfernt stehende, ist das kleinste und flachste, und liegt eben so wie das zweite, in dem halbkreisförmigen
Ausschnitte des Knochenpanzers des Scheitels. Das sechste, siebente und achte, sind am grössten und
höchsten gestellt. Zwischen dem letzten dieser Schilder und der Rückenflosse, stehen noch 2__4 kleine,
flache, unregelmässige Knochenschildchen,, paarweise gereihet. Die ziemlich stark hervortretende, wellen-
förmige Seitenlinie, ist mit 40__45, nach L epechin *) bis 55 und 60 sehr kleinen, rautenförmigen Kno-
chenschildern besetzt. Die 2__3 ersten sind kleiner als die folgenden, welche bis unter die Rückenflosse
gleiche Grösse behalten, von da aber, gegen den Schwanz zu allmälig kleiner werden. Die vordersten sind
beinahe ganz flach, die folgenden immer mehr gekielt, je näher sie dem Schwanze stehen, Die mitteren
stehen am weitesten von einander entfernt. Alle sind narbig gefurchet und zeigen kaum hie und da eine
deutlichere Strahlenbildung. Die Bauchschilder, 10__11, nach Lepechin °) bis 12 an der Zahl, sind von
stärkerer , mehr knochiger Textur als die übrigen Schilderreihen, im Verhältnisse zu anderen Arten aber
dennoch schwach. Sie sind von mitterer Grösse, strahlenförmig gerippt, und trageh in ihrer Mitte einen,
aus einem langen , über den Schild hinausreichenden Strahle gebildeten , nach rückwärts aufsteigenden Kiel.
Die vorderen dieser Schilder haben eine ausgezeichnet sternförmige Basis, welche sich bei den folgenden
allmälig zu einer runden gestaltet. Zwischen dem After und der Afterflosse befinden sich 1 _3 grosse, runde,
in ihrer Mitte schwach erhabene Knochenschilder. Der Raum zwischen der Rücken- und Schwanzflosse ist
ohne Schildchen. Die Deckschilder der Schlüsselbeine sind klein, einer getheilten Raute ähnlich, in ihrer
Mitte nur wenig erhaben, ganz ohne Kiel, und mit groben, gewellten, concentrischen Furchen verschen,
welche nicht bis zu ihrem Mittelpunkte reichen. Die Mittelpunkte dieser Schilder stehen viel weiter vonein-
ander entfernt, als jene der vorderen Stirnschilder, deren Entfernung nicht ganz die Hälfte des grössten
Leibesdurchmessers beträgt.
Brust-, Bauch- und Afterflosse sind länger als breit. Die Länge der ersteren erreicht nicht ganz den
grössten Durchmesser des Leibes und ihr schr schwacher Knochenstrahl wird im zweiten Drittel ihrer Länge
zu einem weichen Gliederstrahle. Jene der Bauchflosse gleichet beinahe der Hälfte der Entfernung der
Schnauzenspitze vom vorderen Augenrande, und jene der Afterflosse ist um V geringer als die Entfernung
der Schnauzenspitze vom vorderen Mundrande, :Sie sind daher verhältnisuniässig kat und breit, Die Entfer-
1) Pallas. Zoograph. rosso- asiat, T. III p. 88.
®) Brandt und Ratzeburg. Medic. Zool.B. II. p. 349, R
®) Lepechin. Tageb. d. Reis. d. v. Prov. d. russ. Reich. B. I. p. 159.
%) Lepechin. !. c. p. 159,
°) Lepechin, /. c. p. 159.
324 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER, 7
uung der Afterflosse von der Schwanzflosse verhält sich zur Länge ihrer eigenen Basis, wie 1%, zu 1, und
ihr vorderer Rand steht etwäs hinter der senkrechten Linie ‘der Mitte der Rückenflosse, ‘Die ‚Rückenflosse
ist abhängig, sehr wenig ausgeschweift , und ihre Länge, welche etwas über 2 Mal in der Breite ihrer
Basis enthalten ist, kommt jener der Afterflosse gleich, Die Schwanzflosse ist stark ausgeschweift, der
obere Lappen derselben lang, breit und sichelförmig zugespitzt; der untere nicht ganz um die Hälfte kür-
zer, breiter und abgerundet, Vor der After- und Rückenflosse, so wie vor dem’ oberen und unteren Lappen
der Schwanzflosse, befindet sich ein schützendes Knochenschild, von welchen jenes des unteren Lappens
sich beinahe bis zur Alterflosse erstrecket. Die Brustflossen enthalten 1 starken Knochenstrahl, 1 ungetheil-
ten, und 37 getheilte Gliederstrahlen; die Bauchflossen 12 Vorderstützen, und’1$ getheilte Strahlen ; die
Afterflosse 13 Vorderstützen, und 16 getheilte Strahlen; die Rückenflosse 14 Vorderstützen, und 49 getheilte
Strahlen; und die Schwanzflosse am oberen Lappen 35, am unteren 18 Vorderstützen, und 97 getheilte
Strahlen. ıl oh Her
Die Färbung der Schnauze ist gelblichweiss, jene des übrigen Obertheiles des a re a SSHETER ;
die Unterseite ist von schmutzigweisser Farbe. Ei
Die Weibchen sind grösser als die Männchen 9. N
Unterschiede der jüngeren Thiere:
Ein Exemplar von zwei Fuss sechs Zoll.
Der Kopf ist 5 Mal in der ganzen Länge des Körpers enthalten. Die Stirne ist höher gewölbt, ziemlich
stark ansteigend, die Schnauze etwas mehr zugespitzt, und länger, Die Schilder des "Scheitels sind mehr
knöchern , mehr ausgebildet, deutlich voneinander abgegränzet, regelmässig gestrahlet D in ihrer Mitte er-
haben, und schliessen En dicht aneinander. Die Oberseite der Schnauze ist bis zur Spitze mit inein-
ander verschmolzenen Knochenschildchen bedeckt, daher die Schnauze zwar weich, aber undurchscheinend.
Die Scheitelschilder sind grösser als die Schläfenschilder, und schieben ihre vorderen ‚Enden bis gegen die
Mittelpunkte der eigentlichen Stirnschilder vor, deren Strahlen sich gemeinschaftlich mit jenen der Schei-
telschilder bis zur Schnauzenspitze erstrecken, und eine breite, flache, der Länge nach rauh gefurchte,
biegsame Knochendecke bilden. Die hinteren Stirnschilder , welche . alten Thiere fehlen, sind deut-
lich ausgebildet, gestrahlet, mit erhabenen Mittelpunkten versehen, und reihen sich mit ihren hinteren
Enden an die Schläfenschilder, mit ihren vorderen an die vorderen Stirnschilder. Das obere Schulterschild
ist gleichfalls deutlich gestrahlet, gränzet eben so wie beim alten Thiere an die Schläfenschilder und das
Hinterhauptsschild, und ee gleichsam doppelt, indem sich seine Gestalt verkleinert in seinem Aus-
schnitte wiederholet. Die Knochenleiste der Unterseite der Schnauze ist schwach , und wird durch einen
breiten Streifen von Knochenfurchen gebildet, welcher von der Schnauzenspitze an bis zu den Bartfäden rei-
chet, hinter denselben aber nicht mehr sichtbar ist. Der grösste Durchmesser des Leibes ist 8 Mal in seiner
Länge enthalten und die Schilder seiner Knochenreihen sind beinahe ganz aneinanderstehend. Die Haut in
den Zwischenräumen ist mit weit gröberen, rauhen Punkten unregelmässig übersäet, welche hie und da mit
grösseren gemengt sind, und hinter den Brustflossen, so wie auf dem Bauche sich so regelmässig vergrös-
sern und dicht aneinander reihen, dass die Haut an diesen Stellen wie gekörnt zu seyn scheint ?). Die 12
1) Pallas. Zoogr' ey r0s50 -asiat. T. III. p. 9.
2) Es ist beim Hausen höchst bemerkenswerth, dass die den Kopf und die enuftern bedeckenden Schilder
nicht in demselben Verhältnisse wie bei den übrigen Stör- Arten mit dem Thiere wachsen, bei zunehmendem
Alter sich mehr ausbilden, und so zum schützenden Panzer für Kopf und Schnauze stets härter, und dich-
ter aneinander gefüget werden; sondern in ihrem Wachsthume' zurückbleiben ‚ grosse, BERARÄRRFN ©,
durch die Luppe schwarz punktirt erscheinenden Haut bedeckte Räume zwischen sich lassen, im Verhältnisse
immer schwächer, ja beinahe durchscheinend werden, und zum Theile, wie die hinteren Stirnschilder und
die bis zur Sehnauzenspitze verlängerten Knochenstrahlen der eigentlichen Stiruschilder, fast gänzlich in die
allgemeine Hautbedeekung überfliessen. Auffallend ist dieses Zurückbleiben -atıch bei der'Hnochenleiste auf
der Unterseite der Schnauze, welche bei alten Thieren beinahe verschwinder;‘ am auffallendsten aber bei
den Hautschüppchen zwischen der Rücken- und Seitenschilderreihe , welche bei alten Thieren noch einmal
so klein sind, als bei jungen. QRi A 9 Hays
FITZINGER UND. HECKEL , GATTUNG ACIPENSER, 325
Rückenschilder haben eine runde Basis, sind regelmässig gestrahlet und mit einer hocherhabenen, scharfen
Schneide versehen, aus deren Mitte sich eine etwas nach rückwärts gekrümmte Spitze erhebt. Nur das erste
Rückenschild liegt in dem halbkreisförmigen Ausschnitte des Scheitel- Panzers, ohne an das Hinterhaupts-
schild anzuscehliessen. Die 43 gestrahlten Seitenschilder sind verhältnissmässig grösser und mit einem schnei-
digen Kiele versehen, der sich bei den dem Schwanze näher stehenden Schildern in einen Haken endiget.
Die 10 Bauchschilder sind stark, ‚und eben, so wie die Rückenschilder gebildet. Die Deckschilder der Schlüs-
selbeine sind gestrahlt , und mit einem schwachen Kiele versehen.
IC 16h ' Ein Exemplar von ein Fuss fünf Zoll.
Die Schilder des Scheitels schliessen ganz dicht aneinander; ihre Mittelpunkte sind noch mehr erha-
ben und enden in eine kleine, nach rückwärts gebogene Spitze. Die Knochenleiste der Unterseite der Schnauze
reichet von der Schnauzenspitze bis hinter die Bartfäden, wo sie in eine schmale erhabene Spitze endigt,
und ist breit, Knorpelig, gefurchet. 12_13 Rückenschilder mit schwach ausgezackter runder Basis, stehen
vollkommen dicht aneinander, und tragen weit erhabenere, schärfere Schneiden und Haken. Eben so die
4% Seiten- und 10 Bauchschilder. Die Schlüsselbein - Deckschilder sind scharf gekielet. Der untere Lappen
des Schwanzes ist kaum hervortretend. Alle Strahlen der Flossen sind einfach, ungetheilet.
Ein Exemplar von drei Zoll sechs Linien ).
Die Bartfäden reichen etwas über die Oberlippe, sind daher verhältnissmässig kürzer. Die Schneiden
und Haken der 12 Rücken-, 40 Seiten- und 10 Bauchschilder sind noch stärker entwickelt. Am hin-
teren Rande der Rückenschilder befinden sich häutige Säume. Der untere Lappen des Schwanzes mangelt
gänzlich.
Ausmass der einzelnen Theile.
Totallänge Bagemiesise Teoiramemaisıer oheins,dE arye gatya db Idmasisie Bayıs etsunrate wrlarzierle yelıon or 9 Ara ya. do Ba u 008
Länge des Kopfes bis zum unteren Winkel des Schulterschildes » » » + er eer une EURE
Breite des Kopfes am obersten Rande der Kiemenspalte - » cr een ernennen nn Lug N U EEE
Breite des Kopfes zwischen den aan een ee A CE er N
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Länge der Schnauze bis zum hinteren Augenrande : : er rc. el AS am 1 Lade a En
Länge der Schnauze bis zum vorderen Mundrande - «een. ee I re LE __
Breite der Schnauze über den Bartfäden "+. ven re en. neh 9 00 0 0 ie je ne ge op. ee ad 6
Höhe der Schnauze über den Bartfäden » » » » oe nenne EN RL SALE EEK EB N APER.
Länge der äusseren Bartfäden » . 0. ENT ER DEE 2 ge
Entfernung der mitteren Bartfäden von der Schnauzenspitze + + + 2 ER a pet N ih, ag
Entfernung der mitteren Bartfäden vom vorderen Mundrande : - we. DIN IE
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Breite der Rückenflosse » » » » 2... 2 a ee a Er Er ke, Selig 1 # _.
Länge des oberen Lappens der Schwanzflosse - - a 9 Ar a Eee a aa
Länge des unteren Lappens der Schwanzflosse » » 2» 0 rue nr nn en
1) Dieses überaus kleine Exemplar, vielleicht das kleinste irgend einer Stör-Art, das in Sammlungen existirt
wurdevonv.Humboldt und Ehrenbergausder \Yolga mitgebrachtund befindet sich im königl. zoologi-
schen Museum zu Berlin, .
3236 FITZINGER UND HECKEL, GATTUNG ACIPENSER.
Der Hausen ist ein Bewohner der alten Welt und seine geographische Verbreitung beschränket sich
nur auf einen kleinen Theil derselben. Sein Hauptsitz sind das schwarze und azo w'sche Meer, von
wo aus erin die Donau bis in die Theiss, Marosch !) und Samosch, in die Save, Drau und
Waag, so wie in den Dnieper, Dniester und den Don aufsteigt, 'und der caspische See, aus
welchem er in die Wolga bis in die Oka, in den Ural, Terek, Kur, die Swidura, den Sifidrud,
und wahrscheinlich auch die Emba, Kuma, den Koisu und den Bahr zieht. Auch soll er in den tar-
tarischen Seen, dem Aral, Balchasch und Alak-Tughul getroffen werden 2).
Sein Vorkommen ist demnach durch den 35. und 93. Grad östlicher Länge und den 35. und 55. Grad
nördlicher Breite begränzet.
Der Hausen macht eben so wie die anderen Störarten seine Wanderungen in die Flüsse, jedkrh
früher als alle anderen Arten. Im ersten Frühjahre,, schon zu Anfang März , zieht er in grossen Schaa-
ren gegen die durch Nlusswasser versüssten Meeresufer und Mündungen. der Flüsse, und steigt gros-
sentheils auch in die Flüsse auf. Diese Zugzeit, während welcher das Laichen vor sich geht, währet un-
gefähr 14 Tage. Im Herbste kehrt ein grosser Theil wieder ins Meer zurück, um daselbst in Buchten, in
der Nähe der Ausmündung der Flüsse, reihenweise gelagert, den Winter ruhig zuzubringen. Ein grosser
Theil bleibt aber in den Flüssen zurück und suchet dort die tiefen Stellen zu seinem Winterlager auf. Merk-
würdig ist es, dass so höchst selten eine junge Brut in den Flüssen getroffen wird.
Der Hausen erreicht eine Grösse von 25 Fuss, und ein Gewicht von mehr als 2000 Pfunden. Das
grösste Gewicht eines im Jahre 1769, ım caspischen See gefangenen Hausen betrug 2800 Pfunde, und die
Eierstöcke wogen allein 800 Pfunde ®). Ein Hausen von 6, Fuss wiegt ungefähr 100 Pfunde,
In der Donau steigt er in der Regel nur bis Pressburg und selten bis nach Oesterreich auf.
im Jahre 1692 am 17. November wurde jedoch ein über fünf Fuss langes Exemplar selbst bei Straubing
in Baiern gefangen *%). In früheren Jahren ‚zog er überhaupt viel häufiger und zwar schaarenweise nach
Ocsterreich, woselbst einst der Hausenfang stark betrieben wurde; jetztkommt er daselbstnur selten, undein-
zeln vor. In Ungarn wird er sehr häufig gefangen und nach Wien zu Markte gebracht; doch selten über
1500 und unter 100 Pfunden.
Ein Hausen mit 70 Pfunden gehört schon zu den Seltenheiten. Seine gewöhnliche Grösse beträgt 8 bis
40 Fuss. Jung ist er noch nie in der Donau gefangen worden.
Das kaiserl. zoologische Museum hat Exemplare von 1’ 5‘ bis 6° 6 Länge.
Die hier beschriebenen Stör-Arten sind alle, welche bisher als zur Gattung Acipenser gehörig be-
kannt sind; denn der von Rafinesque als Acipenser platorynchus, (Shovelfisch Sturgeon) in sei-
ner Ichthyologia Ohiensis p. 80 beschriebene Fisch , welchen später auch Rapp in einer Handschrift, und
Gray in den Proceedings of the Zoological Society of London. Part. II. 1834. p. 122, als Acip enser
cataphractus beschrieben, gehört,wie Heckel in diesen Blättern Seite 173 ganz deutlich bewiesen, einer
eigenen Gattung: Scaphirhynchus Heckel an, welche eine höchst ausgezeichnete Se RT in der
Familie der Störe bildet.
Ganz verschieden von den Stören aber, und wenn sich die Rafinesque’schen Angaben wirklich bewäh-
ren sollten, höcht wahrscheinlich in die Familie der Welse (Siluri) gehörig, ist Rafinesque’s Gattung
Dineetus (Duoble Fin. Dinecte.) Ichthyol. Ohiens. p. 82, mit 2 Rückenflossen und mangelnder Bauch-.
flosse + von welcher er am angezeigten Orte eine Art, als Dineetus truncatus (Flatnose Doublefin) mit,
wenigen Worten und so unsicher beschreibt, dass sich unwillkürlich die Vermuthung aufdringt; die ganze
Angabe beruhe nur auf einem et 27 sl
1) Brandt und Ratzeburg. Medic. Zool. B, Il. p. 6. übersetzt Marks ee mit IV areen
2) Pallas. Zoograph. rosso-asiat. T. III. p. 86.
3) Pallas. Zoograph. rosso -asiat. T. III p. %. in
%) Schrank, Fauna boica. T, I. P. II. p. 306. au var
SPECIES
INSECTORUM COLEOPTERORUM NOVAE.
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1. Cicindela cupricollis. Kür.
Cylindrica ; subtus caerulea nitida, capite tharaceque cupreis nitentibus, elytris obscure aeneis
cyaneo marginatis, punctis duobus marginalibus, altero medio obsoleto, altero apicali albis,
pedibus rufescentibus.
Longit. 3'/,”, latitud. 1’.
Habitat in Brasilia, in provincia Ypanema, a Natterer lecta.
Cicindelae nitidicolli Dej. habitu simillima, sed minor. Caput tenuissime striatum, eupreum,
maeulis duabus in medio viridibus, margine antico praesertim ad insertionem antennarum viridi caeruleo; la-
bro obscure viridi, marginibus lateralibus flavo; mandibulis palpisque pallide flavis apice obscure
viridibus; antennarum artieulis quatuor inferioribus nigro cyaneis, reliquis obseure fuscis; oculis magnis
luride flavis. Thorax capite multo angustior, eylindrieus, antice posticeque linea impressa constrietus,
rubro cupreus, nitidissimus sub lente tenuiter rugulosus , lineola media obsoleta. Scutellum triangulare
obscure eupreum. Elytra punctata, punctis versus suturam confluentibus, et inde rugulosa, obscure cuprea
margine laterali cyaneo, punctis duobus lateralibus,, altero medio minimo, quandoque deleto, altero apicali
majore, albis; margine interno unidendato. Thorax subtus, pectorisque latera viridi- cuprea, splendentia;
abdomen cyaneum. Pedes rufo picei, albo pilosi-
2. Cicindela rugipennis. Klir.
Subtus atro -cyanea, supra atra subaenea; thorace cylindrico, elytris subovatis longitudi-
naliter rugosis, margine interno mucronatis (femina).
Longitudo 4'/,’”, latit. 1'/,/”.
Habitat in Brasiliae provincia Ypanema ; a Natterer lecta.
Corpus subeylindrieum; caput atrum, inter oculos striolatum et ad marginem oculi internum plaga
atro- viridi, aenea; labro magno convexo, porrecto, margine antico quinque dentato, atro-aeneo; mandi-
bulis atris, palpis pallide flavis apice atris; antennis solito brevioribus, articulis quatuor inferio-
ribus violaceis , nitidis, reliquis obscure fuscis; oculis magnis subovatis pallide flavis. Thorax cylindricus
subtilissime punctatus, lineis duabas ordinariis transversis mediaque longitudinali haud profunde impres-
sis. Elytra oblongo ovata, margine interno mucronata, longitudinaliter rugosa, crebre punctata, punctis
majoribus, fundo nitidis. Peetuset abdomen atro cyanea. Pedes albo pilosi, femoribus tibiisque rufo-
piceis, tarsis atro cyaneis.
3. Cicindela tenebricosa. Klir.
Atra, supra holosericea; elytris inaequalibus subrugosis, margine interne mucronatis, abdo-
mine rufo (mas).
Longit. 4’, latit. 1.
Habitat in Brasilia.
Preaecedenti forma valde similis, multis tamen differt ebaracteribus essentialibus. Cap ut magnum holo-
sericeum, atrum, tenuissime punctatum, ita ut sub lente fortiore puneta vix pereipi possint; labro por-
recto, convexo, octodentato, pallide flavo; mandibulis palpisque basi pallide flavis; apice atro viridibus,
aeneis; antennarum articulis inferioribus quatuor obscure viridibus, aeneis, reliquis obscure fuscis; oculis
48 *
330 HKOLLAR, NOVAE SPECIES COLEOPTERORUM.
oblongis, magnis, valde prominentibus, nigro brunneis. Thorax eylindrieus supra holosericeus opacus,
eodem modo ac caput punctatus, lateribus atro viridis, splendidus , lineis duabus transversis mediaque lon-
gitudinali obsoletis. Seutellum triangulare. Elytra oblongo ovata, inaequalia, longitudinaliter subrugosa,
margine interno mucronata, punctata, punctis copiosis, majoribus. Pectus obscure viridi- -cyaneum nitidum ;
abdomen rufum. Pedes albo pilosi, femoribus obscure viridibus, tibiis rufo-piceis, tarsis obscure eyaneis.
4. Ciceindela triramosa. Kllr.
Subtus viridi-cyanea, supra obscure viridis; elytris lunula humerali et apicali integris fas-
ciaque 1ransversa, angulo fere recto medio deflexa, albis.
ae ee
Habitat in Ind, or. (in Madras).
Habitus fere Cie. sinuatae, sed magis elongata, minus depressa. Caput obscure viridi - aeneum,
vertice ad marginem oculorum internum crebre et profunde striolatum, parte faciei infraorbitali viridi - cya-
nea, nitidissima pariter striolata; labro transverso, angustiore, medio unidentato, albido; mandibulis
longissimis arcwatis, valde acutis, interne dentatis, viridi nitentibus, basi albis; palpis albidis, arti-
ceulo ultimo viridi; antennis basi viridi-cyaneis, apice obscure fuseis; oculis ex flavo brunneis. Thorax
eylindricus, obscure viridis , marginibus lateralibus albo pilosus, lineis transversis mediaque longitudinali
valde obsoletis. Seutellum triangulare. Elytra elongata, convexiuscula, parallela, obselete granulata,
obscure viridia, lunula humerali integra, sat magna, fascia media transversa in medio elytri deflexa, albis,
marginem elytri externum vero non tangentibus, lunula apieis integra, ejusdem coloris , postice marginem
elytrorum tangente. Peetus etabdomen viridi-eyanea, nitida, lateribus albo pilosa. Pedes ejusdem
coloris.
3. Cicindela unita. Klir.
Supra obscure viridi cuprea, subtus viridi-aenea; elytris lunula humerali at apicali integris,
fascia transversa angulo fere recto deorsum recurvata, albis, omnibus margine externo linea alba
unitis.
Longit. 5’, latit. 2’.
Habitat in America boreali.
Cicindelae repandae De. simillima, a qua tamen eo praecipue differt, quod Iunulae elytrorum,
scilicet humeralis et apicalis, fasciaque media in margine elytri externo inter se cohaereant (rarius tamen lu-
nula apicalis separata adparet), et multo latiores sint, quam in Cic. repanda. Caput viridi aeneum, cupreo
splendens, praecipue ad insertionem antennarum, fronte et vertice pilis albis rigidis teetum; labro trans-
verso albo, margine antico convexo unidentato, mandibulis longioribus arcuatis, basi externe albis, apice
obscure viridi-aeneis; palpis albis, articulo ultimo viridi-aeneo; antennarum articulis quatuor inferioribus
viridi-cupreis, reliquis fuseis; oculis fuscis. Thorax subeylindricus, viridi-cupreus, albo pilosus, lineis
duabus transversis, profunde impressis viridibus. Scutellum parvum triangulare, cupreum. Elytra
obscure viridi-cuprea, tenuissime punctata, punetis fundo viridibus, margine postico serrata, lunula hu-
merali et apicali latioribus integris, fascia media angulo fere reeto deorsum recurva, albis, margine externo
omnibus inter se cohaerentibus. Peetus et abdomen viridia, albo-pilosa. Pedes viridi cuprei, albo-
pilosi.
6. Cieindela arcuata. Kür. re
Supra obscure viridi-cuprea, subtus viridi aenea, nitida; elytris medio dilatatis, lunula hu-
merali et apicali integris, fascia media transversa arcuata, medio deflexa lineaque marginali, versus
apicem interrupta, albis. | | TE, r
EEE BEFREIEN. EN 07 mn ni
KOLLAR, NOVAE SPECIES COLEOPTERORUM, 331
„ Longit. a N LA A A
Habitat in India orientali ?
Habitus Cic. repandae Dej. Caput vertice, inter oculos dense et tenue striolatum; labro trans-
verso albo, medio unidentato; mandibulis longioribus acutis, basi externe albis, apice obscure viridibus;
palpis pallidis, articulo ultimo viridi aeneo; antennarum artieulis inferioribus viridi-aeneis, reliquis fuscis;
oeulis brunneis. Thorax subeylindricus, albo pilosus, lineis duabus transversis profundiusimpressis, longitudi-
nali magis obsoleta. Sceutellum nihil peculiare offert. Elytra depressa, margine externo in medio am-
pliata, quo charactere ab omnibus speciebus hujus sectionis quam maxime differt, margine postico serrata,
interno mucronata. Lunulae fasciaque media eandem fere formam habent ac in Cic. trisignata, linea la-
teralis alba tantum Iunulam humeralem eum fascia media eonjungit, lunulam apicalem non attingit, Pectus
et abdomen lateribus dense albo pilosa, medio viridi-aenea, nitida. Pedes viridi cuprei.
7. Cieindela venosa. Kllr.
Supra obscure-viridis , subtus viridi aenea nitida; elytris lunula humerali et apicali integris,
hac rame externo sursum usque ad medium elytri fere adscendente,, fascia media angulosa usque
ad apicem elytri fere descendente lineaque marginali integra, albis.
Longit. 3'/,’, latit. 1'/,'”.
Habitat in Georgia dmericae.
Habitus Ciecindelae lugdunensis Dej. Specimina duo in colleetione musei Caesarei feminae
sunt, aDm. Fichtel.acquisitae. Cap ut obseure viridi- aeneum, subtilissime sub lente fortiore striolatum
apparet; clypeo antice sinuato; labro transverso, edentulo albo; mandibulis longioribus, acutis, basi
albis, apice obscure viridibus; palpis pallidis, articeulo ultimo viridi-aeneo; antennarum articulis 4 bascos
obscure viridibus, reliquis fuseis, oculis brunneis. Thorax cylindrieus, obscure viridis, albo pilosus im-
pressionibus duabus transversis longitudinalique sat manifestis. Scutellum parvum trigonum. Elytra de-
pressiuscula, parallela, obscure viridia, fere nigra, granulato- punctata, Iunula humerali sat magna apicalique
integris, hac biramosa, ramo externo longiore tortuoso ad medium elytri fere ascendente, ramo interno bre-
viore recto; fascia media ramo transverso, arcuato ascendente, ramo longitudinali tortuoso juxta suturam
usque ad ramum lunulae apicalis internum descendente; lunulae ‚et fascia albae lineaque marginali ejusdem
coloris, non interrupta, junctae sunt. Pectus et abdomen viridi aenea, nitida, lateribus cupreo nitentia,
albo pilosa. Pedes obscure virides, albo pilosi.
8. Cicindela acuminata. Klir.
| Supra obscure viridis, subtus viridi-aenea nitida; elytris Iunula humerali et apicali tenuissi-
mis, integris, hac ramo externo sursum ascendente,, fascia media initio transversa recta, medio
angulo fere obtuso deorsum recuryata, lineola ad marginem externum interrupta, albis.
Longit. 3'/,", latit. 1'/,%. |
Habit. in India orientalı.
Ad species minimas pertinet, habitus fere Cic. vicinae Dej, qua tamen minor. Cap ut obscure
viride , vertice inter oculos tenuiter striolatum, medio aeneo-cupreum, ad insertionem antennarum laetius
viride; labro transverso, edentulo albo; mandibulis brevioribus, arcuatis, basi albis, apice obseure viridi-
bus; palpis pallidis, apice viridi-aeneis, antennarum articulis quatuor inferioribus viridi eupreis, reliquis
fuseis ; oculis oblongis fuscis. Thorax obscureviridi cupreus, tenuissime transversim rugulosus, lateribus ex-
ternis albo-pilosus, lineis duabustransversislongitudinalique nonprofüunde impressis. Elytra convexiuscula,
parallela obscure viridi-cuprea, punctata, punctis fundo aerugineis; lunulahumeraliintegra, minori, alteraque
apieis tenuissima, ramum externum sursum versus medium elytri emittente, ramo interno nullo; faseia media
initio reeta, transversa, medio angulo fere obtuso deorsum recurvata et apiceincrassata, lineola tandem marginali
992 KOLLAR, NOVAE SPECIES COLEOPTERORUM, 2
media, ex qua fascia oritur, abbreviata, Junulam neque humeralem neque apiealem tangente, albis. Pec-
tus et abdomen viridi-aenea, nitida, lateribus albo pilosa, Pedes viridi-cuprei. RETRO
9. Cicindela chlorostieta. Kür,
Subtus cuprea nitida, supra rufescenti cuprea; elytrorum margine interrupto, lunula hume-
rali interrupta, apicali integra fasciaque media obliqua tenuissima, albidis,, serie e punctis aerugi-
neis utrinque ad suturam.
Longit. 4, latit. 1'/,'”.
Habitat in Brasiliae provincia Ypanema ; a Natterer lecta.
Cicindelae obscurellae Kig. et Dej. habitu et magnitudine simillima. 'Specimen unieum, mas.
Caput cupreo-aeneum nitidum, inter oculoslongitudinaliter, oceipite transversim rugulosum; clypeo emar-
ginato; labro convexiusculo, sat porrecto, obsolete dentato, mandibulas vix non totas occultante, albido;_
mandibulis basi flavidis , apice nigro -aeneis nitidis; palpis pallidis ‚ articulo ultimo viridi-aeneo; antenna-
rum articulis quatuor inferioribus eupreo -aeneis, reliquis fuscis; oculis flavo - brunneis. Thorax subcey-
lindrieus inaequalis , supra rugulosus, viridi-cupreo -aeneus, lateribus eupreus nitidissimus, remote punc-
tatus, puncto singulo pilum album gerente; linea impressa longitudinalis nulla, lineae transversae obsoletae.
Scutellum obtuse triangulare, eupreum, rugulosum. Elytra depressiuscula, margine interno mucronata,
postice serrata, rufescenti cuprea, punetata, punctis minoribus irregulariter digestis, majoribus in serie
juxta suturam dispositis, nonnullis basi ad angulum externum , omnibus fundo aerugineis; lunula humerali
interrupta, vel potius lineola humerali punctoque medio solitario in tertia fere elytri parte; "Iunula apicali
tenui, tantum marginali, supra unidentata; fascia vel striga tenuissima media oblique deorsum ducta, elinea
marginali latiore medio sinuata, enascente, omnibus albidis. Pectus et abdomen euprea, nitiR. Pe-
dum femora tibiaeque rufae, geniculis tarsisque viridi cupreis.
10. Cicindela ceyanitarsis. Kür.
Subtus viridi-cyanea, supra rufo cuprea; elytris punctis duobus fasciaque media flexuosa
ex albo flavidis.
Longit. 3”_ Eu IE A
Habitat in Brasiliae provincia Ypanema ,; a Natterer lecta.
Ad species hujus generis minimas pertinet, Cic. chlorostictae et o bscurellae proxima. Ca-
put cupreum subtilissimae striolatum, eodem fere modo uti in C. chlorostieta, minus tamen rugulosum ;
labro transverso, margine antico recto, obsolete dentato, flavescenti albo; mandibulis validis porrectis, ar-
cuatis, intus acute tridentatis, basi flavescenti- albis, apice nigro aeneis; palpis pallidis, articulo ultimo
viridi aeneo ; antennarum articulis quatuor inferioribus viridi cupreis, reliquis fuscis, oculis flavo - brunneis,
Thorax cylindricus, cupreus sub lente potentissima medio rugulosus, ad latera remote punetatus, puneto
singulo pilum album gerente ; linea longitudinali duabusque transversis obsoletis. Scutellum triangulare,
cupreum. Elytra rufo-cuprea, convexiuseula, margine interno posticoque mutica, obsolete punctata,
punctis tantum basi magis distinetis, fundo aerugineis; fascia media flexuosa, marginem elytri externum
non tangente, apice deorsum recurva punctisque duobus, altero supra hane fasciam‘, altero infra versus
angulum externum ex albo flavidis. Pectusedabdomen viridi eyanea, Pedes viridi-aenei, tarsis be
neis. Tantum mares vidi. |
Variat, fuscia media nulla. aBen Er
11. Cieindela superba. Kr. ob aiat a
sä 119
Violaceo -viridis; elytris holosericeis, obscure viridibus, nachlis uirinque tribus sub mar-
ginalibus laete viridibus , apice violaceo rutilantibus. nr shi
ES
ROLLAR, NOVAE SPECIES COLEOPTERORUM. 333
“Longit. 4, latit. 1/5.
Habitat in India orientali,
! 'Corp us subeylindrieum violaceo et viridi rutilans. Caput vertice ad marginem oculorum internum
striolatum, viride, nitidum ; labro viridi, convexiusculo transverso, margine antico 5dentato;. mandi-
bulis sat validis, basi luride flavis, ‚apice nigro-fuseis; palpis pallidis articulo ultimo viridi; anten-
narum articulis quatuor inferioribus violaceo -viridibus , reliquis obscure fuseis; oculis magnis, valde promi-
nentibus, subglobosis, flavido-brunneis. Thorax eylindrico -subglobosus, antice posticeque linea trans-
versa constrietus, medio inflatus, linea longitudinali obsoleta, supra viridis, glaber nitidus; ad latera viola-
ceo viridque rutilans. Scutellum obscurius viride, triangulare. Elytra convexiuscula, parallela, mu-
tica ; ‚obseure viridia subholosericea, margine apiceque violaceo rutilantia, punetata; macula baseos ad an-
gulum externum, altera media, tertia'versus apicem laete viridibus. Pectus et abdomen violaceo viri-
dia, loeis. ad pedum insertionem albo pilosa.. Pedes pariter albo pilosi, femoribus basi viridibus, apice,
tiblis tarsisque violaceis.
Speeimen unicum in eollectione asservatum mas est.
12. Damaster Kllr.
Tab. XXXI. Fig. 1
Fam. Carabodea. Durm.
Tribus. Simplicipeda. Dej.
Subtrib. Cychrodea. Kollar.
Character generis essentialis.
Palpi maxillares elongati, articulo ultimo infundibuliformi. (a. «.)
Labrum quadrangulare, margine anteriore sinuato. (D.)
Mandibulae exsertae, sat elongatae, validae, arcuatae, basi dente magno biacuminato
instructae. (c. c.)
Mentum quadrangulare, margine anteriore profunde sinuato. (d.)
Character generis naturalis,
| Antennae filiformes , undecim articulatae, articulo basali paullulum incrassato , subey-
lindrico, 2, 3 et 4 fere aequalibus, subobconicis, nudis, reliquis subcylindricis, pilosis. La-
brum transversum, quadrangulare, margine anteriore sinyato, lateralibus convexiusculis. (2.)
Mandibulae exsertae, corneae, validae, arcuatae, infra excavatae, setis brevibus instruc-
tae (ce. e.), dentein margineinterno ad basim latiore, biacuminato. (c.f.) Maxillae (g.$.) satis
elongatae, arcuatae, stipe externe apiceque corneis, interne membranaceis, setis brevibus densisimis
ciliatae, (A. A.) 1obo maxillae, seu palpis maxillaribus internis brevibus, biarticulatis, articulo
apicali interne excavato, maxillae apicem excipiente (i. i.). Ligula carnea, apice bipartita. M en-
tum transversum, subquadrangulare, corneum, margine anteriore profunde sinuato, (d. A.) ‚lateralibus
convexis. Palpimaxillares externi (g.1.) #-articulati: articulo primo brevissimo, secundo
omnium longissimo, obconico, tertio obconico, praecedente dimidio breviore, tertio infundibuli-
formi (sicatus formam securiformem induit). Palpilabiales (a. a.) triarticulati, articulo
primo brevissimo , secundo elongato, subcylindrico, margine interno setis aliquot rigidis instruc-
to , tertio plane conformi cum articulo ultimo palporum maxillarium. Caput thorace paullulum
angustius , collo longiore. Oculi sat prominuli, hemisphaerici. Prothorax (vulgo thorax)
334 KOLLAR, NOVAE SPECIES COLEOPTERORUM.
oblongus , subquadrangularis, antice angustior, postice paullulum dilatatus, marginibus latera-
libus flexuosis, postice tantum subreflexis. Scutellum minutum subtrigonum. Elytra connata
elongata, subovata, convexa, postice acuminata, in summo apice dehiscentia, margine externo
carinata ; epipleura angustiore, pectoris solummodo partem obvolvente. Pe des longi, gra-
ciles, tarsorum articulis forma subaequalibus, non dilatatis, primo quintoque reliquis lon-
gioribus. ii
Habitus respectu oris partium pedumque forma omnino Cychrorum et generum affinium,
a quibus tamen differt: labii superioris vel labri forma, quod inreliquis Cychrodeiselongatum, ple-
rumque bicorne, aut fürcatum, in Damastere transversum, margine anteriore solummodo laeviter
sinuatum; wmandibulis in Cychris et generibus affınibus apice acutioribus , dentibus pluribus,
acutioribus magis apicalibus,, quam basalibus instructis, in nostro genere dente unico, basali,
lato , apice emarginato, vel biacuminato; thorace huic elongato subquadrangulari, illis plerum-
que suborbiculari, vel cordato, marginibus potissimum reflexis; elytris tandem quam maxime
diversis, in Cychris brevioribus , ovatis, valde convexis, postice obtusis, parapleura latiore,
pectoris abdominisque magnam partem obvolvente; in Damastere elytris magis elongatis, minus
convexis postice acuminatis, apice dehiscentibus, uti in nonnullis Blaptidum speciebus, Pe
angustiore, pectoris tantum partem minorem obvolvente.
Species hujus generis unica mihi hucusque nota, secundum effatum cujusdam naturalium
negotiatoris, ex Japonia allata est.
Damaster blaptoides. Kür,
Obscure violaceus; thorace elongato, antice angustiore subtereti, postice angulato , angulis
obtusis, medio obsolete canaliculato, punctato; elytris elongatis, acuminatis, apice dehiscentibus,
crebre granulatis.
Long. 1” 9, Lat. hum. 3%.
Habitat in Japonia ?
Totus violaceus, supra obscurior, subtus nitidus. Caput prothorace parum angustius, labro clypeo-
que medio impressis, illo fossulis per paria dispositis quatuor, hoc duabus, singula medio setam unicam ge-
rente; vertice punctato ruguloso, utrinque ab antennarum basi usque ad oculos carinato. Occiput et col-
lum punctata, transverse rugulosa, Oculi obscure brunnei. Antennarum articuli quatuor inferiores nudi,
obseure violacei, reliqui fusco pilosi. Thorax elongatus , subquadrangularis , antice angustior subteres, po-
stice magis dilatatus, angulatus, angulis obtusis, marginibus lateralibus flexuosis, postice subreflexis, mar-
gine postico subrecto; supra punctatus, punctis praecipue postice confluentibus et propterea hie magis rugu-
losus, medio obsolete canalieulatus. Elytra obscure violacea, opaca, granulata, granulis majoribus mino-
ribusque, vix conspicuis, irregulariter dispositis, margine laterali subreflexo, dilutius violaceo.
13. Panagaeus denticollis. Kür.
Tab. XXXI. Fig.2. a,b.
Atro coeruleus; elytris convexis, profunde punctato striatis, viridi cupreis; thorace Fe
unidentato ; pedibus rufis.
Longit. !2'/,'”, latit. 2,
Patria ?
Specimen unicum, mas, a Dom. Fichtel pro museo caesareo acquisitum absque ulla designatione
’ nr KOLLAR, NOVAE SPECIES COLEOPTERORUM. 385
patriae,' sequentes offert characteres: C ut parvum, nigro coeruleum, antice glabrum, nitidum , postice
obsoletissime punctatum, pone oculos paulo „coarctatum ; oculis obseure brunneis, globosis valde pröminen-
tibus. Palpi antennarumque artieuli quatuor inferiores obscure brunnei, reliqui desunt. Thorax subtri-
gonus, atro-coeruleus, pubescens, profunde punetatus, punctis magnis, irregulariter dispositis, dente
utrinque pone medium sat valido. Scutellum triangulare, atrocoeruleum, nitidum. Elytra subovata, con-
vexa, viridi euprea, profunde punctato -striata. Peetus etabdomen subtus atro coerulea, profunde punc-
tata; pedibus rufis.
14. Panagaeus quadridentatus. Klir.
Tab, XXXI. Fig. 3. a. b.
Niger; elytris subovatis, sulcatis; thorace utrinque bidentato; femoribus rufo-piceis.
Longit. 44’, latit. 2%,
Habitat in Brasilia , unde Schott pro Museo attulit. 2
Panagaeo erux major paulo major, niger, nitidus. Caput parvum glabrum ad basim antennarum
utrinque impressum, et in hac impressione posticeque punctatum; oculis magnis globosis, nigro brunneis;
antennis longitudine dimidii corporis, nigris, articulis superioribus Av 5 palpis nigro - piceis,
articulo apicali ovato, quo haec species a reliquis hujus generis, quibus hie articulus securiformis, aliquan-
tulum discrepat. Thoraxanticelatior, postice angustatus, dentibus lateralibus utringue duobus acutis,
nigro pilosus, punctatus, punctis ad marginem anticum et posticum majoribus, profundioribus, hinc in his
locis rugulosus, linea in medio impressa marginem posticum non attingente. Elytra oblongo ovata, pilosa,
pilis brevibus rigidis, nigro - brunneis , sat profunde sulcata, suleis profunde punctatis. Peetus profunde
punctatum et cum abdomine, tibiis tarsisque nigrum; femoribus rufo - piceis.
15. Panagaeus chlorocephalus. Klir.
k Tab. XXXI. Fig. 4. a. b. '
Ater; capite viridi aeneo, thoracis angulis posticis acutis, elytris profunde striatis, inter-
stitiis creberrime punctatis, maculis duabus flavis, altera humerali, altera versus apicem; labro
pedibusque pallide flavis.
Bose 27,‘ Matitud. 7”.
Patria ?
Ad species minimas hujus generis pertinet et forsan ex India orientaliaDom. Fichtel allatus.
Corpus atrum nitidum. Caput subtrigonum, viridi aeneum, punetatissimum, labro et mandibulis flavidis
oculis obscure brunneis , sat prominentibus. Antennae et palpi desunt. Thorax niger, marginibus latera-
libus rotundatus, postice medio produetus, angulis postieis acutis ita, ut fere utrinque dentatus appareat,
profunde et creberrime punctatus, linea media impressa subobsoleta, marginem posticum non attingente. Ely-
tra subovata, profunde striata, interstitiis ereberrime punctatis; maculis duabus flavis, altera humerali clon-
gata, postice sinuata, altera versus elytri apicem, transversa. Pedes pallidi.
| 16. Oryetes siculus. Kllr.
MM u. Tab. XXXI, Fig. 6. a b.
4 ee e .
R Obscure castaneus nitidus,, elypei cornu longiore, subrecto, paullo recurvo ; thorace trans-
verso,, angustiore , antrorsum subfornicato, medio profunde inciso bitubereulato; elytris laevi-
"gatis, tenuissime vageque punctatis. 2 : n .
Longit. 1 4°, latit. 9%. © “ g | ge «
Habitat in Sicilia. . ’
Corporis forma a reliquis speeiebus europaeis in hag genere valde diversus, abdomine seillicet breviore
„magis dilatato, elytris brevioribus minus convexis. Caput sat magnum exsertum, clypeo margine antico
49
936 HKOLLAR, NOVAE SPECIES COLEOPTERORUM.
. a)
subtrilobo, lobo intermedio quadrangulari, antice emarginato, cornu longiore subrecto , paullo recurvo, basi
crassiore ruguloso -punctato, apice obtuso; oculis magnis, 7 luride luteis; antennis brevibus, clava
triphylla. Thorax transversus, brevis, medio profunde ineisus, bitubereulatus, tubereulis antrorsum di-
rectis, subconieis, margine anteriore medio fornicatus, sublaevis, ad augulos externos rugulosus, margine
postico medio profunde ineiso. Sceutellum deest. Elytra subtriangularia, parum convexa, abdomine breviora
laevigata, nitida, subtilissime vageque punctata, humeris tumidulis, lineola juxta suturam utrinque e pune-
tis impressis, margine postico subtus setis brevissimis rufis instrueto. Pectus, abdomen pedesque
dilutius castanei, rufo -pilosi, femoribus validis, tibiis incrassatis.
Speeimen unicum, mas, ex Sicilia aGrohman, rerum naturalium collectore indefesso , Museo
communicatum est.
17. Hexodon Hopei. Klir.
Tab. XXXI. Fig. 5. -
-
. Nigro brunneum , capite thoraceque obscurioribus, sublaevibus , hoc maculis duabus nigris
nitidis; elytris obsolete tricostatis, macula versus apicem utrinque nigra, nitida.
Longit. 9%, latit..6°/z YA, > a N
Habitat in insula St. Mauritü,. | | ; la Fi
Quoad formam et magnitudinem specibus duabus hucusque cognitis, Hexod. reticulato etHex. unico lori
Oliv. omnino affinis, characteribus tamen sat magni momenti ab utraque differt. Corpus subellipticum con-
vexum, rufescenti nigrum. Caputfere laeve, vel obsoletissime tenuissimeque punctatum, oris partibus nigris;
antennarum scapo rufescente, capitulo nigro; oculis luride flavis. Thorax transversus, "antrorsum angu-
status, postice dilatatus, lateribus marginatus, postice sat profunde sinuatus, angulis postieis produetis, ob-
tusis, tenuissime granulato punctatus, sublaevis, fere niger, macula utrinque submarginali nigra, nitida.
Seutellum nigrum, triangulare. Elytra convexa, abdomen non penitus tegentia, obsolete tricostata,
nigricanti rufa , marginibus lateralibus reflexis, dilutioribus, macula utrinque aubapical nigra nitida.
Pectus etabdomen nigro brunnea, nitida. Pedes rufi, spinosi.
u
Domino Hope, Entomologo Londinensi peritissimo ae doctissimo, hanc RREN.n: dicatam esse volui.
18. Pausus bifasciatus. Klir.
Tab. XXX1I. Fig. 7. a. b.
Ferrugineus; capite, antennarum apice, p edibus elytrisque nigris, hisfasciis duabusferrugineis.
Longit. 2%, latit. 1%. %
Habitat in India oriental.
Ad species minores hujus generis pertinet. Ca’put suborbiculare, nigrum nitidum, sat remote punc-
tatum, impressionibus duabus laevioribus in medio; oculis lateralibus, vix prominulis rotundatis, nigro ob-
seuris; instrumentis eibariis ferrugineis; antennis biarticulatis, artieulo baseos brevi, subeylindrico, fer-
rugineo, artieulo secundo dilatato, sublineari, apice rotundato, impressionibus quatuor utrinque conspieuis
quasi in articulos quinque diviso, ferrugineo , segmentis duobus apieis nigıis. Thorax sat elongatus, sub-
quadratus, anterius multo latior, lateribus rotundatus, pone medium subito coarctatus, totus ferrugineus,
nitidus, lineola transversa media profunde impressa, altera longitudinali minus profunda, neh
anticum neque posticum attingente; hae lineolae erucem in medio thoraeis repraesentant. Elytra thoracis
parte antico latiora, oblonga, quadrangula , basi ipsa depresbeni 'a thorace remota, ybemyzeinata , hume-
ris antrorsum prominulis, lateribus inflexa, immarginata, apice truncata, abdomine breviora, convexius-
eula, nigra nitida, obsoletissime punctata, nigra, fascia baseos lata „. apieis angusta ». ferrugineis. Corpus
subtus ferrugineum, nitidum, punctatum. Pedes nigri, gg Omanen subaequales, tihüis Nr ssis, ‚femo-
ribus basi tarsisque totis ferrugineis.
Speeimen uniecum a Domino Fichtel ex India orientali Misco“ tu te nl
a 2117 - | %
arginem
un. Aa
MONOGRAPHIE .
DER
MOLLUGINEEN UND STEUDELIEEN
ZWEIER UNTERABTHEILUNGEN DER FAMILIE
DER
PORTULACEEN
(NEBST EINEM ZUSATZE ZUR ABHANDLUNG ÜBER ACANTHOPHYLLUM).
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Dr. EDUARD FENZI.
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Di von Jussieu im Jahre 1789 in den »Ordines plantarum’’ aufgestellte Familie der
Portulaceen ist eine jener kleineren, aus ziemlich heterogenen Bestandtheilen anfänglich zu-
sammengesetzten Ordnungen, welche sich erst nach und nach durch gelegentliche Ausscheidun-
gen älterer und Aufnahme neuer passenderer Gattungen natürlich ausbildete, sich dabei aber auch
so veränderte, dass von ihrer früheren Gestaltung zuletzt kaum viel mehr als der blosse Name
übrig blieb. Die Umstände und Beweggründe, welche diese Reformen herbeiführten und gebo-
ten, sind jedem mit der Wissenschaft vertrauten Botaniker aus St. Hilaires '), De Can-
dolles °) und Bartlings °) treffllichen Abhandlungen schon so bekannt, dass eine in die
kleineren Details eingehende Bildungsgeschichte dieser Familie ganz entbehrlich wird, und leicht
durch eine einfache chronologische Aufführung aller bis zum Jahre 1835 statt gefundener Ver-
änderungen und Zuwüchse ersetzt werden kann.
Die erste Reform, welche diese Ordnung durch Ventenat (Zableau du regne veget.)
im Jahre 1799 erfuhr, beschränkte sich bloss auf die Hinweglassung der Gattungen Bacopa,
Rokejeka, und Gymnocarpus __ die sich aber auch sonst an keinem anderen Orte dieses Wer-
kes verzeichnet finden — und auf die, von Jussieu schon angedeutete Ausscheidung und vor-
läufige Versetzung von Turnera und T’amarix unter die genera incertae sedis. Ein Decen-
nium ungefähr später sehen wir Scleranthus von Rob. Brown (Prod. fl. N. Holl. V. I. p.
412, 1810) den Chenopodeen , als nahe verwandte Gattung, und 5 Jahre darnach den Paro-
nychieen als Unterabtheilung, von St. Hilaire und Jussieu (l. c. 1815) einverleibt; im
Jahre 1821 endlich von Link (Enum. hort. Berol. p. 417) zum Repräsentanten einer eigenen
kleinen Familie erhoben und nach einigen kleinen von Bartling beantragten Epurationen (I. c.)
von Lindley und den neuesten Systematikern beibehalten. Rlokejeka Forsk. *) wurde alsGyp-
sophila von Delile (Fl. 4eg. p. 231, 1813) den Sileneen zugewiesen ; Bacopa Aubl. von
St. Hilaire (l. c. 1815) für eine Scrophularinee ; Gymnocarpus , Corrigiola und Tele-
phium, mit Jussieus Beistimmung, für Paronychieen erklärt; Giesekia endlich und Zi-
meum , exstere von Rob. Brown im Jahre 1818 (Tuckey , Congo p. 454. Verm. Schriften
von IV. Esenb. übers. p. 266) , letztere im Jahre 1827 von De Candolle (l.c.p.1) den
Phytolacceen zugewiesen, nachdem B artling schon 2 Jahre früher (1. c. p. 167) dessen Aus-
scheidung unbestimmt beantragte. Während durch diese Reformen die Summe der Jussieuw-
schen Portulaceen von 16 Gattungen allmälig auf 6, als: Portulaca L., T’alinum Sims,
A
1) Mem. plac. lib. in Mem. mus. Vol, I:
2) Revue des Portulacdes, in Mem. soc, hist. nat. Paris Vol, IV.
®) Bau und Verwandtschaft der Alsineen in Bartlings und Wendlands Beiträgen. Heft 2.
*) Nach genauer Vergleichung Sieber’scher Exemplare dieser Pflanze aus Palästina mit solchen aus Samen
v.G.dichotomaRafın, (non Besser. _ Arostia dichotoma Rafın. Carateri P+ 76. — G. parvifloraPresl. fl. Sic.p. 145)
des botanischen Gartens zu Bologna gezogenen und von G, Arostii Gouss. aus Sicilien, muss ich beide Arten
für Synonyme der G, Rokejeka erklären,
340 FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN.
Montia L., Trianthema L., Claytonia L. und Portulacaria Jacqu. zusammenschmolz, ersetz-
ten Cypselea Turp., Anacampseros Sims., Ullucus Lozano, Leptrinia Rafın. und Ginginsia
De. in der Zwischenzeit die Stelle der ausgeschiedenen auf eine so passende Weise, dass nach
der im 3. Bande von De Candolles Prodromus (1830) gegebenen Uebersicht sämmtlicher
Gattungen dieser Familie und ihrer Beziehungen zu anderen, theils naher, theils entfernter ste-
henden, nur wenige auszufüllende Lücken bemerkbar blieben '). Durch Hookers Erläuterun-
gen der von jeher zweifelhaften Gattung Zewisia Pursh *) und seine Bemerkungen über Bart-
lings Colobanthus °), den Letzterer bekanntlich zu den Alsineen zählte, wurde diesen bei-
den Gattungen ihre gebührende Stelle unter den übrigen Portulaceen angewiesen und zugleick
die Summe der neuesten Beiträge mit der Aufstellung der Z/nacampseros zunächst verwandten
Gattung Grahamia Gill. *) im Jahre 1833 geschlossen.
Eine kleine Sendung südafrikanischer, von Herrn Dre&ge am Kap und im Kafferngebiete gesam-
melter Alsineen,Paronychieen,ElatineenundPhytolacceen’°), die mir mein verehrter
!) Aylmeria Martius (4maranth p.68), welche nebst der zweifelhaften Hydropy.xis Rafın. am Ende dieser Ueber-
sicht als eine Portulacee aufgeführt wird, ist eine wahre Paronychiee, die, mit Polycarpea zunächst ver-
wandt, sich bloss durch einen doppelten Staubfadenkreis unterscheidet, von welchem der den Petalen gegen-
überstehende aus kaum bemerkbaren, kleinen, castrirten Filamenten gebildet ist. _ Hier nur Einiges zur Er-
läuterung des vom Autor angegebenen Gattungs - Charakter, so wie ich denselben an den Blümchen eines
Köpfchen von 4. violacea, das ich der besonderen Freundschaft des Herrn Hofrathes von Martius selbst
zu verdanken habe, nachzusehen Gelegenheit hatte. Jener Theil der äussersten Blüthenhüllen, welchen
H. v. Martius als „calyx disepalus® bezeichnete , ist das denselben einhüllende Bracteen- Paar; die „5
gefärbten Blumenblätter,” der-eigentliche fünftheilige Kelch; sein „erster abortirter Staubfadenkreis” die wah-
ren Petala, und „der zweite fruchtbare Staubfadenkreis,” der den Sepalen gegenüberstehende erste. Von dem
eigentlichen zweiten Kreise geschieht keine Erwähnung. Seiner äusserst unbedeutenden Grösse und Zartheit
wegen ist er sehr schwer bemerkbar und nur ein Zufall führte auch mich auf die Entdeckung desselben.
Der veränderte Gattungs - Charakter dürfte daher folgendermassen lauten: „Calyx 5-partitus scario-
„sus, sepalis planis, coloratis, nitidis. Petala 5, imo calyci inserta, integerrima. Stamina 10 perigyna,
„5 fertilia, sepalis opposita , 5 castrata squamaeformia petalorum unguibus adnata, Ovarium 4-loeulare, stylo
„simpliei apice 3 sulcato stigmatoso, columella centrali nulla, ovulis placentae basali funiculorum brevium
„ope affixis. Capsula tenuissime membranacea 3-valvis, oligosperma,. Semina minutissima exarillata.”
Crypta Nutt.,,von Bartling (Ord.pl.) zweifelhaft zu den Portulaceen gezogen, ist nach Lind-
ley (Introd, Uebers. p. 250) eine Elatineeund nach Fischer und C. A, Meyer (Linnaea 1835. V. 10. p.73)
nicht ein Mal generisch von Elatine unterschieden,
2) Hooker Miscel. 1. p. 344 (1830.) :
3) Idem o. c, 3. p. 336 (1833,) Vergleiche hierüber auch das von mir in den Annalen des Wiener Mus. V.1. Abth.
1. p. 455 sgg. Gesagte,
*) Idem 0, c. 3. p. 331.
5) Die ausführlichere Beschreibung der neuen Arten aus den genannten Familien werde ich in einem der näch-
sten Hefte dieser Zeitschrift liefern und gebe daher vorläufig nur die Diagnosen derselben und kleinere Be-
merkungen zu einigen noch wenig bekannten Arten,
Alsineae.
CerastiumLl.
(Tribus: Orthodon Ser.)
C. Arabidis. E, Meyer in litt.
C. hirsutissimum, pilis longis, simplieissimis, palentibus, vectis, albis; caulibus anötinis abreviatis
procumbentibus, foliorum rudimentis imbricato - sguamatis, cauliculis florigeris erectis simplieissimis, parte
superiori glanduloso -viscidulis; foliis infimis dense rosulatis uneialibus et longioribus oblongis et oblongo-
lanceolatis, apice rotundatis vel simplieiter obtusis, basim versus angustatis, caulinis lanceolato -linearibus,
erectis, in axillis non fuseiculiferis; cyma dichotoma terminali iterata; bracteis foliaceis linearibus; pedi-
“
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN. 34
Freund , Herr Professor E rnest Meyer in Königsberg, zur näheren Determination gütigst
überliess, bestimmten mich, sämmtliche, bis jetzt bekannt gewordenen Gattungen der Parony-
chieen und Ficoideen mit jenen der Portulaceen vergleichend durchzugehen. Das Resultat die-
ser Untersuchung war die Ueberzeugung;, dass:
cellis infimis fructificationis periodo calyce 2plo longioribus; sepalis ovato-lanceolatis acutis 3Y3'’"' longis;
> © petalis obcordatis calycem dimidio superantibus.
Wu " Patria: Africa australis, regio Kaffrorum „Witteberge altitudine IX,” 7500__8000° supra mare,
_ E, Meyer Comentar. de pl. Afı. austr. 1. p. 11. (Dr&ge pl. exsic. Nr. 3557.) Y. Species distinetissima,
habitu Arabis hirsutae Scop. (Turritis hirs. L.) vel bellidifoliae Jacqu., Cerastio rigido Ledeb,
etc. FischerianiVar,proceriori quodamodo affinis, nullae tamen specierum cognitarum proxime nupta,
C. Dregeanum.
C. molle, viridi-glanduloso -pubescens, pube densa brevi; caulibus flaccide procumbentibus ramosis,
cauliculis florigeris elongatis adscendentibus simplicissimis; foliis inferioribus Y, uncialibus, ovalibus ellipti-
cisve obtusis, in petiolum attenuatis, patentissimis, superioribus oblongis et oblongo -lanceolatis acutis, in awil-
lis non fasciculiferis; cyma dichotoma terminali pluries iterata, ramis patentibus elongatis, bracteis foliaceis
ovato -lanceolatis; pedicellis infimis fructificationis periodo calycem plus 2-plo superantibus, patentibus, apice
cum fructu cernuis; sepalis ovato-lanceolatis acutis 3Y2’’’ longis; petalis late obeordatis calycem triente
superantibus. _
Hab, in Africa australi, regione Kaffrorum in montibus inter Kat-et Klipplandrivier, altitu-
dine V, (Dre&ge pl, exsic, Nr. 3558.) f vel %. Praecedenti quodamodo affine.
EL» “ Paronychieae.
Herniariıa. Tourn.
H, c apen sis Bartl, (Plant. Eklon. Linnaea 1832. p. 62%) ist zuverlässig H, virescens Salzm. und
beide nur Formen mit schwach gewimperten Blättern von H. hirsuta /., die von Decaisne und Dufour
(Annal. des sciences nat. 22, (1831) p. 97101 et 327 sqq.) nach Sprengels Vorgange (Syst. 1 p. 929) nebst
H.glabra alsblosse Varietäten unter dem NamenH, vulgaris, in eine Artmit vollem Rechte vereinigt werden.
Hab. in C, b, Spei. (Drege pl. exsic. Nr. 6220.) _ Ibidemad Caledonsbad (Zeyher pl. Eklon.
l.c.) Mauritania circa Tanger (Salzman). In glareosis totius Europaemediaeetaustralis. In
arenosis Siberiae ad fl. Irtysch. (C. 4, Meyer in Ledeb,. fl. alt.).et in deserto Soongoro-Kirgisico
(Falk.)
H.lenticulata Thunb,. (non Lin.) 2. cap. Ed. Schult. 245. ist nach einem, mit Thunbergs kurzer
Beschreibung auf das genaueste übereinstimmenden Exemplar der Dr&ge’sehen Sammlung, nichts weiter
als a a dickblätterige, kurz- und dichthaarige Form der H. vulgaris Var. hirsuta. Das Exemplar
lässt sich von mehreren aus den südlichen Theilen Ungarns vorliegenden auch nicht im geringsten un-
terscheiden.
| Hab. inreg. litorali C.b. spei, KoudeBockefeld (Thunberg) _ Bunte Bocksvlakte haudpro-
eul acap Agulhas (Drege pl. exsic. Nr. 6219.)
Decaisne’s und Dufour’s Bemerkungen über den ausserordentlichen Formenwechsel sämmtlicher Arten
sind beider Aufstellung neuer Species in dieser Gattung nicht genug zu beherzigen,
en
Hui Phytolacceae,
u Limeum L. (ann, 1759.)
(Syst. sex. Heptandr. digyn. L. rectius V_X-andr. 2gyn. _ Syst. nat. AmaranthiAdans Portulaceae
Juss. Paronych. Bartl. et Presl, Phytolacceae De. Mem. Port. p. 1. _ L. gen.pl. Bd, VI. Nr. 468. Ed.
Schreb, Nr. 631. Juss, gen. pl. p. 31%. Necker Zlem. Nr. 856. Spr, gen. 1527. _ Gärtn. fruet, t.76. Lam. Illustr.
.275. — Linscotia Adans, familles d. pl. 2, p. 269. Diearpaea Presl. Symb. bot, 1. p.'37. 't. 26,
Char. reform. Calyx profundissime öpartitus , persistens, laciniis naviculari äntus petaloideis,
„margine hyalino-membranaceis, Corolla nulla aut 5petala, imo calyci inserta, petalis distinctissime unguicu-
' latis, ovato-subrotundis, integris. Stamina 5.__10basi dilatata annulo hypogyno integro vel fimbriato inserta,
sepalisque dum numero 5, vel er ee alterna, Ovariwm subglobosum, carpophyllis duobus 1-loculari-
s-, 1-ovulatis, faciebus internis planis‘conferuminatis conflatum , stylo profundissime 2-partito, stigmatibus
subeylindrieis comissura directione paralellis (carpellis hine situ eontrariis), Capsula haemisphaeı ica, sulco
Ai 22
s » F
343 FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN. _ d
1. sämmtliche Mollugineen Bartlings (Sect. Ser ‚pl. p. 302),
nk Ausschluss von 4Aylmeria bestehend, aus Mollugo, Pharnace sa Pet. 'Thouars,
Steudelia Presl(AdenogrammaReich.), und Balardia Cambess. ; ferner die von Chamisso et
Schlecht. und mir zu den Alsineen gerechnete Schiedea ; so wie endlich die den Ficoideen
3 -
comissurali septicido bipartibilis, carpellis indehiscentibus extus rugosis echinulatisve ie loculo
in utrisque 4-spermo, cavitate loculiformi minori, septo comissurali parallela, ab eo sejuneto, Semenlocw
lum exactissime replens, reniforme compressum , placentae basali affıxum, embryone hai peripherico,
cotyledonibus accumbentibus, albumine farinaceo. Herbae annuae et perennes suffrutescentes ramosae dif-
fusae ; foliis breviuspetiolatis alternis, exstipulatis, integerrimis, planis, carnosulis; floribus in cymister-
minalibus corymboso - confertissimis, aut axillaribus glomeriformibus dispositis. u:
Inflorescentia incaulibus ramulisque terminalis, v.axillaris peduncnlata, Petala
distincta,
L. africanum L, sp. p. 488. Caulibus herbaceis procumbentibus angulatis, subnudis; foliis ovato-ob-
longis, oblongis , lateque linearibus , obtusis, muticis mucronatisve, glabris; inflorescentia terminali cymu-
lis in rachide unciali corymboso - dispositis composita, laeviuscula; sepalis ovatis acutis v. acuminatis gla-
bris ; staminibus 7__10, .annulo eyathiformi margine libero Ambriato-barbat insertis; capsula rugoso-scrobi-
culata, calyce subdimidio breviori, Habitat in Aethiopia (Zin); Cap. b. sp. prope littus infra latus occi-
dentale Leuwebild (Thunberg); ibidem in latere australi prope Uitenhagen (Zeyher); ad Binbeck-
Kastel-Berg (Drege pl. exsic. Nr. 1224). Fl. Angusto Thunb. %
L.canescensE. Meyer in litt. Viridi- canescens glaberrimum; caulibus herbaceis eo ine
subangulatis; foliis inferioribus obovatis, reliquis oblongo -linearibus muticis v. mucronulatis , rore glauco
suffusis; inflorescentia terminalis cymulis (in specimineefflorescenti hebetato) cor ymboso - confertissimis com-
posita; sepalis late ovatis acutis; staminibus 6 et pluribus, annulo cyathiformi membranaceo integro basi
latissima insertis; capsulis..... u
Habitat in parte occidentali Gap. b. sp. inmonte Kaus, klein Nama qua, (Drege 2 exsic. Nr, 6229.)
Forsan varietas praecedentis, E.
L. aethiopicum Thunb. fl. cap. Ed. Schult. p.343. Suffrutescens; caulibus yrarkbeie ramulosis diffu-
sis, cinerascentibus, elevato albo-striatis, scabris; foliis infimis cuneato-linearibus retusis, reliquis lineari-
bus obtusissimis, sumis et junioribus acutis, omnibus brevissime petiolatis subnudis; cymis multifloris in
capitula terminalia et axillaria pedunculata, conglobutis ; sepalis ovato-subrotundis vel ovalibus, muticis
mucronatisve glabris; staminibus 5 et pluribus annulo membranaceo integro aut subciliato basi latissima in.
sertis; capsula calycem subsuperanti rugoso -scrobiculata. N
Habitat in Cap. b. sp. (Thunb.); ibidem ad Winterfeld (Drege pl. exsie. Nr. 788 et Ecklon),5
RR
Species minus cognita,
2
L. capense Thunb. /. cap. Ed. Schult. p. 342. „Caule fruteseente, tereti, glabro, ereeto, spithameo,
„ramis divaricatis, subangulatis; foliis ovatis, obtusis, glabris, remotis, semilineam longis; floribus in ra-
„mulis terminalibus, subumbellatis® (Thunb.) L. aphyllum L. suppl. p. 214. Verosimillime Se micro-
phylla speciei praecedentis. \ 72 En R.
Habitat in Cap. b. sp. 5 ı
Inflorescentia axillaris sessilis, Petala n L -?
ti = j tal ulla Per) Ew
L. Meyeri, Perenne, caulibus teretiusculis herbaceis prostratis, squarroso -ramosis, glanduloso - pu-
bescentibus, wiscidis ; foliis oblongis, lateque linearibus, obtusissimis muticis, facienudis, subtus ad nervum
et margines glanduloso-puberulis; cymis 3__10- floris glomeriformibus axillaribus oppositifoliis; sepalis ovatis
acutiusculis glanduloso - viscidis; staminibus 5 et pluribus basi eg capsula ruguloso- sorohpulutg 200
lycem aequanti. , R e “
Habitat in Cap. b, sp. ad ripas B abi rege pl. exsic, Nr, 5346), 5) u
ni . EL. linifolium. Annuum glaberrimum, caulibus teretibus, ramosis diffusis, prostratis; folüis angu-
stis lineari - oblongis , linearibusque \acutis vel kuss enlise ‚cymis.3_10-floris axillaribus glomeriformibus;
sepalis late ovatis acutis; staminibus 5 basi latissima imberbiis, sulis serobiculato - Sen a
subsuperantibus. Diearpaea linifolia Presl., Symb. bot. 1. p- BB „eis!
Habitat in Cap. b. sp. (Sieber). Ad amnem Garip altitud: ine V, (Drege:plwe. Nr. 2631.) ©
’ ni ER 0 p“ On PR
FENZL, ÜBEB MOLLUGINEEN, Ar
bisher allgemein zugewiesenen Gattungen Glinus, Sesupium und Orygia Forsk. mit den Por-
tulaceen zu vereinigen; und |
2. die Ordnung der Ficoideen auf die Gattungen T’etragonia, Aizoon und Kolleria Presi
(Symb. 1. p. 244) zu beschränken sei, indem Mesembryanthemum ‚ einer ganz abweichen-
Die ganz eigenthümliche, durch eine blosse Diagnose nicht deutlich genug zu gebende Fruchtbildung
sämmtlicher Arten, so wie Presls Erläuterung derselben am angeführten Orte, veranlassen mich zu fol-
genden Bemerkungen: NachPresl soll jedes der beiden Carpellen, in die die reife Kapsel zerfällt, 2 Fruchtfä-
\ fächer besitzen, von welchen immer nur dasäussere einEichen enthält, das innere dagegen jederzeit leer bleibt.
6
=)
Ebene in eiver Linie zu stehen kommen und gerade die den Befruchtungs- Organen zunächst liegenden steril
bleiben, was offenbar im Widerspruche mit den Bildungsgesetzen der Fruchtfächer steht, indem bei dem
Auftreten von 2 Carpellarblättern sich wohl % Fruchtfächer scheinbar ausbilden können, aber nur in der
Weise, dass 2 und 2 neben einander den beiden übrigen gegenüber zu stehen kommen; also ungefähr so :
_
Es würden daher, wie aus der beigefügten Figur ersichtlich ist, b *) 4 Fruchtfächer auf derselben
. An einetypische Zusammensetzung aus 4 Carpellarstücken ist hier wohl kaum zu denken, auch wider-
spricht einer solchen Annahme geradezu die ganze Conformation der Frucht, Es können diese kleinen leeren
Höhlungen keine wahren Fruchtfächer,, sondern blosse blasenartige Auftreibungen der durch eine theilweise
Parenchyms-Verminderung unter sich frei gewordenen Flächen der eingeschlagenen Carpellarblätter seyn,
die nach dem Befruchtungs - Acte allmälig zu dünnen Wandungen erhärten. Diese verminderte Parenchym-Er-
zeugung, oder besser vielleicht das Zurückziehen desselben gegen die Einbiegungsstellen der Carpophyllen nach
aussen trifft nun gerade die Schichte, die sich an jenes Häutchen anlegt, welchesals eine Fortsetzung des Epicar-
piums an der Comissural-Fläche eines jeden Carpelles zu betrachten ist, Die an dem Endocar-
pio noch festsitzende Portion wird hingegen nicht ganzresorbirt, sondern vertrockvet nach und nach und zieht
sich, die für des Fruchtfach bestimmte Höhlung verengend, nothgedrungen gegen die äussere Wölbung des Car-
pells zurück, während das zarte, alles Parenchyms beraubte und desshalb auch viel raseher vertrocknende
Epicarpium-Häutchen, ohne mit dem des gegenüberstehenden Carpelles in eine beiden gemeinschaft-
liche Membran vollkommen zu verschmelzen , sich der ganzen Breite der Comissur nach vor der dadureh ge-
bildeten Höhle ausspannt. In der Comissur selbst, zwischen diesen beiden Häutehen eingeschlossen, ver-
laufen die Leitungsfäden, welche die Spitze des derben von dichtem Zellgewebe und Blattrandnerven
gebildeten Fruchtsäulchens mit der Basis des Griffels verbinden und nach geschehener Befruchtung alsobald
verschwinden. Bei Limeum linifolium zerreissen gegen die Periode der Fruchtreife hin häufig auch
diese zarten Comissural-Wandungen und die geöffneten Höhlen, communiciren alsdann mitsammen und werden
nur am Grunde durch eine scharfe kammförmige Ausbreitung des Fruchtsäulchens, an deren Kante sich ge-
wöhnlich noch einige Reste dieser Wandungen finden, getrennt. Bei Z. Meyeri und africanum reissen sieabernicht
entzwei, ja man findet in den halbreifen Früchtchen der letzteren Art die kleinen Höhlen mit spinnengeweb-
artigen Fäden durchzogen, die als die letzten Reste des verzehrten Blattparenchyms beideFlächen verbinden.
Nicht minder bemerkenswerth als diese Höhlenbildung in Innern der beiden Carpellen ist auch die
Stellung der Narben zu den letzteren, die,anstatt dem Rücken derselben zu entsprechen, mit
denselben alterniren und der Richtung der Comissur folgen, Die starke halbkreisförmige , dem
grössten Durchmesser der Carpophyllien nach, stattfindende Zusammenfaltung und Verwachsung in einer
breiten vertikalen Ebene , wozu noch die erwähnte Morphose der eingeschlagenen Blattflächen kommt,
gewährt den äusseren Rändern der entgegengesetzten Carpellar-Blätter an ihrer Einschlagungsstelle einen
weit innigeren Zusammenhang, als den nur am Scheitel und auch hier nicht in einem Winkel sich begeg-
nenden Rändern jedes einzelnen Carpophylles, und macht desshalb erstere zur Griffelbildung geeigneter als
letztere, die beinahe in allen Fällen sonst daran Theil nehmen, in welchen nicht die gesammte Stylus- und
Stigma-Bildung, als Fortsetzung eines vollkommen freien Mittelsäulchens zu betrachten ist. Bei ZLimeum
findet sie auch wirklich nur auf obige Weise Statt, so dass jeder Griffel zur Hälfte dem einen und zurHälfte
_ dem anderen Carpelle angehört und somit der Comissur und nicht dem Rücken derselben zugekehrt seyn
kann, >
*) a, Carpellarrücken, 5. Comissur der beiden Carpellen. c. Aeusseres fruchtbaresFarh, d. Inneres steriles Fach,
50
344 FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN,
den Kapsel- und Placentarbildung wegen, als eine eigene Familie ausgeschieden werden muss,
und Miltus Loureiro höchst wahrscheinlich neben Giesekia unter die Phytolaeceen zu stehen
kommen dürfte. (R. Brown Congo p. 455. N. v. Esenh. verm. Schr. 1. p. 267.)
Als ganz neue Beiträge zur Tribus der Mollugineen ergaben sich ferner die Gattungen Axonote-
chium, Coelanthum, und die Subgenera von Mollugo : Pharnaceum, Mallogonumund Hypertelis.
Da es in dieser Abhandlung bloss auf eine Monographie dieser Tribus, keineswegs aber
dder ganzen Ordnung abgesehen ist, so kann ich mich nur gelegentlich über den zweiten Punkt aus-
sprechen und verweise in dieser Beziehung auf eine ausführlichere Erläuterung desselben in den
Den Beweis für die richtige Stellung dieser Gattung unter den Phytolacceen liefern erstens die mit den
Sepalen alternireuden Stamina, sobald deren nicht mehr als 5 vorhanden sind, zweitens die einfächerige ein-
samige nicht aufspringende Kapsel, drittens der um ein mehliges Eiweisgekrümmte Embryo, und viertens die
ungetheilten wechselständigen nicht mit Stipulis versehenen Blätter. Den Portulaceen bleibt ausserdem
Limeum immer noch zunächst verwandt, und bildet, was die carpischen Charaktere betrifft, ein Mittelglied
zwischen Giesekia und der einfrüchtigen Rivinia einer und Portulaccaria so wie Steudelia anderer Seits,
obgleich nicht zu läugnen ist, dass sämmtliche Arten im Habitus und allen anderen Stücken mit jenen kaum
zu vergleichen sind. Ueberhaupt sind diese beiden Ordnungen dermalen noch durch keine scharfen Charaktere |
getrennt, Beide stimmen in der Insertionsweise der übrigens an Zahl sehr wandelbaren Staubfä-
den, so wie im Samenbau durchgängig überein, Die Summe der Carpellen sinkt bier, so wie dort __ wie-
wohl überall gleich selten _ auf Eins herab; eben so auch die Anzahl der in denselben enthaltenen Samen,
nur mit dem Unterschiede, dass dieser Charakter, so wie das Niehtöffnen der Carpellen zur Zeit der
Fruchtreife bei den Phytolaceen allgemein, bei den Portulacceen aber nur in jenen oben genannten
Gattungen auftritt. Bei den Phytolacceen spricht sich das Freiwerden jedes einzelnen beständig geschlossen
bleibenden Carpelles und dessen einsamige Beschaffenheit als Typus durch die ganze Ordnung aus; bei
den Portulaceen erscheint der eine wie der andere Umstand bloss als Anamorphose eines typisch ge-
schlossenen, mehrsamigen, zur Zeit der Fruchtreife sich öffnenden Carpellarkreises. Beide Ordnungen, mor-
phologisch entgegengesetzten Richtungen folgend, berühren sich daher bloss mit ihren Extremen. Leider
ist dieser Unterschied rein subjectiv und nurtheilweise durch objective Charaktere in jedem besonderen Falle
ersichtlich darzustellen,
Auf eine wiewohl entferntere Verwandtschaft zwischen Zimeum und den Kutaceen scheinen folgende
Umstände hinzuweisen, als: die an der Basis stark erweiterten und häufig bärtigen Staubfäden; die Zehn-
zahl derselben, welche bei allen Arten allgemeiner, als die Fünfzahl aufzutreten sucht; die flache drüsige Scheibe,
welche jenen Theil des Thorus überzieht, auf dem der Fruchtknoten aufsitzt; die leichte Trennbarkeit der
Carpellen; das rauhe grubige Epicarpium ; das frei zu werden strebende Endocarpium und endlich das dicke
Mittelsäulchen, das sich zwischen den Carpellen zur Gynobasis zu erheben sucht. Die abweichende Insertion
des ersten Staubfadenkreises und die ganz verschiedene Samenbildung entfernen diese Gattung aber wieder
bedeutend von besagter Ordnung. Im nächsten Bande dieser Zeitschrift soll.zur näheren Erläuterung desbis-
her Gesagten eine genaue Fruchtanalyse die Abbildung von Z. Meyeri begleiten,
| Elatineae Cumbess.
Elatine L.
Subgenus: Bergia L. DC. prod. 1. p. 390. Guill, et Perrott. ‚fl. Senegamb. 1. p. 42.
E. (Bergia) anagalloides (E. Meyer in litt.) herbacea, glabra; caulibus procumbentibus ramosis,
foliis remotis oblongis elliptieisve, apicem versus serrulatis, in petiolum attenuatis; stipulis linearibus obso-
letis, integris; floribus in axillis foliorum solitariis longe p edunculatis; sepalis ovalibus, muticis
mucronulatisque; petalis sat magnis purpureis calycemsuperantibus,latissime av.
tis velovalibus, integris; staminibus 10; stylis 4_5; valvulis intus seminum pressione foveolatis.
Habitat: inora occident Capitis b. sp. ad amneminferiorem GaripO©an 4 ? Drege
pl. exsie, Nr. 2957. i
Species elegantissima , floribus magnitudine et forma Anagallis phoeniceae insignita, nullaeque cognıta-
rum affinis dicenda, PN R
E. (Bergia) glomerata. (B. glomerata L. fil. suppl. p. 243. Thunb. fl. cap. Ed. Schult. p. 95.) In
oraaustralicapitis b. sp.prope Kamtoeset Zwartkop-Rivier. (Thunb.) Zwartkoprivier
prope Uitenhagen ad paludem exsiccatum 80’ supra maris superficiem. (Drege pl. exsic. Nr. 6217) 5.
Suffrutex ramosissimus, humo adpressus; foliis 1-34,’ longis. Descriptio Thunbergii optima.
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN. 345
nächsten Heften dieser Annalen. Gegenwärtig sei es mir nur erlaubt, die Gründe anzuführen,
die mich zu diesen Neuerungen bewogen. — Der unter den, durch einen isomenischen Staub-
fadenkreis sich auszeichnenden Portulaceen, Paronychieen und Alsineen, allgemein stattfin-
dende Differential- Charakter beruht, wie ich schon einmal in diesen Blättern p. 46 erwähnt
habe, einzig nur auf der verschiedenen Insertions-Weise der Staubgefässe
vor oder zwischen den Sepalen, und was jenen bei den Paronychieen und Alsineen
unter sich betrifft, bloss auf der An- oder Abwesenheit der Stipulae. Dieses letz-
teren Umstandes willen trennte schon Bartling die Gattungen Mollugo, Pharnaceum und
Physa von den Alsineen, und brachte sie zu den Paronychieen als eine eigene Tribus, der er
noch die, ihrer den Portulaceen eigenthümlichen Staubfaden-Insertion wegen, von Pharnaceum
verschieden seyn sollende Ginginsia De Candolles einverleibte. Diese Vereinigung schien
mir immer eben so natürlich, als der Umstand zweifelhaft, dass zwei, in jeder anderen Bezie-
hung sonst so nah verwandte Gattungen sich gerade in diesem einen Punkte unterscheiden sollten.
Presls Analyse seiner Steudelia (Symb. bot. 1. p. 8. £. 2), die gleichfalls mit den Sepalen
alternirende Staubfäden zeigt, bestärkten mich noch mehr in der Erwartung , dass sich diese
Insertionsweise auch bei Pharnaceum und Mollugo finden würde. Die Untersuchung der Mehr-
zahl aller bekannten! Species in den Sammlungen des Berliner Museums, der Herren
Kunth, von Martius, Bentham, des hiesigen Museums uud meiner Freunde, so
wie der neuen Drege’schen Arten, bestätigte dieselbe auf das vollkommenste. Nur die 3-
männigen Mollugines schienen eine Ausnahme, oder wenigstens einen wechselseitigen Ueber-
gang beider Insertionsweisen wahrscheinlich zu machen, indem nämlich jedes Mal 2 Staub-
fäden, weit seltener einer, vor die beiden inneren Sepalen zu stehen kommen. Dass aber auch
bei diesen, so gut wie bei den anderen normal 5-männigen Arten, die Staubfaden - Insertion ty-
pisch dieselbe sei, beweisen erstens das häufige Auftreten 4- und 5-männiger Blümchen, in wel-
chen nicht ein einziger Staubfaden von einem Kelchabschnitt inserirt ist, und zweitens die bei
allen 3-andrischen Arten constante Alternation der Stamina mit den Rücken-
nerven der Carpellarblätter; eine Stellung, die sämmtlichen 3-männigen Alsineen und
Paronychieen fremd ist. Während nämlich bei diesen die Staubfäden mit dem Dorsalnerven
des Carpophylles an ihrer Insertions-Stelle immer in einen Punkt zusammenfallen , liegen sie bei
jenen (den Molluginen) einzeln inden 3 Furchen des Ovariums, die die Stelle derzu Dis-
sepimenten eingeschlagenen Carpellar - Blätter äusserlich bezeiehnen,
Sindihrer #vorhanden, so liegen gewöhnlich 2 und 2 in einer Furche und stehen dann, nicht sel-
ten am Grunde etwas verwachsen, scheinbar der schmalen Basis eines inneren Sepalums gegenüber.
Wo mehr als 5 entwickelt sind, trifft man häufig (besonders bei Glinus) 3 und 4 Stamina vor
einer Furche des Fruchtknotens zusammengedrängt. Beachtet man diesen Umstand nicht, so
wird man sehr leicht zu glauben versucht, beide Stellungsweisen der Staubfäden zu den Sepa-
len änderten unbestimmt an diesen Pflanzen ab und eigneten sich wenig zu Differential - Cha-
rakteren der in Rede stehenden Familien. _ Dasselbe Verhältniss findet auch bei Balardia
Cambess.') Statt, und bestimmt somit dieser Gattung ihren Platz unter den Portulaceen.
I) Cambess. in St, Hil. 2, Bras. V.2.p. 130. t 141. _ Inder Beschreibung v. B. platensis spricht der Verfasser
ausdrücklich von „staminibus 3__5 sepalis alternis;” es ist daher die Phrase in dem Gattungs- Charakter „sta-
mina sepalis opposita” als ein gröblicher Druckfehler zu verbessern, Diese Gattung, welche Cambessedes zu
den Paronychieen zieht , unterscheidet sich so wie Schiedea von Mollugo sırenge genommen nur durch die
50 *
346 FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN,
Was nun die bisher zu den Ficoideen gezählten Gattungen Glinus , Sesuvium und Ory-
gia betrifft, so wird mir hoffentlich jeder , der sich die Mühe nimmt , die Gattungs - Charaktere
von Glinus und Mollugo zu vergleichen, darin beipflichten müssen, dass ausser dem Vorhan-
denseyn einer arillusartigen Strophiola bei jener und dem Mangel derselben bei dieser kein an-
derer Differential - Charakter zwischen beiden existirt.. Die sogenannten Petala bei Glinus sind
blosse Parastemonen, zu welchen sich der erste Staubfadenkreis in dieser Familie, wenn er nicht
vollends fehlschlägt, ganz oder theilweise typisch umzubilden scheint. ‘Ihre Stellung vor den
Sepalen , nie zwischen denselben, wie diess doch bei allen regelmässigen Polypetalen der Fall
ist, rechtfertigt allein schon diese Behauptung, welche in dem Blütenbaue der verwandten
Schiedea ligustrina noch überdiess ihre Bestätigung findet. Auch hier wurden sie von Cha-
misso und Schlechtendal (Zinnaea F. 1. p. 46) für Petala erklärt, allein eine genauere
Untersuchung eines Chamisso’schen Original- Exemplares überzeugte mich alsogleich, dass
das, was kleinen zweispaltigen Blumenblättern täuschend ähnlich sah, nichts weiter, als 5 breite,
castrirte , mit einer starken Nectar- Drüse am Grunde versehene Filamente waren, die, den Se-
palen gegenüber stehend, sich in zwei schmale parallele Spitzen, den Rudimenten der beiden prä-
sumtiven Antheren-Säcke, endeten. Da nun hier ebenfalls bloss der zweite mit den Sepalen alter-
nirende Staubfadenkreis typisch ausgeprägt erscheint, und der erste bei einem vollkommenen
Mangel der Petalen sich scheinbar in letztere umstaltet, auch der Habitus und Blütenbau
von dem der übrigen Zlsineen __ unter die ich sie in Endlichers Atactis p. 14 t. 14 mit
ihren Gründern gestellt wissen wollte _ bedeutend abweicht, so nehme ich keinen Anstand,
diese Gattung gleichfalls den Portulaceen einzuverleiben '). - |
Mit den beiden anderen schon früher erwähnten Flcoideen-Gattungen : Orygia Forsk. und
Sesuvium L., verhält es sich beinahe eben so, wie mit Glinus. Die erstere, kaum recht be-
kannte Gattung, scheint Z’alinum und Portulaca, mit der sie Vahl, nach den ihm vorliegen-
den Exemplaren Forsköls sogar vereinigt wissen will, nahe, vielleicht aber Glinus noch näher
als jeder anderen Gattung zu stehen, und Sesupium schliesst sich in jeder Beziehung ganz natür-
lich der Gattung T’rianthema an. Beide besitzen einen fünftheiligen, innen gefärbten kronen-
losen Kelch, eine in numerischer Beziehung stets schwankende Staubfaden- und Narbenzahl,
eine mehrfächerige, eirunde, in der Mitte kreisformigabspringende Kapsel und Samen mit einem
um das Eiweis gekrümmten Embryo , und theilen fast sämmtliche Charaktere mit den Gattungen
Portulaca und Cypselea selbst. Der Differential- Charakter zwischen beiden beschränkt sich be-
Sesupium nur auf die unbestimmte Samenmenge und deren Befestigung an einem in der unteren
Kapselhälftebeim Aufspringen derselben unverletzt zurückbleibenden Mittelsäulchen, während die-
ses bei T’rianthema mit den Kapsel- und Scheidewandungen zugleichin der Mitte entzwei reisst, und
«lie in fast bestimmter Anzahl vorhandenen Samen in beiden Hälften an demselben befestigt zu-
rückbleiben. Die typische Stellung der Staubfäden zu den Sepalen richtig auszumitteln war bei
capsula 1-locularis; von ersterer durch einen isomerischen Staubfadenkreis, dem Mangel der Parastemonen
und dem Vorhandenseyn der Stipulae, Dem Habitus nach repräsentirt sie ziemlich genau manche capische
Pharnaceen in den Ebenen der Argentinischen Republik.
1) Auch Hooker und W. Arnott, die diese Pflanze in sehr unvollständigen Exemplaren um M acao und
den benachbarten Inseln des Festlandes von China durch Herrn Esqu. Ch. Millet gesammelt erhielten,
und ohne zu ahnen, dass es die Schiedea ligustrina sei, selbe möglichst genau in dem botanischen Thale
der Expeditionsreise des Capitain Beechey (Capt. Beechey voy. p. 188) ohne Namen beschrieben, zäblen
sie zu dieser Familie,
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN. 347
Sesuvium, dessen sämmtlich bis jetzt bekannten Arten immer mehr als 10 besitzen, nicht so
leicht, indem sie unregelmässig am Grunde der Kelchzipfel auf einer Kreislinie stehen und ihre
Längenverhältnisse sich an keine Norm.halten. Ich war daher nicht wenig erfreut, in der Samm-
lung meines Freundes Endlicher mehrere Exemplare einer von Drummond in New-Oı:-
leans, ohne nähere Angabe des Standortes, gesammelten 5-männigen Art ) zu finden, deren
Stamina genau mit den Sepalen alternirten, und somit den letzten Zweifel über die natürliche
Stellung dieser Gattung unter den Portulaceer behoben.
' Nach einer solchen Bereicherung an Gattungen auf Kosten der zunächst verwandten Ord-
nungen dürfte eine vollständige Charakteristik dieser sowohl, als der Portulaceen an ihrem
Platze seyn und selber sich hierauf eine Anordnung sämmtlicher Gattungen der letzteren Fami-
lie nach ihren verwandtschaftlichen Verhältnissen unter sich und zu gewissen Gattungen jener
Ordnungen anschliessen.
Synoptische Uebersicht der mit den Portulaceen zunächst verwandten
Familien.
Dicotyledones polypetalae vel apetalae, floribus regularibus , staminibus inter se liberis, imo calyce perigyne vel
hypogyne insertis, ovario libero supero, vel calycis tubo immerso eique adnato, syncarpo, rarissime apocarpo
solitario; seminibus embryone periphaerico, circa albumen farinaceum curvato vel annulari, rarissime recto,
lateri albuminis applicato; placentatione:
centrali; dorsali;
caps. angulata, apice|caps. calycis tubo im-
truncata plana, velme-|mersa adnata facie dis-
dio depressa; carpellis | coidea, obverse-conica,
sutura ventrali libera |carpellis ad suturam
supera ac dorsali simul |ventralem liberam su-
capsula ovoidea, ellipsoidea, vel lenticulari, apice nec truncata,
nec complanata; carpellis sutura ventrali (soepe ideali) ad axim
connatis;
i serie prima staminum fertilium
sepalis opposita; sepalis alterna, dehiscentibus, vel in-!Iperam dehiscentibus,
foliis exstipulatis. foliis stipulatis, dehiscentibus osseis: |epicarpioetsarcocarpio
. - - exsiccato,demum ab en-
£ ’ a . docarpio pergamenta-
e h ceo secedentibus,tectis.
as: Paronychieae. Portulaceae, Ficoideae. Mesembryanthemeae.
!) Sesuviumpentandrum; glaberrimum succulentum; caulibus ramosis procumbentibus ; foliis oppositis,
inferioribus oblongis, reliquis oblongo - vel lanceolato - linearibus, omnibus subspathulatis, muticis, im pe-
tiolum basi dilatatum vaginantem attenuatis; floribus in dichotomiis ramorum sessilibus remotis, in ramulis
vero lateralibus abreviatis abortu gemmae axillaris facie laxe subspicatis, vel geminis ternisve in alis folio-
rum glomeratis; calyce parum ultra medium 5-fido, laciniis ovato - oblongis , margine membranaceis,, apice
cueulato-recurvo- mucronatis; staminibus5 apice tubi calycini inter lacinias insertis.
Hab. inNew-Orleans (Drummond.) © an % ?
Es ist leicht möglich, dass diese Art zuletzt nichts als eine 5-männige Varietät des S. parviflorum DC.
prod. 3.p. 453 (Lam. ill. t. 434 f. 2) ist, welches Commerson am Meeresstrande von Monte-Video sam-
melte. Letztere Art soll nur 10_15 Staubfäden besitzen und unterscheidet sich, der in Lamarck gegebenen
Abbildung nach, von der in Rede stehenden auch nur durch dieses Merkmal. Bei der sämmtlichen Arten ei.
genen Wandelbarkeit der Form, Grösse der Blütentheile und Staubfädenzahl und dem grossen Verbreitungs-
bezirk, den sie besitzen, dürfte man obigem Charakter keinen gar so grossen Werth beilegen. Nach Verglei-
chung vieler Exemplare von S$, portulazastrum aus verschiedenen Gegenden mit den Abbildungen und Be-
schreibungen der übrigen Species, muss ich den Herren Wightund W, Arnutt (Prod, fl. penins. Ind. or.
S48 FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN.
Alsineae Bartl.
Calyx 4__5-partitus persistens , sepalis per aestiva-
tionem simplieiter vel 5-unciatim imbricatis, apice nun-
quam cuculatis, raro coloratis.
Petala sepalorum numero, casu solum pauciora, vix
unguiculata, interdum nulla; emareida persistentia,
Stamina. duplo vel simplici sepalorum numero, ra-
rius pauciora , fertilia, imo calyci cum petalis perigyne
aut subhypogyne inserta; filamenta libera,, seriei primae
sepalis opposita; antherae versatiles biloculares, locu-
lis appositis paralellis, rima longitudinali intus dehiscen-
tibus; pollen dodecaedrico-pentagonum, facie-
bus medio foratis.
Ovarium liberum gynophoro nullo suffultum unilo-
culare, rarissime imperfecte 3—5-loculare, stylis basi
distinctis 2__5, intus stigmatosis; ovula placentae cen-
trali affıza.
Capsula ovoidea, apice numquam complanata, 4-lo-
cularis, rarissime ‚semitri- vel semiquinque - locularis,
carpophyllis sutura ventrali praesumtiva ad axim con.
natis, apice simplici v. duplo stylorum numero in valvas
vel dentes dehiscentibus.
Semina indefinita, rarissime definita, embryone pe-
ripherico cyclico, rarissime intra albumen farinaceum
replicato.
Herbae,, rarius suffrutices humifusae , foliis opposi-
tis connatis exstipulatis; inflorescentia determinata
centrifuga.
Portulaceae Juss.
Calyx hunc 2-sepalus persistens, vel basi circum-
scissus, deciduus, nunc 2-3-4-5-fidus vel partitus, laci-
niis per aestivationem simpliciter aut 5-unciatim imbri-
catis, saepius apice cuculatis, coloratisque.
Petala discreta, vel in tubum brevissimum connata
5, rarissime plura, interdum pauciora, soepissime nulla,
plurimum colorata, fugacia,
Stamina indefinita vel definita, imo calyei perigyne
vel hypogyne inserta, nunc omnia fertilia, nunc ca se-
riei primae (sepalis opposita) in parastemones petaloideos
mutata; in 4-et 2-serialibus series prima vel, si nume-
ro 5 pauciora, hujus saltem stamen unicum inter sepala
semper insertum, in pluriserialibus plurima petalorum
unguibus anteposita, basique parum inter se connata;
antherae versatiles, loculis binis appositis paralellis, rima
longitudinali intus dehiscentibus; pollenovale glaber-
rimum 3-suleatum, sulcis medio foratis,
Natürlicher Charakter der einzelnen Ordnungen.
Paronychieae St. Hil.
Calyx 5-rarissime 3-fidus vel partitus persistens, s@-
palis per aestivationem simplieiter vel 5-unciatim imbri-
catis, apiceplurimumincrassatis aut cucula-
tis, soepeque coloratis.
Petala sepalorum numero et pauciora minima, soepe
nulla, persistentia.
Stamina simpliei sepalarum numero velpauciora, ra-
rius eorum duplo, seriei secundae soepius castrata, imo
calyci perigyne velsubhypogyne inserta, filamentalibera,
seriei primae sepalis opposita; antherae versatiles locu-
lis binis appositis paralellis, rima longitudinali intus de-
hiscentibus; pollen ovale, glabrum, 3-suleatum,
sulcis medio foratis.
Ovarium liberum sessile uniloculare, rarissime im-
perfecte 3-loculare, stylis ima basi magis minusve coa-
litis 2—3, intus stigmatosis; ovula placentae centrali
affixa,
Utriculus evalvis indehiscens, aut apice in lacinias
inaequales rumpens, 1-spermus; velcapsula ovoidea, apice
numquam complanata , 1-locularis polysperma, simplici
stylorum numero in valvas dehiscens.
Embryo periphericus curvatus, vel lateri albuminis
farinacei applicatus incurvus,
Herbae, rarius suffrutices minimae , foliis oppositis
vel alternis stipulatis; inflorescentia determinata cen-
trifuga.
Ficoideae Juss,
(aptius forsan Aizoideae Sprengl.)
Calyx 3_5-fidus persistens, tubo ovario nunc adhaerenti
tereti vel 4-8-cornuto, nunc libero campanulato ecor-
nuto, laciniis per aestivationem simplieiter vel 5-uncia-
tim imbricatis, intus colorato -petaloideis.
Petalla nulla.
Stamina indefinita, rarius definita et lunc sepalis
alterna, apice tubi calycini inserta, fertilia; filamenta
inter se libera; antherae versatiles, loculis binis appo-
sitis paralellis, rima longitudinali intus dehiscentes; pol-
len ovale glabrum, 3-sulcatum, s ulcis medio
foratis. be
4. p. 361) vollkommen beipflichten, wenn sie glauben, dass die Mehrzahl nur Varietäten einer und der-
selben Art sind. Wenn ich demungeachtet eine neue, Species in dem S. pentandrum den übrigen zuge-
selle, so geschieht es, abgesehen von der Möglichkeit eines Unterschiedes zwischen ihr und dem mir nicht
hinlänglich bekannten S. parviflorum, hauptsächlich des Umstandes wegen, dass durch diese Art der schla-
gendste Beweis für die rweckmässige Versetzung dieser Gattung unter die Portulaceen geführt werden kann.
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN.
.. Ovarium ‚liberum sessile, calycis’tubo breyi soepe
immersum, 4_5-loculare , stylis 4__5 magis minusve in
unum coalitis, vel subnullis, stigmate capitato vel 2_5-
lobo erasiusculo sessili; ovula placentae centrali affixa,
Capsula ovoidea, apicenunquam compla-|
nata 1-5-locularis, circumscisse velinval-
vas simplici stylorum numero dehiscens,
polysperma,rarissime indehiscensi-sperma.
349
Ovarium tubo calycis immersum eique adnatum vel
liberum, 3_9-loculare , stylis totidem liberis, apice et
intus stigmatosis; ovula placentae centrali aflixa.
Capsula angulata obverse conica velpyra-
midata, apicetruncata velmedio depressa,
3-9-Jocularis, nunc coriacea ad carpophyl-
lorum suturam ventralem semisuperam aut
superam et dorsalem simul dehiscens, nunc
nucamentacea vel baccata alata cornuta-
ve indehiscens, loculis in dehiscentibus
poly-v. oligospermis, inindehiscentibus 4-
spermis,
Semina in apice columellae centralis suspensa, albu-
mine farinaceo, embryone peripherico curvato v. rec-
tiusculo, radieula hilum spectante.
Herbae succulentae, foliis alternis, oppositisve , in-
tegris; floribus axillaribus solitariis sessilibus, peduncu-
latis.
Semina albumine farinaceo, embryone peripherico
eyclico vel curvato.
Herbae, suffrutices vel frutices suculentae, foliis al-
ternis, oppositis, aut facie verticillatis, stipulatis vel
exstipulatis, stipulis plurimum fimbriatis, saepe fugaci-
bus ; inflorescentia determinata centrifuga,
Mesembryanthemeae,
Calyx 5-rarius2_8-sepalus, sepalisad medium inter se etcum ovario concretis, lobis inaequalibus soepe foliiformi-
bus. Petalaplurima linearia uni soepissime pluriserialia. Stamina multiserialia cum petalissummo calyciinserta et basi
inter seconcereta. Ovarium calyc) immersum eique adnatum carpophyllis4__20, 1-locularibus circa aximcrassam
verticillatis, horizontalibus, lateribus conferuminatis, sutura ventrali libera supera,
Stigmata totidem cristaeformia-ad angulum internum posita inter se plurimum subconnata. Ovula placentaeli-
nearis,in fundoloculireconditae,nervo carpophylliincrassato dorsaliincumbenti,funi-
culis umbilicalibus distinctis affıxa. Carpella capsulae maturae 1-locularia ad suturam ventralem longitu-
dinaliter dehiscentia, epicarpioetsarcocarpio exsiecato crasso,ab endocarpio perga-
mentaceo demum secedenti, numquam tamen delabenti, operculiadinstar tecta. Semina
plurima. Embryo curvatus lateri albuminis farinacei applicatus,, cotyledonibus crassis obtusissimis. _ Suffrutices
rarius herbae, plurimum Capenses, paucissimae Australasicae, v. Europeae, Folia saepius opposita pinguia plana,
teretia aut trigona. Flores terminales plurimum speciosi colorati, sole fervente aut rarius ad vesperam expansi,
Fructus temperie humida dehiscunt.
Diese durch Vielgestaltigkeit ihrer Species, was Blattform und Blütenpracht betrifft, ein-
zig in ihrer Art dastehende Gattung , entfernt sich durch die eigenthkümliche Placentation der
Samen weiter von den oben angeführten Familien, als man, dem übrigen Blütenbaue nach zu
urtheilen, sonst berechtiget wäre; ja sie stehtin letzterer Beziehung den /Vopaleen, die sich ihr
auch sonst der Mannigfaltigkeit der Formen und der Schönheit ihrer Blüten nach würdig zur
Seite stellen, eben so nahe, als den Aizoideen , was die äussere Conformation der Kapsel an-
belangt. Auch bei jenen lösen sich die Carpellar-Rückennerven in Eierstränge
auf, die sich von der Griffelbasis abwärts in den fleischigen Tubus der
verwachsenen Corpophyllen zurückschlagen und einsacken. Diese höchst
ausgezeichnete Placentations- Weise, welche sich einigermassen mit der der Cucurbitaceen
vergleichen lässt, werde ich nebst der von Mesembryanthemum im nächsten Bande dieser Zeit-
schrift durch einige Tafeln näher erläutern.
Wir kommen nun zur Anordung der Portulaceen unter sich und zu den verwandtschaftli-
‚chen Beziehungen, in welchen einige derselben zu gewissen Gattungen obgenannter Familien
stehen. _ Sämmtliche Portulaceen zerfallen nach Verschiedenheit ihrer Fruchtbildung und
Aufklappungsweise in 3 Hauptabtheilungen, von welchen die erste bloss die Gattungen Steu-
350 FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN.
delia Presi und Portulaccaria Jacqu., mit einsamigen'), s chlau chartigen, nicht
aufspringenden, sondern sich verhärtenden Fruchtbälgen, begreift.
Die zweite Abtheilung bilden jene Gattungen, bei welchen die obere Kapsel-
hälfte von der unteren sich kreisförmig ablöst, als: Cypselea Turp., Trian-
thema L., Sesuvium L. und Portulaca Tourn.
Die dritte begreift endlich alle jene, deren Kapseln sich an der Spitze in freie von
dem Mittelsäulchen sich ablösende Klappen ?) öffnen, als: Grahamia Gill.
et Hook., 4Jnacampseros Sims, Zalinum Sims, Calandrinia H. B. Kunth, Lewisia Pursh,
Claytonia L., Montia Michel, Leptrinia Rafın., Ullucus Lozano, Colobanthus Bartl., Schie-
dea Cham. et Schlecht., Orygia Forsk., Glinus Loefl., Mollugo L., Balardia Cambess. °),
Pharnaceum L., Mallogonum E. Meyer, Hrpertelis E. Meyer und Coelanthum E. Meyer.
Die erste dieser Abtheilungen, 'dieich die der Steudelien nennen möchte , nähertsich den Pa-
ronychieen und durch Steudelia in specie der Gattung Corrigiola aus der T'ribus der Tele-
phieen so sehr, dass nur die die beiden Ordnungen scheidende Staubfäden - Insertion den wesent-
lichsten Differential-Charakter zwischen beiden abgibt. Die zweite Tribus, dieman die der Portula-
cellen heissen mag, schliesst sich durch T’rianthema und Sesuvium einigermassen den Fico:-
deen an, mit welchen sie ausser dem Habitus, der fleischigen Beschaffenheit der Theile, dem
Mangel der Petalen und der äusserst wandelbaren Staubfädenzahl, die Einsackung des Frucht-
knotens in einem unterhalb röhrigen Kelch gemein haben, sich aber übrigens durch eine ganz
abweichende Kapselbildung und Dehiscenz derselben weit entfernen. Die dritte Tribus, die der Z’ali-
neen, zerfällt in 2 sehr natürliche Sectionen; in die der Calandrinien mit 2__3-, oder unre-
gelmässig mehrtheiligen Kelch (siehe oben Grahamia’bis Ullueus) und in die der
Mollugineen mit regelmässig 5-theiligem Kelche, fehlenden Blumenblättern
und nicht selten auftretenden kronenblattähnlichen Parastemonen vor den Kelch-
abschnitten (Colobanthus bis Coelanthum). Die Calandrinien'bilden den eigentlichen
Kern der Portulaceen und zeigen ausser der vielseitigen Verwandtschaft unter sich und zu den
Mollugineen und Portulacellen , nach keiner Seite hin so specielle Affinitäts-Verhältnisse als
1) Ullucus Lozano (DC.prod, 3. p. 360) soll eine einfächerige einsamige Kapsel besitzen; scheint aber nach Al-
len, wenn sie anders eine wahre Portulacee ist, der Gattung Claytonia am nächsten zu stehen und wandert
somit in die dritte Tribus meiner Eintheilung,
2) Anacampseros wurde hauptsächlich der sogenannten geflügelten Samen wegen, die man aber viel passender
als'acute triquetra bezeichnen sollte, von Talinum getrennt, deren Arten, so wie die von Calandrinia
glänzende, linsenförmig zusammengedrückte Samen besitzen, Diese Flügelung rührt keineswegs von einer
kantigen Ausbreitung der Samenhaut, sondern von einem zarten, häutigen Arillus her, der wie ein
lockerer weisser Balg das Samenkorn rundum einschliesst, bloss an den stumpfen Kanten desselben mit der
äusserst dünnen schmutzig gelblich - bräunlichen Testa etwas zusammenhängt und durch den gegenseitigen
Druck der Samenkörner die erwähnte 3kantige Gestalt erhält. Die Flügel an den Samen von Grahamia. sind
wohl auch nichts anders als verdünnte Reste eines bleibenden Arillus. Eine noch weit zartere aber straff
anliegende arillusartige Samenhülle findet man an den Samen sämmtlicher Sesupvium-Arten, die dadurch im-
mer etwas mattglänzend und graulich schwarz erscheinen, und nur dann hellglänzend werden, wenn man
sie nass macht, oder dieses anliegende Häutchen abzureiben sucht. Es wäre leicht möglich, dassdie vertrock-
nenden Schleimlagen der Lineen und Plantagineen - Samen nichts weiter als solche bleibende Arillus - Bälge
sind,
8) Zu der von Cambessedes mit Balardia zugleich aufgestellten Gättung Arversia will ich nur gelegentlich
bemerken, dass nach genauer Vergleichung und Untersuchung.Humboldt’scher'Original-Exemplare von
Polycarpon apurense (Mollugo spergulaefolia Willd. herb. Nr. 2386 Fol. 1.2) letztere Art mit Arversia franke-
nioides in eine zusammenfällt und generisch kaum von Polycarpon getrennt werden dürfte.
m
Pu.
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN. 351
die übrigen Tribus. Sämmtliche Calandrinien mit polymerischen, oder wenigstens der Zahl
nach sehr wandelbaren Staubfadenkreisen (die ersten 5 Gattungen obiger Aufzählung) nähern
sich am meisten den Portulacellen, die übrigen mit streng isomerischem Kreise mehr den Mol-
lugineen. Diese hingegen zeigen fast durchgehends die grösste Verwandtschaft zu den Alsineen,
selbst Glinus nicht ausgenommen. Einige derselben, wie Balardia und manche Pharnaceen
mit glänzenden Stipulis, reihen sich fast noch natürlicher an die Paronychieen , besonders an
die Spergularien und Polycarpeen an, von welchen sie sich, so wie die nicht mit Nebenblät-
tern versehenen Gattungen von den Alsineen, bloss durch die verschiedene Staubfäden - Inser-
tion wesentlich unterscheiden. Ihre Beziehungen zu den übrigen Tribus belangend , stehen sie
offenbar im Blütenbau und Habitus den Steudelieen näher, als den Portulacellen. — Zur
leichteren Uebersicht sämmtlicher Affinitäts - Verhältnisse dieser Familie und ihrer Glieder unter
sich versuchte ich dieselben bildlich in dem Schema „Tab. XXXIL” darzustellen ').
Ich gehe nun zu dem zweiten systematischen Theile dieser Abhandlung über, der bloss den
Gattungen und Arten aus der Abtheilung der Mollugineen und zum Theile auch der Tribus der
Steudelieen gewidmet seyn soll.
Früher möge mir aber noch erlaubt seyn, demselben eine synoptische Uebersicht sämmtli-
cher Gattungen der Portulaceer vorauszuschicken.
Portulaceae Juss.
Juss. gen. p. 313 excel. gen. plur. — DC. fi. fr. ed. 3. V. 4. p. 398. — St. Hil. plac. lid. p. 42. — DE.
Portulac. in Mem, soc. hist. nat. de Paris Vol. IV. __ DC. prod. 3. p. 351. — Bartl. Ord. p. 303. — Lindl.
Introd. Uebers. p. 250. _ Alsinearum, Paronychiearum et Ficoidearum genera Auct.
(Characterem naturalem vide pag. 348 hujus operis.)
Conspectus generum.
I. Capsula 1-spermaindehiscens (Trib. Steudelieae G en. Nr. 12.)
» lenticularis, stylo simpliei, stigmate capitato. . . . 1. Steudelia. | Trib, I
» alato-triquetra, stylo nullo, stigmatibus 3 . . . . 2. Portulacaria.
» globosa, stylo 1, stigmate simpliei, calyce 2-sepalo de-
eiduo. _ (Confer gen. Ullucus.)
Il. Capsula circumseisse dehiscens. (Trib. Portiulacellae. Gen. Nr.3__6.)
Steudelieae,
5 1-locularis.
Calyx 5-partitus, persistens, sepalis 2 minoribus . 3. Cypselea.
» 2-partitus, basi circumseissus, deciduus . . 4. Portulaca. A
rıD. .
» 2-5-locularis.
E F Portulacellae.
Styli 3_5; capsulae valvula superior asperma . . 5. Sesuvium.
» 1-2, rariss. 3; valv. superior seminifera . 6. Trianthema.
4) Zur näheren Verständigung diene noch folgendes: Die in einer Tribus gegenwärtig noch mehr, als andere,
isolirt stehende Genera schied ich von denübrigens noch zunächst verwandten durch mehrere, .... Die der-
malen noch immer nichthinlänglich bekannten und ihrer nächsten Verwandtschaftnoch zweifelhaft gebliebenen
Gattungen wurden, mitstehenden Lettern hervorgehoben, an ihrem muthmasslichen Platze aufgeführt. Die durch
die grösste Uebereinstimmung der Arten im Habitus unter sich vielfach verwandten Gattungen führte ich eine
_ hinter der anderen, jene hingegen, die nur gegen ein oder das andere Genus eine besondere Verwandtschaft
zeigen, neben einander auf der Kreislinie auf,
51
352
EENZL, ÜBER MOLLUGINEEN,
III. Capsula in valvas dehiscens. (Trib. Talineae. Gen. 7__26.)
Sectio 1. Calandrinieae.
BE en u Te ne
Sectio 2. Mollugineae.
Einem
A. Calyx 2-3-sepalus vel partitus, rariss. 7_—-9-partitus.
(Sect. 1. Calandrinieae Gen. 7__15.)
a. Semina indefinita. (Gen. 7_11.)
a. Semina triquetra, arillo membranaceo persistenti
inclusa, testa tenerrima opaca.
Calyx 2-sepalus bracteis rigidis involueratus . - T.
nn. 8 Anacampsero8.
» » basi ebracteatus . .
ß. Semina lenticularia, exarillata, testa nitida.
Capsula 3-locularis. Calyx 7_9-partitus . . » 9%
Capsula 5-loc. Cal. 5-part. Flores rubro- violacei.
(Confer. gen. Orygia.)
Capsula 1-loc. Calyx 2-sepalus persistens . . . 10.
» » » » deeiduus. . . .» 11.
b. Semina definita. (Gen. 12__15.)
Capsula 3-sperma.
Flores corollati.
Siamina IM) ul ee an. el De
a a REN ee
Plores'apetal Sn 0 ae
Capsula 1-sperma . . . UREELEN, “45.
B. Calyx regularis 4__5-fidus age, (Se ct.2. Mol.
gineae. Gen. 16__26.)
a. Capsula 1-locularis (Gen. 16__18.)
Parastemones 5 sepalis oppositae; staminafertilia 10. 16.
Parastemones nullae. Calyx 4-partitus. Stamina
4. Folia exstipulata ". .. .: #0, ser ey m 4 ooerkde
Parastemones nullae. Calyx Mami Stamina
3_5. Folia stipulata . . . ea ..!
b. Capsula 3__5 locularis, (Gen. 19_ 26.)
a. Semina ad hilum strophiolata, funiculis umbilicalibus
gracilibus eircumflexis columella centrali affixa 19.
ß. Semina ad hilum non strophiolata.
1. Valvulae a dissepimentis columella centrali per-
sistenti arete adnatis demum solutae. Flores
virescentes. Caps. 5-locularis . . .
2. Valvulae medio septiferae.
aa. Stamina indefinita, 10 plura. Parastemo-
nes multae, rubro-violaceae. Caps. 5-
Bculärk: "We... „Vo man, EL,
Stamina nullae. Caps. 3-locularis . . . 22.
bb. Stamina definita3__5, rariss. 10.
Calyx ovoideus 5-partitus.
Stamina perigyna, Stylus Squama lo-
bata ovarium cingens. Caps. 00 sper-
ma. Sem, plurimum _lenticularia
subglobosa margine acuto, laevis-
sima.. KM a „rer: v2
(Subgen, Molluginis.)[
. 20.
Grahamia.
Lewisia.
Calandrinia,
Talinum.
Montia.
Claytonia.
Leptrinia.
Ulluceus.
Schiedea,
Colobanthus.
Balardia.
Glinus.
Axzonotechium.
Orygia.
Hypertelis.
(Subgen, Molluginis.)
Pharnaceum.
Trib. Ill.
Talineae,
>
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN. 368
Stamina bypogyna. Stylus nullus. Squa-
E se ma ovarium eingens nulla. Capsula &0-
5 sperma. Semina emarginata globosa, stria-
= tav. granulata . © © 2 2 2000 . 24. Mollugo. Trib. IH.
E Caps. oligosperma , loculis 1-2 spermis. alindes.
a Stylus distintus . © © 2 0... 25. Mallogonum.
Ss (Subgen. Molluginis.)
8 PN Calyx turbinatus 5-fidus. Stamina medio
tubo inserta. Antherae sagittatae . . . 26. Coelanthum.
Mollugineae Bartl.
Portulacearum tribus II. (Talinearum) sectio 2.
Paronychiearum trib. 4. Bartl. Beitr. 2. p. 158 (1825) — Bartl. Ord. pl. p. 302. Al-
sinearum et Ficoidearum gen. Juss. DC. et aliorum.
Character naturalis.
Calyx usque ad basim 4-5-partitus, ovoideus vel globosus, rarissime turbinatus ad me-
dium fere 5-fidus; sepalis intus et ad margines membranaceos plurimum coloratis , apice conni-
ventibus , obtusis , rotundatis, saepiusque cuculato - mucronatis.
Petala nulla, eorum loco saepe parastemones petaloideae lineares vel setaceae, integrae
v. bifidae,, sepalis oppositae si numero his aequales vel pauciores, varia vero ratione dispositae
dum illos superant.
Stamina plurimum definita 3-10, rarius 12__24 setacea, serie prima semper sepalis
alterna, in 3-andriis ovarii dissepimentis opposita, hypogyne, aut imo calyci, vel medio ejus
tubo inserta. Antherae ovales, rarissimae subsagittatae, versatiles; polline cblongo 3-sulcato, sul-
cis medio foratis.
Ovarium ovoideum vel subglobosum carpophyllis 3__5 conflatum ‚ stylis totidem basi
magis minusve coalitis distinctis, vel stiginatibus sessilibus interdum coloratis, terminatum , ra-
rius 1-loculare, plurimum 3__5-loculare, ovulis in omni loculo pluribus, rarissime solitariis vel
binis, podospermis distinctis columellae centrali affixis.
Capsula ovario conformis, calycem parum superans, chartacea vel membranacea, semi-
nibus inclusis saepe rugulosa , 1__5-locularis, loculis poly-rarissime 1__2-spermis, apice locu-
licide dehiscens, valvis obtusis, medio septiferis v. a dissepimentis, columellae persistenti adnatis,
(in Axconotechio) solutis.
Semina globoso-reniformia rarolenticularia opacav. nitida, rugulosa, tuberculata vel nuda,
ad hilum interdum strophiolata et funiculo umbilicali gracili simul involuta. Embryo peripheri-
eus cyclicus, cotyledonibus incumbentibus. Albumen farinaceum.
Herbae annuae et perennes, nunc et suffrutescentes diffusae plurimum dichotome ramosae
nunc multicipes cauliculis ramosis foliatis, nunc acaules scapisradicalibus florigeris simplicibus nudis
foliis legitime alternis, plurimum tamen facie verticillatis, rarius oppositis in vaginas connatis , inte-
gerrimis, ex lineari -setaceo in obovatum et orbiculare vario modo transeuntibus, nudis, puberu-
lis et stellato-tomentosis, plurimum carnosulis, obtusis, mucronatis, nec non seta capil-
lari fugaci in quibusdam terminatis. Typus inflorescentiae est cyma 2__3-chotoma regularis.
terminalis alarisve, ramis in racemos demum solutis vel anamorphosi in fasciculos vel umbellu
5,”
35% fi FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN.
las alares sessiles vel pedunculatas reductis, rarissime hebetata ad florem solitarium, alari hinc
inde aucto, restricta. Flores minuti virescentes, albidi, vel aurantiaci.
Planities, rarius montes, terrarum tropicarum et extratropicarum omnium incolant,ibique sabu-
losa et inundata ad fluminum ripas, hortos culinares, umbrosa, rarius arida arena mobili infe-
stata, marisque littora praediligunt. India orientalis tropica et arenosa Capitis
bonae spei species plurimas, paucissimas solumque vulgivagas America septentrio-
nalis (ad gradum 501.bor.), Europa australis et Asia temperata (ad 45° 1. bor.) alunt.
Omni virtute medica et oeconomica experies quemcumque, nonisi botanophilum , fugiunf.
1. Axonotechium !').
Wigth machtim ersten Bande seines Prodromus fl. penins. Ind. or. V,1. p. 362 bei der
Aufführung von Glinus trianthemoides Heyne (in Roth nov. sp. pl. p. 311) auf so wesentliche
Unterschiede im Fruchtbaue dieser Art aufmerksam, dass ich nicht anstehen kann, selbe für
generisch verschieden zu halten, und als eine eigene zwischen Glizus und Mollugo stehende
Gattung aufzuführen. Dem Blüten- und Fruchtbaue nach, scheint sie sich den Glinus - Arten,
der Inflorescenz nach und im Uebrigen manchen Arten von Mollugo, besonders den trugdoldigen
in der 3. Abtheilung, am meisten zu nähern. Sollte bei einer späteren Untersuchung der, auf
die Lostrennung der Dissepimente von den Klappen zur Zeit der Fruchtreife, gegründete Diffe-
rential - Charakter sich irrig erweisen, indem auch an Glinus lotoides die Scheidewände etwas
stärker als bei den übrigen an dem Mittelsäulchen kleben und bei einer gewaltsamen Oeffnung
der Kapsel in der Mitte entzwei reissen, so müsste die Gattung cassirt und im Falle die Samen
am Hilus mit einer Strophiola versehen wären, als Unterabtheilung zu Glinus, im entgegen-
gesetzten Falle aber, als Subgenus, zu Mollugo gebracht werden. Ich kann darüber nicht mit
Bestimmtheit aburtheilen, indem ich Exemplare dieser Pflanze nie zu untersuchen Gelegenheit
hatte und den Charakter genericus, so wie die nähere Beschreibung der Art, bloss aus den ange-
führten Werken entlehnen konnte.
Axonotechium,
(Syst. sex. Cl. Dodecandria. Ord. Pentagynia. — Ord. nat. Ficoideae DC. et Wight. _
Linnearum sp. Wall. Zist of. pl.)
Calyx 5-partitus, sepalis per aestivationem quincunciatim imbricatis, apice conniventibus.
Parastemones (petala auct.) numerosae, ligulatae, angustissimae, tenerrimae, marcescen-
tes, calyce breviores. Stamina fertilia disco carnoso calycis fundum tegenti inserta 12-20.
Ovarium liberum 5-loculare, in stylum brevissimum 5-partitum intus stigmatosum. desinens.
Capsula chartacea pentagona, 5-locularis, simplici stigmatum numero in valvas loculicide de-
hiscens, valvis , a dissepimentis axi persistenti arcte adnatis, solutis patulis. Semina nume-
rosa, cochleata longitudinaliter punctato -striata, columellae centrali per podospermia gracilia
curvata aflıxa. Embryo semini conformis, circa albumen farinaceum curvatus. — Herba di-
chotome ramosa , glabra, prostrata, foliis alternis vel pseudeverticillatis; cymis racemiformibus
oppositifoliis.
!) Ab afov, ovog axis et reıyov paries, munimentum: Videsenimin eapsula dehiscentiaxim dissepimentis, a
valvulis solutis, munitam,
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN. 355
A. trianihemoides (Glnus trianthemoides Heyne in Roth zov. sp. pl. p. 231.
— DC. prod. 3. p. 455. — Spr. syst. 2. p.467.— Wight prod. fl. penins. Ind. or.1. p. 362.
— Wight Catal. Nr. 1182. — Wallich Zist of pl. p. 249 Ir. 1543.) glabrum; caulibus
prostratis, angulatis, dichotome namosis, semipedalibus et longioribus, crassitie fili empore-
tici mediocris , ramis remotis. Folia ad dichotomias principales confertiora, gemina vel soli-
taria, in ramulis alterna remota, obovata vel cuneiformia, apice plerumque rotundata mucronu-
lata, interdum subemarginata, in petiolum longiorem attenuata, laete viridia, vix ultra semiun-
ciam longa. Cymae remotae, oppositifoliae, pedunculatae, bracteolatae , dichotome-racemi-
formes, laxae, 1'/, —2-unciales; pedunculus cujusvis cymae filiformis angulosus, nudus, erectus5
pedicelli setacei, nudi, 2__3°”; bracteae solitariae v. suboppositae, exiguae, lanceolatae, margine
membranaceae. Calyx glaber, 5-partitus, sepalis intus non coloratis, ovalibus cuspidatis
(Wight) — ovato-lanceolatis (Roth) — nervo viridi, margine albo-membranaceis. Petala nulla
(Roth); parastemones (petala Wight) numerosae ligulaeformes, tenerrimae, marcescentes
calyce breviores. Stamina fertilia 12—20, filamentis subulatis, antheris bilocularibus versa-
tilibus, longitudinaliter intus dehiscentibus. Stylus brevissimus 5-partitus, stigmatibus linea-
libus flavescentibus, recurvis. Capsula ovata subacuminata, pentagona, nitida, flavescens.
Testa seminum crustacea , longitudinaliter punctato-striata.
Hab. in India orientali (Zeyne, Wallich, Wight.) y ?
Glinus Loefl. ').
Eine schon seit dem Jahre 1758 bekannte, von Löfling ”) aufgestellte Gattung, die bis auf
die neueste Zeit immer nur auf einige wenige Arten beschränkt blieb, von welchen die älteren
drei nicht einmal als specifisch verschieden, sondern nur als Varietäten einer und derselben
Species anzusehen sind. Der ältesten derselben _ des G/. lotoides Loefl. _ geschieht bei
Boccone, in dessen Icones et descr. pl. rar. Siciliae (167), und der zweiten Art _— des
Gl. dictamnoides L. (Physa madagascariensis Pet. Thouars) — bei Pluknet in seinem
Amaltheum bot. (1705) zuerst Erwähnung.
Die dritte ältere Art endlich beschrieb Forskol unter dem Namen Gl. setiflorus (1775)
und Rafinesque um viele Jahre später als Plenckia setiflora?). Heynes Gl. trianthemoi-
des fällt gegenwärtig auch noch weg und bildet die vorhergehende Gattung. Es würde somit
dieses Genus nur von einer einzigen polymorphen Art repräsentirt werden, wenn sich nicht
aus der Zahl der älteren und neueren Species von Mollugo drei gefunden, die sich höchst passend
an die erstere angechlossen und beide Gattungen auf das engste mitsammen verknüpft hätten.
Die eine derselben ist Cambessedes Moll. glinoides, von St. Hilaire im tropischen
Brasilien, in den Capitanien Rio-Janeiro, Goyaz und Minas Geraös, auch frü-
her schon im Chili von Ruiz et Pavon gesammelt und als Moll. radiata beschrieben, und
in neuester Zeit auch auf Cuba von Poeppig entdeckt.
Die zweite Art ist Moll. denticulata Guill. et Perottet, welche sich im Sande überschwemm-
ter Stellen an den Flussbetten Senegambiens findet, und die dritte, die schon Pluknet
!) Glinus a yAivog sive YAsivog, succus duleis, potus dulcis, a YAuuvk,
2) Loell. iter. Hispan. Ed, Stockholm. p. 145.
3) Rafın, Specchio, 1. p. 194.
356 FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN.
bekannte Moll. Spergula L. (Pharnaceum Mollugo L.), ein gemeines im tropischen Indien,
dem ganzen dortigen Archipelagus, auf Manila und auch am Senegal, an bebauten
Stellen und lichteren Waldplätzen wucherndes Unkraut. Die drei Varietäten des Gl. lotoides fin-
det man in den südlichsten Provinzen der Region des Mittelmeeres von den Säulen des
Herkules an bis Syrien verbreitet, an den Ufern des Nils und der Ostküste des rothen
Meeres, am Senegal, an den Flussbetten des Garip an der Westküste des Caps, auf Ma-
dagascar, dem Festlande Indiens, Zeylons und Timor, überall an Stellen, die öfte-
ren Veberschwemmungen ausgesetzt sind. i
Der Formenkreis, in dem sich jede der Arten bewegt, ist so ausgedehnt, dass es schwer
hält, nur einigermassen Ordnung in die Masse individueller Formen zu bringen. Denn nicht
bloss Stengellänge und Verästlung, Grösse und Gestalt der Blätter ändern an Individuen dessel-
ben Standortes und oft an einem und demselben Exemplar auf das mannigfaltigste ab, sondern
auch die Bekleidung der ganzen Pflanze wie der einzelnen Theile, das Auftreten und die Zahl der
Parastemonen, der Staubfäden und seibst der Carpellarblätter. Den grössten Einfluss auf diesen
Formen- und Organenwandel scheint die allen Wechsel von Feuchtigkeit und Dürre, von Schutz
vor dem sengenden Strahl der Sonne und Entblössung vor demselben unterworfene Beschaffen-
heit ihrer Standorte zu üben. Bei den mit Sternhaaren besetzten Arten schien mit dem Grade
einer stärkeren Isolation, die Dichtigkeit des Ueberzuges, die Grösse der Blüten, die Zahl der
Parastemonen und Staubfaden zu, und unter entgegengesetzten Verhältnissen abzunehmen.
Grösse und mehr kraut- oder halbstrauchartige Beschaffenheit der einzelnen Pflanzen, scheinen
sich so wie die Länge der Blattstiele und die Veränderungen der Blattform aus dem Elliptischen
in das Verkehrteiförmige und Runde, selbst an diese äusseren Momente wenig zu binden, denn
man triflt sie mit allen Abstufungen von Blütenreichthum , Zahl, Grösse und Beschaffenheit
der einzelnen Blütenorgane unbestimmt combinirt an. Dasselbe giltauch von den nicht mit Stern-
haaren und in allen Modificationen überhaupt nie besonders auffallend behaarten Arten.
Glinus Loefl. it. kisp. p. 145. (1758.)
(Syst.sex. Cl. Tri-Penta-Dodecandria. O rd. Tri-Pentagynia. — Ord.nat. Caryophyllearum
gen. Bernh. Juss. et Linn. __ Alsinearum gen. Sect. I. Adanson. — Ficoidearum gen, L. Juss.
DC. Bartl.)
Linn. gen. pl. Ed. VI. Nr. 836. —_ Necker Zlem. bot. Nr. 771. — Juss. gen. p. 316. —
DC. prod. 3. p. 455. — Spr. gen. Nr. 2005. — Lam. Il. t.413. — Gärntn. fruct. 2.2. 130.
Molluginis et Pharnacei sp. /. et auct. _ Rolofa Adans. fam. 2. p. 256. —
Plenckia Rafin. Specch. 1. p. 194. — Alsine sp. Tournef.
Calyx 5-partitus, sepalis subcuculatis, in mucronulum cavum infra apicem inerassalis, vel
planiusculis mutieis. Petala nulla. Parastemones nullae vel ligulaeformes angustissimae.
2 __3-furcatae aut setaceae, numero variae, sepalis oppesitae vel sparsae si 5 plures. Stamina
3—20. Ovarium 3_-5-loculare, stylo 3__5-partito, intus stigmatose. Capsula ovidea,
3—5-gonu-sulcata, 3_—5-locularis, oo-sperma, septicido -dehiscens, valvis medio septiferis.
Semina nuda v. tuberculato-scabra, funiculo umbilicali gracili involut« , columellae cen-
trali, mediante strophiola ad hilum posita, agglutinata. Embryo periphericus cyelicus.
Hoerbae annuae, facie hinc inde suffrutescentes ramosae, prostratae; foliis inaequalibus
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN. - 357
pseudo- verticillatis vel alternis planis; floribus in glomerulos v. umbellulas oppositifolias
sessiles confertis, vel ad singulos ramorum nados subsolitariis longius pedicellatis.
er
_
we) Conspeetus specierum.
Herba et flores pube stellata, simpliei simul immixta, tomentosi v. puberuli, Sepala mucronulata.
Semina seriatim tuberculata, opaca, fuscobrunea, distinetissime strophiolata - @. lotoides,
Semina nitida glaberrima feruginea » : «rer een rer ernennen. » G. Cambessedesü.
Herba et flores laeves. Sepala planiuscula, mutica.
Folia integerrima v. obsolete dentieulata, Pedicelli calyce longiores. Semina
BB, ee eher > Velen nein une arrn eG. Mollugo.
Folias denticulata. Flores subsessiles. Semina lucida » » «+» + 22000. G. denticulatus,
1. @. lotoides Loefl.
G. tomentosus, tomento molli pilis stellatis conflato; caulibus diffusis, dichotome ramo-
sis; foliis radicalibus rosulatis fugacibus , spathulato-oblongis, caulinis pseudo-verticillatis inae-
qualibus, oppositis alternisque, orbiculatis, obovatis, ovalibus ellipticisve, in petiolum lamina
breviorem attenuatis; floribus subsessilibus aut brevius pedicellatis ad nodos umbellatim confer-
tis subsolitarüs; floribus 5__20-andris; sepalis apice obsolete mucronulatis; seminibus seria-
tim tuberculatis , opaccis , fusco - brunneis , distinctissime strophiolatis.
Var. acandida; herba densissime albo -tomentiosa; umbellulis 2_8-floris; sepalis 2_
3'/2' longis, obsolete mucronulatis; staminibus plurimum 10__15; parastemonibus 5
v. paucioribus.
G. lotoides Loefl, it, Hisp. p.145. _ L. sp. pl. p. 663. _ Gronov. orient.p.56. Nr. 143. _ Spr. syst.2,p. 467.
— DC. prod. 3. p. 455. _ Lam. dict. 2. p. 728.
G. dietamnoides Lam. |, c.
Icones: Fl. graeca t. 472. _ Lam, Ill. t. 483. f. 1. 2. Boccone sie. P. 21. £. 11. _ (Alsine lotoides’sicula erel.
syn. Bauhin,) _ Barrel. ic, t. 336,
Collect. Wallich. (list of pl.) Nr. 4517, 4518 e. _ Wight (Catalog) Nr. 1180. _ Sieber herb. Aegypt.
Radix simplieiuseula, fibrillesa. Caules nunc pauciores, 1__3’erecti v. ascendentes, simpliees, filo
mediocri parum crassiores, nunc plures Y__1’ ramosissimi, diffusi prostrati, herbacei, basi sublignescen-
tes, apicem versus ascendentes, crassitie soepe pennae corvinae, internodiis Ya _1Yz”. Foliaradicalia —
in speciminibus parvis visis — obovata, v. spathulato-oblonga, fugacissima, lamina Yz__%/ı’' longa et
1-2’ lata, in petiolum aequilongum angustissimum attenuata; caulina summe inaequalia 2° __1'(x” longa,
in petiolum tenuem , lamina Y, v. 2plo breviorem, rursus angustata, margine hinc inde undulata, subtus
costato-venosa, tomento densissimo albo stellato, pilis simplieibus immixtis, erassiuscula. Flores 2_S in
umbellulas axillares sessiles conferti; pedicelli, longitudine summe varii, calycem Y, aut perfecte ad-
aequantes. Sepala oblonga acuta 2_3'/2‘'longa, apice paruminflexa, exteriorum uno alterove mueronulo ob-
soleto. Parastemones 5, soepissime pauciores v. nullae, setaceae, bifurcatae, calyce parum breviores,
staminum longitudine. Stamina subhypogyna 10__15, rarius 20, inaequilonga. Stigmata 5, rarius 4__3,
linearia, flava, recurva in stylum distinetum brevissimum conferuminata. Capsula calyce tecta 5-gona,
5-sulcata, ellipsoidea. Semina numerosa minima columellae centrali crassiusculae persistenti 5-angulari
strophiola vesiculari alba, maturitate corrugata, hilo fortius adharenti agglutinata.
Patria: Hispania (Loefl.), Sardinia, Sicilia (Boce.); Archipelagus; Asia minor, ad
Smyrnam et Bursam (Siöth.), adEuphratem (Rauwolf in Gronov. orient.); Arabia ad Melhän
et Matarea (Forsk.); desertum Tor Bove "); Indiaor. (Wall. Heyne, Wight); Africa borealis.
1) Decaisne florula sinaicı in Annal. des sc. nat, T, III. p. 261.
358 FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN,
Aegyptus(Delle, Sieber, Bove '); Senegalia OR teste.). Ad fossas, in locis sabulosis, inundatis O_
V. sp. plurima. - 2,
Var. ß virens; herba minus dense tomentosa, nr facie magis viridescens v. canescens ;
umbellulis multifloris, floribus subsessilibus; sepalis 2”’ non superantibus, distincte
mucronulatis ; parastemonibus plurimum nullis ; staminibus 5 _12.
Gl. dictamnoidesL, mant. 243. _ Vahl symb. 3. p. 64. _ Spr. syst. & p. 467._ DC. prod, 3, P. 455. _
Wight et Arnott prod. fl. penins. Ind. or. 1. p- 362.
Pharnaceum pentagonum Roxb, Ind. 2. p. 103.
Physa madagascariensis Pet. Thouars nov. gın. mad, p. 20.
Icones: Gl. lotoides Burm. Ind. t. 36, f. 1.
Doosera esculenta Roxb,. in East. Ind. Comp. mus. t. 1128.
Alsine lotoides, dictamni cretici facie etc. Pluk. Amalth. p. 10, t. 356. f. 6.2).
Collect: Wallich (List of pl.) Nr. 1518 pro parte._. Wight (Catal.) Nr. 1181. _ Drege pl. cap. Nr.2919.
Caules plurimum copiosiores, Yz__2’, internodiis soepe 2°. Folia summe inaequalia, brevissime
et longe petiolata, forma et dispositione praecedentis. Flores copiosiores aggregati; pedicelli subaequi-
longi calyce plurimum breviores; sepala oblongo -lanceolata. Parastemones soepe nullae. Stigmata
3_5. Capsula et seminum conformatio prioris. Varietas statione humidiori, minusque a sole exusta
verosimillimum genita.
Patria: India orientalis: Oude, Sillet, Malabar, Madras (Burm. Roxb. Heyne. Wall.
Wiglt); Timor (Decaisne) °);Madagascar (Petüt Thouars); Arabia (Vall. teste.) Latus occid.
Cap. b.sp. ad ripas fluvii Garip (Drege pl. exsic.) — In locis similibus, uti varietas praecedens.
©&--d. V. spec. plura.
Var. 7 setiflora; parastemonibus 2 4 furcatis plurimis ; staminibus 10 pluribus.
Gl. setiflorus Forsk. deser. 95. _ Vahl Symb. 3, p. 64. _ Spr. syst. 2. p. 467. _ DC. prod. 3. p. 455.
Plenckia setiflora Rafın, Specchio. 1 p. 19%.
Herba incano-tamentosa. Caules diffusi romosissimi assurgentes, ad genicula parum incrassatı.
Folia facie verticillata suborbiculata, petiolata, uncialia, margine undulata. Flores axillares in umbellu-
las sessiles conferti („capitula ad genicula sessilia. Forsk.”), brevissime pedicellati, Sepala ovata, intus
colorata flava. Parastemones indefinite plures lineares flavae, apice 2_4 furcatae, laciniis setiformibus.
Stamina 10 plura. Styli5. _— Var. « simillima, sed procerior, magisque tomentoso - hirsuta.
Patria: In sylvestribus inundatis Arabiae felicis eirca Dahi (Forsk.)
Obs. Nee Forskal, nec Vahlius plantam suffrutieosam dieunt, uti in DC. 1. c. audit. _ Fors-
kalius capsulam 1-locularem dieit; certo certius autem dissepimenta valvularum in capsula pridem dehis-
ecenti jamjam emarcidarum praetervidit *).
2. G. Cambessedesii.
G. subtomentosus v. puberulus, pube simplici et stellato; caulibus dichotome ramosis humi-
fusis; foliis elliptieis spathulatisve, in petiolum attenuatis, verticillatim confertis, inaequalibus ;
floribus axillaribus sessilibus, fasciculatis v. glomeratis 3__5-andris , sepalis cuculatis apice in
mucronem cayum productis; seminibus nitidis glaberrimis ferrugineis distincte strophiolatis.
Var. « villosa; herba molli viridi-cana.
Mollugo radiata RuizetPavon Synopsis fl.Peruv. 1. p.48. _ Roem. et Schult, syst. 2. p. 872 _DC. prod.
p: 1.392. (exel. syn. Pluk.)
M. glinoides Cambess, in St. Hil. fl. Brasil. II p.123. t. 109.
ci ®
1) Bove relation abregee d’un voyage botaniqueien Egypte ete. in Annal, des sc. nat. T. I. p. 72.
?) Pluk. Phyt. t. 12. f. 3. vix ad Glini speciem referenda erit.
#) Decaisne description d’un herbier de lisle de Timor, in nouvellesannal. du Mus, d’hist, nat. 1834. T. 3. p. 449.
*») HookersGl. lotoides (in Bot. Misc, 3. p. 340), von M. Twedie um Buenos-Ayres gesammelt, dürfte
vielleicht zur folgenden Art gehören. ‘
FENZL, ÜBEB MOLLUGINEEN. 3»
Caules in orbem digesti, teretiuseuli, 2 _-6-unciales, herbacei, crassitie fili emporetiei tenuioris.
Folia elliptica v.spathulata, acutiuscula et apice rotundata, 3__6 in vertieillum spurium conferta, 2”__1'
longa et 16 lata, lamina in petiolum tenuem subbreviorem angustata; juniora in axillis vetularum fasei-
eulata. Flores 3__6, axillares sessiles. Calyx clausus ellipticus , sepalis oblongis et ovato-lanceolatis,
marginibus membranaceis, ad apicem cuculatis, euculo in mucronem cavum ereetum v. erecto - patentem
brevissimum producto. Parastemones nullae. Stamina 5, sepalis alterna, v. 3, dissepimentis capsulae
opposita, calyce ’/, breviora. Stylus subnullus 3-partitus; stigmata brevissima. Capsula ellipsoidea,
calyce tecta , tenuissime membranacea , 3-locularis, trigona, seminibus inclusis torulosa. Tota planta
pube tenui, molli, viridi-cano, simpliei et stellato simul tomentosa v. villosula.
Patria: Sabulosa ad flumen Uraguay prope castra stativa, vulgo Belem; ad amnem Parana-
hyba in parte australi provinciae Goyaz; ad flumen Rio de 8. Francisco in parte provinciae Mi-
nas Geraös, dieta Certao; ad flumen Parahyba, haud longe ab urbe S. Salvador de Cam-
pos dos Goytacazes in provincia Rio-Janeiro (SL. Hil.). In inundatis Chili Conceptio-
nis (Ruiz et Pavon); ad ostia Rio Andalian (Poeppig). Fl. a Januario ad Septembrim. V. s. sp.
Hilariana in herb. Kunth; Poeppigiana in herb. Musei Berol. et Endlich.
Var. ß nudiuscula herba nudiuscula viridi.
Mollugo spathulatha Poeppig «num. pl. Cubensium mse.
Caules basi interdum sublignescentes ramosissimi humifusi, demum adscendentes. Folia elliptica
v. spathulata, acuta v.: obtusiuscula, 16° longa et Y__3' lata. Flores 3__5-andri, 4__10, axillares,
glomerati. Parastemones nullae. Calyx, capsula et semina forma ac magnitudine praecedentis.
Partes juniores et flores pube tenui stellato, in senioribus sen sim labenti, velan-
tur; hine tota herba magis virescit. Differt a praecedenti praeterea foliis et floribus minoribus ae
densius glomeratis.
Patria: Cuba © V. s, sp. Poeppigiana in herb. musei Berol, et Endlich.
3. G. Mollugo.
G. herbaceus, laevis; caulibus erectiusculis ac procumbentibus, dichotome ramosis; foliis
uncialibus et brevioribus inaequilongis, obovato-oblongis, ellipticis, lanceolatis et lanceolato-
linearibus, apicem versus obsolete denticulatis v. integerrimis, 3—9, pseudoverticillatis; floribus
axillaribus subsolitaris vel pluribus facie verticillatis; pedicellis calyce 1'/, —t-plove longioribus ;
sepalis oblongis mutieis; staminibus 3—10; seminibus opaceis minutissimis fuseis, subtilissime
tuberculatis scabris; strophiola lineari minima.
Var. « latifolia; foliis obovato-oblongis v. elliptieis, paucioribus lanceolatis immixtis.
Mollugo SpergulaL. sp. 1.p. 131. _ Wight et Arnott. Prod. fl. penins. Ind. or. 1. p. 44. (exel. syn. M.
parviflorae DC. et Roth.) _ M. verticillata Roxb, /l. Ind, 1. p. 360. 2
\ M. erecta Burm, Ind. p. 31.
Pharnaceum Mollugo Poir. Enc. meth. 5. p. 260. (excl. syn, Bergü etHermanri) Loureiro Cochin. 4.
p. 230. (Ed. Lisbon. p. 185.) — Roxb. fl, Ind. 2. p. 102.
Icones: Alsine erecta Burm, Zeyl. p. 43, £. 7. (optime). _— Pluk, Phyt.t.257. f.3 (secundum auet, alios
£.256, quae in libro mihi viso alias stirpes refert) et £. 130. f. 5. (Formaparvifolia). — Rheed. Ma/lab. 10.21.24 (Kaipa-
Tsirap. 47. 1. c.).
Caules numerosi, plurimum flaceide diffusi, procumbentes,, demum ascendentes, rarius paueiores a
basi jam erectiuseuli, 4”_2’, dichotome ramosi, teretes, filo emporetico mediocri haud crassiores,
uno solum latere puberuli, ramulis juveneis apiee albo - villosulis; internodia, longitudine summe varia, un-
cias 2 tamen rarissime superant. Folia nodum ambientia, plurimum 3__7, in petiolum lamina multo brevio-
rem attenuata, summe inaequalia, 34_1Y, longa et 3_5ata, apicem versus subtilissime dentieulata,
mutica, rotundata v. acutiuscula, glabra , late viridia, carnosula, facie avenia; juvenca ad petiolum et ner-
52
860 FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN.
vum medianum subtus vilo fugaci crispato brevissimo albo conspersa. Flores, ab inferioribus ramorum no-
„dis usque ad illorum apices dispositi, solitarii v. bini, nune plures 4_15, in umbellulam oppositifoliam
Fallen conferti, patentes et facie hine soepius verticillatiz5 pedicelli capillares, strieti, glaberrimi, post
anthesim refracti, demum erectiuseuli, longitudine foliorum et calyeis speetata, summe varii, 2__8'.
Calyx elausus, ellipsoideo - oblongus, 1__2°, sepalis oblongis concaviuseulis mutieis, margine tenui hya-
lino-membranaceo, Parastemones 4__5, soepe deficientes, capillares simplices v. bifurcatae, sepala
subaequantes. Stamina 3__10 fertilia, inaequilonga, subulata, hypogyne inserta, castratis quibusdam
interdum interjectis ). Antherae lineares, albae, effoetae subspiraliter contortae. Germen oblongum,
Styli3, basi coaliti, brevissimi, lineares, reeurvi, albi. Capsula ellipsoideo- oblonga, ecalyce tecta,
trigona -trisulea, tenuissime membranacea, seminibus inclusis torulosa. Semina reniformia, diametro ma-
ximo Vz"! jata, opacca, fusca, tuberculis plurimis punetiformibus scabra, hilo strophiola enigua lineari re-
flexa, sub lente fortiori solum eonspicua, appendiculata. |
Patria: India orientalis; in Bengalia, Pegu, ad ripas Irawaddy et Attram (Wallich
Wight. Roxd.), Pondichery (Sonneratinherb. mus. Paris et Kunth). Timor (Herb. mus. Pa-
ris etKunth). Ceylon (Burm. et Macrae inherb.soc. hortie. Londin. etBentham). Malaba-
ria (Rheede). Cochinchina (Loureiro). Java (teste Wight 1. e.). (Chamisso). Manila Ins. Ma-
rianae (fide Pluk.). Isle de France (Commerson teste Lam. ?).
Var. ß angustifolia; foliis elliptico-lanceolatis, et lanceolato - linearibus acutis. (Ha-
bitu, magnitudine etc. var. praecedentis.)
Mollugo Spergula DC. prod. 1. p. 391. _ Wight et Arnott prod. 1. p. 44.
M. verticillata Guill, et Perott. fl. S-regamb. 1. p.45.
Pharnaceum Mollugo L. mant. p. 561. _ Willd. sp. 1. p. 1508. _ Sp. sy:t.1.p 948.
Icones: Mollugo ere:ta Burm, Ind. p. 31. £.5. f. 4. __ Pluk, Phyt. t. 332. pl. 5. (Als. Spergula Maria-
na etc. ?).
C 5 lect: Moll. Spergula Wallich (list of pl.) Nr. 653. _ Wight (Catalog). Nr. 157. (Utrasque var. exhibent.)
Patria: Hindustania (Burm. Wight). Pondichery (Sonnerat). Tranquebar (Klein in
kerb. Willd.). Pegu (Wallch). Ins. Marianae (Piuk. teste) Manila. (Cham). In regno Walo Se-
negaliae Leprieur et Perottet fidespeciminis Guillemini in herb.Benth. © V.sp.s. plurimorum loco-
zum in variis collectionibus,
Utraeque varietates modo caulibus ramisque flaccidioribus ac foliis sat magnis, modo ramis rigidi-
oribus foliisque tunc omnibus parvis, floribus longius breviusve pedicellatis, umbellulis multifloris et de-
pauperatis, calyeibus majoribus et minoribus, rationibus numquam definiendis, infinite Judunt.
%) Schon Linn& bemerkte sie, so wie die Parastemonen, und erklärte die ersteren für Neetarium ähnliche Or-
gane, die letzteren für Petala (Mant.p.561.). An trockenen Exemplaren sind sie schwierig darzustellen, weil
sie sammt den Tarastemonen mit den übrigen Staubfäden häufig zusammen kleben und ihrer Dünne wegen
die Dicke derselben nicht im mindesten vermehren , mithin sehr leicht übersehen werden.
2) Lamark (dict. &. p. 236) bemerkt bei M. verticillata, dass jene Exemplare, welche Commerson da-
selbst gesammelt , sich von den amerikanischen durch einfach granulirte Samen unterschieden, während letz-
tere ganz glatt und nur am Rücken gefurcht wären. Dieser Umstand mit der geographischen Lage dieser
Insel, der grösseren Nähe derselben zu Indien und der Thatsache, dass auf afrikanischem Boden noch kein
Exemplar der M. verticillata gefunden worden, machen es mehr als wahrscheinlich, dass jene zu @l. Mol.
iugo und nicht zu einer Varietät der eben genannten Art gehören.
Bei dieser Gelegenheit muss ieh noeh zweier anderer Synonyme erwähnen, die fast allgemein zu unse-
rem Gl. Mollugo gezogen werden , aber höchst wahrscheinlich zu einer uns dermalen unbekannten, mit Phar-
naceum hirtum und serpillifolium Thunb. verwandten Art gehören. Es sind diess: Hermanns, „Alsine pro-
cumbens Galii facie africana” cat. hort. Lugd. Batav. t. 21 und Pharnaceum Mollugo Berg. Cap. p. 79. Des
Letzteren Beschreibung passt übrigens genau auf Hermanns Pflanze,
3) Linn« und nach ihm fast alle Autoren eitiren diese Abbildung zu AZ. verticillata, Sie passt auf beide gleich
gut, und kann daher, um ein Bild der Pflanze zu geben, unbedenklich an beiden Orten aufgeführt werden, in-
dem nur die Beschaffenheit der Samen entscheiden könnte, die sich aber so nicht ausmitteln lässt. Uebrigens
spricht die Nähe Manilas, wo Chamisso unsere Art fand, eher für Gl, Molluyo, als für M. verticillata.
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN. 361
- Gl. denticulatus.
Br i
G. herbaceus glaber ; caulibus rigidiusculis erectis , dichotome ramosis ; foliis Pseudo - ver-
ticillatis inaequilongis,, ovalibus et oblongo-lanceolatis, acutis, denticulatis; floribus axil-
laribus confertis, subsessilibus, 8_—10-andris ; capsula ovoidea, medio inflata; seminibus
orbiculatis minimis rufescentibus, glandulis (sc!) lucidis rugosis.
Mollugo denticulata Guill. et Perott. fl. Senegamb. 4. p. %5.
Caulis erectus, teres, dichotome ramosus, ramis brevibus. Folia pseudo -verticillata, fascieulata,
opposita, interioribus minoribus, ovalia, acuta, denticulata, subsessilia. Flores conferti, vix pedicellati,
pedicellis brevissimis unifloris. Calyx 5-sepalus, sepalis ovalibus acutis, margine membranaceis. Co-
rollanulla. Stamina 38, rarius 10, filamentis inaequalibus basi latiusculis, membranaceis, lucidis, eirca
ovarium aflixis; antheribus 2-locularibus, subsagitatis, albidis, lucidis. Stigmata persistentia intus pa-
pillosa, papillis numerosissimis valde perspicuis. Capsula ovoidea, medio inflata, 3-locularis, 3-valvis, val-
vis septiferis introflexis, receptaculum 3-angulatum efformantibus. Semina numerosa, orbiculata, minima,
extus glandulosa ; glandulis lucidis, rugosis, rufescentibus, funiculo capillari albido, hilo vix perspicuo.
(„Guill. et Perott.]. ©.”)
Patria: In argillosis post inundationem, ad ripas fluminis Senegal, eirca Richard-Tol et Ia
Senegalaise, in regno Walo. Sept. Nov. _ Affinem dicunt eorum M. verticillatae, quae @!. Mollugo
var. ß nostra, a qua caulibus strietioribus, erassioribus, cylindrieis, foliis multo brevioribus denticulatis
oblongis ovalibusque, profunde viridibus, floribus vix pedicellatis, brevioribus, numerosioribus, et magis con-
fertis nec non capsulis rotundatis, brevibus, ventricosis differre eredunt. _ Speciminibus nullis visis de valore
hujus specieidecernere nequeo; omnibus tamen differentiis perpensis vix haesitarem, in ea speciei praeceden-
tis varietatem strietiorem, foliis distinetius denticulatis, salutare,
Species nomine solum mihi nota:
GI. parviflorus Wall. List of pl. p. 44. Nr. 1519. In Hindustania.
Species e genere excludendae:
Gl. thrianthemoides Roth = Axonotechium trianthemoides Fenzl p. 355 Aujus op.
Gl. ononoides Burm. Ind. t. 36. f. 2. et nomenclatorum Räuchelii ac Steudelii (DC. prod. 3. p. 455
— Wight et Arnott prod. p. 362) ad Amaranthaceas certe relegendus.
Mollugo').
Mollugo und Pharnaceum gehören beide zu denalt Linn@schen Gattungen der ersten
Ausgabe seiner genera plantarum (1737) die sich als solche bis zum Erscheinen des ersten
Bandes von De Candolles Prodromus erhielten , in welchem sich Se ringe für die früher
schon von Lamarck und Anderen beantragte Vereinigung in eine Gattung aussprach, indem
er, wie billig, den Differential - Charakter von der Dreizahl der Staubfäden bei Mollugo und
der Fünfzahl bei Pharnaceum, als unstatthaft verwarf. Dagegen schied De Candolle in
seiner schätzbaren Abhandlung über die Portulaceen (Mem. de la soc. d’hist. nat. de Paris
Vol. IV) einige der älteren Pharnaceen, nebst einem Paar neuen Arten, an welchen er die den
Portulaceen eigene Staubfaden -Insertion allein entdeckt zu haben glaubte, in der Gattung Gin-
günsia aus, die aber nun, indem sie denselben Charakter mit allen übrigen Mollugines theilt,
von selbst wieder wegfällt. Es frägt sich daher nur, gibt es ausser der Staubfadenzahl keinen
anderen wesentlichen Unterschied, durch den sich die Erhaltung der Gattung Pharnaceum
») Ein schon bei Plinius (Hist, nat. XXVL, 10) vorkommender Pflauzenname.,
a
362 FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN.
rechtfertigen liesse ? Ich meine ja; es findetsich nicht bloss einer, sondern selbst mehrere und im-
merhin noch so gewichtige Unterschiede , dass nebst Pharnaceum auch die Auscheidung zweier
anderer Gruppen, als Untergattungen eines einzigen, sämmtliche Mollugines umfassenden Ge-
nus durch sie bedingt wird. Um selbstständige Gattungen zu begründen, erscheinen sie mir aber
zu geringfügig, und hauptsächlich zu wenig Schärfe zu besitzen, indem sich in jeder dieser Grup-
pen eine oder mehrere Arten befinden, die selbst mit Berücksichtigung des Habitus und ande-
rer Merkmale gleich zweckmässig der einen wie der anderen einverleibt werden können. Ohne
bei ihren Differential-Charakteren, dieich in der pag. 351-353 gegebenen synoptischen Uebersicht
nachzulesen bitte, gegenwärtig zu verweilen, wende ich mich gleich zu den organographi-
schen und geographischen Verhältnissen sämmtlicher unter der Gattung Mollugo begriflenen
Arten, wobei ich nur bemerken muss, dass überall, wo von Mollugo oder Molluginen —. nicht
Mollugineen _ in specie die Rede ist, das Subgenus I. Mollugo L. et Auct. und dessen Arten
gemeint sind.
Wurzei und Stengel.
Sämmtliche Mollugines sind einjährige, oder unter besonders günstigen Umständen hur
zwei Sommer ausdauernde Pflanzen mit einer dünnen spindelförmigen, feinfaserigen weissen
Wurzel , die gewöhnlich mehrere oft sehr viele, und nur verkümmernd einzelne, meist kreis-
formig gestellte, an der Erde hinliegende oder aufstrebende, rundliche, gestreifte oder Kantige,
krautartige, blassgrüne Stengel treibt, die sich gabelförmig verzweigen und an jeden Knoten
mit drei bis zehn ungleich langen und breiten, häufig anscheinend quirlförmig gestellten, ganzran-
digen Blättern besetzt sind. Eine Art Mittelstcok gewahrt man bloss an M. juncea, bei wel-
cher die in Zwillingsreihen dicht zusammengedrängten aufrechten Stengel mit ihrem untersten
Knoten in einen kurzen, zwei-, seltner mehrtheiligen, im Sande vergrabenen, horizontalen be-
blätterten Caudiculus verschmolzen sind, der ganz das Ansehen mancher Cyperaceen und Junca-
ceen-Stöcke hält. Bei M. nudicaulis findet dagegen wieder keine deutliche Stengelbildung Statt,
indem sich derselbe über der Wurzel nur in die an der Erde ausgebreitete Blattrose, aber nicht
weiter mehr über diese hinaus fortsetzt, und die nackten Schafte der Inflorescenzen sich unmit-
telbar aus derselben erheben.
Perennirende Kräuter oder kleine Halbsträucher sind die meisten Arten von Pharnaceum,
Aypertelis und Mollogenum. Ihre den vorigen ganz ähnlich gebildete Wurzel, welche im er-
sten Jahre häufig einjährig zu seyn scheint, treibt nur einen, oder mehrere, anfänglich sehr
kurze, oft nur einige Linien lange mit einem dichten Blätterschopfe gekrönte Stengel, ‚die bei
einigen Arten sich in demselben und den folgenden Jahren auffallend verlängern, und der an-
scheinend einjährigen Pflanze ein so ganz verschiedenes Ansehen zuletzt geben, dass man ein
Paar so geartete Exemplare für Repräsentanten zweier himmelweit verschiedener Arten anzuse-
hen nicht einen Augenblick Bedenken tragen möchte. Bei mehreren anderen Arten verlängern
sich dagegen diese Primordial-Stengel nicht weiter, sondern verdicken sich mit der Zeit und
treiben, mit den Resten der abgestorbenen Blätter dicht besetzt und unter sich allmälig zu einem
kleinen dichten, knorigen Stock verbunden, alljährlich neue Blätterschöpfe und mehrere ein-
Jährige, oft sehr lange und vielästige, blütentragende Stengelchen. Bei den Arten mit sich verlängern-
den ausdauernden Stengeln, geht die Astbildung im Allgemeinen auf vierfache Weise vor sich.
FENZL , ÜBER MOLLUGINEEN,. 363
Bei einigen entwickeln sich in den Achseln der innersten Blättchen eines fast wurzelständigen
Blätter-Schopfes zwei, drei oder mehrere knaulförmige Blattbüschel, von welchen einer oder
der andere, so wie der noch sehr verkürzte Hauptstamm (Stengel) gleich im ersten Jahre durch
einen Blütenschaft determinirt wird. Aber schon während der Blütezeit und nach derselben ver-
längert sich der Blattschopf und mit ihm die an seiner Spitze fast quirlförmig, gestellten Blät-
terbüschel zu einem zolllangen dicht beblätterten Wurzelstamme und zu eben so beschaffenen
dünneren Aesten von ungleicher Länge, die an ihrer Spitze den noch vor wenig Wochen fast
wurzelständigen Blütenstand im Centro eines neuen Blätterschopfes tragen, an dessen Inser-
tionsstelle sich schon wieder neue auf gleiche Weise im nächsten Jahre sich entwickelnde Ast-
knospen erzeugen. Bei älteren Individuen entspringen an diesen zuerst gebildeten Stengel-
theilen später häufig Seitenknospen, die nach Umständen sich bald in schlanke, kurze, einfache,
theils sterile, theils blühende Aestchen verlängern, bald als knaulförmige Blätterbüschel jedes-
mal auftreten und wieder vertrocknen, wodurch der Habitus dieser Arten an jedem Exemplare
fast alljährlich abändert.
Bei anderen Arten schiesst der durch einen Blütenschaft begränzte Hauptstamm, so wie die
an der Spitze desselben, sich neben jenem und auch unterhalb entwickelnden, meist etwas hin-
und hergebogenen oder ruthenförmigen, gleichzeitig blütentragenden Aeste rasch empor, ohne
an ihren Enden solche merkliche Blätterschöpfe, wie die vorigen zu zeigen. Begreiflicher Weise
sind diese Arten caeteris paribus viel höher, schlanker, und trotz ihrer starken Verästung von we-
niger sparrigem, gedrungenem Ansehen als jene.
Die dritte Art von Vertheilung ausdauernder Stengeltheile, die ich bis jetzt nur an Mallogo-
num quadrangulare (Pharnaceum 'Thunb.) beobachten konnte, ist die der meisten kleinen
verworrenästigen Halbsträucher , an welchen sich meist ein oder der andere Hauptstengel oder
Ast nachweisen lässt, an welchen, ganz unregelmässig abwechselnd oder gegenüberstehend,
einfache und sich wieder verzweigende, längere und kürzere, holzige Aestchen entspringen, die
nach einem Jahre, oder noch später erst, an ihrer Spitze kurze Blütenschafte tragen. Die letzte
Verästungsweise endlich ist die einiger Mallogonum-Arten durch nackte oder nur schwach be-
laubte, Stolonen ähnliche, fadenförmige, längere und kürzere Aestchen, die aus einer Blätter-
rose entspringen, mit jenen gewisser Androsace- und Saxifraga-Arten die grösste Aehnlich-
keit haben, und an ihrer Spitze aus der Mitte eines ähnlichen Blätterbüschels einfache oder
ästige Blütenstengel treiben , nie an Dicke, eher an Länge in späterer Zeit zunehmen, häufig
bis auf die Wurzel zu Grunde gehen und an einem oder den anderen älteren Knoten später wie-
der neu ansetzen. Diese Arten bilden gleichsam den Uebergang von den einjährigen zu den pe-
rennirenden und von den mit verkürzten holzigen Stengeln zu jenen mit verlängerten.
Was die Beschaffenheit und Zertheilung der krautartigen, jedes Jahr absterbenden und sich
wieder neu erzeugenden Stengeltheile aller perennirenden Arten betrifft, so lassen sich sämmtliche
Formationen auf zwei Bildungsweisen zurückführen, diezwar häufig, ja oft anf demselben
Individuo in einander übergehen , auf die Stellung des Blütenstandes aber und auf den ganzen
daraus resultirenden Habitus desselben den grössten Einfluss üben. Es wird nämlich bei einigen
"Arten vorzugsweise der ganze vergängliche Stengeltheil nur aus einem ein-
zigen, meist ziemlich langen Internodium gebildet, dessen unteres Ende aus der
Spitze des Hauptstammes, oder eines in der Form eines Blätterbüschels noch unentwickelten oder
schon entwickelten Astes entspringt , und dessen oberes Ende durch eine, di- oder tri-chotome
36% FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN,
centrifugale Cyma (im Sinne Roepers und DC.) determinirt wird... Ein solcher Sten-
gel erscheint daher vollkommen blattlos _ man wollte denn nur die unter der Inflorescenz be-
findlichen Bracteen Blätter nennen _ und muss, er mag nun nahe der Wurzel oder an den letz-
ten Endspitzen der holzigen Aeste stehen, Schaft (scapus) oder, wenn man diesen Aus-
druck bloss auf gewisse Mono cotyledonen beschränkt wissen will, cauliculus seapi-
formis heissen. Bei vielen anderen Arten sind diese Stengelaberaus mehrerenInternodien
zusammengesetzt, deren Knoten durch mehr oder minder vollkommen
ausgebildete Blattquirle deutlich geschieden sind. Innerhalb eines jeden
oder eines und des anderen dieser Quirle kommen ein , zwei , seltener drei oder noch mehrere
Astknospen zur Entwicklung, die selten von gleicher, viel häufiger von höchst ungleicher Länge
und Stärke sind, und dem Stengel, im Falle einer oder der andere mit der Achsenverlängerung
in dieser Beziehung wetteifert, ein di- oder tri- chotomes Ansehen geben; die Fortse-
tzung der Hauptachsen lässt sich jedoch fast jedesmal noch deutlich erkennen. Neben diesen
Astknospen brechen eine, seltener noch zwei andere hervor, welche gewöhnlich in einen mehr oder
weniger langen Stiel auswachsen und sich zur Inflorescenz entfalten, die bei solchen Arten daher
nicht bloss gipfelständig, sondern der ganzen Länge des Stengels und der Hauptäste nach seiten-
ständig erscheint. Nicht selten entwickelt sich aber auch die erste Mittelblume der traubigen
Trugdolde ohne diesem Stiel gleich unmittelbar an den Knoten seitlich.
Den Uebergang von der zusammengesetzten Stengelbildung zur oben erwähnten einfachen
machen die in der Beschreibung der Arten von mir mit dem Ausdruck „inflorescentiae pro-
liferae’” bezeichneten Modificationen dieser endständigen Blütenstände, welche sehr häufig
auftreten. Es entwickeln sich nämlich aus den Achseln eines kleinen quirligen Blätterbüschels an
der Spitze der Schafte nebst der Central-Blume und den 2__3 Blütentrauben der Trug-
dolde noch 15, unter sich bald ziemlich gleich-, bald sehr ungleich lange, mit den primären
Blütentrauben aber fast gleich hohe oder nochhöhereRadien, die sich an der Spitze in einfache
2__3-chotome Trugdolden enden, oder neuerdings durch 2__3 eben so gebildete nur viel
kürzere Radien verstärkt werden. Der Blütenstand erhält dadurch, ‘wenn man nur die Stellung
der Radien, nicht aber die der einzelnen Blümchen zu ihren Spindeln berücksichtigt, das Anse-
hen einer sogenannten Umbella supradecomposita, radiisinaequilongis, oder mit
Berücksichtigung der letzteren das einer ungleich entwickelten Anthela, wie man diese bei vie-
len Cyperus und Juncus- Arten trifft. Schon bei einer oberflächlichen Untersuchung einer sol-
chen proliferenden Inflorescenz machen sich die accessorischen Radien dadurch kenntlich, dass
in ihrem oberen Ende jeder Zeit mehrere oder wenigstens ein grünes Blätt-
chen getroffen wird, das an der Bifurcation der reinen Trugdolde daselbst immer fehlt.
Die Stengel und ihre Aeste sind so wie die Schafte gewöhnlich ‘von ganz verschiedenem
Ansehen, Dicke und Färbung, als die der ausdauernden Hauptstämme. Gewöhnlich sind sie glän-
zend stroh- oder bräunlichgelb, blassviolet, purpurröthlich, fadenförmig, stielrund, an den
Knoten ungemein gebrechlich und von ausserordentlich wechselnden. Längendimensionen, ‚sowohl
was das Verhältniss der Internodien unter sich und zu den ausdauernden Stengeltheilen, als zu
andern Individuen derselben Art betrifft. Die paradoxesten Gegensätze in.dieser Beziehung trifft man
oft auf einem und demselben Individuo. Ein Umstand, der, mit mehrewanderen noch zu.erwähnen-
den, die Bestimmung der Arten ungemein erschwert und bei dem Mangel. vieler ‚und vollständi-
ger Exemplare, was meistens der Fall ist, indem gewöhnlich nur die vergänglichen Stengel-
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN. 965
theile, sehr selten der ganze Wurzelstock eingesammelt wird, leicht zur Aufstellung ganz unnü-
tzer Species führt.
Blätter und Nebenblätter.
Die Blätter sämmtlicher Mollugineen sind, mit Ausnahme von Colobanthus und Schie-
dea, wechselständig und nur durch ein eigenthümliches Fehlschlagen von Internodien gegenstän-
dig und quirlförmig an den Knoten gehäuft. Dass die erstere Vertheilungsweise die typische
seyn müsse, ergibt sich schon aus dem Umstande, dass die Vaginalportionuen zweier anscheinend
gegenständiger, selbst breiter Blätter nie, wie bei den Silleneen und Alsineen, mitsammen ver-
wachsen und vertrocknet die Spur eines den Knoten umschliessenden Ringes hinterlassen, son-
dern unabhängig von einander sich entfalten, und abfallen. An den ausdauernden Arten, beson-
ders mit verlängerter Stamm- und Astbildung tritt die Alternation derselben am deutlichsten
hervor, indem die letzteren ihrer ganzen Länge nach mit Blättchen übersäet sind, während an
deren einjährigen Trieben mit einem Male die Quirlbildung auftritt, welche hauptsächlich
einer ungemein bethätigten Astknospenproduction, die zum grösseren Theile auf der untersten
Stufe der Entwicklung als Blätterbüschel stehen bleibt, ihre Entstehung verdankt. Daher auch
die grosse Wandelbarkeit der Zahl, Grösse und Form der Blättchen nach, an demselben Indi-
viduo. Bei den meisten Arten von Mollugo, an welchen sich im Ganzen nicht viel mehr als
3__8 Blättchen an einem Knoten ausbilden, bemerkt man deutlich eine halbseitige Quirlbildung,
indem nämlich der von den Blattbasen nicht ganz umschlossene Theil des ersteren zur Ent-
wicklung der blattlosen Inflorescenzknospe bestimmt ist, die desshalb überall gegenständig und
nur an den Enden der Zweige, wo die Entwicklung der in der Blattachsel befindlichen Cen-
tralknospe des Achsengebildes erlischt , gipfelständig erscheint. Ich werde auf diese Stellung des
Blütenstandes bei den verschiedenen Modificationen, welche er erleidet, noch ein Mal zu spre-
chen kommen.
Die Blätter sind gemeiniglich sitzend, oder laufen in einem immer kürzeren Blattstiel
zu, als die Lamina lang ist. Die an den holzigen Stengeln der Pharnaceen sitzenden lösen sich
mit einem beträchtlichen Stücke der schimmernden weisslichen Epidermis von einer Insertions-
stelle zur anderen zuletzt ab, und hinterlassen den dadurch theilweise davon entblössten
älteren Stamm- und Asttheilen noch lange ein schilferig-fleckiges Ansehen. Ihre Richtung weicht
da, wo sie in Quirlen stehen, wenig von der horizontalen ab, neigt sich aber mehr zur aufrech-
ten hin, sobald die Alternation deutlicher hervortritt. Im Blattgerüste tritt nur der Mittelnerve
an der Unterfläche hervor und endigt sich an der Spitze häufig in einen unscheinenden Mucro,
und bei den meisten Pharnaceen in eine haarförmige, sehr hinfällige, oft auch gar nicht zur
Entwicklung kommende, seidenartige Borste. Das Zellgewebe ist bei allen Arten weich und
mehr oder minder fleischig zu nennen; besonders gilt diess von den fast walzen-, linien- und fa-
denförmigen Blättern der Pharnaceen, deren Durchmesser sehr wandelbar ist , und die beim
Trocknen viel von ihrem eigenthümlichen Ansehen verlieren. Der Unterschied zwischen linien-
und fadenförmigen Blättern ist daher zur Bildung kleinerer Arten-Gruppen durchaus nicht zu-
lässig, und um so weniger praktisch anwendbar , weil die meisten fadenförmigen Blätter diese
Gestalt erst im trockenen Zustande annehmen, indem sich die ihres Saftes beraubten Blattränder
zurückrollen und so unterwärts mit einer Furche versehen erscheinen, in der man den schwach
gekielten Mediannerven gleichwohl verlaufen sieht. Der Blattumriss schweiftin zahllosen Nuancen
366 FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN.
von dem breit verkehrt -eiförmigen und spathulaten, ins lanzettlich-linienförmige, und von die-
sem bis ins haarförmige. Rasche Absprünge von breiten in sehr schmale Blattformen sind nur
den wahren Molluginen eigen und zeichnen ganz besonders eine Varietät von Mollugo verticil-
Jata und von M. cerviana aus, deren Wurzelblätter sämmtlich sehr breit spathulat und deren
unterste Stengelblätter schon häufig sehr schmal linealisch sind. An anderen Exemplaren dessel-
ben Standortes findet man dagegen beide Formen in den Wurzelblättern sich vermischen oder
eine der andern gänzlich Platz machen. Trotz dieses raschen Gestaltwechsels konnte ich doch
nie die geringste 'Theilung des Parenchyms an den Rändern bemerken, sondern höchstens nur
eine unmerkliche wellenförmige Faltung gegen die Spitze zu, woran wohl das Trocknen noch
die meiste Schuld haben mochte. Behaarte Blätter und Stengel gehören zu den seltensten Er-
scheinungen. Mollugo disticha und hirta sind die einzigen bekannten Arten, deren Theile mit
kurzen, bei der ersten selbst etwas drüsigen Flaumhaaren bekleidet sind.
Nebenblätter dürften bei allen Arten angenommen werden, wenn sie gleich fast sammtli-
chen Mollugo- und der Mehrzahl der Mallogonum-Arten zu fehlen scheinen; wenigstens
glaube ich, dass man sie im jüngsten Zustande der Pflanze hie und da treffen wird, und sie sich
unter günstigen Umständen selbst in späteren Lebensperioden an verschiedenen Individuen erzeu-
gen können. Sie sind durchgehends von sehr zarter, häutiger , nie blattartiger Textur und ste-
hen, was ihre Dimensionen und zum Theile auch ihre Frequenz betrifft, mit wenigen Ausnah-
men im umgekehrten Verhältnisse zur Grösse und Breite der Blätter. So fehlen sie, wie ich
eben bemerkte, den Mollugo-Arten, oder erscheinen nur unter der Gestalt sehr kleiner,
hinfälliger, an einem oder den anderen Knoten vereinzelnter weisslicher Sehüppchen. Am
grössten und häufigsten treten sie an sämmtlichen Pharnaceen , an den Arten von Aypertelis
und Coelanthum in der Form ungemein zierlich kammförmig-geschlitzter, weisser, seide- oder
mattglänzender , bald an der Blattbasis etwas herablaufender , bald ziemlich frei stehender li-
nienförmiger Spreublättchen auf; bisweilen geht ihre Zerschlitzung so weit, dass sie an den Knoten
nur als Haarbüschel von ähnlicher Textur und Färbung erscheinen. Ihre Anwesenheit lässt sich
gewöhnlich noch bis in die Ramification des Blütenstandes verfolgen, doch ist es keine seltene
Erscheinung , sie daselbst ganz zu vermissen. Die absolute und relative Länge zu den Blättern
ändert, so wie die Zahl, Breite, Richtung, Biegsamkeitund Färbung ihrer Fransen mit dem Alter
und mit dem Standorte des Individuums, wie es scheint, auf das ungebundenste. Man lasse
sich daher ja nicht beigehen, auf Unterschiede in dieser Beziehung, mögen sie auch ziemlich
bedeutend seyn, allein eine Species zu bauen. Aus Pharnaceum incanum L. et'Thunb. liessen
sich in der Beziehung leicht 8__10 Species machen; auch hat man bereits nicht ermangelt, meh-
rerer solcher Arten daraus zu schnitzen. Bemerkenswerth sind besonders zwei Abänderungen, die
den betreffenden Individuen einen ganz eigentlümlichen Ausdruck geben. Die eine besteht darin,
dass die schmale Lamina des Nebenblättchens an ihrem freien Rande ungetheilt bleibt und erst
an der bald stärker bald schwächer verlängerten freien Spitze in3__5 haardünne aber etwas steife
und abstehende ungleich lange Fransen zerschlitzt ist, wodurch ein solcher ganz damit übersäeter
Zweig oder Stamm ein bärtiges Ansehen bekömmt. Bei der anderen Form löst sich die Lamina
an ihrer Spitze und ihren Rändern in eine Masse seidenartiger dicht untereinander verworrener
Fäden auf, die, besonders an den Axillarknospen, die kaum entwickelten Blättchen überragend,
lauter wollige Knäule den Aesten entlang; bilden., Doch findet man nicht selten auf verschiede-
nen Trieben desselben Individuums alle möglichen Uebergänge zwischen beiden Extremen
/
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN. 367
x
von Stipularbildung, mit kürzeren sowohl als längeren, dichter oder entfernter stehenden Blättern
und Aesten combinirt. Eine stellenweise fast orangengelbe Färbung derselben liess sich an meh-
ren Exemplaren von Ph. incanum wahrnehmen. Ich vermuthe, dass dieselbe von Krankheit
oder von einer eigenthümlichen Beschaffenheit des individuellen Standortes herrührte.
Inflorescenz.
Der Blütenstand bleibt bei allen Mollugineen mit typisch alternirenden Blättern, wie ich
schon früher bemerkte, immer eine seitenständige Cyma mit centrifugaler Blütenentwick-
lung, die nur dann endständig erscheint, wenn es dem Stengelchen an Lebenskraft gebricht,
nebst der Inflorescenz-Knospe noch eine oder mehrere Astknospen aus seinem oberen Knoten
zu treiben. Da dieser Umstand bei allen Arten fast ganz individuell ist, so kann man nur sehr
wenig Gewicht auf denselben bei der Charakteristik der Arten legen, obgleich Individuen mit
seitenständigen Inflorescenzen dem Habitus nach sich ganz anders verhalten müssen, als solche
nit endständigen. Was die Gestalt der einzelnen Blütenstände betrifft, so kann man sie auf
zwei wesentliche und sehr beständige Modificationen zurückführen; auf die durch 2 _5-choto-
me Entwicklung von Blütenästen (rami pedunculares — pedunculi communes
auct.) trauben- oder rispenartig erscheinende, und die durch absolute Nichtent-
wicklung derselben doldenartig sich gestaltende. Jede dieser zwei Grundfor-
men, die ich mit Ausnahme von Pharn.incanum, bei einer und derselben Art nur höchst selten in
einander übergehen sah, erscheint bei einigen an den betreffenden Stengelknoten stiellos auf-
sitzend „ bei anderen dagegen länger oder kürzer gestielt.
Diese Inflorescenz- Träger (pedunculi cymae), deren Vorhanden- oder Nichtvorhandenseyn
sich bei allen Mollugo und Mallogonum - Arten cben so constant, als bei den Pharnaceen in-
constant erweist, sind nichts als auf ein einziges Internodium redueirte Stengelchen (Schafte) ')
oder eben so beschaffene Seitenästchen, an deren Spitze sich auf die schon oben bemerkte Weise
eine scheinbar endständige Cyma *) entwickelt. Nur so lässt sich das grosse Missverhältniss
ihrer Länge unter sich auf demselben Stamme, das Vorhandenseyn einer gestielten Inflorescenz
neben einer oder selbst zwei anderen sitzenden an einem und demselben Knoten °), so wie das
1) Die Bezeichnungen seapus und pedunculuscymae fallen in diesem Falle in ein und dasselbe Organ
zusammen,-und erhalten nur durch ihre Beziehung zu den perennirenden Stengeltheilen oder zum Blüten
stande die eine oder die andere Bedeutung. Man vergleiche damit das über diesen Punkt p. 364 Gesagte.
2) Proliferirt eine solche gipfelständige Inflorescenz (confer,. p. 364) mit einem oder mehreren Radien, wie diess
bei Ph. incarum häufig der Fall ist, so verhalten sich die unterste und zuerst gebildete Cyma, oder wenn
sich zufällig zwei neben einander entwickelten, beide zu den Radien (den Achsenverlängerungen des Schat-
tes) alseymae alares sessiles, und jeder Radius für sich zu seiner endständigen cymula, wenn er
nicht neuerdings proliferirt, als peduneulus cymae secundariae terminalis; proliferirt er hinge-
gen, so verhält sich dieselbe Cyma zum tertiären Radius gerade wieder so, wie die erstere zu
ihrem axillären Radius, und nur die allerletzte Cyma erscheint gestielt. Bei sehr stark proliferirenden Inflo-
rescenzen erscheint bisweilen in der Mitte des ersten Strahlenquirls nur ein, häufig vor der Anthese schon
verschrumpfendes, Miticlblämchen; ein Beweis, dass die beiden Seitenäste der Cyma sich nicht wie sonst
gleich in Trauben auflösten, sondern in einer neuen Bi- oder Trifurcation begriffen sind, die sich auch jedes Mal
durch die Bildung eines neuen Centralblümehens an ihrer Spitze nachweisen lässt. In diesem Falle sin.
solche rami peduculares von den eigentlichen Radiis gar nicht zu unterscheiden ; höchstens ist der im Grunde
der Bi- oder Trifureation stehende Blätterbüschel ärmlicher als der an dem oberen Knoten der Radien,
®) Dass zwei sitzende Cymen sich an einen Knoten zugleich entwickelten, erkennt man jedes Mal aus der Anwe-
senheit zweier CGentralblünchen, deren pedieelli neben einander und zwischen zwei und zwei seitlich an dem-
53
“
368 FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN.
Proliferiren derselben genügend erklären. — Bei allen Arten, deren Inflorescenzen zur ersten
Modification der Cymenbildung gehören, sie mögen nun gestielt oder sitzend erscheinen , neh-
men schon mit der ersten, oder doch gewiss mit der zweiten Bi- oder Trifurcation, die Blü-
tenästchen die Gestalt einer schlaffen bald kürzeren, bald längeren "Traube an, deren meist hin-
und her gebogene gebrechliche Spindel durch die von Blümchen zu Blümchen sich wiederho-
lenden, aber immer nur zur Flälfte und wechselständig zugleich sich entwickelnden, Bifurcatio-
nen des Blütenästchens gebildet wird. Jedes Blümchen ist daher als die Centralblume einer neuen,
aber unvollständigen Gabeltheilung anzusehen. Mollugo nudicaulis ist die einzige mir bekannte
Species, bei welcher sich die regelmässigen Di- und Trichotomien eines jeden Aestchens häufig
3_5 Mal wiederholen, ehe sie sich in eine einfache Traube umstalten. Bei Pharnaceum inca-
num ist die Cyma, ohne dass man eine deutliche ausgesprochene Prolification bemerkt, häufig
3_—5-spaltig, in welchem Falle sich dann einige Blütenästchen in zwei oder nur eine sehr kurze
armblütige Traube auflösen, während andere sich zu döldchentragenden umstalten, wodurch
der ganze Blütenstand das Ansehen einer mehr oder minder zusammengesetzten mehrstrahligen
Delde erhält, wie er denn auch bei Linne€ und Thunberg als solcher gegeben wird. Hier
sieht man also deutlich durch alle Nuancen die erste Form in die zweite übergehen, während
umgekehrt diese in den Molluginen mit durchgehends gestielten Döldchen, wie in M. cerviana,
und den beiden Aypertelis-Arten, sich zur ersten zu erheben sucht. Nie gelingt dieser Ueber-
gang aber an jenen Arten, bei welchen sitzende Döldchen allgemein vorherrschend sind.
Was die Deckblätter betrifft, die sich am Grunde einer jeden Gabeltheilung , so wie an
der Insertionsstelle befinden, so ‚sind sie ihrer Grösse und Gestalt nach von der der Blätter
durchgehends ganz verschieden. Sie erscheinen als sehr kleine grünlich-weisse, oft ganz farblose,
häutige, eiförmige oder selbst borstenartige, hinfällige Schuppen, die bei jenen Arten , welche
durch bedeutend entwickelte Stipulae ausgezeichnet sind, am Rande häufig gewimpert und mit
deutlichen gefranzten Nebenblättchen versehen werden. Nie trifft man an der Insertionsstelle eines
Blümchens längs der Traubenspindel mehr als eine Bractea, und diese birgt jederzeit die Fortse-
tzung der Spindel, nie aber das Blütenstielchen in seiner Achsel (eine nothwendige Folge der alter-
nirenden Blattstellung). Bloss an wahren Bi- oder Trifurcationen kommen deren eben so viele
vor. als Aestchen sich entwickeln. An den Prolifications - Stellen mischen sich noch überdiess
kleinere grüne Blättchen darunter. Das Knötchen, oder die halbkugelige Warze (das Rudi-
ment eines nicht zur Entwicklung gelangenden Stieles), auf welcher bei den döldchentragenden
Arten sämmtliche Blumenstielehen inserirt sind, ist immer mit äusserst zarten losen Schüppchen
besetzt, die zwischen den einzelnen Blümchen » als deren Bracteen zerstreut, selbst nach dem
‚ibfallen der ersteren häufig noch sichtbar bleiben. |
Die Blumenstielchen sind durchgehends haarförmig, rund, und, mit Ausnahme der pubescirenden
M. disticha, vollkommen glatt, bei allen Pharnaceen selbst glänzend und gebrechlich, an Hy-
pertelis Dregei aber warzigdrüsig punktirt. Bei den traubenblütigen Mollugines sind sie mit
der Basis des Kelches eingelenkt, und krümmen sich nach dem Abfallen desselben mit der reifen
Frucht bogenförmig und öfters fast einseitig zurück. Bei den döldchenblumigen bleiben sie
selben Knoten entspringenden Blütentrauben (den ramis peduncularibus dieser Cymen),inserirt sind. Biswei-
len entwickelt sich eine der beiden Cymen nur'zur Hälfte , in welchem Falle dann nur nebst den beiden Cen-
tralblümehen bloss drei Blütentrauben vorhanden sind.
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN. 369
immer gerade, krümmen sie sich nie, divergiren hingegen oder schlagen sich wohl selbst ganz
zurück, in welcher Richfung sie theils bis zur Fruchtreife verharren, theils sich wieder allmä-
lig aufrichten und in grösserer Menge, aus diesem Grunde, auch häufig anscheinend quirlartig
um einen Knoten gestellt erscheinen. Ihre absolute Länge ändert bei jeder Species mit den In-
dividuen, eben so auch ihr relatives Längenmass zu dem der Blätter und der Internodien der
Traubenspindel auf das ungebundenste; das zu ihren respeetiven Kelchen nimmt gegen die
Spitze der Blütenästchen im Ganzen genommen ziemlich gleichförmig ab, doch kann man sich
nie ganz gut bei der Charakteristik der Arten darauf verlassen. Will man in dieser Beziehung
noch einigermassen sicher gehen , so berücksichtige man ja nur die untersten Blümchen des
Blütenstandes, deren Kapseln schon vollkommen reife, oder der Reife schon möglichst nahe
Samen in sich schliessen ; denn sonst läuft man Gefahr, nur den Kram überflüssiger und für
die Nichtbesitzer des Prototyp-Exemplares unauffndbarer Species und Synonymen zu vermehren.
Kelch und Staubfäden.
Der fünftheilige kronenlose Kelch istnur während der wenige Stunden dauernden Anthese bei
hellem Sonnenscheine geöffnet, sonst fast immer geschlossen, eben so lang, oder nur wenig
kürzer als die reife Kapsel, und immer mehr ellipsoidisch, als eiförmig. Nach der Befruch-
tung, nimmt er noch bedeutend an Grösse zu, hält aber alsobald im Wachsthume inne, so wie
ein grosser Theil der Samen fehlschlägt, was bei dem Blütenreichthum der meisten Arten häufig
der Fall ist, und viel zur anscheinend ungleichen Blütenentwicklüng auf demselben Individuo
beiträgt. Man bestinme daher bei der Beschreibung der Arten die Länge der Sepalen nur nach
der Beschaffenheit der zwei oder drei untersten Blümchen nach erfolgter Aufklappung der Kap-
seln. Die Sepalen sind der Mehrzahl nach breit oval, oder elliptisch, mit allen Uebergängen bis
zur stumpf>pitzigen Lanzetform, concav mit einem etwas fleischigen, breiten, schwach drei-
nervigen oder anscheinend nervenlosen , flachen, nie kielartig hervortretenden Mediannerven
von bläulichgrüner,, hellgrüner oder gelblichgrüner Färbung, der nie ganz in die Spitze des
Sepalums ausläuft, sondern hier von der Fortsetzung des häutigen Randes umsäumt wird, wel-
cher sich zugleich stark nach innen neigt und dadurch eine sehr strafle Aestivation der Sepalen
vor und nach der Anthese bewirkt. Der häutige Theil derselben ist bei den Mollugo- Arten, mit
Ausnahme von M. cerviana ziemlich schmal, matt durchscheinend, weisslich oder gelblich ge-
färbt, bei den Pharnaceen, Hypertelis und Mollogonum- Arten hingegen oft breiter als der
grüne Mittelnerven und so wie die Innenfläche der Sepalen von milchweisser, stroh-, selbst
blass orangegelber Farbe, wodurch die Kelche ein blumenblattähnliches Ansehen erhalten.
Diese Färbung des Kelches ist aber nicht sehr beständig, häufig ändert das Orange mit dem
Weissen auf demselben Individuo; auch schien mir die erstere Färbung an getrockneten Exem-
plaren nicht selten von dem Safte der beim Trocknen gequetschten tief gefärbten Narben und
Antheren herzurühren. Je mehr sich die Blümchen der Fruchtreife nahen, desto blässer werden
solche gefärbte Ränder und an Ph. lineare zuletzt ganz milehweiss.
Was die Stellung der Stamina zu den Sepalen, oder im Falle ihrer weniger als fünf sind,
dieser zu den Carpellarblättern betrifft, so verweise ich, um unnöthige Wiederholungen zu ver-
meiden, auf den ausführlich gegebenen Charakter der Section und manche frühere Bemerkungen
über diesen Punkt. Die Insertion , welche bei allen wahren Mollugo- Arten , deren Staubfaden-
53 *
370 FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN.
zahl immer zwischen 3 und 5 schwankt und nur in M. juncea sich auf die 10 zu erheben
sucht, immer entschieden hypogynisch ist, erscheint dagegen bei allen Pharnaceen und Mal-
logonen, hei welchen die Fünfzahl stätig auftritt, so wie bei den mehr als 10männigen Zyper-
telis- Arten fast durchgehends deutlich perigynisch. Die Filamente sind übrigens bei allen von
gleicher Bildung , pfriemlich-borstenförmig, flach, zarthäutig, weiss, am Grunde in keine Nec-
tardrüse verdickt, und immer etwas kürzer als die Sepalen. Bemerkenswerth bleibt der den 4y-
pertelis- und Mollugo - Arten fehlende, freie, drüsige, oder häutige, lappige Ring, der inner-
halb des ersten Staubfadenkreises bei den beiden anderen Untergattungen erscheint und bei einigen
Pharnaceen, als eine orangegelbe, kurze, becherförmige, ungleich 3__5-lappige, oder bes-
ser, gekerbte Schuppe auftritt, welche den Fruchtknoten am Grunde umschliesst, und selbst
zur Zeit der Fruchtreife noch besteht. Dieser Ring ist nichts weiter als ein zweiter nicht zur
Entwicklung gelangter Staubfadenkreis , der um so stärker hervortritt, je entschiedener die Pe-
rygynie des ersten erscheint; daher er denn auch bei allen Pharnaceen , mit flachen etwas
breiten und quirlständigen Blättern, die sich dem Habitus nach den Mollugines nähern, immer
mehr zurücktritt, seine drüsige Beschaffenheit verliert und zuletzt zum einfach häutigen , tief
getheilten, oft nur vereinzelt stehenden Schüppchen herabsinkt. Dasselbe gilt auch von den
Mallogonum - Arten, nur mit dem Unterschiede, dass er hier regelmässig fünftheilig erscheint,
und die Läppchen den Sepalen gegenüber zu stehen kommen. Bei den ZAypertelis - Arten löst
sich dieser Ring in 7__16 fertile Stamina von ungleicher Länge auf, die in grösserer Anzahl
mehr zwischen , als vor den Kelchabschnitten zusammengedrängt sind.
Die Antheren sind fast kugelig, sehr klein und weiss bei Mollugo , Mallogonum und eini-
gen den Molluginen sich anschliessenden Pharnaceen , bei den übrigen Arten aber bedeutend
grösser, mehr länglich und orange gefärbt; die Pollenkörner ungemein klein, weiss oder gelb,
länglich, mit drei Längenfurchen und einem Löchelchen in ihrer Mitte.
Frucht.
Das Ovarium besteht aus drei, äusserst selten an einem und den anderen Blümchen
aus vier, mit ihren Rücken den drei äusseren Sepalen zugekehrten Carpellarblättern, deren tief
eingeschlagene Ränder sich zu eben so vielen vollkommenen Scheidewänden umstalten, die bis
an das Mittelsäulchen reichen , nie aber ganz mit demselben verwachsen, sondern zur Zeit der
Fruchtreife sich ablösen und in der Mitte der durch eine dehiscentia loculicida gebildeten Klap-
pen befestiget bleiben. Im jüngsten Zustande, wie zur Zeit der Fruchtreife, spricht sich die Stel-
lung dieser Scheidewände zu den Sepalen äusserlich durch eben so viele Längsfurchen aus, die,
von dem Grunde bis zur Spitze des Ovariums reichend, mit der wachsenden Fruchtreife immer
deutlicher an der unteren Kapselhälfte hervortreten.
Die Griffelstücke sind mit Ausnahme von Mallogonum, bei den übrigen Untergattungen in
einen äusserst kurzen, oft kaum bemerkbaren Stylus verschmolzen und bestehen daher fast ein-
zig aus dem Narbentheile, der bei den Mollugo - Arten ganz schmal linear oder etwas keilför-
mig, ausnehmend klein und weiss gefärbt erscheint, bei den Pharnaceen hingegen und Ay-
pertelis- Arten fast durchgehends stumpf eiförmig-lanzetlich getroffen wird, und nur dadurch,
dass sich die Ränder zurückschlagen, eine mehr lineale Form erhält. Auch sind die Narbentheile
viel dicker, als bei jenen und meist tief orange oder fast carminroth gefärbt. Bei Mallogonum
FENZL, ÜBER MOLLEUGINEEN. 371
hingegen bemerkt ıman einen deutlichen sehr dünnen Griffel, der an M. quadrangulare selbst
länger als die Narben ist, und kurze, zurückgekrümmte, walzige Stigmata trägt.
Die Kapseln sind fast durchgehends stumpf- ellipsoidisch, bei einigen wenigen kugelig,
bei keiner Art strenge eiförmig. Ihre Wandungen sind bei Mollugo und einigen Pharnaceen
dünnhäutig, der dicht anliegenden Samenkörner wegen querrunzelig, und die durch die erwähn-
ten drei Längenfurchen getrennten Corpophyllien am Rücken in keine Kante vorspringend, bei
den übrigen Pharnaceen und den zwei anderen Untergattungen mehr papierartig steif, etwas
"glänzend und stumpf dreikantig, bei allen übrigens nur wenig länger oder nur eben so langals der
enge anschliessende Kelch. Die Samen sind bei den wahren Pharnaceen- und Hypertelis-Arten
kugelig, glänzend schwarz oder sehr tief braun, mit einer ziemlich deutlichen periphärischen
Kante, desshalb auch im halbreifen Zustande von linsenförmiger Gestalt; bei den übrigen Arten
‚hingegen nierenförmig , oder wie es mir öfter schien, kugelig -birnförmig,, meist mattglänzend,
nach Verschiedenheit derselben vom hellen Rostfärbigen, durch das Braunrothe und Kastanien-
braune ins Schwarze verlaufend, glatt, mit 3__5 erhabenen Längsrippen auf dem Rücken, oder
fein runzlich, vertieft punktirt oder mitflachen Höckerchen dicht bekörnt. Durch einsamige Frucht-
fächer zeichnen sich die Mallogona, durch 3__10-samige die übrigen Gattungen aus, doch findet
man auch bei den ersteren bisweilen zwei Samen in einem Fache, oder wenigstens das Rudi-
ment eines zweiten und dritten Ovulums gewiss. Die Nabelstränge sind kurz und entspringen
längs des dünnen Mittelsäulchens in zwei Reihen , an deren Aussenseite die Leitungsstränge als
eine zellige Auflockerung des innersten Randes der an der Columella sich begegnenden Scheide-
wände verlaufen. Von einer arillusartigen Ausbreitung der Nabelstränge am Hilus findet sich
hier keine Spur, während sie bei Glinus in der Gestalt einer Strophiola und bei Ana-
campseros und Grahamia als ein den ganzen Samen locker umschliessender Beutel er-
scheint.
Der um das mehlige Eiweiss gekrümmte Embryo ist im Verhältniss zur Samengrösse immer
ziemlich dick, von gelblicher Farbe, mit linealen incumbirenden Cotyledonen und einem stum-
pfen cylindrischen Würzelchen von beinahe gleicher Länge mit diesen.
Eigenschaften.
Nicht eine einzige von allen Arten ist als eine Medicinal- Pflanze bekannt, oder wird zu
technischen oder ökonomischen Zwecken benützt. Wohl sind aber die meisten einjährigen Arten
in Ostindien wie in Amerika dem Landwirthe und besonders dem Gemüsegärtner als wuchernde
Unkräuter, wie bei uns die Stellaria media , das Holosteum unbellatum und manche /eroni-
cae, eine Gartenplage. Ihrer Unansehnlichkeit und Geruchlosigkeit wegen eignen sie sich zu kei-
nen Zierpflanzen. Höchstens könnten einige Pharnacea ihrer zierlichen Nebenblätter und ihrer
niedlichen Blümchen halber eine Ausnahme machen, allein diese sind äusserst schwierig fortzu-
pflanzen und tragen bei uns nie reife Samen. Nach Hermanns Angabe im Museum Zey-
lanicum, dem es Burmann und Andere nachschrieben, soll die in neuerer Zeit nicht mehr
aufgefundene M. oppositifolia L. von den Eingebornen daselbst mit Essig als Salat verspeist
werden.
372 EENZL, ÜBER MOLLUGINEEN,
Affinitäts-Verhältnisse. s Ah
Die Mallogonen schliessen sich durch Blütenbildung den Pharnaceen eben so nahe an,
als den Molluginen mit sitzenden Döldchen durch Blütenstand und Habitus; nur M, qua-
drangulare , das eher an eine Andromeda hypnoides und andere Ericeen, als an seines Glei-
chen erinnert, macht hierin eine Ausnahme. Der Gattung Steudelia nähern sie sich in jeder
Hinsicht so sehr, dass ohne einer genauen Untersuchung des Ovariums man immer in Zweifel
über die generische Bestimmung derselben bleibt. Die eben erwähnte Gruppe der eigentlichen
Mollugines schliesst sich in derselben Beziehung an Glinus undduxrch M.verticillata in specie an
GI. Mollugo an, die sich im Aeusseren einander so ähnlich sehen, dass nur die Beschaffenheit der
Samen und die An- oder Abwesenheit der Strophiola die Gattung zu entscheiden vermögen. Die
zweiteGruppe der Mollugines mit Gabeltrauben nähert sich dadurch der Gattung Axonotechium
und mittelst der schmalblätterigen M. disticha den flachblätterigen Pharnaceen in dem Ph. Thun-
bergü. Mittelglieder zwischen Dalardia platensis und einigen schmalblätterigen und reichblu-
migen Plarnaceen fehlen noch der Zeit, obgleich im Habitus sie Uebereinstimmung_ zeigen.
Hypertelis spergulacea nähert sich ihrem Blütenstande nach, und auch im übrigen den kräfti-
gen Formen von M. cerviana am meisten. Der Gattung Coelanthum steht Pharnaceum in. je-
der Beziehung näher als alle anderen Subgenera von Mollugo. Wie sich etwa Orygia zu Mol-
lugo verhalten mag, lässt sich gar nicht bestimmen, indem diese Gattung so wie Miltus , mit
der sie immer bei den Fücoideen gestanden, späteren Aufklärungen entgegensieht.
Geographische Verbreitung.
Die unter die mehr erwähnten vier Untergattungen vertheilte Artensumme beläuft sich, mit
Ausschluss einiger zweifelhafter, oder nur dem Namen nach bis jetzt bekannter Species, auf 22.
Zehn derselben sind einjährig, oder unter günstigen Verhältnissen bisweilen auch zweijährig,
die übrigen 12 theils kraut-, theils halbstrauchartig perennirend. Merkwürdig ist der Gegen-
satz, der sich zwischen sämmtlichen unter dem Subgenus Mollugo vereinigten einjährigen Arten
und den perennirenden in Bezug auf ihre geographische Verbreitung herausstellt. Die ersteren
sind mit Ausnahme der einzigen, ausser Thunberg wohl Niemanden bekannten, Cap’schen M.
hirta , über mehrere der zwischen dem 35. Grad südlicher und 53° nördlicher Breite einge-
schlossenen, in jeder Beziehung unter sich oft ganz verschiedenen und entlegenen, Florengebie-
te der alten wie der neuen Welt verbreitet, letztere hingegen einzig nur auf die Südspitze
Afrikas beschränkt. Die relative Ausdehnung ihrer Verbreitungsbezirke, so wie die Zahl und
Beschaffenheit der von ihnen bewohnten Florengebiete, kann man am besten aus folgender Tabelle
ersehen.
nn m
373
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN.
Regionen.
Arten.
BP BER DES 0C 0 RSEEEEEEEEEE BEEESE > 2. m ... rETuEE sen Talea DEE GE: TEE FE Re Er RT ou
Europa.
1. Region des Mittel-
meeres (Spanien). » |M. cerviana,
2. Ost - Europäische
Ebene (nach Schouw)!)
bis zum 50’ n.Br. (Po-
dolien, Taurien.) » » - | » cerviana.
Asien.
$, Mittleres und west-
lichesSüd-Siberien
bis höchstens zum
530 n. Br. (Reg. caspica
et altaica). » * +» * + =» |» cerviana.
%Japan "u -newfere ne.
5 Ohina - »u -o 9. N Me
© Mepal „ii "ne. en Tr ee
7. Halbinsel Indiens. | „ cerviana.
8 Bengalenu -- -..» ee
9, ReichderBirmanen. |» » +»
40. Cochinchina- »- » «|. +. +.»
41. Geylon und der Indi-
scheArchipelagus. | „ cerviana.
Afrika.
2. Senagal -»- » Te.“ cerviana,
18. Kt means cerviana,
VBaBapE <a + nen » Ccerviana,
Amerika.
45. Canada bis zum 41°
n. Br und vereinig-
te Staaten bisan
die Rocky - Moun-
tains Ten rer. RT Te a
416. Nordwestlich. Ame-
rika bis zum 48__50°
n. Br. und Califor-
nien: - ee ee .« SE ET
47. Mexico : * +: +: Jer +...
18. Antillen re een EEE nr ;
19. Venezuela, Carac-
cas, Guiana (Panama) |: + +»
20. Neu-Granada, Quito
Perou und Gallipa-
SosÄAun - # - a >» ae
21. Tropisches Brasi-
vv
ae :—< .% 2 Veen
“ Fr Gy T
22. Chili - ++ *
23. Monte-Video und Ar-
entinische Repu-
lik bis zum 350 s.Br. |: x. *
1) Schouw Europa p. 45. (1833.)
M, stricta.
stricta.
stricta,
stricta,
stricta.
stricta.
stricta,
stricta.
strieta.
strieta,
M. nudicaul. M.pentaphyl.| M, disticha.
„ nudicaul. „ pentaphyl,
» .nudicaul,
»
ei lg pentaphyl. » disticha.
nudicaul.
“ae > et ha ne Aa: a Ua ar
a +.©8 u ae a jiee
nudicaul, ar 3, Ben ee n» u an
nudieaul, mern see cete ae
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M, verticill,
„ perticill.
„ pertieill,
„ verticill.
„verticill.
„ vertieill.
„ verticill.
» verticill.
„ verticill.
äh enn —nn n
a ee M. hirta,
M, arenaria.
„ arenaria,| M. juncea.
„ arenaria,
37% FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN.
Gemeinschaftlich besitzen somit:
Europa, Asien und Afrika blos. . . . ... 1Art (M. Cerviana.)
Asien, Afrika und Amerika ebenfallsnur . . . 1 „ (M.nudicaulis.)
Asien und Amerika, . 2...” ." 2 22200002 „» (M. nudicaulis, $trieta.)
Im Ganzen besitzt Europa nur 1Art . . ......... eigenthümliche Arten O
we ae Asienw. ein, Was ee 5 1
wg 7; Amerika aut Ana ne. ec
a ae Afrikai: a. Bann ER 4 PR |
(mit Hinzuzählung der 12 bekannteren perennirenden und einer einjährigen Art von Pharnaceum,
Ä 16.Arieh.. . „5 re . . eigenthümliche Arten 14.)
Die geographische Ausdehnung der Yerbicitänssberiche betreffend, machen sich M. Cer-
viana, stricta, nudicaulis und verticillata den Rang streitig. Am gleichmässigsten über alle
Florengebiete eines Continents verbreitet, sind zuverlässig M.verticillata und stricta; die gröss-
ten Unterbrechungen durch ungeheure Länderstrecken und Meere erleiden die Wohnsitze von
M. cerviana und nudicaulis. Diese vier Arten bilden aber auch zugleich das Skelet der organi-
schen Gliederung dieser Gattung. Keine derselben läuft durch Zwischenformen strenge in die
andere über, höchstens lässt sich ein solcher Uebergang zwischen M. stricta und nudicaulis
annehmen, wohl aber reihen sich in den Heimats -Sitzen der M. verticillata und stricta um
jede dieser beiden, in geographischer wie in organischer Beziehung, gleich entgegensetzten Arten.
einige andere an, die man einstweilen noch als Species aus dem Trosse der übrigen, das Auge
durch ihre endlose Einförmigkeit ermüdenden, individuellen Formen ausscheiden mag. Mollugo
stricta scheintan die Ost- und Westküste des tropischen Amerika wohl nur durch
den Verkehr der beiden Indien verpflanzt worden zu seyn; dasselbe dürfte auch von dem angeb-
lichen Vorkommen der M. verticillata auf dem Cap zu halten seyn, wenn nicht an dieser An-
gabe zuletzt die sehr verzeihliche Verwechslung mit Glinus Mollugo, an dessen Vorkommen da-
selbst ich gar nicht zweifle,, allein Schuld ist.
Die einjährigen Arten sind sämmtlich Bewohner der Ebene, wo man sie allenthalben, oft
in grosser Menge, auf bebauten Plätzen, besonders in Gemüsegärten, in der Nähe menschli-
cher Wohnungen, an lichteren Waldstellen, im Sande der Flussufer, viel seltner auf dürren
Bergabhängen (M. nudicaulis Var. y) tiflt. Die perennirenden Arten sind durchgehends Be-
wohner sandiger, dürrer, steiniger Landstrecken der Ebnen, Hügel und Bergreihen, vorzugs-
weise des westlichen Gebietes der Cap-Colonie, vom Tafelberge bis zum
Orange-Rivier (Garip) nordwärts. An der Südküste scheinen sie weiter ostwärts immer
seliner zu werden. Vergleicht man die muthmasslichen Erhebungen ihrer Fundorte nach den
AngabenDregesinE. MeyersCommentar de plant. Afr. australis p. I.— XLIYV., so ergibt
sich eine Elevation von 5000’ über der Meeresfläche als die wahrscheinliche Gränze ihrer Hö-
henverbreitung. Ueber ihr stärkeres oder geringeres Auftreten an bestimmten Punkten dieses über
mehr als fünf geographische Breite- Grade ausgedehnten Verbreitungsbezirkes und dem daraus
resultirenden Verhältniss zu den Floren desselben, wie zu den besonders vorherrschenden
Familien, lässt sich gegenwärtig nichts Bestimmtes angeben; doch scheint die grössere Arten-
summe derselben in jene Gegenden zu fallen, ‘die durch ihre Vegetation der Capflora jenes
Gepräge von überraschender Eigenihümlichkeit aufdrücken, das uns nur wieder in Neuholland
und in den eigentlichen Tropenländern der alten und neuen Welt, wiewohl in ganz anderer
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN. 375
Gestalt, bezaubernd entgegentritt. Ich meine nämlich jene Gegenden, die vorzugsweise die Hei-
matsregionen der Geraniaceen, Diosmeen, Bruniaceen, Ericeen, Penneaceen, Protea-
ceen, T'hymeleen , Selagineen , Santalaceen und Restiaceen zu nennen sind. ..
Charakteristik.
Mollugo Linn. (1737.)
(Syst sex: Tri-et Pentandria, 3-gynia.)
(Syst. nat: Spergulae gen. Adans, _ Caryophyllacearum gen. Lin. Juss, DC. _ Paronychiearum gen.
Bartl.)
DC. prod. 1. p. 391. — Wight et W. Arnott prod, fl, penins. Ind. orient. 1 p. 43 (pro parte),
Pharnaceum Spr, gen, Nr. 1231.
Calyx 5-partitus, sepalis muticis, intus margineque soepe coloratis, per astivationem
arctissime 5-unciatim imbricatis. Corolla nulla. Parastemones nullae Stamina 3__-5
rarius 5 _10, in quibusdam speciebus 12__25, imo calyci perigyne vel hypogyne inserta, se-
riei primae semper sepalis alterna vel «dissepimentis ovarii opposita, dum 5 sint pauciora. Squa-
ma nectarifera lobata ovarium ima basi cingens, in speciebus cum insertione staminum hypo-
gyna nulla. Stylus subnullus 3-partitus vel distinctus 3-fidus , stigmatibus reflexis soepius co-
loratis. Capsula ellipsoidea 3-gona, 3-sulca, 3-locularis, simplici stigmatum numero in valvas
medio septiferas usque ad basim dehiscens, loculis polyspermis, rarius oligo- v. 1-spermis. S e-
mina non strophiolata, globulosa v. globuloso -lenticularia, rugulosa , striata v. nuda, opaca v.
nitida.
Subgenus I. Mollugo L. et auct.
Linn, gen. Ed. I, 839. Ed. VI. 106. Ed. Schreb. 139. _ Juss. gen. p. 300. _ Necker E/em. 2. Nr, 895. _ DC.
prod. 1. p. 391 (pro parte).
Gärtn. fruct. t, 130. f. 11. _ Lam. Ill, t. 52,
Pharnacei sp. quaedam L. et auect,
Stamina 3__5, rarissime 6-10, hypogyne inserta. Antherae minimae globosae.
Squama nectarifera ovarium cingens nulla. Stylus subnullus , stigmata alba linearia subeu-
neata. Capsula tenuis membranacea, seminibus inclusis extus rugulosa. Semina globulosa
granulata v. striata. — Herbae annuae, humiles, plurimum humifusae dichotomae , folüs
planis linearibus, lanceolatis et obovato-spathulatis integerrimis , ad nodos pseudoverti-
cillatis ; stipulis obsoletis , fugacissimis. Flores in cymis 2-chotomis racemiformibus ascılla-
ribus dispositi aut in umbellulas ad nodos sessiles v. pedunculatas conferti.
Conspectusspecierum.
RR Umbellulae ad nodos sessiles u. ira
» >» „Pelungplatae : menge Minnie ee . u Mrilereiane, A:!)ı
Flores in cymis 3__2-chotomis racemiformibus dispositi. . » x... 6
2. Folia facie opposita, lanceolata acuta, glabra. - -» 2. .* 2... M.oppositifoliaL. (sp. dub.) 10,
Be paemlavenellats ....... an nee er keee
BHerba, glabegrimnd nur untere > ee uuriral e
-» ,Villosa. Folia obovata; flores,brevissime pedieellati . . . . . M.Airta’Ihunb (sp.min. nota.) 9.
!) Nummerus speciei adjeetus ordinem, in descriptione illarum sequnturum, designat.
376 FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN.
4. Caules in caudicem intermedium 2__3-eipitem brevem ac tenuem bise-
" ° riatim eonfertissimi. Stamina plurimum 5-10. Semina granulata
nigro - castanea, dorso vix suleataı. ec 0a em un Aueen Fu.
* radiatim dispositi. Stamina plurimum 3, rarissime 5. Semina
laete brunea, laevia, derso sulcato-costata.. » »- » „= »ı9.
5. Pedicelli capsulas 4-plo >1Yz superantes . » «© 2 2 2 20.0. . M, verlicillata L.1.
» capsulis breviores v. eas subaequantes autparum solumodo su-
Derantes . . ieneiuue en et. we, 0 20.0 Di. GrBu
6. Acaules. Cymae peduneulo radicali scapilermi aphyllo . . . . . . M. nudicaulis Lam. 8.
Caulescentes ramosae, cymis oppositifoliis axillaribus et subtermina-
WI eg 5 we en
7. Herba pubescens. Semina rufa, dorso elevato-striata nitidula . . . M. disticha Ser. 5.
» glaberrima. Semina castanea granulata opaca . . » 2... big
8. Folia caulina lanceolata et lanceolato-linearia acuta. - » » 2... M. strietaLL. 6.
„ ‚eaulina obovata vel elliptica . © » 2» 2 2 e 2 0.0 nn. M. pentaplylla. 1.7
Sect. J. Flores in umbellulas oppositifolias sessiles conferti.
-
1. M. verticillata L.
M. glaberrima; caulibus radiatim dispesitis, humifusis v. summe diffusis, di-
chotome ramosis teretibus; foliis carnosulis, radicalibus rosulatis spathulatis v. obovato - oblon-
gis v. spathulato-linearibus, apice nunc rotundatis nunc acutiusculis, caulinis pseudoverti-
cillatis inaequilongis, spathulato-lanceolatis, lanceolato-linearibus vel linearibus angustissi-
mis, acutis v. obtusis; pedicellis capsula 4-plo>1'/, longioribus; stamini-
bus 3; seminibus reniformibus laete bruneis nitidis, laeviusculis, dorso elevato 3_—5-sulcato-
costatis.
Var. alatifolia; caulibus humifusis; foliis radicalibus late spathulatis v. obovato - oblon-
gis, caulinis inferioribus , radicalibus plurimum subsimilibus, magis tamen angustatis,
religuis demum spatulato - oblongis, lanceolatis et linearibus, 4 >'/,' latis; sepalis
disseminationis periodo 1'/,>1’ longis.
Mollugo verticillata L. hort. Ups. p. 24. _ Sp. pl. 1. p. 131. _ Willd. sp.1. p.492. _ Lam, Dict. 4, p.
236. _ Roem. et Schult, syst. 2. p. 871 (exel, syn. Koxb. in Mant.ad Vol, 2. p. 474._DC.prod 1.p.391. _H.B. et
Kunth n. gen. et sp. 6. p. 17. _ Hook. fl. Am. bor. 1. p. 3,
M. verticillata /,« vulgaris St. Hil. 2. Bras. 2. p. 123.
Pharnaceum verticillatum Spr. syst. 1. p. 949.
Icones: Lam, Ill.t. 52. _ Gärtn. fruct. 2. t. 130. f. 11. _ Ehret. piet. t. 6. f.3. _ Kniphof. Orig. 8. Nr. 71
— Plukn. Phyt. t. 332, f. 5. %). -
Collect: Herb. Willd.Nr,. 2385. Fol. 1__3.
Radix tenera fusiformis, alba, fibrillosa. Caules 3._10 e rosula foliorum emergentes radiatim
humo adpressi, plurimum inaequales,, teretes, dichotome ramosissimi, in speciminibus minoribus solum
subsimplices, 3__1’ et paulo longiores, erassitie fili emporetiei tenuis, internodiis creberrimis, longitudine
variis, rarius tamen öuneialibus, ramis squarroso-patentissimis. Folia carnosula, radicalia in or-
bem digesta Yz__1'/2' longa et 3__6“ lata, apiee mox rotundata, mox acutiuscula, caulina inferiora ad
singulos nodos 4__10, pseudoverticillata, stellatim expansa flaccida, religqua multo angustiora acuta et ob-
tusiuscula, inaequilonga, apicem versus numero et dimensionibus deerescentia. Stipulae nullae, vel ad
unum alterumve verticillum paueissimae obsoletae , fugacissimae, squamaeformes albidae. Flores 3_12
in umbellulas ad singulos nodos et ramulorum apices sessiles dispositi, patentissimi, hinc facie plurimum
1) Vergleiche damit das über diese Abbildung in der Note zu Glinus Mollugo p. 360 Gesagte.
—— in
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN. 377
d
verticillati; pedicelli capillares capsulam maturam in umbellulis inferioribus 3-_4-plove, in sumis 1"); _2 plove
superantes, basi squamulis setaceis marcescentibus exiguis albidis, bractearum vices gerentibus, stipati.
Calyces capsulam subaequantes ellipsoidei, sepalis ovalibus v. oblongis obtusiusculis, albo - marginatis,
nervo dorsali lato 3-lineato , lineis profundius tinctis v. purpurascentibus. Stamina 3 rarissime 4. Cap-
sulae ellipsoideae ©o spermae, calycibus parum longiores 3-sulcatae, seminibus inelusis torulosae. Semina
globoso - reniformia, diametro maximo Y,'" lata, laete brunea, dorso elegantissime elevato 3__5-sulcato-co-
stata, facie laevia, sub lente concentrice transversim rugulosa, nitida. Herba tota laete viret.
Habitat in hortis culinariis, circa domos, locis pridem cultis, in arenosis ad ripas fluminum et li-
tora maris insularum et continentis Americae tam extratropicae, quam aequinoctialis. Exten-
sionis limites semptentrionales sunt ripae arenosae fluminis Columbia (48__50° 1. bor.) in
latere occidentali, et gradus 41.1. bor. in parte orientali; extensionis australis vero gra-
dus 35__37. Floret toto fere anno ©.
In Canada legerunt Michauxz, Pursh; in Pensylvania, New-York, Massachusetts: Nut-
tal, Bigelov, Torrey; inGeorgia, Carolina, New-Orleans: Elliot, Drummond; in Virginia:
Clayton; ad Columbiam Douglas; ad Cumanam: Humboldt.; adRio Janeiro, in ins. St. Catha
rina, etregione Toccantinorum: St. Hilaire, Gay et Hoffmannsegg. V. sp. v. et sieca e plurimis
dietarum provinciarum in herbariis musei ©. Reg. auliei Vindob.,R.Berolinensis, Willdeno-
wii, Kunthii, Benthami, Martii, Endlicheri, et aliorum.
Var. Glinearis; caulibus diffusis; foliis radicalibus plurimum linearibus -spatlıulatis , in-
terdum tamen obovato -oblongis, caulinis infimis unacum reliquis anguste lanceolato -linearibus
v. linearibus angustissimis, 2>"/,‘’’ latis; calycibus minutis, 1” vix umquam superantibus, soepe
brevioribus.
Caules filiformes aut parum robustiores soepe 1Y,-pedales, plurimum strietiores minusque squar-
rosi et humifusi varietatis praecedentis , internediis soepe 2Y__3’’. Folia radicalia uncialia et ultra hine
inde longiora , caulina nunc acuta nunc obtusa, longitudine varia, vix tamen unciam excedentia. Umbel-
Iulae frequentius pauciflorae, pedicellis gracillimis, capillaribus, capsula plurimum 3__4plo longiori-
bus. Sepala oblonga acutiuscula. Semina colore, magnitudine et forma praecedentis, maturescentia ferru-
ginea, laevissima, dorso estriata. Transitus inter utrasque varietates praesertim in plagis tropieis
innumeri.
Forma caulibus robustioribus et foliis caulinis magis anguste lanceolato-linearibus acutis obtu-
sisve est!
Mollugo Schrankii Ser, in DC. prod. 1. p. 391. _ Link. Enum. p. 108, _— M. verticillata £ Lam
Ene. p. 236. _ M. verticillata BR longifolia St. Hil. Fl. Bras. 2. p. 123.
Icon: M. dichotoma Schrank pl. rar. hort. mon. t. 6%. (exel. syn. Lin. fil.)
Collect: M. diffussa Aerb, Willd, Nr, 2388. fol. 2. _ M,Schrankii Ser, herb, generalis B rolin.
(specimen $ llowianum ad Rio Janeiro lectum), -
Forma caulibus gracillimis, internodiis longis,, ac foliis angustissime linearibus acutis v. obtusius-
eulis est:
Mollugo Berteriana Ser. /. c. 9,391. H. Hoffmanseggiana Ser. /. c. p.393 (excel. syn. Willd.)
Pharnaceum Hoffmanseggianum Schult, syst. 6. p. 692 (exel. syn, Willd. ad Steudeliam galioidem Presl.
spectanti),
Collect: M. diffusa herb. Willd, Nr. 2388. fol. 1. _ M. verticillata Aherb. gen. Berolin. (speeimen
Beyrichianum ad Rio Janeiro lectum). _ Pharnaceum lineare Bertero mse. herb. gen. Berol. (spec. ab
auctore in insula Porto- Ricco lectum et a Balbisio communicatum),
Habitat cum varietate praecedenti in iisdem terris ac locis; frequentius tamen oceurit in regionibus
tropieis: Cumana (Humboldt); Guiana (Stoupy teste Lam. 1. c.); Brasilia prope Rio Janeiro,
ad ripas Haminis Uruguay prope lapsum vulgo Salto-Grande, in parte occidentali et deserta prov.
Cisplatinae (St. Hilaire, Martius, Sellow, Hoffmansegg, Gay), in Ilha Vigia, in arenosis To-
kaja, ad ripas fluminis Rio Maranho (Pol); ininsula Porto-Ricco (Bertero); in ins. Albemarlec
Gallipagorum (Maerae inherb. soc. Londin. et Benthami. © V. sp. sicca in locis memoratis
ab auetoribus laudatis carpta plurima.,
378 FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN.
2. M. arenaria H. B. Kuth.
M. glabra; caulibus radiatim diffusis, dichotome ramosis, teretibus; foliis car-
nosulis oblongo -linearibus, lineari -spathulatis et mere linearibus angustissimis, acutis, basi
attenuafis, numero vario pseudoverticillatis; floribus ad omnes nodös in umbellulas 5__10-fioras
sessiles confertis, pedicellis capsula '/, brevioribus v. eam subaequantibus,
varius hinc iinde subsuperantibus; staminibus 3; seminibus reniformibus laete
bruneis v. rufis nitidis, dorso elevato 3_—_5-sulcato- costatis, faciebus et costis sub lente trans-
versim rugulosis.
M. arenaria H. B. Kunth. zov. gen. et sp. 6. p. 17. _ DC. prod. 1,.p.392. _— Schult. Mant. in Vel. 2. u
p. 482. _ Linnea 1.p.45. _ Pharnaceum arenarium Spr. syst.1. p. 949.
Collect: M. spergulaefolia herb. Willd, Nr. 2387. _ M. arenaria herb. gen. Berol. (spec, Sellow-
Caules 4"__1’ squarroso -ramosi, herbacei, crassitie fili emporetici tenuis, internodiis inacqualibus
Vs 12”. Folia in verticillo spurio 5__9, inaequilonga, basim versus attenuata, 4__9' Tonga et Y3__Y2'
lata. Pedicelli glabri vel puberuli calycem in floribus abortientibus solum subsuperantes. Sepala viri-
dia elliptica v. oblonga, obtusa, 1‘ haud superantia. Stamina 3. Capsula tenuis membranacea, semi-
nibus inclusis torulosa, calycem aequans vel psrum superans. Semina in quolibet loculo 6-10, magnitu-
dine et forma varietatis ß M. verticillatae.
Species minutie pedicellorum et florum facile a praecedenti pro tempore distinguenda, vix tamen nisi va-
rietas unius ejusdemque speeciei. Vidi enim specimen in herbario amieissimiEndlicherinConneetieuta
Drummondio lectum inter hanc et praecedentis varieratem alteram ita fluctuantem, utaequo marte utris-
que simul accensere ne momento haesitarem. Habitat: in insula arenosa fluvii Apures prope El Dia-
mante (Humboldt); Bonariae prope Monte Video (Sellow); Conneeticut (Drummond). OV.
sp. s. auctorumin herb. Berolin. Kunth. Endlicher.
3. M. juncea.
M. glaberrima; caulibus diffusis v. prostratis, dichotome ramosis, filiformibus, teretibus
et angulatis, e caudice intermedio 2__3-cipiti nodoso brevi distiche ac con-
fertissime emergentibus; foliis radicalibus spathulato v. cuneato - linearibus, caulinis an-
gustisime linearibus acutis; umbellulis ad nodos singulos sessilibus 3—10-floris, pedicellis
capsula 8>4-plo longioribus; staminibus 5__10; semnibus nigro-castaneis, nitidulis
densissime transversim rugulosis,, dorso obsolete elevato 3__5-striatis.
Mollugo verticillata Var. yserobiculata Cambess. in St. Hil. fl. Bras. 2, p. 123. _ M. Berte-
rıana Ser. /. c. p. 391 (pro parte).
Pharnaceum Berterianum. Spr. syst. 1. p. 949. (excl. omnibus syn.)
Radix annua tenuis, fusiformis, alba, fibrillosa, caules emittit numerosos in caudices intermedios
adscendentes 2 v.3, semiwmeiales et breviores, valde nodosos, crassitie pennae columbinae, biseriatim den-
sissime confertos; caulieuli Y__2’ strietiusculi, ramesi, ramis minus patentibus quam in speeiebus praece-
dentibus, internodiis longitudine summe variis, in speeiminibus procerioribus hinc inde 34”. Folia ra-
dicalia fugacissima, plurimum Y, uncialia, ad nodos caudicis intermedii biseriatim disposita, spathulato
aut cuneato-linearia, basim versus valde attenuata, apice hine inde retusa; caulina numero 3—_7 pseudo-
verticillata, obovato-oblonga (St. Hi.) v. angustissime linearia acuta, radicalibus aequilonga v. breviora. Pe-
dicelli tenuissime capillares strieti patentissimi divergentes et reflexi, in umbellulis inferioribus capsulas
6__Splo, in superioribus 4__5plo superantes. Sepala-oblonga acutiuscula, lineam vix longiora, praece-
dentium specierum distinctius albo-marginata. Stamina 5-10 sepala subaequantia, uno alterove sterili
interjecto. Capsula sepalis aequilonga, fere subglobosa, loculis 2__5-spermis. Semina diametro maximo
17,4 Jata, fere opacca, faeiebus subtilissime ac dense transversim rugulosa, hine facie fere serobieulata.
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN, 379
Habitat in arenosis maritimis provinciarum Rio-Janeiro et Spiritus sancti; in sabulosis
prope vieum Nossa Senra de Penhaprov. Minas novas ($£. Hil.); inloeis similibus Mar&us et Vau-
hier; Porto-Ricco (Bertero). Fl. ab April ad Oct. © V. sp. s. e loeis dietis in herb. gen. Berol,,
Martiiet Endlich.
Sect, II. Flores in umbellulas oppositifolias pedunculatas conferti.
4. M. Cerviana $er.
M. glaberrima glauca; cauliculis filiformibus 'strietis, erecto -patentibus v. diffusis; foliis
radicalibus obovatis, spathulatis, linearibusve obtusis, caulinis anguste linearibus; umbellulis
3—5-floris; pedicellis calyce longioribus; staminibus 5 ; seminibus, micantibus subtilissime gra-
nulatis, exiguis.
Var. alinearis; foliis radicalibus anguste linearibus.
Mollugo Cerviana Ser. !. c. p.392. _ Wight et W. Arnott prod. fl. penins. Ind. or. 1. p. 44.
Pharnaceum CervianaL. sp. 1.p. 388. (exel. syn. Buxb. 1). _ Willd. sp. 1. p.1507 (excl. syn. Buxb.) _
Spr. syst.1. p. 918. _ M. Bieb, Taur -Caue. 1. p. 247 (excl. syn, Ruxb.)
Cerviana Minuart. monogr. p. 1.
“ Trichlis pentastemon cte. Hall. goett, p. 26,
Alsine pumila, Gallii facie etc. Amman, ruth. p. &.
Icon: Gmel. Sib. 3. p. 102. Nr. 79. t. 20. f. 2.
Radix tenera fusiformis, fibrillosa, alba. Cauliei plures, filiformes, strieti, 1/26‘, simplices
vel dichotome ramosi, dilutissimime flavi v. albo- virescentes , nune in orbem digesti, nunc solum patentes
diffusi, internodio infimo et subsequenti reliquis soepe longiori. Folia radicalia plurima, in rosulam con-
ferta, inaequalia, 3_8'' longa et Yz'' plerumque angustiora, obtusiuscula mutica v. mucronulata, carnosula,
nervo dorsali subtus prominulo, sicuti omnes partes foliaceae glauca; caulina pseudovertieillata, numero
summe varia, ceterum radicalibus simillima, ad apices ramorum breviora ac pauciora „uno alterove longius
prominenti. Stipulae setaceae, albidae, obsoletae, fugaeissimae. Umbellulae plurimum 3-, soepe ta-
men 2__5-florae, pedunculo pedicellis nunc longiori nunc breviori apice bracteolis minutissimis albido-vires-
centibus squamaeformibus coronato ; pedicelli capillares calyce Y,__5quies longiores, strietissimi, post anthe-
sim refracti, demum erecti, sicuti omnes partes glaberrimi. Sepala ovalia, membranacea, lactea, nervo
angusto lineari viridi elegantissime pieta , 1/3 >%,'"longa. Stamina5, hypogyne inserta, setiformia ca-
Iyce breviora; antherae minimae globosae albidae. Stigmata suberistaeformia linearia exigua. Capsula ea-.
lyee teeta sepalis aequilonga. Semina ferruginea v. dilute badia, micantia, subtilissime granulata, trigona
pyriformia , diametro maximo Yg“' lata.
Habitat in sabulosis, ad fluminum ripas Hispaniae (Minuart) ; Podoliae australis (Audrzei-
owski); adHypanim circa portum Nikolajew (Lang et Szowits); in Tauria Caucasica et Vol-
gensi,adSaratow etSareptam (Bieberstein, Pallasinherb.Jacquin);inSibiria occidentali et
altaica ad Semipalatinsk (Gmelin et C. A. Meyer); Madras (Pluknet teste); in aliis partibus
peninsulae Indiae orientalis; Scipor (Wallich, Wight, d’Urvilleinherb. Kunth); Ceylon (Klein
inherb. Berelin.): C. bon. spei (Drege pl. cap. exsic. Nro. 906); Senegal in regno Walo (Le-
prieur et Perrottet) et circa Richard-Tol. (Lelevre inherb. Kunth.). ©
Var.ßspathulaefolia; foliis radicalibus ‚ cuneato -linearibus,, obovatis et late spatlıu-
latis, mucronulatis, muticis vel retusis. _ A varietate praecedenti alias non recedit. 'Transitus
inter utrasque frequentissiimi et insensiles.
Pharnaceum CervianaLl. Schult. syst. 6. p. 685 (deser.) Lam. Diet. 5. p. 259. _ Perpauticum Mu-
labar. fide Plukn. Almag. mant. p. 9.
!) Synonymum, perperam huc relaigm, evidentissime ad Spergulariam salsugineam (Arenaria salsuginca Bunge
in Ledeb fl. Altaica 2. p. 163.) spectat.
n
380 ° FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN,
Icon, Lam. Ill. t. 214. f.2. _ Plukn, phyt. t, 128. f. 3. et t. 332. f. 9. pl. 11.
Patria cum priori eadem. Vidi sp. plurima ex omnibus dietis regionibus. |
Observavimus in speciminibus utrarumque varietatum hinc inde flosculum unum alterumve pedicella-
tum, ex eodem cauliculi nodo cum pedunculo umbellulae simul emergentem, transitum hac ratione inter
sectionem primam et secundam hujus generis manifestissimum indigitans. -
Sect. III. Flores in cymis 2__3-chotomis racemiformibus dispositis.
* Caulescentes ramosae, cymis aswillaribus et subterminalibus.
5. M. disticha. Ser.
M. glanduloso-hirta; caulibus diffusis, dichotome ramosis rigidis; foliis 5 —15 pseu-
doverticillatis, patentissimis, lineari-lanceolatis acutis; eymis solitariis, rarius ad nodum
binis, subsessilibus, simpliciter bifurcatis racemiformibus; racemis flexuosis rigidulis erecto-
patentibus ; pedicellis calycem aequantibus ; seminibus reniformibus subtilissime punctatis, dorso
3-sulcatis, nitidulis, rufis.
Mollugo disticha Ser. in DC. prod. 1. p. 39% _ Wight et W, Arnott. Prod. fl, penins. Ind. or. 1. p. 44
(excl. syn. Spr. syst. !).
M.racemosa Lam. Ill, Nr. 1197.
Pharnaceum distichumL, mant. p. 221. _ Pers. syn. 1. p. 830. _ Willd. sp. pl. 1. p. 1511. _ Poir.
Dict, 5. p. 262. _ Schult. syst. 6. p. 690 (excl. syn. Thunb.)
Maunalekai Malab. fide Plukn. Alm. mant, p. 22, |
Icon: Plukn, Phyt, t. 332. pl, & (Fig. bona, formae glabriusculae) et £,130, f. 6 (mediocris, formae pubes-
centis).
Gollect: Wall, (List. of pl.) Nr. 649. _ Wight (Catal.) Nr. 158 a,b (monstrositas.)
Caules plures spithamei et sesquipedales angulati, soepe crassitie fili emporetiei fortis, ramis pa-
tentibus, pube brevissima subglandulosa magis minusve hirta. Folia in verticillis inaequilonga Y_—_1', ad
oras et carinam brevissime ac dense ciliolata, soepe utraque facie hirta. Cymae subsessiles, bifurcatione
simplici in racemos duos, plurimum aequilongos 1__2”, rigidulos a flore ad florem flexos solutae. Pedun-
culus cymae plurimum longitudine pedicelli flosculi infimi centralis; pedicelli ipsi in quolilibet racemo in-
ternodiis suis alaribus multo breviores, 2>1“' longi, calyces aequantes v. subaequantes. Sepala gla-
briuscula, ovata, obtusa. Stamina 5, calyce dimidio breviora, per paria ante sepala duo interna
approximata, ultimo solitariv cum illis alternanti. Capsula ellipsoidea calycem aequans; semina renifor-
mia, latere parum compressa, diametro maximo Yz''! lata.
Patria: Peninsula Indiae orientalis (Wall. Heyne), ad Palaar (Wight), circa Pondi-
chery (Reynaud inherb. mus. Paris.et Kunth). Ceylania ad Colombo (Macrae Nro. 203, in
herb.Benth.) @ V. sp. plura locorum dietorum.
6. M. stricta L.
M. glaberrima; caulibus dichotome ramosis, erectis v. ascendentibus diffusis, ramis
sub angulo acuto patentibus; foliis radicalibus oblongis, spathulatis, reliquis lanceolatis et
lanceolato-linearibus, utrinque attenuatis acutis, 3—5 in verticillum spurium
confertis, laete viridibus; cymis racemiformibus, inferius iterato- dichotomis, elongatis, gra-
cillimis multifloris, floribus remotis, pedicellis floribus delapsis persistentibus recurvis; semini-
bus castan eis reniformibus subtilissime granulatis, opaceis.
Var. „angustifolia; foliis lanceolatis et linearibus angustis; caule ramisque strictius
erectis.
ax.
!) Ad M. (Pharn,) Thunbergi Fenzl (Pharn. di.tichum Thunb,.) spectat.
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN. 381
Mollugo strictaL. sp. pl. 1. p. 131, _ Pers. syn. 1. p. 411. _ Willd. sp. 4. p. 494 (excl. syn. Burm. Zeyl.
1.5. f. 31). —_ Lam. Diet. 4%, p.235. _Roem. et Schult. syst. 2. p. 871, — DC. prod. 1. p.391.— Thuub. Jup p.56. _
Wight et W. Arnott o, c. 1.p. 44.
Pharnaceum strictum Spr. syst. 1. p. 949.
Icon: Burm. Ind. t.5. f. 3, (bona!) _ Plukn, Phyt. t. 257. f. 2, (minus laudanda).
Collcet: Wall. (list. of pl.) Nr. 649, _ Wight (Catal.) Nr. 151,
Caules angulati debiles filiformes, strietiusculi, ramosi, basi nom decumbentes, uneiales et dodran-
tales, pallide virescentes. Folia radicalia oblonga in petiolum attenuata, caulina erceta, inaequilonga
1, 1Yz-uneialia et 1__3! Iata. Cymae aphyllae 1__3“; bracteae squamaeformes membranaceae minu-
tissimae albae; flores inferiores valde remoti, parvi, subglobosi, virides, 3—_5-andri, pedicellis capil-
laribus 2/2 >1'' longis, post lapsum illorum persistentibus, ac parum areuatis. Sepala ovalia obtusis-
sima >" longa. Capsula matura subdimidio longior glohulusa. Semina compressiuseula , diametro
maximo Y,‘*lata, granulis ebtusis punctiformibus consita.
Var. ßlatifolia; foliis radiealibus spathulatis, caulinis late lanceolatis patentibus; cauli-
bus ramisque magis diffusis.
M. strieta Blume Bydrag. fl. Nederl. Ind. 2 St. p. 62.
M, triphylla Lour. Cochin. Ed. Wild. p. 79. _ Roxb, fl. Ind. 1.p. 360. _ DC. prod. 1.p.292. _ Link.
En. h. Berol. alt. 1. p. 108.
M. multiflora Ser, !. c. p. 392.
M. Linkii Ser. !. c.
M. trifolia Schult. syst. Mantiss. in Vol. 2. p. 471.
Pharnaceum triphyllum Spr. syst. 1. p. 949.
Jul-papara Bengal.fide Roxb.!.c.
Djukut Dridi Javanorum. Blumel.c.,
Collect: Wallich (list. of pl.) Nr. 651. fide speciminis in herb. Benth.)
Caules fortiores 1,__1Y, pedales, infima parte fere erassitie fili emporetiei tenuioris, deeumbentes,
dein erecti, ramossisimi, ramis inferioribus magis diffusis. Folia obtusiuscula et acuta 12“ longa et
3'%>1'/z2''lata, patentia plurimum quina. CO ymae multoties diehotome-iteratae, demum racemiformes soepe
3__4" longae , effusae, racemis capillaribus flaceidis erectis; flores illis varietatis praecedentis vix majores.
Transitus inter utrasque varietates frequentissimi, nec non inter hanc ultimam et var. « speciei sub-
sequentis.
Patria varietatum utrarumque: Peninsulalndia orientalis: Singapore, Pundua, Cal-
ceutta (Wall. Wight. Rowb. Klein); Nepalia(Wall.); Archipelagus indicus (Blume, Decaisne?);
Cochinchina, China, Japan cLour. Thundb.) ; Manila (Cham.); Brasilia (fide Link); Pana-
ma (Hänke.). __ Pestis hortorum Indiae (Roxwb.).
E27
7. M. pentaphylla L.
M. glabra; caulibus primum decumbentibus v. diffusis, demum erectis, ramosis; foliis
radicalibus late obovatis v. spathulatis, apice rotundatis ac brevissime mucronulatis v. retusis,
caulinis ovalibus, obovatis, oblongis, ellipticisve acutiusculis v. obtusis, 310
pseudoverticillatis; cymis aphyllis pedunculatis, floribus in racemis flexuosis remotis, in eurvatis
confertis, pedicellis floribus delapsis arcuatis, subsecundis; seminibus globulosis subtilissime
granulatis castaneis.
Var. « laxiflora; cymis flexuosis, remotifloris, plurimum subterminalibus, caules ra-
mosque subaequantibus et superantibus. i
M. pentaphyllaL. Zeyl. p. 51. _ sp. pl. 1. p. 131. _ Pers. syn.1.p. 111._ Lam, Dict.4, p. 235. Willd. sp.
pl. 1. 492, _ Roem. et Schult. syst. 2. p. 871. _ DC. prod, 1. p. 391. _ Boxb. Ind. 1. p. 369. _ Wight et W. Ar-
nott, prod, fl. penins, Ind. or. 1. p. 44.
1) Syn. hoc ad Achyranthi speciem spectat.
?) Decaisme Descriptio herb, Timorensis in: Nouvelles annal, du mus, d’hist, nat, Paris 184. T, 3. p. 429.
888 FENZL , ÜBER MOLLUGINEEN.
M. paniculata Burm. Ind. p. 32.
Pharnaceum pentaphyllum Spr, syst. 1. p. 949. (excl, syn. Ruiz et Pallon).
Khet-papara Hindustanorum et Bengal. (Roxb. l, c.)
Veri-Shadrasi Teling. (Roxb. l.c.).
Icon: Burm, Zeyl. p. 12. 1.6. 2. — Pluk. Phyt. t. 118. f.1. (Forma procerior.) _ Burm, Zeyl, t.8. f+1. Ben
humilior,)
Collect: Wall. (Zist of pl.) Nr. 650. _ Wight. (Catal.) Nr, 161.
Caules plures diffusi vel deeumbentes demum ascendentes , magis minusve elongati, unciales et do-
drantales foliosi, gJaberrimi angulati. Folia radicalia rosulata 1, sieuti caulina lacte viridia, haee
inaequilonga, longiora vix uncialia, soepe flaceide reflexa. Cymae simplieiter v. iterato- dichotomae, ra-
cemis flexuosis elongatis, soepe 3__4", cymae pedunculum superantibus vel aequantibus. Bracteae pedi-
cellis subjectae binae ovatae, scariosae, albidae, minimae. Flores remoti, pedicellis 2'/,>2‘", interno-
diis rachidis alaribus plurimum multo brevioribus. Sepala ovata obtusissima %/4-—-1'' longa. Stamina
plurimum 3. Capsula matura calycem parum superans. Semina M. sirielae.
Distinguimus formas duas: aliam proceriorem caulibus magis erectis, feliis soepius obovato-ob-
longis acutis et racemis longissimis, etalteram humiliorem, caulibus diffusis, internodiis solum 2__4,
eymis simplieiter dichotomis, racemisque pedunculum eymae subaequantibus. Haee vulgatissima plurimis
auctoribus solum nota, illaa Burmannio nomine M. paniculatae optime descripta ac delineata.
Var. 8 confertiflora, cymis alaribus, racemis confertifloris subsecundis, pedunculo
cymae parum longioribus. - \
M.triphylla Wight et W- Arnotto. c.1. p. 4%. (excl. omnibus syn, except. Wallich.? Might Cat. et Rheed. ?)
Icon: Rheed, Malabar. 10. t. 26, (vix laudanda! forsan ad aliam stirpem spectat.)
Collect: Wallich (Zistofpl.) Nr. 651? 1) _ Wight (Catal.) Nr. 159. 160. ?) — Willd. herb, Nr. 2383 et
herb. gen. Berol. (spec. Wight. Nr. 160.)
Caules plurimum ramosi, diffusi, procumbentes 3”_1', internodiis copiosioribus, subaequilongis, un-
cialibus. Inflorescentiae alares, ab imis caulium et ramorum nodis usque ad supremosrepetitae, cymas
multifloras simplieiter bifurcas v. subbiiteratas plurimumque eurvatas, 1-2”, exhibent. Peduneuli
cymae internodia caulina alaria magis minusve adaequant v. parum solum superant,. Pedicelli 2’ longi v.bre-
viores internodia rachidis alaria fere semper superant , floribusque delapsis recurvantur. Calyces hine
inde parum minores quam in varietate praecedente.
Patria utrarumque varietatum: Peninsula Indiae or. (Rheede, Hermann, Plukn., Burm. s
Klein, Wall., Wighl); Pondichery (Reynaud inherb. Kunth); Bengalia (Wall.); Ar chipela-
gusind., ee (Burm.).© V. sp. s. aKleiuio leeta inherb. Willd.; Wallichiana in herb.
Benth.; Wightianainh. gen. Berol., Kunthii et Martii.
** Acaules, cymarum pedunculis radicalibus scapiformibus aphylüis.
8. M. nudicaulis. Lam.
M. glabra; foliis rosulatis horizontalibus v. erecto -patentibus , rotundate -late- spathulatis,
obovatis oblongisve obtusis; pedunculis scapiformibus diffusis, ascendentibus v. erectis strictis ;
cyma 3-dein 2-chotoma iterata ; seminibus globulosis atris opaccis , subtilissime granulatis.
Var. adiffusa; foliorum rosula horizontali; pedunculis desumbientähne ascendentibus;
cymis diffusis.
M,nudicaulis Lam. dict. 4. p. 234 _ Willd, nov. act. nat. curios. Berol, 1799. p. 419. — Roem, et Schult
syst. 2. p. 874. _ DO. prod. 1. p. 391. _ Wight et W. Arnott o. c. 1, p.,48. (excl. syn. Swartz et Spr.)
>
Icon: Burm. Zeyt p 14.1.8. f. 2. (opt.)
1) Specimen Wallichii Nr, 651 inherb. Benthami visumad M. strictam var. ß, nec ad M.' pentaphyl-
lam £, el. Wightio ita volente, spectat, Forsan specimina utriusque speciei sub eodem nummero 'sunt
divulgata
®) Inherb. Kunth, et Mart. specimina Wightiana M. triphyliae Nr. 160 ee ar ad Far. a,
‚ partim ad Far. ß M. pentaphyllae spectant. BA
FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN. 883
Collect: Wall. (List of pl.) Nr. 648. _ Wight. (Catal.) Nr, 163. _ Willd.herb. Nr, 2384. (M. rudiflora.)
Folia 1__2- uncialia late spathulata v. obovata, apice rotundata, in petiolum multo angustiorem atte-
nuata, glauco- viridia. Pedunculi scapiformes nummero 3__8, subangulati,nitiduli, tenues, filiformes, una-
cum cymis suis 2 _8'. Cymae plerumque primum tri-dein multoties regulariter iterato-dichotomae, squar-
roso-patentissimae,, ramulis inferioribus haud raro 2—2Yz uncialibus, reliquis apicem versus sensim abre-
viatis; bracteolis scariosis, albis, fugacibus, ovatis, Yz“' vix longioribus; pedicelli strieti capillares, infe-
riore 6-plo, supremi solum 2-plo capsulas longitudine superantes, post lapsum illarum erecti v. paten-
tes. Sepala ovaliav. oblonga obtusa, margine tenuissime membranacea viridia, senescentia rufa v. ochroleuca,
capsulam aequantia , 1Y3>1'' longa. Stamina 5, rarissime 3. Semina granulata, nec scabra, diametro
maximo 1/3‘! lata.
Patria: Peninsulalndiae orientalis (Wall. Wight), Madras (Klein in herb. Willd.)
— Zeylon (Burm,) _ Ad ripas- Iravaddy in regno Birmanorum (Waä.) Isle de St. Lucie
_(Plee in herb. Kunth. et mus. Paris.)
Var. Gbellidifolia; foliis ovalibus, oblongisve spathulatis, rosulatis, erecto- patenti-
bus; pedunculis strietis erectis, v. patentibus ; cymis diffusis. — Caeterum var. « simillima.
M.bellidifolia Ser, in DC. prod. 1. p. 391. _ Guill. Leprieur et Perrott, Senegamb. 1. p. 46.
Pharnaceum bellidifolium Poir. dict. 5. p. 262. _ Schult, syst. 6, p. 691. _ Spr. syst. 1. p. 948 (excl,
syn. Lam.)
Ph spathulatum Sw. Rt. Ind. occid, 1. p. 568.
Icon: Sloan. Jamaic. t. 129. f.2 (ic. bona!) _ Plum, Amer. p. 12. t. PT F 4. (sat rudis!)
Collect: Herb. gen. Berol, (specim. Senegal,)
Patria: In sabulosisind.or. ad Sagain (Wall.adspec. in herb. Benth.); Senegaliae (Sieber), ibi-
dem in regno Walo (Zeprieur) et ad Richard-Fort (Lelievre in herb. Kunth.); Jamaicae (Sloan);
Guineae (teste Lam.).
ygracilis; foliis obovatis spathulatis, laete viridibus, scapis capillaribus strictis
erectis, eymis multifloris, ramis arctatis abbreviatis, floribus minimis "/2' vix longioribus.
Folia 6__8'' longa, apice hinc inde mueronulata laete viridia. Pedunculi cum cymis 1__4”; hu-
jus ramuli ereeti aretati graeillimi, infimi 6__8' longi, reliqui pedicellos 3>2'' aequantes aut his pa-
rum breviores.
Patria: Arida montis Sabanasso Cubae. (Herb. gen. Berol.) Fl. Febr. © _ V. sp. plur.
omnium Var.
Species minus motae et dubiae , Sect. 1.
9. M. hirta Thunk.
M. villosa; caulibus decumbentibus, diffusis , filiformibus ; foliis verticillatis quaternis et
pluribus inaequalibus, obovatis, obtusis, integris, semiunguicularibus ; floribus (pseudo) ver-
ticillatis, brevissime pedunculatis.
Mollugo hirta Thunb. f. cap. p. 444. Ed, Saheit p. 120. _ Willd. sp. 1. p. 492. _ Roem, et Schult.,
syst.2. p. 871. _ DC. prod. 1. p. 391.
Eniceum hirtum Spr. syst. 1. p. 99,
Patria: Cap. b. sp. (Thund.) ©
Observ.: Speciem inter Mallogonis potius, quam inter Molluginibus veris militantem opinarem.
Folia enim minima obovata, et florum brevissime pedicellatorum dispositio pseudo- verticillata eo magis
hoc suadere videntur, quum circa stationem cujusdam Molluginis speciei genuinae in capite bonae spei _
Pharnaceorum ac Mallegonum patria — in praesentiarum nihil certi constet. In herbariis enim, quae lu-
strare felieitatus sum, nullum speceimen regioni dietae ennatum obviam mihi venit, nee non incassum circa
hane rem omnis aevi enumerationes stirpium capensium varias consului. Hermannus solus speciem quan-
dam phrasi „Alsine procumbens, Galii facie africana’” in horlo suo Luyd. Batav. p. 19. t. 21,
55
384 FENZL, ÜBER MOLLUGINEEN,
commemorat et depingit, quam icone spectata, ad varietatem ß M. verticillatae haud inique referres, nisl
forte Mallogoni species sit a recentioribus hucdum negleeta. Fabrieiu s hujus speciei pariter mentionem
fecit in hori. Helmstadt. ed. 1. p. 108. nomine Galiastri Heister, diagnosim vero Linneanam Pharna-
cei Molluginis (Glinus Mollugo Fenzl) syst. nat. Ed. X. qua synonymum huc simul ferens certissime
pecca vit. Error semel comissus in opera Willdenowii, Lamarkii et Schultesii serius tran-
siit. — His vero longius adhuec a veritate recedit Bergius, plantam referens Hermanni aliaque simul
Pluknetti(ad Steudeliam galioidem spectantam) ad suum Pharn, Mollugo, _ Steudeliae galioidis scilicet
varielalem puberulam. |
10. M. oppositifolia L.
M. glabra ; caulibus diffusis elongatis dichotomis; foliis oppositis lineari-lanceolatis in
petiolum; attenuatis floribus in umbellulas oppositifolias ad singulos nodos confertis, foliis subae-
quilongis.
Mollugo oppositifolia L. sp. pl. 1. p. 131. _ Burm. Ind, p. 31. _ Willd. sp. 4. p. 491. _ Lam, dicet.
4. p. 236. _ Roem, et Schult, 2. p. 874. _ DC. proa. 1. p. 391.
Pharnaceum oppositifolium Spr. syst. 1. p. 949.
Jeonpala Herm, Zeyl. p. %. _ Burm. Zeyl. p. 130,
Icon: Pluk, Phyt, t. 75. fi 6.
Patria: Zeylania (Herm.) © _ Fide Hermanni ab incoliis in acetariis comeditur. se
Observ.: Linnaeus fructum non vidit (L. fl. Zeyl.) et Pluknetius calycem magis u quam
5-phyllum depingit; facile hine planta, in herbario Hermanni Linnaeo inspecta, a alia quam Pluk-
netii, et utraeque forsitan alius generis. Denuo HerbariaHermanni et Pluknetii erunt consulenda.
DEE 297
Ef Fe
Register.
Ab ramis Leuckarti Heck, 229. _ A.Schreibersii Heck. |Congeria balatonicafPurtsch. 100, _ C, spathulata P
227. _ A. Vetula Heck. 230, 100. _ C. subglobosa P, 97, __ C.triangularis P. 99.
Acanthophyllum mucronatum €. A. Meyer. 9. Cyprinushungaricus Heck. 222. _ C. Kollarii Heck. 223.
Acipenser aleutensis Fitz. 285. _ A.brevirestris Les. Damaster blaptoides KlIr. 333, 33%.
313. — A. cataphractus Gr. 326. _ A, daurieus|nermat ochelys 121.
Georg. 318. _ A. glaber Heck, 270. _ A, Gmelini Dicarpaca Presl. 341.
Fitz. 276. _ A. Güldenstädtii Br. 297._ A.Hecke-|n;nectus truncatus Gr. 326.
li Fitz. 303. — A. Huso Z, 330. _ A.macrostomus|p iplodiscus subeclavatus Dies. 253. _ D. ‚unguicu-
Raf. 317. _ A. maculosus Les. 285, _ Oxyrhyn- Inius DD, 204. |
chus Mitch. 286. _ A. platorhynchns Raf, 12.236. Dolophragma globiflorum Fenzl, 63. _ D, juniperi-
rubicundus Les. 316. _ A. ruthenus Z. 229. num. Reha;
chypa Guld. 293. _ A. sinensis Gr, 275, _A. Drypis L.
stellatus Pall. 287. _ A. Sturio L. 307.
Alsineae 36__68. 340, 348,
%. Amphistoma AR. 287. _ A, conicum R. 246. _ A.
u... “
Elatineae 340. 344.
Elatine anagalloides &, Meyer. 344, _ E. glomerata
;. "> ce lindricum D. 249. _ A. Jerrum equinum D. 250, Em ws en
SE Shsisıneun D.248. _ A.Hirudo D, 249. F SA ;
“, atum D. 250. _ A. megacotyle D. 250. _ |Fieoideae 3%.
A. oxycephalum D. 251. _ A. subelavatum D. 253.|Gieseckia Z. 344.
_— A, truncatum AR. 252. % A, unciforme R, 252.|Geochelone 111.
"= A, unguiculatum R. 254, Glinus Zöfl. 355. 356. _ G. Cambessedesii F. 858. _
Anacampseros Sims. 350. „G. denticulatus F. 361, — G. lotoides Löffl.357. _
Arversia frankenioides Cumbess, 350 G. Mollugo F\. 359. _ G. ononoides Burm. 361. __
Aspius Mento Agass. 225. G. parviflorus Wall. 361. _ G. trianthemoides Roth
Axonotechium Fenzl, 354 _ A, trianthemoides F“ 361.
| 355. Gryllus Bucephalus Marsch. 216. _ G. eylindricus M.
| 210. — G. euceros M. 216. _ G, frenatus M. 212.
Balardia platensis Cambess. 344, . -
ee Hinehonis Nordm. 86. — G. fuseovittatus M. 211. _ G. squalidus 2, 213.
Bergia Linn. 344 — G, vitreipennis 7.214. _ G. xanthochlorus 7.215
Buffonia Zinn. 51. Herniaria capensis Bartl. 34, _ H.lenticulata Thunb,
34.
Gerastium Arabidis Z, Meyer, 340. _ C. Dregeanum
Fenzl. 314, Hexodon Hopei Kllr, 336.
Cicindela acuminata Xllr.331._'C. arcuata Kllr. 330, | Hy drasp is 216:
— C. chlorostieta Allr. 332. _ C, eupricollis Kllr. Hypertelis EuMeyer. 350.
329. _ C. cyanitarsis Kllr. 332. _ C, rugipe Peueisens Cu, aD. 281.
Klir. 329. _ C. superba Kllr. 332. _ C. tene imeum aethiopicum Th, 342, _ L. africanum Z. 342,
cosa Klir. 329, __ GC; triramosa Klir. 330, _ C.|" — L,canescens E. Meyer. 842. _L.capense Th. 342.
venosa Klir. 331. _ C. unita Klir. 330. — L. linifolium Fenzl, 342. __ L. Meyeri Fenzl. 342,
Cinixys 11. Locusta Viennensis Kllr, 219.
Chelonia 120. Malachium Fr. 49.
Chelys 418. Mallogonum E, Meyer. 350.
Clemmys 114. Mesembrianthemeaec 39,
Coelanthum E. Meyer. 350. Miltus Zour, 344.
Colobanthus Benthamianus Fenzl. 49. _ C. Billar-|Mollugineae 359,
dieri Kenzl. 49. _ C. quitensis Bartl. 43. _ C. sagi- Mollugo Z. 361. 375. ejusque spec, 376. 384.
noides Bartl. 49. Oryetes siculus Ällr, 335.
386 ine! j | |
Orygia Forsk. 346. Polycarpon apurense H. B. K. 350.
Pan’agaeus chlorocephalus ÄUr. 335. _ P. denticollis |Portulaceae 848. 351.
Kllr. 33%. _ P. quadridentatus Ällr, 835. SaginaL. #8.
Panax arboreum Forst. 187. Scaphura chalybea Marsch. 210.
Paro nych Ds 341. 348, Scaphirhynchus Rafinesqui Les. 72. 326.
Pausus bifasciatus Ällr. 336. Schiedea ligustrina Cham. et Schl. 346,
PentastomaR.1. _P. denticulatum A. 18. _ P. fur- Schychowskya ruderalis Endl, 187.
cocereum D.26. _ P. gracile D. 23. _ P. megasto-|g.
mum D.23. _ P. moniliforme D.22. _ P. oxyce-
phalum D. 20. _ P.
ratum A. 19. _ P. subeylindricum D. 21. _ P.sub-
triquetrum D, 17. — P. taenioides R. 16,
Phoxinus laevis Bell. 232. _ Ph Marsilii Heck, 232,
suvium pentandrum Fenzl, 347.
Soulamea amara Lam. 187.
. proboscideum A. 21.__ P.ser- Porta -
Tracheliastes maculatus Älir. 85. ... Fr, polycolpus
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Phytolacceae 341. 2
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